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lektrische Waage. Dieses ist ein Instrument, w0durch bestimmt werden kann, wie groß die Menge der Elektricitát ist, die ein elektrischer Körper in einer gegebes nen Zeit verliert, wenn er von einem unelektrischen Kor. per berührt wird.

Elektrische Waage des Herrn Achart. An den Enden der beyden Armen befinden sich zwey gedrehte messingne Kugeln, die so leicht als möglich seyn müssen, damit sie durch ihr Gewichte das Reiben der Waage nicht vermehren. Oberhalb der beyden Arme befindet sich ein In Grade eingetheilter Halbkreis, der sich an einer Kappe, die die Waageachse unterstützt, befindet, so daß, wenn der Waagebalken horizontal ist, die Zunge denn 90 Grad abs schneidet. Die Kappe ist an ein meffingenes Behältniß. gelöthet, welches auf eine Glasröhre geküttet ist, die auf einer Tafel ihre Befestigung hat. Neben dieser Waage wird auf eben die Tafel eine Leidner Flasche gesetzt. An einem metallnen Stabe, der in die Flasche hinein reicht, die Flasche hinein reicht, find drey andere metallne Arme waagrecht befestiget, an deren Enden sich messingne Kugeln befinden. Diese Flas sche stehet auf der Tafel also, daß wenn der Waagebalken horizontal, und mithin im Gleichgewichte stehet, die Ku gel des einen Arms der Waage genau an die eine Kugel der Flasche reicht. Noch befindet sich auf der Tafel ein Fuß, welcher der Waage selbst gleich, oben befindet sich ein Einschnitt, und in diesen beweget sich ein metallner Hebel an einer Achse, die sich im Einschnitte befindet, und in welchen sich der Hebel in einer Vertikalfläche bewe get; diese Fläche muß mit der, warinnen sich die Waage und der metallne Arm der Flasche befindet, zusammen fals len. Das eine Ende des Hebels, das sich nach der Flas sche zu befindet, ist in einen rechten Winkel gebogen, hier befindet sich eine Schraube, an welche man einen Körper schrauben kann, mit welchem man den Versuch über den Grad seiner elektrischen Fortleitungsfähigkeit anstellen kann. Dieser Körper muß die Gestalt eines an seinem obern Theile abgerundeten Cylinders haben; am andern Ende des Hebels links der Säule befindet sich ein Faden, der zu unterst einen kleinen Haken hat, woran man eine Kugel hängen kann. Die Säule dieses Hebels muß so weit von der Flasche entfernt seyn, daß, wenn man den Hebel bey der Schuur niederziehet, der Körper am an dern Ende beym Steigen so eben die linke Kugel der Flas sche berühren kann.

Elektrifirmaschine. Alle Elektrisirmaschinen haben Jum ursprünglichen elektrischen Körper: 1. Theils in Anse. hung der Menge. Es giebt a) einfache: z. B. Hawkes bees, Hausens, Wintlers, Nollets Maschinen. b) Dops pelte: Bosens, Winclers. c) Vierfache: Winklers und Wattson. d) Sechsfache: Johann Friedrich Fürst von Schwarzburg Rudolstadt. 2. Theils in Ansehung der Befestigung. a) Mit doppelten horizontal liegenden Zas pfen. Alle vorgenannte Maschinen b) mit einfachen; aa) unten angebrachten Nairne's; bb) an der Seite befestig ten Zapfen Pristleys.

II. Oder eine Schwefelkugel, Otto von Guerike. III. Oder Cylinder. 1) Von Glas. a) Einfache und aa) horizontal liegend: Gordons, Wilsons, Winklers, Nair. He's, Cavallos, Adams. bb) Senkrecht stehend: Reads, Wintlers. b) Doppelt und horizontal über einander lie. gend: Wintlers: c) vierfach, d) achtfach, e) zwölffach, alle Winklers. 2) Von Zeug, Wachstaft, ungebleichter Leinwand, wollenen und seidenen Zeug, Leder, Papier u. f. w. a) Einfach: Lichtenbergs, Bohnenbergers. b) Doppelt: Walkiers, Bohnenbergers.

IV. Oder Scheiben. 1. Von Glas. a) Einfach: Plantas, Ramsdens, Ingenhouß, Schmidts. b) Dops pelt. aa) Neben einander stehend: Graf von Brilhac. bb) hinter einander stehend: Die große Harlemerma schine und Cuthbertsons. 2. Von Pappe, überlackirt. a) Doppelt und b) dreyfach hinter einander stehend: Ingen houß. 3. Von Holz überfirnißt: Pickels. 4. Von Gums milack: von Marums. 5. Mit seidenem Zeuge über spannt: Seiferhelde. Hamilton..

6. Ausgespannt wollenes Zeug:

V. Oder der Långe nach sich auf und abbewegende Glasröhren: Winklers.

VI. Oder viereckige Rahmen mit seidenem Zeuge überspannt: Ingenhouß.

VII. Oder in Gestalt eines Haspels mit Pelz überzo. gen: Webers. Auch sind noch folgende Maschinen zu be merken: 1) des Herrn Bertholous eingekehrte, wo die Glasscheibe unbeweglich, das Kissen aber beweglich ist. 2) Herrn Webers Luftelektrophor, als Maschine. 3) Hrn. Ingenhouß Taschenmaschine. 4) Hrn. Coutons Ta schenmaschine, nämlich: zwey hölzerne Lineale mit Korl kugeln. 5) Herrn Moulins Maschine zu Scheibe und Cylinder, welche 4 Stunden durch ein Uhrwerk gehet.

Elektrifirmaschine des Fürsten Jobann Fries drich zu Schwarzburg Rudolstadt. Sie bestehet aus zwey Maschinen; die eine hat ein zehnschuhigtes Rad, und treibt sechs Kugeln von 17. 18. 19 Zoll im Durch messer; und die andere aus einem sechsschuhigten Rade mit sechs dergleichen Glaskugeln, mithin werden zwölf Kugeln getrieben. Zu beyden Maschinen bediente sich gedachterFürst acht starter Gardereuter und Grenadiers. Zur Ver stärkung der Maschine diente ein großes Baffin von stars kem Eisenbleche, worin 3024 Maaß Wasser giengen, und in diesem Bassin standen 30 bis 36 große Flaschen, so et wa 1152 Maaß Wasser hielten.

Elektrifirmaschine von Bertholon.

Diese ist

nichts weiter als eine Umkehrung der gewöhnlichen Ma schine mit der platten Scheibe. Da sich an dieser Maschine die Glasscheibe zwischen vier Reibern bewegt, so bewegt sich an jener ein runder Reiber zwischen vier Glastafeln. Der Vorzug dieser Maschine soll darin bestehn, daß sie nicht so zerbrechlich ist, wie die gewöhnlichen, und daher auf Reisen besser zu gebrauchen seyn soll. Dagegen hat fie wieder den Fehler, daß sie wegen der vielen Glastafeln sehr schwer gegen den nachtheiligen Einfluß der Witterung zu sichern ist. Elektric

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Elektrisirmaschine des Herrn Bohnenbergers. fe a erhalten. Die Reiber sind von Kaßenfell. Noch Dieses ist eine Nachahmung der Lichtenbergischen. Seine hat Hr. Inge.hous zwey Arten von Electrifirmaschinen Malze hat 2 Fuß im Durchmesser, ist mit wollenem Zeus erfunden, als 1. c. N. 3. Beschreibung einer neuen electri ge überzogen, und wird eben und unten gerieben. Oben schen Maschine, die nicht so leicht zerbrochen werden und auf der Maschine steht eine Batterie von 8 Flaschen, jede durch welche man sich zu jeder Zeit leicht Licht verschaffen von 6 Zoll im Durchmesser und Fuß Höhe, auf diesen kann und in 4) eine electrische Sackmaschine. Flaschen ruht der Konductor, mit einer Art von Harke auf jeder Seite der Trommel oder des Cylinders versehen. Um die Reibung noch besser zu bewirken, nimmt er ein cylindrisch ausgehohltes Brett, und darüber eine noch grö Here Pappe, darinnen das reibende Kaßenfell befestigt ist. Zu seinen Leitern nimmt er keine Röhren von Metall, sondern hölzerne, glatt gebrechselte Stäbe mit Kugeln. Die Stäbe werden mit Stanniol überlegt; die Kugelhaber blos überfirnißt. Zur Belegung des Glases gebraucht er bles eine Art Kitt von Knoblauch. Seine hölzernen Stábe in der Leydenschen Flasche sind nur durch ein Paar Pappenscheiben ohne Eisenfaligt oder Pechüberguß befestis get, welches eine alte und gute Methode ist.

Elektrifirmasdine des Grafen von Brilhac. Dies se Maschine hat zwey Glasscheiben, die vermittelst eines großen Rades eben so, wie die Maschinen mit mehrern Glaskugeln umgetrieben wird,

Elektrifirmaschine des Hrn. Cuthbertsons. Die se Maschine besteht aus zwey Glasscheiben, jede von 31 Soil im Durchmesser. Die Kissen sind wie bey der Teylers schen Maschine mit Leder überzogen und mit Streifen von Wachstuch versehen, welche mitten aufs Leder feste ge macht sind. Jedes ist 8 Zoll lang und 2 Zoll breit, daher auf jeder Glasscheibe ein Ring von 1150 Quadratzoll gerieben wird. Der erste Leiter besteht aus einem hohlen meffingenen Cylinder, und ist so eingerichtet, daß er auch gebraucht werden kann, wenn negativ electrifirt werden foll.

Elektrifirmasdine des Herrn Hawkesbee. Dies fer Maim schrieb schon im Jahr 1706. über die Elektricis tát. Seine Maschine hat eine gläserne Kugel oder Cy linder, welcher zwey Heise haben muß, und wird vermits telst eines Rades, welches durch eine Schnur mit der Ku gel verbunden ist, in Beweging gebracht. Die Ma schine hat weder ein Reitzeug, noch einen ersten Leiter, weil man dergleichen in den damaligen Zeiten noch nicht nöthig hatte, Sie hat die Unbequemlichkeit, daß der Elektrifirer das Rad selbst nicht gut umdrehen kann, fons dern einen Gehuisen dabey haben muß, und ist daher in unsern Lagen gänzlich zu verwerfen. Sie steht abgebildet in Joh. Priftleys Geschichte des gegenwärtigen Zustands der Elektricitat. Tab. IV. Fig. I.

Elektrifirmaschine des rn. Ingenhous, mit der Scheibe. Diese bat ganz die Einrichtung der Maschine mit der Glasscheibe, nur daß, anstatt des Glases, Scheis ben von seinem Pappdeckel eingesetzt werden. Um das Eindringen der Feuchtigkeit zu verhindern, werden die Pappen mit Copal - oder einem Bernsteinfirniß stark überjogen; dem ohngeachtet wird eine beträchtliche Wärme ers, fordert, diese Maschine in ihrer möglichsten großen Stars

Elektrisirmaschine des errn Langenbuchers. Die Maschine besteht aus einer Glaskugel, die auf einer vertikal stehenden Spindel befestiget ist, und in dieser Stel lung mittelst eines Rades umgedrehet wird. Der Condu ctor steht ebenfalls aufrecht, und ist durch einen langen Arm mit der Kugel verbunden. An dessen Untertheil ist ein Schwanenhals so angebracht, daß er alle Stellungen annehmen kann. Er trägt eine Kugel, die für die vers schiedenen Aufsätze mit Löchern versehen ist. Alle Versu che können mit Hülfe dieses einzigen Stücks sehr bequem angestellt werden. Das Reibzeug steht ifelirt, kann aber mit einem Drath, welcher der Bodendrath genennt wird, und ins Wasser reichen muß, in Verbindung gebracht wer den. Die Umschläge des Rads zu zählen, ist ein Revo lutionszähler angebracht.

Elektrifirmaschine des rn. Lichtenbergs, Das vorzüglichste Stück an dieser Maschine ist eine Trommel, die mit wollenem Zeuge überspannt ist, und sich in einem Gestelle bewegt. Die beyden Aren der Trommel gehen, wenn das Gestell aus einander genonimen werden kann, durch dessen Seiten durch. Ist das Gestell fest zusammen gefügt, so kann sich die Trommel auch hinter vorgeschraub teu eisernen Platten bewegen. Der Reiber ist ein mit langhaarigtem Kahenfelle überzogenes Kissen, das an eine starke Glasröhre, oder, in deren Ermangelung, an einen Stab von gebackenen und mit Firniß überzogenen Holze befestiget ist. Die Röhre oder der Stab geht durch den obern Theil des Gestelles durch, wo eine Schraube befind lich ist, fie in der gehörigen Stellung fest zu halten. Von dem Kiffen geht mitten durch die Robre oder den Stab ein starker metallener Drath, bis zu der oben befindlichen metallenen Kugel. Diese Zurichtung dient dazu, das Kiss sen zu isoliren und dadurch die entgegen gefeßte Electricis tät zu erlangen. Findet man diese Zurichtung überflüßig, so kann sie auch wegbleiben, und die Maschine wird da durch um so viel einfacher. An der vordern Seite des Kissens, gegen den Zubringer hin, ist ein Streif Wachs taffet befestiget, der über einen Theil der Trommel hing reicht, um das Ausströmen der electrischen Materie nach den entgegen gesetzten elektrischen Theilen der Trommel zu verhindern. In einiger Entfernung unter der Trommel ist auf dem Gestelle ein Brettchen befestiget, auf welches ein Kohlenbecken gestellt werden kann, um der Trommel im Sommer die nöthige Wärme und Trockenheit zu geben. Im Winter fällt dieser Zusah weg, weil zu der stärksten Wirkung schon hinreichend ist, die Maschine in die Nähe eines Ofens oder Camins zu bringen.

Elektrifirmaschine des Franz Maggiato. Diefe Maschine besteht aus einem burbaumenen Rade mit Speis chen von drey Füßen im Durchmesser, auf dessen Nande

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Glasplatten mit Schrauben befestiget find. Die Glasplatten haben eine Breite von Fuß, so daß das Rad mit verschiedenen Platten zusammen eine Scheibe von 4 Füßen im Durchmesser ausmacht. Jede Platte ist der an dern vollkommen gleich, und zwar so, daß jede derselben des ganzen Glasringes ausmacht. Die Fugen zwischen den Platten sind auf einander geschliffen, damit sie genau zusammen passen. Ueber das äußere Ende der Fugen ist ein Kopfchen geschoben, welches die Platten an dieser Stelle zusammen hält, da ib.igens jede derselben an das Rad mittelst zweyer Schrauben angeklemmt ist. Das Reib. zeug besteht aus Kissen mit Haaren gefüllt und mit dem feinsten Knittergolde überzogen. Der Conductor ist an Haarfeilen isolit, hat, wie an der gewöhnlichen Maschine mit Scheiben, zwey Arme, doch so, daß der eine an der einen, der andere an der andern Seite des Glasringes anliegt. Auf diese Art kann freylich eine Maschine von beträchtlicher Größe und Ordnung verfertiget werden, in dessen sind die Kosten dabey eben nicht gering, und die Zer brechlichkeit groß.

Elektrifirmaschine des Herrn Abt Tollet. Diese wird mit einem Rade gedreht. Der Leiter ist eine eiserne Stange, der an zwey eisernen Schnüren horizontal an den Balken gehangen wird, und von dessen einem Ende eine Kette bis auf die Kugel herabhängt. Weil aber diese Maschine sehr groß ist, so hat man sie, wegen ihrer Un bequemlichkeit, ebenfalls abgeschafft. G. Joseph Priests ley, am ang. D. S. 347. C. F. d'Jnarre Anfangsgrün, de der Naturlehre 1 Th. S. 21. und die Abbildung Tab. II. K. G. Kühn Geschichte der medicinischen und physikal. Electricitat 1 Th. S.24. und die Abbildung Tab. I. Fig. I. Elektrifirmaschine des Hrn. Tairne. Die Einrichtung dieser Maschine, welche von Jos. Priestley S. 949. beschrieben, und Tab. IV. Fig. 1. abgebildet ist, ist In vieler Absicht eine der besten von dieser Art. Die Ku gel wird vermittelst eines Rades mit Zähnen, und eines Getriebes oder Schneckenzapfen, herum gedrehet, dieses bringet das in einer messingenen Büchse enthaltene Råder werk in einen überaus kleinen Naum zusammen, und die Maschine ist also sehr leicht tragbar. Der Leiter dieser Maschine hangt meintlich an Seide, welche von zwey Pfeilern, die auf einem Rahmen stehen, gehalten wird. Die Maschine empfiehlt sich auch dadurch, daß sie an eis nen Tisch angeschraubt werden kann, und also in dieser Absicht sehr bequem ist. Ihre größte Ungemächlichkeit aber ist die vertitale Stellung der Kugel und des Reibes Jeuges, welche verursacht, daß alles, was man darauf eat, leicht herunter fällt. Auch ist das Reibzeug nicht solirt. Herr Nairne hat auch eine artige Einrichtung angegeben, durch Hülfe zweyer Konductoren, nach Belies ben, eine positive und negative Electricität hervor zu bringen.

Elektrifirmafcbine des Hrn. Moulines. Diese Maschine hat das Besondere vor andern, daß solche durch ein Uhrwerk in Bewegung gesezt wird. Sie besteht aus einem messingnen Gehäuse. Mit Hülfe gewiffer Råder

und Federn, woraus die ganze Maschine besteht, wird eine gläserne Scheibe vier Etunden lang in horizontaler Richtung bewegt. Mittelst einer kleinen Veränderung, die an eins von den Rädern angebracht ist, kann man jené Bewegung auch leicht in eine vertikale verwandeln.

Elektrifirmaschine des Herrn Joseph Priestley. Das Gestell besteht aus zwey starken Brettern von gleicher Länge, welche parallel über einander liegen, und ohnge fähr 4 Zoll von einander entfernt sind; das unterste ist auf jeder Seite einen Zoll breiter, als das oberste. In dem obersten befindet sich ein Einschnitt, welcher fast die ganze Länge durchgeht. Auf jeder Seite geht eine Säule in die Höhe, welche von gedörrtem Holze ist. Die eine davon ist unbeweglich, geht durchs obere Brett hindurch, und ist in dem untern befestiget. Die andere hingegen läßt sich in dem gedachten Einschnitte näher und weiter schieben, um Kugeln oder Cylinder von verschiedener Größe aufzunehmen. In beyden Gestellsäulen sind Löcher von oben bis unten, in gleichen Entfernungen von einander, um, nach Beschaffenheit der Größe der Kugeln, dieselben höher oder niedriger stellen, auch mehrere Glaskugeln auf einmal anbringen zu können, zu welchem Ende das Rad mit verschiedenen Kringen versehen ist. Daß Reibezeug besteht aus einer hohlen kupfernen Plattmüße, welche mit Pferdehaaren ausgestopft und mit Corduan überzogen ist. Es ruhet auf einem Füßgestelle, ist mit einer Feder verses hen, und so eingerichtet, daß man verschiedene Verändes rungen damit vornehmen, und ihm eine beliebige Stellung geben kann. Der erste Leiter besteht aus einem hohlen polirten kupfernen Gefäße, in Gestalt einer Birne, wels ches auf einem Pfeiler und einer festen Unterlage von ges dörrtem Holze ruhet. Der Körper des Leiters ist mit Lös chern und Schnäbeln versehen, worein metallene Ruthen gestellt werden können, um das elektrische Feuer überall, wo es nöthig ist, hinzubringen. Die Maschine ist übris gens zu positiver und negativer Elektricitât eingerichtet, und wegen der starken Wirkung, die sie ohnstreitig leistet, vor allen andern dieser Art zu empfehlen.

Elektrisirmaschine des Hrn. Read. Ein Cylinder steht dem Horizonte perpendikulär, und wird von einem messingenen Bogen gehalten, welcher das obere Ende der Are in sich nimmt. Die Bewegung bekömmt derselbe von einer, an dem untern Ende der Are befindlichen Welle, und einem, mit dem Tische parallel liegendem Rade. Der Leiter ist mit Spißen versehen, um dadurch das elektrische Feuer zu fammlen, und an den Drath eines überzogenen Glasbechers angeschraubt, welcher an einem hohlen Fußs, gestelle zwischen dem Cylinder und dem Rade steht.

Elektrifirmaschine, die Schröterische, zum Ges brauch bey Kranken. Sie besteht aus einer 22 Zoll im Durchmesser haltenden polirten Glasscheibe, deren Axe sich zwischen vier massiven glåsernen Säulen bewegt, so daß dieselbe vermittelst einer besondern Vorrichtung isolirt ist. Auf beyden Seiten der Scheiben ruhen auf gläsernen Sâu, len zwey Leiter von weißem Bleche, 3 Zoll dick und 14 Zoll hoch, die sich in der Mitte von einander nehmen las

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sen, um in jeden ein kleine Kleistische Flasche stecken zu kön hen. Um jeden dieser Conductor drehet sich ein Ring, an welchem ein Verbindungsdrath befindlich ist, so sich in je de Richtung vermittelst eines Gelenks bewegen lassen. Der eine Konductor trägt das Reibezeug und der andere den Sauger. Diese Maschine giebt Funken von drey bis vier Boll.

Elektrifirmaschine des Hrn. Seiferhelds. Diese Maschine besteht aus einer schwarztaftenen mit Bernsteins firniß überzogenen runden Scheibe, 2 Fuß im Durchmes fer. Der Taffent wird über einen plattgeschlagenen eiser nen Ring gespannt, und zwey Halbkugeln, in welchen die bölzerne mit einer Kurbel versehene Walze befestiget ist, werden in der Mitte auf die Taftscheibe geleimt. Diese, so mit der Welle versehene Scheibe wird in eine 3 Fuß ho he und 8 Zoll weite Zarge oder Gestell eingesetzt, das durch eine unten angebrachte Schraubenzwinge befestiget werden kann. Das Reibzeug besteht aus vier 6 Zoll langen mit Katenfell überzogenen Cylindern, welche mit ihren Stie. ten oben und unten in die Zarge oder Gestell zu beyden Seiten der Scheibe eingesteckt werden. Zwischen diesen gehet also die Scheibe, wie eine Glasscheibe zwischen den Reibekissen bewegt wird. Der Conductor ist von Holz mit Stanniol überlegt, und ist so wie bey einer Glasscheis benmaschine eingerichtet.

Elektrifirmaschine des Teylerischen Rabinets. Hr. Cuthbertson ist der Verfertiger dieser außerordentlich großen Electrifirmaschine, derer Glasscheiben 65 englische Zoll im Durchmesser haben. Die beyden Scheiben stehen Lothrecht, 74 Zoll weit von einander auf einer Achse, die durch Kurbel, welche besonders für die Arbeiter an einem darneben stehenden Fußgestell befestiget ist, vermittelst des Hootischen Scharniers von vier Leuten herum gedreht wird. Dieses Scharnier besteht aus einer Gabel, die in einen ebenfalls durch eine Gabel an der Are befestigten Ring greift, und dient dazu, daß die Scheiben durch einen Zufall oder Biegung der Arbeiter nicht beschädigt werden. Die Scheiben werden durch 8 Kissen gerieben, derer vier unten und vier oben auf dem iselirten Gestell so angebracht find, daß sie die Glasscheiben egal reiben. Der Kondu etor steht zwischen den beyden Scheiben mit seinen gezack tel Enden, so daß er nur von den beyden innern geriebe nen Flächen die Electricitat ableitet; die auf den entgegen gesetzten äußern Flächen gehäufre electrische Materie dient dazu, die der innern besser abzustoßen. Der Konductor besteht aus s Stücken. Eins hat die Figur eines großen Lateinischen T an den Enden mit großen Knöpfen versehen, zwey gerade Röhren mit solchen Knöpfen berühren diese auf jeder Seite, und diese schließen wieder an ein Paar andere, deren jede eine gezackte, zwischen den geriebenen Glasflächen stehende Röhre hat. Um sie desto besser durch die soliden Glasstangen, worauf sie ruhen, zu isoliten, fand man nöthig, fte mit großen meffingenen, unten ein wärts gedruckten Kugeln zu versehen. Jede dieser Röh. ren des Konductors hat 4 Zoll im Durchmesser, und die Kugeln oder Knöpfe & Zoll. Das äußerste Stück von der

Form des T hat in der Mitte und am Ende Hollige KD. geln, und an der leßten noch eine kleine von 44 Zoll, die vermittelst eines tünnen Rohrs an diese Kugeln gelo. thet ist. Außerdem ist noch auf einem besondern glåsernen Rohr mit seinem hölzernen Fußgestell ein Funkenzieher ans gebracht, der aus einer 22 Zoll langen und 8 Zoll dicken Röhre besteht, deren Ende mit 123ölligen Kugeln versehen sind. Wenn nun die Scheiben gedreht werden, so schlägt ein Strahl, so dick wie ein Federtiel, wie ein Blik mit 6 Zoll langen Zacken, in de Weite von 24 Zoll auf den kleinen Knopf des ersten Konductors, in diesen zweyten, den wir den Funkenzieher genannt haben. Um auch die negative Electricität zugleich zu haben, sind zwey starke Säulen von Glas auf jeder Seite der groben Scheiben als Träger des Gestelles gebraucht, daran die Achse und die reibenden Kissen angebracht sind, und dieses Gestelle ruht nochmals auf 6 gläsernen Säulen.

Elektrifirmaschine des Herrn Walkiers von St. Armand. Sie besteht aus zwey sehr starken Gestellen, die aufrecht und in einer Entfernung von 7 bis 8 Fuß ge gen einander überstehen. Jedes von diesen Gestellen trägt einen großen hölzernen Cylinder von 2 Fuß im Durchmes fer und 6 Fuß Lange. Die Zapfen dieser Cylinder laufen in Pfannen, welche sich in den Seitenschenkeln der Ges stelle befinden, das Ende eines jeden ist mit einer Kurbel von 8 bis 10 Zoll im Radius versehen, wodurch die Cylin« der um ihre Achse bewegt werden können. Ueber die bey den Cylinder selbst ist ein gefirnißter Tafft, der an beyden Enden zusammen genäher ist, gezogen und mäßig gespannt. Auf diese Art hat die Maschine beynahe das Ansehen eines Seidenweberstuhls, oder auch einer Garnwinde, wo die Stränge über ein Paar trillingförmige Walzen ausgespannt sind, nur daß hier die Fläche der Stränge vertikal ist, da dort der ausgespannte Tafft horizontal liegt. Die beyden Flächen haben zwischen sich einen leeren Raum, dessen Die cke mit dem Durchmesser der Cylinder einerley ist. Wenn man also die Cylinder mit den Kurbeln drehet, so wird der Tafft über alle Puncte der Cylinder weg bewegt, und vertritt die Stelle der sonst gewöhnlichen Glas oder Harz scheiben, der Raschüberzüge über hölzerne durch eine Are verbundene Scheiben u. f. w. Die Linge dieses Taffts beträgt 25 Fuß, wenn er aber zusammen genäher und über die Cylinder gezogen ist, so nimmt er nur etwa 124 Fuß Raum ein. Die Breite desselben ist s Fuß. Die zum Reibzeug bestimmten Kissen bestehen aus 7 Fuß langen und 2 Zoll im Durchmesser betragenden Zylindern, die mit. Kahenfeilen überzogen sind, und durch Schrauben dem Tafft so nahe, als es nöthig ist, gebracht werden können. Auf die Art berühren sie denselben immer nur in einer ganz schmalen Linie, wodurch die Friction vermindert, und die Gleichförmigkeit im Reiben befördert wird. Diese Kissen. sprühen auch keine Feuerquasten von sich. Mitten in dem: oben erwähnten Zwischenraum befindet sich der Konductor, der ohngefähr 6 bis 7 Zoll im Durchmesser und eine sol che Länge hat, daß er um ein Beträchtliches über die Råne der des Taffts auf beyden Seiten hervor geht. Er hängt›

in feidenen Schnüren, die mittelst gewisser Wirbel am Gestelle befestigt sind. Die Stellen, die sich zwischen den tafftenen Flächen befinden, sind mit Stacheln besetzt, um die Elektricität desto leichter anzunehmen. Nach dieser Einrichtung wird die ursprünglich erregte Electricitat nicht von den fremden benachbarten Körpern geraubt, sondern fast gänzlich vom Konductor angenommen. Um die bey den einander entgegen stehenden Gestelle immer in eine solchen Entfernung zu halten, daß der Tafft in der erfor derlichen Spannung bleibt, find an ihren Füßen besondere Keite angebracht, welche die verlangte Stellung bewirken, Den Arbeitern wird das Drehen der Zylinder durch vier besondere zum Auftritt bestimmte Schemel, die unter der Kurbel am Fußgestell befestigt sind, erleichtert; auf diese Art steht auch die ganze Maschine desto fester, da die Ar beiter mit dem ganzen Gewicht ihres Körpers darauf ruhen.

Elektrifirmaschine des Hrn. D. Wilhelm Wat fon. Dieser war unter den Engländern der erste, der die von den Deutschen gemachten Entdeckungen zu einer größern Vollkommenheit brachte, und im Jahr 1745. zu erst über diese Baterie geschrieben hat. Er war ein Apo theker und Mitglied der königl. Societåt der Wissenschafs ten in London. Seine Maschine ist dergestalt eingerich. tet, daß man mit einem Rade vier große, über einander angebrachte Glaskugeln auf einmal umdrehen kann, um ihre Kraft zu vereinigen. Die Wirkung dieser Maschine muß allerdings groß seyn. S. Jos. Priestley am ang. O. Tab V. Fig. 1.

Elektrifirmaschine des Herrn Benjamin Wilson. Dieser Naturforscher, welcher ums J. 1746. seine Ver suche in England machte, richtete seine Maschine so ein, daß ein gläserner Cylinder vermittelst eines Rades gedreht wird. Sie ist bequemer als die andern, weil sie wenig Plaß einnimmt; hat aber die Unbequemlichkeit, daß so wohl der Cylinder, als das Reibzeug von andern Körpern nicht weit genug entfernt find. Das Reibzeug ist nicht isolirt, und der Leiter liegt nicht fest. Was sonderliches. ist übrigens an dieser Maschine nicht. S. Jos. Priestley am ang. D. S. 348.

Elektrifirmaschine mit der Glasscheibe. Anstatt der Glaskugeln bedient man sich auch der Glastafeln zu Elektrisirmaschinen. Wer der Erfinder daven sey, ist nicht völlig bekannt. Priestley hat anfänglich einen gewissen Herrn Ramsden, mathematischen Instrumentenmacher zu Hay Market, womit auch Herr Erleben in seiner Naturlehre S. 59. übereinstimmt, dafür gehalten, nach her aber Herrn D. Ingenhouß dafür angegeben, und die fer Meynung ist auch Tiberius Capello S. 109. Jch will die Einrichtung derselben kürzlich beschreiben. Was die Beschaffenheit des Glases betrifft, so rühmen viele Natur forscher das weiße Glas aus Bretagne; andere ziehen das gelbe böhmische Glas vor. Hollmann empfiehlt vorzüglich gemeines farbiges Glas, welches ins Gelbe, Grüne oder Schwarze fällt, und die Erfahrung lehrt auch, daß das dicke, schwarze Glas, woraus man zu Seve Flaschen Technologisches Wörterbuch V. Theil.

bläßt, sehr stark elektrisch ist. Die Glastafel, welche ge meiniglich 9 Zoll im Durchmesser hat, wird auf diese Weise zubereitet: wenn sie gehörig abgerundet, und mit einem hierzu schicklichen, etwa eine Viertelelle langen ei fernen!Instrumente an dem Rande von allen Ecken, so viel als möglich, befreyet worden, so muß alsdenn mitten durch ein rundes Loch ohngefähr in der Größe eines Zolles ge schlagen werden. Zu diesem Behuf legt man die Tafel da, wo das Loch hinein soll, auf ein Stück Bley, wel ches etwas conver seyn muß, damit just der Fleck, wohin man schlagen will, fest anliege. Die Tafel hält man mit der einen Hand auf diese Art fest, mit der andern aber stößt man mit einer ståhlernen Spize so lange auf einen Fleck, bis die Politur des Glases da verschwindet. Dies wird so lange getrieben, bis an dem Orte ein Heines Loch ist. Man kann auch zuweilen die Tafel umkehren, und auf der andern Seite eben so verfahren. Der Fleck bes kömmt aber, che das Loch durchgeht, nachdem die Schei be mehr oder weniger dick ist, wohl 2 bis 3000 Stoße, denn man muß damit sehr behutsam umgehen, weil man bey einem zu starken Stoßen Gefahr läuft, die Scheibe im Augenblick zu zersprengen. Hat man aber erst ein kleines Lech hindurch, so ist die größte Schwierigteit gehoben. Man muß alsdenn auf vorbeschriebene Weise fortfahren, und das Loch so lange erweitern, bis man mit dem vorher beschriebenen Instrumente hinein kommen, und es mit weit leichter Mühe größer brechen kann; webey jedoch auch Behutsamkeit nöthig ist; denn, wenn man zu viel auf einmal abbrechen wollte, würde die Tafel leicht einen Riß bekommen, und beym Experimentiven von turzer Daver seyn. Wenn die Glasscheibe auf diese Weise ser. tig ist, so wird die Maschine dergestalt eingerichtet, daß. die Scheibe, durch deren Loch eine Welle mit einer Sure bel geht, in einem dazu verfertigten Gestelle, vertikal ges drehet wird, und sich an vier Kissen reibt, deren jedes an derthalb Zoll lang ist, und welche an den entgegen geseh.. ten Enden des vertitalen Durchmessers sich befinden. Der Leiter besteht in einer messingenen gabelförmigen Rehre, wovon die beyden hervorragenden, horizontalen Zweige gegen die Glasscheibe gestellt werden, so daß sie ohngefähr einen Zoll davon entfernt sind. Die Maschine ist übri gens so eingerichtet, daß sie an einen Tisch angeschraubt. werden kann. Man hat diesen Maschinen deswegen den Vorzug für denen mit der Kugel gegeben, weil nicht allein lettere den Einwirkungen der Feuchtigkeit mehr als jene ausgesetzt sind, sondern auch die Kugeln und Cylinder der Gefahr, von freyen Stücken zu zerspringen, unterworfeu sind, bey welcher Gelegenheit die Stücken eft mit einer außerordentlichen Geschwindigkeit sehr weit getrieben wer den, so daß men vor dem Unglück, verleht zu werden,, nicht genug sicher ist..

Elektricitatsmesser, f. Elektrometer.

Elektrometer. (Mechaniker.) Eine Beranstaltung, um die Stärke und Beschaffenheit der Elektricität eines Körpers zu bestimmen, oder die elektrischen Erscheinungen in einem verlangten Grade der Stärke hervor zu bringen.

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