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Endspißen vor. Die Farbe ist grau mit mehreren Abstu fungen. In ganzen Stücken ist der Stein undurchsichtig, in dünnen Lamellen aber und an den Kanten ist er durch scheinend. Die Seitenflächen sind mit einer zarten sehr fest ansißenden Rinde von filberfarbigen Klimmerschuppen, hie und da mit rothen Feldspatpartikeln untermischt. Seis ne spezifische Schwere ist 3,710: 1.

Diamantstaub, (Diamantschleifer) f. Diamantboord.

Jac.

Dianenbaum, Silberbaum, eine chymische Opera tion, durch die man eine gewächs- oder baumförmige Zus fammenfügung der Sülbertheilchen veranlaßt, die anfangs lich in der Salpetersäure nicht gelöset worden waren.

Dianenbaum zu verfertigen. Man folvirt 2 Loth feines Silber in Scheidewaffer, und läßt solches bey der Warme allgemach componiren, damit eine dicke einer Sal be ähnliche Materie übrig bleibe. Zu diesem gießt man einige Gläschen voll gemeines aber destillirtes Wasser, und feht es mit einander in eine Phiole, hält darauf den Fin ger für die Mündung und schüttelt es eine ziemliche Zeit ohne Aufhören. Alsdann läßt man das Glas ein wenig stehen, bis die dickere Materie zu Boden falle, und der Liquor wieder hell werde, gießt hierauf das Helle in ein anderes gläsernes Gefäß, worinnen einige Loth Quecksil ber vorhanden, bindet es wohl zu, und stellet solches an einen temperirten Ort, so wird nach einigen Stunden das Quecksilber anfangen zu steigen und filberne Zweige aus werfen, bis es sich endlich im Glase ausbreitet. Das Glas muß aber nicht gerüttelt werden, sonst zerfällt der Baum und wächst nicht wieder. Oder man loft Silber in Scheidewasser auf, schwächet die Auflösung mit Wasser und thut alsdenn Quecksilber hinzu. Homberg brauchte Zinn und Silber zusammen geschmelzt zur Auflösung; zum Zusaß aber Quecksilber, mit Zinn amalgamirt, oder auch eine Salzlauge, welche mit besagten Amalgama wohl ge rieben war. Wenn man Silberkalk in stinkendem Sal miakgeist auflöst und Quecksilber dazu seht; so soll die Ve getation recht schön und geschwinde vor sich gehen. Nach Lichtenbergs Angabe: Aus reinem Silber wird mit einer Salpetersäure eine gesättigte Auflösung verfertiget, und mit eben so viel oder auch etwas mehr destillirten Wasser verdünnt. Hiervon gießt man etwas in eine Schaale von weißen Glase, oder in kleine runde einem gleich am Hal fe abgesprengten Kolbenbauche ähnliche Gläser, welche ohngefähr 6 bis 8 Unzen Wasser halten, und zuvor ven allem Staube inwendig recht sorgfältig ausgewischt werden müssen, damit sich die Auflösung überall gleichförmig an egen könne. Man schenkt damit die Gefäße so um, daß das Glas überall davon überzogen werde, and schüttet darauf die Auflösung ganz wieder heraus, daß nur so viel darin verbleibe, was an den Seiten hängen bleibt. Daun fest man in die Mitte des Gefäßes einen kupfernen Ring, der mit einem zum Gefäß herausragenden Drath versehen ist, damit er nach Gefallen, ohne den Anschuß zu bescha digen, heraus genommen werden kann, worauf sich bin nen einer Viertel oder halben Stunde der schönste Silber. Technologisches Wörterbuch V. Theil.

baum mit unzähligen zarten Zweigen, fast in dem ganzen
Glase ausgebreitet finden wird. Alsdann nimmt man den
Kupferdrath behutsam heraus, und weil sich mehrentheils
in der Mitte etwas unregelmäßige, mit Kupferauficjung
angeschwängerte Krystallen befinden, so sucht man solche
vermittelt eines, an einem Drath befestigten, Eleinen
Schwammes, oder mit Baumwolle sorgfältigst heraus
zu nehmen, weil sonst die ganze Bildung dadurch verun
staltet wird. Weil man auch die Bildung des Baums
auf dem weißen Glase nicht gut sehen kann, so kann man
zu diesem Endzweck das Glas auf der innern Seite auf
Man befestiget
felgende Weise schwarz anlaufen lassen,
hierzu etwas Baumwolle an einen Drath, befeuchtet sie
mit Terpenthinôl, zündet es an und bringt es brennend in
das Glas. Weil hierbey ein sehr starker Dampf entsteht;
so wird die ganze innere, Fläche mit Ruß überzogen. Inte
dem aber von dieser Flamme die Luft im Glase stark phloe
gistisirt wird, so wird sie bald verlöschen, und man muß
deswegen die neue Anzündung entweder so lange verschie
ben, bis die phlogistischen Dämpfe sich verloren haben,'
oder man treibt solche mit einem kleinen Blasebalg daraus
fort. Will man diesem Silberbaum das Ansehen eines
Goldbaums geben, so bedient man sich hierzu eines gelben
Glases, das man ebenfalls auf die beschriebene Art zuleht
invendig mit Ruß anlaufen läßt.

Diapason, (Musikus) so nannten die Griechen die Detave, weil sie dasjenige Intervall ist, welches alle Sais ten des Systems in sich begreift.

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Diapente. (Musitus.) Dieses Wert stammt aus der Musik der Griechen her, und heißt die rechte oder or dentliche Quinte.

Diarbedische Karmoisinseide, H. Karmoisinseide von Damasko.

Diatesferon (Musikus) bedeutet nichts anders als was man gewöhnlich durch tetrachordum, oder noch deute licher durch quarta, nämlich die ordentliche Quarte, ause drückt.

Diatonisch, Diatonisch Klanggeschlecht, (Mus fit) nennt man die Tonleiter, welche von dem Grundtone bis auf seine Octave durch sieben Stufen herauf steiget, von denen 2 halbe und die übrigen ganze Tone find. So machen cdefgah c eine diatonische Tonleiter aus. Alle Stufen darinnen sind gaffze Tone außer ef und he die nur halbe Tone find. Man nehme einen Grundton, welchen man will, so bleibt doch die Tonleiter diatonisch wenns ganze und 2 halbe Töne in der Octave find.

Dichte, Dichtigkeit, Man drückt durch dieses Wort die Vertheilung der Masse oder Materie eines Körpers durch den Raum, den er uns einzunehmen scheint, aus, so daß man dem Körper eine größere Dichtigkeit zuschreibt, wenn er unter eben demselben Raume mehr Materie, eine geringere, wenn er unter eben dem Raume weniger Ma terie enthält. Man sagt, die Dichtigkeit eines Körpers sey zweymal, dreymal 2. so groß, als die Dichtigkeit eis ues andern, wenn er untec eben demselben Raum zwey Dod

mat,

mal, drermal ic. so viel Materie enthält, als der an

dere.

Dichter Fluß. Er ist von einer sehr lichtgrauen Far be, die start ins Spangrüne fallt. Doch wechselt insge mein an einem Stücke die Farbe fleckweise verschiedentlich ab, und fallt an einem Orte ein wenig mehr ins Grünliche, an einem andern Orte mehr ins Weißliche, und noch an eis nem andern mehr ins Graue.. Man findet ihn mur derb. Er ist inwendig schimmernd, und von gemeinem Glanze, Fm Bruche ist er dicht und zwar eben. Die Gestalt sets ner Bruchstücke ist unbestimmt eckig. Er ist mehr oder weniger durchscheinend, welches aber, ebenfalls wie die Farbe, an einem Stücke fleckweise abwechselt. Er ist halbhart, in einem hohen Grade spröde, fühlt sich etwas kalt an, und ist nicht sonderlich schwer, nähert sich aber dem Schweren. Der dichte Fluß ist weit seltener, als der Flußspat, und wo er vorkommt, da geschieht es alle mal in Gesellschaft des lehtern. Am mehresten und am schönsten bricht er zu Stollberg und Straßberg am Harz.

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Dichter Gips. Man finder ihn von gelblich- und graulichweißer auch gelblichgrauer, honiggelber und Fleischrother Farbe. Ost befinden sich mehrere dieser Fare ben in einem Stücke, fleckstreifen oder auch adernweise beysammen: so wie sich zuweilen auch die braune Farbe fleckweise mit einfindet. Er bricht derb. Invendig ist er schimmernd, beynahe matt. Sein Bruch ist dichte, und zwar meist splittrig; zuweilen zeigt er einen Uebergang ins feinkörnig Blättrige. Er springt in unbestimmt eckige ftumpfeantige Bruchstücke, ist selten haibdurchsichtig, ins gemein halbdurchscheinend, auch wohl nur an den Kanten burchscheinend, sehr weich, milde, fühlt sich mager und wenig kalt an, und ist nicht sonderlich schwer. Diese Art des Gipssteines ist es, welche, wenn sie nicht zerluftet ist, in der Bildhaueren gebraucht, und daher Alabaster genannt wird. Außerdem wird solche aber auch zu Gips gebrannt, und zu alle dem Gebrauch angewendet, wozu der gemeine Gipsstein angewendet wird. Der dichte Gips braust insgemein noch ein wenig mit Säuren: weil er noch einige nicht mit Vitriolsäure durchgedrungene Kalk erde enthält. Er bricht in Thüringen an verschiedenen Orten.

Dichter Kalkstein, (Werner) dieser Kalkstein ist gewöhń. lich von einer grauen, und zwar blaulich, auch gelblichgrauen, bald dunkeln, bald lichtern Farbe. Nur zuweilen ist er graulichweiß und fleischroth, und selten von einer graus fichtschwarzen, isabell und okergelben Farbe. Oft kommen auch mehrere diefer Farben in einem Stücke zugleich vor, und dergleichen Kalkstein scheint dahers géfleckt, ge ftreift und geadert. Außer der derben Gestalt, unter wel cher der dichte Kalkstein allerdings am mehrsten vorkommt, so wird er auch zuweilen von verschiedenen fremdartigen außeren Gestalten, als: Muschel Schnecken Korallen und auch wohl von Fischversteinerungen gefunden. Die gewöhnlichsten dieser äußein Gestalten sind: Pectinit, Gryphit, Mytulit, Chamit', Ostracit, Terebratulit; ferner, als: Turbinit, Strombit, Ammonit; weiter,

als: Madreperit, Fungit, Enkrinit und Entredit. Die Fischversteinerungen desselben sind selten über eine Viertel elle lang, und stellen nur das Gerippe oder die Gräte der Fische vor. Er ist inwendig ohne Glanz oder matt, seiten etwas schimmernd. Im Bruche ist er allzeit dichte, und zwar am gewöhnlichsten splittericht, selten gehet er aus demselben ins muschlichte, unebene und erdige über; er behalt doch aber in diesen drey letzten Fällen allemal noch etwas von dem splitterichten Ansehen. Sehr selten kömmt er von einem etwas schiefrigten Bruche vor. Seine Bruchstucke sind unbestimmteckig, und nicht sonderlich scharfkantig. Der mehrste ist nur an den Kanten durchscheinend, selten wird er ganz durchscheinend, und auch eben so selten undurchsichtig gefunden. Er ist halb hart, doch in keinem hohen Grade, vielmehr kömmt er zuweilen dem weichen ziemlich nahe. Er fühlt sich etwas kalt und völlig mager an, und ist nicht sonderlich schwer. Jusgemein nenut man ihn auch Marmor.

Dichter Stich, f. Spitzenstich, Jac.
Dichtes Kupfererz, s. Kupfererz. Jac.
Dichisaulig, (Baukunst) s. Dicksäulig. Jac.

Dicken Beins Bandage, (Wundarzt) diese wird, wenn das Bein verrenket worden, mit dem Weichenbande (Vinculo ad Inguem) gemacht, und es kommen auch hier dies selben Touren und Führungen vor. Nur ist zu merten, daß, wenn man die Umwickelungen kreuzweiß zerschneidet, solches nicht auf der Schaamseite, sondern an dem vervent ten Orte geschehe.

Dicke Ribbe, (Schlächter) heißt man an einem aus geschlachteten Rinde dasjenige dicke Fleisch, welches noch über die Schooß- Ribbe nach den Vordervierteln gefunden wird...

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Dider Kopf, (Noßhändler ) heißen an den Pferden diejenigen, deren Knochen grob und deren Muskeln, stark find. Beydes verursacht eine Last, die dem Reuter, be schwerlich fallt, weil ein solcher Kopf gemeiniglich eine Stüße auf dem Mundstücke sucht, die der Reuter init den Zügeln tragen muß. Lleberdem fuhren solche Köpfe viel Feuchtigteit bey sich, welche gemeiniglich dem Gesichte schädlich werden.

Dicker Lappen, (Schlächter) nennt man an einem Stücke Rindvich das zur Seite aus dem Wanste gehauene oder gehackte Stück.

Dicker Schiefer, f. Probierstein.

Dicker Topfftein, Lapis colubrinus. Eine Talkart. Er ist ganz seinrörnig, färbt ab, fühlt sich fett an, und läßt sich zwar bearbeiten, aber nicht poliren. Er hat im mer eine graue, bald hellere, bald dunkelere Farbe, und einen verschiedenen Grad der Festigkeit und Härte, zuwejs len bestehet er sichtbarlich aus etwas gleichlaufenden Blättchen.

Didgrelleseifen, (Hüttenwerk) heißt dasjenige, so sehr matt fließet, und inwendig meist voller Blasen ist; auch beynahe wie das dünngrellige Eisen, weiß im Kern, das ist, im frischen Bruche, und zu nichts als einigen groben Geräthschaften zu gebrauchen. Es läßt die Lacht

(Schlacke)

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Dieser Tage will ich bezahlen, ist eine Klaufel, welche bisweilen bey versprochenen Zahlen vorkommt. Hier bey entsteht nun die Frage, was für eine Zeit die Klausel: Diefer Tage, in sich faffet? Und dafür gehalten, daß ziveen Tage darunter verstanden werden. Jedoch werden dem Schuldner ans Billigkeit auch wohl mehtere Tage

eingeräumt.

Diesis. (Muskus.) Dieses war bey den Griechen der Name eines kleinen Intervalls, deffen Größe: aber ver schiedentlich angegeben wird. Aristorenus, der in seiner Einbildung den ganzen Ton in 3 oder 4 Intervallen theil te, nannte den 4ten Theil desselben (also, nach unserer Art zu reden, den Ton, der mitten zwischen e und eis fiele) eine unbarmonische Diefis, den sten Theil die kleine chromatische Diefis, den halben Ton aber die große Diefis. Von dieser leßten Bedeutung kommt es, daß die Neuern an einigen Orten dem Zeichen X, das die Deut. fchen insgemein ein einfaches Kreuz nennen, den Namen Diefis geben, weil es die Note, vor welcher es stehet, um einen halben Ton erhöhet. So werden in Frankreich die Tone, die wir cis und dis neunen, vi- dicle und re-die fe genannt.

Diestel, (Stellmacher) 1. Deichset. Fac.

Diete, Dute, Tute, ist ein nicht allzu großes, an einem Ende spißig zugehendes Behältniß, so aus einem über einander gerellten Stück Papier dergestalt bereitet worden, daß man allerley kleine und in einzelnen Stücken bestehende Waare, oder auch kleine Geldforte, hinein packen, beysammen erhaltend und bequem fortbringen Fann.

Dietbauflein, ist ein Nürnbergisches Fruchtmaaß, hält 2 Maaß, oder den achten Theil einer Mäße.

Dietrich, f. Jacobs. auch Dierk.

Different, ein Münzwort, bedeutet das Zeichen, wel ches die besondern Münzstempelschneider in den französi fchen Münzen, und auch jeder Münzmeister haben sollen, um daraus die Species zu erkennen, wozu die einen

die Stempel gegraben oder gestochen, die andern aber selbige ausgepräget haben, damit sie auf den Fall ein ner Ueberschreitung der Ordenanzen dafür zur Rechens schaft gezogen werden können. Diese Differents sind nach ihrem eigenen Einfalle eine Sonne, ein halber Mond, ein Stern, ein Thier, eine Frucht und andere dergleichen Dinge, und werden nach ihrem Gütdünken entweder auf die Bild oder Schildfeite geseht. ***

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Digeriren, Digeftion. Dieses ist eine chymische Operation, durch welche man ziveen oder mehrere flüßige Körper, oder einen flüßigen und einen festen Körper mit einander vermischt, eine gewisse Zeit lang in gehörigen Gefaßen geruhig hinstellt, damit die Substanzen aufgelöst und verbunden werden können. Defters hat man außer der atmosphärischen Wärme keine andere nöthig, und diese Digestion kann man die kalte nemmen; so wie man das die warme oder heiße Digestion nennet, wo man eine andere Wärme an die Gefaße bringt.

Digestiofalz, ein Mittelsalz aus der Verbindung der Salzsäure mit Gewächslaugensalz; es ist würflicht, löst sich im Wasser leicht auf, in Weingeist aber nicht. Seine spezifische Schwere ist 1,836 nach Muschenbrock.

Diligence heißen die Franzosen die sogenannte Ge schwindkutschen und Marktschiffe. Das Fuhrwerf oder die geschwinde Postkuchche ist eine Art Halbeutsche, wel che aus einem leichten Kasten bestehet, der auf einem leich ten und kurzen Gestelle aufgesetzt ist.

Diligence ist auch so viel, als die Versicht, deren man sich sonderlich bey Protestirung der entweder nicht acceptiv ten oder nicht bezahlten Wechselbriefe zu bedienen hat, um fich dadurch seines Regresses an den Trassanten oder Indos fanten zu versichern, oder auch wohl noch den Acceptanten zur Bezahlung zu vermögen. Bisweilen aber belegen auch die Franzosen die Proteste selbst mit dem Namen: Diligences, bisweilen aber machen sie zwischen beyden einen Unterschied, und verstehen in dem Falle, wenn sie wider ordentliche Wechselbriefe gerichtet werden, darunter die or dentlichen Proteste; wenn sie aber nur wider sogenannte Wechselbillets gerichtet werden, uenuen sie solche nicht Proteste, sondern, blos Diligences.

Diminuendo, f. Decrefcendo.

Diminutiones, (Musikus) s. Theilungen.

Dimission geben, (Soldatenstand) is. Abdanken.
Dimpfel, so nennt man in Nürnberg eine Wurst.

Dinar, ist ein persisches Wort, und bedeutet bald alle.
Arten der goldenen Münzsorten, bald auch nur eine tieine
Rechenmünze, welche blos eineu: Denar oder Pfennig
gilt.

Dinar - Bisti ist der Name einer Rechenmünze, deren sich die persischen Kaufleute und Banquiers bedienen, Buch und Rechnung zu halten. Der Dinar Bijli gilt zehn schlechte und einfache Dinars; der Toman aber, wels che auch eine persische Rechenmünze ist, gilt 1000 Dir nars Bisti, und, 10000 schlechte, oder einfache Dinars. Dod 2

Dinag

Dinar: Cheray bedeutet bey den Perfern so viel, als das Gewicht, oder der Werth eines Thalers oder Duca, tens von Golde.

Dinkelbrodt, (Våcker) s. Dinkel. Jac. Dineros, eine kleine spanische Münze, wovon 240, eine Alicantische Rechnungslibras machen. Ihr Werth ift 1,23 pf.

Ding, ist der allgemeine Name, welchen die Siamer allen Arten vom Gewicht beylegen: wie sie denn über haupt auch kein anderes, außer ihrem ausgemünzten Gel de, haben. Welches aber doch nur blos ven dem Silber zu verstehen ist, indem das Gold daselbst nicht, wie ir gend sonst eine Species oder ausgeprägte Münzsorte, gânge und gabe ist, sondern vielmehr nur, wie eine ordentlis che Kaufmannswaare, jedoch zwölfmal theurer, als das Silber gekaufet und verkaufet wird. Im übrigen hat das fiamische Gewicht mit dem dasigen Gelde einerley Na men, und find solche der Caci oder Schang; der Mayon oder Seling; der Fouan; die Sompaye, die Paye, und der Clam. Nur ist dieses noch zu erinnern, daß die slamischen Münzsorten, was das Gewicht anbelangt, ziemlich aufrichtig, ob sie gleich sonst gemeiniglich falsch und verfäscht sind.

Ding, f. Pelting. Jac.

Diophthalmus, ein Onyx, der zwey Augen hat. Dioptra, (Wundarzt) ist ein Instrument, vermittelst dessen die Gebäh:mutter eröffnet wird, um die todte Frucht desto füalicher heraus zu nehmen.

Dioptrie, diesen Namen führt die Lehre vom Schen durch zebrochener Lichtstralen, oder von dem Lichte, das durch verschiedene brechende Mittel, 8. E. Luft, Glas, Wasser u. dergl. geht. Sie heißt sonst auch: die Ana,

Elastik, und macht einen Theil der optischen Wissenschaften aus. Es wird in der Dioptrik zuerst das Gefeß der Stra lenbrechung überhaupt erkläret, woraus sich die Wege leicht bestimmen lassen, welche die Lichtstralen nehmen, wenn sie in ebenen und krummen Flächen gebrochen wer den. Man leitet hieraus die Eigenschaften der Linsenglä ser, die Beschaffenheit der Brechung im menschlichen Au ge, die Erscheinungen des Sehens durch Linsenglåser und Zusammensetzung derselben, mithin die Theorie der Ferns röhre, Vergrößerungsgläser, u. s.ro. ab. Zwar gehören alle Brechungen und Folgen derselben zum Gegenstande der Dioptrik; hauptsächlich aber bleibt sie doch bey der Brechung aus Luft in Glas und aus Glas in Luft stehen, und lehret Gläser so bilden und zusammenfeßen, daß das menschliche Auge dadurch Hülfsmittel des Sehens erhält.'

Dioptrische Abweichung, siehe Abweichung, dio. ptrische.

Dioptrische Anamorphosen heißen diejenigen ver zerrt gezeichneten Bilder, die, durch ein vieleckigt geschliffe nes Glas betrachtet, ordentlich in ihrer Gestalt erscheinen. Wer eine Tafel durch ein solches Glas betrachtet, sieht durch die Flächen des Glases nur gewisse Theile der Tafel, welche an einander zu stehen scheinen, ob sie gleich auf der

Tafel selbst weit aus einander und an verschiedenen Orten liegen. Man sucht also hier verschiedene Theile eines ge wissen Gemäldes an diejenigen Stellen der Tafel zu brin gen, welche dem durch das Polyeder sehenden Auge neben einander liegend erscheinen. Auf der Tafel selbst wird ein anderes Gemälde entworfen, in welchem die zerstreuten Stücken des verigen, so gefchickt als möglich, mit verwebt werden müssen.

Dioptrischer Sonnenquadrant des Herrn Bran ders. Dieses ist ein vertikal stehender, in ganze und hal be Grade eingetheilter messingener Quadrant, der auf eis nem linialförmigen, durch drey Stellschrauben waagrecht zu stellenden Fuße ruhet, und sich um eine dieser Schrau ben, wie um einen Mittelpunkt, drehen kann. Durch die se Bewegung läßt sich, vermittelst eines bequem angebrach ten feinen Silberstiftes, auf einer horizontalen Platte ein Bogen des Azimuths beschreiben. Eine bewegliche, mit einem Objektivglase versehene Regel fångt das Bild der Sonne auf, welches drey kleine schwarze Pünktchen im Grunde der Regel durchläuft, und mit dem Silberstifte bemerkt man zugleich die Vor- und Nachmittags aus cor. respondirten Sonnenhöhen beobachteten Punkte im Aziz muth, woraus durch Halbirung die Mittagslinie eines Orts gefunden werden kann. Die bewegliche Regel läßt sich mit der veränderten Höhe der Somme höher und niez driger rücken, und giebt, vermittelst eines Nonius, die Höhe der Sonne bis auf eine Minute an.

Dipbiyt, f. Hysterolith.

nach ein Werk angeleget werden soll, und wornach sich die Directionslinie, (Deichbau) ist diejenige Linie, wor nach ein Werk angeleget werden soll, und wornach sich die Stakmeister und übrige Arbeitsleute richten müssen.

Direktionslinie, f. senkrechtè Linie. Jac.
Director, (Wundarzt) 1. Conduktor.

Dis, Mufitus) der Name der vierten Saite unserer heutigen diatonisch chromatischen Tonleiter, welcher Name entstehet, wenn man vor den Ton d ein Doppelkreuz setzt. Gewöhnlich wird es es genannt, welches aber falsch ist.

Discontiren. Ein Wechsel kann durch baare Bezah lung nach Sicht (b. i. sobald er pråsentirt oder vorgezeigt wird) discontirt, d. i. mit einigem Abzuge bezahlt werden, der sonst erst nach einer gewissen Zeit zahlbar geworden seyn würde.

Discontiren heißt bey Kaufleuten: wenn man Waas ren a Conto oder also genommen hat, daß das Kaufgeld erst nach einer gewissen Frist bezahlt werden muß, der Käufer aber hernach das Geld sofort erlegt; so zieht er in diesem Falle von dem zuerst fest gesetzten Preise so viel ab, als ihm die Waare würde geringer verkauft seyn, wenn sos gleich baare Bezahlung wäre verabredet worden. Man nennt solches Rabattiren.

Discretion. Der Soldat lebt auf Discretion, wo er, ohne zu bezahlen, ißt und trinkt, und thun darf, was er will, ohne deswegen zur Rechenschaft gefordert zu werden. Difcres

Difcretion. Eine Festung oder ein Corps ergiebt sich auf Discretion, wenn ihr oder ihm keine Capitulation zus gestanden wird, sondern sich der Willkühr des Siegers Aberlassen muß.

Difcrimenbandage. Dazu nimmt man eine eintós pfigte Binde, ungefähr 3 Ellen lang, und drey Queers finger breit: hernach misset man das Ende der Binde von der Stirne bis an das Genicke, und läßt das gemessene Ende über das Gesicht hangen; mit dem Kopfe fährt man über den Wirbel nach dem Nacken, allwo es ein Ges selle halten muß; alsdann wendet man die Binde um, und gehet damit über ein: Ohr zu der Stirne, allda über das herabhangende Ende, und wieder nach dem Hinter haupte, Unterdeffen beuget man das herinterhangende Ende über den Wirbel hinten zu dem Genicke, den Kopf der Binde aber steckt man durch das Stück, welches der Gefelle hält, und formirt damit vorige Tour, doch müs, fen die Umwickelungen an der Stirne zugleich mit über das übergezogene Ende gehen. Der Nußen, den man sich von Dieser Bandage versprechen kann, bestehet darin, daß sie den zerbrochenen Hirnschedel wieder zusammen drücket, überdies hält sie auch die Arzneyen auf dem Kopfe feste, und wird bey dem Aderlassen an der Stirne gebraucht.

Discant. (Musikus.) Dieses ist die oberste unter den vier Singestimmen, welche nur Kinder, weibliche Kehlen oder Kastraten erreichen können, weswegen fie bey den Italienern Soprano heißt. Ferner nennt man den Ges fang, der für die höchste Stimme gesezt ist: den Discant, und sie bekömmt immer beym Schreiben die oberste Stelle. Der Umfang der Discantstimme ist vom eingestrichenen bis zum drengestrichenen C, welches auch manche San. ger überschreiten können. Sie ist die Hauptstimme, da her müssen Seher und Sänger den größten Fleiß darauf verwenden. Beyde können mehr melismatischen Schmuck anbringen, weil es der Natur gemäß ist, daß böbere Stimmen schneller reden als tiefere; nur muß der Sän ger sie nicht übertreiben, damit ihre Stärke mit Anmuth verbunden ist.

Discantschlüßelzeichen, ist dasjenige Zeichen, welches der Diskantftimme vorgesetzt wird, und welches dem gan zen Notensysteme seinen Namen giebt; siehe auch CSchlüssel.

Diskontiren, f. Discontiren.

Diskus war bey den Alten ein runder flach ausgehöhl, ter Teller, oder eine Scheibe von Stein, Eisen, Kupfer øder Bley, die in der Mitte durchbohrt war, daß man einen Strick oder Riemen durchziehen konnte, um vermittelst desselben den Diskus in die Höhe zu schleudern. In den olympischen und andern Spielen wurde es für eine besondere Ehre gehalten, wenn einer den andern im Wer. fen des Diskus übertraf. Mit diesem Werkzeuge tödtete Apollo aus Versehen seinen Liebling, den Hyacinth; und Peleus brachte seinen Halbbruder Phocus damit ums Les ben. Für den Erfinder des Distus wird Perseus, ein Sohn der Danae und des Jupiters, und Entel des Atri

fius gehalten, welchen Perseus, ebenfalls aus Bersehen,, durch den Diskus tödtete.

Dis mol, (Musikus) diesem Ton werden 6 Kreuze vorgeseht.

Dispensiren, eine Zusammensehung, wird in den Apo theken gefaget, wenn man die einfachen Stücke, die zu eis nem zusammen gesetzten Medicamente oder Arzneymittet kommen, ordentlich austheilet, und also solches verfers tiget. Welcher diese Arbeit verrichtet, heißt: Difpenfator, ein Zusammensetzer, darunter insgemein der Apo thefer verstanden wird, der die Medicamente gebührend zusammen ordnet, und zwar solches entweder aus den eins laufenden Recepten, oder aus dem dazu habenden Buche, welches Difpenfatorium, ein Apotheker oder Arzneys buch genannt wird.

Difpefciren heißt, streitige Rechnungen von einander theilen, und jedem das Seinige zusprechen; daher in großen Handelsstädten ein eigener verständiger Mann das zu geordnet wird, der dergleichen streitige Handelsrechnun gen nachsehen, und, wer Recht oder Unrecht habe, den Aussprach thun muß.

Difputationes zu binden, (Buchbinder) s. Catalogi zu binden.

Disputationskråmer follen in den churfürstlichen fäch fischen Landen mit nichts, als blos mit Kalendern, Dis fputationen, und andern kleinen, aufs höchste in 10 bis 12 Bogen bestehenden Materien, handeln, und den Buch händlern keinen Eintrag thun.

Disfay, ein sehr angenehmer und schmackhafter Wein, der in Poitu gewonnen wird, und hier und dort sehr ges sucht ist.

Diffolv. ift eine in Recepten vorkommende Abbrevia tur, und bedeutet: Diffolve, das ist: löse auf. Sie wird gebraucht, wenn man etwas verschreibt, welches mit einer andern Materie, als Zucker ze. aufgelöset wers den soll.

Dissonanzen, diffonirende Tone. Verbindungen zweener oder mehrerer zugleich gehörter Töne, welche dem Ohre weniger angenehm oder mißfällig sind. Man zählt zu den Dissonanzen alle Intervalle, welche nicht Octaven, Quinten, Terzen, Quarten und große Serten sind, z. E die Secunde, oder das Intervall eines ganzen Tones, die Septime u. s. w. deren Verhältnisse 9:8 und 16:9 sind. Es giebt also unzählig viel Dissonanzen, unter welchen die unerträglichsten diejenigen sind, deren Schwingungsjahlen nur um etwas sehr geringes von einander abweichen, wie der halbe Ton und die Diesis, deren Verhältnisse 25: 24 und 128: 125 sitid. Daher ist es dem Ohre låstig, auf ̃ ̈ einem verstimmten Claviere statt eines Tones deren zween zu hören, die etwa um eine Diesis von einander abweichen.

Dissonanzen, nothwendige oder wesentliche, heißen diejenigen, welche eine eigene Stelle für sich in der Har monie behaupten; und nicht blos an die Stelle einer ihnen benachbaiten Consonanz gesetzt werden, welcher fie, über eben der entweder stehen bleibenden oder verwechselten Hars Ddd 3

monie

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