Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Entladung, Ergießung, Decharge. (Bleyarbei ter.) Eine Röhre ablaffen, in Ergießung versetzen, oder eine Röhre entladen, heißt den Wassern, die sie enthält, einen Ausgang nach außen zu geben, indem man ihren ge wöhnlichen Lauf unterbricht. Dieses kann nur vermittelst eines Hahus geschehen, den man in eine Schacht oder Lichtloch ansest, oder an einem andern Orte, und welchem man zur Hand ist, auf; und zu zumachen, wenn man will.

zwischen den Hauptwerken, die auf Felsen gebauet sind, zu ersehen.

Envelopen, eine Art Frauenmäntel mit Kappen von allerley Schnitt und Stoff. Die Galanteriehändler füh ren davon ganz fertige, gefütterte und ungefütterte, taf fendne, mussolinene, atlaßne u. f. w. Enzanda, f. Enfada.. Jac.

Epaulement, (Kriegsb.) nennt man das Orillon an der franz. Fortification. Wird auch sonsten eine Brustwehr von 9 bis 12 Schuh hoch genannt, hinter welcher sich die Caval, lerie verdeckt hält, und vor den feindlichen Kanonen sicher seyn kann. So nennt man auch Epaulement dasjenige, to an einer jeden langen Linie heraus geseht wird, um die selbe von da aus noch besser zu beschüßen. Bisweilen nen nen die Franzosen auch eine halbe Bastion Epaulement, an den beyden Enden der Cron Horn oder andern Werke stehet. Epernay, ein weißer Champagnerwein von der 2ten Classe, s. d.

Enträndeln, deborder, den Rand benehmen, (Bleyarbeiter) das heißt, sie von beyden Seiten mit eis nem Messer beschneiden, um sie glatt zu machen. Entrée, (Koch) das Vorgericht, oder Voressen, der erste Gang, die erste Tracht der aufgefeßten Speisen. Entre-deux-Mers heißt man in Frankreich die Weine und Branntweine, welche aus den Gegenden um Rolo chelle und Bourdeaur zugeführt werden. Diese Benen nung gilt besonders zu St. Omer, wo vornehmlich zur Kriegszeit ein großer Handel damit getrieben wird.

Entre fins, im französischen Tuchhandel die Mittelgats tung der Tücher, welche zwischen den feinen und ordinairen mitten inne steht.

Entre-larges, zu Landerneau eine Gattung Creas, welche einen halben Stab breit liegt, und häufig nach Spanien ausgeführt wird. Die Stücke halten funfzig französische Ellen, daher man sie auch Demicents nennt. Man erhält sie in Ballen von vierhundert Ellen.

Entre mets, (Koch) Beyschüsseln, Zwischengerichte øder Beyeffen.

Entschaufelter Anker, (Schiffahrt) siche Entschaufeln. Jac.

Entschlagen, Durchschlagen, (Bergwerk) ist so viel, als wenn ein Stöllner oder Häuer in einen alten Schacht schlägt.

Entschleimen, (Saitermacher) s. Entblößen. Jac. Entwässern, f. Dephlegmiren. Entwickeln, Degager, (Paruckenmacher) ist so viel, als verschiedene Sorten von aufgedrehten Haaren mit einander vermischen.

Entzinnen, die Weißverzinnung benehmen, Deblanchir, (Bleyarbeiter) den Tafeln, Bleyschiefern und Amortissements ihre Weißverzinnung benehmen, heißt, ih, nen die Zinnkuste benehmen, womit sie überkleidet find. Dieses geschiehet durch Vermittelung einer Kohlpfanne voll giühender Kohlen, welche man unter die Tafel stellt, welche das Bley erhist und das Zinn, das weicher ist, abschmelzt.

Entzweyschroten, (Forstwesen) s. Aufschroten. Envelope, Sillon, Furche, (Kriegsbaukunft) ist eine Höhe von Erde, mit einem Wall umgeben, der seine Brustwehre und einige kleine eder halbe Bollwerke, und auch auf Sagenart fornirt hat. Man macht dergleichen Wer fe in die Gráben, wenn sie zu breit sind, oder die schwa. westen Oerter einer Festung damit zu bedecken; dergleichen an der Fortification zu Devay, wie aach zu Lurenburg

Epernay Chovilly, ein rother Champagnerwein von ver 2ten Sorte, s. d.

Epheuharz, s. Gummi hedera.

Epheuholz, f. Winter - Epheuholz.

Epigraphisch heißt die Seite einer Münze, welche Bilder and Schrift hat. Monepigraphisch, die nur Schrift hat. - Anepigraphisch, die nur Bilder hat.

Epsonsals, f. Bittersalz.

Equimann, f. Unterbootsmann.

Erbbereiten. (Bergwerk.) * Es geschieht auf fol. gende Art und Weise: Wenn eine Fundgrube oder Maaße Ausbeute giebt, und auf der Sole und vor dem Orte noch Anbrüche stehen bleiben, so wird solche Zeche für erbwür dig gehalten, und mit gewissen Solennitäten vermessen und Lochsteine gesetzt, daß man wissen kann, wie weit sich das Feld erstrecke, welche Verrichtung die Eigenschaft ei. ner Confirmation hat. Es sind dabey folgende Ceremo nien: wenn mit Vorwissen des Oberberghauptmanns der Rath um eine erbliche Vermessung einer oder mehrerer Fundgruben oder Maaßen schriftlich ersucht worden; so läßt er darauf einen gewissen Tag bestimmen, und zur Nachricht, drey Sonnabende, von 14 Tagen zu 14 La• gen, dreymal nach einander ausrufen; wenn solches ge fchehen, so begeben sie sich auf das Gebirge zu dem Orte des Anhaltens, da denn in Gegenwart der Ober- und Bergbeamten, auch Lehnträgers, Gewerken, Schicht meister und Steigers, an Seiten des Bergamts die bescher hene Ansuchung mündlich wiederholt, von dem regierens den Burgemeister darauf geantwortet wird, und, nache dem der Markscheider zuvor die Stunde des Vermessens, des Ganges in der Grube genommenen Hauptstriche nach, abgesteckt, und der Lehnträger oder Schichtmeister dem Rath das in Bergbuch eingetragene Lehn, oder da ein Receß oder willige Markscheide verschrieben, dessen Ver tragsabschrift in Forma probante ausgestellt, und durch den Stadtschreiber auf der Halde öffentlich verlesen, und

dag

daß niemand in die Schnur greifen solle, bey 20 Mark Silber verboten, und so ferne keine erbliche Verhinderung vorfällt, so wird das Vermessen, Inhalts der Belehnung, vorgenominen, vom regierenden Burgemeister die Erb schnur angehalten, und vom Stadtschreiber bis zu Ende der Fundgrube oder Maaßen gestreckt; worauf die Ges schwornen, nach des Lehnträgers oder Schichtmeisters rück wärts gethanen Sprung, das Feld verlochsteinen, und der Bergschreiber alles deutlich und mit allen Umständen, wie vermessen worden, wer dabey gewesen, ob dem Felde zu oder abgegangen, und was für Lochsteine gesetzt, ins Berg. buch einträgt, und vor der Vermeßmahlzeit ordentlich vers lieset; nach dem Vermessen wird das Vermeßgeld an Reichsthalern auf einem neuen an der Erde liegenden Berg leder von dem Schichtmeister ausgezahlt, davon, nach Ab. zug eines Reichsthalers für den Stadtschreiber, der dritte Theil dem Bergmeister, und das übrige den Rathspersos nen im sisenden Rathe zukommt. So sich vor dem Ver messen Streit ereignet, der nicht gleich auszuführen, und etwan eine Protestation übergeben wird, wird dieselbe zwar angenommen, in das Erbbereitbuch eingetragen, und Jedem zu seinem Rechte beygelegt, auch wohl bisweilen über vorfallende Irrungen von Stund an im freyen Felde ein Bergurtheil gesprochen. So beschreibet diese Ceremonie Hertwig in seinem Bergbuch S. 116.

Erbbereitungsausrufen. (Bergwerk.) Dieses ge schieht, da der Gerichtsfrohn zu dreyen unterschiedenen malen, von 14 Tagen zu 14 Tagen, an einem Sonn abend das Erbbereiten ausruft, damit wenn jemand darwi der was einzuwenden hat, sich bey Zeiten melden könne. Erbbereitungsauswurf, (Bergwerk) ist, wenn das Bermessen vorben, und die Gebühren vom Schichtmeister ausgezahlt worden, so wirft er einige Thaler klein Geld unter die Bergleute und das übrige Volk aus.

Erbbereitungsbergleder, ist ein neues sonst gewöhn. liches bergmännisches Arschleder, so auf die Erde gebreitet wird, um das Geld darauf zu zahlen.

Erbbereitungsceremonien, f. Erbbereiten. Erbbereitungsfeld ist diejenige Gegend, welche vers messen wird.

Erbbereitungslehntråger, f. Erbbereitungsschicht

meister.

Erbbereitungsmablzeit, ist ein Essen, welches nach dem Vermessen, auf Kosten der Gewerken, gegeben wird. Erbbereitungsort, ist der Plak, wo das Anhalten genommen wird.

Erbbereitungsschichtmeister oder Lehntråger ist derjenige, welcher im Namen der Gewerken, auf Erlaub. nis des Oberbergamts, vermessen läßt.

Erbeißen, (Jäger) so viel als erwürgen. Erbellen, (Roßhändler) s. Verbellen. Erberen nennt man diejenigen Personen, welche einen Wald oder eine Holzung in ihrem gemeinschaftlichen Pris vateigenthume haben. Sie werden auch Mårker oder Holzgenossen genannt.

Erbflußmittel, (Bergbau) macht das Ende einer Fundgrube oder Maaße, denn bis dahin kann der Finder oder Muther seine Fundgrube oder Maaßen strecken. Wenn aber der Strom einen andern Lauf nimmt, oder an einem Ufer etwas ab- und dem andern anseßt, in dem Fall bleis bet es bey voriger Streckung des Feldes, und kann da durch der Zeche weder zu noch abgehen.

Hrbkur auf Grund und Boden. Der Erbfur ver bleibet allezeit bey dem Gute, darauf die Fundgrube and Maaßen liegen; und so ja das Gut verkauft werden sollte, so wird auch zugleich der Erbkur mit verkauft, vom Gute kann er nicht veralieniret werden. Wenn sichs aber ereig net, daß auf einem Grund und Boden eine volle Maase nicht einzubringen, oder daß man von einem Gute auf den andern stürzen müßte: so soll der Bergmeister den Erbkur nach Gelegenheit des Schadens theilen; ingleichen, wenn auf Stöllen und andern Gebäuden Gånge in der Grube überfahren würden, und man dazu Schächte oder Räume bedürfe, so sollen sich die Gewerken um den Raum, nach Erkenntniß des Bergamts, vertragen.

Erbkur ansagen, d. i. der Lehnträger muß nach der Bestätigung eines aufgenommenen Lehus dem Grundherrn, auf dessen Feld der Gang entblößet, den zu Bergrecht ge wöhnlichen Erbkur ansagen, und ihm im Gegenbuch zu gewehren lassen.

Erblur auf Stollen, wird nicht gegeben.

Œrbkur frey bauen, d. h. der Grundherr darf keine Zubuße geben.

Erbpacht, ist diejenige Art der Verpachtung, da dem Pachter, nach Erlegung eines gewissen Erbbestandgeldes, gegen ein jährlich abzuführendes leidliches und niemals zu steigerndes Pachtgeld, das Gut mit dem Erbbestandrechte, für sich, seine Erben und Nachkommen, erblich und auf ewig verpachtet wird.

Erbschenke, S. Schenke.

Erbschmiede, (Grobschmidt) heißt eine solche, die nicht ausstirbt, dergleichen die Edelleute auf dem Lande haben, und nach Gelegenheit mit Meister und Gesellen be sehen.

Erbsenköpfe, (Nagelschmidt) eine Art Någel. 30 Roda bey der Fabrik wiegt das Tausend 2 Pfund, und fosten 8 gr.

Erbfenfaft zu machen. (Koch.) Die Erbsen rein abgezupft, wenn sie recht zeitig sind, hernach in ein Sack chen gethan, und vermittelst einer Presse durchgepreßt und alsdenn durch ein Haarfieb laufen laffen, und nun durch Fließpapier filtrirt, einige Tage an der Sonne stehen las fen, so ist er fertig.

Erbsenstein, f. Roggenstein.

Erbsgelb auf Wolle nach Hrn. Pórner. Auf 1 Pfund Tuch ist die Farbenbrühe 16 Loth Kochsalz, 16 Loth Fongkraut, 8 Loth Alaune.

Erbstoch, (Koch) heißt ein geringes Essen, dessen Hälfte aus Erbsen, und die andere aus Graupen besteht. Beyde Theile werden erst halb gar gefecht, hernach schlägt man beyde unter einander und läßt sie vollends gar kochen.

Erbs

Erbsringe, f. Ringe. Jac.

Erbsstich, f. Spikenstich. Jac. Erbstopf, (Red) ist ein irrdenes, aber zuweilen ble chernes Gefäß ohne Fuß, wie ein Durchschlag durchbohrt, darinnen die gekochten Erbsen, vermittelst einer hölzernen Reibefeule, von ihren Hülsen abgesondert, und durchge strichen werden.

Erbftufe anfechten, wenn die Erbstufe von beyden mit einander markscheidenden Zechen einmal angenommen, kann sie weiter nicht angefochten werden,

Erbstufengebühren, sind noch eins so viel, als sonst von einem Lochsteine gegeben wird, und müssen von beyden Theilen zugleich getragen werden.

Erbftufen eintragen, heißt, solche in ein besonderes Buch einschreiben,

Erbzoll, (Mühlenbau) s. Nehrzoll, Jac, Erdamiant, Amiantus terreftris Linn. Man findet diesen Amiant bey Magdeburg in den Rißen der Felsen, Seine Fasern find thonartig und grünlicht.

Erdanker, (Schifffahrt) s. Anker von der Seeseite, Erdarten, Terrae, (Mineralogie) find mineralische Körper, die sich nicht ausdehnen oder strecken lassen, größ tentheils im Wasser und Delen unauflöslich sind, und in glühender Hiße ihren körperlichen Inhalt behalten. Sie werden in 9 Gattungen getheilt, als: 1) Kalk, 2) Kies fel, 3) Granat, 4) Then, 5) Glimmer, 6) Fluß, 7) Asbest, 8) Zeolith, 9) Braunstein,

Erdbebenmesser. (Mechanikus.) Dieses Justru ment hat Salsano zu Neapel erfunden. Es besteht aus einem Pendel, dessen Stange 81 Par. Fuß vom Schwine qungspunere an, bis zur Linie beträgt, welche hier die Gestait eines Gewichtes hat. Dieses Gewicht beträgt 16 Pf. Bley, das Messing abgerechnet, womit es über sogen ist. An dem untersten zugespitzten Ende des Ge wichts ist ein feiner Pinsel befestiget, welcher mit irgend einer floßigen Farbe angefüllt ist. Dieser Piusel zeichnet die Richtung der Stöße auf einem, über eine gehörig ge Fellte Bousole, gelegten Papiere. 4 bis 5 Zoll über dem Gewichte ist eine Glocke von 4 Zoll im Durchmesser ange bracht, an deren Rand nach den vier Hauptgegenden des Himmels 4 Kippel an Fäden hängen, die an dem Eisen, das der Pendel trägt, befestiget sind. Diese Klöppel die nen dazu, den Beobachter bey der ersten Bewegung durch Die Glockenschläge aufmerksam zu machen,

Erddamm, (Wasserbau) ist ein kleiner Damm von Erde, welcher gemeiniglich zu Ausgleichung derjenigen Stücke, wodurch das Wasser, wenn es hoch und über ein Ufer oder Vorland fließt, einen starken Zug macht, ge braucht wird, dieses zu verhindern.

Erde, delerde, Mit diesem Namen hat Bergmann eine eigene Erde belegt, die nach ihm den Grundsteff eini ger Edelsteine, und vorzüglich des Diamants, ausmacht. Sie unterscheidet sich von der Kieselerde dadurch, daß sie sich nicht in der Flußspathsäure auslösen, auf dem trocknen Bege auch nicht mit dem mineralischen Alkali (Sodafalze) Derbinden, wohl aber in Borax und Phosphorsäure auf

lösen, und in offenem Feuer verflüchtigen oder verbrennen läßt.

Erde auf Bley zu probiren, (Probierk.) f. Bieyich te Erde.

Erdeesen, (Bergiv.) f. Erdbrand. Jac.

Erdfabler Lack. Von der gemeinen Rinde der Haiselstaude werden 6 Loth mit 2 Loth Alaun gekocht, abge derschlag aber wird sorgfältig ausgefüßt und getrocknet. flart, und mit Potaschenlange niedergeschlagen, der Nies

Erofernrohr, (Optikus) f. Erdrohr.

rdfett, Erdhar, Bitumen Linn. S. a. Berge fett. Jac. Hierzu gehöret: Bergbalsam, Naphtha, Berge öl, Steindl, schwarze Naphtha, Bergtheer, zähes Bergol Eropech, zähes Erdpeck, Teufelsdreck, Asphalt. Bey Pale las: Erdtalg, Bergbalsam, Bergtalg, Finnisches Bergfett, Sehebennaed, Thampeh, Kodreti, Benni, Erdkohle, Berge pecherde, Bituminoje Erde, Berstorf, Schlammsdjefer Steinkohlen, Glanzkohlen, Fettkohlen, Pechkohlen, Harze Fohlen, dehte Steinkohlen, Brockkohlen, Stinkkohlen, harte Eteinkohlen, Schieferfehlen, lose Steinkohlen, Schwe felkohlen, Taubkohle, Holzkohle, unteriretische Holzkohle, unterirdisches bituminoses Holz, Brandschiefer, Quecksil ber, Branderz, Pecherz, Eisenbranderz, Kupferbranderz 2. Diejenigen unter den Erdharzen, welche fest genug find, sich schneiden und poliren zu lassen, dergleichen der Bern stein und Gagath sind, lassen sich zu verschiedenem Schmuck und Sierrathen, z. B. zu Rosenkränzen, Halsbändern, Stock und andern Knöpfen verarbeiten. Da der Gagath schwarz ist, so macht man aus selbigem die Knöpfe, Hals bänder und Ohrengehenke, welche zur Trauer gebraucht werden. Man bedient sich auch der. Erdharze zur Bereis tung der Delfirnisse, welche sehr fest und von einer ausneh menden Schönheit sind: besonders braucht man zu diesen Arten von Firniß den Bernstein. Der Nutzen der erd harzichten Substanzen ist verschieden: die Naphtha und, das Bergöl braucht man als äußerliche zertheilende Heils mittel, und innerlich wider die Würmer; in der Feuers werkerkunst, weil ihre Flamme im Wasser nicht verlöscht, zu den Brandkugeln und dem sogenannten geschmolzenen, Zeuge, ferner zur Erleuchtung und jam Brennen in Lam pen, zur Bergrößerung des Glanzes der Firnisse, und, zur Betheerung der Schiffe, Pfähle und anderer hölzerner Geräthschaften, um selbige wider die Würmer und Fäulnis. zu schützen. Das Erdpech könnte, wie einige wollen, zu" tem schwarzen Siegeliacke verwendet werden, wiewohl es für sich zu spröde ist, und auf dem Papiere nicht fest hält. Ehedem beauchte man es als Kütt zum Bauen und zu eis. nigen Artelt der Einbalsamirung todter Leichname. Der Bergtheer wird von einigen Völkern statt der Wagenschmies re gebraucht. Die Steinkohlen können mit Nußen zur Heizung der Stuben, ingieichen bey dem Vitriol Alaun Sochsalz- und Salpetersieden, in Blechöfen, bey dem Huts tenwesen, auf Blaufarbenwerken, Quecksilber und Zine. noberfabriken und Schwefelhütten, zu Schmiedearbeiten, Kalk Ziegel und Branutweinbrennen, wenn die Blas

[ocr errors]

sen

sen wohl verwahret find, ingleichen auf Fårbereyen und sicilianische Erde gehört, und wohin man auch die in dem Bierbrauereyen gebraucht werden. Erdflasch, s. Amianth.,

Erogewächse, ist alles, so aus der Erde wächst, als da sind Baume, Kräuter, Getreide, und alle Arten der Früchte, welche alle zusammen die Naturkundiger unter ein eigenes Reich, so sie das Gewächsreich nennen, ge bracht haben.

Erdglas, mica membranacea L. s. russisches Glas. Erdgürtel, T. Erdstrich.

Wrdbarz, s. Erdfett.

Erdbarziges Alaunerz, f. Alaunerz.

[ocr errors]

Erdbarziges Kupferers, f. Kupferbranderz. Jac. Erdholzstrauch. (Forstwesen.) Diese sind in Abficht ihres Holzes die allerunbeträchtlichsten; denn ob sie war ein wirkliches Holz bilden, so bestehet solches doch nur aus schwachen, niedrigen Rüthchen, welche ihr Wachs. thurn in die Höhe mit dem Saamen endigen. In den deutschen Wäldern kommen sie nur als Laubholzarten vor, und es giebt sowohl sommer als immergrüne. Die ers ften sind: die Garbirmyrthe, Myrica gale. Der Keller hals, Daphe mezerum. Die Hauhechel, Ononis fpinofa Die Erdrose, Rofa fpinofilims. Der Trunkel beerstrauch, Vaccinium aliginofum. Die Heidelbeere, Vaccinium myrtillus. Der kleine ftachlichte Güister, Genifta germanica. Die zweyten: die gemeine Heide, Erica vulgaris. Die Sumpfheide, Erica tetralix. Die Bårenbeere, Arbatus uva urfi. Die roßmarienblättrichte Adromeda, Adromeda Polifolia. Die Preußel beere, Vaccinium vitis idaea. Der kriechende Gnister, Genista bilofa. Die Kräbenbeere, Empetrum nigrum.

Erdige Salze find solche, in welchen eine Minerals faure mit einer bloffen Erde zu einem festen Salz verbün den ist; hierzu gehören: der Alaun, das Bittersalz und Aphronitrum.

Erdkalk, f. Sparkalk. Jac.

Erotoble. Geanthrax Petroleum terrae friabili inhaerens Gerhard, Bitumen folidum terreftro, fria bile Cartheuf. Bergpecherde, bituminófe Erde, Vogel und Baumer, sieht meistens dunkelbraun und schwärzlich aus; so lange sie frisch und also noch feucht ist, hängt sie fest wie ein Thon zusammen; wird sie aber ge trocknet, so wird sie mehr oder weniger staubigt oder puls verartig. Auf das Feuer geworfen, giebt sie einen star ken, mehr oder weniger unangenehmen bituminösen Ge ruch; doch findet man auch einige, die einen angenehmen Ge. ruch von sich geben, wogin unter andern die Erde zu Gera gehört, welche wie AnimeGummi riecht. In einem stärkern Feuer fängt sie an zu glimmen; sie kann auch vor sich allein nicht zu einer lodernden Flamme gebracht werden, es müßte denn dieses von den persischen, welche Kampfer angeführt hat, oder von einigen italienischen gelten, bey den deutschen aber hat man dieses nech nicht gefunden. Gemeiniglich haben diese bituminöfe Erden ein unformliches Gewebe; zuweilen scheinen sie auch blättericht zu seyn, wohin besonders die von Boccone beschriebene Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Amte Brumbey, in dem Herzogthume Magdeburg bes findliche bituminose Erde rechnen kann. Die Bestands theile, welche man durch die Destillation aus diesen Er. den heraus ziehen kann, sind beständig ein wahres Berg ol, und zuweilen eine Vitriolsäure, die in dem zuerst übergehenden Wasser sich zeigt. Diesen lehtern Bestand theil hat Herr Gerhard bey der Erde von Melilli, und bey der zu Frepenwalde, bemerkt, wogegen die von Langenbogen im Saalkreise, vom Schießgraben bey Halle, vom Dorenberge in Sachsen, und die von Brumbey im Magdeburgischen, blos Bergôl enthalten. Die Quanti tät dieses Bergoles ist verschieden. Aus der von Melilli bekam Hr. G. aus 1 Unze über 1 Quent. da hingegen die andern aus Pfund kaum Loth dieses Deles geben. Es geht bey dieser Destillation eben so, wie bey der Destil lation der Steinkohlen, daß nämlich in dem Refiduo ned eine beträchtliche Menge Del bleibt; und man findet bey dem weitern Ausglühen desselben im offenen Feuer, daß die brennbaren öligen Theile fast ein Drittel des ganzen Gewichts betragen.

Die ganz reine ausgeglühete Erde ist gemeiniglich”tho. nig, auch öfters mit Glimmer und Kalkerde vermischt, in welchem leßtern Fall fie im Feuer ohne Beysat vergla fet, und der Magnet zieht Eisentheile aus derselben her aus; von einem firen Salze aber lässet sich nichts in ders selben entdecken. Außer vorgedachten Bestandtheilen die ser brennbaren Erde findet man in einigen auch etwas Alaun und Kochsalz; den crsten trifft man besonders in dem sogenannten unreifen Alaunerz an.

Die bituminose Erden kømmen theils in größern oder kleinern Nestern, theils aber auch in ganzen Fioßen vor, welche gemeiniglich nahe unter der Dammerde stehen. Auf lehtere Art findet man sie bey Langenbogen, Halle, Brumben, in Sachsen bey Dörenberg, Altenburg, Ra dewiß und Mertendorf; und außerdem werden sie an verfchiedenen Orten in Italien, als in dem Parmesanischen bey Melilli, Viterbo, in Dauphine, unweit Grenoble, im Bernischen, an der Wolga bey Boserup in Schweden, in Polen bey Chezanow, und in Persien gefunden. An verschiedenen Orten liegen sie über den Alaunerden, und heißen dann unreifes Alaunerz, welches auch bey Freyenwalde vorkommt; und in dem sogenannten finstern Loche daselbst wechseln die Flößlagen dieser Erde sehr oft mit den weißen Sandlagen ab. Uebrigens find die Erdkohlen mit eben dem Vertheil wie Holzkohlen zu gebrauchen. Zu diesem Behuf werden sie dann auch z. B. in Artern, zu ziegelsteinförmiger Gestalt gebildet, und bey dem dasigen Salzwerke verbraucht.

Erdkörper, kugelåbnlicher, des Herrn Funkens. Der Herr von Segner schlug bereits 1781. in den Berliner Ephemeriden zu Verhütung der Fehler, denen die auf Kugeln aufgezogenen Nese unterworfen sind, eine Aende rung der Kugel in einen Körper von einer andern Gestalt vor, welche von der Kugel nicht viel abweicht, weil sie nur ein Neß zuläßt, das aus einem einzigen Stücke be Ppp

[ocr errors]

-1

Rebe. Die Gestalt selbst ist aus einem Cylinder und zwey
abgeschnittenen Kegeln zusammen gesezt. Ein solches Neh
fann man denn leicht auf eine ebeue Fläche von Pappe zies
hen, und den ganzen Körper zusammen ziehen und leimen.
Schon 1780 gab Funk solche Körper heraus: allein theils
weil sie zu klein waren, indem sie nur 34 Zoll im Durch
messer halten, theils weil ihnen das Gestell fehlte, konn
ten sie nicht füglich zur Darstellung aller Länder, Inseln
u. f. 1. und eben so wenig zur Auflösung der Aufgaben
zur mathematischen Geographie gebraucht werden. Nach
gehends aber gab er eine größere Sorte heraus, von der
Hier die Rede ist. Der Durchmesser des Cylinders auf
dessen außere Fläche der heiße Erdstrich verzeichnet ist, be
trägt 10 Leipziger oder fast 83 Pariser Zoll. Die Ellis
ptik ist in ihre 12 Zeichen, und jedes wieder in seine 30
Grad getheilt. Auch auf den drey Kanten des Körpers,
welche die Wände und Polarkreise vorstellen, sind alle
einzelne Grade angegeben. Der Mittagskreise sind 24,
und der erste geht durch das westliche Ende der Insel Ferro.
Er ist in 2mal 90 Grade getheilt, und durch jeden 50°
desselben sind auf beyden Seiten mir dem Aequator Pa
rallelen gezogen. In diesem Neß sind nun die Oerter c.
nach richtigen Projectionslehren entworfen, nach den
neuesten Entdeckungen eingetragen, und nach den besten
Karten kopirt, auch sind Magelhans, Ansons und Cooks
Reisen darauf verzeichnet. Aus dem Punkte, wo Leipzig
liegt, find 8 Linien gezogen, welche ohngefähr für ganz
Deutschland die Hauptveltgegenden angeben können. Die
Illuminationsmethode ist so, daß erstlich die fünf Welt
theile nebst zugehörigen Jufeln, mit fünf verschiedenen
Farben schwach überzogen, die Gränzen der einzelnen Lan
der hingegen mit einem stärkern Strich von andern Farben
bedeckt sind, wo die Befihungen eines Staats in den ver
fchiedenen Welttheilen auch allemal eine Farbe zur Grán
je haben. Das Gestell besteht aus einem hölzernen, auf drey
Füßen ruhenden Reifen, der zugleich den Horizont abgiebt,
und dieser hat wieder einen festen und einen beweglichen
Theil. Der erstere, der inwendig liegt, ist mit einem
Kupferstich überzogen, auf welchem zwey koncentrische
Kreise verzeichnet sind. Der innere derselben ist in 2mal
12 Stunden, und jede Stunde wiederum in einzelne Vier
telstunden abgetheilt; auf dem äußern hingegen sind 32
Weltgegenden angegeben. Der bewegliche Reisen läßt sich
am den vorigen so herum schieben, daß er immer in einer
Ebene bleibt. Auf dessen ebner Fläche ist die Ekliptik mit
ihren Zeichen und Graden gestechen. Unter dem Horizont
lauft aus dem Ostpuncte nach dem Westpuncte ein Halb.
Freis, auf welchem der hölzerne in seine Grade getheilte all
gemeine Mittagskreis ruhet. An zwey einander entgegen
gefeßten Puntten dieses Mittagskreises ist der Erdtörper
mittelst zwey metallner Stifte, welche aus den Polen her.
vor kommen, und die verlängerte Erdachse vorstellen, so an
demselben befestiget, daß die wahren Achsen dieser Stifte ges
nau in der Ebne liegen, welche auf der einen Seite den
⚫ allgemeinen Mittagskreis begränzt. Diese Ebene ist durch
einen darauf gezogenen in Kupfer gestochnen Kreis, in

[ocr errors]

4mal 90 Grade'getheilt, bey den beyden Polen stehet o, oben an den Nordpol ist an der hintern Seite dieses Reis fens ebenfalls ein kleiner Gradbogen verzeichnet. Auf diefein find die Entfernungen des Pols der Erde von der Gränze der durch die Sonne erleuchteten Halbfugel für jeden Stand der Sonne in der Ecliptik, von Grad zu Grad angegeben. Rechtwinklicht, sowohl mit dem allge meinen Meridian, als mit dem Horizont, läuft ein ande er hölzerner Reifen von gleicher Größe mit dem Meridian ar an zwey entgegen gefeßten Punkten, wo dieser lehtre Reifen durch den ersten hindurch gehet, etwas breiter um den Erdkörper. Er durchschneidet den Horizont in den Ost und Westpunkt, und sendert, wenn der Körper für die jedesmalige Jahrzeit gehörig gestellt worden, die von der Sonne erleuchtete Halbkugel von der im Schatten lies genden ab. Parallel mit der Erleuchtungsgränze, und in einer Entfernung von 18 Grad von derselben nach dem Nordpunkt des Horizonts hin, läuft noch ein ähnlicher kleiner Reifen, die Dämmerungsgränze um den Körper; sie schneidet den ganz im Dunkeln liegenden Theil der Erde von der Zone ab, wo Dämmerung ist. Beyde Reifen ton nen übrigens auch nach Belieben vom Gestelle abgenommen werden. Außer diesen befinden sich bey dem Gestelle noch einige kleinere Theile, als der Stundenkreis, welcher zwischen dem Erdkörper und dem allgemeinen Mittagskreis über dem Nordpol an der Achse so angebracht ist, daß er unbeweglich stehet; der ihm zugehörige Zeiger dreht sich mit der Achse und auch ohne dieselbe. Im Südpunkte des Horizonts, und also im Pol der Erleuchtungsgränze, ist ein Sonnenbild von Messingbleche befestiget, um bey den Fragen über das Ab- und Zunehmen der Tage, und die verschiedenen Jahrszeiten die Vorstellung von dem Stande der Sonne zu erleichtern. Auch werden noch sie ben kleinere, mit den Zeichen der übrigen Hauptplaneten und des Mondes bemerkte Scheiben von Messingblech das zu angegeben. Sie haben sämmtlich Stiele, womit fie zwischen dem beweglichen und dem festen Reifen des Ho rizonts in den gehörigen Punkten eingesteckt werden, um den Stand der Planeten gegen einander an einem gegebe nen Tage sogleich übersehen zu können.

Erdkugel Anaximander von Mileto, ein Schu ler des Thales, der um die softe Olympiade berühmt wat, soll den ersten Erdglobus erfunden haben. Erhard Weigel (gest. 1699.) machte zuerst messingene und kupferne Kugeln mit beweglichen Zirkeln. Der Venetianer Coro nelli (gest. 1718.) verfertigte mit Hülfe des Claudius Me linet und anderer Parisischer Künstler, auf Befehl des Cardinal d'Estries, für den König Ludwig XIV. im Jahr 1683. die größte Erdkugel, welche 12 Pariser Schuh im Durchmesser hat. Gegen 1740. erfand der Engländer Herrmann Moll, in London, Erdkugeln, die man in der Tasche tragen konnte. Sie hatten 3 Zoll im Durchmes fer, und befanden sich in einem Futteral, das, weil auf dessen innere Höhlung die Sterne verzeichnet waren, zus gleich zur Himmelskugel diente. Der Nürnberger, Joh. Bapt. Homann, hat diese Erfindung verbessert. Herr

Catel

« ZurückWeiter »