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ist auch ein Stempel da, das Messing damit zu bezeich. nen; auch eine Maschine, wo man es zu Blechen schneis det; desgleichen auch eine Drachzieherey. Man hat das selbst eine gute Art ausfindig gemacht, wie man das Kupfer zu Körnern verfertigt, ehe es mit dem Galmey ver. mischt wird. Denn man hat beobachtet, daß es unter, dem Kupfer, welches ohne dieses vorhergängige Verfah ren eingelegt wird, Stücke giebt, die eher als andere zum Fluse kommen; und daß der Galmey seine rechte Wirkung nicht außern kann, wenn die Mischung nicht gut gemacht ist. Die gleichförmige Vermischung des Ku pfers mit dem Galmey ist also Ursache, weswegen man auf die Erfindung bedacht war: und man sagt auch, daß hiedurch ein stärkerer Zuwachs als sonst erfolge. Ehe. dem versuchte man das Kupfer zu kornen, so daß man es ohne weitere Umstände ins Wasser goß; welches aber nicht ohne Gefahr der Umstehenden ablief; weswegen man auch fogleich diese Art des Verfahrens verließ. Jeht hat man daselbst ein Gefäffe von Bretern im Gebrauche, welches 4 biss Fuß tief ist; dessen Boden von Kupfer oder Mes finge, und zwar beweglich, gemacht ist, so daß man ihn, vermittelst einer Kette, nach Willkühr erhöhen und ernie drigen kann. Man füllet es mit kaltem Wasser an, und bebecket es mit einem küpfernen Deckel, der in der Mitte eine Oeffnung eines halben Fußes im Durchmesser hat; die deswegen gemacht ist, damit man eine Kelle von dem nämlichen Durchmesser hinein sehen kann, welche durchlóchert und mit Thone überzogen ist. In diese wird als denn mit andern und gewöhnlichen Kellen das geschmolzene Kupfer gegossen, wodurch es sich ausbreitet und im Was fer zerstreuet, durch dessen Kälte es geschreckt und in große Horner getheilet wird, ehe es auf den Boden des Gefäß ses kommt. Man sagt, daß bey den ersten Versuchen, die man auf diese Art machte, das Kupfer bis auf den Grund des Gesaffes flüßig geblieben sey: wodurch es zu kleinen breiten Blättchen worden wäre. Da aber die Hike. des Wassers hieran schuld war; so hat man diesen Fehler. dadurch zu heben gesucht, daß man auf der einen Seite das erhißte Wasser ablaufen, auf der andern aber eben so viel kaltes zulaufen läßt. Nachdem das Körnen geendiget ist; so hebet man den metallnen Boden, wovon oben schon die Rede war, in die Höhe, und nimmt das Kupfer her. aus. Auf diese Art kann man Fieben und ein halbes Pfund oder eine Tonne Kupfer jedesmal fornen. Man behauptet, daß hierdurch auf 40 Pfund, ein Zuwachs von 20 Pfunden erfolgte, statt dessen man sonst nar sechzehu bekommen habe,

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Man hat auch ein Mittel gefunden, die Farbe des Meffings durch ein Wärme Feuer zu erhöhen, welches man ihm giebt, che es der Thätigkeit des Hammers un terworfen wird. Hierzu bedienet man sich eines Ofens der 5 Fuß ins Gevierte hat, 4 Fuß hoch, und inwendig gewölbet ist. Die Dicke der Seitenwände ist 14 Fuß. An den Seiten des Ofens, wo sich das Gewölbe anhebt, find zwey Zuglöcher gelassen, wodurch die Flamme von Steinkohlen hinein fähret, und den Ofen erhißet: diese Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Zuglöcher sind aber so gemacht, daß man sie erweltern und verengern kann, nachdem man nöthig hat, durch den Zug der Luft die Thätigkeit des Feuers zu vermindern oder zu verstärken. Die Haube dieses Ofens, welche 3 bis 4 Schuh lang, und über zween. Schuh breit ist, ist aus Stäben von Gußeisen, die 6, bis 7 Zoll dicke sind, zusam men gesetzt, un ruhet auf Rollen, Es befinden sich auch noch andere eiserne Stäbe darin, die nach der Länge des Ofens liegen, und mit Thone überzogen fod, auf welche man die Tiegel mit dem Meffinge seen und zween über einander seht. Diese Tiegel sind mit Deckeln verfe hen, die man wohl verlutiret, und werden vermöge eines Hebebaumes, durch eine eiserute viereckige Thüre in den Ofen gebracht, die sich an dessen Vordertheile befindet, und durch eine eiserne Kette in die Höhe gezogen und nies dergelassen wird. Und so hält man die Tiegel zwey bis drey Stunden in einer stets gleichen Hiße. Es werden in dieser Fabrik jährlich an Messinge 300 Tonnen geschmol. zen. Daß der engländische Galmen in Bleygruben bricht, daß er größtentheils mit Bley vermischt ist, und daß man viel ausländischen daselbst verbraucht, von allem diesem ist schon oben im Artikel: englischer Gallmey, gedacht worden,

Englisches Pflaster, Taffentpflaster, Englische Haut. Herr Beaume in Paris hat folgende Berserti gungsart davon bekannt gemacht: Man nimmt eine Unze Hausenblase, zerschneidet sie, und läßt selbige in einem halben Maaß heißen Wassers etwa 12 Stunden stehen, bis sie zergangen ist. Alsdann seht man die ganze Masse auf ein gelindes Feuer, und läßt sie sieden, bis die Haus fenblase völlig aufgelöst ist, und drückt sie dann durch ein leinenes Tuch. Hierauf nimmt man etwa eine halbe Elle dünnen schwarzen Taffent, den map rings umber mit Bande einfasset, damit man ihn in einen Rahmen span.. nen könne. Sodann streicht man mit einem Pinsel die. Hausenblase dünne darauf, und läßt sie bey einem gelin den Feuer trocknen. Sobald sie trocken ist, wiederholt man das Anstreichen, bis die ganze Masse völlig aufge tragen ist, und alsdann, wenn es zum lehtenmale getrock net, wird das ganze Pflaster mit peruvianischen Balsam überstrichen.

Englisches Schiff von 100 Kanonen, siehe Schiff von 100 Kanouen,

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Englisches Steingut. Der. Thon, der zu den Geschirren des weißen englischen Steinguts erforderlich ist, ist zweyerley, gleicht sich aber sehr. Der Unterschied be steht blos im Gebrauch, wie sichs weiter unten zeigen wird. Man bekommt ihn von Devonshire, und behauptet, daß, diese Proving alle Töpferfabriken in England damit vers sieht. Der Siler oder Feuerstein, der auch in starker Menge verbraucht wird, kömmt von Gravesand, oder vielmehr von den Ufern der Themse. Das Hauptwerk bey Verfertigung dieses Steinguts, nämlich daß es recht, weiß und ohne Flecken sey, besteht in der Bereitung des Thous, und in seiner Mischung mit dem Feuerstein. Man thut den Thon in einen Kasten voll Wasser, und 000

föst ihn wohl darin auf, indem man ihn mit einem Stück Brett rüttelt. Das mit diesen Thontheilen geschwängerte Basser låst man durch ein grobes Sieb laufen, um das, was nicht aufgelöst ist, abzusondern, welches im Sieb bleibt, und wieder in den ersten Kasten gethan wird. Was den Thon anbetrifft, der durchläuft, so wartet man, bis eine gewisse Quantität davon vorräthig ist, dann rührt man ihn von neuem recht tüchtig in dem Waffer um, in dem er sich befindet, und seihet ihn durch ein feines Sieb, um ihn hernach mit dem Feuerstein zu mischen. Dieser Feuerstein wird in Kalköfen gebrannt, und dann auf eigs nen Mühlen mit Wasser gemahlen, und in diesem Zustan. de in die Fabriken geschafft. Wenn die Mischung recht gut gerathen foll, so ist wesentlich nothwendig, daß er im Wasser zu gleicher Consistenz wie der Thon aufgelöst sey. Zu 6 Theilen der ersten dieser Thonarten wird ein Theil Feuerstein, und zus Theilen der andern gleichfalls ein Theil genommen. Wenn der Thon, wie oben gemeldet worden, zweymal gefiebt ist, so wird er zum drittenmal durch ein noch feineres Sieb gebeutelt. Ein gleiches geschieht mit dem Feuerstein. Zum Messen der Theile ge braucht man einen kleinen Stuß, den man sechsmal mit Thon, und einmal mit Feuersteinen anfüllt, und so fährt man fort, bis man die gehörige Quantität Teig hat. Das mit die Messung desto gleichförmiger geschehe, müssen bey. de Teige gleiche Consistenz haben, und wohl unter einans der gerüttelt werden. Man siebt sie hierauf zum vierten und fünftenmal durch, und thut sie in einen Kasten von Backsteinen, unter welchem Feuer ist. Die Siebe sind von gröberer oder seinerer Batistleinwand gemacht. Die Käften, worein man den Teig bis zu einer gewissen Con sistenz trocknen läßt, um ihn hernach knåten zu können, find långlich von Backsteinen zusammen geseßt, werden von eisernen Ståben gehalten, und sind mit einem eisers nen Rost versehen, um ein Steinkohlenfeuer darunter an zumachen; an dem einen Ende haben sie eine Feueresse, den Rauch durchzulassen. Das Gemenge von Thon und Feuersteinen trocknet langsam darinne, und von Zeit zu Žeit rührt man es mit einer Schaufel um, damit es gleich trockne. Hat es endlich so viel Consistenz erhalten, um bearbeitet werden zu können, so thut man den Teig auf einen saubern unbetretenen Boden, wo ihn ein Mann mit den Füßen arbeitet und knätet, bis er ihn zur Verfer tigung der Geschirre schicklich zu seyn glaubt. Alle Ges schirre, die nicht façonirt sind, werden auf vertikalen Scheiben geformt, welche ein kleiner Junge durch Dres hen eines Rades in Bewegung seßt, aber das façonirte wird in gypsernen Formen gebildet. Diese Formen bestehen aus einem Stücke Gyps, von der Gestalt und dem Um fang, welchen die Schüsseln oder Teller inwendig haben follen. Das auszudrückende Dessein ist darauf eingegra. ben. Man nimmt von dem Teig, schlägt und arbeitet ihn recht durch einander, und dehnt ihn aus, oder wils gert ihn, vermittelst einer Walze oder Rolle. Wenn er fo dünne geworden ist, als man ihn haben will, thut man ihn auf die Form und drückt ihn mit der Hand an, die

man aber ins Wasser getaucht hat, damit sich der Teig nicht daran hänge. Die Bearbeitung der äußern Seite der Schüsseln und Teller geschieht in einem geheizten Zim mer, damit die Formen immer hübsch trocken bleiben, und man nach Verlauf weniger Stunden die darin geformten Geschirre heraus nehmen könne. Weil es nöthig ist, daß die Geschirre an den Orten, die nicht façonirt sind, ge.. glåttet werden, damit sie die Glasur desto besser anneh men, so werden die, welche auf der vertikalen Scheibe ger formt sind, sobald sie im Schatten etwas getrocknet haben, gedrehet, um sie gleicher zu machen, und auch auf dersel ben Drehbank, vermittelst einer darauf gehaltenen Stahl platte, geglåttet. Mit den runden abgeformten Geschirren verfährt man eben so. Die ovalen, die nicht auf der Dreh bank geglåttet werden können, wäscht man mit einem Schwamm und mit Wasser ab, nimmt hierauf ein Stück von derselben Erde, das gebrannt und geglättet worden ist, und polirt damit die Theile, die polirt seyn müssen. Die Geschirre werden auf Breter und in den Schatten gesetzt, um völlig trocken zu werden, bevor man sie in den Ofen thut. Man findet um Newcastle den Thon, der sich zur Verfertigung der Käften oder Kapseln schickt, worin nen die Geschirre beym Brennen verwahrt werden. Diese Kapseln find rund. Man bringt daran ringsherum s bis 6: Löcher von 2 bis 3tehalb Zollen im Durchschnitt an. Ihre Größe richtet sich nach der Größe der Geschirre, die hin ein gepackt werden. Wenn die Geschirre in diese Kapseln gethan werden sollen, so schneiden kleine Kinder von dem selben Thon, aus welchem die Kapseln gemacht sind, Stü. cken in Form von Parallelepipeden, die noch sehr naß seyn müssen. Man legt sie auf grob gestoßenen Sandstein, der sich an ihre ganze Oberfläche anhängt; der Boden der Kapseln wird ebenfalls mit dergleichen Sandsteinen versehen. Man bedient sich dieser Parallelepipeden zu Un ter- und Zwischenlagen, um jedes Geschirr in der Kapfel gehörig zu befestigen und zu stüßen, damit sie nicht an einander stoßen. Dieser Sandstein hångt sich gar niche an dem Steingut an; er verursacht auch nicht den mindesten Flecken oder Merkmal daran, ausgenommen dann und wann bey gewissen Stücken, die aber unter den Aus schuß gehören. Die Defen, worinnen das Steingut ge brannt wird, haben gemeiniglich acht Feuerheerde und folglich auch 8 innere Schornsteine, aber diese 8 Rauchfange haben keine andern Deffnungen, als die obere ge meinschaftliche. Die ganze Haube ober Calotte des Ges wölbes ist voller Löcher; acht derselben find rings um den Ofen herum, da, wo das Gewölbe anfängt, und zwischen den Rauchfängen angebracht, ferner noch 16 andre dri ber, und noch 6 um das Hauptloch, das in der Mitte des Gewölbes ist, und zum allgemeinen Rauchfang dient. Diese Löcher haben 3 bis 4 Zoll im Durchschnitt. Man stopft sie während der Operation zu. Ihr Gebrauch wird unta vorkommen. Alle diese Kapfeln, worein die Ge schirre gepackt sind, werden über einander gestellt, und formiren verschiedene Stöße oder Meiler; ein jeder Meis ler kömmt im Ofen unter einem von den Löchern zu stehen,

deren

deren oben erwähnt worden ist. Da ihrer 31 sind, wenn man die mittelste Oeffnung oder die Hauptesse dazu rech net, so kommen auch 31 solche Stöße oder Meiler in eis nen Ofen; die letzte Kapsel, welche die Spitze des Meis lers ausmacht, wird mit einem irrdenen kegelartigen De ckel zugedeckt. Das englische Steingut kömmt nur einmal ins Feuer, aber dieses Feuer hält 48 Stunden hinter einander an; 4 oder s Stunden vor geendigtem Brennen wird ihm mit Seesalz die Glasur gegeben. Wenn nåm lich die Geschirre 44 bis 45 Stunden im Feuer gewesen find, so werden 8 Bushels Seesalz, als so viel zu einem Ofen von obiger Beschaffenheit erfordert wird, herbey ge schafft. Rings um die Haube des Ofens ist ein Gerüst angebracht, auf welches zwey von den Arbeitern steigen, und, vermittelst eines eisernen Löffels, etwas Seesalz durch die Löcher auf den kegelartigen Deckel jedes Meilers schütz ten, und das Loch sogleich wieder zustopfen. So fahren fie fort, bis sie mit allen 31 Löchern fertig sind. Sie wies derholen dieses 4 bis 5 Stunden lang, und lassen nur so viel Zwischenzeit, als nöthig ist, daß der große Rauch, den das Salz giebt, fortziehen kann. Die Form des Deckels der Meiler macht, daß das von oben darauf geschüttete Salz in seinem Fall den ganzen Meiler umgiebt. Das Acidum des Salzes dringt in das Innere der Kapfeln, be rührt die Oberfläche der Geschirre, und beschleunigt die Verglasung des Feuersteins. In dieser äußern Verglas sung besteht die einzige Glasur, die man dem englischen Steingut giebt. Das Salz ist sehr weiß und grobkörnig. Die Beschaffenheit der Steinkohlen ist aber von keinem wesentlichen Einfluß auf die mindere oder größere Schön. heit. Der Preis des Steinguts beläuft sich für ein Du Bend Teller von einem halben Schilling bis auf zwey Schils linge; der lettere ist der Preis der schönsten colorirten Ges schirre. Burslem allein löst für diese Waare von Ausläns bern jährlich 100,000 Pf. Sterlinge. Inzwischen macht man sie auch schon in Deutschland so gut, daß sie der eng lischen wenig nachgiebt.

Preiscourant vom englischen Steingut, Paille Couleur, in Bremen. Tafelservices. Flache Teller 1 Duhend thlr. Suppenteller 1 thlr. Desertteller 18 gr. kleinere 14 gr.; gemalte, blaue flache Teller 2 thir. 4 gr. Plats de Menage, mit Eimern und allem Zugehör St. s thir. 12 gr.; mittlerer Größe 3 thlr. 18 gt.; Eleinere 2 thlr. 20 gr. Große Terrinen mit Unterschüs feln 3 thlr.; mittlere 2 thlr. 8 gr.; kleinere 2 thlr. 4 gr. Ragoutschüsseln, ovale und runde, mit Deckel oder soge, nannte Glockenschüsseln 1 thlr. 20 gr. Fruchtkörbe, fein durchbrochene, mit Unterschüsseln thlr. Erdbeerkorbe mit unterschüsseln 1 thlr. Suppenschaalen, mit Deckein und Unterschüsseln No. 1. 1 thir. 12 gr. No. 2. 1 thir. 6gr. No. 3. I thir. Sauceterrinen mit Unterschüsseln und Löffeln 18 gr. Saucemelonen 20 gr. Buttergießer 10 gr. Salatschüsseln, ovale 14 gr.; runde 12 gr. But terdosen, fein durchbrochene, mit Tellern 14 gr.; ordi når 12. gr. Fischbrücken, runde und ovale 14 Zoll 1 thlk. 13 300 22 gr. 12 Zoll 18 gr. Fischspaden, fein durch,

brochen zogr. Präsentierteller, 13 Zoll 14 gr., 12 Zoff 12 gr., 11 Zoll 10 gr. Confectblåtter, verschiedener Grö Be 10 gr. Senfkannen mit Löffeln, verschiedene Sorten 4 gr. Zucker und Pfefferstreuer 4 gr. Salzfäffer, feit durchbrochen 4 gr. Punschnäpfe mit Deckeln, Henkeln und Unterschüsseln 6-7 Quart 1 thlr. 18 gr.; 5-6 Quart 1 thir. 12 gr. 4-5 Quart thir. 8 gr.; ohne Deckel, Henkel und Unterschüsseln 18 gr. Salzfäffer, ordinåre Sorte 3 gr. Effig und Delbouteillen 3 gr. Eyertöpfe, fein durchbrochen 4 gr.; geriefte 3 gr. Schüsseln, ovale und runde von 21 Zoll 1 thlr. 2 gr., 26 Zoll & thir., 19 Zoll 22 gr., 18 Zoll 20 gr., 17 Zoll 18 gr., 16 Zoll 16 gr., 15 Zoll 14 gr., 14 Zoll 13 gr., 13 Zoll 11 gr., 11 gr., 12 Zoll 10 gr., 11 Zoll 8 gr., 10 Zoll 7 gr. Waschbecken mit Gießkanne 1 Stück 1 thlr. 4 gr.; ohne Gießkanne 10 gr. Leuchter 22 gr. Dintenfässer mit Zugehör, fein durchbrochen 1 thir. 8 gr. Blumentöpfe und Unterschüsseln 8 gr. Einsatz mit Effig und Delgefäße, zwey Streuer und eine Senfkanne mit Buchstaben 3 thlr. 12 gr. Bierkrüge 6 gr.

Thee. und Caffeeservices. Caffeekannen, größte Sorte Stück 14 gr.; mittlere 12 gr.; kleinere 10 gr.; Theetöpfe, größte Sorte s gr.; mittlere 4 gr.; kleinere 3 gr. Milchkannen, größte Sorte 4 gr.; mittlere 3 gr.; kleinere 2 gr. 6 pf. Rahmkannen 2 gr. Zuckerdosen mit Deckeln 4 gr. Theedosen 4 gr. Spuhlkanne 3 gr.; blaue 6 gr. Chocoladetassen mit Henkeln 1 Dußend 20 gr. Thee und Caffeetassen mit Henkeln und Reifen 18 gr.; ohne Henkel und Reifen 15 gr. und 12 gr.

Englische Stablpolitur. (Eisenarbeiter.) Man lasse Eisenschlacken eine Zeit lang im Ziegelofen glühen. Nachdem zerstößt man sie im eisernen Mörser, schüttet das Pulver in Wasser und sammlet den finkenden Boderia satz, welchen man auf einem Malerstein mit Wasser so. fein als möglich abreibt, und alsdann mit Baumol ver mischt. Mit diesen verrichtet man die erste Politur; die lestre geschieht ohne Del.

Englische Stocks, f. Netien.

Englisches Uhrgehäuse, (Uhrmacher) heißt dasjen ge, an welchem das Scharnier des Ringes, der das Glas faßt, über der Stunde XII. stehet.

Englische Tänze, Angloises, auch Contretanze. Von dem englischen Worte Contrydauces, d. h. Tänze des Landvolks. Diese Tänze sind wahrscheinlich aus England und Schottland zu uns gebracht, und von vie lerley Art, können auch von 4, 6, 8 und noch mehreren Personen getanzt werden. Sie sind von 2 und 3 Zeiten; aber alle kommen darinnen überein, daß sie sehr lebhaft find, und größtentheils etwas måßig comisches haben, da durch fie Vergnügen und Artigkeit mit einander vereini gen. Die Musik zu den englischen Tänzen, die man ins gemein Angloisen nennt, ist meistentheils bey einer großen Einfalt sehr lebhaft, mit ungemein deutlich bemerkten Einschnitten, und hat vielfältig das besondere, daß die Ca denzen in den Aufschlag fallen.

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Engli.

Englische Wolle. Diefe folget unstreitig nach der Spanischen und Portugiesischen, die aber viel Eigenthüm liches hat, und sich von der Spanischen wesentlich unter scheidet; sie ist nicht so fein und weich wie diese, aber läns ger und glänzender, und zum Theil beruhet auch darauf der Vorzug englischer Tücher vor andern. Die beste engli fche Wolle fällt in den mittlern Provinzen des Landes. Die langste und feinste Wolle in Lincolshire, die feinste überhaupt im ganzen Lande aber in Hartfortshire. Dies fer lettern folgt eigentlich die von Shropshire, Worcester und Glocefter. Weniger fein und schön ist die Wolle aus Leicester, Northampton und Warmickshire. Yorkshire giebt von seinen großen Schafen nur eine mittelmäßige Wolle, und in Wales nebst Scotland ist die schlechteste. Die Ausfuhr der Wolle in England ist strenge verboten, es wird dem Schleichhandel in England jeht noch sorgfäl tiger, als ehemals gewehrt, Frankreich erhält doch aber immer noch viele aus denen am Canal gelegenen englischen Provinzen.

Englische Zinndarre, 1. Zinndarre. Englische Jinnpochmühle. Nachdem das Zinnerz aus der Grube gefördert, und die größern Steine abges brochen worden, so wird es in die Stampf- oder Poch ́mühlen gebracht, und auf einen Gang, der aus zwey bis drey Bodenbrettern, die zwey schiefliegende Seittenbret ter haben, bestehet, ausgeladen, von da schlüpft das Erz in den Pochkasten: damit es aber nicht auf einmal herun ter falle, so liegt eine Grube nahe am Ende des Ganges, woran ein Queerbret ist, das Erz aufzuhalten: unter die fen fömint durch eine Röhre das Pochwasser herein, mit dem die Erze in den Pochkasten fallen; d. i. ein langer, vier eckigter, aus dem festesten Holze gemachter, Trog, 3 Fuß lang und 1 Fuß im Durchmesser, worinnen die 3 Poch faulen, die an jeder Seite 2 Klammern haben, mit einem eisernen Pocheisen, wovon jedes 30 bis 40 Pfund wieget, befindlich sind: fie dienen, das Erz in dem Pochkasten zu sertrümmern. Diese Pochsäulen sind 8 Fuß lang, und Fuß breit, aus hartem Eichenholze gemacht, und haben arischen sich eben so viel Pfähle. Sie werden nach der Reihe durch die in einer Pochwelle gehörig eingelassene Heber, welche an die Daumlinge genau passen, in die Hös he gehoben, wodurch denn diese Pochsäulen mit großer Kraft darnieder fällen, und das Erz ganz klar pochen. Dieses wird vermittelt des Pochwassers durch ein eis fernes sehr dicht durchlöchertes Gegitter, welches zwischen zwo eisernen Stangen an dem einen Ende des Pochkastens liegt, in den Graben gebracht, der 8 Fuß lang und 10 breit ist, und an dem einen Ende mit Kork verstopft wird, so daß das Wasser ablaufen kann, und das Erz zu Boden finkt. Damit diese Mühlen zwey Stunden und långer im Bange bleiben mögen, ohne daß man darauf Acht giebt, fo befestiget man eine lange Stange von außen mit dem eis nen Ende der Röhre, welche den Strom zu der Poch welle leitet, und an das andere Ende ist ein kurzer Strick mit einem Queerholz angebunden, dieses ist an beyden durch den Strick unter zwey kleine Hafen, die in die

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Zwischenpfähle befestiget find, gebunden. In den Poch. fäulen ist auch ein Haken, und zwar genau in so einer Höhe, daß, wenn kein Erz, in dem Pochkasten ist, die Pochsäule hoch genug erhalten, der dazu bestimmte Haken das Wasser heraus schlägt, und dieses ganz über die Müh lenwelle wegläuft, folglich bleibt die Mühle von selbst ste hen, wenn der Pochkasten ausgeleeret ist. Diese Vorrich)tung hat John Tomes erfunden. Der Graben wird in drey Theile abgesondert. In dem vordern Theile liegt das reichste Zinnerz, und wird besonders aufgehoben. In der Mitte und am Ende ist der årmere Schlich enthalten. Der letzte Haufen wird durch das Stampffaß heraus gee worfen, d. i. eine viereckigte, 4 Fuß tiefe, 6 Fuß lange und 3 Fuß breite Grube; darinnen steher ein Mann bar fuß mit einer Schaufel, das Erz in die Höhe zu schaufeln; sie ist ungefähr Zell dick; vor diesem Manne stehet in seiner Mitten ein langes viereckiges Bret, dieses wird nach der Länge mit dem einen Ende der Schaufel ungefähr auf 1 Zoll zerspalten; und in dieser Furche läuft das Was fer, welches allmählig von dem Rande eines obern flachen Brets fömint, und den Schlamin und die geringern Theile des Erzes zuerst wegnimmt, und darauf das Zinn selbst; alles dieses fällt auf den Boden des Stampffasses, wo es der Mann mit seizen blossen Füßen streicht, glatt und eben macht, damit das Wasser und fremdartige Mar terien ohne Hinderniß desto geschwinder ablaufen mögen. Ist dieses Faß voll, so nimmt man den Schlich heraus, unterscheidet aber wieder den ersten, mittlern und legten Schlich, welche wieder übertreten werden. Der erste Schlich hievon wird mit dem reichhaltigen Schliche aus dem Graben in einem zweyten Fasse auf ähnliche Art ge treten, und hiedurch sondert man wieder das erste von den beyden andern Theilen ab, und bringt es in ein drit tes diebfaß, welches von den andern darin unterschieden ist, daß es nur ein ebenes abhängiges Brett hat, wo dies ses noch einmal gewaschen, und alsdann schwarzes Zinn genannt wird. Diese lettre Arbeit verrichtet man auch mit der Sieb oder Sehwäsche.

Englisch genåthe Sohlen, (Schuster) s. Englische
Math. Jac.

Englischrothe Farbe, f. Bräunlichtrothe Farbe.
Englisch Salz, f. Bittersalz.

Englisiren. Es ist bey der englischen Reiteren seit dem siebenjährigen Kriege abgeschafft worden, nach dem man den Nachtheil davon in den deutschen Feldzügen genug erfahren hat.

Engóbrig, (Roßhändler) heißt ein Pferd, dessen Oh. ren gar zu hoch und gar zu nahe beysammen sind; ist aber noch unter den häßlichen Zeichnungen die leidlichste. Man nennt sie auch: Hasenohren.

Engreldre, (Nåtherin) ein kleiner Zierrath am Rande der Spihen.

Engymeter. Dieses ist ein Werkzeug, wodurch man die Entfernung zweyer Dinge von einander, die nicht über eine Viertelmeile von dem Ort, wo man stehet, entfernt sind, bestimmen kann.

Enbar.

Enharmonisch, (Musikus) hieß bey den Griechen die Tonleiter, in welcher das Tetrachord, oder die Quars te so getheilt war, daß die zwey ersten Intervalle kleiner als halbe Töne waren. In der heutigen Musik wird der Gesang nie durch kleinere Intervallen, als die halben Töne find, fortgeführt, und so können wir auch nicht fühlen, was für Würkung ein solcher Gesang kenne gehabt haben. Unser Ohr ist so sehr gewohnt, den kleinen halben Ton für die kleinste Stufe der Fortschreitung zu halten, so daß man sich einbildet, der enharmonische Gesang der Alten könne keine Deutlichkeit gehabt haben. Allein das Obr kann, wie andere Sinne, durch Uebung eine Fertigkeit ertangen, auch die kleinsten Intervalle zu unterscheiden.. Schwer muß es freylich gewesen seyn, und die Sänger werden allein durch fleißige Uebung nach dem Monochord es dahin gebracht haben, diese kleinen Intervalle genau zu treffen. Im Gefange haben wir das Enharmonische verlohren, aber in der Harmonie etwas ähnliches beybes halten, und dies heißt das enharmonische Klanggeschlecht. Enke de Thaler. Ein altes deutsches Wort, welches Speciesthaler bedeutet.

Enkele Adler, eine Art Baumseide, s. d. Enken, (Gärtner) s. Impfen. Jac. Enken den Wein, pfropfen. (Winzer.) Diefes machen einige also: Sie schneiden nämlich im Februar oder März, da der Saft des Weinstocks anfangen will zu gehen, von andern schönen Stöcken, gehen damit zu einem alten Stocke, der dick Hoiz het; und bohren mit einem Holzbohrer in das alte Holz ein Loch, so groß und meit, als die abgeschnittene Rebe dick ist, dann lesen fie die äußere Rinde von solcher Rebe mit einem Meffer auf, lassen die Rinde dran hängen, schlagen dessen blosses Holz in das gebohrte Loch, und lassen die abgelöste Rinde el lenthalben hinzu gehen, verkleben das Loch mit gutem Baumwachs, und verbinden es mit Moos. Wenn nun der Saft geht, so steigt er zwischen der Rinde und den Reben, und wächst zusammen, so, daß man das erste und andre Jahr Trauben davon haben kann. Wird es nicht recht fest verbunden, so kann nicht nur das Wasser hinein dringen, sondern es fließt auch der innerliche Saft heraus.

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Entbehrliche Waaren, Ueberflüßige Waaren, Unnöthige Waaren, (Handlung) find diejenigen, wel che den Ueberfluß in ein Land oder Stadt einführen, als: Ueberfluß in kostbaren Speisen und Getränke, in prachtis gen Kleidern, welche alle leichter zu entbehren sind. Entblößer eines neuen Ganges, ist der erste Fine der, welcher das Fundrecht hat.

Entblößte Fundgrube, siehe Fundgrube entblößen.
Entbrennbaren, entbrennstoffen, siehe Dephlogis

sticiren.

Entenfang bey Weißensee. * Dieser hat zwven Rohrfänge, den obern und untern, bey jedem find Rohr wände mit ein und ausgehenden Winkeln, hinter welchen sich der Entenfänger verborgen halten, und die Enten bes obachten kann, angelegt. Diese haben unten Löcher, durch welche der zum Einfangen abgerichtete Hund aus. und einkriechet. Ein jeder Fang hat eine spitzig zugehen. de, oben mit einem Garne bedeckte Röhre, an deren Exvon einem Fange zum andern bequem kommen könne, fo tremität ein spißiger Garnsack angemacht ist; damit mán ist ein Damm herum geführt, und von der Seefläche geht eine Rohrwand von einem Fange zum andern, von wel chen bis zu den Fången selbst die Lockenten ihren Sammelplak haben. Der Fang selbst geschiehet also: Wenn dir hinter den Wänden verbergene Entenfänger genug wilde Enten auf der Seefläche beysammen wahrnimmt, und der Wind nicht contrair gehet, so locket er mit ein wes nig, durch kleine Oeffnungen in den Wänten aufs Wasser heraus geworfenen Haber die Leckenten, welche zahm und mit Fleiß dazu gewöhnt, auch Jahr aus Jahr ein nicht vom See kommende Enten beyderley Geschlechts find, in den Rohrfang hinein, und ziehen die wilden mit herbey. Wenn sich diese genähert haben, läßt der Entens fånger den besonders dazu abgerichteten kleinen Hund, ins er ihm ein Stückchen Brodt auf die äußerste Seite der Rohrwände wirft, durch die unten befindlichen Oeffnun gen vor den Enten heraus laufen, wodurch die wilden Enten immer weiter in den Fang kommen. Immittelft werden die Lockenten mit ein wenig ausgestreutem Hafer erhalten, daß sie den wilden vorgehen. Wenn nun der Entenfänger die Enten bis an die Röhre heran gelocket hat, so laßt er den Hund hinter den Enten auf die äußere Seite der Wände heraus laufen, da denn die wilden En

ten, wenn sie den Hund hinter sich gewahr werden, gerade vor sich hin, und, weil die Röhre oben mit einem Garne bedeckt ist, in den Garnsack hinein fliegen. Die Lockenten aber, die dieses schon gewohnt sind, bleiben zus rück, und wenn sich auch einmal eine mit fängt, so kennet sie doch der Entenfänger, und wirft sie wieder zurück auf das Wasser. Wenn der Fang recht gut ist, so kön nen 20 bis 30 Stück auf einmal also gefangen werden.

Entfernung der Kraft oder Last, heißt in der Mes chanik die Perpendicularlinie, welche aus dent Ruhe punkte auf die Direktionslinie der Kraft oder des Gewich tes gezogen wird.

2003

Entla

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