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gestalt unter der Hand auch außer der Marktzeit an einem Orte handeln könnten; so wird solches an vielen Orten verboten, und sie müssen also die Waaren, die sie nicht verkauft haben, wiederum mit sich hinweg nehmen.

Eine ins andre. (Natherin.) Dieser Ausdruck zei get an, daß, wenn man in einer Leinwand verschiedene Stücke zu demselben Gebrauch schneidet, und sie umkehrt, den Obertheil des einen, gegen das Untertheil des andern, (Tête a pointe).

Einspritzung, Iniectio, (Wundarzt) ist, wenn vermittelst einer Sprite ein flüßiges Arzneymittel in eine Wunde, Geschwür, oder Höhle des Körpers, als ins Ohr, in den Darmkanal, Thränengang, Harnröhre, Gebärmutter u. f. w. hinein gebracht wird, welches man alsdenn die chirurgische Einsprützung (Iniectio chiturgica,) zum Unterschied einer andern, die beym Zer gliedern üblich ist, und die anatomische Einsprützung Iniectio anatomica) heißt, nennt. Die anatomische Einsprüßung besteht darin, daß die Gefäße mit Wachs, oder einer andern gefärbten Flüssigkeit, auch Quecksilber, damit die kleinsten Endigungen derselben auch sichtbar wers den, vermittelst einer hierzu verfertigten Sprühe, voll gefüllt werden. Sie ist eine Erfindung des Fr. Ruysch, seb. zu Haag 1683. gest. zu Amsterdam 1731. Lieber kühn aber zeigte zuerst, wie man große Adersysteme im Menschen aussprißen und hernach in Silber nachgießen Fönnte.

Einspulen der Haarpinsel, s, d.

instammen auf der hohen Rante, s. Anschlagen der Fischbänder.

Einstechorath, (Schuhmacher) wird gebraucht, etwas Dünnes anzunåhen.

Einstechen in die See, (Schifffahrt) s. See einste, chen. Jac.

Einstechriemen, der, (Riemer, Sattler) ist eine Nath, die nie anders, als mit den ledernen Riemen ge macht wird. Sie ist bestimmt, in den Raum des leder nen Ringes, den sie verursacht, eine Schnalle, einen eis fernen Ring, ein durchgehendes Leder u, f. w. einzuneh men. Man legt das Ende des Leders zuerst um das her. um, was es in sich sassen foll, zusammen; denn die Einfrechung geschieht nur immer an den Enden der Leder, nach ihrer Breite; sie werden daselbst wieder auf sich selbst zusammen gelegt. Wenn das Leder verdoppelt ist, so durchsticht man die beyden doppelten mit der Einstechable, gehet dann von der Nath an die Spalte, und so fährt man jederzeit fort. Der lederne Riemen oder die Nath muß, wenn man von einem zum andern Loche geht, die Dicke der beyden Löcher auswärts kehren. Die Einste chung geht nicht viel über die Anzahl von vier Stichen auf jeder Seite. Gemeiniglich endigt man bey einem sbers Stiche, in der Mitte der Leder; und wenn die zwey festen gegen einander liegenden Stiche weit genug von einander find, so bringt man in dem Zwischenraume oft einen viereckigen Stich an. Diese Einstechung geschleht auf zweyerley Art, die eine ist die gewöhnliche, die an

dre ift die, bey welcher die Spalten, da sie nicht so nahe bey einander sind, weniger Gefahr laufen, sich zu vers einigen.

Einstecken, (Buchbinder) heißt diejenige Handlung, da man die 2 oder 3 Bogen, die besonders dazu gedruckt. sind, nach ihrer Ordnung in einander bringt, welches mit dem Einsteckeschwerdt geschicht.

Einstecken, die Masche, (Stricker) s Masche. Jac Einftopfer, (Böttcher) ein kleines Messer, dessen man sich bedient, die Rißen eines alten Fasses mit Werg auszustopfen.

Einstoßen (Schlächter) heißt, wenn man bey dem Wurstmachen die dazu bereitete Fülle, vermittelst eines Biegels oder Trichters, in den Darm stößt, und selbigen damit ausfüllt.

Einstreichfeile, (Uhrmacher) eine flache auf beyden schmalen und auf den breiten Seiten gehauene Feile. Sie muß dünner seyn, als der Raum zwischen den feinsten Zähnen in irgend einer Taschenuhr. Man gebraucht sole che zum Einstreichen der Zähne. Man macht auch Grunds feilen davon.

Einsirich, (Schlosser) Einschnitte oder Kerben, die in gewissen Schlössern in dem Riegel oder in der Zuhali tung sind, damit er fest gehalten werden kann. Einfirichsbock, (Feldkunst) f. Bock.. Eintragen, (Blaufarbenwerk) d. i. die Hafen aus dem Temper in den Schmelzofen bringen. Eintragen, (Papiernacher) heißt, das Geschirr mit Lumpen anfüllen.

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Eintrageseide, s. Tramseide. Jac.

Eintreibung des Geldes wird in der Wechselhand lung insonderheit von der fleißigen Erinnerung des Schulds fiers und von Einmahnung der verfallenen Wechselbriefe gesagt, woran es vornehmlich bey trafficten und indefirs ten Wechselbriefen der Briefinhaber oder Präsentant nicht muß ermangeln lassen, will er anders sich nicht selbst bey ereigenden Mißstandte oder Fallimente des Bezogenen und Acceptanten mancherley Schaben und Ungelegenheit auss seßen.

Ein und ein halb Grotftück, eine Oldenburger Sil bermünze, 48 auf 1 thir. die Mark fein zu 15 thlr. Ihr Werth nach dem 20 fl. Fuß ist 53 pf.

Einwafferung, (Wundarzt) f. Einweichung.

Einweichen, (Haushaltung) f. Einwässern. Jac. Einweichen, Einbeitzen, Einquellen, Maceratio, Dieses besteht darin, daß man die Körper falt in irgend eine Feuchtigkeit taucht, um sie zu erweichen, zu durch dringen und aufzuschließen, oder auch einige Bestandther le von selbigen aufzulösen. Diese Operation ist wesentlich die nämliche mit der Digestion; he ist von dieser nur dar in unterschieden, daß sie ohne die Beyhülfe einer andern Wärme, als die von Natur in der Luft ist, vollbracht wird. Man zieht das Einbeißen allemal der Digestion alsdenn vor, wenn die Wärme unnüße, oder der Öperas tion, die man machen will, hinderlich ist. Wenn man zum Beyspiel die harten und holzichten gewürzhaften vel

getabis

getabilischen Waterlen in der Abficht, um sie zu erweichen und aufzuschließen, eintaucht, damit das wesentliche Del derfelben um desto leichter gewonnen werden könne, so muß dieses in der Kälte durch das Einbeißen, aber nicht durch Bie Digestion geschehen, indem auch die geringste Wärme im Stande ist, einen großen Theil des Spiritus Rector zu zerstreuen, den man allezeit so viel als möglich zu er halten fuchen muß, weil er das wesentliche Del beffer macht und die Menge von felbigem vermehrt.

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Einweichung des Schiffs über dem Waffer. (Schiffbau.) Einweichung heißt so viel als Einziehen, enger machen, indem man die obern Innhölzer der Spans ten der Achse des Schiffs nähert. Dieses Einziehen ge fchieht aus folgenden Ursachen. 1) Um dem Wellenschlag eine abgerundete Fläche entgegen zu stellen, gegen welche er weniger machtig ist, als gegen die Seiten des Schiffs, wenn fie fteil waren. 2) Um die Last des Schiffes über Wasser der Are des Schiffs näher zu bringen: folglich werden die Kanonen desto weniger gegen die Seiten des Schiffs drängen, je mehr das Schiff nach oben eingezogen ift. 3) Weil die untern Wände der Masten dadurch eis nen spißigen Winkel machen, so lassen sich die untern Geegel scharfer anbrassen. 4) Wird dadurch das Gebåu de über Wasser leichter; denn wenn man z. B. einem Schiffe von 74 Kanonen einen Fuß mehr Einweichung nach oben giebt, als ein anderes hat, so werden dadurch alle Balken des obern Verdecks einen Fuß kürzer, folglich wird dies Schiff um so viel Kubikfuß Holz leichter als das andere, als Balren unter dem obersten Verdeck liegen; ferner brauchen die Balken, wenn sie einen Fuß kürzer find, auch nicht völlig so stark zu seyn, weil sie kürzere Tracht haben; auch wird das Verdeck schmäler, braucht weniger Planten zu seiner Belegung, und weniger Någel au Heftung der Planken. Es ist augenscheinlich, daß diese Verschmålerung des obern Verdecks eine ähnliche Berschmälerung des halben Verdecks und der Kampanje zur Folge hat ic. welches den Schwerpunct des Schiffes weis ter nach unten bringt, und das Schiff seine Seegel um so viel besser tragen macht. Doch muß man diese Einziehung auch nicht übertreiben, es würde das der Bedienung des Geschüßes der obern Lage nachtheilig seyn, auch würde der Stand der Wände zu Befestigung der Masten dadurch weniger vortheilhaft werden. Ferner ist es sehr wichtig, die Einziehung nicht niedriger anzufangen, als da, wo das Schiff, wenn es bey schwerem Winde auf die Sei te fällt, nicht mehr mit der Seite auf dem Wasser liegt. Nach vorn zu, in der Gegend der Fockerust, fängt man wieder an die Toppen der Spanten auswärts zu beugen, um die Enterung zu erleichtern, und zu verhindern, daß die Hand des Unters nicht so leicht unter den Kiel fast. Einige Schiffbauer nehmen für die Einweichung den drit ten Theil der Länge der Top- oder Es. Auflanger. Die Copau flanger eines 64 Kanonenschiffes sind z. B. 13 Fuß 2 Zoll lang; das Drittel davon, 4 Fuß 4 Zell 8 Linien, ist eine sehr schickliche Einweichung für ein solches Schiff. (Wohl, verstanden! nur an einer Seite.) Auch kann

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man ein Drittel der Entfernung des Spantenweits von Schanddeckel nehmen. Endlich soll nach andern Schiff. bauern die Einweichung eines Dreydeckers 6 Fuß auf je der Seite betragen; für ein 74 Kanonenschiff 4 bis s Fuß; für 64 Kanonenschiffe 4 bis 44 Fuß; für so Kano nenschiffe 3 bis 34 Fuß, und für Fregatten 3 Fuß.

Einweichung, Einwafferung, Maceratio. (Wund arzt.) Dieses Wert ist darum in der Zergliederungslehre gebräuchlich, weil man Knochen, um sie von denen an ihnen befindlichen weichen Theilen zu befreyen, einwässert, diese in die Fäulniß gehen läßt, dann reiniget, wieder einwåffert, und nachdem dieses abwechselnd bis zur volli. gen Reinigung derselben geschehen, alsdann der Luft auss fest, damit sie schön weiß werden.

Linzapfen, (Büchsenmacher) f. Einschieben. Jac. Einzeichnung, (Handl.) s. Einschreibung. Jac. Einzelner Bergkrystall, f. Regelmäßiger. Einziehen, Einrücken, (Buchdrucker) muß mass oftmals Zeilen im Druck, damit sich solche von den übri gen, mancherley Ursachen wegen, unterscheiden. Die er fte Zeile eines jeden Absages im Texte und in den Anmer kungen muß allemal verhältnißmäßig weiter hinein gerückt werden, als die übrigen. Man kann auch, wenn der Sah sehr enge gehalten werden muß, die Anmerkungen fo einrichten, daß die erste Zeile derselben in kleinen For maten um ein, und in großen um 2 oder 3 Gevierte eine gezogen wird, und die übrigen alle heraus gehen, oder eben so breit werden, als die übrigen Zeilen des Textes. Dies geschieht jedoch selten.

Einziehung der Säule, f. Verjüngung. Jac. Ein zu Bruche gegangenes Wert wieder gewal tigen, d. i. von neuem wieder zurichten.

Eis (Mufitus) heißt der durch ein Doppelkreut erhö hete E Ton, und muß wohl von F'unterschieden werden. Eisalaun, ein gediegener Alaun von unbestimmter Gestalt.

Eisberg, f. Gletscher. Jac.

Eisborstig, (Forstwesen) f. Wetterklüfte. Jac. Eisen. Es ist sehr strengflüßig und erfordert unter allen Metallen das stärkste Feuer zum Schmelzen; zugleich geht vieles davon als eine schwarze Schlacke verloren, wenn es nicht wohl mit Kohlen von der Luft bedeckt ist. Gar wenig fliegt als ein Rauch davon. Indem es sehr start glühet, wirft es blasse hellblaue Funken von sich, und vers brennt zu schwarzblätterichten Schuppen, welche man Hammerschlag auch Junder nennt. Nach jedesmali. gem Schmelzen wird es ganz spröde, weil es unter dem Schmelzen seine eigene Schlacke und alle geschmolzene frems de erdartige Theile, nicht wie andere Metalle, völlig aus. wirft; so erhält es seine Schmeidigkeit nicht durchs Schmel zen, sondern durch ein so helles Glühfeuer, daß es Funken von fich wirft, in welcher Hiße durch den Hammer diese fremden schlackigten Theile, die eher zum Fluß kommen, als das Eisen selbst, heraus getrieben werden, und also die Biegsamkeit des Eisens wieder hergestellt wird. Man nennt solches das Eisen durchschweißen, und den Grad

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des Feuers Schweißhite. Es hat eine Wasserfarbe. Wan (. Eisengrten.) Die

Bifen an den Rüdein, Eisenbefchlage, Fers de Cuvettes. (Bleyarbelter.) Es find elserne Stücke oder

glebt ihm verschiedene Namen. edema Halbringe, welche das Bleyerne Küftein einer Dachringe

gellan 7,724 nach Bresson 7,788. Nach Rinuman Baltbrüchiges 7,724; in weidem Stahl ist 7,698; Rob

eisen aus Tiegelproben 7,325 bis 7,747; aus dem hohen

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Lisen zu

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oder einer Traufe tragen und fest anlegen. Eisenapfelfals, elle Berbindung der Apfelsaäiire mit Eifer Halbedeie Stetter" werden alle Aften die Ofen 7 bis 7,893; Mittel aus 12. Arten 11.3,751, Nach ifenarbeiter. Wilke 7,876;. des gegossenen, nach Breflon 07 Schmiede, Schloßer, Windenmacher u. dergl. Handwer flüßigen Zustande ist das Eisen spezifisch ichneter, lo. daß, fer verstanden, die das Eisen verarbeiten. wenn man ein Stück auf das geschmolzene legt, folches Eilen Arsenikfals eine Verbit Buns der Arsenikfäure darauf schwimmt. Wenn es in eine Form ausgegollen "inic Elfen von unbestimmter Sie und lost sich im wird, so hinterläßt es nach der Erkaltung, keine Gruben, Waffer leicht auf. sondern dehnt sich dabey noch mehr aus, und sich deshalb Eifengrten, Das Eisen hat nach seiner Güte veta nicht nur in die Formen recht einpreßt, und noch parüber schiedene Benennungen, als: Robeisen, Dunngrelles. binans tritt, sondern auch wohl gar die Soumen aus, eins effen, Dickgrelleseifen, Gabreseifen, Stabs oder ander treibt; da hingegen andere Metalle außer dem Wiß. geschmiedetes Eisen, rothblüthig Eisen, Kaltbeh, armuthund Spiesalas die Formen nie recht ausfüllen, higher auf Silber sa probiren. (Probirkunst,) Kels Dieses Metall ist sehr frühzeitig entdeckt; Thubaltain ver •ftand schon die Kunst, es su bearbeiten, Fast jedes alte Eisen kann auf über probit werden, wenn es nicht zu Belk nannte auch einen besondern Erfinder des Eisens, vor zerstöhret ist; denn in seiner metallischen Forn gehet Die Egyptier schrieben die Erfindung desselben und die es in tein Bley. Diese Zerstöhring fanm auf vielerley kann Kunst es schmieden dem Vulkan, einem Sohne des Art geschehen. Erstere Art. Die leichteste ist, wei Zevs und der Hera zu; einige glauben, daß das Wert es mit einer Fette, mit der niemals Silber gefeilt worden, Bulkan durch eine Abkürzung aus Thubalkain entstanden zu Feilftaube gemacht, nach dem Probirgewichte eingeno sey, und daß beyde Namen einerley Person anzeigen. gen und gleich einem Kupfersteine geröstet wird. Eli Sea Die Phinicier behaupten, daß zwey ihrer ältesten Helden chen, daß das Eisen durch das Feuer genugsam zerstöhret and zioar zwey Brüder bey ihne ndie Entdecker des Eisens, fey, ift, wenn es der Magnet nicht mehr anziehet; darks und die Erfinder der Kunst es zu bearbeiten, gewesen wa wird es in zwey gleiche Theile getheilt, und jeder halbe ren. Bey den Phrygiern erfand es Delas; auf Creta Zentner mit 8 Bleyschweren auf dem Scherben verslacht, wurde das Eisen, nebst der Kumt es zu schmelzen, von doch wird die Schlacke nicht so leicht glasicht, als von vers den sogenanntey dactylischen 3ddern, welche Priester der schlachten Bergarten, sondern bleibt gern etwas blattevigt. bele waren, entdeät. Uebrigens wurde die Kunst, es Auf diese Weise kann alles geschmiedete Eisen, auch das. zu schmieden, auch den Cyclopen, und die Kunst es zu Schmelzen und zu löthen, dem Glaucus, von der Insel Scio, zugeschrieben," Die Kunst, das Eisen kalt zu schmie. den, oder es ehne Feuer, bloß durch wenige Schläge mit dem Hammen, zum Glühen zu bringen, war schon dem Chymisten Sanson und dem Nürnbergischen Mathematis fer Hautsch bekannt. Dergleichen Eisen darf nicht im Wasser abgelöscht und muß zu viereckigen Stäben geschnies Det seyn. Im Jahr 1764. machte man schon zu Eterns fund oder Stiernsund, in Dalecarlien, in Schweden, nicht verrostende ciferne Dächer; man überzes nämlich das Eisen mit einem Theer, der mit Holzkohlenmehl ver mischt war, und nach 11 Jahren fand man es noch unvers andert, Man sieht daraus, daß das von dem Hrn. Bers nard und de Canter in Paris erfundene nicht verrostende Eisen nichts neues, sondern nur eine Verbesserung, oder pohl sar nur eine Nachahmung der schwedischen Erfin Dung ist,

Eisenabgang (Schmidt) ist, was im Schmieden dem Eilen abgehet, und darf der Bergschmidt nicht mehr als 4Phund auf die Waage Eisen angeben,

Eisen, Ameifenfalz, eine Verbindung der Ameisen faure mit Eisen; ist nadelförmig, und löst sich im Wasser Jeicht auf.

jenige Roheisen probirt werden, was nicht sehr hart ist, und sich mit der Feile klein machen läßt. Andere Aut. Es giebt aber Roheisen, als das Grelle und Rohstahleis fen, welches wegen seiner Härte keine Feile angreift, und weil es nicht klein genug kann zertheilt werden, würde es viele Zeit erfordern, solches durch Calcination zu zerstöhren. In diesem Falle glühet man einige Stückchen mit jerstoßenen Kohlen vermengt, das Verbrennen zu vermeis den; in einem Ziegel, wirft es mit den Kehlen schnell in einen warm gemachten großen Mörser, und stößt mit der Keule etlichemal sehr stark darauf, dadurch es entweder gerbticht, oder sich so breit fletschet, daß es mit einem Kaltmeißel in Stückchen zerbrochen und also eingewogen werden kann. Die eingewogene Prebe läßt man in unges fälltem schlechten nur kein Silber haltenden Scheidewaffer auflösen, folches in einer kleinen porzellainen oder gläsernen Schaale über mäßiger Wärme wieber abrauchen, bis das dadurch zerstöhrte Eisen als eine Erde trocken zurikt bleibt, welche sodann in einem Scherben erstlich eine Vier telstunde lang, mit dem gelindesten Feuer hierauf eben To lange in dunkelglühender Hige, endlich mit starkem Feuer geröstet wird, wozu aber keine Stunde Zeit nöthig ist; so ist das Eisen zerstöhret und kann, wie vor gemel Der, verschlacker und abgetrieben werden. Alle übrigen

Lauren

fauren Auflösungsmittel dienen auch zur Zerstöhrung des Eisens, doch nicht so bequem als das Scheidewasser. Drit. te Art. Man läßt eine Tute ganz weiß glühend werden, welches am besten vor dem Gebläse geschieht, wirft einen Centner Eisen mit zwey Centnern Antimonii crudi, in Pa pier gewickelt, hinein, läßt es einige Minuten stehen, so ist es geflossen; dann wirft man 16 Centner getbrnt Bley nach, nimmt nach Verlauf einer Viertelstunde die Tute aus dem Feuer, und wenn solche völlig abgekühlt ist, wird He aufgeschlagen, der Regulus in zwey gleiche Theile ge beilt, jeder Theil in einem besondern Scherben stark ver schlackt und das übrige Bley abgetrieben. Vierte Art. Diese ist am allerleichtesten und gewisfesten, und geschieht, indem man das kalçinirte Eisen oder die Eisenerde mit dem weißen Flüsse und Mennige, gleich einem strengen Erze, in einem Tiegel verschlackt, und wobey wenig oder gar nichts von Eisen, sondern nur allein die Mennige zu Bley reducirt wird, welche das Silber in sich nimmt.

Lifen aufftauchen, (Schmidt) s. Aufftauchen. Jac. Eisen aufzulösen in Effig. Man gießt auf reine nicht rostige Eisenfeile zwanzigmal so vielen starken Weint. elig, stellt ihn damit in einem weiten Gefäße in das Sandbad, oder in warme Asche so lange, bis er einen herben Geschmack und eine dunkelbraune Farbe angenom men hat; dann gießt man ihn von der rückständigen nun rostigen Eisenfeile ab.

Eisen aufzulösen in Vitriolfäute. Man gieße auf reine, durchaus nicht rostige Eisenfeile Vitriolól, es wird ein wenig damit schäumen, und etwas von einem Geruch aufsteigen, der eine entfernte Aehnlichkeit mit Knoblauch geruch hat; aber die Auflösung selbst wird nichts weniger als lebhaft seyn; nun gieße man kaltes Wasser darauf; plötzlich wird sie sich erhihen, die Eisenfeile sich mit Hef. tigkeit auflösen, und unter der Gestalt von Blasen und Perlen mit einem häßlichen Geruch eine Menge brennbar rer Luft aufsteigen, die sich wie bey der Auflösung des Zinks verhalt; wenn das Aufbraufen nachläßt, und alle Eisenfeile aufgelöst ist, so werfe man wieder Eisenfeile hinein, und wiederhole dieses so oft und so lange, bis das Eisen nicht mehr angegriffen wird; dann seihe man die Auflösung durch, und bewahre die grünlichte Flüßigkeit entweder so auf, oder koche sie sogleich bey einer Wärme, bey welcher sie nicht ganz zum Kochen kömmt, so weit ein, bis sich gleichsam Körnchen auf der Oberfläche zeigen; dann nimmt man sie vom Feuer und stellt sie ruhig an eis nen kühlen Ort, so werden sich grasgrüne Krystallen auf dem Boden ansehen; von diesen gieße man das Flußige ab, verdünne es noch mit etwas reinem Wasser, und be handle co noch zum drittenmale, so lange sich Krystallen bilden, wie die erste Auflösung; die Krystallen aber trockne man insgesammt ohne alle Wärme zwischen Löschpapier, und bringe fie, so bald sie trocken sind, in ein Glas, wels ches wohl verschlossen werden muß. Sie sind wahrer El fenvitriol.

Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Lisen ausschweißen, (Eisenarb.) Dieses heißt, es warm schlagen, wenn es aus der Effe kommt, es stre den und solches gleichsam knäten.

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Eisenbaum, Arbor Martis. Diese chemische Vegeta tion kann auf dreyerley Art bewirkt werden. Erstlich läßt man in 2 Unzen starker Salzsäure bey gelinder Wäime fo viel reine Eisenfeile auflösen, als möglich ist; dann schüt tet man nocy 2 bis 4 Unzen Wasser hinzu, und bringt das Gauze auf ein Filtrum, damit die Flüßigkeit vellkonimen klar werde. Diese schüttet man nun in ein kleines Zucker glas, das eben davon erfüllt wird, und hänget an einem Zwirnsfaden in die Mitte des Glases einen kleinen gegof fenen Zintzweig auf. Bleibt darauf das Glas an einem sichern Orte unangerührt stehen, so wird man ebenfalls deutlich bemerken können, wie der Zink mit Eisenblättchen belegt werden wird. Zur andern Art wird eine beliebige Menge Eisenfeile auf die vorige Art in Salzsäure aufge fost, und zu einem ganz trocknen Salze abgedunftet. Eine andere Portion Eisen kann man in einem Königswasser auflösen, das aus gleichen Theilen Salpeter und Salz fäure bereitet ist, und ebenfalls ganz trocken abdunsten. Alsdann schüttet man in ein Zuckergläschen von weißem Glase etliche Unzen Kieselsaft, welcher durch die Schmel zung aus einem Theil Kieselpulver und vier Theilen ge reinigten firen Alkali, und Auflösung dieses Salzes in glei chen Theilen Wasser bereitet wird,) und trägt etliche kleine Stückchen von den beyden Arten des Eisensalzes; die etwa die Größe einer Erbse haben, hinein; jedoch so, daß jedes in einer gewissen Entfernung von dem andern zu liegen komme. Man wird darauf in kurzer Zeit gewahr wer den, daß aus den Salzkörnern kleine Erhebungen erschei nen, deren Bildung immer nach und nach verändert wird. Alles zusammen wird einem Gewirre von Wurzeln oder Moose von verschiedener Farbe gleichen. Oder man mische 1 Unze gereinigten, rein ausgewaschenen getrockneten Sand, oder zerstoßenes Glas; eine von diesen beliebigen Substan zen mischet man unter 4 Unzen reine Potasche oder kausti sches Alkali. Damit fülle man einen Schmelztiegel halb an, um denselben in einen gut ziehenden Windofen zum Schmelzen zu bringen. Die Materie blähet sich so lange auf, bis das Altali die Erde aufgelöst, und zu einem mit Alkali überseßtem Glase gemacht hat. Nachdem das Aufblähen vergangen, und alles wie Wasser geflossen, so schütte man die Glasmaterie auf eine eiserne oder kupferne Platte aus, da sie sich denn in destillirtem oder jedem fal ten Wasser auflöset. Von diesem Stein, Sand- oder Glaswasser, wie man es nennen will, gieße man, so viel man will, in ein helles Apothekerglas, oder in ein solches, welches einen flachen Boden hat; verdünne es mit 1 oder 2 Theilen deftillirten Wassers, und nun werfe man ein kleines Stückchen, in Salzsäure aufgelöstes und abge rauchtes, fast trocknes Eisen, oder den Rückstand von der Sublimation der Salmiaksblumen, in das Kieselstein. waffer, fo wird man die Korallgewächse schußweise wach. fen sehen. Die physische Ursache davon ist die Efferveszenz REF

des

des Alkali und des Eisens; die sich davon entwickelnde Luftblasen dringen sich wie Raketen durch die eisernen Röh. ren hinauf, und so lange diese Luftblasen steigen, ohne fich von den Stengeln los zu reißen, so lange wächset die chemische Eisenstunde merklich fort.

Eisen bedecken, (Bergwerk) fiche Eisen bestecken. Jac.

Eisen, Bernsteinfalz, eine Verbindung der Bern fteinsäure mit Eisen; ist sternförmig, im Wasser leicht aufzulösen, zersetzt sich im Feuer.

Eisenbeschläge, (Bleyarbeiter) fiche Eisen an den

Küflein.

Eisenblech. (Bleyarbeiter.) Dieses ist eine Art von Rinne oder Tranfe, durch deren Vermittlung die Arbeiter auf der Streckmanufaktur ihr Bley von dem großen Kes fel in den Trog übergießen.

Eisenblechdach, S. Dach von Eisenblech. Eisenbohrer, (Ankerschmidt) ein Dorn, mit welchern der Ankerschmidt glühend am Ende der Ruthe des Ankers ein Loch zum großen Ringe einbohret.

Eisenborar, eine Verbindung der Borarsäure mit Eisen; sie ist federartig und schmelzt im Feuer.

Eisenbranders, Minera Ferri phlogiftica Bornii. Dieses ist oft kaum von Steinkohlen zu unterscheiden, wenn man blos auf das Aeußere sieht, nur daß es hårter ift; es halt immer, außer den brennbaren Theilchen, Eisen. Mat hat: a) flüchtiges. In einer gelinden Hitze auf oder zwischen glühenden Kohlen verändert es sich nicht, aber in einer Hite, wie sie zum Rösten der Erze erfor. dert wird, z. B. unter der Muffet, wird es saft ganz flüchtig, und läßt nur wenig Asche zurück, welche anfangs gelblichtgrün, nachher aber röthlichtbraun ist, und ob sie fich gleich nicht leicht zu Eisen wieder herstellen läßt, doch durch ihre Farbe, und noch mehr durch den Magnet, ih ren Eisengehalt verráth. b) Feuerbestandiges. Die ses entzündet sich zwar sehr geschwind, brennt aber nur mit einer kleinen Flamme, und behåle dabey seinen förs perlichen Inhalt; es verliert dabey nur etwas weniges an Gewicht, und hat oft über dreyßig Pfunde Eisen im Zentner. Gemeiniglich ist es schwarz; man findet es doch aber auch braun.

Lifen bródelt sich, wenn es, indem man es wärmt, wie kleine Stückchen geronnene Milch wird.

Eisen. Citronensals, eine Verbindung der Citronen. faure mit Eisen; schmelzt an der Luft.

2.

Lifen decken, (Bergbau) f. Eisen bestecken. Jac. Lisendrach des Hammers zu Pölla. Hier werden 24 Sorten Drath gemacht, die gröbsten Gattungen fol gen nach den Nummern vom einfachen o angerechnet ge gen andere Fabriken Deutschlandes umgekehrt, nämlich: No. o. Bettendrath ord. 1. Schlingendrath fein. dergl. ord. 3. Ardea. 4. Vella. 5. Nadierdrath klein. 6. dergl. groß. 7. Strickdr. Elein. 8. dergl. groß. 9. Leichter Drath, klein. 10, dergl. mittel. 11. dergl. groß, 12. Gemeindr. tlein. 13. dergl. mittel. 14. dergl. groß. 15. Riemerdr, klein. 16, dergl, mittel. 17. dergl. greß.

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Eisenerze auf dem naffen Wege zu probiren, f. Erze unedler Metalle.

Eisenerze auf Eisen su probiren, f. Eisensteine auf - Jac

Eisenerze auf Silber zu probiren, f. Eisensteine auf - Jac.

Eisenerze zu probiren nach Ilsemann, fiche Eis senproben.

Eiseners in Seifensteinen, f. Eisentalg. Eisenerzspiegel, Eifenspiegel, spiegelndes Eisens erz. Ein krystallisirtes Eisenerz, mit spiegelnden Flächen. Eiseneffigfalz, eine flüßige Verbindung der Essigsaure mit Eisen.

Eisenertract. In der Apothekerkunft nennt man also eine mit einem vegetabilischen Safte gemachte Eisen auflösung.

Eifenfarbiges Blutfeinerz, f. Blutsteinerz.
Eisenflöße, (Hüttenwerk) f. Flöße.

Eisenflußspathfalz, eine Verbindung der Flußspathfaure mit Eisen. Ist ein Salzklumpen, der sich im Wass ser leicht auflöst.

Eisenfresser, (Bergw.) wird in Ungarn bey dem Ei» · senwerk eine dem Eisen schädliche Materie so genannt, wel che, wie ein Wißmutherz, aber dunkler und klaulicher aussiehet.

Eifengebalt. # Alle reinen, mit feiner oder gar weniger Bergart vermischten Eisensteine kommen im Ger halt, wenn der Zentner zu 100 Pfund gerechnet wird, auf 80 Pfund mehr oder weniger,

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