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und Friedrich II. im 13ten Jahrhundert brachten die Fal fenjagd wieder empor. Gegen 1270. schrieb ein Demes trius von derselben, Nach Frankreich und England soll diese Jagd von Norwegen aus gekommen seyn. Die ers ften Oberfalkenirer feste Philipp der Kühne, der Leute nach Dännemark, schickte, um dort die Kunst recht gründ lich zu erlernen. Nach dem Pancirollus soll Friedrich I. als er Rom belagerte, diese Kunst erfunden haben.

Saltenbillen, Cures, (Falkenier) sind dicke Kugeln von verschiedenen Materien, gemeiniglich aber von fest zu fammen gedrückten und an einander geklebten Federn. Man steckt solche den Falken als ein Brechmittel ein, und da kein Vogel Federn verdauet, so brechen sie solche gemeis niglich nach 24 Stunden wieder aus. Saltenjago, f. Faltenbeiße. Saltiren, (Reitschule) s. Falcade. Falkonett, (Artillerie) s. Achtelschlange. Fall, (Schifffahrt) ist an dem Schiff ein Tau, ver. mittelst deffen man die Reen aufzusehen und niederzulassen pflegt. Es reicht folches nicht unmittelbar bis an die Ree selbst, sondern ist noch mit einem andern Tau verknüpft, welcher Reep heißt, und an der Ree befestigt ist; welche beyde Taue zusammen zum Aufziehen und Niederlassen der Reep dienen. Es befinden sich dergleichen Reep uni Falls an der großen Marsree, der Bramree, der Vormarsree, der Vorbramree, der Bobenblindenree; die andern Reen pflegt man mit dem Rack aufzuhissen. Bey jeden von diesen Falls und Reeps ist was besonderes zu meiken, wel dhes der besondere Titel von dem Fall einer jeden Ree Beiget.

Fallblock, f. Fall der großen Bramree.

Fall der Bobenblindenree, ist das Tau, womit die Bobenblindenree aufgesetzt wird. Die Beschaffenheit des felben und Verbindung mit den Reep ist einerley mit dem Fall und Reep der Vermarsree; das herunter laufende Ende des Falls aber geht an einer Seite durch den Blin. deumars, und hinunter an die Beegspriet durch einen dars an befestigten Block, und längst derselben weiter hinab nach dem Vorcaftell, da es aufgezegen und niedergelassen wird.

Fall der großen Bramree, das große Bramfall ist das Tau, so zum aufheben der großen Bramree dient, dessen Verbindung mit dem Reep verhält sich folgenders maaßen. Erstlich ist in der Mitte der Bram ein Tau, so eben die Reep ist, befestigt, so oben durch die Bramstenge unter der Saaling über eine Rolle geht, das Ende aber davon einen an selbigem Tau hangenden Block befasset, welches der Fallblock heißt. Nun läuft unten von dem Knecht von der Mitte des Verdecks ab, der Bramfall durch den Mars hinauf nach diesem Fallblock über eine Rolle, sodann zurück auf der großen Stenge. Saating burch einen andern daselbst befestigten Block mit einer Rol fe, und das Ende geht wieder hinauf nach mehr gedach, tem Fallblock, allwo es feste gemacht ist; da denn mit dem herunter hangenden Theile des Falls die Ree aufgesezt und nieder gelassen wird. –

Fall der großen Marsree, der große Marsfall ist das Tau, so zum Aufhiffen der großen Marsree gebraucht wird. Bey diesem und dessen Verbindung mit andern Tauen ist zu beobachten, daß erstlich an jeder Seite des Tops der großen Stenge unter der Saaling ein Block tes festiget ist, davon der eine nur eine Rolle oder Scheite, der andere aber zwey neben einander hat. Hernadh befin det sich auch mitten auf der Marsree ein Block gleichfalls mit zwey neben einander stehenden Scheiben. Nun kömmt hinten von der großen Stenge ein Tau über den einfa chen Block an der einen Seite zu stehen, und läuft hinun. ter an die Ree über die erste Rolle wieder hinauf an den wenscheibigten Block zur andern Seite über die erste Rol le, und so wieder nach der Ree über die andere Rolle, alsdann abermals hinauf über die zweyte Rolle des zweyScheibichten Blocks, daß also sowohl das eine Ende des Taues, welches hinter der großen Stenge hinauf geführt worden, als auch dieses Ende an jeglicher Seite der Sten. ge etwas herunter häugt; an deren jegliches ein Block mit seiner darinneu befindlichen Rolle befestigt wird. Fer. ner ist unten hinter den großen Wand zu jeder Seite ein Strop oder dickes Tau eben mit einem Block und Rolle versehen, und unten mit einem eisernen Hafen in eine Krampe eingehaker; und an dem untern Theil eines jeden an den beyden Enden vorbeschriebenen Taues befestigten Blocks wird zu jeder Seite ein anderer Tau, welches eben der Marsfall ist, fest gemacht, und gehet herunter über die Rolle, in den unten am Strep befindlichen und in die eiserne Krampe eingehakten Block, von dar wieder hinauf nach denjenigen Block, an dessen untern Theile es vorhin fest gemacht war, über die daselbst befindliche Rolle; und wieder herunter durch ein Loch, unter das halbe Ver deck, da es nochmals durch einen Block und Rolle nahe der Cajute läuft. Und gleich) wie nun dieses an beyden Seiten gemacht ist, so wird das Fall nach vorne zu, erst lich auf der einen Seite, so weit als man kann, und dann eben auch also zur andern Seite aufgezogen, bis die Ree hinauf geht, und an dem Top steht.

Fall der Vormarsree ist ein Tau, welches zum Aus feßen und Ablassen der Vormarsree dienet. Seine Ver bindung ist mit dem Reep folgendermaaßen beschaffen. Mitten an der Ree ist das Ende der Reep befestiget, und geht hinauf über eine Rolle unter der Saaling durch die Vorstenge; das Ende aber, wenn es oben durch die Sten. ge ist, befaffet einen Block mit zwey Rollen, einer großen oben und einer schmälern unten. Hernach ist um die Saar ling des Fockmars und zwar durch denselben, unten hinter dem Maßt ein)Strop fest gemacht, so mit einem Haken geha ket wird. An dem obersten Theile von diesem Block ist das Ende von unserm Fall befestiget, welches hinauf läuft nach der untern schmålern Rolle des Reepblocks und so weiter herunter durch den Stropblock, über die darin befind liche Rolle; alsdann abermals hinauf nach dem Reepbloc, über die größere Rolle, und so weiter gar herunter, durch den Mars bis an das Verdeck, da es an der Seite über einen Block und Rolle gehet, und so ferner nach hinten zu

långst

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längst des Verdecks aufgezogen, und wenn das Seegel bey. gefeht, hinter erst bemeldeten Block an der Seite in einem dafelbft befindlichen Knecht fest gemacht wird.

Gleichgewichte, to braucht man etwas mehr Vorsicht, und haut den Stamm sowohl auf der Seite, wohin er seinen Hang hat, als auf der, die dieser gegen über ist, nicht Fall des Achierfieren, (Schiffbau) nennt man das ganz durch, sondern läßt noch ziemlich starkes Holz, damit Neberlehnen desjenigen Stücks Holzes, welches schief aufer im Fallen nicht reiße. Ist aber der Hang des Baums

Dem Kiel steht, so daß es nach außen zu etwas überlehnt,
auf welchem sich die Schiffe nach hieten zu endigen.
Fall der Vorbramree ist ein Tau, so zum Aufhiffen
und Ablassen der Vormarsree dient. Seine Verbindung
it mit dem Reep der Vorbramree einerley mit dem Fall
und Reep der großen Bramree, außer daß man das Tau,
womit die Ree aufgehisset wird, entweder an dem bey dem
Fockmast stehenden Knecht oder auch an die Seite des
Schiffes belegen kann.

Fälle, (Jäger) f. Fallwildpret. Jac.

Salle, eine egyptische Münze, f. Forle. Fallen oder herunter kommen wird von Waaren gesagt, welche entweder in einem schlechtern Preise, als fle fort gegolten, verkauft, oder nicht mehr so stark ges fucht werden, welches insgemein daher rührt, weil sie entiveder aus der Mode gekommen, oder zu Ladenhütern geworden.

Sallen, (Schifffahrt) f. Stampen. Sallende Platinen, (Strumpfwürkerstuhl) s. Platis nen, fallende. Jac.

Fallen eines Ganges, erstreckt sich in Bergwerken In die Teuse, und wird nach dem Grad des Zirkelbogens øder nach der Donnlege observiret. Dem Fallen nach werden die Gänge in steigende und donnlegigte, flache und schwebende unterschieden. Diese alle stürzen sich öftermals, d. i. fie fallen widerfinnisch.

Fallen lassen, die Masche, (Stricker) s. Masche. Jac.

Fållgen, (Bergw.) heißt im Gebirge auf den Flößen Basjenige, was sich zusammen scharret, und einen Nieren oder Kirbel Er; macht.

Fallholz, (Forstwesen) sind die vom Winde ausge wurzelten oder abgebrochenen Bäume, auch dürre Aeste. Falliment, f. Bankerst.

Fallmütze ist eine Erfindung des Herrn le Roux. Benn fie gehörig aufgesetzt wird, bringt sie den Kopf bey jedem Fall von einer beträchtlichen Höhe allemal aufwärts, erhålt ihn in dieser Richtung, und mildert den Fall so, daß man sanft auf die Beine zu steben tömmt.

Sallschirm der Luftschiffer, f. Parachute. Fällung des Holzes durch Abbauen. (Forstwesen.) Benn der Baum senkrecht steht, und die este unter sich im Gleichgewichte sino, stellt man sich auf die Seite, wo hin er fallen soll, und bauet den Baum bis über die Mit te ein, dann auf die andere Seite, und hauet von dieser Seite den Stamm eben so ein, bis er von sich selbst um fällt. Bey dem Schlagholze werden die beyden Einschnits te des Stocks ganz glatt, und auf einer Seite gegen den Horizont abhängig gemacht, damit das Wasser abfließen tonne. Steht aber der Baum etwas schief, oder sind die Reste unter sich, oder mit dem Stamme nicht ganz im

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gegen eine Seite sehr stark, so braucht man noch besonde re Mittel. Man unterstükt nämlich den Baum auf der Seite, wohin er seinen Hang hat, oder nimmt einige star te deste weg, oder sucht durch ein am Wipfel des Baums befestigtes Seil die Richtung des Falls zu bestimmen, Daß man einem Baume, er mag an einem sehr steilen Abhange, oder zwischen andern unschlagbaren Bäumen und Strauchern stehen, von jeder Seite mit der Art beyz kommen könne, daß man sich an jeden Baum von 3 und mehr Fuß im Durchmesser wagen dürfe, daß man, die Art zu fuhren, nur einen einzigen Mann brauche, sind ge wöhnlich die Vortheile, die man der Art beylegt. Al lein durch das Abhauen geht viel Holz verloren, das in Spane gehauen wird, die aufgelesen von keinem Werthe find, und liegen gelassen dem jungen Auflus ge oder Aufschlage Schaden bringen. Es sind aber nicht nur die Spáhne für den Eigenthümer verloren, sondern bey dem Bau- und Blockholze auch das unterste Stamm® ende, das allemal noch mit der Säge abgeschnitten wer den muß. Eben darum ist auch in verschiedenen Orten das Abhauen der Bäume verboten, das Absägen aber geboren, überhaupt, oder unter gewissen Umständen.

Fällung des Holzes durch Avsågen. (Forstwesen.) Auf der Seite, wohin der Baum fallen foll, wird er mit der Art eingekerbet, und auf der entgegen gesehten anges schnitten, eder er wird auch auf der Fallseite, statt des Einkerbens, bis in die Mitte, und gegen über 2 Zoll hö her eingeschnitten. Bey dem Schlagholze werden die Eins schnitte etwas schief gemacht, das Ablaufen des Wassets zu befördern. Wenn sich die Ságe ganz in den Baum eingeschnitten hat, werden hinter derselben kleine Keile eingeschlagen, den Lauf der Sage und den Fall des Baums nach der bestimmten Seite hin zu befördern. Wird der Fall des Bauins durch die Neigung des Stammes, oder das Uebergewicht seiner Aeste nicht begünstiget, so nimmt man die Mittel zu Hülfe, die bey dem Abhauen erwähnt worden. Man bedient sich gewöhnlich zum Absägen der Bäume der bekannten Schrotsäge, und in fo fern ist es wahr, daß zum Absagen zwey Mann und ein ziemlich großer Raum erferdert werden. Allein beyde Unbequem lichkeiten fallen bey der Lewenauschen Kunstsäge ganz weg, die kürzer ist, und von einem einzigen Mann bequem ger jogen werden kann.

Sallung des Holzes durchs Ausgraben. Man gråbt weit und tief um den Baum herum die Erde aus, haut die kleinen Wurzeln ab, und auch die großen, wo sie anfangen, dünne zu werden, und macht sie vermittelst eis ner Winde øder Hebelade los. So fährt man fort zu ars beiten, bis die Kraft der noch fest sihenden Wurzeln dem Gewichte des zum Falle fich neigenden Baums kaum noch zu widerstehen vermag. Dann hebt man durch Winden B683

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oder Hebeladen zunächst an dem Stocke bie Wurzeln aus, 'die der Seite gegen über liegen, wohin der Baum fallen foll, und bewirkt durch dieses vollends den Fall. Den umgegrabenek Baum nach einer bestimmten Seite hinzu werfen, kann man sich auch eines Seils bedienen, das man gleich anfänglich an dem Wipfel des Baums befestigt hat. Einige Forstwirthe haben auch, ganze Schläge in or dentlich eingetheilten Nadelhölzern durch das Ausgraben abzutreiben, den Vorschlag gemacht; er besteht in folgen den Stücken. Man untergräbt alle Bäume auf der Seite, welche der gegen über ist, wohin sie geworfen werden sol len, und hauet den vordern die Wurzeln bis zur Haupt wurzel, den hintersten auch diese ab. Wenn alle Bäume eines Schlags so untergraben worden, wirft man die hintersten mit Winden oder Hebeladen um. Wenn nun diese umgeworfen auf die vordern hinstürzen, so stürzen diese wieder auf andre, die vor ihnen stehen, und jeder hintere Baum wirft den vor sich stehenden, wenn er ihn erreichen kann, zu Boden, so daß alle Bäume eines Schlags in wenig Minuten mit der Wurzel aus der Erde geriffen, darnieder liegen. Dies se Art Holz zu fallen ist mühsam und kostbar, oft auch für die Arbeiter gefährlich, und daher nur im lockern Boden anwendbar, wo die Wurzeln nicht zu fest fißen, auch nur in solchen Orten, wo Mangel des Holzes genauere Spar samkeit fodert, oder die Beschaffenheit des mehreren auf diese Weise erhaltenen Holzes Mühe und Unkosten lohnet. Wo aber immer diese Art sich anwenden läßt, erhält man mit den beträchtlichen Vortheil, daß dadurch der Boden mehr als zur Hälfte umgerissen wird.

Fall von dem Seyn, ist ein kleiner Block, der an bem obersten Nock der Bezaanree hanget, und über dem ein Fall oder Tau gehet, so zum Aufhissen des Zeichens bienet, welches der Admiral den Capitains der andern Schiffe giebt. Derm, wenn der Admiral den andern Schif. fen etwas fund machen oder ein Seyn, d. i. ein Zeichen geben will, daß die Capitains der andern Schiffe an Bord kommen sollen, fo wird an das Fall ein Winpel feste ge: macht, und die beyden Enden von dem Fall in die Boucht unten auch zusammen gebunden; da denn dae Seyn mit der einen Boucht aufgehisset, mit der andern aber wieder herunter gelassen wird.

Salsch, verfälscht, heißt, in Abficht auf die Handlung, and die dazu gehörigen Sachen, alles was nicht aufrich sig und ächt ist, sondern durch Berringerung seines Wer thes oder seiner Güte, und zwar in der Absicht, einen an dern zu hintergehen und zu betrügen, verändert worden.

Falsch, (Musikus) sagt man in der Musik von einem Spieler oder Sånger, wenn die Tone, die er angiebt, denen, die wir haben erwarten können, widersprechen; und hier bedeutet es so viel, als fehlerhaft. Aber im un eigentlichen Sinne heißen einige Jutervallen falsch, nicht als ob fie fehlerhaft wären, sondern bloß deswegen, weil der Name, den sie bekommen, Ech eigentlich nicht für sie schickt. So hat man einem gewissen Intervall den Namen der falschen Quinte gegeben, weil es, wie die eigentliche Quinte, aus vier diatonischen Graden besteht, ob es gleich

keine wirkliche Quinte macht, sondern diffonirt. So ift.
auf unserer Tonleiter, das Intervall H-F eine falsche
Quinte, weil sie nur aus zwen ganzen und zwey halben
Tönen besteht, da die wahre Quinte aus drey ganzen und
einem halben Ton zusammen gesetzt ist. Von dieser fal
schen Quinte hat auch der Quintsertenaccord, darin fie
vorkommt, den Namen des Accords der falschen Quinte,
welcher Accord auf der großen Septime des Tones, in
welchem man schließen will, vorkommt.

Falsch Brasilienbols, Rhus Conaria, ist grún, gelbe
lidh, braun, glatt und schön gestreift.
False Edelsteine, s. Böhmische Kompositionssteine.
Falsche Lath, (Wundarzt) . Wundennath.
Falschen Burs haben, (Schifffahrt) f. Kurs. Jac
Falsche Perlen zu machen, s. Perlen.

Falsche Platte, (Kleinuhrmacher) f. Falscher Boden, Falscher Asbest, Amianthus fragilis Linn. f. Feder. amianth.

Falscher Boden, Blindboden, falsche Platte. (Kleinuhrmacher.) In den Taschenuhren ist nicht immer das Zifferblatt unmittelbar auf die Pfeilerplatte gelegt, sondern viel öfteres ist es auf einen am Rande dicken, und in der Mitte größtentheils weggefeilten Beden befestiget, so den obigen Namen führet. Diese falsche Platte hat ihre Zapfen, mit welchen sie an die Pfeilerplatte befestie get ist. Falscher Hals, (Roßhändler) so heißt derjenige, der bis zur Brustschnur gerade unter sich gehet. Falscher Kiel, (Schiffbau) s. Gegenkiel und After kiel, Jac.

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Falscher Muskatellerwein, fiche Muskatellerwein, falscher. Jac.

Falscher Pontak, f. Pontak, falscher. Jac.
Falscher Pracipitar, f. Prácipitat, falscher.

Falscher Saum, (Nátherin) heißt, wenn man deu Rand einer Leinwand ein einziges mal in sich selbst verdop pelt, um ihu hernach zu nähen; statt dessen der wahre Caum nur genähet wird, wenn er zweymal verdoppelt worden ist.

Falscher Ambra, f. Ambreade.

Falsches Band, (Schlosser) Fauffe penture, fo
heißen an denen mit eisernen Zierrathen versehenen Thus
ren diejenigen eisernen Schienen, die den andern Bans
dern ähnlich sind, und zur Steife dienen.
Falsches Ebenholz der Alpen, Bohnen. Linfena
sen. Linfena
baumbols, Cytifus Laburn. Linn. Dieses sehr feste
Holz wird zu Flöten gebraucht. Der Kern in jungen
Bäumen ist gelb, in alten schwarz. Es wächst auf dem
Alpen.

Falsche Septime, (Musikus) s. Septime.
Falsche Tour, 1. Haartour. Jac.

Falsche Verkröpfung, (Tischler) heißt, wenn bes
Kropf in ungleichen, vorne breiten und hinten spißigen
Ecken ausläuft oder umgekehrt, nachdem es das Haupte
gesimse erfordert. S. Verkröpfung.

Salfch galopiren, (Bereiter) f. Galop.

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Falsch Mauredorée auf Manchester, siehe Holz farmesin.

Saltenkammer, (Zuckersieder) ein aus Brettern be. stehendes Behältniß von verschiedenen Stockwerken, wo felbft man die Zuckerhüte auf, mit Tuch bedeckte Tische setzt, und einen nach dem andern durch die Arbeiter unters fuchen läßt; diejenigen, so ohne Tadel gefunden werden, heißen weiß, und werden ohne Zeichen in Papier gewis delt. Andere, so einen kleinen Bruch, einen rothen Fleck und dergleichen kleine Mängel haben, werden dadurch kenntlich gemacht, daß man eine Spiße des um den Ober. theil des Huths gewickelten Papiers umschlägt. Sehr mangelhafte oder stark beschädigte Hüthe werden nicht ein papiert, sondern als Ausschuß verkauft.

Falz, (Buchbinder) heißt die Biegung, die der Bos gen im Zusammenlegen erhält. Es heißt auch ein zusam men gefaltetes Stück Pergament oder Papier, daß das burch ein schmaleres und breiteres Blatt entstehet. Ein doppelter Fals heißt derjenige, der entstehet, wenn das Papier oder Pergament zweymal nicht weit von einander umgebogen wird.

Falz, (Kupferhammer) heißt der Rand, so ein Ge. spann zusammen hält.

Salzbürsten, (Wasserbau) heißt in Oesterreichischer Mundart so viel als Kernpfähle.

Falzeln, (Buchbinder) den Rücken eines Kalenders u. dergl., mit einem schmalen Streife von bunten Papier überziehen. S. Kalender zu binden.

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Fatzen. (Buchbinder.) Man legt die Lagen auf geschlagen vor sich, und zwar so, daß der Kopf des Buchs vor dem Leibe liegt. Indem er nun den Bogen vor seiner Brust in die Höhe hebt, so faßt er die Zahl oben am Ko pfe, an beyden Blättern, mit beyden Händen, klappt sie aufammen, und faßt hernach mit der linken Hand in der Mitte des Bogens die Schrift, und hält den zusammen geklappten Bogen gegen das Helle, damit er sieht, daß Die Schrift derjenigen Seite, die er vor sich hat, mit der inwendigen gegenseitigen, durchscheinenden genau zutrifft. Hätte nun der Buchdrucker schief gedruckt, so ist der Buch Binber schuldig, das Ueberstehende so einzutheilen, daß man es an den andern Blättern nicht viel bemerkt. Den lo gefaßten Bogen hält man mit der linken Hand fest, legt ihn vor sich nieder, streicht ihn im Falze mit dem Falzbeine sauber und gleichförmig zusammen, und legt ihn zur linken Seite neben sich.

Salzen eines Duodezbandes. (Buchbinder.) Diese Bånde erfordern eine eigene Anweisung zum Falzen. Wenn man einen in Oktav gedruckten Bogen ausgebreitet vor sich liegen hat, so findet man darauf nur immer zwo gedruckte Columnen über einander, und zwischen beyden einen ledigen Zwischenraum; da nämlich, wo der Buch drucker seinen hölzernen Steg har liegen gehabt. Bey einem Buche aber in Duodez find der Columnen, (oder nachherigen Seiten des Buchs) drey über einander, und folglich der ledigen Pläße, die queer über den Bogen lau fen, zween; wovon der obere, wenn, wie solches seyn

thuß, die Signaturzahl 6 unten zur rechten Hand liegt, breiter ist als der untere. In diesem untern wird die lehte Columne ganz vom Bogen abgeschnitten. Zu dem Ende klappt man fie so von unten hinauf gegen den obern Theil zusammen, daß man am Falze just so viel leeren Raum hat, als die Hälfte der Breite des obern Plates die man sich zu dem Ende mit dem Nagel mit einem Striche bemerkt, damit man sie immer vor Augen haben, und sich mit dem Einschlagen unten darnach richten könne) ausmacht; und schneidet sie vom obern Theile ab, und legt Sie nach ihrer Ordnung auf die Seite. Die großen Bo gen werden darnach gehörig in Octav gefalzet, und nach ihrer Ordnung hingelegt; damit ja teine Verwechselung geschehe, welche hier sehr leicht möglich ist. Wenn die kleinen Bogen sowohl, als die großen, alle gefalzt sind, so werden die kleinen zur rechten Hand gelegt, und die größern zur linken, und allemal ein kleiner Bogen in die Mitte des großen eingesteckt. Damit nun aber hier Zeis le auf Zeile treffe, so ist vorhin die Genauigkeit bey dem Zusammenfalten in untern leeren Plätzen, der sich nach dem obern richten mußte, empfohlen worden. Bey dem. Einstecken muß man wohl auf den Custos merken, daß daben nichts versehen, und etwa die kleinen Bagen falsch eingesteckt werden.

Salzen eines Oktavbuches. Man legt die Bogen so vor sich, daß die 2 neben dem Signaturbuchstaben zur rechten Hand vor dem Leibe oben auflieget. Unter das Blatt zur linken Seite legt man mitten unter dem Rand die vier Finger der linken Hand, und klappet mit der rech ten das Blatt, das zur rechten Hand lieget, gegen die linke hin, bringt den Zeigefinger der linken Hand zwischen den beyden Blättern und den Daumen auf das oberste, und schie bet mit der linken Hand, indem die rechte ihr hinten am Falze zu Hülfe kommt, die beyden Blätter so lange hin und her, hinauf und hinab, gegen einander, bis da, wo der Zeigefinger der linken Hand liegt, am vordern und hintern Blatte, Zahl auf Zahl, und Zeile auf Zeile trifft. Dann wird der Bogen, indem man ihn zwischen den Fingern der linken Hand immer feft hålt, niedergeleget, und hinten am Falze mit dem Falzbeine niedergestrichen. Man zieht alsdann den Zeigefinger heraus, und legt ihn neben die andern unter das unterste Blatt, und drückt beyde Blätter mit dem Daumen zwischen dem Zeigefinger und Mittelfinger, die man dazu etwas von einander sperrt, ein wenig nieder und recht fest zusammen. Dadurch zeigt sich schon der Weg, den die untere Hälfte des Bogens im Zusammenklappen nehmen wird. An der, der linken Hand entgegen gefeßten, Seite legt man den Zeigefinger der rechs ten Hand so auf den Falz, als der Daumen der linken Hand auf dem offnen Bogen liegt, und zwar so, daß der selbe den Bogen zwischen den hier auch von einander ges thanenen Daumen und Mittelfinger der rechten Hand umdrücke, und schlägt nun den Bogen mit beyden Han den, nach Anweisung des hierdurch entstehenden Einbugs, so zusammen, daß der Theil, der vor dem Leibe des Ar beiters war, von unten hinauf geklappet wird. Dann

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läßt man die linke Hand fahren, und faßt mit ihrem Zeis gefinger oben zwischen den beyden offenen Enden hinein; und schiebet die beyden offenen Hälften auch so lange hin and her, bis hinten im Falze, im Buche rechter Hand, wieder Zahl auf Zahl, und Zeile auf Zeile, oder Linie auf Linie trifft. In dieser Lage hält man die Blatter mit der linten Hand fest, läßt die rechte los, und streicht mit ihr mit einem Falzbeine auf der ersten Seite hinten hinunter, und macht damit einen neuen Falz, schlägt den Bogen um, und streicht noch einmal mit dem Falzbeine auf der andern Seite scharf herab; damit der Bogen im Fale recht gut verwahrt werde. Dann liegt der obere Falz wieder vor dem Leide, und der Rückenfalz zur rechten Hand. Nun hebt man das Heft vor sich in die Höhe, und schlägt bey de Hande wieder so an, wie eben gedacht worden, ziehet ben Bogen dabey fest zusammen, steckt den Zeigefinger der linken Hand abermals oben an den offnen Ecken zwischen den beyden Theilen, und bringt daselbst Zahl, Schrift und Linie auf einander, und streicht abermals mit der rechten, während daß man mit der linken den Bogen fest hält, eis nen Falz, wo der Bogen zusammen gebeugt gefunden wird. So werden alle Bogen gefalzt.

Salzen eines Quartbandes. Die Zahl 2, die bey den Fokanten sowohl als bey dem Oktavformate rechter Hand unten liegen muß, muß hier rechter Hand oben lie gen. Dann schlägt man den Bogen von der rechten Sei eber zusammen, und streicht den Falz fest; faffet den Bogen rechter Hand im Falje mit dem Zeigefinger und linker Hand mit dem Daumen, und fhlägt die obenlie gende Fläche wieder zusammen, wobey man sich denn

nach Zahl, Linie und Zeile richten muß.

Salzen, (Kupferhammer) heißt das Umbiegen des
Salzen, (Kupferhammer) heißt das Umbiegen des

Randes an einem Gespann.

Falzstock, (Zeugenacher) s. Faltstock. Jac.
Sam, (Forstwesen) . Faden. Jac.
Sambols, (Forstwesen) f. Fadenholz. Jac.
Famulus, (Feuerwerker) s. Knecht

Fanega, ein Getreidemaaß, hält an P. K. 3. zu Avis la 2881; zu Bilbao 2887 auch 3600; zu Cadir 2881 auch 3156; zu Castilien 2881; zu Ferrol 3678; zu Lis sabon 2916; zu Malaga 3056: u Oviedo 3841; zu St. Andre 2.881; zu St. Sebastian 3007, und zu Sevilla 2881. Fanefas, Gemäß, f. Fanegas.

Fang. (Salzwerk.) Wenn der Sieder versucht, ob die Sohle ihre Gahre erhalten habe, indem er in einer hölzernen Schüssel etwas Sohle abschöpft, so wird man auf selbiger Aenglein wie eine Fertigkeit bemerken, wel ches sie den Fang nennen.

Sanga, 1. Fanega. Sangeifen, Schweinsspiek, Sauspieß, (Jdger) Hein Schweinespieß, mit welchen, wenn den wilden dyveinen der Fang gegeben wird, man zwischen den Borderlauften und Hals gleich zum Herzen gehen muß. Es ist ein großer Unterschied unter den Fangeisen, man hat breite Bäreisen, auch schmälere Saueisen, daran oder Schäfte, die von zähen Buchen, auch Birkenholze,

gemacht sind. Um solche Schäfte werden rothe ober schwarze schmale Riemchen gewunden, welche mit gelben oder weißen Zwecken befestigt sind, desto fester anzuhalten. Es muß auch ein solches Fangeisen auf anderthalb oder zwey Spannen zuruck einen Knebel haben, wie ein Kreuh, damit das aufgefaßte Schwein weiter nicht, als dis an den Knebel auf den Mann dringen kann. Mit der linken Hand muß es regieret, mit der rechten aber nachgedrückt, und die Fuße so gesetzt werden, daß der linke Schenkel, unter der linken Hand, und der rechte unter der rechten Hand ganz fest und unverrückt stehe, und man muß dabey. auf des Schweins Kopf und seine Bewegung Acht haben.

Fanglinien oder Fangtaue sind diejenigen Taue bey einer Ramme oder Stemmkrache, welche ruck und seits wärts befestiget werden, um das Ueberkippen der Ramme zu verhüten.

Sangschleuse. Dieses ist eine sesondere Art der Schleus sen, welche den rechten Weg zur Schiffbarmachung der Strome und Kanäle bahnten, fie ersand Leonh. Christoph Sturm zu Anfange dieses Jahrhunderts.

Fangsirick, (Jager) 1. Koppel.

Sanoe, eine malabarische Münze von Sold, in Cale cut gilt sie 16 und in Tananor 15 Bises. Nach dem Con ventionsgelde ist ihr Werth 34 fl. Auch ein Gewicht zu Gold und Silber 7,8 holl. A6.

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der Natur oder nach den strengen Regeln der Kunst ge Fantasie, (Maler) ein Gemälde, welches nicht nach macht ist. Fantasicen malen, aus dem Kopfe malen, ohne in der Natur ein Modell vor sich zu haben. Meh renthells bedeutet dieses so viel, als Grotesken malen. Daher fantasieren, in den Künften, nach seiner Ein. bildungskraft arbeiten, ohne sich an die strengen Regeln

der Kunst zu binden.

Faraospiel, f. Pharaospiel.

Farbe, die, wird auch die Werkstatt, worin gefårbet wird, genannt.

Farbe. (Salzfieden.) Dazu wird Rinderblut genommen; andres Blut dient nicht dazu. Dieses wird mit Soh. le vermengt, damit es nicht gerinne. Wenn nun eine Werksohle eingelassen, schütten die Meister ohngefähr ein klein Käsenäpfchen voll von dieser Farbe dazu; wenn die Sohle allmählig anfängt zu sieden, vermengt sich das Blut mit dem in der Sohle befindlichen Schlamm, und gehet durch den Scharten oben in die Höhe, daß es kann mit den Schaufeln ausgethan werden. Sonst thut es auch das Klare vom Ey, und wird in Ermangelung des ersten genommen. Es sind einige Salzwerke, da man gar teine Farbe gebraucht, als Lüneburg ic. könnte auch fast: überall angehen, wenn das Sieden recht abgewartet wird: denn an einigen Orten wird es von einigen Meistern ge than, von einigen unterlassen, und machen doch beybe schönes weißes Salz.

Farbebreter. (Blaufarbenwerk.) Diese find 5-6 Fuß lang, 14 bis 2 Fuß breit, auf allen 4 Seiten mit genau, anschließenden 2 Zoll hohen Leisten versehen, und

aus

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