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Echerben, vermittelst des zum Einwägen gebrauchten Pro-
bierlöffelchens unter einander gemengt und mit dem übri-
gen geförnten Bley bedeckt, nebst den zur Probe nöthigen
Capellen in den Probierofen geseht und verschlackt. Die
Les Verschlacken geht gemeiniglich, wegen der beygemische
ten ob zwar wenigen Bergarten, etwas langsamer zu, er-
fordert auch etwas stärkere Hiße, als reines Bley, doch
ist es in weniger, als einer halben Stunde zu Ende. Man
bemerkt aber, daß die Verschlackung des Erzes völlig ge.
schehen sey, wenn die Schlacke von dem glühenden Rühr
hatchen, womit er umgerührt wird, dergestalt, ob zwar
mit einiger Zähigkeit abtropfelt, daß nur eine dünne Schas
le an felbigem hängen bleibt, welche glatt, glasicht und
ohne fornichte Theilchen seyn muß; wenn ferner am Scher,
ben ein zaher Rand fich angelegt hat, alsdenn kann das
angefottene Erz ausgegossen werden; zeigt sich aber das
Gegentheil, so ift die Schlacke noch körnicht, unrein und
fo matt, daß sie sich dicke und klumpericht an das Häkchen
legt, so muß solches abgekühlt, die daran hängende unreine
Schlacke, ohne was davon zu verlieren, abgeschlagen und
in ein Papier gewickelt, oder, vermittelst eines Löffelchens,
wieder auf den Scherben getragen werden. Nachdem
das ausgegossene Werk und die Schlacke gänzlich abgekühlt,
und diese von jenen ab und klein geschlagen ist; wird die
Schlacke nochmals untersucht, ob sie rein sey, ob Werk
Forner darinnen vorhanden, in welchem Falle solche ge
sammlet und zu dem Hauptkorne müssen gethan werden.
Je glatter, dichter und gleichförmiger die Schlacke ist,
desto besser ist die Operation gerathen, und das Silber
ins Bley gegangen. Das Abtreiben und alles übrige ge.
schieht, wie gezeigt wird, wenn man ein Bleykorn macht,
und bey dem Auswägen wird das Bleykorn von 8 Cent
nern zu den Gewichte gelegt.
Erzgang, f. Gang.

1.

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Erzmühle bey der Amalgamation der Erze, fiche An. quicken.

Erz nachschlagen, d. i. dem Erze nachbrechen, oder dem, von einer verfallenden Bergfesten verdruckt und ver schoben Erz, nachgewinnen.

Erz na pochen, ist eben wie das trockne pochen, nur daß hier Wasser darauf gelassen wird, welches das Erz mit in das Gefälle, und die Schlamme, oder das Subtilste in die Sümpfe führt, und sich allda fest. Erzproben zu róften, f. Probe abrösten.

Erz und allerhand Erden und Bergarten auf Quecksilber zu probiren. (Scheidekunft.) Wenn man etwas auf Quecksilber probiren will, so wägt man 10 bis 20 Probiercentner ab, vermengt es genau mit halb so schwer unverreftetem gefeilten Eisen, füllt damit eine kleine gläserne Retorte bis zur Hälfte an, legt solche in eine kleine Sandcapelle: bedeckt sie ganz mit Sand, fehr ein Theeschälchen, ein kleines Glas oder ein abgespreng. tes Kelbchen, bis zur Hälfte mit kaltem Wasser angefüllt, dergestalt unter den Hals der Retorte, daß deren Mün dung etwa eines Viertelzelles tief unter das Wasser ge taucht sey. 2) Dann wird ein gelindes Feuer in den Ofen gemacht, das die wässerigen Dämpfe erst heraus treiber, welches man an den im Halse sich anlegenden Tropfen be meret, und muß, so lange sich diese sehen lassen, das Feuer nicht stärker seyn, als daß nur der Hals gegen die Mitte heiß werde. So wie der Hals sich abzukühlen beginner, wird das Feuer verstärkt, bis endlich die Capelle glühend wird, da es denn abgehen kann. 3) Ift der Gehalt an Quecksilber groß, so sammlen sich die Quecksilbertropfen im Halfe der Retorte, und fallen ins untergefeßte Gefäß, die im Halfe noch hängenden werden erst durch gelindes Klopfen in die Vorlage gebracht; dann mit einer langen rauchen Feder in ein weites, irrdenes, mit Wasser ange fülltes Gefäß abgekehrt, zu den verigen gethan, das Wass ser abgegossen, das Quecksilber getrocknet, auf einer Voroder Erzwaage in einem Gläschen gewogen, und, nach Abzug des Glasgewichts, die Rechnung auf den Gehalt eines Zentners gemacht. Ist der Gehalt gar geringe, so schlägt sich nur ein grauer Rauch in zarten, kaum sicht baren Körnern im Halse an, welche, wie vorher gesagt worden, zusammen gekehrt, oder, wenn der Hals der Retorte gar zu frumm ist, nachdem solcher abgesprengt worden, mit der Feder und etwas zugegossenem Wasser abgespühlt, und in ein Korn zusammen gebracht werden. hat sich nur ein zarter Dunst angelegt, der sich in kein Korn zusammen bringen läßt, so wischt man solchen mit einem reinen Korke oder mit der Spise des Fingers ab, und reibt ihn an einem Ducaten oder an einer Pistolette, da sich denn das Quecksilber zu erkennen giebt, indem das Geld daven weiß wird: so weiß man mit Gewißheit, daß eine, ob fast eine unwiegbare Spur Quecksilber der Ge Erze unedler Metalle auf dem naffen Wege zu Ermißpicklicht, ist eine Unart, sieht wie weiße Kie probiren. Ein jeder Bergprobirer wird es aus Erfah rung wissen, wie unzulänglich seine Proben der Erze auf anedle

Erzgang entblößen, (Bergw.) f. Gang. Erzgangsaufsuchung, f. Merkmale, natürliche. Jac. s. Erz hauen, d. i. gewinnen und losbrechen.Krzbaufen ist von einer, oder von einigen Höhlen von den Zechen in die Hütten gekommenes, geliefertes, und aufgeschüttetes Erz, so fedes a parte aufgehäuft, und mit einem Span bedeckt wird, damit man wissen könne, von welcher Zeche es sey.

Ers in Arbeit nehmen, d. i. dasselbige schmelzen. Erzkneißig, ist eine schwarze, feste, bisweilen weiße Unart einer Bergart.

Erz legt sich zu Gange, (Bergwerk) L. Erz bricht sanghaftig.

Ets macht ein Andreaskreuz, (Bergwerk) d. i. wenn die Gänge geschoben über einander fizzen als ein X. Erz macht ein Geråll, (Bergwerk) heißt, wenn viel Gänge zusammen und unter einander kommen, so daß man ihr Streichen und Saalbänder (die Scheidung der Gange und des Gesteins) nicht erkennen kaun. sagt auch die Erze rammlen sich.

He and,

Man halt sey.

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uneble Metalle sind. Wollte sich der Hüttenmann nur nach diesen richten, so würde er ein gut Theil Metall in die Schlacke gehen lassen können, und doch noch vielleicht mehr liefern, als die Probe von ihm fordert. Und doch Find Proben auch von diesen Erzen von der äußersten Wichtigkeit, nicht blos um sich des Hüttenmannes Treue zu versichern, sondern um dem geschickten Hüttenmann ein richtiges Maaß von dem anzugeben, was er aus den zu behandelnden Erzen zu erwarten hat, feine Aufmerksam feit anzufeuern, wenn er merkt, daß er nicht so piel eri hålt, als er weiß, daß die Erze wirklich enthalten, und ihn Sey feiner einmal angenommenen Behandlungsart zu bestätigen, wenn er dieses Maaß, so genau als möglich, erreicht. Schwerlich wird dieses aber auf dem trocknen Wege geschehen können, kleine Veränderungen in Regie rung des Feuers und ein Verhältniß der Zuschläge wer den so merkliche Unterschiede in Absicht des Ertrags geben, daß sich dieser immer beträchtlich von der Wahrheit entfer nen muß, und diese kleinen Veränderungen sind auch un ter der Hand des geschickten Probirers nicht ganz zu vers meiden: nie wird er den Feuersgrad so genau bestimmen tounen, als es im Großen geschieher, und sein Metall wird bey noch so vieler Vorsicht nie rein aus der Schlacke kommen. Die verschiedenen Flüsse, welche er bey seinen Proben anwenden muß, find immer salziger Art, verbin den sich mit einem Theil des Metalls und führen solches in die Schlacken. Auf feuchtem Wege ist aber der Fall ganz anders, die Operationen können hier viel einfacher eingerichtet, und die wirkenden Werkzeuge viel gleichwir tender gewählt werden, man bedarf hier keines heftigen Feuers, da das unedle Metall immer zu verschlacken ge neigt, auf dem Test oder in der Tute um desto mehr Ges legenheit hat, weil ihm die geringe Menge des Metalls verhältnißweise eine viel größere Oberfläche darbietet, als eine große Masse im Ofen. Mit leichter Mühe kann man hier das Metall viel genauer in einen Haufen samm. ten, da hingegen auf dem trocknen Wege so oft kleine Körner in der Schlacke zerstreuet bleiben, welche die Proben immer unsicher machen, und den wahren Gehalt im mer geringer, als er ist, angeben. Jene Proben auf dein trocknen Wege kann man aber nicht ganz verwerfen, fie haben viel Vorzügliches, wodurch sie sich dem fleißigen Hüttenmann empfehlen und nothwendig machen. Da sie überhaupt dem Prozeß des Ausschmelzens im Großen weit näher kommen, so können sie dem Hüttenmann in Absicht ber Strengflüßigkeit seinet Erze, der Regierung des Feuers u.f.w. manchen Wink geben, den er nachher nüs lich anwenden kann, wenn sie ihm auch die möglich zu er haltende Menge des Métalls aus den Erzen nicht genau bestimmen. Einige bey den Proben auf nassem Wege zu beobachtende allgemeine Regeln können wir voraus schi en, ehe wir von den Proben jeder Erzart insbesondere sprechen. 1) Alle Operationen geschehen am besten in glå fernen Gefäßen, die immer der Menge der zu behandeln. ben Materie angemessen, vorzüglich nicht zu groß seyn muß fen. Zu den mehrsten sind die gewöhnlichen tonischen Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Weingläser, besonders diejenigen, die sehr spißig zugehen,
vortrefflich. 2) Alle wirkende Werkzeuge, welche man
anwendet, müssen so viel als möglich rein und unverfälscht
seyn. Wäre man hierinnen nachläßig, so würde man
oft ein völlig falsches Resultat finden. 3) Das zu uns
tersuchende Erz muß so fein wie möglich) gepulvert seyn,
damit das Auflösungsmittel überall gleichmäßig auf daß
4) Die Säuren als Auflösungsmitg
selbe wirken kann.
tel dürfen gewöhnlich nicht zu concentrirt feyn. Bitriol
säure ist stark genug, wenn ihr specifisches Gewicht höch
sten 1,3, Salpetersäure höchstens 1,2 und Salzsäure 1,8
ist: oder das gewöhnliche Nordhauser Vitriolol kann mit
4mal so viel, und das doppelte Scheidewasser mit noch
einmal so viel Wasser verdünnet werden. 5) Alles Was
fer, so man sich bey diesen Proben zum Verdünnen, Aus
süssen 20. bedient, muß destillirtes Wasser seyn. 6) Bleibt
nach der Auflösung etwas zurück, fo gießt man die klare
Flüßigkeit sorgfältig davon ab, übergießt nun den Rücks
stand mit Wasser, rührt alles wohl um, und läßt es sich
wieder sehen, worauf man dieses wieder ab- und zur vo
rigen Flüßigkeit gießet, und dieses Ausfüßen einigemat
wiederholet, bis das Wasser gar keinen Geschmack mehr
annimmt. 7) Eben so verfährt man, wenn man aus
der Auflösung das Metall wieder niedergeschlagen hat,
auch dieses muß man einigemal abwaschen, damit nichts
von der auflösenden Flüßigkeit daran bleibt. 8) Beym
Niederschlagen muß man sehr vorsichtig seyn, da oft das
Niederschlagungsmittel selbst das Metall wieder aufzulö
sen im Stande ist, enn von demselben zu viel zugesekt
wird: glaubt man also, daß bald alle Fällung geschehen
sey, so sehe man immer nur ganz kleine Gaben des Fal
lungsmittels zu, fehe ob dieses noch Trübung in der klaren
Flüßigkeit verursacht, und höre sogleich auf, sobald diese
nicht mehr erfolgt. 9) Ist der Niederschlag völlig auss
gefüßt, so wåge man ein trocknes Filtrirpapier, wozu am
besten feines weißes Löschpapier genommen wird, genau
ab, lasse durch dieses das Wasser von dem Niederschlage
ablaufen und sammle diesen aus demselben ganz genau zu
sammen, stelle diesen sodann in eine mäßige Wärme, bis
alle Feuchtigkeit abgedampft ist, und wärme ihn sodann
in einem verschlossenen gläsernen Gefässe, bis zur Hise
des kochenden Wassers, s Minuten lang. Sodann wa
ge man ihn zugleich mit dem Löschpapier, und siche
das Gewicht des leßtern von der Summe ab, fo bat
man das Gewicht des Niederschlages so genau als mog
lich. 10) In Absicht des Gewichts ist das gewöhnliche
Probirzentnergewicht am besten; will man sich ein kleine
res machen, so wird die Genar:igkeit dabey gewinnen.
Bleyerze.

Die gewöhnliche Erzart, auf welche der Bergmann fast
allein Rücksicht nimmt, ist hier der Blenglanz, in welchem
Den gewaschenen
bas Bley mit Schwefel vererzt ist.
Bleyglanz oder das fein gepulverte Stufferz übergieße
man mit einer hinlänglichen Menge Salpetersäure und
wärme die Mischung bis nahe zum Kochen, das Bley
204

wird

wird sodann von dieser Säure ausgezogen, und der Schwefel ganz rein zurück bleiben. Diesen wasche man wiederholt so lange aus, bis das Wasser keinen Geschmack mehr davon annimmt, gieße das Abspülwasser zu der Auflösung, und den schweflichen Rückstand trockne und wiege man gehörig, nach der gegebenen Vorschrift. Ob alles Blen ausgezogen ist, kann man erkennen, wenn der zurück bleibende Schwefel mit gegossener reinen kaustischen oder Seifensiederlange keine dunkle Farbe annimmt. Das Bley fälle man sodann aus der Auflösung in Salpeter fäure durch reines mineralisches Laugensalz, spüle sodann den weißen Niederschlag wohl aus, trockne ihn und wáge ihn nach der Vorschrift, so findet man aus demselben den wahren Gehalt des Erzes ganz genau, inde man Theile des ganzen Niederschlags als den wahren Gehalt des Bleyglanzes nimmt. Vermuthet man Silber darin, fo übergieße man den abgezogenen reinen Niederschlag mit flächtigem Salmiakgeist, welcher das Silber in fich nimmt, man wieget sodann den übrig bleibenden Nieders schlag wieder, so ist das Fehlende der reine Silberkalk, von diesem nehme man Theile als den wahren Ges halt vom metallischen Silber an. Man kann sich auch Hier statt der Salpetersäure der Salzsäure bedienen, nur hat sie die Unbequemlichkeit, daß sie mit dem Bley ein fehr schwer auflösendes Salz macht, welches gleich bey der Auflösung wieder als ein weißes Pulver zu Boden fällt, und durch sehr vieles Wasser aufgelöst werden muß. Vitriolsäure hat diesen Fehler noch mehr, indem der ents stehende Bleyvitriol fast gar nicht im Wasser auflöslich ist. In andern Fallen bey andern Metallen, wo man diese Unbequemlichkeit nicht zu befürchten hat, find diese beyden Cauren bey Untersuchung der schweflichen Erze der Sal petersäure vorzuziehen. Wenn das Erz nicht ganz rein von Gangart ist, so übergieße man den Schlich zuerst mit Effig, damit dieser die Kalktheile davon cuflost; ist die Gangart quarzig, so hat man diese Vorsicht nicht nöthig. Bleyfpath: die Untersuchung desseiben beruhet auf denselben noch einfachern Gründen. Man löser ihn in Salpetersäure auf, da dann kein Rückstand bleiben wird, Ewenn nicht noch Gangart dabey war) fället die Auflösung mit mineralischem Laugensatze und berechnet den Gehalt auf vorhin angegebene Art. Zuweilen ist der Bleyspath mit Phosphorsäure vererzt, die Untersuchung davon kann aber wohl schwerlich den praktischen Probierer intereffiren; ein Zeichen, woran man diesen Bestandtheil leicht erkennen Eann, ift: daß, wenn man ein Stückchen eines solchen Spaths vor dem Löthrohre zur Kugel schmelzt, diese beym Ertaiten eine achteckigte Gestalt wie geschliffenle Granaten annimmt. Kupfererze. Gewachsen Rapfer toset sich leicht in Salpetersäure auf. Ist es goldhaltig, so bleibt das Gold als ein schwarzer Staub unaufgelöst zurück. Vermu thet man Silber darin, so lege man in die Auflösung ein reis nes Kupferbledy, an welches das Silber nieder geschlagen wird. Enthält es noch Eisen, so toche man die Auflösung so lange ein, bis sie trocken wird, so wird dasselbe nach und nach niederfallen und von dem aufzugießenden Wasser

nicht wieder aufgelöst werden. Eben diese Versuche können auch bey schon gewonnenen Garkupfer angestellt wer den, um sich von der Reinigkeit desselben zu überzeugen. Kupferkiefe pulverifire man, übergieße sie mit fünf, mal so viel concentrirten Bitriolol, und koche dieses so lans ge darüber, bis alles trocken ist, und gieße nur eine hin längliche Menge kochendes Waffer so lange darauf, bis dasselbe keinen Geschmack mehr annimmt. In diese klas re Kupferauflösung lege man nun ein Stück poliertes Eiş senblech, welches ohngefähr doppelt so schwer als das Kuş pfer seyn muß, welches man als Niederschlag erwartet. Das Kupfer fällt, so wie dieses Blech aufgelöst wird, nie der, und seht sich an des aufgelösten Eisens Stelle. Je weniger verdünnt die Auflösung ist, desto fester wird sich das Kupfer ansehen, und um dieses also zu vermeiden, verdünnt man die Auflösung hinlänglich. Dieses niedergeschlagene Kupfer sammle man sorgfaltig, und trockne es nach der gegebenen Vorschrift. Nie muß man es aber beym Trocknen so sehr erhißen, daß die Oberfläche pfauenschweifig wird, denn dadurch nimmt es am Gewicht bes trächtlich zu. War das Kupfererz arm, und also reenig Kupfer in der Auflösung, so ist das niedergeschlagene Ku pfer oft noch mit Eisen verunreiniget, man loje es in dies sem Falle wieder in so viel Vitriolsäure, als gerade zur Sättigung nöthig ist, auf, und falle es von neuem mit einer Eisenplatte, da es dann gewiß rein nieder fallen wird. Silber- und Goldgehalt findet man bey diesem nieder ges schlagenen Kupfer so, wie es vorhin bey dem gewachsenen Kupfer angegeben ist. Der Schw. Fi fliegt bey dem Ko chen dieser Auflösung größtentheils davon, und man kann ihn also aus dem Abgang bestimmen.. Will man ihn aber wirklich dargestellt haben, so kann man sich statt der Vi triolsäure des Königswassers bedienen, wobey das übrige eben so bleibt, nur daß man die Auflösung nicht bis zur Trockne einkocht. Alle Kupferkalte, Leberers, Malachit, Atlaserz, Lasur und Kupferglas, können nach eben diesen Grundsäßen probieret werden. Eisenerze. Von diesen kann die Probe auf nassem Wege noch bey weitem nühlis cher seyn, da die Proben auf trockner Wege so sehr unzuverläßig sind, zugleich aber auch auf die fremden Beymis schungen geachtet, und die erforderliche Menge und Bes schaffenheit der Zuschläge nach chemischen Gründen beurs theilt werden. Alle Eisenerze können auf eine sehr einfa che Art probiert werden, fie mögen Eisenocher, Blutstein, Glactöpfe oder selbst Kiesel seyn. Das pulverisirte Erz kocht man nämlich in einer gehörigen Menge Salzsäure mehreremal, gießt sodann alle erhaltene Auflösung vors fichtig ab, wäscht den Rückstand wohl aus, gießt nun in die Auflösung eine gereinigte Blutlauge, so lange, bis nichts Dunkelblaues mehr nieder fällt, da man denn aber sogleich aufhören muß. Von dem getrockneten blauen Niederschlage nimmt man als den wahren Gehalt des Erzes an metallischem Eisen an. Die abgegossene Flüßig keit kann man nun mit gemeinem Laugenfaize untersuchen, ob Kalk aus ihr nieder fällt, wodurch man erfahrt, eb das Erz kalkartiger Matur war, welches auf die Zuschläge

wichtigen

wichtigen Einfluß hat. Aus der Natur des Rückbleibsels von der ersten Auflösung findet man nun die übrigen Be Fandtheile des Erzes, und fann daraus auf die erforder. fiche Behandlung wichtige Schlüsse machen. Zinnerze, Die Proben auf dieses Metall sind auf nassem Wege weit schwerer, da der Zinntalk, wie er in den Zinngraupen und Zwitter meistens vorhanden ist, von allen Sauren nur sehr schwer und in geringer Menge aufgelöst wird. Man pulverisire das Erz ganz sein, und wasche nochmals Die Bergart davon ab, sodann übergieße man es mit con centrirter Vitriolsäure, und setze es einige Stunden in eine starke Digestionshiße, darauf tröpfele man etwas sehr starken Salzgeist hinein, da dann unter dem Schütteln ein heftiges Aufbrausen und Hiße entsteht. Wenn diese Mischung eine Stunde gestanden, gieße man reines Was fer hinzu, lasse es stehen, bis sich alles gefeht hat, und gieße nun die Flüßigkeit vorsichtig ab. Mit dem Rücks fande wiederhole man eben diefe Operation, bis diese ge mischte Säure nichts mehr daraus auflöst. Diese Auflö fung fälle man mit mildem Laugenfalze und nehme 494 Theile des Niederschlags als den wahren metallischen Gehalt des Erzes an. Doch muß man gestehen, daß diese Pro Sterungsart noch immer nicht ganz sicher ist, und noch Berbesserung bedarf; immer kann sie aber den Proben auf trocknem Wege an die Seite gefeht werden, welche ben diesem Metall nicht weniger Schwierigkeit haben: viel leicht könnte man ganz reine mit Silberauflösung gefällte Salpetersäure oder mit eben so viel Wasser verdünnten frischen rauchenden Salpetergeist, welche beyde nach Hrn. D. Voglers Versuchen das Zinn so gut auflösen, bey dies fen Proben mit mehr Sicherheit anvenden.

Erz verliert sich, (Bergwerk) f. Erz schneidet sich ab. Jac.

Erz verschließen, (Bergwerk) d. i. der Steiger, foll das gute ausgehaltene Erz, so viel immer möglich, bis zum Schmelzen in rzohl verwahrten und verschlossenen Ká. ften und an sichere Orte beybehalten und verwahren, auch in der Frühschicht und nicht bey nächtlicher Weise nachge. schlagen werden.

Erz weiser auf Ers, sprechen die Bergleute. Es bricht das Erz selten alleine, es fallen Gänge und Geschi, cke zu, daß man also keine Mühe und Arbeit sparen muß, Benselben weiter nachzugehen.

Es, (Musikus) heißt der mit einem kleinen b bezeich nete E Ton, welcher von c eine reine kleine Tertie aus macht; und es ist even der Ton, welchen man sonst dis

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Efcalade, Erfteigung, (Kriegskunst) ist ein jäher hißiger Angriff, welcher wider die gewöhnliche Art mis Leitern geschieht, um sich einer Mauer, eines Walles, oder andern Berks zu bemächtigen.

Escalenberg, f. Bergbaumwolle. Jac. »Escandeaux, ein Gemäß zum Flüßigen, enthält 'P. K. 3. in Marseille zu Del 752 und zu Toulon 80s. Eschalotte bedeutet das messingene Blatt am Munda stücke der Schnarrregister in Orgeln und Positiven, der Posaune, Trompete, Kornet und Regal. Escargarn, s. Once.

8.

Eschblau, f. Ultramarin. Jac. u. folg. Th. Esche, Aesche, Eschenholz, Fraxinus excelfior Linn. Diese harten Laubholzbäume an Hecken und Zäunen gepflanzt geben denselben mehrere Festigkeit. Die Rinde dient zur Lohe, giebt auch mit Zusäßen dauerhafte braune Farben. Das Holz gehört unter die besten Brenn und Kehlhölzer: wohl getrocknet giebt es eine helle Flame me, schnelle doch anhaltende Hite, brennt auch grün felche ter als anderes: die Kohlen nehmen sich ihrer Güte wegen fast vor allen andern aus. Das Schlagholz dient zu leis nen Handleitern, Stangen und Stielen, auch, weil es nicht leicht stockt, zu Faßreifen. Die Blätter find grün und gedörre für Rinder und Schafe ein angenehmes Fut ter. Die Blüthen werden von den Bienen besucht. Die spezifische Schwere des Eschenholzes ist 0,734. Eschelfarbe, f. Eschelblau. Jac.

Eschung, (Handwerker) ist so viel als Muthung. Escopeterie, (Kriegskunft) heißt die Salve, die aus Musketen und Flinten gegeben wird.

Escolines, ein Burgunderwein von der zweyten und dritten Klasse.

Escouade, (Soldatenstand) Rotte, Geschwader oder Corporalschaft; ist gemeiniglich der sechste Theit einer Com pagnie.

Escubac, einen Liquor zu verfertigen. (Destillat.) Dieses ist ein zusammengesetter Liquor, dessen Grundmas terie der Safran ist. Nehmet Safran und thut ihn nebst ein wenig Vanille, etwas Quintessenz aus viererley Schaas lenfrüchten, etwas Muffatenblumen, Würznelken, Ange likensaamen, Korianderkörner, Suckerwurzelsaamen, Was fer und Branntwein in die Blase; dieses alles wird in ei« nem gemäßigten. Feuer deftillirt. Wenn ihr eure Geister abgezogen habt, so laßt Zucker in Wasser zergehen, und wenn er zergangen ist, so vermischt die Geister mit diesem Syrupe, welchen ihr wegen der Tinktur mit wenig Was fer gemacht haben müßt. Um die Tinktur zu machen, so last Wasser kochen, und thut einen Theil desselben in eine Schüssel, in ein Glas oder in ein ander Gefäß, nach der Quantitat des Liquors, den ihr machen wollt; thut in die ses kochende Wasser Safran, rührt ihn um, und presset ihn mit einem Löffel, damit er die Farbe leichter von sic läßt; und wenn eure Tinktur denjenigen dunkeln Blick hat, welchen sie haben muß, so gießt fie sachte in den Lis quor. Ihr müßt noch zu vielen malen Wasser auf den Safran gießen, ihn dabey allezeit umrühren, und vorges

dachter

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Dachtermaaßen preffen, bis er feine Farbe mehr giebt: alsdann thut alles in den Liquor, mischt es unter einans der und flärt ihn ab. Dieser Liquor ist schwer zu tlären: man kann nicht zu seinem Zwecke gelangen, wenn man nicht einen Filtritsack von dem gröbsten und weitschus fichsten Tuche nimmt. Die Formel zum einfachen Escu bac oder zur Safrantinktur ist folgende: Nehmet 4 Kan, nen Branntwein oder den Geist aus 4 Kannen Brannt. wein; und zum Syrup laffet 4 Pfund Zucker in 3 Mosel Wasser, wenn ihr Branntwein braucht; wenn ihr aber Weingeist nehmet, in 2 Kannen Wasser zergehen. Zur Tinktur nehmet 3 Quentchen Safran und ein Nosel to chendes Wasser. Wenn ihr findet, daß euer Liquor nicht genug gefärbet wäre, so könnt ihr diesen Fehler durch Hin authuung etwas Caramel abhelfen. Formel zum wahr haften Escubac: Thut 4 Kannen Branntwein, 1 No fel Wasser, 3 Quentchen Safran, 10 Tropfen von jeder Quintessenz aus den Schaalenfrüchten, der Cedra, der Bergamotte, der Portugiesischen Pomeranze und der Li mone, und ein halbes Quentchen gestogne Vanille, 1 Quentchen gestoßne Muscatenblumen, 8 Stück gestoßne Würznelken, Quentchen Angeliksaamen, ein halbes Quent. Coriander, eben so viel Zuckerwurzelsaamen, jeds wedes gestoßen, in die Blase: dieses alles destillirt ihr in einem magigen Feuer, und ziehet kein Phlegma mit her über. Zum Syrup nehmet 4 Pfund Zucker und 2 Kan nen Wasser, und zur Tinktur eine halbe Unze Safran und Nofel kochend Wasser. Formel zum febr feinen scubac: Zu diesem weißen und sehr feinen Escubac be. dient ihr euch der obigen Formel; allein ihr that den Sas fran mit in die Blase. Formel zum Jrrländischen Escubac: Thut 4 Kannen Kornbranntwein, so geistig ihr ihn bekommen könnt, nebst einem Nosel Waffer in die Blafe; nehmet ferner erstlich 1 Unze Safran, 10 Tro pfen von jeder Quintessenz aus de: Cedra, Bergamotte, Pomeranze, und von der Limone; eine halbe Unje Zimmt, ein halbes Quentchen Vanille, 1 Quentchen Muskaten blumen, 8 Würznelken, 1 Quentchen Angeliksaamen, ein halbes Quentchen Coriander und eben so vielen Zucker wurzelsaamen. Alle diese Gesame und Gewürze werden gestoßen, und bey einem mäßigen Feuer deftillirt. Zum Syrup nehmet 3 Pfund Zucker und 1 Kanne Wasser zur Tinktur nehmet eine halbe Unze Safran und 1 Nosel ko. chend Wasser. Formel zum fehr feinen weißen Irr ländischen Escubac: Es wird alles vorige genommen, nur daß der Safran, weil dieser ohne Farbe ist, mit in das Destillirgefäß gethan wird.

Escudos, eine Portugiesische: Goldmünze zu 1600 Rees. Wiegt 74 holl. As. Gehalt 22 Kar. enthält 68,4 Kar. fein Gold, und ist nach dem 20Fl. Fuß 2 tilt. 17 gt. 2 pf. werth.

Escudos, eine spanische Goldmünze, deren es zweyer ley Sorten giebt, als: Aeltere von 1772. Wiegt 70,5 holl. As. Gehalt 22 Kar. enthält fein Gold 64,6 holl. As und ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 2 thlr. 13 gr. 6pf. Zenere seit 1772. Wiegt 70,36 holl. 26, Ges

halt 21 Kat. 8 Gr. enthalt fein Gold 63,52 Us. Werth 2 thlr. 12 gr. 6 pf.

Escudos de Vellon, eine spanische Rechnungsmünze zu 10 Real de Bellon, wird zu 16,94 holl. As fein Gold und 251,56 As fein Silber gewürdiget, dies gilt nach dem 20 Fi. Fuß 16 gr. 6 pf.

Escudos d'oro, (spanische) ist so viel als eine halbe Pistole, f. Deblons.

Es dur, (Mufikus) eine der 24 Tonarten der Musik, worin Es der Grundton ist, aber nach der harten Tonleis ter. Es sind drey Bee darin vorgezeichnet, nämlich vor e, a und h.

Holz, oben und unten glatt, und mit einem viereckigten Efelabaupt, (Schiffbau) ist ein länglichtes Stück und über die Hälfte hinein gehenden Loche versehen, darinnen es auf dem Top ruhet. Es tommt etliche Fuß über der Saaling zu stehen, und dient zur Befestigung der Stengen an den Masten. An dem großen Waste heißt es das große Eselshaupt, ist vor dem großen Mast etwas ausgehöhlet, und daran ein großer eiserner halbrunder Biegel mit zwey eisernen Bolzen, durch und durch befes ftiget, und hinten mit Ring und Splint verwahret, daß, wenn die große Stange soll aufgehiffet oder gezogen wer den, sie halb in vorgedachten eisernen Biegel, unb halb in den ausgehöhlten Theil des Eselshauptes zu stehen kommt. So viel Stangen man auf einem Schiffe findet, so viel Eselshäupter har man, weil diese zu ihrer Befestigung dienen, wiewohl sie nach Verhältniß der Stangen Eleiner ind. Also giebt es, außer dem beschriebenen großen Efels haupte, noch derer zwey an dem großen Maste; nämlich einen über den Saaling der großen Stange, darinnen die große Bramstange; und einen über den Saaling der Bramstange, darinnen der Flaggenstock ruhet. Gleichers, gestalt hat der Fockinast drey Eselshäupter, so sich einige Fuß über ihren Saalingen befinden, davon in dem unter ften die Vorstange, in dem mittlern die Vorbramstange, und in dem obersten das Stultchen ruht. Ferner hat der Bezaanmast 2 Eselshäupter, in deren untersten die Kreuz stange, und in dem obersten das Stultchen eingesezt ist. Endlich befindet sich am Boegspriet ein Eselshaupt, die Bobenblindenstange zu halten, an welcher auch noch oben ein klein Eselshaupt ist, darinnen der Flaggenstock von vorne stehet.

Eselsboofd, Ezelshoofd, f. Eselshaupt.

Eselsbuf, (Roßhändler) nennt man an einem Pferde, wenn es einen hohen Huf und enge Fersen hat. Derglei chen Pferde pflegen gemeiniglich den Zwanghuf zu bekom men, daher müssen ihnen die Wände mit dem Wirkmes fer weit ausgeschnitten werden.

Efelskopf, ist der oberste Theil auf einer Rammesber Steinfrache. V

Eselsrücken, (Wasserb.) siehe Sattel eines Wehres.
Jac. 2.

Es bat ein Sumet an fich, (Kech). Fumet.
Esmine, f. Hemine. Jac.

Es mol,

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