Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

mente ftoßen die entweder an dem Ufer gehenden, oder in einem Kahn fahrenden Fischer, in dem Fischwasser, wo man Aale vermuthet, immer auf den Grund; da denn, weil die Hale iminer dichte beysammen legen, öfters 2 3 und mehr, zwischen den Zacken und Wiederhaken Hången bleiben, und auf einmal herausgezogen werden. Ein ähnliches Instrument ist die Aalpricke im Herzog thum Bremen . d.

Aalbahmen, CFischer) dieser bestehet blos aus einem sehr starken Neßwerk, und steller einen 8 bis 10 Fuß lan gen Sack vor, der an der Mündung etwan 4 Ellen weit ist, alsdann aber immer schmäler wird, und in eine Opiße ausgehet. An dieser Spiße ist eine etwan Ellen weite Defnung, die beym Gebrauche wie ein Sack zuges bunden wird. Die Spiegelfchmoschen des Meses sind so enge, daß man kaum die Spiße des kleinen Fingers ein Frecken kann. An der weiten Defnung ist ein böljerner Rahmen befestiget, an welchem die weite Deffnung 4 gehörigermaße angeschuurt und verengert werden kann In den beyden Hauptstücken des Rahmens find hölzerne ringförmige Biegel fest eingefüget, durch welche ganz los der, um des Auf- und Niederschiebens willen, ein Paar lange dicke Pfähle gesteckt werden können. Gegen Abend (nur bey dunklen Nächten ohne Mondenschein) wird vers mittelst der Pfähle diefer Rathahmen inwendig vor den Kumpffielen start an der Mündung befestiget, und zron zu der Zeit, wenn bey der Ebbe das Waffer im Strome am niedrigsten ist. Denn stellet der Fischer die vor dem Siele hängende Klappe, welche bey andrängender Fluth den Siel verschließen müßte, in die Höhe, und binder fe feste, daß sie nicht zufallen und den Siel verschließen Fönne. Alsdann läuft das Wasser aus dem Strome; je höher die Fluth wird, auch mit desto größerer Gewalt durch den Siel ins Land, und führet eine große Drenge von Aalen mit sich herein, welche nun in dem inwendig vorgestellten Aalhahmen zurücke bleiben.

Aaliad, eine Art Indig in Kugeln, der ehemals auf ber Insel Maltha verfertiget wurde..

Aalkasten, (Fischer) f. Aalfang.

Aal kocht, der, Fischer) wenn man bey der Angels Fischerey an den auf der Oberfläche des Wassers aufsteis genden Blasen bemerkt, daß Aale sich eingefunden haben.

5

Aalkorb, man gedenke sich eine länglichte trichterförs mige Figur, die 4 Fuß lang ist, eine fast Trompetenför miger Fuß weite Mündung hat, an der Spiße eine Defnung, in welche man kaum die gebogene Hand stecken, und die man mit einem kleinen Wisch Heu verstopfen kann. In der Mitte etwas enger, und daselbst sind abermals invendig zwey kleine Trichter hinter einander sehr fest ein gefüget, in deren an der Spise befindlichen Defnungen man fanm 2 Finger hineinbringen kann. Der spißige Theil des großen Trichters, in welchem die Spitzen der kleinen Trichter sich binstrecken, ist ein wenig bauchig ge formt. Die ganze Maschine ist von Korbflechterarbeit. Bum Gebrauch wird in der Verengung in der Mitte ein Dachziegel oder Mauerstein angebunden; sodann der Aals

Coub der Länge nach (gemeiniglich zwey oder mehrere) in die dazu eigentlich gemachten Verengerungen der Graben und Wasserzüge gelegt, daß er fest am Grunde durch den angebundenen Stein unter Wasser gehalten werde. In: der dunklen Nacht kriechen die Hale in die weite Mün dung, und dann weiter durch den ersten, dann den zweye ten inwendig angebrachten kleinen Trichter (Antig), Eönnen nun den Rückweg nicht finden, und, find also in der bauchigten Spiße des Aalkerbs gefangen. Mit Aue bruch des Tages hebt der Fischer seine Aalkörbe aus dem Wasser, ziehet den Heurisch aus der Defnung der Spike und schüttet seinen Fang in ein Gefäß.

Aalparen, (Fischer) s. Aalfang mit dem Pödderloth. Aalprice, (Fischer) eben ein foldes Instrument, wie die Nalgabel, und da Pricken im Herzogthum Bre men fo viel als Einstoßen heißt, so ift Aalpricke so viel als Aalstecher. Man stelle sich eine starke viereckigte, doch etwas länglichte Gartenschaufel oder Spadett vor, die der Länge nach kammformig eingeschnitten ist, so daß jede Kerbe einige feine Wiederhaken hat. Dieses eiserne Blatt wird auf einer sehr geraden langen Stange, wie die Gartenschaufel auf ihren Stiel, doch ganz senkrecht befestiget. Zum Gebrauch hauet man entweder sehr lange Millen, nicht weit vom Ufer ins Eis, oder man wartet, bis behm aufthauenden Waffer in den Flüssen und breiten Gräben das Eis sich am Ufer lost, und Defnungen macht. Alsdann nimmt ein starker Mann die Stange, stößt mit dem Eifen in den schlammichten Grund, und fiehet zu weilen nach, ob er etwas gefangen. Die bey diesem Eins ftoßen getroffnen Aale, oft auch Neunaugen, klemmert sich in die Kerben ein; weil sie aber aus dieser Klemme gemeiniglich mit Gewalt müssen herausgerissen werden, find fie fast stets verwundet und beschädiget.

Aalstecher, (Fischer) f. Kalgabel.'

Aam, Ahm, Ohm, ein Gemäße zu flüßigen Dingen hält zu Amfterdam 4 Anker

[ocr errors][merged small]

Cassel 80 Maaß & Fuder

Elsaß 24 Maaß 2 Fuder

7856 P.K.3.

8240

2381

Frankfurt yo Schenk od. 80 Eichmaaß 7436

Hamburg 4 Anker

Heidelberg wie Frankfurt.

Leipzig a Bereymer

Mainz wie Caffel.

Schweden 2 Cymer

7300

7648

7920

[blocks in formation]

A. Apremont, eine Art Kutschfebern.

Aas, Aak, (Wallfischfahrer) heißt alles dasjenige, welches der Wallfisch frißt....

Aafen, (Gerber) ( Ausfleischen, Jac.

Anßen,

Kaßen, Narzen, (Wallfischfahrer) heißt wenn der Ballfisch feißt.

Aatz, eine Beiße der westindianischen Frauenzimmer, welche sich im Gesichte und am ganzen Leibe damit zu be mahlen pflegen; ohne daß die Rosinfarbe hievon jemals wieder ausgehe.

[ocr errors]

Marzen, (Wallfischfahrer) s. Aaßen,"

A. B. ist eine Abkürzung der Chymisten, und bedeu tet so viel als Arenofum Balneum,

Abähren, (Landw.) so viel als abpflügen oder weg pflügen.

Abaile, (französischer Becker) bedeutet ein Stück, welches man auf einem Tische mit den Mangelholze länglicht auftreibet, und worauf man Fleischspeisen oder au dere Sachen leget, woraus eine Pastete oder anderes Backwerk bestehet.

Abajour, (Baukunst) s. einfallend Licht, Jac. f. a. Kellerfenster.

Abakus, (Baukunst) f. Platte, Jae. Abänderung, (Mahler) f. Veränderung. Jac. Abandonnes, (Falkenir) heißt den Vogel frey ins Feld. lassen, damit er sich luftig mache, oder ihn abe danken.

Abaffi, eine perfianische Silbermünze, fo 3 gr. 8 pf. in Friedrichsdo'r, werth. Sie hat ihren Namen von dem Schach bas. Die, fo der Nachfolger dieses Königs Ohodabende hat schlagen lassen, werden auch also genannt. Abatant, (Tischler) eine Art Fensterladen, oder an, dere Bretter, welche die Kaufleute in ihren Gewölbern auf derienigen Seite zu haben pflegen, wo das Licht her einfällt, und die sie bald hoch, bald niedrig stellen, in gleichen meit und wenig aufstellen können, nachdem sie vieles oder wenig Licht benöthigt sind, um ihren Waaren, ein gutes Ansehen zu geben.

Abat-Chauvée heißt in einigen französischen Provin. en eine Art geringer Wolle, welche fast den fogenannten Plures oder Paignons ähnlich ist.

Abaton, (Baukunst) ist ein Wort des Vitruvs, und bedeutet einen Ort, wohin nicht ein jeder kommen darf. Abats Prisma, Optikus, f. Prisma.

[ocr errors]

Abbauen, (Bergb.) heißt, wenn man mit der Arbeit fehr tief ins Gebäude und unter die Stollen gekommen ist. Abbeiffen, (Jäger) wenn Rothwild Laub oder Gras abfrigt; auch wenn die Eichhörner und Vögel den May wuchs und die Spätlinge beschädigen, so daß solche ab fallen.

Abbis, eine Farbepflanze. (Succifa feu morfus Diaboli Bauh.) Grün färbt man mit derselben also: Man nimmt das Blatt frisch, nicht getrocknet, welches mit dem Garne schichtweise gelegt und gefotten wird, so lange als man Fische stedet. Man läßt es über Nacht in Gefäße stehen, den Morgen nimmt man das Garn her, aus, welches da nicht gefärbt scheint. Der Topf wird wieder warm gemacht, und das Garn auf Stöcke über den Topf gelegt, mit einer umgewandten Schüssel darauf gedeckt, damit der Dunst nicht so leicht fortflieget, ohne

sich durch das Garn zu zwingen, denn der Dunft ist das, was eigentlich färbt. Nachdem ringt man das Garn, nimmt die Blätter aus dem siedenden Wasser, thut ein wenig Wasser in das ausgeføttene hinein, und dunkt bas Garn oft ein, bis es wohlgefärbt ist.

Abblatten, Abfdineiden, (Gärtner) wird von den Melonen und Gurken gesagt, wenn sie allzu viel Blätter und Rankeu haben, oder wenn die lehtern allzu lang find. Also sagt man: diese Melonen müssen abgeblattet, oder beschnitten werden.

Abblästerungs. Trepan, . Trepan.

Abbränder, (Eisenhütte) find gegossene eiserne Plats ten, mit welchen die Feuergruben auf den vier Seiten ausgefeht werden.

Abbrechen, (Buchdrucker) heißt diejenige Arbeit, wenn derselbe die Ballleder, so auf die Hölzer genagelt, wieder abmnacht: welches täglich geschehen muß, wenn ans ders ein guter Druck zum Vorschein kommen soll.

Abbrechen, Abreißen, (Falkenir) bedeutet die Nahrung des Vogels vermindern, wenn er allzu fett ist, um ihn leichter und zum Raube begieriger zu machen.

deutungen, und wird nicht nur von der Verrichtung ges Abbrechen, (Landwirthschaft) hat verschiedene Ber braucht, da man das Obst, sonderlich aber dasjenige, welches den Winter durch eine geraume Zeit aufbehalten werden soll, gemächlich von den Bäumen liefet, fendern es wird auch von denen durch einen Zufall vom Stamme geriffenen oder gebrochenen Aesten und Zweigen verstanden, (auch Abnehmen.)

Abbrechen, (Schloffer) wird gebraucht, wenn man die Schlesser oder das Befchläge von Thüren oder Fenstern losreißet, um das Schadhafte auszubessern, und das noch Brauchbare von neuem zuzurichten. ♫

Abbrechen, (Schriftgießer) heißt, wenn der Junge den Guß von den Buchstaben abmachen muß.

Abbrennen, abgebrannt, (Feuerwerker) heißt so viel, als es versagt, wenn nämlich das Zündkraut abbrennet. Abbrennen, (Kriegskunst) s. Abfeuern, Loßschies Ben. Jae.

Abbrennen, (Töpfer) heißt, wenn sie ihr gedrehetes. und gedörretes Gefäß nunmehro in den Brennofen brennen.

Abbreiten, Metallarbeiter, siche Abriefen. Jac. Abbringen, (Landwirthschaft) wird von den Felds früchten gesagt, sie mögen nun mit der Sichel abgeschnits ten oder mit der Sense abgehauen werden.

Abbruch, (Bergw.) werden diejenigen Stufen ges nennet, die ohne sonderliche Mühe auf eine vortheilhafte Art gewonnen, und leicht zersetzt werden können.

Abbruch, (Deichbau) nennt man, wenn ein Ufer dder Vorland durch den andringenden Stromt sich vers ringert, abbricht, und im Grunde weggerissen wird.

Abcdiren, ist ein Ausdruck, der in der Singekunft gebräuchlich ist. Wenn ein Säuger noch keinen. Teyo

unter

unter die Noten legt, sondern sie mit dem musikalischen Alphabete benennet.

Abdachung einer Maner, (Bankunst) ist die Schrå, ge einer Mauer, welche nicht lothrecht aufsteiget, sondern sich zurücklegt, und unten dicker als oben ist. Man pflegt bie Abbachung nach der perpendikularen Höhe, und wie viel die schräge Seite davon abweicht, anzugeben, und E. wenn die Höhe 6 Fuß, und die unterste Breite eis nen Fuß breiter, fb sagt man, die Abdachung betrage & Der Höhe. Die größere Breite der Basis heißt die Bō fchung, f. d. Jac.

[ocr errors]

Abdampfen, Abdünsten, Abrauchen, (Evaporatio) Siederen, Metallurgie) ist eine Operation, durch welche man vermittelst eines gewissen Grads von Wärme und Luft flüchtige Substanzen von einer beständigen und wer niger flüchtigen absondert. Da auch unter der Lufts pumpe Feuchtigkeiten abrauchen können, so folgt zwar daraus, daß der Beytritt der Luft beym Abdampfen ge Babe nicht unumgänglich nöthig sey, es ist aber doch ge toiß, daß es durch den Beytritt der Luft leichter und ge schwinder geschiehet. Man bedient sich also lieber offner Gefäße, als Büchsen, Näpfe, Töpfe, Schmelzriegel, entweder aus Glas oder Metalloder irdenen Substanzen, die weit und platt sind, um in denselben die Oberfläche der zum Abdampfen bestimmten Körper der Luft so weit duszusehen, als es nur immer möglich ist. Dieß darum, weil das Abdampfen nie anders geschieht, als auf der Oberfläche der Körper. Es ist bey jedem Abdampfen über aus nöthig, den Grad der Wärme nach der Flüchtigkeit der Substanz, welche zurückbleiben soll, ingleichen nach ihrem Zusammenhange, mit der flüchtigen Substanz ein zurichten; daß nämlich die Wärme desto gelinder feyn und langsamer wirken muß, je weniger die Substanz, welche zurück bleiben foll, feuerbestandig ist, und je mehr sie mit der zusammenhängt, die man durch das Abdampfen hinweg nehmen will. Es giebt also Fälle, wobey man fich einer gelinden Wärme bedienen muß, z. B. bey man chen oligen Substanzen; es giebt aber auch Fälle, wo das Abdampfen durch einen Grad von stärkerer Wärme, und auch durch die auf die Oberfläche des Körpers getriebene Luft verrichtet werden kann und muß. Dieser Fall fin det dann statt, wenn derjenige Theil, welcher wegdam pfen soll, weniger flüchtig ist, und also einen großen Grad Wärme fordert, wenn er wegdampfen soll, wenn dieje nige Substanz hingegen, welche zurück bleiben soll, sehr feuerbeständig ist, und mit den ersten wenig zusammen hängt. Man hat daher beym Abdampfen und Abrauchen verschiedenes zu beobachten. Da es mur bey Körpern gefchehen kann, welche flüchtige Theile enthalten, oder wohl gans aus flüchtigen Theilen bestehn, so hat man zuför derst darauf zu merken, wie flüchtig diefe Theile sind, welchen Grad von Feuer sie also erfordern, damit nur dasjenige abdampfe, was eigentlich abgedampft werden soll. Ferner hat man auch auf die Absicht zu sehen, warum man etwas abdampft, ob nämlich die Substanzen ganz ausges trocknet, oder verdickt, oder concentrirt, oder zur Kry

Rallisation sollen geschickt gemacht werden. Weiter ist zu merken, daß die Substanzen, welche durch Abdampfen geschieden werden, zum Theil verlohren gehen, oder zu gleich erhalten werden sollen. Daher es auch ein Unters schied ist, ob man in offnen oder geschlossenen Gefäßen abs dampft, und ob man das Abdampfen über freyen Feuer, oder über dem Sandbade, oder Wasser, oder Dampfbade anstellet. Endlich ist auch zu beobachtet, daß die Substanzen, welche man bis zur Trockue abdampfen will, nicht taub oder angebrannt werden, wie solches oft Ber trocknen Extrakten, Salzen, Farben, Seifen und an dern dergleichen Produkten bemerkt wird. Wesentlich ist also die Wirkung des Abdampfens eben diejenige, wie bey der Destillation, nur mit diesem Unterschiede, daß man sich beynahe allezeit der Destillation bedient, um die flüch tige Substanz zu scheiden und zu sammlen, anstatt daß das Abdampfen allezeit gebraucht wird, einzig und allein die feuerbestandige und weniger flüchtige Substanz ju scheiden und zu sammlen, indem nothwendiger Weise die flüchtigste in dieser Operation verlohren gehet.

gebräuchlich und hat zweyerley Bedeutung. Abdanken, (Kriegskunft) bey der Miliz ist dieses Wort Einmal be deutet es nämlich die Dimission oder Abschied geben. Zum andern heißt es so viel, wenn einer, der den gesuchten Abschied erhalten has.

Abdecken, (Dachdecker) wird von denen Dächern ges sagt, wenn man die Ziegel, oder womit sie gedeckt sind, behutsam aufnimmt, und zu fernern Gebrauch bey Seis

te schafft.

Abdecken, (Haushaltung) nennt man, wenn nach ges haltener Mahlzeit das Ueberbliebene von denen aufgetrage nen Speisen, nebst dem Servis und Tischgeräthe von Tisch genommen und selbiger ganz abgeräumet wird.

[ocr errors]

Abdörrstein, (Bergw.) dieser fällt zu Brirleben in Tyrol, wo Kupfer, Silber und Bley-Erz durch einander ohne geröstet geschmolzen werden, und nachdem sie viermal durchschmolzen, so fällt dieser Stein, der årmet an Bley und Silber aber reich am Kupfer ist.

Abdoffsiren, „(Deich- und Festungsbau) abfchrägen, die Abdachung an einem Wall oder Deiche machen.

Abdrift, (Schifffahrt) siehe Abtreiben. Jac. Abdruck der Kupferftiche auf Porcellan, f. Kut pferstiche auf Porcellan abzudrucken.

Abdruck des in Gold oder Silber gestochenen, wenn man dasjenige, fo in Gold oder Silber gestochen, z. E. auf Bechern, Kannen, Deckeln und dergl. abdrucken will, so verfährt man also: Man nimmt ein reis Papier in der Größe des Bildes, so man abdrucken will, ziehet es durch rein Wasser 2 bis 3mal, und leget es auf einen reinen Tisch, drucket mit einem reinen Schnupftuch die überflüssige Feuchtigkeit auf beyden Seiten ab, dieses Papier leget man nun auf die geftochne Arbeit, und breis tet gefchroinde ein Schnupftuch darüber, ziehet es an allen Ecken wohl" an, oder läßt es durch Jemanden fest A3

halten

1

Halten und reibet mit einem glatten Falzbeine auf dem echnupftuche herum, so wird sich die Zeichnung abdru cken. Well aber alles weiß, so ist es besser, daß man etwas Kienrauch mit einem Firnis dicke mache, oder nur mit Talg vermische und seiches in die gestechne Arbeit rei be, hernach selbige recht sauber abwische, und dann abdrus te, so bleibt der Abdruck ganz schwarz, und man kann ihn desto besser sehen.

Abdrücke, siehe Topolithen. Abdünsten, (Siederey, f. Abdampfen. Abelmoschkorner, (Handl.) f. Bisamkörner. Abendessen, (Haushaltung) die Mahlzeit, welche man bes Abends hält.

Abendgang, (Bergwerk) s. Spatgang. Jac. Abendländischer Bezoar, dieser tommt von afri kanischen, persischen und südamerikanischen Thieren, aus bem Ziegengeschlechte, auch hat man wohl Steine ven andern selbst europäischen - Thieren. unter diesem Namen. Er hat keinen Glanz, und eine ganz rauhe Oberfläche seine Farbe ist bald heller, bald dunkeler grau und spielt nicht selten in die schwarze; auch giebt er bey der Destilla tion ungefehr den sten Theil seines Gewichtes an brennz lichtem Geiste, und etwas weniges von einem brennzlich ten Dele.

Abendländisches Jürgelbaumbols, flehe Zürgel

baumholz.

Abendtheuer, (Handwerker) es sind ihrer zweyerley, da nemlich einige auf bestellte Arbeit warten, und also den fichersten Weg gehen, oder auch nicht gestatten, daß es einer von den ihrigen wagen wollte; andere hingegen es darauf ankommen lassen, vielen Borrath bereiten, und auf ihre Kosten und Abendtheuer einen Handel damit freiben und die Märkte beziehen, daher sie Kramerhandwerke genannt werden.

3

Abenduhr, eine Sonnenuhr, die auf einer Fläche beschrieben ist, so gerade gegen Abend gerichtet. Sie kann also mit Nachmittags, nemlich von 12 Uhr an bis zum Untergang der Sonne gebraucht werden.

Aber, (Maller) wird in Bayern die Wasserleitung oder das Wasserbett genannt, auf welchen des Müllers Wasser vom Flus, oder so genannten Mühlbach auf eis nen gebretterten hohlen Boden auf die Mühlråder hin. ab läuft.

Aberdeen, Fisher) eine Art Stockfisch von der See ftadt gleiches Namens in Nordschottland also genannt, An deren Küsten er in großer Menge gefangen wird.

Aberkiauen, (Jäger) f. Afterklauen. Jac. Abfahrt, (Deichbau) oder Auffahrt ist der Weg, wors kuf man von einem Deich herunter oder hinabfährt. Abfahrtsgeld, (Handwerker) heißt ein Reisegeld, so die Gesellen besonders bey geschenkten Handwerkern, wenn fie erst ausivandern, bisweilen bekommen.

Abfallen, (Gärtner) heißt, wenn der Baum seine Frucht vor der Zeit fallen läßt.

Abfallen, Abweichen, Afvallen, (Schifffahrt) heißt, Wenn ein Schiff von seinem rechten Laufe durch widrigen

[ocr errors]

Wind abgetrieben wird, oder auch mit Fleiß abe weichet.

Abfalzen, (Gerber) dieses Wort wird gebraucht bey der Gelegenheit, wenn sie von einem frischen Felle die Haare mit dem Schabmesser, wie es die Gerber nennen, abschaben. Die Gerber falzen die Haare nicht ab, aber das Has falzen sie mit dem Falzmesser ab, die Haare were den mit dem Haareisen abgestoßen.

Abfärben, Färber) ein Fehler des Tuchs, wenn sol ches die Farbe fahren läßt. Die Ursache des Abfärbens liegt in folgenden. Wenn die braunen, blauen und grünen auch andere couleurte Tücher und Zeuge abförben, so ift es eine Nachlässigkeit des Färbers. Die Farbe, kann zwar fes fte seyn, nur ist das Tuch nicht genung nach der Farbe durch die Spülung gereiniget, welches, wo es möglich, und Flüsse sind, vorzüglich in Mühlgräben, wo das Wass ser sehr risch gehet, am leichtesten und bequemsten gesches hen kann. Die zweyte Ursache des Abfärbens ist, wenn die Farbe im Kessel oder Küpe matt oder krank geworden, das heißt, wenn der Färber schon vieles daraus gefärbt auch sie nicht sattsam gewartet hat, dann wird das aus dergleichen Farbekesseln und Küpen gefärbte Tuch oder Zeug nicht feurig und lebhaft genung, ist nicht ganz ächt. und wird bey dem Gebrauch sch)mußige,

Abfärben, (Farber) . Auffarben.

Abfärben, Lichtabfårben, sagt man von einem. Mineral, wenn man solches angreift, oder auf Papier streicht, und einige seiner Theile zurück läßt oder nicht. Abfaßen, (Jager) f. Abdecken Jac.. s. Abflaubeerd, (Bergw.) s. Abflechheerd. Jac. Abflauplane, (Bergw.) s. Plane. Jac.

Abflech, (Schmelzhütte) s. Abflechtheerd. Jac. Abflischen, (Schmelzhütte) heißt, wenn man in der Heerdwäsche das Erz, durch das vermittelst der Wasch tufen oder Küfen geschehene Hin und Herziehen, von den tauben Bergen und Gebürgen absondert.

Abflischbeerd, (Schmelzhütte) s. Abflechheerd. Jac. Abformen, *. Will man eine saubere Arbeit ohne Be schädigung derselben abformen, so nimmt man die Krume aus frischen Brode, das noch recht warm und von feinem Mehl gebacken ist, drückt sie in der Hand wohl hin und her und knätet sie durch, daß sie wie ein Teig wird, diese drückt man entweder über ein erhobenes oder in ein tief geschnittenes Bild oder Forme, so erhält man das Modell davon. Damit aber niemand erkenne, woraus dieses bestehe, so nimmt man irgend eine Farbe z. E. Kugellak oder Bolus, der recht zart gerieben, und macht diesen mit Gummiwasser nicht zu dünne an, und knåtet Colches unter obgedachten Teig. Wenn aber die Masse. durch Einmischung des Gummiwassers und Farben so weich wird, so läßt man sie ein wenig an der Luft liegen, und knätet sie denn wieder durch, so wird sie bald derber werden. Hat man nun den Abdruck verfertigt, und man will solchen bald trocken haben, so legt man ihn auf ein Bretchen, und seht ihn in einen nicht allzuwarmen Back ofen oder trocknet ihn an der Sonne.

Abformen

Abformen, (Schuster) den Schuh von Leisten herunter schlagen.

[ocr errors]

Abfreßen, (Jäger) f. Aasen. Jac. Abführen, (Drathzieher) geschiehet bey Verfertigung des Gold: 1. Silberdraths, und bestehet in Ausdehnung und Ausziehung der Goldu Silberstangen, bis zur Stärke eines Tabackspfeifenstiels, oder bis zur Schwäche einer Strickna del, jene Arbeit wird das grobe Abführen, und diese das feinere Abführen genannt. S. a. Abführungs. tisch. Jac.

Abführen, (Handlung) s. Aufführen.

Abgang, (Bergwerk) dieses Wort hat mehrere Be deutungen. 1) Wenn das Gezähe abgenust ist, so sagt man, sie wären in Abgang gebracht. In Abgang bringen, heißt also die Werkzeuge unbrauchbar machen. 2) Beym Schmelzen heißt dasjenige der Abgang, was die Erze im Rösten, Abtreiben, Schmelzen, Probiren und Waschen am Gewichte verlieren. 3) Von einer Zeche sagt man, fie komme im Abgang, wenn sie zu Sumpfe getrieben wird, oder wegen Menge des Wassers nicht weiter kann gebauet werden. 4) Bey den Bergschmieden ist das der Abgang, was an dem Waageisen abgehet. Sie sollen nemlich nicht mehr oder weniger zugestanden als 4 Pfund. nemlich es soll 40 bis 44 Pfund halten. s) Eudlich heißt Abgang nehmen, wenn man bey den Seifen Schicht macht, d. i. wenn ein Bergmann unter der Dammerde allerley Minern, oder Edelsteine sucht, und davon wie der abgehet. 6) Beym Salzsieden, siehe Hinterhalt. Jac.

Abgang, (Kalckbrenner) werden die nicht völlig durch gebrannten Kalckstücke genennet.

Abgang, (Müller) heißt der Unterschied zwischen dem Gewichte des Geträides und des erhaltenen Mehls und der Kleie, so von Verstäuben und Austrocknen, wenn sonst alles andere gehörig zu gehet, herrührt. Auf einen dreßd ner Scheffel Roggen rechnet man hiervor 5 Pfund.

Abgang, (levée) benennen die Natherinnen den Theil Leinwand, welchen man abnimmt, wenn man ein Stück, wo es überflüßig seyn würde, zerschneidet ;- zuweilen fins det dieser Abgang seinen Plaß anders wo.

Abgang, (Wechsel). f. Ausschuß.

Abgang kommen [in], (Bergb.) heißt, wenn eine Zeche zu Sumpfe getrieben wird, daß nicht mehr daselbst karin gebautet werden.")

Abgånglinge vom Glase; Glasscherben, (Glaser) find nichts anders als die allzufleine Stückchen zerbrochewes Glas, das sie zu keiner Arbeit mehr gebrauchen kön nen. Man schickt dieselben wieder in die Glashütte, um umgeschmolzen zu werden.

Abgånglinge, (Stockfischhandel im Kleinen) die kleinen Stücke, welche übrig bleiben, wenn man die besten davon verkauft hat.

Abgebauete Weitung, (Bergi.) s. Weitung, abgee bauete. Jac.

Abgeblasen, (Jdger) heißt, wenn das Treiben geenDet und die Hunde zurückgerufen werden.

Abgebrannt, (Feuerwerke) 1. Abbrennen..
Abgebrannt, Messerschmidt) f. Abbrennen, Jac.
Abgeflauet, (Hüttenwerk) so viel als abgewaschen.
Abgefügt, (Glaser) f. Abfügen. Jac.

Abgeführt Eisen, (Bergwerk) ist so viel als abges nuht Eisen.

Abgegebener Punkt, (Markscheider) s. Endpunkt. Jac.

Abgeglichne Heerstraße, f. Chauffée. Abgehemnisse Tromer, (Bergwerk) find, welche abe sehen und schmal sind.

[ocr errors]

Abgeben, durch dieses Wort zeigen die Bergleute mancherley an, 1) Wenn auf der Kapelle das Silber vom Zusah und allen Unreinigkeiten geschieden wird, so nennt das der Bergmann scheiden, und Zusah und Uns reinigkeiten gehen ab. 2) Ein Werk läßt man kalt und warm abgehen, wenn man mit oder ohne Feuer, oder mit mehr oder weniger Feuer scheidet. 3) Das Wasser gehet von den Stollen ab, wenn solches abläuft. 4) Wenn etwas mangelt, oder 5) verbraucht ist, oder 6) verlohren gegangen ist, so heißt es ebenfalls, es gehet ab, oder ist abgegangen.

Abgekimmt, (Böttcher) man sagt, ein Stab sey abges
kimmt, wenn er in der Kröse gebrochen ist.
Abgekochtes Garn, f. abgefotten Garn.
Abgefochtes Leder, s. abgesottenes Leder.
Abgekratztes, f. Abgeschabtes.

Abgekimmter Stab; (Böttcher) Man sagt ein Stab
sey gefimmt, wenn er in der Kröse gebrochen ist.
Abgekürzte Kryftallendrasen, f. Drusen.
Abgelauffen, (Uhrmacher) s. Ablaufen.
Abgeniefelt, (Bergwerk) abgenußt, verbraucht.
Abgerieben, (Buchbinder) s. Abreiben.

Abgeschabtes, Abgekratztes, Schabe - oder Kråg. spåne, heißt dasjenige, was von einem Körper abgehet, wenn man ihn schabet oder kraget. Jasonderheit sagt man es vom Elfenbein, von Hirsch- und andern Horne. Abgeschärfter Rand des Stabes, (Böttcher) slehe Rand, abgeschärfter. Jac.

Abgeschlagen, (Kürschner) heißt abgeschnitten. Abgeschliffnes Kreuz, (Roßhändler) f. Kreuz. Abgesondertes Bollwerk, (Kriegsk.) f. Bastion de tache.

[ocr errors]

Abgesonderte Stickerey, f. Stickerey in einzelun abgesonderten Theilen.

Abgefotten, heißt nicht nur 1) diejenigen Fische, die man genungsam einsieden lassen, und theils sogleich warm und trocken genießt; sondern auch 2) alle mit und ohne Zucker gemachten Säfte und Latwergen einkochen,

Abgefottene Seide, f. gekochte Seide.

Abgefortenes Garn, abgekochtes Garn, ist Garn, welches durch eine warme und scharfe Aschenlauge gegangen, es mag gleich in der Absicht geschehen seyn, um es entives der zum Bleichen oder zum Fårben zuzurichten.

Abgefottenes Leder, abgekochtes Leder, ift stars kes Leder, welches man in Wachs absieden lassen, dar.

unter

« ZurückWeiter »