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Dramonen, (Schiffban) eine Art Galceren, fiche Galeja. Jac.

Deap, Draps, heißt der Franzose verschiedene wol fene, seidene and reiche Gewebe. Im eigentlichen Sinn werden darunter nur wollene Tücher verstanden.

Drap Chat, eine gewisse Art Tücher, deren Zettel gemeiniglich von weißer, und der Eintrag von anderer mannichfarbiger Wolle ist. Man farbet sie, anfänglich blau, und hernach schwarz, wozu fie fich am besten schicken.

Drap d'Andely, französische Tücher und Zeuge, die in der Normandie gewebt werden. Es find theils superfeine Tücher, die fünf Viertel bis vier Drittel eines Stabs breit find, theils Halbtücher, auf englische Art verfertiget und zugerichtet.

Drap d'Abbeville, find Tücher, die zu Abbeville in der Picardie verfertigt werden. Sie bestehen in Draps fins, welches Viertel in die Breite und 23 bis 26 frans zösi che Ellen in die Lange halten; Draps de Caftor, find eben so breit, aber 18 bis 20 Ellen lang; Draps en cou. deur fine, worunter Scharlach, Sächsichgrün und Capu. cinerbraun verstanden wird, diese sind 2 Drittel der Elle breit; Royales, eine Art sowohl glatter, als auch ge Streifter Tucher; Draps de Silefie, find auf schlesische Art nachgemachte Tücher, welche 5 Achtel in die Breite, und 2 bis 26 Stab in die Länge halten.

Drap de Baye, Boye, ein schwarzer tuchartiger Zeug, der nicht sauber geschoren ist, und vornehmlich zur Trauer verbraucht wird.

Drap de chaffe, eine Gattung starker und dichter Tus cher, welche hier und dort in den französischen Fabriken gewebt wird. Sie taugen insonderheit zu Kleidung der Dienstboten und geringer Leute, und werden deswegen nicht nur in verschiedenen Gegenden von Europa, sondern auch in Ost- und Westindien stark verbraucht. Die Engs länder machen diese Tucher in großer Menge nach, und führen davon sehr viel nach Amerika aus. Die englische Art ist schmal, kostet 4 biss Schilling die Elle, und wird für die Neger verbraucht.

welche zu Fabriano, Drappi

Drappi, in Italien die wollenen Tücher, San Severino, Pergola, Narni, Norcia, Ronciglione, Subiaco u. f. w. gewebt werden. di Seta, in Italien allerley seidene Zeuge. Draps croifes, getoverte Tücher auf holländische Art, werden insonderheit zu Viviers und an mehreren Orten in Languedok verfertiget. Sie sind eines Stabs breit, und werden von seiner Landwolle gewebt. Der stärkste Werbrauch ist zu Mondirungen für die Truppen; dazu schickt sich der Zeug um so beffer, weil er sehr dicht und ift. s.

Draps croifes doubles broches, find 5. Viertel breite wollene Zeuge, die besonders im Delphinate gewebt wer

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ten: eine, die ganz fein, und 5 Viertel eines Stabs. vrei ift, kommt den Tüchern von Elbeuf beynahe gleich; die andere ist Stab breit, und wird besonders zu Livreen angewandt. Von beyden Sorten halten die Stücke 17 bis 20 Stab. Sie werden sowohl roh, als zugerichtet, verschickt.

Draps du chateau du Parc, find Tücher, welche eine königliche Manufactur zu Chateaurour liefert. Sie wer den von spanischer Wolle gewebt, und geben den Tüchern von Sedan wenig nach. Ihre Breite ist ein Stab bis s Viertel.

Draps d'Elbeuf, eine bekannte Gattung französischer Tücher, die besonders im Lande selbst verbraucht werden. Draps du Languedoc, sind französische Tücher von verschiedener Art, welche in vielen Orten der Proving gleiches Namens gewebt, und in erstaunlicher Menge in und außerhalb Frankreichs abgesetzt werden. Sie haberr erstlich nach den Dertern, roo fie gemacht worden, und dann auch nach Unterschied des Gewebes ihre besondere Namen. Es giebt ihrer sieben Hauptarten, nämlich: Mahons, Londrins premiers, Londrins feconds, Londres larges, Londres Seixains und Aboucouchou. Die Beschaffenheit einer jeden von diesen Sorten ist durch lane desherrliche Verordnung bestimmt worden. Der größte Verkehr mit diesem Artikel geht nach der Levante, nach Stalien, Portugall, Norden, Ost- und Westindien. Blos nach dem ersteren Lande werden jährlich gegen 9000 Ballen ausgeführt.

Draps de Louvieres, find feine französische Tücher, die in der Stadt gleiches Namens in der Normandie gewebt werden. Es ist eine superfeine Art, welche man aus lay ter Segovia - Wolle ohne Zusatz verfertiget. Sie unter seheiden sich durch ihre Gute, Dauer und ihr Aussehen von allen andern französischen Tüchern. Der Stab da ven kostet zwanzig bis sechs and zwanzig Livres, nach Verhältniß der mehr oder weniger achten Farbe. Es giebt sowohl einfärbige als melirte, aber keine schwarze. Der Artikel geht nach ganzen oder halben Stücken, und wid ballenweise über Rouen ausgeführt.

Draps de Montagnes, gemeine französische Tücher, die befenders um Limour in Oberlanguedot gewebt, und auf den Messen zu Beaucaire, Pezenas und Bourdeaux abgeseht werden. Das Meiste davon wire in verschie dene Gegenden der Provences und nach Italien aus geführt.

Draps de Sedan, sind feine franz. Tücher nach hoh ländischer und spanischer Art, die in und um Sedan in Champagne verfertiget, und in großer Menge in Front reich und auch außerhalb verbraucht werden. Es giebt achterley Sorten diefer Tücher, welche man aber alle aus spanischer Welle webt. Die mehrere oder mindere Feine des Materials, die schwächere oder stärkere Zurichtung und die Verschiedenheit der Breite des Zeugs, machen ih ren Unterschied. Man sagt, daß kaum der zehnte Theil von diesen Tüchern im Reiche selbst, sondern bey weitem der größte außerhalb Landes abgesetzt wird. Die soges

nannten

nannten premiere et feconde qualité Tücher find 5 Vier tel, die Leistenbänder nicht mit gerechnet, breit; die Demi-fins oder Entrefins sind eben so breit, aber in der Feine etwas geringer und auch wohlfeiler. Die Länder, welche davon das meiste verbrauchen, find Deutschland, die Schweiz, Italien, Spanien, die Niederlande und Norden..

Draps de Silefie, sind gleichfalls französische Tücher, die den schlesischen nachgemacht werden. Abbeville, Rheims und deren Gegenden liefern diese Gattung in Menge. Sie find theils auf holländische Art zugerichtet, theils geflammt und dergl. Die Stücke halten 45 bis 50 Stab.

Draps de Vire, eine Art gemeiner Tücher, die um Vire in der Normandie verfertiget werden. Sie sind vier Viertel breit und die Stücke halten 14 bis 16 Etab in die Länge.

den.

Draps de Wilton, feine Tücher, welche zuerst in England gewebt worden, jest aber hier und dort in Frank reich, besonders zu Rheims und Troyes, nachgemacht werDrechseln des glühenden Eisens. Man bedient sich, dessen, um den Kanonenkugeln ihr gehöriges Kaliber zu geben. Man braucht grob gehackte eiserne Feilen, womit man ganz weiß geglühete Kugeln, so zwischen zwey Drechs feldocken eingespannt, und welche durch ein großes Seil rad in Bewegung gesezt werden, recht glatt abdrechselt. Die Oefen dazu sind wie ein planum inclinatum gebauet, so daß die hintersten Kugeln in einer Reihe den Plah nach und nach von selbst ergänzen, wo man die über dem Rost des Windofens weißgeglühete Kugeln wegnimmt.

Drechslerfüit. Elfenbeinholz, Silber u. f. w. in die Patrone fest einzukütten, wird aus geschmolzenem Terpens thin, dem man Colophenium und Wachs zusetzt, gemacht. Das Mengsel wird in ein naffes Papier gegossen und warm verbraucht.

Dreel, (3willichmacher) s. Drillich. Jac. Drehbank, (Uhrmacher) . Drehstuhl. Jac. Drebballen, (Schifffahrt) s. Bassen. Drebeifen. (Drechsler.) Dieses sell Theodor, ein Samier, nach dem Diodor aber Talus, des Dadalus Schwestersohn, erfunden haben.

Breheifen, (Knaufmacher) das, so dieser Profeffio: nist gebraucht, ist ein kleines Hackeisen der Zinngießer, init scharfen, Kanten, die den Grath des Zinnes wegnehmen. Dreben, Dreffeln, (Drechsler) s. Drechseln. Jac. Dreben des Sinns, (Zinngießer.) Ein zinnernes Geschirr, das der Zinngießer abdrehen will, wird an dem Stock, einem hölzernen Cylinder, dessen Durchmesser ein Fuß, seine Höhe einen halben Fuß hat, bewegt. Der gegossene Saz zum Teller wird zur Drehlade gebracht; zuerst werden alle gebörtelt, und der runde Stab, unten an dem Umkreise des Tellers, abgedrehet. Das Abdre hen geschieht, nachdem die Spike des Stocks vorher mit Kalk beschmiert worden, das geschieht mit einem Boden eisen, wenn alle Teller gebörtelt find; zuerst wird zwischen den Schlössern des Stocks der Boden des Tellers abges Technologisches Wörterbuch V. Theil.

drehet, auch dieses kann mit dem Börteleisen geschehen, er nimmt zuerst das Unebene der Fläche ab, das nennt er zupfen, und polirt sie mit einem feinern geschliffenen Eisen, dieses nennt er schlichten. Das Eisen, das zuers den Umkreis berührt, nähert sich beständig dem Mittel punct. Endlich pukt er das Zinn mit einem Tuch ab, und zuleht die Figuren; denn ihr Schweiß nimmt alle unreis nigkeiten an. Das Probezinn drehet man trocken ab; das englische wird mit Wasser und venetianischer Seife gerieben, daher das Gefäß auf der Docke. Die Spåne, (Schleim) hangen an dem nicht benekten Zinn; wenn der Teller umgedrehet, so nimmt ihn der Arbeiter von dem Stock ab, stempelt ihn auf den Boden, seßt ihn umgekehrt in den Stock ein, daß die Vertiefung sichtbar ist. Zum Rand des Tellers zupft und schlichtet er mit geradem Boden, und mit gebogenem Bodeneisen. Die Ausbau. chung zwischen dem Rande und Boden drehet er mit eis nem Rundeisen ab, und polirt mit dem Eisen, dem Tuch, und der Hand. Eben so dreht man auch die Schüffeln, die weit tiefer, deren Ausbauchung viel größer und stärker, als der Teller ihre ist. Das Drehrad wird von einer bes sondern Person gedreht.

Dreber, (Baukunst) f. Läufer. Jat.

Dreber, (Drechsler) auch Dreyling eder Drieling, heißt die Handhabe am Spinnrade, womit dasselbe um: gedrchet wird.

Dreher, (Tuchmacher) heißt auf der Wollwäsche, wo die gewaschene Wolle gerungen und getrocknet wird, und woselbst zwey Docken sind, an deren einer ein Haken, an der andern ein Drieling ist.

Dreher, Dreberin, heißt der, oder diejenige, wel the irgend eine Materie, es sey, was für eine es wolle, drehet oder windet. Insgemein sagt man es in den Fas briken und Manufacturen von allen Arbeitern und Arbeiterinnen, welche Seide, Wolle und Garn drehen, oder, wie man es sonst nennt, winden oder spinnen. Jedoch kann solches Drehen und Winden auch von verschiedenen Fasons verstanden werden, welche man allen diesen Dine gen, nach Beschaffenheit ihrer Zurichtung, geben kannt. Also heißt, z. E. Seide, Welle und Garn drehen oder winden, manchmal so viel, als unterschiedliche Fäden von diesen Materien nehmen, und daraus einen einzigen et was stärker machen, es mag gleich aus freyer Hand, oder vermittelst einer Art eines Kadleins geschehen; und die auf solche Art zusammen gedrehete Materie heißt alsdenn gedrehete oder gewundene, oder auch gesponnene Wolfe; gedrehet, gewunden oder gesponnen Garn, und dieses lettere insbesondere, wenn es mehrmals und noch fester zu sammen gedrehet eder gewunden wird, Zwirn. Branch mal aber bedeutet das Drehen oder Winden dieser Mates rie auch nur so viel, wenn man solche auf eine lange Hat spel aufzieht, und wohl mehrere Strähne davon zusammen auswindet; dieses aber nennt man insonderheit haspeln oder aufhaspeln, und geschieht vornehmlich von den Seiden Wollen und Garnfärbern, welche ihnen diese Fason geben. Außerdem hat mau noch eine dritte Art zu Sff

drehen

drehen oder zu winden, welche nur bey der platten Seide ftatt hat, und versteht dadurch nur das Zusammendrehen, oder Zusammenwickeln der Seide in Gestalt kleiner und länglicht gedreheter Seilchen.

Dreberin. Die zweyte Arbeiterin bey dem Seiden, haspeln, welche die Haspel umdreht.

Drehkreuse, f. Drehbaume. Jac. Dreblingswelle, (Mühlen- und Maschkenbau) f. Trillingswelle. Jac.

Drehmaschine zum Marmor, eine Maschine, auf welcher runde Sachen aus Marmorstein gedrehet werden. In der Mitte steht eine Welle aufrecht, die vermittelst ibres Umgangs in die Runde, die sie von einem Rade bes fomint, 12 bis 16 um solche herumstehende Schneidezeuge in Bewegung und Umtrieb bringet. Unter diesen Schneis dezeugen find diejenigen Stücke Marmor befestiget, wel che ausgehöhlt werden sollen. Dazwischen sind allezeit viele andere Arten von Eisen, welche bloß flache Stücke von Marmor in eine runde Gestalt bringen. Auf der Blantenburger Marmormühle befindet sich eine dergleis chen, die hauptsächlich zur Ausdrehung der Rauch- und Schnupftabacksdosen gebraucht wird, von welchen das Stück 12-16 gr. höchstens thir. gilt.

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Dreborgeln, find Leyern, Vögel abzurichten. giebt welche, die hölzerne, auch bleyerne Pfeifen haben. Der Kasten ist gewöhnlich 9 Zoll lang und 6 hoch, vorn mit einer Kurbel zum Herumdrehen. Mehrentheils spielen fie 6 Stück. In Berlin kosten die mit hölzernen Pfeifen 3 thir, mit zinnernen 4th. In Sonneberg aber kosten solche 14-5.fl. Drebfaite des Drechslers in von Schöpsdärmen, welche durch den Seiler reine gemacht und dann zusam. mengedrehet werden, in Form einer guten starken Klafter, schnur, etwan 8 Ellen lang.

Drehsange, (Drechsler) ist in der Werkstatt dieje. nige, welche auf einem Lager liegt, und mit den daran hangenden Drehsaiten umwunden ist.

Drebstock, (Drechsler) ist derjenige Stock, welcher von der Rücklehne über den Reitstock, wenn was über zwerg mit dem Zweyschnitter gedreht wird, oder auf den Flügel des Dockenstocks, wenn was hohl ausgedrehet, oder in die inwendigen Schrauben mit den Schraubestählen geschraubt wird, gebraucht werden muß.

Dreigeur heißt auf dem Weltmeere ein Schiff, wels ches zum Fischfange mit dem Kraßgarne gebraucht wird. Drell, (Zwillichmachen) s. Drillich. Jac. Drellweben, f. Drillich. Jac. Dreschmaschine, f. Dreschmühle.

Dreschmühle. Die Alten bedienten sich bereits folgender Dreschmaschinen ;. erstlich, der Dreschschleife, eder des Dreschschlittens, der aus zwey an einander gefügten Brettern bestand, die unten durch ein Eisen oder Stein, besonders Feuerstein, scharf gemacht oder auch nach Art der Feilen, gereift waren. Oben darauf legte man eine Last oder der Treiber stand selbst darauf, und ließ sich mit dem Dreschschlitten um das aufgehäufte Getreide herum fahren, wodurch dieses enthülset, und

das Strch zugleich in Spreu verwandelt wurde. Je saias gedeuft eines solchen Dreschschlittens, Luther übers seht ihn aber durch Ege. Ferner bedienten sie sich des Drefchwagens, oder eines Wagens mit breiten Rädern, die mit spißigen Zacken versehen waren, womit man über das Getreide hinfuhr. Die Erfindung dieses Dreschwa gens wird den Phöniziern zugeschrieben. Die erste Dresch mühle soll 1670. zu Paddern in Curland gebauet worden seyn; eine andere gab der Oberamtmann Vogt im Jahr 1700 an, womit drey Personen so viel ausdreschen konn ten, als 18 Personen in eben der Zeit mit Dreschflegeln dreschten; nach 1756. erfand ein gelernter Posamentirer, Namens Hohlfeld in Gusow; das den Grafen von Pode wills gehört, eine Dreschmaschine; eine andere gab C.D. Fester an; Herr Consistorialrath Hähn erfand eine mit einem Tretrad und mit Stampfen, wie auch eine mit eis ner kugelförmigen Walze; eine andere gab Schuhmacher an, und der Engländer Evers erfand eine Windmühle, die zugleich drischt und mahlt. Die vortheilhafteste Dreschmaschine ersand Herr Planaza in Paris; zwey Männer können mit derselben in eben der Zeit so viel Ar beit machen, als sonst 64 Männer. Sie wurde 1786, bekannt; das Modell dazu kostet 30 Livres. Drefchschleife, s. Dreschmühle.

Dresdner Fluß, so nennt man auch den weißen Fluß.

Dresdner Porzellanfabrik, f. Porzellanfabrik. Dresekammer, (Baukunft) f. Sacristen. Jac. Drefpenmühle. (Landwirthschaft) Eine Maschine, welche zur Reinigung des Getreides gebraucht wird. Die Einrichtung derselben ist folgende: 1) Ein Stirnrad hat 24 Kämme mit 3 Zoll Theilung, dieses greift in ein 6fteckiges Getriebe. 2) An dieser Getriebewelle find 8 Flugel von dünnen Brettern, welche ohngefähr zu äußerst 14 bis 16 Zoll, und zu innerst gegen die Welle zu 7 bis 8 3: breit seyn können. 3) Dieses Flügelrad, welches ohngefähr 2 Ellen 8 Zoll im Durchmesser haben kann, wird in einem ohngefähr 3 Ellen hohen und 4 Ellen lans gen bretternen Kasten eingeschlossen, und in demselben um die Flügel herum von den Brettern ein Kranz gelegt, in diesem Kranje aber wird eine Oeffnung gelassen. 4) Ueber dieser Deffnung ist ein Rumpf, welcher vorne mit einem Schieber, wie bey einer Fege, auf und zugemacht wer den kann. 5) Unter die Oeffnung wird ein schiefes Bret gemacht, welches an beyden Seiten mit Leisten versehen ist, und an der einen Seite des Kastens etwas hervorges het. 6) An der Welle des Stirnrades wird ein Draug gemacht. Wenn man nun an diesem Drauge drehet, so wird, vermittelsk des Stirnrådes und Getriebes, das Windrad in eine schnelle Bewegung gebracht. Wenn sich nun die Flügel in dem Kasten bewegen, so kann der Wind, den die Flügel machen, auf teine Seite ausweichen, son dern er fährt vorne zu seiner Oeffnung sehr stark heraus. Wenn man nun das Getreide in den Rumpf schüttet, und den Schieber öffnet, so fällt das Getreide vor dem Winds rade auf das schief gestellte und mit Leisten versehene Brett

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nieder,

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nieder, und rollet auf denselben von der Seite des Kastens heraus. Den Unrath aber treibet der Wind von dem Ge. treide weg und an einen besondern Ort.

Dreffelbant, (Drechsler) s. Drehbank. Jac. Dreßirbank, (Rakettenmacher) f. Treffitbank. Drefsiren, (Bereuter) heißt, die Kunst Pferde abzu richten.

Dressoir oder Thresor, (Koch) heißt ein Anrichte Tisch.

Dreybagner, Baseler, f. d.

Dreydecker, (Schifffahrt) werden diejenigen Schiffe zur See genannt, welche drey Verdecke haben. Hieher gehören also die Schiffe vom ersten Range.

Den

Dreydråtige, dreyfådigte Seide, eine Art Orgas finer seide, welche nicht mehr als drey Fåden hat, wevon threr zwey erst besonders zusammen gedrehet, und hernach mit dem dritten noch einmal gespuhlet worden. französischen Namen: Clochepied, hat sie daher bekom men, weil sie in Ansehung des Seidenfadens, welchem, so zu reden, ein Fuß fehlt, gleichsam hinket. Man be. dient sich ihrer aber doch in den Seidenfabriken.

Dreyeck, fortificirtes, ist eine Figur mit drey Boll werken, aber fast gar nicht in gebrauchen, indem die Ba ftionen zu spißig werden, und von schlechter Defension find.

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Deeyedigte Hauptbinde, Fafcia triangularis, wirb aus einem dreyeckigten Schnupftuche formiret, alsdenn leget man sie auf den Wirbel, doch so, daß die langen Enden auf dem Kinn herab hängen, und daselbst so lange bleiben mögen, bis man die Enden, welche über die Stirne hången, über die Schläfe von den Nacken zuge führet, und daselbst befestiget; soðann werden sie auch uns ter dem Kinne kreuzweis gezogen, und an die Seiten der ersten Enden gesteckt. Es wird aber diese Bandage nicht eher, als im Nothfalle, wenn keine andern vorhanden, adpliciret.

Dreyer, eine kleine Scheidemünze, derer vier einen guten Groschen machen.

Dreyfache Brut, (Bienenzucht) s. Brut.

Dreyfache Guldengroschen, eine holländische Sil bermünze, wiegt 657 holl. As, Gehalt 14 Loth 12 Gr. enthalt fein Silber 603 holl. As, Werth nach dem 20 Fl. Fuß thlr. 15 gr. 8 pf.

Dreyfach geswirnte Seide, (Gazeweber) fiche Clochepied. Jac. auch Dreydrätig.

Dreyfadigte Seide, s. Dreydrätige.

Dreyfaltigkeitsringe. Diese bestehen aus drey schlangenförmig geschweiften Ringen, die wie eine Kette in ein ander geschlungen find, aber so, daß keiner auf den an dern aufliegt. Pater Scherer, ein Jesuit zu Ingolstadt, erfand sie noch vor 1669. Die Nürnbergischen Gold schmiede, Johann Hent 1637.gest. geb. zu Augsburg 1637. gest. 1709. und Albrecht Gös, verfertigten sie 1670. zuerst aus Gold und Silber, und 1680. verfertigte sie der Kunst rechsler, Stephan Zick, der 1715. starb, aus Elfenbein

in einem Stücke. David Zick, der 1777. starb, ver. fertigte sie in jeder Größe, in der man fie verlangte.

Dreyfarbig wird insonderheit bey dem Rauchhandel von Kahenfellen gesaget, welche dreyerley Farbe haben, und einen Theil der Pelz oder Rauchwaaren ausmachen. Dreyfudriger Stamm, (Forstw.) nennt man im Limburgischen einen Stamm, der 110 Fuß lang und 3 bis 5 am Stamme dick ist,

Dreyfuß, ein Getränke, das auf folgende Art ver fertigt wird: Auf eine Bouteille rothen Wein nimmt man Pfund Zucker, Zimmet und anderes Gewürz nach Be lieben. Dieses thut man zusammen in eine Casserole, und läßt es bis aus Sieden kommen. Hierauf rührt man es mit s Eyerdottern ab (versteht sich, daß es dann ja nicht sieden darf, weil sonst die Eyer gerinnen würden) und quirle esnahe beym Feuer, daß es doch in der Hiße bleibttüchtig, damit es viel Schaum bekomme. Warm schmeckt dieses Getränke am besten, man kann es aber auch kalt trinken.

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Drey Grotflück nach dem kleinen Oldenburger Courantfuß, die Mark fein zu 144 thir. gehen24 auf 1thlr. Ein Stück enthält 188 Richtpf. fein Silber und 348 eine Mark. Ihr Werth nach dem 20 Fl. Fußkift 1.1 pf.

Drey Heller oder ein halber Dreyer, eine kleine Scheidemünze von Kupfer, deren 192 auffeinen, Reichs. thaler gehen.

Dreytlang. (Musikus.) Dieses Wort bedeutet eigent lich jeden aus drey verschiedenen Intervallen bestehenden Akkord; aber der Gebrauch hat es nur auf diejenigen Ak korde eingeschränkt, in denen die drey vornehmsten consonirenden Intervalle, die Terz, Quinte und Oktave, vor kommen. Einige nennen diesen Akkord den harmoni. schen Dreyklang, aber auch ohne dieses Beywort bezeich net man insgemein den aus bemeldeten drey Hauptconfo nanzen bestehenden Akkord blos mit den Namen Drey klang dieser Dreyklang ist ven dreyerley Arc: der große oder harte, welcher aus der großen Terze, reinen Quin 'te und Oktave bestehet; der kleine oder weiche, wo, statt der großen Terze, die kleine statt findet, und der ver. minderte, welchen die kleine Terze, falsche Quinte und Oktave ausmachen.

Drey Kreugerstück. Baden- Durlachische und Würtemberger, 48 ein Courentthaler, find nach dem 25 FI. F. ausgemünzt. Ein Stück enthält fein Silber 131 Richtpf. und soo St. eine Mk. Ihr Berth ist nach dem 20 Fl.. Fuß 7,7% pf.

Dreylich, (3willichmacher) s. Drillich. Jac.
Dreyling, f. Trilling. Jac.

Dreyling, (Bäcker) wird in Leipzig ein kleines Brodt genannt, welches 3 pf. Loftet, und so viel heißen foll, als: ein Dreyerbrodt.

Dreyling, (Böttcher) ist eine Art eines Bierfasses, so den dritten Theil eines Fasses groß ist. Dreyling, (Drechsler) s. Dreher. Fff 2

Drey

Dreyling, eine Rechnungsmünze in Hamburg und Lübeck, davon 288 auf den Thaler gehen. Nach dem Hamburger Bankofus, Paffirdukaten à 2 thlr. gehen auf eine Celinische Mark sein, Gold 39413, Silber 2652. Ihr Werth in Pistolen zu s thlr. ist 1,4 Rpf. b) Nach dem Libisches Courantfuß Paff. Pisicle à 4 thlr. gehen auf die Cöllnische Mart fein, Gold 482663, Silb. 3264. Ihr Werth in Pistolen zu 5 thlr. ist 17 pf.

Dreyling, eine Silbermünze nab dem Lübifchen Courantfuß, die Coal. Mart sein zu 122 thlr. haben im Gehalt 3 Leth. Ein Stück wiegt 143 Richtpfennige und 456 eine Mart. Ein Stuck enthält sein Silber 26 Rpf. und 2432 eine Mark. Der Werth nach dem 20Fl. Fuß ist pf. Nach holl. As wiegt ein Stück 103 As und enthält 2 As fein Silber.

Dreymådig, (Landwirthschaft) wird von denen tief liegenden Wiesen gebraucht, welche dreymal genuhet oder gehauen werden können, als das erstemal gleich nach Pfingsten, das andereimal nach Johannis und das dritte

mal um Michael.

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Drey Pfennigholz, (Winzer) s. Weinrebe. Drey Pfennigsnågel. (Nagelschmidt.) Ven dieser Art Nagel müssen nach der Gothaischen Nagelschmidts tare 100 Stück 103 Pfund wiegen, und gelten, wenn roo Pfund Eisen zu 4 thir, 20 gr. 8 pf. in Anschlag kom. men, 1 thlr. 7 gr. 3 pf.

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Dreyrümmliche Lehre, (Seiler) f. Lehre. Jac. Dreyschenklichter Zirkel, s. Kopierzirkel. Dreyßiger, find die wollenen Tücher, deren Zettel aus hundertmal dreißig, oder überhaupt aus dreytausend Fäden bestehet. So hat man auch zwey und dreyßi, ger, deren jede Art immer um zwchhundert Fäden mehr hat, als die andere.

Dreyfiger, ein Getreidemaaß, hålt zu München 95,22 P. K. 3., zwey machen Mäßchen.

Dreyftimmig (Musitus) ist ein Tonstück, wenn darinnen drey verschiedene Stimmen sind, deren jede ihs ren eigenen Gang hat. Die drey Stimmen gehen. ent. weder durch das ganze Stück, oder kommen nur in ein zelnen Theilen oder Gängen desselben vor: auch findet sich dieser Unterschied, daß die drey Stimmen entweder alle Hauptstimmen sind, oder es sind nur 2 Hauptstimmen, die dritte aber ein blos begleiteter Baß, oder es ist nur eine Hauptstimme mit dem begleitenden Baß und einer zur Ausfüllung dienenden Mittelstimme. Im ersten Falle heißt das Stück ein Trio, im andern Falle ist es ein Duett, wo zwey Hauptstimmen mit einem begleitenden Basse, der keine Melodic hat, vorkommen. Diese Art Stücke heißen deswegen Duett, weil sie so gesetzt sind, daß der Baß davon bleiben kann. Componist und Aus über müssen hier mehr Kunst anwenden, sowohl auf die Reinheit des Sahes, als auf den feinen Vortrag, weil man hier jeden Fehler leicht bemerken kann.

Dreytågige Brut, (Bienenzucht) s. Brut. Drey Viertel Bartbaune. (Artillerie. Ein Ge schüß, das 20 Kaliber lang, und 36 Pfund Eisen schießt.

Sie wird auf 40 Pfund gebohrt, wiegt 60 bis 72 Zents ner, und treibt die Kugel etwas weniger, als die gan ze Karthaune. Zur Ladung gehören 18 Pfund Pulver; ein Schuß kostet ohngefähr 41 rthlr. deren 60 an einem Tage gethan werden können. Die Kugeln zu 100 Schif fen wiegen 36 Zentner, und das Puiver 18 Zentner Zur Bedienung derselben gehören zwey Kanonierer und 8 Handlanger. Zur Fortschaffung in das Feld werden 26, für die Munition der Kugeln 12, und für das Pulver 10 Pferde erfordert.

Drey Viertel Kaftorbut. Man nimmt hiezu einen Theil Haare von englischen Kaninchen, selten von Hasen und 3 Bieberhaare. Von lehten nimmt man die Hälfte zum Grunde und die andere zum Ueberzuge.

Drey Viertel Markstück, s. Meklenburger. Driade, (Pusmacherin) f. En Driade. Drittel Reichsthaler nach dem Preußischen Cou renifuß, Die Mark fein zu 14 thlr. à 8 gr. Nach dem Gesetz. Im Gehalt 10 Loth 12 Gr. Ein Stuf wiegt 2540 Richtpf. und 28 eine Mk. Ein Stück enthalt an feinem Silber 1560 Richtpf. und 42 eine Mark. Ihr Werth nach dem 20 Fl. Fuß ist 7 gr. 73 pf. Mit dem Remedio. Ihr Gehalt ist 10 Leth 12 Gr. Ein Stück wiegt 2328 Richtpf. und 28% eine Mark. Stück enthält fein Silber 1552 Richtpf. und 42% eine Mark. Ihr Werth nach dem 20 Fl. Fuß ist 7 gr. 7 pf. Nach holl. As wiegt das Stück 173,5 und hält fein Sils ber 115,66.

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Ein

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Drittel Speciesthaler, Altonaer, nach dem neuen Banco Species und Courentfuß gift 16 Schill. Svec. oder 60 Echill. Courant, ist 14löthig und gehen 247% Stück auf die rauhe Cöllnische Mark, also wiegt ein St. 2699 Richtpf. Ein Stück enthält an feinem Silber 2361 Richtpf. und 272 St. eine feine Mark. Der Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 11 gr. 67 pf.

Drittel Speciesthaler, schwedische. En Stúd wiegt 202,96 holl. As, Gehalt 14 Loth 1 Gr. enthält fein Silber 178,29 As, Werth nach dem 20 Fl. Fuß 11 gr. 9 pf.

Dritter, Drittemann, dritte Hand, heißt sowohl in Wechsel als andern, Contractssachen und Handelsges schäften eine Person, welche anfänglich und bey Schließung eines solchen Handels ganz und gar nicht zugegen gewesen ist, oder sich doch wenigstens nicht als ein Hauptkontras hent dabey intereffirt hat, sondern erst nach der Zeit durch die von einem oder dem andern an ihm geschehene Cession oder Ueberlassung seines wider den andern habenden Rechts und Anspruches in solchen Handel verwickelt worden, and alsdenn daher entweder ein Ceffionarius, oder im Wechs felhandel insbesondere ein Indolfatarius heißt.

Drigen, (Torfgråberey in Ostfrießland) den Torf tros cken machen.

Drogbetto nennt man in Italien den Rasch und Halb rasch, die aus Deutschland, besonders aus Schl sien, dem Glazischen und aus Mahren in Menge dahin geschickt werden.

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Dro

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