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Gold von 6839 Stück Passirdukaten auf 29424 fl. oder 196, thl. das ist 235 Mark fein Gold für 46096 thlr. tommt, und die Proportion wie in Golde zu 148 in Silber ist. ee) An vielen Orten aber wird der Duta ten beständig zu 24 thlr. gerechnet, nachmals aber mit eis nigen pro Cent Gewinn gegen Conventionscourent ausge: glichen.

7) Nach dem Preußischen Courentfuß ist nur neuerdings noch der Dukat zu 3 thlr. bey Bezahlung der Landesgefälle bestimmt worden, wornach der Werth der Colln. Mark fein Gold in 6829 Stück Paffirdukaten, auf 2054 thir. oder 47 Mark fein Gold für 9648 thir. kommen, und die Proportion wie 1 in Gold zu 14 in Silber ist. Mehrmals aber wird der Dukat in Summen zu 24 thir. fest gerechnet, nachmals aber mit ohngefähr 10 pro Cent Gewinn gegen Preuß. Courent, und 3 pro Gewinn gegen Friedrichsd'or ausgeglichen.

8) Nach dem Conventions Münz oder 24 Gul denfuß galt aa) nach dem 1763. geendetem siebenjährigen Kriege der Dukąt fast allgemein und gewöhnlich 5 Guiden oder 3 thlr. wornach folglich der Werth der Colln. Mark fein Gold in 6849 Passirdukaten, 228 thlr. oder 47 Mark fein Gold für 10720 thlr. des 24 fl. Fußes kommt, und die Proportion wie 1 in Golde zu 144 in Silber ist. bb) Seit oben gedachter Erhöhung der Gold. münzen von 1786, ist aber der Dukat im Schwäbischen Kreise auf 5 fl. 16 Er. im Oberrheinischen Kreise auf s fl. 10 Er. und im Salzburgischen gar auf s fl. 20 Er. erhö het worden, so daß gegenwärtig der Preis des Goldes in diesem Münzfuse ebenfalls ganz ungewiß und veränderlich ist, weil ihn fast ein jedes Land und Ort anders bestimmt.

9) Im Scheidemůnz, oder 25 A. Fuß wird der Pasirdukaten eigentlich zu 3 thlr. berechnet, wornach die Colln. Mk. fein Gold auf 23923 thlr. oder 47 Mk. fein Gold für 11256 thir. des 25 fl. Fußes, durch Pardus Eaten nach Hamburger Bestimmung kommen, und die Proportion wie in Golde zu 14 in Silber ist. Wahrscheinlich wird aber auch in diesem Fuße der Duka ten gegenwärtig höher angebracht.

Dukatengold, seine spezifische Schwere ist 17,017. Dukatenwaage. Dieses Instrument besteht aus 2, 3 bis 4 Zoll langen, und einem halben Zoll breiten, in der Mitte zusammengefügten, Stückchen Holz, die ge nau in einander passen, und von welchen an dem einen ein Stückchen Messing, welches ein richtiges Ducatenge. wicht hält, angeheftet, und an dem diesem gegen über ste henden Ende ein Einschnitt, um den zu wågenden Duka, ten aufzunehmen, angebracht ist. Unter dem Ende mit dem Einschnitte ist ein kleines meffingenes Stangelchen, welches man, wenn ein Dukaten unwichtig ist, von eis nem bis auf zehn Gran weiter für sich, oder zurückschieben, und also die abhängigen Grane genau wissen kann. Wenn man nun einen Dukaten wågen will, hat man zu merken, daß man das Instrument also auf den Tisch sehe, Daß das mittlere Stückchen weder auf die eine, noch die andere Seite sich mehr neige, sondern eine richtige gerade

Linde bestimme; und daß man den Dukaten an den aus« gehöhlten Einschnitt anstehen lasse. Hat man nun dieses beobachtet, und der Dukaten ist wichtig, so fällt er selbst von dem Instrumente herunter; bleibt er aber auf selbigem liegen, so ist es ein Zeichen, daß er unwichtig, man zicht also das kleine Stängelchen von einem zum andern Grane, auf dem Queerstückelchen auf der untern Seite schon ver. zeichnet sind, so lange heraus, bis man sieht, daß er hers unter fällt; bey welchem Grane dieses geschieht, um so viel ist er zu gering.

Dukatons, 1. Ducaton.

Dumories Luftkompressionsmaschine, f. diese.
Dunen, f. Flaumfedern. Jac.

Dunette, (Schiffsbau) s. Hut.

Dung, ein kleines persisches Gewicht, welches den sechsten Theil von Mesoat in sich hält; muß ungefähr 3600 Dungs zu einem kleinen persischen, oder sonst soges nannten Batman von Tauris, und 7200 zu einem großen, oder sonst sogenannten königl. Batman oder Cati haben, wenn man den kleinen Batman zu 5 Pfund 14 Unzen, und den großen zu 11 Pfund 12 Unzen französischen Marktgewichts rechnet. Sonst hat der Dung noch das Gerstenkorn oder den Grán unter sich, welches aber nicht mehr, als den vierten Theil ausmacht, so, daß der Batman von Tauris bis 14400, und der königl. Bats man ungefähr 28800 Gerstenkörner oder Gráns beträgt.

Dung ist auch eine persische Silbermünze, welche am Gewicht 12 Gráns hat, und dem Werthe nach 2 franzósische Sols und 6 Deniers beträgt.

Dünngrelleseifen. (Eisenhütte.) Da einige von de nen Beymischungen, die in dem Eisen enthalten sind, vers ursachen, daß das Eisen im Schmelzfeuer sehr dünne fließet, dabey es ganz spröde, hart, dichte und im Brus che weiß wird, und wenn es in großen Blättern bestehet, dergleichen Ofen- oder Caminblätter zum Heizen der Zim mer, Heerdblätter in den Küchen u. f. w. find, so springet. es oft als Glas. Solches Eisen nennt man: dünngrel les Eisen, und schickt sich zu vorbenannten Goßwerk, welches Goßwerk in Sand heißt (weil es auf ein Gemens ge von etwas angefeuchteten Sande und Kohlenstübbe laus fen läßt), ganz und gar nicht. Zu den mehresten Goßs werken in ganz oder halb Lehmen von der kleinern Art hingegen, ist das dunngrelle Eisen am besten, und bestehet solch Goßwerk gemeiniglich in Kochtöpfen, Pfannen, Mühlen und andern Zapfen, zu umgehenden Zeuge und f. w. denn die ersten müssen dünne gegossen werden, und da dieses Eisen sich sehr glatt und scharf gießen läßt, wählt man es dazu vorzüglich. Es springet wegen der runden Form dieser Gefäße, auch weil sie nicht gar groß find, und also der Unterschied der Hiße in den verschiedenen Theilen wenig verschieden ist, nicht leicht. Die Muhiens zapfen poliren sich als ein Spiegel, brennen sich, wenn das Schmieren etwas versäumt wird, bey schneller Bes wegung nicht sobald als anderes Eisen; find dauerhaft und gehen sanft und leicht. Man nennt es Goßwerk in ganz

And

und halb Lehmen, weil es in lehmerne Formen gegossen wird, nach Art der Glocken- und Rothgießerarbeit. Dunn grelles Eisen giebt auch ein gutes Stabeisen, jedoch mit vielem Abgange an Roheisen und starken Kohlenauf

wand.

Dunkelblau auf Wolle nach Herrn Pörner. Auf 1 Pfund Tuch ist die Vorbereitung Loth Weinsteinkry stallen, s Loth Alaun. Die Farbenbrühe, die Indig. tinktur (a) 14 Loth, s. d.

Dunkelblaulichtgrau auf Wolle nach Herrn Pór ner. Auf 1 Pfund Tuch bestehet die Farbenbrühe aus 5 Loth Brafilienholz, s Loth Galläpfeln, 10 Loth Gelb holz, 10 Loth grauen Vitriol.

Dunkelbraun auf Wolle nach Herrn Porner, Auf 1 Pfund Tuch nimmt man zur Farbenbrühe 10 Loth Grapp, 10 Loth Gallâpfel, 10 Loth grünen Vitriol.

Dunkeler Ocher, (Maler) s. Ocher. Jac. Dunkelerschlag, (Forstwissensch.) heißt in den Hoch waldungen, wenn der Wald bereits ausgebrochen worden, so daß nur auf den Waldmorgen 170 bis 180 Stämme fich befinden.

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Auf

die

Dungelgelb auf Wolle nach Herrn Porner. ■ Pfund Tuch ist die Vorbereitung 10 Loth Alaun; Farbenbrühe 10 Loth, Wau 10 Loth Kochsalz. Dungelgrauer Porphyr mit eingesprengten, mei. stens weißen, zuweilen röthlichen Feldspath. a) Man findet ihn mit weißen Körnern am Gustavs. Strom in Schweden. b) Mit weißgrünen und weißen Düpfelchen oder Flecken, den man in der Grafsch. Meerfeld findet, wo man, ihn schmelzt, um Knöpfe zu Rosenkränzen und Pas ternostern daraus zu machen. Er ist sehr hart, giebt am Stahl Feuer, wird an der Luft braun, schmelzt im Feuer zu einer harten schwarzen Schlacke, mit weißen Strichen und Flecken.

Dunkel großes Grauwerk, s. Grauwerk. Dunkel kleines Grauwerk, (Rauchhändler) (, Grauwerk.

Dunkelroth auf Battun, nach Herrn Habicht, 8 Maaß Flußwasser, 2 Pfund Cremor tartari, 10 Pf. Lev. Alaun, 1 Pfund Salmiac, 3 Pfund Soda, ein hal bes Pfund Zinnsolution, 2 Pfund Spiritus Vini.

Dunkelroth das Glas zu fårben. Man nimmt 20 Pfund Krystallenfritte, ein Pfund Stückchen von weißem Glas, und 2 Pfund kalcinirtes Zinn. Mischt alles wohl unter einander; schmelzt und reinigt dasselbe. Wenn diese Mischung geschmolzen worden, so nimmt man von pulverisirten und kalcinirten Stahlfeilspånen und wohlge. riebenen Zünder, von jedem gleiche Portion. Mischt diese zwo Substanzen, und macht aus ihnen ein sehr fei nes Pulver. Thut von selbigen 2 Unzen zu dem bereits geschmelzenen und gereinigten Glas. Diese Mischung

wird das Glas sehr schäumend, schwellend machen. Man läßt selbiges s bis 6 Stunden schmelzen, damit es mit demselben vollkommen ein Körper werde. Man hüte sich, ja nicht allzu viel von besagten Pulver zu nehmen; weil es das Glas schwarz machen würde, anstatt daß es selbi gem eine dunkelrothe und doch sehr durchsichtige Farbe ge ben sollte. Wenn man nun so weit gekommen, daß man die gewünschte Farbe erhalten hat; so nimmt man ohn gefähr 6 Quentlein präparirtes und dreymal kalcinirtes Aes uftum. Dieses Pulver mischt man mit dem geschmol jenen Glase, und rührt es oft herum. Auf das dritte.

oder viertemal wird die Materie blutreth werden. Nach

dem man, nach wiederholten Proben seiner Farbe, selbige fo finden wird, wie man sie haben will, so muß man selbi ge geschwind bearbeiten; sonst würde die rothe Farbe vers schwinden und das Glas schwarz werden. Diesem ver drüßlichen Zufall vorzubeugen, muß man das Gefäß im mer offen, aufgedeckt lassen. Wenn das Glas eine dunkelgelbe Farbe gewonnen, dann muß man in diesem Augenblick die vorgeschriebene Dose von dem Aes uftum hins ein werfen. Dann wird das Glas eine herrliche Farbe bekommen. Ueberdies darf man die Materie in dem Ge fäße nicht allzu heiß werden, und selbige ja nicht länger als 10 Stunden in dem Ofen lassen. Sollte zwischen die fer Zeit die Farbe verschwinden, so kann man selbige leicht wieder bringen, wenn man nochmals von dem aus Eisenfeilspånen bereiteten Pulver dazu nimme.

Dunkel Scharlach auf Wolle nach Herrn Þór. ner. Auf 1 Pfund Tuch zur Vorbereitung nimmt man 3 Loth Weinsteinkrystallen, und 34 Loth Zinnauflösung. Zur Farbenbrühe 2 Loth Cochenille und 10 Loth Wein effig..

Dunkel schmelzen, (Hüttenwerk) fiche Schmelzen, dunkel. Jac.

Dunkelschwarz, oder eigentlich schwarz. Schwarz ohne Beymischung einer andern Farbe.

Dunkelschwarzgrau auf Wolle nach Herrn Pors ner. Auf 1 Pfund Tuch nimmt man zur Farbenbrühe 10 Loth Gelbholz, s Loth Galläpfel, 10 Loth grauen Vitriol.

Dunkel Jiegelroth auf Wolle nach Herrn Por ner. Auf Pfund Tuch nehme man zur Vorbereitung 2 Loth Weinsteinkrystallen, 10 Loth Kochsalz; zur Fars Alaun. benbrühe 12 Loth Brasilienholz und 12 Loth laufat,

Dünkirchische Rechnungsmünzen. Hier und in ganz französisch Flandern hält man auf dreyerley Weise Buch und Rechnung, nämlich: in Liver tournois zu 20 Sous, den Sous zu 12 Deniers tournois. In Gul den zu 20 Stüver oder Patards, den Stüver zu 16 Pfennigen. In Ponds oder Pfundoleams zu 20 Schels ling à 12 Groot oder Pfennigen Vlaams. Die Eintheis lung ist folgende:

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16

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2

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I

96

90 12

71

20

256 240 32

320 300 40 25 768 720 96 60 19:0|1800 240 150

Schelling vlaams

6 1 Livre tournois

1621 Gulden

2014 Ecú od. Daafd.

48 832 Pond oder -Pfund VI.

120 2076 22 1

100 Ecûs= 76 Thlr. Conv. Geld
100 Thlr. Conv. Geld 131 Ecûs 2 Sous
1 Pfund Blaam. 1 thk. 21 gr. 9 pf.

1 Gulden 71 gr. · - 1 Liv. 6 gr. 1 pf. Conv. Geld.
Dunkircher Omer Schnupftaback, Formel zur
Beifertigung. 100 Pfund virginische Tabacksblätter, 3
Pfund fertige Karotten St. Omer, 16 Maaß Wasser,
i Maaß Franz oder rheinischen Branntwein, 3 Pfund
Tamarinden,Maaß Weinessig, s Loth Salmiac, 3
Pfund Potasche, 1 Loth Salmiac. depur. 8 Pf. Salz,
Phund Wacholderbeere, 2 Pfund Syrup.
Dunkle aphtha, f. Naphtha.

Danne; Locker, Rare, ein Wort, das einen relati ven Begriff ausdrückt, weil man nicht sagen kann, ein Körper an sich sey dünne oder locker, sondern nur, er sey dünner, lockerer, als ein anderer. Derjenige von zween gegen einander gehaltenen Körpern heißt der dünnere (raFius) der in einerley Raume (3. E. im Raume eines Cu bikzolls) weniger Materie enthält, als der andere. So fagt man, Luft sey dünner als Wasser, weil ein Cubikzoll Luft weniger wiegt, also weniger Materie enthält, als ein Cubikzoll Wasser. Dem Dünneren wird das Dichtere entgegen gesetzt. Das gleichbedeutende Wort lockerer wird nur von festen Körpern gebraucht. Man sagt, der Schwamm sey lockerer, als der Stein, hingegen die Luft fey dünner, als das Wasser. Oft heißt aber auch dünn oder locker, was dünner oder lockerer als andere åhnliche Körper ist. So heißt die Luft ein dünnes Fluidum, der Schwamm ein lockerer Körper. In dem Raume, den ein solcher Körper einnimmt, ist wenig Materie, und viel leerer, oder mit fremder Materie angefüllter Zwischen

raum.

Dünner Haufen Steinschicht, f. Steinschicht, dün ner Haufen. Jac.

Dünnbaarig, sagt der Rauchhändler von denjeni gen Thierhäuten, welche nicht viel Haare oder Wolle haben.

Dannbaarig, (Wollenweber) f. Fadenscheinig. Jac. Dünnscheibe, (Maurer) s. Handbrett, Jac.

Dünnschiefrigter Spath, s. Schieferspath.
Dünnstein, (Hüttenw.) f. Spurstein. Jac.

Dünnstein, Tafelstein. Der Preiß in Holland ift: Schwache 1 Karat 25 bis 27 holl. fl. Dicke 32 bis 36.

Dunstbad, Dampfbad, Vapor aquae, (Wundarzt) ist, wenn von einer kochenden in ein Gefäß gegebenen Feuchtigkeit der Brodem an irgend einem leidenden Theil gelassen wird, und man sich darüber zuhängt, damit vom Dampf nicht zu viel verfliegen kann.

Dünften, (Koch) so nennt man in Nürnberg das Sieden, Schmoren,

Dunstmaschine des Hrn. Klipfteins, s. Dampf

maschine.

Dunsirad des Hrn. Boltons. Dieses hält 12 Fuß im Durchmesser, und wird vermittelst des Dampfes eines nicht gar großen Wasserkessels in Bewegung gesetzt, und besteht aus 10 hohlen eisernen Felgen, die 12 Zell dick, 4 Zoll breit, und durch einige an den Wänden hervorste. hende Rander an einander geschraubt und befestiget find. Die Achie besteht in einer hölzernen Welle, die mit einem hohlen Cylinder umgeben ist, in welche, durch eine aufrecht stehende Röhre, der Dampf aus dem steffel tritt, und von da durch drey Röhren, an drey gleich weit von einan der abstehenden Orten, in die hohlen Felgen des Rades geleitet wird, wo er durch drey Schiefer, die, so weit es der Mechanismus erfordert, die innere Höhlung der Fel gen, wechselsweise öffnen und schließen, das Rad sowohl durch den Druck als durch die Elasticität des Dampfes, in Bewegung bringt.

Dunffröhren, (Landwirthschaft) s. Dampfröhren. Dunstschornsteine, (Landwirthschaft) siehe Dampf

röhren.

Duodezband zu falzen, (Buchbinder) s. Falzen eis nes Duodezbandes.

Duodezime, (Mufikus) bedeutet ein Intervall, dess sen beyde Tone um zwölf diatonische Stufen von einander abstehen, als: C-g; sie ist eigentlich die Quinte des Grundtons in der nächstfolgenden Ottave. Sie wird auch, wie alle zusammengesetzte Intervallen, mit der Quinte verwechselt, und bekommt auch den Namen; nur in doppelten Contrapunkte lassen sich diese beyden Intervallen nicht verwechseln.

Duodezimole, (Musikus) eine Figur, die aus zwölf Noten bestehet, welches nur achte von gleichem Werthe seyn sollten. Bey der Ausübung erhält die erste Note eis nen gelinden Druck, und die übrigen folgen sanft nach. Dupliren, (Soldatenstand) f. Doupliren. Dupftange, (Wasserbau ) ist eine lange Stange, unten mit einer eisernen Gaffel, die Tiefe des Wassers das mit zu messen.

Durantini, in Italien die Cadiszeuge, welche da häus fig eingeführt und verbraucht werden.

Durchbrochne Arbeit. (Tischler.) Es giebt Fälle, wo das Holz nach einer gewissen Zeichnung durchbrochen werden muß, welches dann gemeiniglich an solchen St

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eken geschiehet, welche sehr breit und nur mittelmäßig dick find. Das Holz reißt alsdann nicht so sehr, und die Ar beit sieht nicht so plump aus. Man zeichnet zuvorderst das Holz, welches hinweg genommen werden soll, mit Rothel vor, und folgt hierauf der Zeichnung mit der Stichsäge, wenn das Stück stark ist, oder mit der Laub fage, wenn es schwach und zart ist. Wenn das Holz weg. geschafft ist, so ebnet man man die Ränder der gemachten Deffnung mit Raspeln, Seehundshaut und dem Schabei. fen. Man kann auch eine Fasse anbringen, wenn man es für dienlich hält, um die scheinbare Dicke zu ver

mindern.

Durchbrochne Rinnen, (Tischler) f. Rinnen. Durchbruch eines Stroms, f. Austretung. Durch das Auge schmelzen, (Hüttenw.) f. Hölze lein. Sac.

Durch dammung, (Wasserb.) siehe Grundbruch und Kluftdamm. Jac.

Durch den Ofen setzen, (Hüttenwerk) d. i, so viel als schmelzen.

Durch den Stein blafen, (Hüttenwerk) heißt, wenn die Balgdeute in keiner Forme, sondern in dem Loche eis nes Steins liegt.

Durch die Lagerwånde kommen, (Bergb.) das ist, durch festes Gestein durchkommen.

Durch die Milch ziehen, (Weißzerb.) siehe Milch. Jac.

Durchdringlichkeit, Permeabilité. Die Fähigkeit eines Körpers, durch seine Zwischenräume andere Mate rien durchzulassen. Die Materie an sich betrachtet, ist undurchdringlich. In so fern aber die zu jedem Körper gehörige Materie Zwischenräume zwischen ihren Theilen leer last, in welchen fich andere Materien aufhalten kön nen, wird der Körper für solche Materien durchdringlich. Durchfärben, (Fårber) s. Auffärben. Durchflammung, (Chymie) s. Neverberation. Jac. Durchführen, Durchgehen, Tranfit, wird in der Handlung eigentlich nur von solchen Gütern und Kauf mannswaaren gefaget, welche blos durch eine Stadt oder ein Land hindurch geführet werden, ohne weder von dem selben das geringste zu entrichten, noch auch erst sie visitis ren zu lassen; wobey aber gewöhnlich ist, daß solche bey dem ersten Zoll- oder Accisamte versiegelt werden, bey dem lehtern aber genau nachgesehen wird, ob sich auch noch alles in gehörigem und solchem Stande befindet, wie die Paffirzettel enthalten, welche die Kutscher und Fuhr. leute, so dieselben durchführen, bey dem ersten Zoll oder Accisamte ablösen müssen. Sonst brauchet man dieses Wort auch von dem großen und kleinen Viehe, welches durch einen Ort heerdenweise getrieben wird, ohne da selbst zu bleiben, oder verkauft zu werden.

Durchgang, tranfitus, (Musikus) bedeutet eigentlich die Art von einem Tone auf den andern dergestalt zu kom men, daß man zwischen beyden noch einen mittlern Ton hören läßt, der gleichsam die Stufe ist, durch welche man von dem einen zum andern auf oder absteigt. 3. B.

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Wenn man von czu e steigen will, und man geht durch den Ton d in den Ton e, so ist dein Durchgang. Diese Durchgänge dienen 1) zur Erleichterung des Uebergangs von einem Haupttene zum andern; 2) zu einer engern Verbindung der Haupttone, wodurch der Gesang etwas sanfter wird; 3) zu allerhand melismatischen Auszierun gen, welche dem Gesange die größte Annehmlichteit ges ben, wenn nicht der Gesang ernsthaft seyn soll. Diese Durchgänge müssen aber schnell durchgehen, damit sie nicht die Harmonie verderben, denn sie dissoniren gemeis niglich gegen die unterste Stimme. Sie müssen ferner auf die schlechten Zeiten des Tatts, oder so angebracht werden, daß man auf jeder reinen Harmonie zuerst eine Hauptnote; hernach eine durchgehende höre. Inzwischen hat man gefunden, daß sie auch auf die guten Zeiten des Takts anzubringen sind. Jene natürliche Art hat man mit dem Namen: den regelmäßigen Durchgang, diese den unregelmäßigen Durchgang belegt. Da man aber auch oft beyde Arten mit einander vereiniget, daß ir einem Gange die eine und die andere Art vorkommt, so nennt man diesen: den vermischten Durchgang. In der Harmonie heißt der Durchgang regulair, wenn der Akkord zu derjenigen Note gegriffen wird, zu welcher er angeschlagen werden muß, wenn nämlich diese Note eine Haupt- oder harmonische Nebenncte ist; fällt aber der Ans schlag des Akkords auf eine Wechselnote, so wird dazu der Artord der folgenden Note gegriffen, und dieser Durchs gang ist irregulair.

Durchgehefteter Packfattel ist der gemeinste Sattel, und besteht aus einem Baume 'und Kissen. Wenn der Baum zusammen geseßt ist, so nimmt man dahin Bedacht, daß das Kissen daran angemacht werden kann. Um des willen sticht man mit dem Holzbohrer zwey Löcher durch die geschweiften Stege, eines an dem vordern Stege über dem Widerhorste, das andere gegen über an den hintern geschweisten Steg, und zwey andere Löcher, eines in der Mitte zu unterst jedes Steges, an dem, was nahe am Ende überstehet; alsdenn nagelt man auf einen Zoll von oben eines jeden geschweiften Steges, von außen ein eifers nes Blech von zwey Fingern breit an, das auf seiner Mitte einen Haken hat. Wenn man es fest nageln will, so muß man unter den Kopf der Nägel ein kleines rundes Stück Leder legen. Das Kissen selbst wird von Schafles der gemacht, mit Leinwand gefüttert, und mit Stroh ausgestopft und durchheftet, das ist, die durchgehefteten Büschel daran zu machen, welche diesem Geschirre den Namen: durchgehefteter Sattel, gegeben haben, als denn wird dieses Kissen an dem Baume befestigt. Die Zubehörde zum Packsattel bestehen aus einem Gurte, eis ner Leinwand für die Decke, zwey eisernen Haken und einem Schwanzriemen. Der Gurt wird gegen die Mitte des geraden Steges außer der Handseite angenagelt. Der Schwanzriemen ist doppelt, und sein Ende außer der, Handseite muß das längste seyn; er wird an das eine Ende der Pausches genahet, und muß durch die Bogen der beyden geschweiften Stege gehen, sich um die Strippe 983

des

des Kissens an den Vorderheften wenden, und sich her. nach auf der Handseite mit dem kurzen Ende vereinigen. Die Leinwand wird gegen das Untertheil der hintern geschweisten Stege angenagelt. Die Haten sind jeder auss wärts zu oberst der Hefter des Baumes an einem eisernen halben Monde, den man daran annagelt, befestiget. Durchgehends (Buchdrucker) nennt man diejenigen Zeilen eines Buches, welche die bestimmte volle Breite des Formates desselben haben, oder ganz sind. Dieses unterscheidet oft den Tert von den Anmerkungen, denn in den letztern werden die Zeilen meistentheils weiter eingezo gen oder schmåler als die des Textes. Jedoch kommen auch Fälle vor, wo im Texte manche Zeilen um etwas eingerückt werden.

Durchgehende Toten, s. Nebennoten. Durchgehende Reise, (Schifffahrt) s. Reise, durchs gehende. Jac.

Durchgeben der Pferde zu verhindern, nach Hrn. Dobe. Es wird an die Achsen eine Maschine ange. fchraubt, und dadurch der Wagen so aufgehalten, daß theils die damit durchgehenden Pferde nicht weit kommen können, theils auch der Wagen, wenn auf einem Berge der Schloßnagel springt, nicht zurückschießen kann. Die Maschine besteht in einer mit dünnem Messing gefütter ten Hülse, darinnen zwey von starkem Eisen gefertigte Riegel gehen, und von zwey Federn beständig herausge. trieben werden, so lange sie nicht gespannt sind, weran auch ein Spanner nebst einem Spannriegel befindlich ist. An diesem muß ein fester lederner Riemen seyn, welcher vermittelst oder 2 Röllchen in den Wagen geleitet wird. Ziehet man nun durch einen Zug die Spannriegel ab, so schnellen die beyden Riegel heraus in die Speichen der Råder unweit der Nabe, und halten dadurch den Was gen auf.

Durchgeben der Pferde mit dem Wagen zu ver. hindern, nach Herrn Wiehen. Man soll an dem vordersten Ende der Deichsel, mit dem Brustriemen der Hinterpferde, woran nach hannöverischer Landesart die Borderpferde gespannt werden, einen andern Riemen be festigen, ihn, se lang als die Deichsel ist, hintergehen lass fen, und alsdenn in einer eisernen Krampe anbinden, wel the in den Hauptschwengel oder der Hinterwaage einges schlagen ist. Diese Waage soll an dem Vordergestell der Reifechaise mit zwey Bolzen, die man von unten hinauf schiebt, Befestiget werden, und damit sie nicht herausfallen können, so werden über der Waage zwey Keile durchgeschoben. Da nun wegen der öftern Stöße die Keile doch herausgehen Fonnten so hat man zwey Federn dagegen gestämmt, die fte zurück halten. Die Keile sind in zwey kurze Armen, welche durch eine eiserne Stange verbunden sind, eingefaßt, und werden daraus, vermittelst eines gemeinschaftlichen Biegels, an deffen äußersten Ende ein Riemen befestiget 4ft, im nöthigen Fall heraus gezogen, da denn die Bolzen, fo die Hinterwaage halten sollen, herausfallen, und die Pferde mit der Waage durchgehen, die Kutsche aber ste hen lassen.

Durchgehender Wind, (Schifffahrt) siehe Bestäisdiger Wind.

Durdglühen des Amalgama, f. Anquicken.
Durchhauen, s. Einhauen. Jac.

Durchtnebeln, (Bacter) s. Ausstoßen. Jac. Durch Roblenfeuer beständig gemachter oder alkalisirter Salpeter, f. feuerbestandiges Alkali aus Sal peter. Durchlaß, (Bergb.) s. Durchschlag. Jac.

Durchlaß, (Münze) ist ein Gehäuß, in welchem zwey stählerne Balken mit starken Schrauben zusammen gefüget und nach Belieben gestellet werden können, durch welches die Zähne gewunden, und zugegleichet werden. Durchlaßgraben, (Hüttenw.) bey dem Zwitterpochen, in welchem der Pochschlag durchgelassen wird. Durchpeuschen, (Hüttenw.) s. Peuschen. Jac. Durchpressen des silberhaltigen Quecksilbers bey Amalgamirarbeit, f. Anquicken.

Durchs Aufgießen bereitete Oele, siehe Dele, ges kochte.

Durchschieber, (Kleinuhrmacher) dieses ist ein klei nes dünnes hölzernes Heft, in dessen beyden Enden ein Stück von einer Nähnadel eingeschlagen ist. Durchschlagen, (Bergro.) f. Entschlagen. Durchschlägig werden, (Bergw.). fiehe erschlagen. Surchschleiffer, (Lorrendreher. Jac.) (Schifffahrt) werden diejenigen Schiffer genannt, welche contrebande Waaren führen.

Jac.

Durchschneiden, (Gärtner) dieses bestehet darinnen, daß man diejenigen Staudchen, welche einander zu nahe stehen, bey Zeiten mit einem Jathacklein hinweg schneis det, oder auch ausraufet, damit diejenigen Ständchen, welche auf dem Lande bleiben sollen, bey Zeiten Luft be kommen.

Durchschneiden, (Schmidt) bedeutet das Eisen schmieden, ausziehen und durchschweißen, mit einem Wors te: durcharbeiten.

Durchschießen, heißt bey den Buchbindern: allemal zwischen zwey Blättern eines Buchs ein weißes Blatt ein legen und heften.

Darchsehen der Karten, f. Aussondern.
Durchseiben, f. Filtriren. Jac.

Durchsichtig, Transparent. So heißt ein Körper, wenn er das Licht durchläßt, oder wenn man andere Kör per durch ihn sehen kann. Eigentlich ist ein jeder Kór per iu ganz dünnen Scheibchen in einigem Grade durch sichtig, und in dickern Stücken in etwas durchsichtig.

Durchsichtige Leinwand. Ist eine Leinewand, der rer Faden allezeit nach allen Richtungen um eine Linie aus einander find.

Durchsichtiger Pergamentband, siehe Romanische

Art.

Durchsichtige Spate, (Kalferde mit Flußspatsäure verbunden.) Diese find allgemein von regelmäßiger Gei stalt und von verschiedenen Farben und heißen dahero fal

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