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die mit kleinen aber fast nicht merklichen Würfeln, wie Rautenblätter, gebildet find, und unter andern sonderlich Ju Reims verfertiget werden,

tamin, extra feiner. * Ift breit 2, lang 105 Ell. Kette, Waschwolle 7-7 Pfund Einschlag, Fetts wolke 10 Phand. Zur Kette 7 Stück auf 1 Pfund. Zum Einschlage 12 Stück auf Pfund. Anzahl Kettenfaden 1200, Schäfte 4. Edhyemmel 2. Paffirung 1.3.2.4. Jaden im Gange 32. Faden im Rohre 2.

Etamine, gefärbte, Et, teinte, wovon entweder die ganz fertigen Stucken, oder vorher das Garn, oder auch nur die Wolle dazu gefärbet werden.

Etamine, gewaltte, Er. foulée, welche insgemein ganz von Wolle sind, und, wenn sie vom Stuhle temmen, burch die Walke gehen, wodurch sie rauher und stärker werden, als die andern. Man verfertiget sie vornehmlich zu Reims in Auvergne.

Etamine, glänzende, Etamine glacée, eine Art sehr leichter und glänzender Etamine, deren Eintrag von einfarbiger Wolle, der Aufzug aber von einer andern fars bigen Seide ist. Sie werden nur zu Amiens gemacht. Etamine, indianische, Et. indienne, ist ein seide ner Stoff, der aus Indien tömmat. Er hat drittehalb El len in die Länge und sieben und ein Sechzehntel in die Breite.

Ecamine, Famelotartige, Etamine camelotée, die we Kamelot getüpfelt find. Bey einigen sind die Tüpfels chen größer, boy andern kleiner; beyde Arten aber wer. den gemeiniglich roeiß gewebet, und hernach erst mit allers hand Farben, jedoch meistens schwarz, gefarbet. Die meis ten derselben kommen von Maus, Lüde und Nogent le Retrou.

Etamin, mittel feiner. Ift breit 3 Ellen, lang 105 Ellen. Kette, Waschwolle 6 Pfund. Einschlag, Fettwolle 10 Pfund. Zur Kette 6 Stück auf 1 Pfund, Zum Einschlage 7 bis 8 Stück auf 1 Pfund. Anzahl der Kettenfaden 1200. Schäfte 4. Schemmel 2. Passt rang 1.3.2. 4. Fåden im Gange 29 bis 32. Fåden im Rohr 2.

Etamine, natürliche, Et. naturelle, eine Art, wozu bie Wolle nicht gefärbet ist, sondern so, wie sie von den Schafen geschoren, verwebet wird; nachdem sie vorher bios gekartätschet und gesponnen worden.

Etamin, ordinairer. Ist 3 Ellen breit, 10s Ellen lang, Die Kette aus Waschwolle wiegt 7 Pfund. Zur Einschlage Fettwolle 7-8 Pfund. Zur Kette ge hens Stück auf Pfund. Zum Einschlage 5 Pfund. Die Anzahl der Kettenfäden 1200. Schäfte 4. Schem mel 2. Die Passirung 1. 3. 2. 4. Fåden im Gange 27-32. Fåden im Rohre 2,

Etamine, ftarke, Etamine forte, welche man auch moht jafpée, jaspisartige und englische Krepune, Crepons d'Angleterre, nennet. Ihr Eintrag ist von Wolle, und der Aufzug halb von eben so gefärbter Wolle, halb aber von Seide von einer andern Farbe, welches denn machet, daß sie auf Jaspisart spielen. Sie sind ets

was krauser, als die andern Examine, daher man sie Krepune nennt, und kamen anfänglich aus England; doch werden sie nunmehr auch zu Amiens, Angers und andern Orten in Frankreich verfertiget.

Etamine, fireifichte, Et. rayée, eine Art, die mit Streifta von unterschiedener Farbe versehen ist, welche die Länge hinunter laufen. Sie sind ganz von Voll, und fehr leicht, und werden blos zu Reims gemacht.

Etamin virce, dieser ist von dem feinen Etamin das durch unterschieden, daß der Faden vorher gefärbt, und hernach gedoppelt und mit einer gleichfalls gefärbten Seide gedreht wird; doch aber jederzeit von einer andern Farbe, als die Wolle hat, seyn muß. Der Eintrag ist bey bey den einerley. Ben dem halbfeinen Etamin viree werden die zum Eintrag gehörigen Materien nach dem Spinnerr gefarbt, und sind selbige viel gemeiner, fie mögen nun zu dem Auszug oder Eintrag gehören. Der Etamin viree erfordert etwas mehr Korn, als der glatte. Man muß dem Aufzug etwas mehr Grund geben, indem man die Stricke mehr spannet, die machen, daß die Tritte mit den kleinen Tritten überein stimmen, und die die Franzos fen Grandes Cordes, das ist, die großen Stricke nen nen, in Vergleichung mit denen, die mit den viel näher an den Schemmeln stehenden überein kommen, als welche viel fürzer sinv, und die man daher auch die kleinen Seile oder Stricke nennt. Dieser Etamin fann nicht die mine deste Vermischung leiden, indem sein ganzes Verdienst darin besteht, daß er vermittelst der Seide, die von andés rer Farbe als die Wolle ist, auf Jaspisart spielen oder gesteppt werden kann; doch giebt es auch glatte.

Etamin von Mans. Dieser wird aus wohl ausgetes fener und sorgfältig behandelter Landeswolle gemacht, und zwar wieder aus weißer und noch ungereinigter Wolle fabricirt, damit man ihn hernach erst im Stück vom Schmu. ze reinigen und färben möge. Er ist unter den Namen s gemeiner Zeug, bekannt, und hat keinen Bezug auf die zu Reims oder Amiens gemachte, als welche auch keine Sorte zwischen sich haben. Dieser Zeug geht immer im Zurichten etwas ein, man mag sich auch irgend einer Me thode, welcher man wolle, bedienen, um selbigen vom Schmuz zu reinigen, ohne daß man ihn walken dürfe; seine äußerste Breite beläuft sich ohngefähr auf eine halbe Elle. Die Faden des Aufzugs müssen stark gedreht ges sponnen, aber niemals gezwirnt seyn. Indessen werden fie doch allezeit einfach, so wie die Fåden des Eintrages, genommen. Die Anzahl besagter Fäden, die sich bisweis len auf 15 bis 18, ja gar 1900 belaufen, wird durch de ren Feinheit bestimmt; indem die Breite immer die náme liche bleibt. Man läßt den Aufzug'durch eine Brühe ven Gedärmen gehen, um selbigen zu leimen, und man riche tet selbigen in dem Leim, der vom Abschabsek der Häute gemacht wird, zu.

Etamin von Reims. Zu Reims werden Etamine von verschiedenen Sorten gemacht. Man nimmt mit sels bigen große Veränderungen vor, sowohl in Ansehung der Wahl der Materien, des Gespinnstes, der Anzahl der

Faden

Faben des Aufzugs und des mehr oder weniger engen Se ivebes, als auch der Farben und der Streifen. Indessen werden sie doch alle nach dem nämlichen Grundsak ge macht; und zwar aus den Wollen von Champagne, Brie, Berry, Burgund, Aurois, oder andern ähnlichen: die allezeit gefämmt, und an der Spindel größtentheils zum Aufzug recht gedreht, und viel weicher und offener sind: endlich an dein kleinen Rad für den Eintrag so gesponnen werden, daß selbiger 24 Zoll breit wird, damit er nach der Zurichtung eine halbe Elle breit bleiben mége.

Etape heißt nicht allein das Magazin, wo der Vors rach liegt, den man für durchmarsdirende Soldaten be ftimint, sondern auch dasjenige, was man einem Scldas ten zu Fuß zu seinem Unterhalt, einem Reiter für sich und sein Pferd am Previant und Fourage giebt.

Ecapier ist derjenige, welcher vermittelt einer gewiss fen Summe Geldes, die man ihm giebt, fich berbindlich macht, dem Kriegesvolk, so durch eine Provinz mar fchirt, Proviant und Fourage zu reichen.

Eternelles, französische wollene Zeuge mit Streifen, die in der Picardie gewebt werden. Die mit breiten. Streifen sind sieben Sechszehntheil breit, und in Stücken von sechszig Stab; die aubern aber ein Sechszehntheil fahmåler und funfzig Stab lang.

Eriquette heißt bey den Handelsleuten ein Stückchen Papier oder Pergament, welches man an die Stücken Zeug oder Tuch anzuhesten pflegt, um darauf den Inhalt des Ellenmaaßes und des Preises anzumerken, damit sich die Bedienten bey dem Verkaufe darnach richten Linnen. Etiquetten binden auch bey den Banquiers die Cassi rer an die Geldsäcke, um sowohl den Inhalt als auch be sonders bey dem Silbergelde das Gewicht davon anzu

merken.

Broffe, f. Stoffe: Jac.

Etoffe de Verdun, ein wellener Serfcheartiger Zeug oder Halbtuch, so besonders zu Verdun gewebt wird, and davon seinen Namen hat. Er ist zwey Drittel einer französischen Elle breit.

Etoile, eine französische Papiersorte, f. Cavalier. Etoile Longuet, eine französische Papiersorte, die nach Pariser Maaß 18 Zoll 6 L. breit und 12 Zell 10 L. hoch ist.

Etto, ber Name der Elle zu Achim.

Etui, Ubrgebäufe u. dergl. mit Chagrin zu über sichen. (Buchbinder.) Wenn das Messing u. dergl. von einen Metallarbeiter mit einem nadelfeinen Griffel auswendig aufgefkochen ist, daß es kleine Spigen als eine feine Raspel bekommen hat, damit diese hernach das Le ber fest halten mögen, welches sich schwer darum bringen läßt, weil es störrig ist: so weicht man das Leder in Branntwein oder lauwarmen Wasser ein, wenn es vor her, falls es zu dicke seyn sollte, dünne geschabet worden. Darnach wärmt man das Uhrgehäuse über Kohlen, schmiert den Chagrin mit guten starten warmen Leime an, legt denselben auf das Uhrgehäuse, und mit ihm in einen star feu leinenen Tuch, etwa einen Handtuch, faßt ihn oben

akkurat zusammen, und drehet ihn recht scharf in einart der: damit der Chagrin dadurch auf dem Gehäuse dicht angezogen werde. Hernach muß man die etwa entstan dene Runzein mit dem Falzbeine, so viel als möglich, zu verdrücken suchen. Ist es trocken, so wird an der Väfe des Uhrgehäuses das Ueberflüßige des Chagrins wegge schnitten, damit man Platz bekomme, für den Drath, der in die Uhrgehäuse zu liegen timmt. Darnach be streicht man den Chagrin mit Zwiebelsafte über und über, und wenn der meistens trocken ist, und nur noch etwas Feuchtigkeit an sich hat: so nimmt man eine geschmeidige Bürste von Schweinshaarcu, und bürstet den Chaarin so lange, bis daß er in den Vertiefungen ganz blank werde.

Erzmaler, f. Flachmaler.

Eudiometer, Luftgütemesser. Ein Werkzeug, wel ches dazu dienen soll, die Güte und Salubrität der Luft zu prüfen, d. i. anzuzeigen, in wie weit sie mehr oder weniger zum Einathmen dienlich, mithin für die Erhal tung der Gesundheit mehr oder weniger heilsam fey. Der Name ist griechisch, und heißt ursprünglich so viel, als: Zu diesem Maäß der Güte Maaß der Luftgåte. nimmt man aber die Verminderung des Volumens, bey Vermischung von salpeterartiger Luft und gemeiner Zan, oder überhaupt bey Vermischungen verschiedener Luftarten.

Ludiometer des Herrn Cavendish. Dieses bester het a) aus einem cylindrischen Gefäße von Glas, defen untere Oeffnung, die zum Einlassen der Luft dienet, givar enge, aber etwas trichterförmig ausgebogen ist; die obere ist in eine enge Röhre gezogen, die mittelst eines Hahns verschlossen werden kann. b) Aus einem Eugelförmigen Gefäße von Glas mit einem kurzen weiten Häls. Dem Halse gegen über hat dieses Gefäß einen Ring, woran es so aufgehängt werden kann, daß der Hals unterwärts ge kehrt ist.

Eudiometer des Herrn Fontana. Dieser hat acht verschiedene Eudiometer angegeben. Sie kommen alle darin überein, daß man jede Lustart in ein besonderes Verhältniß bringt, und hernach beyde zusammen läßt, worauf die Größe der Verminderung des Bolumens dura Quecksilber angegeben wird. Bey den vier ersten geschieht dieses durch Abwägen des Quecksilbers, bey den lehtern durch den Stand desselben in einer Glasröhre, vermittelt eines angebrachten Maaßstabes. Es sind aber alle diese Werkzeuge nicht in Gebrauch gekommen, da die salpeters artige Luft auf das Quecksilber wirkt, und dadurch das Resultat zweifelhaft macht.

Eudiometer des Herrn Landriani, Von diesem hat dieses Instrument seinen Namen erhaiten. Es beste het in einer ovalen gläsernen Flasche, welche an beyden entgegen gefeßten Oeffnungen mit elfenbeinernen oder glåser nen Hahnen, wie an dem de Lücschen Reisebarometer, versehen ist. Aus der untern Oeffnung dieser Flasche steigt eine durchaus gleich weite Glasröhre herab, die mit ih. rem untern Ende, welches ein Ventil hat, in einem klei« Rrr 2

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nen Becken mit Wasser steht. Alles dies ist an ein höl gernes Gestell angebracht, und an der Seite der Glass röhre geht eine Scale herunter, deren ganze Långe in 24, Jeder Theil aber wieder in 12 Theile getheilt ist. Am obern Hahne ist eine mit nitröser Luft gefüllte Blase ange

bunden.

Ludiometer des Herrn Magellan. Dieses befte het aus einer gläsernen Röhre, welche 12 bis 15 Zoll lang, durchaus gleich weit, und mit einem eingeschliffenen Glas. stöpsel versehen ist. An das untere Ende paßt ein geschlif fenes Gefäß, welches außerdem noch zwey Mündungen hat, in welchen zwey Phiolen oder Fläschchen eingeschlif fen sind. Die Capacitát beyder Fläschchen zusammen bes trägt ohngefähr so viel, als der Inhalt der Röhre. An dieser läßt sich ein messingener Ring verschieben, und mit einer Stellschraube überall, wo man will, befestigen. Auch gehört noch dazu ein in gleiche Theile getheiltes

Lineal.

Ludiometer des Herrn de Morveau. Man nimmt zwo kleine Fläschchen mit gläsernen Stöpseln, die sehr wohl eingeschmierer find: und deren Boden platt und dick genug ist, um ihn schleifen zu können. Um dies so genau wie möglich zu bewirken, muß man sie zwischen zwey Glastafeln kütten, die 1 bis 1 Fuß lang sind, und die auf einer andern Glastafel herum geführt werden, wie dies das gewöhnliche Verfahren bey dem Glasschleifen ist. Der Boden dieser Glaser muß wenigstens 20-24 Linien im Durchmesser haben. Wenn sie vollkommen abgeschlif fen und nachpolirt sind, so bohret man durch beyde am Boden ein Loch, das 3 Linien im Durchmesser hat. Dies Loch muß um ein Drittel des Durchmessers des Bodens vom Rande entfernt seyn, so daß, wenn die beyden Boden gegen einander gerichtet sind, man wechselsweise diese beyden Löcher entweder genau auf einander bringen oder vers schließen, und sie sogar um ein Drittel des Durchmessers von einander entfernen könne, nachdem man nämlich die Gläser drehet, ohne sie übrigens aus ihrer Lage zu bringen. Hierauf küttet man um den Rand des Bodens von jedem Glase einen messingenen Ring; und ohnerachtet durch die fe beyden Ringe die beyden Boden genau auf einander ges halten werden, so verstatten sie dennoch so viel Spiel raum, daß man sie drehen kann, um entweder die beyden Löcher von einander zu entfernen, oder sie wieder auf ein ander zu bringen. Man erreicht diese Absicht sehr leicht, wenn man an einem dieser Ringe drey Haken löthet, die fich sehr leicht über einen bevorstehenden Rand hinbewes gen, womit der andere Ring versehen, jedoch an drey Stellen ausgeschnitten ist, um die drey Haken daselbst herein zu lassen. Zu mehrerer Sicherheit kann man an statt dieser Haken zwey Halbzirkel verfertigen, die an ih ren Enden durch Schrauben vereiniget werden, und eine schiefliegende Fläche dem Zirkel der andern Fläche darbies sen, und auf diese Art es bewirken, die beyden Boden noch fester zusammen zu ziehen, und so genauer an einander zu fchließen.

Eudiometer des Herrn Priestley. Dieses hat der. felbe 1772. bekannt gemacht; es besteht aus einer Flasche oder Phiole, welche er das Maaß nennet, und die etwan eine Unze Wasser fasset, nebst zween Glasröhren. Die eine Rohre hat ungefähr 1 Zoll im Durchmesser, die an☛ dere ist drey Fuß lang, und halt Zoll im Durchschnitt. men, sind durch eingeschnittene Striche bemerkt, und je Die Räume, welche 1, 2, 3 x Maaße Luft in ihr einneh der davon in 100 Theile getheilt. Er füllt zuerst das nung des Trichters, welcher in das Queerbret einer mit Maaß mit Wasser, und seht es umgekehrt über die Oeff. Wasser gefüllten Wanne eingeschnitten ist. Durch diesen Trichter wird die zu prüfende Luft in das Maaß eingelaf sen, in welchem sie außteigt, und das Wasser aus seiner Stelle treibt. Dieses Maaß Luft wird nun in der an derthalb Zell breiten Glasröhre gelaffen; doch ohne diesele be mit der blossen Hand zu berühren. Eben so wird das Maaß auch mit salpeterartiger Luft gefüllt, und diese in eben die Glasrohre gethan. Endlich wird diese Mischung beyder Luftarten in die große abgetheilte Glasröhre gelass sen, und diese, ohne zu schütteln, in das Wasser gesenkt, bis die Wasserfläche innerhalb der Röhre mit der Fläche des äußern Wassers gleich hoch steht, worauf man dann den Raum, den die zwey Maaß Luft nach ihrer Mischung einnehmen, in hundert Theilen eines Maaßes bemerken kann.

Eudiometer des Herrn Ingenhouß. Hievon hat man zwey verschiedene Gattungen. Der erste Apparat besteht aus einer kupfernen Röhre mit zween Hähnen, an deren einem Ende eine Flasche von Federharz befindlichy ist; das andere Ende aber in eine Glasflasche eingeschraubt werden kann. Aus der Mitte dieser Röhre geht ein ans deres rechtwinklich umgebogenes tupfernes Rohr herab, das einen Hahn hat, und unten mit einer 2—3 Schuh langen, in 100 Theile getheilten Glasröhre verbunden ist.

Der zweyte ist eine an beyden Enden offne Glasröhre Schuh lang, Pariser Zoll im Durchschnitt, und in 100 gleiche Theile getheilt.

Eudiometer des Hrn. Sauffäre. Dieser bedient sich einer gläsernen, mit einem eingeriebenen Stöpsel vers sehenen Flasche, nebst einem kleinen Gläschen oder Maaße, welches ungefähr der Flasche hielt, und einer kleinen Wage. Dieses ganze Geräthe, nebst dem, was zur Bereitung der nitrofen Luft gehört, läßt sich in ein Kästchen packen, und auf Reisen mit nehmen. die mit Wasser gefüllte Flasche, und läßt dann unter dem Er wiegt zuerst Wasser vermittelst eines Trichters 2 Maaß gemeine und 1 Maaß nitróse Lust hinein. So wie sich diese vermischen, und am Volumen vermindern, dringt, das Wasser in die Flasche. Hr. de S. verstopft die Flasche, schüttelt sie un ter dem Wasser, öffnet sie dann wieder, damit aufs neue Wasser hinein treten könne, und wiederholt dieses Ver fahren allezeit 3mal. Endlich wird die Flasche verstopft, rein abgetrocknet, und wieder gewogen. Zieht man die ses lettere Gewicht von dem ersten ab, so zeigt der Rest das Gewicht des Wassers, welches gerade den Raum der

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verminderten Luftmasse ausfüllt, und ist also desto größer, Je geringer die Verminderung, oder je mehr Phlogiston in der geprüften Luft enthalten ist.

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Eurithmie, (Baukunst) s. Wohlgereimtheit. Jac. Europäischer Bezoar, Ballgemsenkugel, Calcu lus Aegagropila Linn. Man findet ihn in dem Magen mehrerer wiederkauender Thiere, und hat ihn vormals für ein sehr heilsames Arzneymittel gehalten. Sie bestehen aus ganzen Ballen von Haaren, die mit einer schalichten Steinrinde umgeben sind.

man diese Ståbe, an welcher die halben Töne durch eine andere Farbe kenntlich gemacht sind, mit Wasser benest, und mit naffen Fingern daran hin und her fährt, so ge Eudiometer des Hen. Wilke. An einem, an einer ben sie einen Klang einer mittelmäßigen Harmonica. Es Band hangenden Brette ist ein kleines Gefäß befestiget, läßt sich alles auf diesem Instrumente spielen, was auf aus dessen Boden eine am andern Ende verschlossene Glas. › der Harmonica spielbar ist. Abbild. s. Journ. f. Deutschl. röhre niedergeht, welche so weit ist, daß eine, oben am 1790. 2 St. S. 201, Brette befestigte Glasröhre, (Eudiometerrohre) ganz frey darinnen nieder gelassen werden, und also mit dem im Ges fäß und dessen Continuationsröhre befindlichen Quecksilber gefüllt werden kann. Nun wird die obere Oeffnung der Eudiometerrohre mit einem sest schließenden Stöpsel ver. schlossen, und die Röhre mit dem Quecksilber aufgezogen und an einen darüber am Brette befindlichen Haken ge. hångt. Zu Einbringung der Luftarten in diese Röhre dient eine Quecksilberpumpe, die aus einer Glaskugel besteht, deren oberes Ende sich in eine feine gebogene Glasrohre endigt, welche bequem in die Eudiometerröhre gebracht werden kann; an deren untern Haise ist ein mit Queck fülber gefüllter Beutel von Haut oder Federharz angebun. den, welcher sich bis auf eine gewisse Höhe mit Queckfil ber angefüllt befindet, und in einer hölzernen Kapsel mit einer Schraube liegt; hierdurch wird das Quecksilber nach Belieben aufwärts getrieben, und also ein bestimmtes Maaß von Luft durch die Oeffnung gebracht, welche sich unter der Oberfläche des Quecksilbers im Gefäß befindet. Nachdem diese Blase ausgedrückt ist, wird die Röhre mit dem Schieber so tief herunter geführt, daß die Oberfläche des Quecksilbers in derselben mit der äußern des Quecksil bers im Gefäß gleich stehet, und die Luft in der Röhre also mit der äußersten Luft gleiche Dichtigkeit hat, da denn diese zurück bleibende Luftmenge und Ausdehnung durch ei. men an einen Schieber angebrachten Zeiger, auf einer auf der Tafel befindlichen Skale angezeigt wird. Meine Ab handl. der schwed. Akad. 4ter Theil. Lichtenbergs Magazin des Neuesten a. d. Ph. 3 B. 4 St. S. 106.

Eudiometer des Hen. White. Dieses besteht nur aus einer gemeinen Barometerröhre, die so weit ist, daß ein Unzenglas voll Luft 134 Decimaltheile eines englischen Bolles einnimmt.

Euphon, ein neuerfundenes Instrument des Hrn. D. Chladni. Aeußerlich hat es die Geftait eines kleinen Schreibepulces, ist ohne Gestelle 3 Dresdner Fuß lang, Fuß 8 Zoll breit und vorne 11 Zoll hoch, hinten 1 Fuß 8 Zoll hoch. Wenn man es öffnen will, wird der obere Theil der Decke, woran unten eine Leifte zum Halten der Noten, und ein Haken zum Zuschließen befindlich ist, et was in die Höhe geschoben, so daß er als Notenbuch dient. Hierauf wird der untere Theil der Decke, welcher auf bey den Seiten in Fugen geht, und an welchem oben das Schloß angebracht ist, senkrecht heraus geschoben. In wendig zeigen sich 40 horizontal liegende gläserne Stabe, deren hintere Enden in der Mitte des Resonanzbodens mit rothem Friese umgeben erscheinen; die vordern Enden lie. gen auf einem Zoll dicken hölzernen Queerbalken unter rothem Friese, womit auch der Boden bedeckt ist. Wenn

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Europäischer Bastanienbaum, Caftanea fativa europaea. Sein Holz ist hellbraun und von festen Fiebern, wird zur Feuerung nicht gebraucht, da es ohne andres Holz nicht lebhaft brennt, sondern blos glimmt und leicht ausgeht. Auch zum Verkohlen taugt es nicht, dagegén ist es als Zimmerholz desto besser. Es ist hart, nimmt eine gute Politur an, und taugt zu trefflichen Stühlen, Tischen, Spinden, Bettstellen, Weinpfahlen, Faßreifen und Dauben für Weinfässer, besonders feuchter Keller, vorzüglich gut, auch dient es zu Wasserröhren und Pallis faden..

Lafanno, ein Gewicht, f. Benda."

Evalvation heißt bey den Kaufleuten die Schätzung ihres vorhandenen Waarenlagers, welches gemeiniglich ges schieht, wenn ein Waarenlager von einem andern übers nommen wird, oder, wenn sich die in Gesellschaft mit einander gestandenen Handelsleute von einander trennen. Evaporatorium, f. Atmometer.

Ever, (Schiffbau) f. Eber. Jac.

Everische Wannmaschine, f. Getreidepußer.

Evilaffe, eine Gattung Ebenholz von der Insel Mas dagascar, die darum geschäßt wird, weil sie wenig Knos ten hat. Auch giebt man diesen Namen einer Gattung holländischen Perpetuels, die Brabanter Maaß breit, und 30 Ellen lang find.

Evolution, (Musikus) ist, wenn die Stimmen fø verseht werden, daß die obersten unten und die untersten oben Fommen, doch ohne den geringsten Uebellaut. Dieses geschieht gemeiniglich bey den Fugen.

Evovae. (Mufikus.) Diese sechs Vocale, aus denen man ein Wort gemacht hat, kommen in den alten Bû chern über die Kirchenmusik vor. Man bezeichnet damit das Ende oder den Schluß der Chorale, die mit den bey den Worten Saeculorum Amen aufhören. Die Tone auf diese zwey Worte sind also das Evovae, wovon die Alten sehr weitläuftigen Unterricht geben, weil der Orgas nist die Verse der Lieder und der Pfalmen allemal so schlies Ben mußte, daß der Schluß sich zu dem Anfange eines ans dern zwischen zwey Versen liegenden Gesanges schickte. Einen weitläuftigen Unterricht davon findet man bey Murschhauser. 4

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Kwenwittigheit, (Schifffahrt) s. Estive.” Jac.” Execution, (Musiker in der Musik, die ganze oder schlechte Art, mit welcher ein Stück gesungen oder gespie

let wird.

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Excision, (Wundarzt) s. Ausscheiden. Exercitienmeister nennt man auf Universitäten, Akas demien u. f. w. diejenigen Personen, die bestellt sind, in den Leibesibangen. i. im Reuten, Fechten, Tanzen, Boltigiven, Unterricht zu geben.

Exergue bedeutet den Abschnitt, den untern fleinen Raum einer Medaille oder Münzforte, der von Münzfelde durch eine Queerlinie abgesondert zu werden pflegt. Exfoliativtrepan, f. Trepan.

Expedition, (Kriegskunst) ein Feldzug. Explorator, ist ein 132 Fuß langer Drath, bessen folirte, mit Zinnknopfchen versehene Ende an einer Stan se über den Schornstein und an dem Gipfel eines Kirsch. baunts befestiget waren. Von diesem Drath wurde ein anderer durch eine mit Siegellack überzogene Glasröhre ins Zimmer geleitet; an der Drath im Zimmer befand fich ein. Elektricitatsmesser, wodurch man in den Stand gefeht wurde, die tägliche Luftelettricitât beobachten zu Eönnen.

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Exploriren, (Wundarzt) f. Sondfren.

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Extendiren, aussperren, ausdebnen; (Suchdruder) nung der Seher manchmal den Druck, wenn er mit wenigerem Manuscripte als nöthig ist, noch so und so viel Ceiten im Druck anfüllen soll. Er macht zu dem Ende an schicklichen Stellen der Columnen zwischen Rubriken, Summarien oder andern Sachen, mehr Naum als ge wöhnlich, doch auch nie so viel, daß Unregelmäßigfelt, Geschmacklosigkeit oder Unverständlichkeit im Druck ents feht.

Extra großes Gut, f. Federposenfabrik.

Extraits nennt man in Bretagne die allerfeinsten Creas oder Creeslinnen, die in großer Menge über Mot. lair, Nantes und Landerneau ausgeführt werden.

Extract, ist eine künstliche Flußigkeit, welche mit aufs gelösten Theilen fester Körper durch Abkochen oder bloßen Aufguß geschwängert sind; eben so heißen alle natürliche Flüßigkeiten, als Pflanzenfäfte, die man durch freywill. ges Ausziehen oder Auspressen erhält.

Extract. (Apotheker.) Hierunter werden solche zähe und dickflüßige Arznevmittel verstanden, die von einer bräunlichen oder schwarzen Farbe und bitterem Geschmacke sind. Sie bestehen entweder aus bloßen gummichten oder zugleich mit harzichten vermischten Theilen, mit welchen auch noch die Site derjenigen Substanz, woraus fie gezor gen worden sind, in Verbindung stehen: Sie werden ers langt, wenn die Dekolte der Gewächse gehörig abgeklärt, und bis zur Henigdicke abgedunstet werden; øder, wenn die Säfte der Gewächse auf gleiche Art behandelt werden,

Extract zum Claretwein. Man nimmt vom besten Zummt 4 Loth, Cardemomen 2 Loth, Muscatenblumen, Neglein 1 Quentchen, Violenwurz, Ingwer, jedes Quentchen; alles gestoßen, thut es in ein Zuckerglas, gießt ein Quartier Franzbranntwein darauf, feht es in eine warme Stube, 8 oder 12 Tage, preßt es hernach aus, und verwahrt es in einem Glase. Auf eine Kamie

ein thut man Loth, nebst der Hälfte eines halben Loths clarificirten Zuckers, und gießt es damit durch ein

ander

Explosion, eine plösliche und gewaltsame Ausdehnung seiner elastischen Füßigen Materie, welche nach allen Rich tungen wirkt, die Hindernisse, die sie einschließen, an dem schwächsten Orte durchbricht, und gemeiniglid) mit einem Knalle begleitet ist. Das Schießpulver, Knollpulver, Knallgold und dergl. erzeugen beh ihrer Erhigung oder Entzündung plöslich eine große Menge elastischer Mate. rien, welche sich gewaltsam auszudehnen streben. Sind diese Materien nech überbies eingeschlossen, so treiben die erzeugten elastischen Flüßigkeiten die Pfoepfe, welche sie einschließen, mit ungemeiner Kraft fort, oder zersprengen die Körper, in denen sie enthalten sind. Von diesen Er plosionen hängen die heftigsten Wirkungen des Feuerge. wehrs, der Minen und der Bomben ab. Die Vämpfe, in welche das Wasser durch die Hihe verwandelt wird, sind in hohem, Grade elastisch Wenn man daher Wasser in einem verstopften oder verschieffenen Gefäße erhißt, so ben diese Dämpfe gegen die Wände des Gefäßes oder gegen den Pfropf, der es verschließt, eine überaus große Gewalt aus. Sie treiben endlich den Pfropf mit einer Extraeifen, eine Gattung schwedisches Eisen, f. d. heftigen Explosion heraus, oder zersprengen auch das Ge Extremitaten, (Maker) in Gemälden versteht man fäß selbst, wenn es nicht überall eine genugsame Festigkeit unter diesem Borte die äußersten Theile, den Kopf, die bat. Stark verdichtete Lift, 8. E. in einer Windbüchse, explodirt, fobald man thr eine Oeffnung oder einen Ort verstattet, wo die Hindernisse schwächer, als an der übel sen find fie sersprengen auch wohl das Gefäß, worinnen man fie comprimirt hat, term es nicht fest genug ist.

Exportation, (Handlung) die Ausführung der Lan Desprodukte oder der fabricirten Waaren aus dem Lande, Erfchaquet, Bereitungsart des Grinspans, Grünspan, Bley und Kupferproben, f. d.

Extraction heißt diejenige chemische Operation, wenn von einer auf einen Körper geschütteten: Flüßigkeit nicht der gauze Körper, sondern nur einige gewie Bestand theile aufgeisst werden, die übrigen aber, ohne weiter ark gegriffen zu werden, zurück bleiben.

Füße, Hance, Schulten u. f. w.

an

von der Gentianelle, und siedet solche nebst den Eyeru ig #yer grün zu fårben. Man nimmt die Blätter Woffer ab, und thut etivas Alaun Hingu, so werden se sön grün werden.

Eleine, nach der Form eines Eyes ausgedrehete Pfann Eyernåpfchen oder Schälchen, (Zinngießer) fisab fchen, theils ohne, theils mit Kuopschen oder kleinen Füß then, darauf sie sehen, darin man die Eyer, so weich ges

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