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forten worden, wenn man sie aufgestechen, legt, und auf diese Art daraus zu effen pflegt.

oder Spargelbrühe, schlägt in dieselbe 4 big s Eyer, sett He auf Kohlen und läßt sie unter beständigem umrühren mit einem Spadel aufkochen, bis es recht dick und gelb aussieht.

yerzucker, (Zuckerbäcker) s. Marzipan. Jac.

weiß zum Schnitt- Vergolden. (Buchbinder. Man gieße das Weiße aus einem Ey vorsichtig aus, damit, ja nichts, vom Gelben mit heraus lause; denn das allergeringste davon würde. das Epweiß verderben, Rach diesem gieße man die Eyerschaale, in welcher das Gelbe noch ist, dreymal voll Wasser, und thue dies zu_jenem Weisen hiuzu; das ist die gehörige Quantität. Leders erweiß, das auch zum Pergament gebraucht wird, wird hingegen aus 3 Theilen Eyweiß und einem Theile Wasser. gemacht. Bey ordinairen Büchern kann man auch statt des Eyweißes, wenn es etwa rar ist, Ochsenblut gebrau chen. Man fängt zu dem Ende das Blut auf, wenn der Ochse gestochen wird man darf es aber nicht rühren.. So läst man es 2 bis 3 Nächte stehen; schneidet dann den Boden ins Kreuz durch, und läßt es noch eine Nacht stehen, so giebt es noch mehr Wasser. Dann seihet man es durch ein Tuch und Trichter in eine Bouteille,

Eyer, obne Hühner durch die Kunft auszubrů. ten. Dieses hat Herr Reaumur erfunden. Er hat ein altes Faß in einen Stall oder Scheune sehen lassen, und einige Körbe mit etwa 200. Eyern hinein gehangen. Dar auf ist dieses Faß mit zwo Schichten Mist umgeben, und mit einem Deckel zugemacht worden, der acht mit Kork stöpseln verwahrre Löcher hatte, durch deren Auf und Zu machen die Wärme konnte gemäßigt werden. Sein Ther mometer hatte er in die Mitte gefeht, und daran sehen können, daß die Hiße von dem gehörigen Grade, und wie fie sich bey einem Menschen und einer Henue befindet, sey. Die Eyer find auf solche Art fast alle ausgebrütet worden, und er hat, vermittelt deren, die er vom ersten Tage an, bis auf den lehten zerbrochen, auch den Fortgang der Bits dung des Küchleins beobachtet. Der Mist bey dem Fasse, einige Kräuter, etwas Kleyen oder Hirsen, sind die Nah rung dieser jungen Küchlein, die keine Gluchenne nöthig haben werden, wenn man ihnen nur, wie in Egypten, einen kleinen Führer giebt, der die Grade der Wärme zu ihrer Ausbrütung versteht, und sie herwach zu gehöriger Zeit füttert. Sein Gärtner hat diese Verrichtung ohne Abbruch seiner Geschäfte verrichtet. Den Grad der Wars (Buchbinder.) Man gießt das Weiße von einem oder zwey Eyweiß zum Vergolden des seidenen Senges. me zu bestimmen, hat Hr. von Reaumur ein untrügliches sern auf einen pereellanenen Teller, und läßt es auf und leicht zu machendes Thermometer für die Bauern er demselben so trocken werden, daß man es pulverisiren funden. Man that nämlich auf den Boden eines Glases tann. Daven mischt man, wenn es fein gestoßen ist, in Faffe eine Kugel, die halb von Butter und halb von Fett ist, wenn solche hart wird, ist die Wärme zu schwach, daracca, unter einander, thut es in ein feines nesfeltuches zwey Theile, und einen Theil pulverifirtes Gummi San schmelzt sie aber, so muß man die Wärme durch die Oeffnes Läppchen, welches man oben wohl zubindet, und bes nungen des Deckels maßigen. streuet damit die Stellen, auf feidenem Zeuge (auf weißem Papiere, wenn man das vergolden will, wird dies eben gebraucht) recht dichte.

Wär

Eyerschalchen, Zimngießer) f. Eyernäpfchen. Eyerschalenweiß, (Mater) eine aus zu Pulver ges riebenen und wohl abgewaschenen Eyer schaalen verfertigte so weiße Farbe; sie wird mit Gummiwasser abgerieben, wo zu man ohngefähr den zwanzigsten Theil Cansiszucker hinzu thut.

Eyerschmalz zu machen ohne Schmalz. (Koch.) Man nimmt die Brühe von einer gebratenen Kälberkeule

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Eyweiß zum Vergolden des Leders. (Buchbine der. Dieses besteht aus 3 Theilen Eyweiß und einem Theile klaren Wassers, welches zusammen gut zu Schaum geschlagen wird.

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F,

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, als chymisches Zeichen bedeutet es Flores.

F. zeiget auf den Preußischen Münzen Magdeburger Gepräge, und auf den französischen, die zu Angers ges prägten an.

Fa, (Musikus) bedeuter in der Solmisation nicht nur den Ton F. unfers diatonischen Systems, sondern jeden Ton, der in der diatonischen Leiter mit dem vorhergehen ben nur, einen halben Ton ausmacht. So ist der Tonlei ter von G, c das Fa; in der Tonleiter F ist unser B das Fa. Der nächst unter dem Fa liegende halbe Ton wird allemal Mi genannt und wenn die Tonlehrer von Mi-fa

sprechen, so verstehn sie allemal die Lage der zwen auf eins
ander folgenden halben Töne in der diatonischen Toys
leiter.

Faar af den Blandingsart, f. Bönderfaar. Jae,
Saafebret, f. Façenbret.

Saafen, (Gärtner) der erste Anfang zu den Wurzeln.

Sabrik von Basreliefs. Diese Fabrik ist einzig in ihrer Art, und ein neuer Beweis, wie sehr selbst die als lereinfachsten Gegenstände unter den Händen eines ges schickten Beobachters gewinnen. Der Doktor Vegni, ein Toscaner, berechnere zuerst den Nußen, den man im Großen von einer getoisen heißen Quelle ziehen könnte, die eine sehr weiße und seine Erde mit sich führt. Diese

Quelle

Quelle liegt auf einem Berge, der eine von den Seiten die Härte zunimmt, nimmt auch die Weiße ab, und des untern Theils des Gebirges, Santa Fiera, nahe bey Doktor Vegni muß sich an einer geringern Härte begnü Radicofani in Toskana ausmacht. Das Wasser dieser gen, wenn er fie recht weiß haben will: allein diese Hårte Quelle ist sehr heiß, und temmt beständig in großen ko- übertrifft dem ohngeachter noch den härtesten Karrarischen chenden Blasen, und aufs genaueste mit der Erde ver Marmor, so wie ihn das Ganze an Weiße übertrifft. mischt, hervor, die eben erwähnt worden ist, und die. Die Zeit, die man zu Verfertigung dieser Basreliefs aus aufgelösten Kalk und Schwefeltheilchen zu bestehen braucht, richtet sich nach ihrer Dicke: bey dünnen dauert scheint, als woraus wahrscheinlich der ganze Grund dieses es einen Monat, bey den dickesten drch bis vier. Bis Berges zusammen gefeßt ist: ein starker schwefelartiger jeht hat fidy die Arbeit nur auf Basreliefs erstreckt, die: Geruch verbreitet sich davon weit umber. Das Wasser von einer feltnen Schönheit und den Kopien vollkommen ergießt sich über den Abhang des Berges in breiten Flås ähnlich sind. Vielleicht aber wäre es möglich, mit eben chen, und bildet Lagen von Stalaktiten, die, sonderlich dieser Materie und auf eben dieselbe Weise, Urnen, Va wenn die Sonne darauf scheint, eine blendende Weiße ha sen, Tische und sogar Bildsäulen zu kopiren. Es würde ben, und, nach der Geschwindigkeit des Wassers oder der, dieses der Gipfel der Vollkommenheit dieser Kunst seyn, Schiefe des Falls, mehr oder weniger hart find. Der Anblick den sie erst nach mehrern Jahren von Versuchen erreichen diefer Stalaktiten und die Bemerkungen der Umstände, muß, denn jetzt ist sie noch in ihrer Kindheit. Alsdann ihrer Verschiedenheit bewogen den D. Vegni, mit Er würde man die Meisterstücke der Bildhauerkunst in Rom, laubniß des Großherzogs, auf diesem Berge eine Fabrik Florenz 2c. in der vollkommensten Nachahmung und Harte von künstlichem Alabaster anzulegen, die äußerst merkroür und aus einem Stücke von diesem künstlichen Steine bea dig geworden ist. Der D. Vegni läßt aus Rom und an fißen können. Der Doktor Vegni hat es nach vieler Ar dern Orten Welschlands gypserne Formen von den besten beit auch dahin gebracht, seiner Erde verschiedene Farben Basreliefs kommen, nach denen wieder andere Formen, zu von Schwefel und hohl auf die bekannte Art verfertigt werden. Ist die Schwefelform fertig, so wird sie in eine Art Faß oder Butte gethan, die im Durchschnitt am Bo den enger, als an ihrer Deffnung, und einem an beyden Geiten offenen und umgestürzten Kegel gleich ist. Im Fasse sind hölzerne Queersparren angebracht, die ohuge fähr die Breite von 3 Zollen haben, damit das Wasser, wenn es darauf fällt, genug Oberfläche finde. Ueber die fen Queerstäben und langs den Wänden des Fasses werden die Formen an hölzernen Nägeln aufgehangen. Man bringt hierauf das Faß unter einen von den Wasserfällen der Quelle, und zwar so, daß es im Mittel der Queer stäbe fällt. Um zu verhindern, daß der Wind das Wasser nicht roo anders hinführe, wird das Faß in eine Art von Hof gesetzt, der mit einem hohen Gemauer umgeben ist. Das Wasser spritzt gegen die innere Fläche des Fasses, und läßt einen Theil von seiner Erde oder Tartarus zurück, so, daß nach einer gewissen Zeit nicht allein die Höhlung der Forme damit angefüllt ist, sondern sich auch noch obenauf eine Kruste von beliebiger Dicke bildet. Das eigentliche und vornehmste Geheimnis von der Härte dieser künstli then, in Form gezwungenen Stalaktiten besteht in dem Grade der schiefen Richtung der Form, welche das zurück sprüßende Wasser auffangen soil. Je mehr sich die Form der horizontalen Lage nähert, je weniger, ist die Matérie hart, so daß der möglichste Grad der Härte in der verti Falen Richtung liegt, weil in diesem lehrern Falle der schnellere Schuß des Wassers die gröbern Theile der Erde init fort nimint, und nur die feinern in der Form läßt, Um daher das Wasser noch mehr zu reinigen, leitet man es durch verschiedne Behälter, und gråbt in mäßigen Raus men Graben an den Hauptortern, wo es seine Richtung aus bert, damit es aufgehalten und die gröbern Theile abzu sehen genöthigt werde. Aber in eben dem Exade, wie

geben, sogar eine schöne schwarze Farbe. Um das Wasser zu färben, seht man an die Quelle ein Gefäß, das zur Hälfte mit der Farbe angefüllt ist, die man dem gan zen Werke überhaupt oder nur einigen von seinen Theilen geben will, dergestalt, daß die Farben der Schichten näch Belieben und der Natur getreu verändert werden können: soll das Gemälde einen andern Grund haben, als die Fis guren, so verdeckt man diese, und das Wasser sprüht nur auf den Grund, und so umgekehrt. Er drückt auch auf seinen Stein Kupferplatten und von der Farbe ab, die man haben will. Hat nun die im Fasse schief, oder (wels ches selten geschieht) senkrecht eingesetzte Schwefelform ihre nöthige Füllung, und der Grund des Basreliefs die gehörige Dife, von 2 oder 3 bis 9 und mehr Linien, nach der Große des Stücks erhalten, so thut man einen leichten Schlag auf den hölzernen Pflock, der die Form hált, um sie zu zerbrechen, und fondert darauf mit kleinen Hammerschla gen den Stein ab, der sich um die Ferm mit angeseht hat; alsdann schlägt man stark an das Faß, nahe ben der Form, die sich leicht von dem abgeformten Theile to set, aber gewöhnlich in Stücken gehet. Man giebt hiers auf dem Steine mehr Weiße und Glanz, indem man ihn mit einem Pinsel von etwas harten und kurzen Haaren reibt, und nachher mit der flachen Hand stark und zu wies derholten malen darüber fährt.

Fabrikenfiab, ein Langenmaaß in Frankreich bey den Leinenfabriken, das größer als der gewöhnliche Stab ist, 100 Fabrikenståbe machen 114 Pariser.

Sagenbret, (Tischler) ein Bret, in welchem eine Ker be durchaus, und in solche hernach die Leisten gestoßent werden, die Façen darein zu stoßen.

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Sach. (Hutmacher.) * ~Der Umfang eines jeden Fachs hat besondere Namen, als: der Zipfel des Fachs, heißen die beyden Ecken, wo die gerade und zirkelförmige zusammen stoßen. Der Schnitt heißt das Zirkelstück.

Der

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Der Kopf heißt die Spike. Die Seiten sind die bey? den geraden Linien, welche im Kopfe zusammen stoßen.

Fachbaum, Grundbaum, Polfferbaum, Spunds baum, Mablbaum, Haarbaum. (Mühlenbau.) Ders jenige Baum, der waagrecht und unmittelbar vor dem Gerinne liegt, und nicht mehr in das Gerinne fließen läßt, als der Mühle gestattet ist. Er wird im Beyseyn der Obern und Gesch.vornen gelegt. Zu Legung des Fach. baums werden Pfähle doppeit nach der Linie, wie man den Fachbaum legen will, eingestoßen; diese Pfahle kon nen 4 bis 5 Ellen weit aus einander stehen, denn man ist hier so genau nicht an das Maaß gebunden, sondern mai. richtet sich nach der Lange des Fachbaunis. An diese Prahie werden Zapfen geschnitten, welche so eingerichtet seyn mussen, daß der Fachbaum mit seiner Oberfläche just einen Zoll höher als die Höhe des Masipfabis zu tiegen kommt. Diese zolligte Erhöhung des Fachbaums über den Mahlpfahl wird bey allen Grundwerken, wo Mahlpfah, le befindlich, verstattet, und heißt der Erb, oder Zehrzoll. Ferner werden zwischen den doppelt eingeschlagenen Pfäh. len drey andere nach rechten Winkeln eingestoßen, auf die se werden die Jochstücke, welche 12 Zoll stark seyn kon nen, solchergestalt eingezapft, daß sie mit ihrer Unterflä the 6 Zoll tiefer, als die Wechsel, deren erstern gestoßenen doppelten Pfähle zu liegen tommen; und dieses geschiehet desivegen, daß man einen 6 Zoll tiefen Einschnitt nach der Breite des Fachbaums machen kann, unten aber dennoch 6 Zoll Stärke übrig bleibet; durch diese 6zöllige Holzstår ke gehet der Zapfen 6 Zoll durch, damit er in den Fach baum miteingelochet werden kann. Wenn dieses nun als les verrichtet, so mißt man die Weite der Pfähle genau ab, und schlägt darnach auf der Unterfläche des Fachbaums die Löcher nach der Breite und Stärke derer Zapfen ein, und legt den Fachbaum in die Einschnitte der Jochstücke und in die Zapfen der Pfähle, da es alsdenn dem Druck des Wassers genugsam widerstehen kann. Ferner müssen brey bis vier Reihen Pfähle vor dem Fachbanm gestoßen werden, jeder Pfahl kann der Länge und Breite nach wohl 2 Ellen von einander stehen, diese müssen also ver schnitten und geächselt werden, daß die zunächst dem Fach baum befindliche Schwellen einige Zoll niedriger als der Fachbaum zu liegen kommen. Dieses geschieher deswegen, daß der Heerd mit Sande verschlemmet werden tonne, und das Unterwaschen besser verhütet werde. Es leidet aber diese Vertiefung der Heerdichwellen vor dem Fach baume viele Ausnahme, und richtet sich nach der Tiefe des Wassers. Ist nun der Fachbaum und die Heerd schwelle in richtige Lage gebracht, so werden vor denselben gespündete Pfähle, welche man heerdpfåhle nennet, bis eine Strecke in beyde Ufer hinein geschlagen, und dies ses geschiehet auch vor der äußern Heerdschwelle, wo der Druck des Wassers am stärksten ist. Auf dem Fachbaum kömmt alsdann das Grießwerk zu stehen.

Fachbogen. (Hutmacher.) Dieser ist in China und in der Levante von uralten Zeiten gebräuchlich gewesen, and die Europäer haben ihn blos verbessert. Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Fachbretter, (Tischler) Repositorium, Flehe Fach

Jac.

Sacher, (Seidenbau) s. Flatschen.

Facherfiabe zu lediren, f. Lackiren. Jae.

Facit bedeutet den Belauf und die Summe einer Rechnung; imgleichen das Absehen und den Ausgang ei nes Dinges.

Fackeliråger. Ist eine Vorrichtung, um die Ender der Handfackeln verbrennen zu können, fie bestehen aus einem Stück Holz, welches ausgehöhlte Streifen hat, wie die Fackel ist, und mit Oelfarbe gemalt worden. Dieses Stück hat eine blecherne Tille, so gleichfalls ausgehöhlte Streifen hat, in welche das Stück Fackel eingeseht wird, welches zu kurz geworden, um mit der Hand getragen zu werden.

Faden. (Forster.) Ein Pariser Faden Hof; ift & Fuß lang und 4 Fuß hoch, die Scheidte sind 42 3oll lang dieses giebt 112 Kubitfuß Inhalt.

Faden, (Hüttenwerk) heißt (in Kärnthen) der untere Theil des Formrüssels.

Saden, Bouts, (Sticker, Goldspinner) ein Wort, wodurch man die verschiedene Stärke des Goldes andeu tet: also zeigen 2, 3, 4 Faden die Anzahl der Fäden an, worauf das Gold gesponnen ist. Die Stärke des Lioner Goldes wird durch ein S, welches auf den Fuß der Spu len gezeichnet ist, auf diese Weise:,,, F, 7 anger deutet.

Faden. (Sticker.) Ein Ende Gold oder Silberfa den, der nach der Ausstreckung des Arms desjenigen, der ihn gebraucht, abgemessen ist. Wann man ihn eingefä delt hat, so muß man die Seide mit der Spige der Na del, zwey. bis dreymal durchstechen, und felbige ganz durchziehen, um gegen das Dehr eine unmerkliche Schlin ge zu machen, die da verhindert, daß er sich nicht ausfä dele. Wenn man zu arbeiten anfangt, muß man mit zwey oder drey verlohrnen Stichen das Ende des Fadens in dem Zeuge befestigen; dieses ist bequemer, als wenn man einen Knoten macht. Man thut ein gleiches, wenn man zu Ende des Fadens kömmt, che man selbigen ab. schneidet; was auf der Nadel bleibt, wirft man in das Kästchen.

Faden, (Weber) s. Einschlag. Jac.

Faden ausbrechen. (Weber) f. Abläufer. Jac. Fadenleiter, eine Vorrichtung an der Seidenhaspel, siehe Seidenhaspel des Herrn Vaucansons. S. a. Far denhalter. Jac.

Faden mit der Nadel durchstechen, (Riemer, Sattler) heißt die Nadel einstoßen, indem man hernach an den Rändern zusammen fügen will, fie durchsticht, fie zur Seite wieder heraus ziehet, den Faden zu knüpft und abschneidet. Diese Durchstechungen geschehen von Weite zu Weite, um Stücke, die man hernach annähen soll, zu sammen zu fügen, damit sie sich im Nähen nicht verrü cken; sie werden, so wie man sie antrifft, weggenommen.

Faden kniet, macht ein Bnie. (Tuchmacher.) Dies ses geschiehet, wenn die Kette schlaff aufgezogen und ver 366 arbeis

arbeitet wird, auch wenn der Weber viel Faden laufen läßt, ohne sie zu erfeßen.

Saden macht eine Knie, (Tuchmacher) siehe Faden Eniet.

Fadenkorallen, (Korallenmanufaktur) f. Filotti. Fadenseide, Frifon, heißt der unreine Faden, welchen der Seidenhaspler beym Haspeln wegwirft. Man hat Flare nnd grobe Frison.

Fadenstein, Stirium marmoreum Linn. Eine Gat, tung Federspath. Er löst sich ganz in Sauren auf, und hat überhaupt die Natur des reinen Kalksteins. Seine Fasern find fein; seine Farbe bald einfach, schneeweiß, weißgelb oder grau, bald gemischt, roth und weiß, oft auch roth und gelb. Er ist nicht selten ganz undurchsich tig, zuweilen halbdurchsichtig, oder undurchsichtig. Bald Laufen seine Fasern ganz parallel, daß man ihn dem ers ften Ansehen nach für einen Amianth oder Asbest halten Sollte, wenn die Fåden nicht føröder, trockener und magerer anzufühlen wären, bald bündelweise, bald wie Stra len aus einem Mittelpunkte, wie bey dem Glaskopfe und Malachit, von welchen er vielleicht den Grund ausmacht Chehr selten sind sie sternförmig). Im leßtern Falle nimmt Der Stein eine gute Politur an, ob er gleich den Glanz des Marmors nicht erreicht.

Faganzer Geschirr, s. Fajanze. Jac.

Faggots Bierprobe. Eine gewöhnliche Bierprobe auf das sch:vedische Bier gemacht. Man soll nach dessen Vorschlage ein Ardometer ins stärkste Bier, und in die Mischungen von 1. 2. 3. Theilen Bier, mit 3.2. 1. Theis len Wasser senten, und die Punkte des Eissinkens bemers ken; und weil man nicht überall gleich starkes Bier finden möchte, rather an, künstliche Sohlen zu verfertigen, welche mit den angegebenen Bierarten (von welchen ein Kubik joll 563, 558, 554, 550 As wog) gleiche Schwere hat ten, und die Bierprobe in diesen Sohlen zu graduiren. Sagot. Dieses Instrument gehet von Contra B bis ins gestrichene g, a auch woht b in die Höhe.

Sagor, Sagotino. Die kleine Sorte, ist auch ein Blasinstrument, welches einen Baßton hat, und deswe gen auch Baßpfeife genannt wird. Es bestehet aus zwey neben einander liegenden Röhren von dickem Holze. Sagotist heißt derjenige, welcher den Fagot blasen Eann.

Fagots ardans, Fagots goudronnées, find zusam. men gebundene und in Pech getunkte Reißbündel, deren man sich des Nachts bedient, dieselben anzündet, und in die Gräben wirft, um zu sehen, was darin vorgeht.

Fagots goudronnées, CArtillerie) f. Faguts ardans, Sablfarbe, (Fårber) s. falbe Farbe. Jac. Sabne. Diese war ursprünglich ein Zeichen, das auf einer Stange, auf einem Balken oder Spies aus ver schiedenen Absichten aufgesteckt wurde: z. B. um in dem Lande eine Nachricht bekannt zu machen, um die Zer ftrenten oder Verirrten zu sammlen, um Armeen zusams men zu bringen, oder ihnen das Zeichen zum Aufbruch ju geben. Bey den Hebråern waren sie zu Moses Zeit

sehr bekannt. Die Griechen nahmen einen Huch oder Helm, ein child oder Seegel, und befestigten es auf eis ner Stange. Die Fahne des Romulus war ein Heubün del, welches an einer Stange gebunden wurde. In der Folge schnitzten die Römer die Bilder der Wolfe, Båren, Löwen, Pferde, Schweine, Adler, und trugen fie an Stangen. Bey geheimen Unternehmungen vertrat das Bild des Minotaurus die Stelle der Fahnen. Später hin gossen sie diese Bilder aus Metall, wohl gar aus Sil ber oder Gold. C. Marius schaffte alle Bilder ab, und behielt blos deu Adler bey, der auch nachher unter den Reichsinsignien geblieben ist. Die Fahnen der römischen Cavallerie bestanden aus einem viereckigten Stück purpur farbenen init Gold gezierten Tuch, worauf man in der Folge noch das Bild eines Drachen anbrachte. Die Deut. schen knüpften ein Band an eine Lanze, welche der Her zog vor dem Heere hertrug. Von diesem Bande will man das deutsche Wort: Fahne, herleiten, indem aus Band erst Ban und aus diesem Fan oder Fahne entstan den sey, welche Ableitung man damit bekräftiget, daß bandum und banderium eine Fahne, und banderefius ein Fahadrich heißt. In der Folge wuchs dieses Band so sehr, daß sich zuletzt ein geharnischter Mann mit sammt dem Pferde hinein wickeln konnte.

Såbnel, (Jäger) s. Fahne. Jac.
Sabnenführer, f. Fahnjunker. Jac.
Sabnenschmid, f. Fahnschmid.
Sabnenschwinger, f. Fahnenspieler. Jac.

Fahnenschwingen, Fahnenschwung, (Soldaten stand) ist eine Feyerlichkeit, durch welche ein unehrlich gewordener Soldat wieder ehrlich gemacht wird. Die Feyerlichkeit bestehet darin: Es wird ein Kreis geschlossent, und der Major giebt dem, außer dem Kreise sich befinden den Profos ein Zeichen, mit dem unehrlichen Soldaten in den Kreis zu kommen. Der Unehrliche muß sodann auf Händen und Füßen, den Huth im Munde, und den Kopf rückwärts gebogen, in den Kreis kriechen. Wenn er sich mitten im Kreise befindet, so frågt ihn der Major: was ist Dein Begehren? und er antwortet: mein ehrlis cher Name. Der Major befiehlt ihm hierauf, seinen Kopf herum zu wenden; der Unehrliche wendet ihn vorwärts, bleibt aber immer noch auf Händen und Füßen. Sodann sagt der Major dem Regimente: Gegenwärtiger Soldat sey dieses oder jenes Verbrechens wegen verurtheilt worden, gehangen zu werden, und habe also seinen ehrli chen Namen verlshren: er sey aber wichtiger Ursachen wegen pardonirt worden, und sey hier gegenwärtig, um seinen ehrlichen Namen wieder zu erlangen: wenn daher jemand von dem Regimente etwas wider ihn einzuwenden habe, folle er es anzeigen: wenn sie aber zufrieden seyen, sollen sie ja! sagen: geschieht dies, so sagt der Major dem Soldaten: es foll Dir Deine Bitte gewährt werden. Hierauf läßt der Major das Gewehr präsentiren, und be fiehlt dem Fåhndrich, den Soldaten ehrlich zu machen. Der Fähndrich naht sich ihm mit der Fahne, giebt ihm drey Stöße auf den Hintertheil des Kopfs, und sagt bey

dem

bem ersten: im Namen der heil. Dreyeinigkeit; beym zweyten: im Namen des Kriegsherrn; und beym dritten: im Namen des Commandeurs vom Regimente wird Dir Dein ehrlicher Name wieder gegeben; an andern Orten geschiehet es zuerst im Namen des Kriegsherrn, zweytens im Namen der hohen Generalitat, und drittens im Na men des löblichen Regiments. Der Supplicant steht als denn auf, neizt sich gegen die Fahne und das Regiment, und wirst feinen Huth über den Kreis hinaus, wogegen der Adjutant des Regiments ihm einen andern wieder auf seht; endlich verbietet der Major dem Regimente, dem Ehrlichgemachten etwas vorzuwerfen; das Gewehr wird geschultert, der Kreis geöffnet, und das Commando mar schit nach Haus.

Fahrenblas, (Schifffahrt) s. Feuerblas. Jac. Sabrenbeitisches Arkometer, f. Araometer. Fahrgebühren, (Bergwerk) f. Fahrgeld. Jac. Sahrbols, (Kohler) wird genannt, wenn das Holz an unruhigen Orten lieget, und im Winter zu den Koh lenstatten gefahren wird.

Fábriges sols, (Forstw.) siehe Fähriger Wald. Sac.

Fahrten abwechseln, oder wie die Fahrten sollen an gehaspet seyn. In seigern Schächten foll billig bey einer jeden Fahrt ein Abtritt, und die Abwechselung der Fahr. ten, vom Liegenden ins Hangende, eine um die andre feyn; jedoch, daß sie nicht überhangen dürfen: oder soll bey einer jeden, wo sich es leiden will, eine Rubebühne feyn. Wo es etwas flach und enge, bleiben die Fahrten wohl in gerader Teuffe oder Lange nieder, wo es aber etwas geraum, kann die Abwechselung der Fahrten eine um die andre, gegen den Schacht und gegen den Stoß mit Abtritten seyn. Zu Treibeschächten aber, die gemeis niglich weit sind, wird bey jeder Fahrt ein Abtritt gefertis get, und jede Fahrt oben gegen den Liegenden angehaspet, daß sie unten gegen den Hangenden aufzustehn tömmt, daß also in Seigern eben sowohl flach zu fahren ist. Die ses soll deswegen geschehen, damit es den alten und fertis gen Bergleuten nicht so sauer wird, auch nicht leicht Schaden nehmen können. Wie denn auch Fremde, wel che niemals in eine Grube kommen, desto sicherer fahren Connen,

Sabrten anbaspeln, s. Fahrten abwechseln.
Fabrien einbången, s. Fahrten abwechseln.
Fabrweg, (Fuhrmann) if eine öffentliche Straffe,
worauf einer gehen, fahren und reiten mag.

Sabrzins, ist so viel als Rutscherzins.
Sajans. Dieses irrdene Geschirr soll 1299. erfun
den seyn.

Sajans weniger zerbrechlich zu machen. The man das neuerkaufte Fajanz braucht, muß man es in einen Kessel voll Wasser thun, und die Stücke dergestalt abhån gig stellen, daß das Wasser sie allenthalben bedeckt, und etwas Holz dazwischen legen, daß sie sich nicht berühren. Alsdann wirst man Asche in das Wasser, und seßt den Reffel über das Feder, und läßt es bey zwey Stunden

kochen, nimmt dann den Kessel vom Feuer und läßt es
kalt werden.
Faktoreygebühren, f. Commissionsgebühren.
Saktoreybandlung, f. Kommissionshan lung. Jac.
Fakturband, eine Schnur, auf welche die Kaufleu...
te die Fakturen, die Advis und andre dergleichen Briefe,
die ihnen zur Nachricht dienen, so wie sie solche von ih
ren Korrespondenten erhalten, aufreihen.

Falaises find 7 Achtel breite Serschen, die in der Ge neralitat von Alençon gewebt werden. Sie werden meist über Rouen ausgeführt.

Salbersaft wird der fließende Storax genannt.

Falces navales, Haflae falcatae waren bey den Ri mern scharfe krumme Messer oder Sicheln, welche man an lange Stangen befestigte, um damit den feindlichen Schiffen die Segel und das Tauwerk zu zerschneiden.

Falchom, ein russisches Maaß, welches 7 engl. Fuß und ohngefähr den 1oten Theil eines Zolles in sich hält; dieses kommt nach französischem Maaße auf 6 Fuß 7 Zof und einige Linien, weil der englische Fuß nur 12 Zoll 41⁄2 Linien nach königl. franz. Maaße hält,

Falkade, Falkiren, heißt auf der Reitschule eine ge wisse Bewegung eines Pferdes, eine Courbette, welche. vorzüglich darin besteht, daß das Pferd, indem es der Reuter vorn scharf anhält, mit den Haaken und Schen tein einige sehr kurze und schnelle Tempos so nahe an der Erde macht, daß es gleichsam darauf zu siten scheint, und mit den Extremitäten seiner Füße bis zur Directions linie seines Schulterpunkts kommt. Das Pferd falti ren lassen heißt, das Pferd plößlich gnhalten, daß es seine Hinderfüße senken muß.

Falkenbeitze heißt, die Jagd mit Falken, welche ss abgerichtet sind, daß fie Vögel und kleines Wild fangen. Die ältesten Spuren von derselben hat Hr. Hofrath Becks mann in seinen Beyträgen zur Geschichte der Erfindung gesammlet. Zu Etesias Zeit (3580. n. E. d. W.) wurs den schon in Indien Hasen und Füchse durch indianische Raben, Geyer und Adler gebeißt. Aristoteles (3648.) erzählt, daß man in Thracien die Sperber abgerichtet habe, die aufgejagten Vögel nach der Erde zu zu treiben, daß sie die Jäger mit Stöcken todtschlagen konnten. Diese Sperber wurden mit besondern Namen gerufen; sie brachten ihre Beute dem Jagerlund betamen ihren Theil davon. Aus Judien und Thracien kam die Falkenbeiße zu den Griechen und von diesen zu den Römern. Martial, der um das Jahr 100, n. C. G. und Julius Firmicus Maternus, der um 336. n. C. G. berühmt war, gedenkt ihrer. Apollie narius Sidonius, der gegen 460. lebte, erzählt, daß Heidicius in seiner Gegend die Jagd mit Falken und Hin den eingerichtet habe. Den Geistlichen wurde diese Jagd auf den Kirchenversammlungen von 506, $17, 585. ver. boten. Die Falkenhauben, die dem Falken auf den Kopf gesetzt, und nur dann abgenommen werden, wenn er auf einen Raub stoßen foll, sollen die Araber erfunden haben. Im 12ten Jahrhunderte kannte man sie schon. Die Kai fer Friedrich I. und Heinrich VI. im 12ten Jahrhundert S66 &

und

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