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Zöblig und auch sehr schön in Oberungarn in der Grafschaft Bird Leutschau gefunden. Vorzüglich schöner Amianth tomnir aus dem Vail de Serre im Piemontesischen, des gleichen von Schelkowa Gora, am östlichen Uralischen Ge birge in Siberien. Nach dem Hr. Bergmann (kleine chem. W. 4 B. E. 197. u. 211,), enthalten 100 Theile Amianth von Persberg 12 Kalkerde, 13,7 Bittersalzers, de; 3,7 Alaunerde, 62 Kieselerde; 10,6 Eisen. Von Tarentaise 6 Kalkerde, 18,6 Bittersalzerde ;-3,3 Alauns erde; 64 Kieselerde; 1,3 Eisen; 6 Schwerspath. Bon Berg, Reichenstein nach Marggraf 54 Bittersalzerde; 46 Kieselerde.

Aminetfcher Wein, ein italienischer Wein, f. d. Ammoniakharz; Gummi Ammoniacum, schwist als ein milchichter weißgelblichter Saft aus einer Pflanze, die in den afrikanischen Wüsten, hauptsächlich in Libien, u. andern Orten wächst. Es wird an der Sonne trocken, und von da aus in reinen und unreinen, großen und klei nen Stücken verschickt. Dies Harz ist in der Kälte hart und førôde. In der Wärme aber zähe. Die Stücke sind weißlich, gelblich, und bräunlich, gewöhnlich mit vielen Unreinigkeiten vermischt. Zum Handel werden die weis sen, hellen und reinen Stücken ausgesucht, und diese als denn Gummi ammoniacum in granis oder electrum genannt. Man erhält es aus der afrikanischen Küste und aus Indien. Das beste muß schön weiß, rein und gut granulirt oder in Körnern seyn, und nicht viel Unreines haben, Gemeiniglich ist es in eine Masse zusammen gelaue fen, worin aber dennoch, wenn man sie zerschlägt, die Granen ober Körner sehr gut zu erkennen sind. Die mitt lern Sorten sind bräunlich von Farbe, unreiner, mit Sand und Stückchen Holz vermischt. Der Geruch dieses Harzes is widerlich. Es kommt in Kisten und auch in leinenen Såcken zu uns. Man braucht es in Apotheken zu allerley Arzneymitteln, auch wohl zu Farben und dergl. Seine specifische Schwere ist nach Bresson 1,2071,

Amnioniakfalz, So heißen überhaupt alle Neutral oder Mittelsalze, welche aus irgend einer Säure und aus elnem bis zur Sättigung mit selbiger vereinigten flüchtigen Alkali bestehen. Bey der Vermischung oder Zusammenrei bung mit ungelöschten Kalke, reiner Bittererde, Kalkwasser oder feucrbeständigen Laugensalzauflösungen geben diese Salze einen alkalischen flüchtigen Geruch und im Destilli ren einen dergleichen Spiritus von sich, Man sehe hievon Salmiak,

Ammoniten; verfteinte Ammonsborner;. Helmintholithus Hammonites Linn. Versteinerungen von der Schiffstuttel. Man findet sie in einer sehr verschiedenen Graße von einer kaum merklichen bis zu der ungeheuren Größe eines Wagenrades, sehr häufig fast i allen Gegenden der Welt, wo man nur je Versteinerungen gesucht und angetroffen hat, bald ganz lose, bald in an dern Steinen fest, bald die ganze Schaale, bald nur Stú. e und Gelenke derselben, zuweilen bloße Abdrücke oder Steinkerne, häufiger wahre Verwandlungen, an denen noch der ganze Außerliche und innere Bau des Urbildes,

zuweilen noch die unveränderte Schaale, wahrzunehmeir
ist. Zuweilen sind sie tras långlicht oder breit gedrückt,
oder sonst sichtbarlich burch irgend eine äußerliche Gewalt
bey ihrer Berrobing in ihrer ursprünglichen Gestalt in
etwas out, aber meistens sind sie im Umfange ganz
rund, beynahe wie ein Zirtel. Zuweilen ist ihre Oberflä
che gang glatt, Calatte Ammeniten, zuweilen ist die ins
nere Abtheilung in mehrere Kammern von außen, durch
parallel mit einander laufende Schlangenzüge, umschries
ben, die, durch ihre mancherley Verbindungen unter einans
der, zuweilen Malereyen von Laubwerf oder von Bäums
chen vorstellen. Schr oft ist die ganze Oberfläche mit fel
nen oder groben, hohen und scharfen, dichten oder weiter.
aus einander stehenden, ganz geraden, oder wie eine
Schlange gekrümmten Streifen besetzt, (gestreifte Ammonse
hörner,) die in die Queere über die Wendungen der Schaas
le laufen, sich öfters nach ihrem Ende zu entzweyspalten,
und manchmal nach dem Rücken zu immer dicker werden, uns
wenn sie seine Höhe erreicht haben, sich umschlagen, (cor4
nua Ammonis criftata,) zuweilen von spitzigen oder zuges
rundeten, größern oder kleinern Erhöhungen ausgehen,
(knotigte Ammonshörner,) cornua Ammonis tubercula-
ta eder vermeofa,) gemeiniglich stehen ihrer mehrere in
einer Reihe, noch häufiger in zwo oder noch mehrern pas
rallel mit einander laufenden Reihen der Länge nach,
Meistens ist das äußerste Gewinde auch nach außen zu
stumpf und zugerundet, zuweilen hat es gleichsam eine
scharfe Schneide, (stachlichte Ammoniten ).
Ammonshörner, f. Ammoniten.

Ammunition, (Kriegswissenschaft) f. Munition.
A mol, eine der 24 Tonarten in der Musik, die mit
C dur in Verwandtschaft stehet.
Amomum, L. Nelkenpfeffer,

Amoroso, (Musikus) zärtlich, lieblich.

Amortissement, Couronnement, ist ein zierlich zuä ↓ gespister Aufsatz auf etlichen Sachen, welcher einer Kro ne einigermaßen gleichet, und bisweilen auf Spiegeln, großen Etühlen, Betten und dergl. zu sehen ist, f. auch Giebelzterrath,

Amour; Lacs d'amour, eine Art Leinwand, die in der Niedernormaydie und besonders zu Caen gemacht wird.

Ampelites, (Bergwerk) ein Alaunerz, s. eisenkiesis ger Thon.

Amphibien auszuftopfen, s. Yusstopfung der Ams phibien.

Ampbidioptrischer Goniometer, des Hrn. Brans. ders, f. Goniometer,

Amphiproftylos, ist eine Art eines Tempels der ald ten Griechen und Römer, welcher sowohl vorn als hinten 4 Säulen hat.

Amphithalamus, heist beym Vitruvio, Lib. 6. Cap. 10. eine Kammer für die Mägde, neben dem Schlafges. mach der Herrschaft.

Amphitheater, Rundhaus zu Schauspielen, (Bau kunst.) Dieses ist ein Gebäude auf einem runden oder ovalen Plak, ohne Dach, dessen mittlerer Plaß mit Sand belegt war, den man Arena hieß. Er war groß, rund oder oval, mit einigen Reihen von Bänken und Stufen mit Säulengången in- und auswendig versehen. Er war zu den Kampfschauspielen der Römer bestimmt. Die Are na war der eigentliche Plaß der Kämpfer. Rund um die sen Plaz herum waren Gewölber, die unter anderm auch bazu dieneten, die zu den Spielen bestimmten wilden Thiere darinnen zu verwahren. Zunächst über diesen Gewölben gieng eine Gallerie rings um die Arena herum. Die Banke oder Siße waren steinern, und eingehauen, stufenweise über einander; feder höher in einem vom Mit telpuncte etwas entfernten Umfange bis an die oberste Gal lerie des Gebäudes. Auf diese Weise hatte das ganze Ge baude die Figur eines Bechers, dessen Höhlung sich gegen den Grund zu immer verschmålert, und die Bühne war von allen Plätzen ganz zu übersehen. Die untersten Rei Hen der Size waren für die angesehenen Bürger, die obersten für den Pöbel. Die 14 untersten Reihen der Site waren, zu Folge der Lex Rolcia, den Vornehmern allein aufbehalten. Wer weniger als 400,000 Sefterzien im Vermögen hatte, gehörte zu keiner dieser 14 Ordnun gen, sondern zum Póbel. Diese Geboude waren so groß, baß für 30-80000 Zuschauer Plaß gewesen. Lange Zeit waren es nur hölzerne Gebäude. Das erste massive Gebäude dieser Art war wahrscheinlich das Amphithea trum Flavianum, davon noch ist ein großer Theil steht, und unter dem Namen Colifaeum bekannt ist. Es macht ein Oval aus, von 700 Rheinländischen Fußen in die Långe, soo in die Breite, und ist 160 Fuß hoch, wird in vier Geschosse abgetheilt, deren jedes Arkaden waren die Eingänge, und in den Raum zwischen der äußersten Mauer und den Gewölben um die Arena waren die Treppen und verschiedene Gånge, welche von außen durch Das zwischen den Pfeilern einfallende Licht erleuchtet wur den. Weil diese Gebäude in unsern Tagen selten sind, so sehe man nach: den Lipfium de Amphitheatris. Heut zu Tage nennet man in unsern Schauspielhäusern den Plaß der Bühne gegen über, der mit allmählig in die Höhe Beigenden Bänken angefüllt ist, das Amphitheater, weil dieser Plaß in dem Französischen diesen Namen führt. Ampbora. Ein Gemäß zu flüßigen Dingen in Bene. Big; halt 4 Bigots oder 31872 P. K. 3. zu Rom alte Amph 1370. P. K. 3.

Amputation, Absetzung, Abnehmung, (Wund. arzt) ist die Abnehmung oder Auslösung eines Gliedes von einem Orte, wohin es natürlicher Weise gehört. Man verrichtet diese Abnahme eines Gliedes entweder berhalb des schadhaften Theils in der Mitte, oder im Ges lenke, und um den Stumpf desto besser bedecken zu können, verrichtet man den Schnitt der weichen Theile so, daß ein Lappen zurückbleibt, womit man ihn alsdann bedeckt; man nennt dieses deshalb Amputation mit dem Lappen, (Amputatio panniculata.)

Technologisches Wörterbuch V. Theil

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Am Rande räumen, (Weingärtner) f. Rändern. Jac.

Amsterdamer Bank, f. Bank.

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Amsterdamer Gemäße zu flüßigen Dingen. Vorr Rhein und Moselerwein, auch Kornbranntwein hat 1 Aam, 4 Anker, 8 Steckan, 21 Viertel, 64 Stoo pen, 128 Miegelen, 256 Pinten oder 1024 Misses, 1213 Miegelen thun 1258. Berliner Quart. Franz weine werden verkauft nach 1 Vat zu Orhoofden, 6 Tiers zen oder 720 Miegelen. Spanische und Portugiesis sebe Weine werden nach Booten und Pipen verkauft und Pipe zu 340 Miegelen gerechnet. Franzbrannt. wein wird nach 30 Viertel verkauft und 1 Viertel Bours deaurer Maaß zu 63 Miegelen gerechnet. Das Fah Baumol wird zu 717 Miegelen gerechnet. Banf Lein- und Rübest aber wird nach dem Aam zu 71⁄2 Stekan oder 120 Miegelen verkauft. Thran in Quartelen von 18-21 Steckan, wird nach den Vat von 12 Ste kan oder 192 Miegelen verkauft, und 6 Steckan oder 96 Miegelen werden für 1 Schmaltonne gehalten. Bier wird nach Tonnen zu 128 Miegelen verkauft.

Amsterdamer Gewicht. Vem Handelsgewicht hat ein Schiffpfund 3 Centner, 20 Lysponden 374 Steen oder 300 Pf. Ein Pf. hat 32 Lth, und wiegt 10280 28 Beym Gold und Silber ist das Troysgewicht gebräuch lich, von welchen die Mark 8 Unzen, 160 Engels, 5120 As halt. Die Feinheit des Goldes wird nach der Mark u 24 Karat à 12 Grán; des Silbers aber nach der Mark zu 12 Denier à 24 Grån Trois gerechnet und probiert Das Grán wird in 24 Theile getheilt. Bey den Münzen wird der Engel von 32 As Trops, zu 4 Vierling, 8 Troy kens oder Deuscken gerechnet, und das verarbeitete Silber soll 10 Denier oder 14 Lth. fein halten und mit 2 Kreu zen und einer Krone bezeichnet seyn. In Juwelen und Perlen rechnet man die Mark Troys zu 1200 Karat, und 7 Karat für Engel. Bey dem Arzneygewichte wird 1 Pf. Troys in 16 Unzen, 128 Drachmen 364 Sc. oder 7680 Gråne vertheilet. Das Apothekerpfund hålt 3 Pf. Troysgewicht oder 12 Unzen.

Amsterdamer Rechnungsgulden Banko. Dieser gilt 20 Stuv. oder 40 pf. Bls. Er wird zu 14,4 holl. As fein Gold und 211,22 As fein Silber gewürdiget. Sein Werth ist nach dem 20 fl. Fuß 13 gr. 11 pf. Jn Courant wird er auf 13,61 As fein Gold, oder 200,6 Us fein Silber gewürdiget. Sein Werth ist 13 gr. 1 pf.

Amsterdamer Maaß zu trocknen Waaren. Eine Last Korn hält 213 Tonnen, 27 Mudden, 36 Sack, 108 Scheppels, 432 Vierderat oder 3456 Kop. Die Tonne hålt 6840 Pariser Kubiëzoll. 195 Sack thun 304 Berl. Scheffel. Ein hundert von 404 Maaten grob Salz wird zu 7 Schifflaft à 4000 Pf. und 28000 Pf. desglei chen zu 208 Sacke gerechnet. Steinkohlen werden nach. Hoed zu 38 Maaten verkauft. Eine große Kalktonne hålt 90 Miegelen. Eine Last Heringe oder Pech hat 12 Tonnen. Eine Laft Cheer 13 Tonnen. Ein un Dert Selle find 104 Stück. Ein Hundert Planken sind

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6 Schilling vlaams

20 34 Gülden

50

2 Thaler

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1920 240 120 20 6 23 Pfund flämisch. Außer dem rechnet man noch zum Kornhandel den Gold gulden à 28 Eriver, und den Dukaten zu 2 Pfund holl, Die Vaiuta ist entweder Banko oder Courantgeld, erste res ist 4 pr. Cent besser als letzteres. Die wirklich ges prägten holländischen Münzsorten sind folgende und gelten in Courant: Goldene ganze und halbe Ruyders oder niewe Standpennige zu 14 und z Fl. Courant, Duka ten zu s Fl. 4 Stüv. Cour... Silberne Dukatonen zu 63 Stüver; ganze und halbe 3 Fl. Stücke, Daalders ge: nannt, zu 60 und 30 Stüver. Ganze, halbe und Viertelsspeciesthaler zu 50, 25. und 124 Stüver mit 4 pr. C. Agio eder zu 52, 26 und 13 Stüver circa das Stück. Ganze, halbe und viertel holl. Courant Alberths oder Kreuzthaler zu 50, 25 und 124 Stüver mit 1 pr. Cent Agio oder zu 50, 254 und 123 Stúver das Stück. Los Agio oder zu 504, 25 und 12 Stüver das Stück. Los wenthaler zu 42 Stiver. Kronen oder zwey Fl. Stücke 40 Stüver. Ganze, halbe und viertel gestempelte Goldfl. ju 28, 14 und 7 Stüver; ungestempelte dergl. zu 26 Stiver. Ganze, halbe und Viertelfl. zu 20, 10 und s Stüver. Ganze und halbe gestempelte gute Schillinge zu 6 und 3 Stüver; ungestempelte dergleichen (Sesthalfs) Just Súver. Doppelte und einfache (enkelte) Grönin ger Flabben zu 8 und 4 Stüver. Scooters zu 24 Stu ver. Dubbelje zu 2 Stüver und Stüverstücke. Bu pferne Deute zu Stüver oder 2 Pfennige holländisch. Außer diesen Münzen hat die Holländische Ostindische Kompagnie noch besondere nach ihrer eigenen Bezeichnung geprägt.

Amsterdamer Rechnungsliver Vls Banko, gelten 6 Fl. 20 Schill. oder 240pf. Bls, werden gewürdiget auf 6 Fl. 20 Schill. oder 240pf. Bls, werden gewürdiget auf 86,4 holl. As fein Gold oder 1267,36 holl. As fein Sil ber. Ihr Werth ist im 20 Fl. Fuß 3 thlr. 11 gr. 4 pf.

Amsterdamer Rechnungsliver Vls Courant, wer den gewürdiget zu 81,67 As fein Gold und 1200,38 holl. As fein Silber. Ihr Werth ist nach dem. 20 Fl. Fuß srthlr. 6 gr. 11 pf.

Amsterdamer Rechnungsthaler Banko, dieser gilt 10 Stüver oder 100 pf. vls Banko wird zu 36 As Gold

und 528,06 Silber gewürdiget. Dieses giebt in Fries drichsd'or 1 thlr. 10 gr. 8 pf. = 1,4443 Thaler.

Amsterdamer Rechnungsthaler Courent, hat eben die Eintheilung des vorigen; wird auf 34,03 holl. As fein Gold und 500,16 As fein Silber gewürdiget. Sein Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 1 thlr. 8 gr. 11 pf.

Am Tage entblöset, (Bergwerk) diese Redensart bezeichnet dasjenige Erz, so ausgeschurft und aus der Grube herausgebracht wird, im Gegensah dessen, so noch in der Grube erbauet wird.

Amtshaltkorn, (Handwerker) ist ein gewisses Quantum an Geld oder Getreide, welches an einigen Orten die Zünfte der Stadtobrigkeit zur Erkenntlichkeit entrich ́ten müssen, welche sie hinwiederum denen, so um das Meisterrecht anhalten, aufzulegen gewohnt sind.

Amtskosten, (Handwerker) . Werkskosten. welche Amtswezen angeordnet wird, und wird meisten Amtsrechnung, (Bergwerk) ist eine Berechnung, theils in allen Bergstädten, wo eine Bergobrigkeit ist, sonderlich aber zu Freyberg, alle Quartale nach der ge wöhnlich gehaltenen Bergpredigt gehalten. Bey dieser Amtsrechnung nun werden die in den Registern von dem Receßschreiber gefundene Defecte abgelesen, und von den Schichtmeistern beantwortet, und erscheinen dann und wann die Gewerken, und, der Auswärtigen wegen, zwey Raths - Deputati, welche, wenn sie etwas zu erinnern haben, sölches thun können.

Amtsschufter. Unter diesem Wort suchen die Schus ster einen Unterschied und Gegensah derer sogenannten Freyschufter, welche aus hoher Herrschaftsbegnadigung außer der Zunft leben, und dennoch das Werk treiben dürfen, werden aber von denen übrigen aus Rache, weil fie ihnen die Meisterkosten nicht zugewendet, als Böhn hasen gehalten, denenselben keine Gesellen angereiesen, die aber sich von selbsten zu ihnen wenden, werden Freygafte Amtsschuster oder Amtsschuhknecht bey einem Freyschuster genannt, unter sich aber nicht gefördert; wenn auch ein Arbeit nimmt, muß er sich bey der Brüderschaft strafen

laffen.

Amtstage, (Bergw.) sind solche Tage in der Woche, an welchen die Bergbeamten an Bergamtsstelle sich vers sammlen müssen, um sich über Bergangelegenheiten zu bes rathschlagen, oder eingefallne Klagen zu entscheiden.

Amtsverwalter, f. (Bergamtsverwalter.) Jac. Amuffium, ist bey dem Vitruvius eine wohlgeebnete horizontale Tafel, welche er, die Mitternachtslinie, durch Hülfe des Sonnenschattens, den ein gerader aufgestellter Stift gegeben, ausfindig zu machen, gebraucht hat, zu der er 8 Winde gezeichnet. Seine Absicht ist gewesen, die Gassen einer neu anzulegenden Stadt darnach einzu richten, daß sie nicht von schädlichen Winden durchstrichen werden.

Anatlaftische Linien. (Optik.) So nennt Hr. von Mairan (fur les courbes anaclastiques, Mem. de l'Aca demie roy. des Sc. ann. 1740.) die Krümmungen, wetche gerade Linien oder ebene Flächen anzunehmen scheinen,

wenn

wenn sie durch gebrochene Stralen gesehen werden; wenn 3. E. der Boden eines mit Wasser gefüllten Gefässes von einem Auge in der Luft, oder die Decke des Zimmers von einem im Wasser stehenden, oder durch ein Glas se henden Auge betrachtet wird.

Anaklastisches Werkzeug. (Optikus.) Ein Werk: seug, womit man die Größe der Stralenbrechung in verschiedenen durchsichtigen Mitteln, und bey verschiedes nen Einfallswinkeln messen kaun.

Anamorphose, ist die Verzeichnung einer Figur, wel che, auf eine vorgeschriebene Art betrachtet, etwas ganz anders darstellt, als sie dem blossen Auge in der gewöhn lichen Stellung darzustellen scheint. Man kann die Anas morphosen in optische, katoptrische und dioptrische ab theilen.

Anamorphosische Maschine. So heißt das von Leu pold erfundene Werkzeug zur Verzeichnung der fatoptris schen Anamorphosen. Eigentlich sollte es wohl anamorphosisches Instrument, nicht Maschine, heißen.

Ananas. (Gärtner.) * Es giebt dreyerley Gattun gen derselben: a) (Ananas aculeatus, fructu ovato, carne albida Linn.) ist sehr dick und weiß. Denn sie hat 8 Zoll im Durchschnitte und 15-18 in der Länge. Ihr Fleisch ist weiß und zasericht. b) (Ananas aculeatus fructu pyramidato, carne aurea Linn.) ist von pyramis dalischer Gestalt. c) (Ananas aculeatus maximo fruAu conico Linn.) ist roth und die beste. Die Ananas trägt viele dem Rohr ähnliche Blätter, die 2- 3 Fuß lang, von einer muntern grünen Farbe, und die wie Dach rinnen ausgehöhlt und eingekerbt sind. Aus der Mitte derselben erhebt sich ein 2 Fuß langer Stiel eines Fingers dicke, der mit einigen Blättern versehen ist. Ihr Geschmack gleicht der Pfirsche und Erdbeere. Man macht sie in Zu cer ein, und aus dem Safte einen dem Malvasier åhuli, chen Wein. Von den Canarins, einem Volke in Ame rifa, wurde die Frucht Ananasa, und von den Brasiliern Manas genannt, wodurch die Portugiesen das Wort Ananas machten. Nach des Christöph Acosta Erzählung wurde dieses Gewächse zuerst auf Santa Crux von den Spaniern entdeckt, von da nach Westindien und kurz dars auf nach Ostindien gebracht. Im J. 1535. gab Gonza. lo Hernandez die erste Beschreibung von der Ananas. Man versuchte es, Früchte und Ableger nach Spanien zu schicken, aber beyde verdarben unterweges. Im Jahr 1556. wuste man schon die Ananas mit Zucker einzuma, chen und 1578. wuchs diese Frucht schon häufig in China. Im 17ten Jahrhundert hatte man die Pflanze bereits in Europa, aber man konnte die Früchte noch nicht zur Reife bringen. Zu Anfange des 18ten Jahrhunderts reifte die erste in dem Münchhausischen Garten zu Schwöber, und 1702. zu Breslau und Frankfurt.

Ananas im Wasser zu erziehen, (Gärtner.) Man befestige ein Tragebrett an dem höchsten Ort der hintern Wand des Glashauses, so, daß die Ananaspflanze, ohne øben an das Glas zu rühren, doch aber so nahe als mög lich an demselben stehen könne. Auf dieses Brett sehe man

einige Schüsseln, von 7-8 Zoll hoch und fülle sie mit Wasser, und in diese seßze man den Topf mit der Ananase pflanze, so wie das Wasser weniger wird, schütte man an deres hinzu. Man mag nun in diese mit Wasser angefüll«, te Schüsseln Pflanzen, die in Frucht stehen, oder junge. Pflanzen, so bald sie nur gut gerourzelt haben, sehen, so gedeihen sie sehr gut. Die Frucht, so auf diese Art gezogen. wird, ist allezeit viel größer und schmackhafter, als dieje. nige, so in einem Lohbette reif geworden. Man hat nicht› einmal nöthig, den Topf mit Erde in die mit Wasser ange füllten Schüffeln zu setzen, selbst die Pflanze ohne Erde gedeihet und liefert sehr schmackhafte Früchte, wenn nur die Wurzel beständig unter Wasser gehalten wird. Selbst wenn die Wurzel abgebrochen ist, seht man blos den Strunk ins Wasser, so zeigen sich bald neue Wurzeln, und man erhält vollkommene schmackhafte Früchte. Anascote, (Leinwand) f. Anakoste. Jac. Anate, (Fårber.) s. Anatte. Anatomische Einspritzung, f. Einspritzung. Anatomischer Heber. Dieses ist ein blechernes Se faß, an welches eine hohe Röhre angelöthet ist. Spannt man über die Oeffnung des Gefässes eine Blase, oder an dere häutige Theile des thierischen Körpers, und gießt das Gefäß und die Röhre voll Wasser, so wird die Haut nicht nur mit großer Gewalt in Gestalt eines Kugelsegments ausgedehnt, sondern es werden auch durch den starken und gleichförmigen Druck alle Häutchen und Gefäße so. aus einander getrieben, daß man sie, vermittelst eines klei nen Einschnitts, weit bequemer als soust, von einander. trennen, und die Struktur der häutigen Theile sehr genau beobachten kann. Einen zweyten Nußen hat diese Vors richtung, daß man damit einen Experimentalbeweis führen kann, daß das Wasser nach Verhältniß seiner Höhe. wirkt.

Ge

Anatomisches Besteck, (Chirurgus) f. Besteck.

Jac.

Anatomisches Gebäude. Dieses ist inwendig mit einem Saal versehen, s. Anatomisches Theater, und außer diesem müssen auch Kommern mit Schränken und Repositoriis, Gersölbe und eine Küch darinnen fenn; die ersten dienen, die Gerippe, und andere von den Kadavern aufgehobene Dinge, wie auch anatomische Geräthschaf ten, aufzubewahren. In das Gewölbe werden die Kas daver im Sommer gelegt, und in den Küchen wird das Fleisch durchs Kochen von den Knochen gesondert.

Anatomisches Theater. (Baukunst.) Dieses ist in medizinischen und chirurgischen Schulen ein rund gebaue ter Saal, mit Stuffen rings herum, und einem Tische in der Mitte, der sich herum drehen läßt, auf weichen man die Kadaver hinlegen kann, die die Lehrer zerschnei den, und daraus über diesen Gegenstand demonstriren.

Anatomische Wachsfiguren, sind aus Wachs verfertigte Abbildungen menschlicher Körper, bey denen man die natürliche Lage der äußerlichen und innerlichen Theile, so genau als möglich, in Wachs nachzuahmen sucht. In Ermangelung der Leichname bedient man sich ihrer, um

ble Lage der Theile des menschlichen Körpers daran zu zei gen. Den ersten Gedanken, dergleichen Wachsfiguren zu verfertigen, hatte der Arzt de Noues, der im Spital zu Genua angestellt, und eben im Begriff war, eine daselbst verstorbene Frauensperson durch Balsamirung aufzubewah ren; er gerieth daher auf den Einfall, den Körper so na türlich als möglich in Wachs bossiren zu lassen. Er theil tz seine Gedanken einem Freunde, dem Abt Guatano Giulio Zumbo, einem Sicilianer, mit, der zwar nichts von der Anatomie verstand, aber sehr gut in Wachs boss firte, und dieser machte unter seiner Aufsicht zuerst den Kopf dieser Weibsperson in gefärbten Wachs so täuschend nach, daß diejenigen, welche ihn sahen, ihn wirklich für einen abgeschnittenen Kopf hielten. Im Jahr 1719 er schten schon eine Beschreibung dieses Kunststücks. Zumbo hatte indessen diesen Kopf heimlich noch einmal für sich nachgemacht, und gieng damit nach Frankreich, wo er die ganze Sache für seine Erfindung ausgab, aber nicht viel Gewinn davon hatte, weil er kurz hernach starb. Hierauf nahm de Noues einen andern Wachsberer," Namens de la Croix, aus Frankreich, zu sich, der den er wähnten Leichnam nach allen seinen Theilen auf das schönste in Wachs boffirte. Im Jahr 1721. ließ P. la Courege dergleichen Figuren in Hamburg sehen, und 1737. wurden dergleichen in London zum öffentlichen Verkauf aufgestellt.

Anatte, (Fårber) ist eine rothe Farbe, die man von einer gewissen Blume machet. Die blosse Blume wird, wie der Indigo, doch ohne Stengel und Knopf, in eine Grube mit Wasser geworfen, darinnen sie verfaulen muß, und durch das viele Umrühren zu einem Teige wird. Wenn sich dieser geseht hat, und das Wasser abgelassen worden ist, so machet man runde Kügelchen daraus, und läßt sie an der Sonne trocknen. Die englischen Färber fchaten solche höher, ais den Indigo, wie sie denn auch um ein Viertel theurer verkauft wird. Die Europäer, welche jeho damit Handel treiben, bekommen die beste aus der Bucht von Honduras. Man nennt sie auch An nate, Attole, Annotte.

An Bord geben, heißt, ins Schiff treten. Anbrechen, (Haushaltung) dieses Wort wird nach dor gemeinen Redensart gebraucht, wenn aus einem irr denen oder gläsernen gefüllten Gefässe einzuschenken der Anfang gemacht wird. Und ist daher eben so viel, als bey einem Fasse das Anzapfen.

Anbruch, (Förster) heißen die Faulflecke eines Baums. Anbrüche bebauen, (Bergm.) d. i. bestufen, und geschiehet von Bergmeister und Geschwornen, wenn Ze chen aufläßig werden.

Anbrüche vom Blicksilber, (Hüttenw.) sind die Stückchen Silber, welche nach ausgenommenen Blick am Spor des Treibheerdes stehen geblieben sind, wo. nach man sucht, ohne daß der Heerd ausgebrochen wird. Ance, Anfe, (Schifffahrt) ein Meerbusen, welcher sowohl am vordern, als am hintern Theile fast einerley Seite hat, und mit zween Gebürgen verwahrt ist. Der

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240 100 80 20 10 Scudo.

Scudo 'ift 1 thlr. 9 gr. 2 pf. Convent. Geld.
Andel, Anthal. Ein Gemäß zu flüßigen Dingen in
Ungarn; hålt 2548 P. K. 3.

Andante, (Musikus) bedeutet einen Taktgang, der. zwischen dem geschwinden und langsamen die Mitte hält. In dem Andante werden alle Töne deutlich und von eins ander wohl abgezeichnet angegeben. Dieser Gang schickt fich also zu einem gelassenen ruhigen Inhalt, ingleichen zu Aufzügen und Mårschen.

Andantino, (Musikus) nicht zu langsam, also etwas geschwinder, als Andante.

Andena, (Eisenarbeiter) eine Art Stahl, die aus den Sie kam im Morgenländern zu uns gebracht wird. Feuer, gleich andern Metallen, geschmolzen, und in Formen gegossen werden.

An den Rabestan schicken, s. Kabestan. Jac. An der Wind kommen, f. Wind, an den kommen. Jae. An den Wind freuern, s. Wind, an den steuern. Jac. Anderthalbe Guldengroschen, eine holländische Silbermünze, f. Daalder.

An die Tageluft sich gewöhnen, (Bergb.) s. Tageluft.

Andreas, Dukaten, s. Russische gute Dukaten.
Andriene, (Schneider) ein Frauenkleid.

Androsische Seide. Diese Seide ist eben nicht die beste, indem sie zu weiter nichts als Tapezereien dient. Indessen glaubt man doch, daß man fie um ein gut Theil vollkommener machen, und, wenn sie besser zugerichtet worden, zu Stoffen, Bändern, und zur Näheseide braus chen könnte.

Anée, ein Getreidemaaß, hålt in pariser Kubikzoll in
Lyon
9960
Macon

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12893

12548

An einander freichen, s. Streichen an einander.

Jac.
An einander wellen, (Eisenhammer) so viel, als:
schweissen.
Anemo,

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