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Mtonder Drittel Speciesthaler, f. 8.

Altonaer Rechnungsmünzen. Zu Altona rechnet man nach Mark zu 16 Schilling a 12 pf. Lubisch. Hingegen follen die Handelsbücher seit 1777. in Species Mark Banfo geführt und folgende Eintheilung gemacht werden: Pf. Banko

12 Schilling Bo.
16. Mark

192

576 48. 3

Speciesthaler.

man fchon dieselbe Gattung auch in China sehr schön macht. Es giebt zweyerley Arten, als das Mitchweiße, und das, welches ins blaulichte fällt. Die Glasur desselben scheint stark in Fluß gebracht zu seyn.

Altzeichen, (Musikus) s. Altschlüssel.

Aludels, (Scheidekunst) diese sind eine Art Gefäße oder Helme, die oben und unten ́offen sind, und die or: dentlich aufeinander passen; so daß sie eine mehr oder minder lange Röhre machen, je nachdem mehrere solche Gefäße sind. Das unterste dieser Gefäße muß oben verschlos fen seyn, oder nur ein Loch haben. Die Röhre des Alu dels ist also eine Art Helm, den man nach Willkühr verAltonaer Secbtelspeciesthaler, s.. Sechtelspecies. Altonaer Speciesthaler nach dem alten Banko, längern oder erweitern kann, und den man in eine Destils fuß, und dabey angenommenen Dänischen, gilt 3 Mark lirkolbe richtet. Man nennt sie auch Sublimirtopfe. Banko Schrot. Im Gehalt 14 Lth. geben auf die rauhe aufgelöstes Metall genennt. Alle sind weiß, und werm Amalgama, (Metallurgie) wird ein mit Quecksilber Cöllnische Mark 8 Stück. Ein Stikk wiegt 8097 viel Metall in Quecksilber aufgelöst worden, so find se Richtpfennigkorn. Auf eine feine Colln. Dark gehen 94 so dick als Brey, ja sie werden, wenn sie eine Zeit lang in viel Metall in Quecksilber aufgelöst worden, so find fie Stuck. Ein Stück enthält fein Silber 7085 Richtpfen der Kälte und Ruhe stehen, ganz hart. Die Amalgama. nige. Berth nach dem 20 fl. Fuß Rthlr. 10 gr. 7 pf. tion gehet leichter ven statten, wenn 1) die Metalle zart Man hat auch dergleichen halbe, die auch die Hälfte von allen betragen, 2) Nach dem neuen Boucofpecies und zertheilt oder die leicht flüssigen gar geschmolzen werden, Courantfuß, für Schleswig und Hollstein, zu Anfang des die Zertheilung mag geschehen auf was für eine Art fle 1788sten Jahres bestimmt, zu 48, El. Species oder 60 Bl. denn dieses macht die Wirkung des Quecksilbers schwer wolle, nur nicht durch Niederschlagen mit einem Salze, Courant Schrot. Im Gehalt 14 Lth. Gehen auf die raube Colln. Mark 8 Stück. Ein Stück wiegt 8097 mit dem Quecksilber wohl unter einander gerieben wird; oder verhindert sie ganz und gar; 2) wenn das Metall Richtpfennig Korn, auf eine feine Colln. Mark gehen 943) wenn eine Wärme dazu kommt, die so stark ist, daß Stuck. Ein Stück enthält fein Silber 7085 Richtpf. Werth nach dem 20 fl. Fuß 1 Rthlr. 10 gr. 7 pf. Altonaer Vier u. 3wansigtet. Speciesthaler, f.d. Altonaer Zweydrittel Speciesthaler, f. given Drittel u. 1. w.

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Altenaer Zwölftel Speciesthaler, fiche Zwölftel Species.

bas Quecksilber nur nicht wegfliest; 4) wenn das Metall Feit ist. Es werden aber bey verschiedenen Metallen vers eine reine Fläche hat, und vornehmlich ohne alle Fettigschiedene Handgriffe zum Amalgamiren erfordert. Die leichtflüffigen, als Bley, Sinn und Wismuth, dürfen nur über gelindem Feuer, und sobald sie fließen, abgeheAltorfer Muschelmarmor, f. Muschelmarmor. ben, drey bis viermal so viel Quecksilber mit einemmate Alt. Reaumursches Thermometer. Hierunter ver- dazu gegossen und umgerührt werden, so ist das Amalga. stehet, man dasjenige Thermometer von Weingeist, wel ma fertig; welches hernach in einem eisernen Mörser geches Hr. Reaumur selbst verfertiget, oder nach seiner An- rieben und das Trübe mit Wasser abgewaschen wird. gabe ist verfertigt worden. Es soll den Frierpunct des Dabey ist die Behutsamkeit nöthig, daß beym Schmetzen Wassers mit und den Kochpunct desselben mit 80 bez eine stärkere Hige gegeben werde, als nur eben dazu noWassers mit und den Kochpunct desselben mit 80 be seichnen. Die Temperatur des Kellers unter der Pariser thig ist, auf daß das Quecksilber nicht sprüße. Wenn feiseichnen. Die Temperatur des Kellers unter der Parisernes Gold und Silber, zu dünnen Blåtchen geschlagen, 'in Sternwarte soll 10,25 Grad betragen. Da aber die Bes einen glühenden Tiegel gethan, das Quecksilber dazu gegofftimmung des Kochpunctes falsch ist, so muß solche nach sen und umgerührt wird, so amalgamirt es sich sogleich; Lambert auf 102,6 Grad geseht werden. noch leichter und in der Kälte gehet es von statten, wenn das Silber oder Gold in Scheidewasser aufgelöst und mit Kupfer oder Eisen niedergeschlagen wird. Ob schon das Kupfer aus dem Scheidewasser durch Eisen niedergeschlagen worden, so will es dennoch das Quecksilber nicht an-greifen. Wenn aber das niedergeschlagene Kupfer mit Wasser rein abgewaschen, Quecksilber dazugethan, und, nachdem es viel oder wenig ist, ein oder etliche Tropfen Scheidewasser mit 15 bis 20mal so viel reinem Waffer vermischt, hinzu gegessen wird, so amalgamirt es sich so fort, wenn es umgeschüttelt, oder, welches besser ift, in einem Mörser gerieben wird. Auf diese Art wird Gold, Silber, Bley, Zinn, Zink und Wismuth amalgamiët. F 2

Altschlüssel, (Musikus) ist das Zeichen, welches man der Altstimme vorseßt, und nach welchem das ganze Notensystem benennet wird. Man gebraucht hierzu den C Schlüssel; seht man ihn auf die dritte Linie des Sy stems, so zeigt er den ordentlichen oder tiefen Alt an. Auf der zweyten aber den hohen Alt.

Altweißes Porcellan, ist eine Art Chinesischen Por cellans, von Masse und Glasur sehr schön. Dieses Por. cellan ist kostbar, ziemlich felten, und daher wenig im Ges brauch. Seine Masse läßt sich nicht ins Lange verarbeiten, daber man nur kleine Gefäße und Figuren daraus machen kann. Man verkauft es im Handel als japanisches, ob

Der

Der Epsglastönig erfordert zum Amalgamiren auch be: Sondere Handgriffe. Der leichteste Weg ist, wenn er mit Salpeter wohl gereiniget, geschmolzen und in einen dünnen Strahl, water beständigen Umrühren, auf warmes Quecksilber gegossen wird, welches zwey queer Finger hoch mit einer starten, aus Kalk und Petasche gemachten war men Seifensiederlauge bedeckt seyn muß, so gehet er in ein Amalgama. Weil er stark und mit Gefahr der dabey Stehenden um sich schlägt, wenn der König mit einemma le se häufig aufgegossen wird; so erfordert die Vorsicht, die Amalgamation in einem eisernen Kessel zu verrichten, der mit einem Deckel versehen, in dessen Mitte ein Loch fen muß, durch welches der Stampfer gehet, das Quec filber unter währenden Eingießen umzurühren, und an dessen Seite durch ein anderes Loch der Spiesglaskonig eingegossen wird. Auch darf dieser bey keinem stärkern Feuer geschmolzen werden, als nur eben nöthig ist, ihn zum Fließen zu bringen, sonst ist die Gefahr größer. Das mit er aber während des langsamen Ausgießens nicht ers starre, so können einige glühende Kohlen auf denselben in den Tiegel geworfen werden. Eisen und arsenikalische Könige amalgamiven sich nicht, und ob zwar das Eisen vermittelst des Vitriols sich amalgamiren läßt, so gelingt es doch selten, wenn nicht der Eisenvitriol zugleich kupfe richt ist. Ueberhaupt ist von dem Amalgamiren zu merken, daß nur ein gar geringer Theil des Metalls wirklich gleich einem im Wasser zerlassenen Salze aufgelöset werde, und damit durch ein diinnes Leder oder Filtrum könne gedrückt werden. Dieser völlig aufgelöste sehr geringe Theil be trägt in der Wärme mehr als in der Kälte, und läßt sich derohalben nicht genau bestimmen, sondern nur durch eine Destillation entdecken, da er am Boden der Retorte liegen bleibt. Man kann demnach einem Amalgama das meiste Quecksilber nehmen, wenn man es in ein dünnes, wie ein Beutel zusammengeschlagenes Leder thut, solches fest subindet und so viel Quecksilber durchdrückt, als man für nöthig findet; da denn das unvollkommen aufgelöste Me tall ohngefähr mir gleich viel oder etwas mehr Quecksilber zurück bleibt. Wenn auch das Amalgama eine Zeit lang ruhig in der Kälte stehet, wird solches hart, doch mit einem Metalle mehr als mit dem andern, so bald es aber in die Hihe kömmt, oder wieder gerieben wird, zertheilt sich das Metall wieder unter das Quecksilber, und das Amaigama wird wieder weich. Denn die Verhärtung entftehet daher, daß sich das Quecksilber von dem amalgamir ten Metalle, roar nicht ganz, doch zum größten Theile, scheidet, und die Metalle, das Gold ausgenommen, in die Höhe wirft. Das Gold hingegen sehet sich wegen sei ner mehrern Schwere zu Boden. Die unvollkommenen und Halbmetalle lassen sich durch langes Reiben oder Schüt teln, und durch oft frisch zugegossenen frischen Wasser, fast ganz wieder vom Quecksilber als ein Schlamm abwaschen; am leichtesten der Spiesglasfönig und Wißmuth; das Gold und Silber hingegen bleiben bey dem Quecksilber, tn so weit solches nicht selbst, durch die sehr lang angehal tene Bewegung, als ein schwarzgrauer Schlamm zertheilt,

toelcher aber durch die Destillation wieder Quecksilber whd.

Amalgama die glåsernen Gefäße inwendig zu verzinnen. Man braucht zu diesem Amalgama uvey Thei le Quecksilber, einen Theil Wißmüth, einen Theil Bley, und einen Theil Zinn, und verfährt also damit: Man lasse Zinn und Bley mit einander in einem Schmelztiegel zergehen; man thue den in kleine Stücken zerstoßenen Wißmuth dazu, und wenn dieser geschmolzen ist, thue man das Quecksilber hinein, welches man vorher gereinigt has ben muß. Man lasse diese Mischung kalt werden, wenn man sie abgeschäumt hat, und mache Gebrauch davon, indem man sie nach und nach, und langsam über alle die Theile der innern Oberfläche tes gläsernen Gefäßes fließen lässet, welches recht rein, trocken und ein wenig warm seyn muß.

Amalgama, ein leuchtendes zu machen. Man nimmt zehn Grane Phosphorus, schüttet 2 Quentchen Lavendelöl darüber, in eine etwas lange Phiole, so daß zwey Drittel derselben leer bleiben. Die kleine Phiole macht man am Lichte etwas warm. Wenn nun das Hel anfangt, den Phosphorus mit Wallen aufzulösen, so schütz tet man ein halbes Quentchen Quecksilber hinein, und schüttelt die Phiele 2 oder 3 Minuten lang, so stark mán kann; wenn das geschehn ist, so ist der Phosphorus mit dem Merkurius amalgamirt. Sehet man dieses ins Dunkle, so wird es einen hellen Schein von sich geben.

Amalgama zu Elektrisirmaschinen des Hrn. Riens mayer. Man nimmt 2 Theile Quecksilber, 1 Theil gereinigten Zink und 1 Theil reines Zinn. Die beyden lehe ten Ingredienzien schmelze man unter einander, mischt sie alsdenn mit dem Quecksilber und schüttelt die Mischung in einer hölzernen Büchse, die inwendig mit Kreide uberzogen ist. Man zerreibt sie vor dem völligen Ertalten zu einem feinen Pulver, und beym Gebrauch kann man ent weder das blosse Pulver auftragen, oder es vorher mit Fett einreiben. Des Hrn. Teret: dieses bestehet aus 3 Theilen Quecksilber, 3 Theilen Zinn und Theile fein gepülverte Kreide. Das Zinn läßt man in einem eiser nen Löffel über dem Kohlfeuer schmelzen, und sobald es fließt, seht man ihm das Quecksilber zu; daraus wird sehr schnell ein Butterweiches Amalgama, worunter man die Kreide mischt.

Amalgamir Mühle, s. Quickmühle. Jac.

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Amandes, Amansen, so nennen die französischen Steinschneider und Spiegelmacher die Stücken Berglrystall, oder geschmolzenen Krystall, das sie mit dem Rade zu einer Figur, die denen Mandelfrüchten ganz gleich kommt, geschnitten haben. Man bedient sich auch ders selben in Aufziehung der Wandleuchter von Krystall, da man daraus Gehenke man, die man mit Kugeln vermenget.

Amaranth auf Wolle, wie solches in der Fabrik zu Eupen gefärbt wird. Auf ein Stück Tuch zu 80 90. Ellen. Siehe Carmoisin, der Ansud und das Ausfärben ist so wie hier gezeiget worden. Nach beyden

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wird das Tuch mit 3, 4-5 Pfund Pottasche geschönet, nachdem nämlich die Farbe hell oder dunkel verlangt wird, nur darf kein Orleans dazu genommen werden. Ein anderes Unfud: 5 Pfund laun; 10 Sal gemmae; 4 Pfund Weinstein; 4 Pfund Pott. Ausfärben: 5 Pf. weiße Stärke; 4 Pfund Cochenille; 8 Lth. Weinstein; 4 Eymer Sauerwasser; 4 Pfund Pottasche.

maranthroth auf Wolle nach Hrn. Porner, Auf Pfund Tuch nimmt man zur Farbenbrüh 3 Loth Weinsteinkrystallen; 3 Loth Zinnauflösung. Zur Far benbrühe 3 Loth Weinsteinkrystallen und 20 Loth Dr. -feille.

Amansen, f. Amandes. Amber, S. Ambra.

hat, so scheint zwar die Auflösung anfangs vollkommen zu seyn, aber hat sie einige Zeit gestanden, so faüt yen selbst viel von einem flumpichten Wesen nieder. Besser geht die Auflösung von statten, wenn man den Amber mit höchst gereinigtem Weingeiste, den man noch überdies mit Laitgensalz, oder mit einem wohlriechenden Dele geschwängert hat, etwas lange in einem Mörser reibt, oder damit zum Kochen bringt; dann kann man roohl ein halbes Loth Amber mit sechs Loth Weingeist auflösen. In Absicht auf seine Mischung hat er viel Aehnlichkeit mit dem Bernsteine, nur daß er eine geringere Menge erdhafter Theile zu füh ren scheint. Ein Quentchen davon giebt ohngefähr fünf Grane eines sauern Wassers, drittehalb Skrupel eines Dels, welches mit dem Bernstein überein zu kommer

Amberfarbe auf Leder, f. Farben der Handschuh. scheint, und zwey Grane eines flüchtigen sauern Salzes,

macher.

Ambergries, s. Ambra.

Amberholz, f. gelbes Sandelholz. Ambia, ein gelbes flüßiges Harz, welches fast wie Takamahaka riechet. Man findet es an der indianis schen See.

Am Boord feyn, d. i. im Schiffe seyn. Ambos. * Dieser soll von Cynira, einem Sohn des Agriopas, erfunden seyn.

Ambos, (Uhrmacher) von Glas. Man hat Kuts fchengläser, die außerordentlich dick und gegossen sind. Ein Stück davon kann, indem man es irgendwo knapp auflegt, mit einem Hammer viereckigt oder rund gehauen, auf einem groben Schleifsteine ringsherum und an der Un terfläche abgeschliffen, und mit Kitt, der aus Pech und fein geriebenem Ziegelmehle aus gleichen Theilen bestehet, auf ein Eisen oder Holz aufgekittet werden. Diese Vorrichtung heißt ein gläserner Ambos.

Ambos des adlers, 1. Unterstämpel. Ambra, Amber, Ambergris. Ein Erdharz, das ganz - undurchsichtig, schalicht, bruchicht, und fast wie Wachs so weich; es hängt sich wie Geigenharz an die Záhne. Auf kaltem Wasser schwimmt er; in heißem Wasser schmelzt er, wie ein Oel, theilt ihm, wenn er eine Zeit lang darin liegt, seinen Geruch mit, und giebt selbst in dieser Zeit einen Geruch von sich, der für die meisten Leute angenehm und erquickend ist. Schon wenn er blos zwischen den Fingern erwärmt wird, welches ihn immer weicher macht, oder wenn er gerieben wird, entwickelt Fich etwas von diesem Geruche, noch mehr, wenn man ihn in einem silbernen Löffel über das Feuer hält, und am stärksten, wenn man ihn in die Flamme eines Lichts bringt; da fångt er sehr geschwind Feuer; da er mit einer Hellen Flamme und mit einem aschgrauen Rauche ganz, ohne Asche nach sich zu lassen, abraucht. Er hat fast gar keinen Geschmack, und im Bruche ein törniges unebenes Gewebe. Er löst sich durchaus nicht im Wasser, noch in Schmierigen Oelen, aber, wie wohi mit einiger Schwies rigkeit, in wohlriechenden Delen und Weingeiste, auf; und wenn der leßtere auch durch Laugensalz geschärft ist, und man 12 Theile davon auf einen Theil Amber genommen

gerade so, wie das Bernsteinfaiz ist, zulegt bleibt noch etwas weniges Erde, oder von einer schwarzen Kohle in der Retorte zurück. Sein Geruch hat ihn vielen Leuten zum angenehmen Rauchwerk gemacht, und man hat ihn daher häufig unter andern Dingen zum Wohlgeruch, zum Parfümiren der Haare, und der Kleidungsstücke gebraucht. Auch den Aerzten hat er sich durch seine erquis ckenden Kräfte in Ohnmachten und Krankheiten der Nerven vorzüglich empfehlen, und sie haben daher seinen Gebrauch unter verschiedenen Gestalten in solchen Fällen angewendet. Nur Schabe, daß es nicht selten Leute. giebt, welchen dieser Geruch zurvider, und zuweilen fo unerträglich ist, daß sie, wenn sie ihn lange einhauchen müssen, darüber in Ohnmachten; und zuweilen in Sicht verfallen. Selbst sein Preiß schränkt seinen Gebrauch etwas ein. Denn selten wird das Loth davon unter acht halb Thalern verkauft. Aber eben dieser hohe Preiß hat Betrüger veranlaßt, ihn nicht nur nachzumachen, sondern auch den achten, durch Beymischung anderer wohlfeilerer Dinge zu verfälschen. Das erstere geschah, indem sie wohlriechende Pflanzenharze, vornehmlich Borar und Benzoe mit Pech und Wachs vermischten; das andre, indem man Borar, oder ein andres wohlriechendes Harz, oder auch Reismehl darunter mengte. Der lettere Be trug verräth sich leicht durch den gar zu schwachen Geruchh, den ein solcher verfälschter Amber hat, und dann wird das Reismehl bald und leicht von den Würmern angegriffen, und dadurch ganze Stücken des Amber gleichsam wurmfrässig. Ueberhaupt aber muß ein ächter Amber bey dem Schmetzen und Verbrennen einen reinen Geruch haben, bey dem Verbrennen keine Asche oder Kohle nach sich lassen, fast gar keinen Geschmack haben; im heißen Wasser ganz, wie ein Del, auf seiner Oberfläche schmel zen, und wenn man eine heiße Nadel durchsteckt, nichts an der Nadel kleben lassen. Eigenschaften, die sich nie alle beysammen, und, wenn sich auch einige derselben fin den, nie in dem gleichen Grade bey dem verfälschten Ame ber zeigen, wie bey dem ächten. Man finder den Am ber auf dem Meere, auf dessen Wasser er entweder noch schwimmt, und daraus gefischt werden muß, oder an das Ufer geworfen wird. Am besten findet man ihn auf der $3

Küste

Ameiseneyer zu fanimlen. (Vogelfänger.) Man sucht einen ebenen Plaß aus, und schneidet in einem Umkreise, zwoey bis drittehalb Schuh weit von einander, drey oder vier runde Stückchen Rasen, im Durchschnitt einen Schuh haltend, und einen guten Zoll dick, ans; die darunter liegende Erde râumet man noch einer Hand tief heraus, daß also kleine schräge Gruben daraus gebildet wer den. Diese schlåget man sedann mit einem tunden Instrumente so viel möglich und glatt. Hierauf lest manetliche dünne Stäbchen über jedes Loch, und bringet auf jedes die davon ausgeschnittene Nasenscheibe wieder, wobey man rings um dieselbe eine Oeffnung zur kleizen Gisbe bleiben läßt, die höchstens nur einen Zoll berdagen darf. Damit diese kleinen Gruben etwas verdunkelt werden, belegt man die Rasenscheibe mit einigen kleinen belaubten Zweigen. Nach dieser Zurichtung wird ein Ameisenhaugesteckt, fest verbunden, und in die Mitte zwischen den vorbereiteten kleinen kesfelförmigen Gruben, auf den ebenen Plaß hingeschüttet. Sobald dieses geschehen, fangen die Ameisen an, ihre sogenannten Eyer von dem offenen Platz wegzuschleppen, finden daher bald diese kleinen bes deckten Gruben, und legen solche darinnen ab; womit sie so lange fortfahren, bis sie solche gänzlich, aus dem Schuit weg, in diese Gruben getragen haben, daraus man sie dann rein ohne Erde vermischt nehmen kann.

Küste von Madagaskar und Sumatra, sonst aber auch auf der Kure Bon Malabar, an den moluckischen Eilanden und Acthiopien: zuweilen, aber weit feltner, auch an den englischen und anderen mitternächtlichen Kästen. Man soll schon Stücke zu hundert und zwey und achtzig Pfunden gefunden haben, aber vermuthlich sind diese aus Eleinern zusammengeballt. Denn so, wie der Amber an das Ufer geworfen wird, ist er sehr weich. Sehr oft fin det man Schnabel, oder andre Theile von Vögeln, Fischgrâtenspuren von Schaalenthieren, und dergl. darin, und man hat schon goue Stücken bey Wallfischen, vornehm, lich bey dem Cachelot, gefunden. Viele Schriftsteller find daher auf den Gedanken gerathen, dem Amber einen thie rischen Ursprung zuzuschreiben, und sie glaubten, ihre Meynung durch Müllers Beobachtung zu bestätigen. Dieser bemerkte nämlich bey dem Cachelot in einem Beu, tel, der durch zween Gänge mit den Nieren und der Milz_fen ausgegraben, sammt der Erde in einen derben Sack Gemeinschaft hatte, und mit einer pomeranzengelben, dem Dele gleichenden Fenchtigkeit angefüllt war, harte Kugeln, die drey bis zwölf Zoll dick, und 1 bis zwanzig Pfund schwer waren; sie waren wie Zwiebeln gehäutet, und hatten zwar anfangs einen stinkenden, aber nachher einen sehr angenehmen Ambergeruch. Linnee unterschei, det zweyerley Art Ambra, als den grauen und den ge meinen; in der Handlung aber sind fünferley Arten gewöhnlich, als: 1) der weiße, welcher selten zu bekom men; wird auch wenig geachtet, weil er mit Gyps vermischt ist; 2) der graue und wahre Ambra; 3) der schwarze; 4) der braune; 5) der fließende Ambra, liquida ambra (f.d.). An den Ufern der Insel Jolo sammlet man vielen Ambra, bey Westwinde gefunden, welcher zuweilen noch ganz flüßig ist. Nach neuern Beobachtun gen soll der Ambra wirklich der Koth vom Physeter Macrocephalus seyn. Man finder in demselben allemal Stücke von dem Schnabel der Sepiae octopodiae. Der Potfisch lebt blos von dieser Sepia, und es wird daher wahrscheinlich, daß der Amber durch eine Verstopfung der Ercremente in dem Recto dieses Walfisches entsteht.

Ambreade heißt zuweilen der falsche oder nachge machte Ambrá, dessen man sich auf einigen afrikanischen Küken, und sonderlich im Senegal, mit Vortheile zum Handel bedienet. Es giebt davon große rothe Stücke, oder Kugeln, wovon das Tausend an zwanzig Schmire drey Pfund wiegt, und auch kleinere, welche nur dritte: Halb Pfund wiegen,

Ambreades, eine Art Glasperlen.

Ambrosianische Münze, also werden die Münzen genennet, welche die Herzoge von Mayland haben schlas gen lassen, worauf der heil, Ambrofius zu Pferde mit eis ner Geifel in der rechten Hand stehet.

Ambrosinmandeln, f. Mandelbaum,

Ameiseneyer. Dieses sind die Gehäuse, worinnen die jungen Ameisen oder derer Larven stecken, Der Vo gelfänger braucht solche besonders zur Fütterung der Nachtigallen,

Ameisensäure. Die Säure der Ameisen läßt sich leicht durch den blossen Geruch erkennen, wenn man wäh: rend des Frühlings oder des Sommers einen Ameisenhanfen zerstört. Diese Insekten geben, wenn man sie reizet, eine Feuchtigkeit von sich, welche sauer riecht und sauer schmeckt. Das Wasser und der Weingeist werden säuer lich, wenn man die Ameisen in ihnen herumschüttelt. Diese Säure zu erhalten, sammlet man, nach des Herrn Arvidsons Vorschrift, am besten auf folgende Art: Man legt im Junius und Julius glatte hölzerne Stäbe auf eis nen aufgerissenen Ameisenhaufen, und stößt so viel von anhängenden Ameisen alsdann in ein wasservolles Gefäß, als dieses fassen und das Wasser ertränken kann. Die langsam getrockneten Ameisen destillirt man in einen halb damit angefüllten Kolben, mit dem ein Helm und eine große Vorlage damit verbunden wird, bey stufenweise vetmehrten Feuer bis zur Ausscheidung aller Säure, und brenzlichten Oels. Man erhält aus Pfund Ameisen ohngefähr 15 Loth von Saure, nachdem sie vom Del geschieden worden ist. So kann man auch durch das Aufgießen von siedendem Wasser auf Ameisen, die mit kalten Säure ausziehen, wenn man das Wasser nach dem ErWasser gewaschen, in Leinwand eingebunden sind, die kalten ab und so lange zu wiederholtenmalen neues hinzu gießt, bis sich keine Säure mehr auszieht; worauf die Leinwand ausgepreßt, und alle Antheile des sauren Aufgusses zusammen gemischt und filtrirt werden. Ein Pfund Ameisen giebt auf diese lehte Art ein Maaß einer dem Effig am Geschmack gleichenden, aber nicht an Schwere übertreffenden Säure. Gereinigt wird sie, um wie Eifig

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Nach dem Hr. Bergmann (kleine chem. Schr. 2 B. S. 113.) enthält er 20 Theile Kalkerde; 40 Alaunerde; 25 Kiesel; 13 Eisen, 2 Theile Verlust.

Amethystfarben oder violblau das Glas zu får. ben. Man nimmt zu jedem Pfund Fritte, noch ehe man selbige schmelzt, 1 Unze vom folgenden Pulver, und vermischt selbiges wohl unter einander. Man bereitet dieses Pulver aus Pf. Braunstein und 1 Unze Zepherstein. Wenn man diese zwey Materien wohl pulverisirt hat, so mischt man sie mit Sorgfalt unter einander, und wirft sie in die aus Krystall gemachte Glasmaterie. Man nåhert seine Gefäße nur nach und nach dem Feuer; schmelzt und bearbeitet das Glas, so bald es gereiniget ist, und die gewünschte Farbe angenommen hat. Man kann, indem man die Dose von dem Pulver mehrt oder mindert, eine mehr dunkle oder mehr helle Farbe bekommen. Dies ses hängt blos von der Einsicht und erlangten Erfahrung des Glasmachers ab. S. a. Glasfluß gefärbter. No. 12.

Amethyst, die gewöhnlichste Farbe dieser Quarzart ist vollkommen violblau von allen Graden der Höhe. Das dunkle violblau fällt aber oft etwas ins bräunliche, ja zu weilen so stark, daß es wirklich ins braune übergeht. Man findet diefen Stein auch milchweiß, bisweilen grau, und höchst selten hoch olivengrün. Oft kommen in einem Stü de zwey dieser Farben in abwechselnden Streifen zugleich vor. Er wird derb, in stumpfeckigten Stücken (Geschies ben) und in etwas stumpfen sechsseitigen Pyramiden, die Amianth, Bergflasch, Erdflasch, Seidenstein, da, wo sie angewachsen sind, zuweilen ein oder zwey An- Weberamianth, Asbest, ächter Asbest, unver fänge von Saulenflächen zeigen, gefunden. Inwendig brennlicher Lein, Amianthus, Asbeftus Linn. * Jst ist er am gewöhnlichsten glänzend, oft auch nur wenig glân insgemein von einer grünlichtweißen Farbe, die sich ets.. zend. Sein Bruch ist im ersten Fall muschlich, im andern was dem Berggrün nähert, selten gelblichweiß. Man Splittrich, und im dritten von einem Mittel zwischen splits findet ihn gewöhnlich derb, nur selten in einzelnen kleinen trich und grob- und auseinander laufend fasrich. Er Büscheln. Inwendig ist er schimmernd, auch woht we tommt oft von unordentlich stänglichen, abgesonderten nig glänzend; und von einem gemeinen Glanze, der sich Stücken, die sich dem Körnigen nähern und eine etwas dem metallischen nähert. Seln Bruch ist zart, und meist Schlef in die Encere gestreifte Oberfläche haben; oft von auch gerad und gleichlaufend fasricht, und die Bruchstüche dickschalichten abgesonderten Stücken, welche pyramidale langsplittrich. Er ist insgemein etwas durchscheinend, zus Biegungen machen, und daher im Durchschnitte oft ein weilen auch undurchsichtig, sehr weich, in schwachen Stenfortificationsartiges Ansehen haben, oft auch von beyden geln etwas, in einzelnen Fasern völlig biegsam, fühlt sich zugleich vot. Die lettere Abänderung des Bruches hat wenig fett, auch nicht sonderlich kalt an, und ist nicht soninsgemein gar teine abgesonderten Stücke. Die Gestalt derlich schwer. Dieses Fossil wird noch in den Material feiner Bruchstücke ist unbestimmt eckigt und scharfkantig. laden und Apotheken unter dem Namen Federweiß geEr wird durchsichtig, auch halb durchsichtig und durchscheis führt, und in der Vieharzneykunft gebraucht. Auch wird. nend gefunden. In den übrigen außern Kennzeichen hieraus die unverbrennliche Leinwand und das unverbrenne. sommt er mit den andern Arten des Quarzes überein. liche Papier, beydes zu weiter keinem Gebrauch, als nur Er wird häufig in den Pfälzer und Zweybrücker Agatniren, zur Seltenheit, bereitet. Der Amianth bricht gewöhnlich vorzüglich schön aber, auch in beträchtlicher Menge bey in Serpentinsteine, auf diese Art wird er zu Sachsen in

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