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als von dem andern, zerstößt diese Species und mischt sie wohl unter einander. Von diesem Pulver nimmt man 8 Loth, und Pfund sauber ausgewaschene Stahlfeilspåne, vermischt es unter einander, und laßt es in einem Tiegel flüßig werden; denn gießt man es in den Guß, so fallen die Schlacken davon, und findet man in einem ganzen Pfunde Stahlfeilspåne etwa nur 2 oder 3 Loth weißer glänzender Masse. Oder: man nimmt 2 Mätzen Asche, und 2 Mähen ungelöschten Kalk und mischt beydes unter einander. Ferner nimmt man guten Weinesfig, läßt sol, chen wohl sieden, doch daß selbiger nicht ausrieche, dann gießt man solchen siedheiß über die Asche und den Kalk, so wird eine sehr scharfe Lauge daraus, in diese legt man ben gefeilten Stahl, und läßt ihn 6 Tage darinnen liegen, hernach wäscht man ihn auf das feinste aus, und läßt ihn trocken werden, gießt sodann wieder frische Lauge darüber, und läßt ihn 4 Standen über dem Feuer stehen, so be tommt er enie Kupferfarbe. Hierauf trocknet man ihn ab, und läßt ihn mit Borar zergehen, und sobald er im Flusse ist, wirst man calcinirten Weinstein darauf, und et Ivas Arsenik, und läßt ihn ohngefähr eine Stunde im Fluß. Gießt man sodann damit, so ist solches so schön weiß als Silber.

Eisenwerk obne Feuer und Löthen zu ergänzen. (Eisenarbeiter.). Man nimmt einen kleinen Klumpen von seinem neuen Lehm, der weich gemacht und fein ges fiebet ist. Man vermischt ihn mit Cyweiß, und arbeitet ihn sehr wohl durch, bis er so stark als ein Brey oder Mörtel wird. Hierzu thut man etwas Eisenfeilstaub, und vermischt es wohl, damit fullet man das Innere des Rik ses aus, und macht einen kleinen Rand darum, so wird es bald hart und zum Gebrauch dienlich, auch dauerhaft feyn.

Eisenwürfel, würflichtes Eisener3, Mine de Fer cuhique. Die Seitenflächen dieses Erzes find immer gerad, winklichte Vierecke. Man hat sie vollkommen mit ganz glatter Oberfläche, braun wie Eisenroft, und von den Kieswürfeln in nichts unterschieden, als daß sie reicher an Eisen find. Sie lassen sich weder hämmern, noch roh leicht von dem Magnet anziehen. Dann hat man sie auch vollkommen mit gestreifter Oberfläche. Sie sind von uns terschiedlicher Größe, die größten haben 18 Linien im Durchmesser, und diese sind immer wieder aus kleinern zusammen gesetzt. Die Streifen auf den Seitenflächen, die einander gerade gegen über stehen, laufen parallel mit einander, und haben eine ganz entgegen gefeßte Richtung mit den Streifen auf den Seitenflächen, welche zunächst Daran stoßen. Von außen haben sie eine braune, im Bru che aber zunächst an der Oberfläche eine schwärzlichte, wei rer nach innen eine röthlichte Farbe; zerreibt man sie zu Staub, so nehmen fie eine gelbe, etwas ins Braune spies lende Farbe an; dann werden sie zum Theil vem Magnet angezogen. Am Stahle geben sie Funken, und im Bru che find fie gemeiniglich zellicht. Sie sind sehr reich an Eis fen, und enthalten deffen oft 70 Pfund im Centner; im Glühefeuer zerspringen sie, und brennen sich röthlicht.

In der Kälte werden sie von mineralischen Säuren nicht angegriffen, aber kochende, sehr concentrirte Bitriolsäure lost fie auf.

Eisen, das, zerschroten, (Eisenschmiede) f. Zet schroten, das Eisen. Jac.

Eisenzeughandler, f. Eisenhändler.

Eisenzuckersalz, eine Verbindung der Zuckersäure mit Eisen, ist prismatisch, loft sich im Wasser leicht auf, und verwittert an der Luft.

Eisen zu gießen. Man nimmt schönes reines Eisen feilig, wäscht es erst mit Lauge, dann mit reinem Wasser, mischet halb so viel pulverisirten Schwefel darunter, schmelzt es, so wird es so leicht wie Kupfer fließen. Weng es recht heiß ist, so gießt man es in die Formen, es wird sehr scharf fallen, und lassen sich sehr saubere Dinge date aus gießen.

Eisen zu kitten, s. Kitt zerbrochenes Eisenwerk.
Eisen zu laďkiren, f. Eisenlack. Jac.

Eisen zu löthen, (Eisenarbeiter) s. Löthen, das Ei fen. Jac. und Zusammenfügung metallener Stücken. Eisen zum Absprengen der Gläser, s. Sprangeisen. Jac.

Eisen zu schroten, d. i. das Stangeneifen zu Schlä gel und anderm Gezàhe in Stücken hauen.

Eisen zu schwarzen, (Schlosser) f. Schwärzen des Eisens. Jac.

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Eisen zu überkupfern. Nehmet sehr feine, kleine im Feuer gereinigte Kupferbleche 2 Loth, und Scheide. wasser 6 Leth, thut alles zusammen in ein Glas. In oder 4 Stunden wird das Kupfer aufgelöst feyn, laßt es kalt werden, und bestreicht das wohl geglättete und geref. nigte Eisen mit einer Feder. Das Eisen wird sogleich wis Kupfer aussehen. Wenn sich die Farbe abreibt, so ers neuert man sie. Nur zweymal hinter einander darf das frische Auftragen nicht geschehen, sonst wird die Farbe schwarz.

Eisen zu verzinken, f. Verzinkung der eisernen Kochje gefäße.

Eisergrund, f. Hegergrund.

Eiferkuchen, (Zuckerbäcker) f. Eisenkuchen. Jac.

Eiserne Früchte nennt man das immerwährende Eins kommen eines Guts, welches der Junhaber desselben von Zeit zu Zeit Jemanden liefern muß, als Zinstorn und dergleichen.

Eiserne hand, xapoidypa. Dieses war bey den Alten ein eiserner Hafen, den man aus einer Maschine in die feindlichen Schiffe warf. Unter den Griechen foll der berühmte Athenienser Perikles zuerst derselben sich be dient haben. Einige, selbst alte römische Schriftsteller nennen manus ferreas, auch wohl Manicas, diejenigen Werkzeuge, die Duilius im ersten punischen Kriege gebrauchte, und welche ihn gleich in dem ersten Seetreffen den Sieg gegen die Karthaginienser verschafften. Er be diente sich nämlich derselben zum Entern, wie man es heut zu Tage nennt. Man beschreibt sie als eiserne Haken, die man aus gewissen Maschinen auf die feindlichen Schiffe

warf,

warf, diese damit feft hielt, an sich zog, und so das Sce. treffen gewissermaaßen in ein Landtreffen verwandelte. Allein, nach dem Zeugnisse des Polybius, der als ein Soldat von Profession hier wohl der sicherste Gewährs. mann ist, hießen die Maschinen, die dem Duilius zu dies sem Behuf von jemand angegeben wurden, (die er also nicht, wie man gewöhnlich sagt, selbst ersand,) vielmehr Kopxxeç, Corvi, f. Rabe.

Eiserne Hülse, (Bergwerk) ist ein Eisen mit einem runden Loch, darinnen es in den Säulen des Hammer oder Pochgerüftes beweglich ruhet, in welches der Heim des greßen Schmiedehammers und Pochers geschoben, und vermittelst dessen Bewegung mit bewegt wird.

Eiserne Rnechte, Eisenknechte, f. Bader. Eiferne Rochgefäße zu emailliren. Man nimmt 9 Theile Mennige, Krystallglas 6 Theile, raffinirte Pots asche 2 Theile, raffinirten Salpeter 2 Theile, Borar 1 Theil. Wenn alles fein gerieben, gemischt, in einen ge räunigen Schmelztiegel eingeseßt, welcher mit der Masse halb angefüllt wird, und gegen Kohlen und Flockasche wehl bedeckt ist, allmählig erhitzt und ausgeschäumt wors ben; so fließt es innerhalb 4 Minuten, vor dem Gebläse, zu einem dichten klaren Glase, welches man auf einem Reibstein ausgießt, im Wasser ablöscht, und in einem Glasmörser zu einem zarten Pulver gepulvert, und so eis nien dicken Brey macht. Mit dieser Glasur übergieße man eine eiserne Schaale von innen und außen. Man trockne den Anguß, warme ihn nach und nach, und sehe ihn, uns ter einer Bedeckung, in den Ofen ein. Das Glas fließt in einer halben Minute mit einer schwarzen Farbe. Eine auf diese Art überzogene Kupferschaale erblickt man durch die durchsichtige Glashaut mit ihrer schönen Kupferfarbe, und sie ist vor allen Eindrücken des Grünspans gesichert.

Eiserne Brücke, ist eine etwa einer halben Elle brei te, ein und ein halb Viertel hohe Krücke, mit einem els lenlangen gehöhlten eisernen Stiel, so gemeiniglich zum Schutte einzufüllen und anderm gleichartigen Bedürfniß beym Hüttenwerk gebräuchlich.

Eiferne Tagel zu schwärzen, s. Schwärzen der eis fernen Någel. Jac.

iserne Pacht ist, wo der Pachter in allen und jeden Wirthschaftstheilen des gepachteten Gutes alle Gefahren und Unglücksfälle über sich nimmt, und auf keine Weise, es begegue ihm, was da wolle, keinen Nachlaß (Remis fion) an den Pachtgeldern bekömmt; in dessen Betracht et jedoch auch ein sehr leidliches Pachtquantum erlegt. Liferne Pfanne, (Blaufarbenwerk) s. Pfanne. Biserne Pfanne, EKnaufmacher) s. Pfanne. Eiserne Platte, (Probierkunft) ein Werkzeug, wel shes in einem Laboratorio nöthig ist, hierzu gehören noch eiserne Ringe und Hämmer, um die in den Ring gelegten Minern und Steine klein zu machen.

Eiserner Backofenbeerd, besteht aus gegossenen Platten, die an einander gelegt werden, und den Boden Des Backofens bilden.

Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Eiserner Harken. (Gärtner.) Bon diesen muß Gärtner wenigstens zwey haben, eine größere, deren Balken 2 Fuß lang und welche mit Spißen, die etwas stark, und im Ganzen 5 Zoll lang seyn müssen, versehen ist. Dieser bedient er sich, um das Gegrabene sogleich da mit fein zu harken. Und denn eine kleinere, deren Bat ken die Breite der gewöhnlichen kleinen Wege, nämlic in der Länge 1 Fuß hat, und nur mit 8 Spißen, die aber etwas zarter, und im Ganzen nur 4 Zoll lang sind, ausgerüstet ist. Dieser bedient er sich, um den ausge streueten Saamen damit einzuharken, weil mit jener größern der feine Saamen zu tief eingeharkt worden, er fie auch auf kleinen Beeten nicht schicklich würde gebrauthen können. Die Stiele an diesen Harken müssen lange, schnurgerade, recht runde Stangen seyn, welche unten aufgespalten, und woran der Valken zweymal befesti get ist. Eiserne Röhren zu gießen, (Hoherofen) s. Röhren, eisene. Jac,

Eiserne Röhren zusammen zu setzen, (Wasserkunste bau) . Röhren, eiserne. Jac.

Eiserner Schlägel, (Böttcher) s. Böttcherschlägel.
Eiserner Schlichthobel, f. Hobel.

Eiserne Schuhe. Ist ein Eisen, welches unten spis und nach oben mit 2 auch wohl 4 Federn gemacht, eye man auf einem zugeschärften und einzurammenden Pahl befestiget, damit sich dieser besser in den Grund schlagen lasse

Eiserne Spille des Göttinger PAuges. Hierauf werden die beyden Råder feste geschoben; sie ist 3 Fuß lang, 1 bis Zoll im Durchschnitt dick, von gutem Eisen verfertiget, und, so weit sie unter dem Busche hergehet, rund; an beyden Seiten aber, wo die Råder aufgesteckt werden, viereckigt gemacht, und die Råder feste darauf geschoben; an beyden Enden der Spille werden dieselben, vermittelst einer Trille und eines Splettnagels, befestis get. Oder, man kann auch eine ganz runde Spille, vorne mit einem Splettnagel und hinten mit einem Kopfe dazu». nehmen, und die Räder mit Holze feste darauf keilen. Will man die Spille in der Nabe umlaufen lassen, so wird ein ziemlich großer und platter Knopf an dieselbe gemacht, damit er vor dem Radeloche leicht umlaufen, und nicht einbohren könne, auch linker Hand an das niedrige Rad gebracht. Denn wenn der Splettnagel an solche Seite kömint, und das Land gedünget ist, wickelt sich der Mistan denselben gar leichte feste. Diese Spille trägt den Pflugbusch, und wird durch zwey lange und zwey kurze eiserne Bänder, die an den Pflugbusch feste genagelt wer den, gehalten, so daß die Spille in der Ausrundung un ter dem Busche und auf den Bändern zugleich willig umlaufen könne.

Skiferne Stabe, (Probirer) ein Werkzeug des Labo ratoriums. Diese sind mit einem Haken, damit man fließende Metalle umrühren kann. Wenn die auf den Treibescherben gebraucht werden sollen, muß ihr Haken nach einem rechten Winkel gebogen seyn; im Schmelzties 211

gel

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gel aber ist es genug, wenn ihr Haken einen stumpfen Bintel macht.

Liferne Stecknadeln, s. Stecknadeln, geschwärzte. Sac.

Eiserne stieligte Klingen, eine Art Ruhler Messer
Flingen.

Eiferne Töpfe zu gießen, (Hüttenwerk) s. Töpfe,
Eiserne. Jac.
Biserne Topfform, f. Topfform. Jac.

Biserne verzinnte Löffel zu poliren, f. Poliren. Eisern. Vieh ist im deutschen Gerichtsstyl so viel, als: beständiges Vieh, welches als Pertinenzstücke eines Gus tes betrachtet, wird. Der Inhaber eines solchen Gutes nimmt daher alle Gefahr in Ansehung dieses Viehes über fich, und ist in diesem Falle schuldig, die abgehenden Stücke durch neu angezogene zu ersehen, damit die An. zahl desselben immer gleich und dem Inventario gemäß bleibe, In dieser Bedeutung hat man eiserne Kühe, eis ferne Schafe, eiserne Pferde, u. f. 1o.

isfuchs, (Rauchhandler) s. Steinfuchs. Eisige Diamanten, werden die unreinen, deren Gewebe gleichsam inotig und fasericht ist, genannt. Sie find schwerer zu schleifen, und nehmen dabey doch keinen fchönen Glanz an.

bald aber die Wirkung des Stoßes vorüber ist, nimmt fie von selbst die vorige runde Gestalt wieder an, und dies ist die Ursache ihres Zurückspringens. Wenn man Luft, die in ein Gefäß eingeschlossen ist, durch einen hinein ge triebenen Kolben zusammen drückt, so läßt sie sich zwar in einen engern Raum pressen; sobald aber die drückende Kraft nachläßt, dehnt sie sich wieder in den vorigen Raum aus und treibt den Kolben zurück. Da diese Eigenschaft Wiederherstellung in den vorigen Raum und Gestalt, d. i. Bewegung veranlaßt, so heißt sie, wie jede Ursache der Bewegung, eine Kraft. Bey festen Körpern äußert sich die Elasticitat mehr, wenn ihre Gestalt geändert, bey flüßigen mehr, we.m ihr Raum oder Volumen vermin dert wird. Feste elastische Körper werden oft auch fes derhart genannt; bey flüßigen wird dieser Name niemals gebraucht.

Elastisch Harz, s. Harz, elastisches.

Elbeufer Tücher, seine französische Tücher, die in der Stadt gleiches Namens in der Normandie gewebt werden. Sie sind der Pariser, oder der Braban ter Elle breit, und 5 bis 26 Stab lang. Elektricitätssammler des Herrn Cavallo. Dieses Instrument, besteher aus einer Zinnplatte, 13 Zoll lang und 8 Zoll breit. An jeder der schmalen Seite befindet sich eine Rohre von gleichem Metall, durch welche glå Eismarkte sind die auf dem starken gefrornen Eie in ferne Röhren, die mit Siegellack überzogen sind, gehen. Schweden übliche Jahrmärkte, so von einer alten Ihre Füße ruhen in hölzernen Rahmen. Hiedurch kommt nigin, Disa, noch bis auf den heutigen Dyfting heißen, und im Monat Februario zu Upsal, Strengnes und Quicken auf den zugefrornen Flüßen feyerlich gehalten werden.

Eisteller, f. Eisgrube.

die Zinnplatte vertical zu stehen, und ist vollkommen isolirt. Auf jeder Seite des Fußes sind zwey hölzerne Rahmeu, vermittelt Charniere, angebracht, die sich auftlappen lassen. Die gegen die Zinnplatte gekehrten Seiten der beyden Rahmen sind mit Goldpapier überspannt. Wenn die Rahmen in ihrem vertikalen Stande find, fo berühren sie die Zinnplatte nicht, sondern bleiben 1 Zoll weit davon entfernt. Auch sind sie etwas schmäler als die Länge der Zinnplatte beträgt, damit fie die zinnernen Röh Eispunkt, künstlicher. Der Punkt, der auf Fahren nicht berühren. In der Mitte der obern Seite der renheits Thermometerskale mit Null bezeichnet ist, und welcher die Temperatur einer Mischung von Schnee und Salmiak angiebt.

Eisnågel, (Hufschmidt) * f. Griffen. Eispunkt, Frostpunkt, Gefrierpunkt. (Glasbla. fer.) Der feste Punkt, der auf der Skale des Thermo meters die Temperatur des gefrierenden Wassers oder des Jergehenden Eises bezeichnet.

Eisschimmel, (Roßhändler) s. Schimmel.
Ekaille, f. Bergame.

Elafticitat, (Eisenarbeiter) f. Federhårte. Jac. Elasticitat, Schnellkraft, Federkraft, Spann. kraft. Die Eigenschaft der Körper, sich, wenn man sie in eine andre Gestalt gebracht, oder in einen engern Raum zu fammen gedrückt hat, von selbst wieder in die vorige Ge falt oder in den vorigen Raum zu begeben, wenn das, was auf sie wirkte, nachläßt. Wenn man z. E. einen Bogen mit Hülfe der daran befindlichen Sehne spannt, d.i. ihm eine mehr gekrümmte Gestalt giebt, so nimmt er, sobald die spannende Kraft nachläßt, oder die Sehne gerschnitten wird, seine vorige Gestalt wieder an. Laßt man eine elfenbeinerne Kugel auf eine Marmorplatte fallen, so wird sie durch das Anstoßen zusammen gedrückt, und erhält auf einen Augenblick eine plattere Gestalt; so.

beyden Rahmen befinden sich kleine Brettchen mit einem messingenen Schließhaken. Durch diese Zürichtung wer den nicht allein beyde Rahmen in ihrem verticalen Stans de fest gehalten, sondern auch verhindert, die Zinnplatte zu berühren.

Elektricitåtsträger, f. Electrophor.

Elektricitatszeiger, Index f. Gnomon electricitatis. Man hatte diesen Namen einigen Vorrichtungen beygelegt, deren sich die ersten Beobachter der Gewittecelertricitat bedienen, um das Daseyn derselben zu bemerken, und ihre Stärke zu messen. Jetzt werden zu dergleichen Be obachtungen selten andere, als die gewöhnlichen atmosphäs rischen Elektrometer, gebraucht. Man könnte inzwischen den größern und immer bleibenden Veranstaltungen hiezu den Namen der Elektricitâtszeiger lassen, und die kleinern portativen Werkzeuge Luftelektrometer nennen. Mat hat ihnen auch den Namen: Blinmesser beygelegt, der dem Unerfahrnen sehr sonderbar vorkommen muß; auch den halb lateinischen und halb griechischen Namen: Ful

guro'

gurometer, wofür man schicklicher Brontometer sagen würde. Diese Namen scheinen mir aber unschicklich. Man mißt doch nicht den Blitz oder den Funken, sondern nur die Stärke der Elektricitât.

Elektricitatszeiger des Boyer. Bruns. Dieses ist eine Vorrichtung, welche an einen Gewitterableiter angebracht werden kaun, und durch einen Warnungsschuß die Gegenwart der Gewittermaterie anzeiget.

Elektrische Batterie. (Mechanikus.) Eine zur elek trischen Geräthschaft gehörige Verbindung von mehrern Beidner Flaschen, Glastafeln oder andern belegten elektris schen Körpern, welche man auf einmal laden und entladen, und dadurch elektrische Schläge von ungemeiner Hef tigkeit hervorbringen kann. Gralath war der erste, wel cher eine elettrische Batterie anlegte. Er nahm zur Verstärkungsmaschine Destillirkelben, von dünnem Glase mit einem langen Halse, welche die Franzosen Matras net nen, von 4, 5, 6 Zoll im Diameter, und den Hals ließ er 10 bis 15 3ell lang. Diese Phiolen machte er von außen recht rein und trocken, zur Winterszeit füllete er sie halb voll mit warmen Wasser, im Sommer aber goß er nur faltes hinein, alsdann steckte er einen eisernen Drath, woran oben eine bleyerne Kugeł von 4— 6 Linien gelöthet, und welcher oben recht winklicht gebogen war, dazu, so daß er etwa 6-8 Zoll über den Hals hervor ragte. Die Anzahl der Flaschen, welche man zu einer Batterie nehmen will, ist willkührlich, und was von ei ner im Allgemeinen gesagt wird, gilt von allen. Joseph Pristley hat sie auf folgende Art verfertiget: er nahm das zu 64 Glasbecher, deren jeder 10 Zoll lang, und von Zell im Durchmesser, und bis 1 Zoll von oben mit Stanniol bezogen waren. Der überzogene Theil eines je den beträgt Quadratfuß, so daß die ganze Batterie 32 Quadratfuß beträgt. Der Drath eines jeden Bechers ist mit einem Stückchen ganz feinen Drath versehen, wel der um dessen unterstes Ende gewunden ist, um den in wendigen Ueberzug an verschiedenen Orten zu berühren und es ist derselbe durch ein ziemliches großes Stück Kork fnwendig in den Becher gezogen, um zu verhindern, daß kein Theil davon die Seite berühre, als welches eine von selbst erfolgte Entladung veranlassen würde. Jeder Dräth tt rund gedrehet, so daß er an seinem obern Ende eine Art von Ming verstellet, und durch diesen Ring gehet eine ziemlich dicke und mit Knöpfen versehene meffingene Ruthe. Jede Ruthe ist für jede Reihe von Glasbechern. Die Kommmunication unter diesen Ruthen geschiehet vermittelst einer, über dieselbe gelegten Kette. Will man sich blos eines Theits der Batterie bedienen, so legt man die Kette über so viel Ruthen, als man Reihen Glasbe cher gebraucht. Der Boden der Kiste, worinnen sämmt liche Glasbecher stehen, ist mit Zinnfolie und meffingenen Feilstaub belegt, und durch die Kiste hindurch gehet ein gekrümmter Dreth, welcher diese Zinnfolie berührt, und auswendig zum Vorschein kommt. An diesem Drath befe ftiget man alles dasjenige, was man mit der auswendis gen Batterie fommuniciren zu lassen Willens ist.

Elektrische Batterie mit Glastafeln des Herrn Frandklins. Diese Batterie besteher aus 11 großen Glastafeln. Diese sind an beyden Seiten mit dun nen Bleyplatten belegt, stehen aufrecht, und werden in einer Entfernung von zween Zollen von einander an seide nen Schnüren getragen. An jeder Seite wird ein star ker Haken von Metalldrath befestiget, welche aufwärts gebeugt sind, und einigen Abstand unter einander behal ten. Man macht hierauf, vermittelt Draths und Ketten, die gehörige Verbindung, zwischen der ausgebenden Seite der einen Glastafel, und der einnehmenden der andern, damit das Ganze auf einmal mit eben der Arbeit könne geladen werden, die zu einer einzigen Tafel erfor dert wird. Man bringt überdies einen Kunstgriff an, ver mittelst dessen man nach der Ladung die ausgebenden Seir ten alle zur Berührung mit einem einzigen langen Drathe, und die annehmenden Seiten mit einem andern dergleichen Drathe bringen kann. Vermittelst dieser beyden langen Dra the wird sodann die Würkung aller Glasplatten auf einmal entladen. Auch kann man so viel als man will auf ein mal entladen.

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Elektrische Flasche, s. Flasche.

Elektrische Flinte des Herrn Seiferhelds. Diss se bestehet aus einem 2 Fuß langen, von starkem Messing. blech zusammen gelöcheten cylindrischen Lauf. Dieser Lauf ist mit zwey Böden gedeckt, an dessen vorderm sich ein kleiner Zylinder eingesetzt befindet, welcher mit eis nem kleinen Stöpsel verschloffen wird. Der erstere wird durch einen Messingdrath über dem Flintenschaft, an wel chen die Leidner Flasche in einer mit Stauniol belegten Kapfel befindlich ist, verbunden. Von dem Knopf der Flasche und der innern Belegung geht in dem durchbohr ten ein mit Einschnitten und oben mit einem spiralformi gen Drath versehenes metallenes Stångelchen, welches durch diesen Drath und durch ein Stückchen Barome terrohr in die Höhlung des Flintenlaufs reicht. mit zivey Fischbeinfedern versehener Drucker bewegt die Stångelchen nach dem Knopf der Flasche und wieder zurück, wodurch der zum Lösbrennen nöthige Funken ente lockt wird.

Ein

Elektrische Flinte des Herrn Wißbofers. (Mes chanikus) In den Kolben liegt eine kleine Leidner Flas sche, deren Hafen gegen die Schwanzschraube zugekehrt ist. Durch die Schwanzschraube geht eine gläserne Röhre, in dieser eine messingene Hülfe, die einen Stift von Stahl in sich hat, der durch eine gewundene Feder gegen den Haken der Flasche geschoben wird. Dieser Stift kann durch ein Spannwerk, das gewiffermaaßen das Flintenschlos vorstellt, zurückgehalten werden. Wird nun das Spann werk durch den Drucker gelöst, so fährt der Stift gegen den Hafen der Flasche, und leitet den Funken in den Lauf In diesem schlägt der Funke sichtbar gegen die innere Wand des mit entzündbarer Luft gefüllten Eaufs, entzúns det diese und gehet alsdenn durch das Eisen des Laufs und ein auf diesem und der Flasche liegendes Verzierungsbled in die äußere Belegung der Flasche zurück. Die Flasche 211 a

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Bann durch einen zweyten Haken, der isolirt durch den Schaft gehet, geladen werden, ohne daß man nöthig hat, fie heraus zu nehmen. Die Art, die entzündbare Luft in ben Pulversack ju bringen, ist, wie der Erfinder selbst ge steht, nicht die beste.

Elektrische Lampe. Brennluft-Lampe. Eine Erfindung des Herrn Fürstenbergers in Basel, nach andern, Herrn Volta. Es ist eine Vorrichtung, mit des rer Hülfe man einen Strom von brennbarer Luft durch eis nen elektrischen Funken entzünden, und dadurch sehr leicht und sicher, ohne irgend ein anderes Feuerwerk, ein Licht

anbrennen kann.

Elektrische Müble, f. Elektrisches Rad. Elektrische Platte, s. Elektrisches Kreuz. Elektrischer Baum. (Mechanikus.) Man nehme eine kleine Kiste von Holz, die s bis 6 Zoll im Quadrat hat, derer innvendiger Boden sowohl, als die innern Sei ten mit Goldpapier überzogen seyn müssen. In denselben mache man einen Cylinder von Pappendeckel, der hohl, und einen Zell hoch ist, und bedecke ihn mit eben diesem Papiere. Dieser Cylinder muß inwendig so groß seyn, daß er den Boden eines gläsernen Bechers einschließt, den man von innen und von außen, bis auf einen Zoll hoch von seinem Rande, mit Metall belegt. Den obern Theil dieser Küste bedeckt man mit einem kleinen Brette, in des fen Mitte man ein rundes Loch von 2 Zoll im Durch schnitte lassen muß, welches mit Schwefelpech oder Sie gellack ausgefüllet wird, um den Drath, der mitten hin durch gehen, und in den Becher hinab reichen muß, das durch zu isoliren. Man kann auch durch das Loch eine dünne Glasrohre leiren, und dadurch den Drath isoliren. Der obere Theil des Drathes dienet zum Hauptstamm eis nes Bäumchen, dem man die Gestalt eines kleinen Pomeranzenbäumchen geben kann. An das äußere Ende dies fes Stammes macht man eine kleine hölzerne Kugel, die mit Zinnfolie überzogen, und wie eine Pomeranze gemalt ift. Um den Stamm herum verfertiget man Blätter und andere kleine Pomeranzen, die auf kleinen Aestchen von Holz ordentlich vertheilt worden sind. ⋅ Oder wenn man fich auch hierzu eines Draths bedienen will, kann man an das äußerste Ende eines jeden Aestchens eine kleine Pome ranze von Wachs machen. Alle diese Aeste sowohl als den Hauptstamm bedecke man mit Seide, wie man die gemachten Blumen zu umwinden pfleget. Nun umziehe man den untern Theil der Kiste mit einem Streifen Gold. papier, der mit demjenigen, womit der innere Boden übers jogen, eine Gemeinschaft hat.

Elektrischer Bratenwender. So nennt Franklin das erste elektrische Rad. Die Vorrichtung besteht in eis ner waagrechten hölzernen Scheibe, welche durch einen Stift in ihrer Mitte gehalten wird. Dieser Stift läuft unten auf einer an seinem Ende befestigten Spike in einem Lager, und geht oben durch ein Loch in einer festen Mess Angplatte, die ihn senkrecht hält. So kann sich das Bret fehr fren und leicht waagrecht umdrehen. Aus dem Um. kreise des Brets gehen 30 gläserne Stäbe nach der Richs

tung der Halbmesser waagrecht heraus; ihre äußersten Exden stehen ungefähr 4 Zoll weit aus einander, und haben messingene Knöpfe, welche also durch die Classtäbe isolist sind.

Elektrischer Drache. (Mechanikus.) Das bekannte Spielwerk der Knaben, welche einen aus Holzspånen und Papier zubereiteten Drachen an einer Schnur halten, und vom Winde in die Höhe treiben lassen, ist nach Franklin von mehrern Naturforschern als ein Mittel gebraucht werden, einen leichten Leiter hoch in die Atmosphäre zu erhes ben, um die Elektricität der Luft oder der Welken dadurch herab zu bringen, und führt daher, wenn es zu dieser Ab ficht eingerichtet ist, den Namen des elektrischen Drachen. Elektrischer Stangenschörl, s. Turmalin.

Elektrisches Bette. Dieses ist dazu eingerichtet, fich des elektrischen Bades, des Durch und Ausströmens der Elettricitat und anderer Methoden mit Nußen zu bedies nen, ist eine Erfindung des Hrn. Prof. Böckmanns. Elektrisches Glockenspiel, f. Glockenspiel.

Elektrisches Pflugrad; elektrisches Kreuz. Zwey dünne meffingene Drathe machen ein Kreuz, das man mit einer im Mittel befindlichen dünnen Scheibe auf einen zugespitzten Stift sehen, und denselben auf den Conduktor einer Elektrifirmaschine schrauben kann. Die Schraube ruht auf einem Stifte im Gleichgewicht wie eine Magnets nadel, vermittelst eines glatt ausgehöhlten kleinen Huts chen. Die Euden der Dråthe find spitzig, und alle nach einer Seite rechtwinklicht umgebogen. Sobald der Con duktor elektrisirt wird, läuft das Kreuz um, und zwar in der Richtung, die den umgebogenen Spitzen entgegenge set ist.

Elektrisches Kreuz, s. Elektrisches Pflugrad.

Elektrisches Quadrat, elektrische Platte, gelas dene Platte. So nennt man insgemein eine vierfeitige dünne Tafel von Glas, Harz, Siegellack, oder einer an. dern an sich elektrischen Substanz, welche auf beyden Seis ten eine metallische Belegung hat; jedoch so, daß auf beye den Seiten am Rande ein Raum von wenigstens 2 30l len unbelegt gelassen ist. Daß man eine solche Tafel auf eben die Art, wie die gewöhnliche Verstärkungsflasche, las. den und entladen könne, ist bekannt. Die Erschütterung beym Entladen solcher Tafeln ist ausnehmend stait, und hat daher von den französischen Experimentatoren den Nas men des Wetterschlags erhalten.

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Elektrisches Rad, elektrische Müble. Unter dem Namen elektrischer Råder sind einige Veranstaltungen bes kannt, mit deren Hülfe man umdrehende Bewegungen durch das elektrische Anziehen und Zurückstoßen hervor bringt. Franklin hat wohl dergleichen zuerst angegeben; denn Winklers Erfindung, die Priestley als ein elettri sches Rad anführt, ist nach den Transactionen nichts wei ter, als ein Stern mit sechs Spißen, die im Dunkeln leuchten, und ein Feuerrad vorstellen, wenn der Stern durch eine äußere Kraft gedrehet wird. Sehe auch: Elek trischer Bratenwender; sich selbst bewegendes Rad; electris sches Pflugrad.,

Elektris

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