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fächlich nur gebraucht, wenn von dem Contrapunet die Rede ist, wobey die Decime nothwendig von der Terz muß unterschieden werden, da in Absicht auf die Höhe ein großer Unterschied zwischen dem Contrapunct in der Decime, und dem in der Terz ist, obgleichh sonst die Regeln der Harmonie zwischen diesen beyden Intervallen keinen Unterschied machen*·

Decimole, (Musikus) iß eine Figur, die aus zehn Noten besteht, welches, nach der gewöhnlichen Eintheilung der Noten, nur achte von gleichem Werthe seyn sollten. Bey der Ausübung erhält die erste Note nur einen gelin den Druck, und die übrigen folgen sanft nach.

Deckbalken, Verdecksbalken. (Schiffsbau.) Dies se machen das Hauptgebálke der Verdecke. Sie ruhen auf den Stücken, die man Balkweeger nennt, mit de nen sie durch Schwalbenschwänze verbunden sind. Außer -dem find die Köpfe dieser Balken durch zwey winklichte Kniee mit den Innhölzern verbunden, die man von Holz und auch von Eisen macht. Die Verdecksbalken müssen `einige Aufbugt haben, theils damit das Wasser von den Verdecken ablaufe, theils auch, um den Rücklauf des Ge schüßes zu vermindern, und dasselbe leichter wieder gegen 'Bord anbringen zu können. Den Großen oder Sees gelbalken nennt man denjenigen, der im Mittelspont liegt; er ist der längste von allen. Unter dem untersten Verdeck liegen 25 bis 30 Balken, mehr oder weniger nach der Größe des Schiffs, und der Güte des Holzes. Dem zweyten Verdecke giebt man zwey oder drey Balken mehr wegen des Falls des Hecks. Diese Balken sind nicht gleichförmig nach der ganzen Länge des Schiffs vertheilt; awey liegen bey dem Feckmast, einer vor, der andere hin ter demselben; zwey bey der großen Betung, einer vor, der andere hinter den Steilen derselben, zu ihrer Verstår fung; zwey bey dem Luck vom Kabelgat; zwey bey dem großen Luck; zwey, einer vor, der andere hinter dem großen Mast; einer zur Verstärkung des großen Knechts; einer vor und einer hinter dem großen Spill; zwey an der Lucke zur Pulverkammer; auch legt man einen vor, und einen hinter den Besaansmast. Die Stellen der übris gen sind nicht bestimmt; menn aber zwey weit aus einander liegen, fo legt man gehörig starte halbe Balken oder Rippen dazwischen, damit das Verdeck durchgehends gleiche Stärke behalte. Oft hat man das Holz nicht schwer genug, um die Balken aus einem Stücke zu machen; 'man seht sie dann aus mehrern Stücken zusammen, die nicht weniger gut sind. Die Balken würden beträchtlich stärker seyn, ohne darum schwerer zu werden, wenn man fie etwas schmäler machte, dagegen aber ihrer Höhe et was zusekte; aber man würde dann den Raum zwischen den Verdecken etwas höher machen müssen, um zwischen denselben gehen zu tónnen, ohne mit dem Kopfe anzuren nen. Ohngefähr auf zwey Drittheile der Entfernung des Kolschines von den Balken des untersten Berdecks legt man eine andere Reihe Balken; sie verstätten den Boden Des Schiffs, und dienen, die Kühbrücke zu tragen, auf welcher die Abtheilungen im Raum angeordnet werden.

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Man nennt sie: Balken der Ruhbrücke. Einer derfel ben liegt vor, ein anderer hinter dem großen Mast; eis ner bey dem großen Luck; einer vorne zur Unterstützung des Schots vom Kabelgat, und einer hinten, der das Schot der Broctkammern trägt. Das Vierkant der Bal ken der Kuhbrücke ist ohngefähr 3 Strich 6 Punkte für jeden Fuß ihrer Länge. Das Vierkant der Balken des untersten Verdecks ist 4 Strich für jeden Fuß ihrer Länge, so daß sie nach vorn und hinten in eben dem Verhältniß schwächer werden, wie ihre Lången abnehmen. Die Bal kenbugt dieser Balken ist 2 bis 3 Linien für jeden Fuß ihs rer Lange. Das Vierkant des zweyten Verdecks ist vier Fünftel der untersten Verdeckbalken, oder die Stärke der obern Verdeckbalken verhält sich zur Stärke der untern wie 4:5. Eben dies Verhältniß findet zwischen den Bal. ken des zweyten und dritten Verdecks statt ze. Ihre Bugt beträgt 4 Linien für jeden Fuß ihrer Länge.

Dedbettzüchen, f. Oberbettzüchen.

Decke eines Schloßes, (Schloßer) ist ein Stück
Blech, welches mit dem Schloßbleche parallel stehet, und
alle innern Theile eines Schloßes verstecket. Verschiedene
Stücke von der Besatzung sind an der Decke befestiget.
Dede abnehmen, die, (Jåger) s. Abdecken. Jac.
Deckel, (Grobschmidt) s. Decklehne. Jac.
Deckel, (Mechanikus) ein Theil des Elektrophors,
siehe d.

Deckel der form. (Papiermacher.) Ein Rahmen von eben der Größe wie die Form, der blos aus vier Leis sten bestehet. Derselbe macht einen Rand oder Erhöhung um die ganze Form aus, um den fließenden Zeug, den man mit der Forme schöpft, zurück zu halten, und der gar zu geschwinde über die Ränder der Forme abfließen würde, wenn sich der Deckel nicht entgegen sehte. Er paßt vermittelst einer Fuge auf das Gestell der Forme der gestalt, daß er nicht wankt, aber doch nicht leicht abgeho ben werden kann. Der obere Theil des, Deckels ist gerundet.

Deckelbrett, (Landwirthschaft) ein mit lauter Löchern durchbohrtes Brett, so genau in die Mostpresse paffet, und wenn dieselbe mit Aepfeln angefüllt, oben darauf geleget wird.

Deckelpfropf, (Artillerie) f. Mundpfropf. Jac.
Dedengemälde, (Maler) s. Deckenstück. Jao.
Decken über die Dachfetten, (Baukunst, Bleyars
beiter) s. Bruchdecken.

Deckernåget, s. Dachdecken mit Bley.
Deckholz, (Brunnenmacher) siehe Brunnendecke,
Jac.

Deckschobe, (Dachdecker) f. Schöbe. Jac.

Deckworp des untersten Verdecks, (Schiffbau) ist eigentlich der letzte Verdecksbalken nach hinten, auf welchem die Verdecksplanken sich in einer bis zur Mitte des Worps reichenden Spundung endigen. Die Tiefe dieser Spündung wird durch die Dicke der Verdecksplanken bestimmt; auch liegt dieser Worp um die Dicke der Ver decksplanten höher, als die übrigen Balken des Verdecks.

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Er liegt unter dem Heckbalken in der Gegend, too die Randsonhölzer die weiteste Ausbugt haben, und ist wie je ner auf dem Achtersteven und gegen die Randsonhölzer verbunden. Scine Dicke ist der Kielbreite; seine Breis te weniger als die Kielbreite; feine Ausbugt nach hin ten etwas weniges stärker als die Ausbugt des Heckbal feng, und seine Bugt auf und nieder mit der Balkenbugt bes Verdecks einerley. Es sind so viel dieser Worpen, als Verdecke. Gemeiniglich findet man auch diese Wors *pen ohne Spündung, so daß die Verdecksplanken nur platt auf denselben aufgenagelt find..

Declination der Magnetnadel, s. Deklination,
Declinatorium, f. Deklinatorium,
Decrepitiren, s. Abknistern.

Decrefcendo, abnehmend, (Musikus) wird einer Stelle vorgefeßt, die nach und nach schwächer vorgetragen werden soll. Man findet auch diminuendo und fce

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Deed, f. Treibzeug. Jac.

Defect heißt nicht nur dasjenige, was einem Dinge fehlt, sondern auch die Sache selbst, der einer oder mehrere von ihren Theilen so mangeln, daß sie nicht vollständig oder vollkommen genannt werden kann. Dergleichen Defecte finden sich oft an Schriften, Rechnungen, Büchern Gold and Silberarbeiten, Getreide und allerhand Kauf mannsgütern. Doch ist zu bemerken, daß ein Buch, an welchem ein Band fehlt, incomplet heißt, und eins, an welchem Blätter, Bogen, Kupfer fehlen, defect.

Defensionswerte, (Kriegsbaukunst) find allerley Streichwerke, so andere secundiren, welche zu verderben sich der Feind am ersten bemühet, ehe er noch den Gras ben besteigt.

Defensive Werke, (Deichbau) sind solche Werke, die zur Erhaltung eines Ufers an solchen Orten angeleget wer Deu, wo Perforce Werke schädlich und zu kostbar find. Wenn also ein hohes Ufer keinem Anfall vom Strome un terworfen, sondern schlechterdings nur von der Schötung Schaden nimmt, kann man das Ufer nur schräg abstechen und besticken, oder, welches besser, besprülagen, obgleich lettres mehrere Kosten erfordert. Wenn aber ein fer vom Strome Anfall leidet, und abbricht, und man keinen Anwachs durch Anlegung eines Perforcenwerks haben will, weil nicht aller Anwachs zuträglich, oder man auch kein Perforceuwerk anlegen darf, muß solches nur durch ein Grundbette oder legeren Kopfenden oder durch beydes zugleich geschehen, nach Beschaffenheit der Situation und Ilmftande.

Defernlinie, (Kriegsbaukunft ) fiehe Defensionslinie.

Jac

Defiliren, (Kriegsbaukunst) heißt, wenn man zuvor eine breite Fronte gemacht, und nun durch enge Passagen oder Defileen marschiren muß, damit entweder 2 und 2, oder 3 und 3 u.s.w, paffiren tönnen.

Defraudiren heißt betrügen, vervortheilen, jeman den etwas mit Betrug abzwacken oder hintergehen. Defrutum, ein Wort aus der alten Apothekerkunst, womit man den ohngefähr um einen dritten Theit durchs Abrauchen eingedickten Traubensaft oder Most bezeich. nete. Degen, f. Birkentheer,

Degenklingen, auf diese blaue Buchstaben 318 bringen, Nehmet eine Klinge, haltet sie über Kohlfeuer, fo lange, bis sie blau anläuft, schreibet mit Delfarbe, das was ihr wollt, darauf, und laßt es trocken werden. Hier. auf machet Weinesfig warm, und übergießt die ganze Klinge damit, so wird die blaue Farbe verschwinden. Dann befeuchtet die Delfarbe mit Wasser, so wird dasselbe dieselbe wegfressen und die blauen Buchstaben stehen lassen. Degens Kunstrad, siehe Kunstrad mit Wechselge trieben.

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De Giarre, & Jarre. Jac,

Degradiren, (Soldatensstand) ist nach dem Kriegs. rechte eine Strafe der Soldaten, und wird in die ehren. rührige und nicht ehrenrührige eingetheilt, Lehtere hat bey geringen Fehlern im Dienste statt, und besteht darin, wenn ein Staabscfficier zu einem Subalternofficier, cin Subalternefficier zu einem Unterofficier, ein Unterofficier aber wieder zu einem Gemeinen herabgewürdiget wird. Die ehrenrührige oder entehrende Degradirung hingegen geschieht: wegen begangener Feigheit, Verrätherep, Dieb. Es wird nach gehaltenem Kriegsrechte ein Kreis geschlos stahl, Meuchelmord und dergl. mit folgenden Ceremonien: fen, und, nachdem der Auditeur die Urtheile eröffnet, erst. lich die Fahne oder Standarte über den Delinquenten zaj gewickelt, fodann derselbe von dem Steckenknecht mit ei nem Kniestos aus dem Kreise hinaus geworfen und dem Scharfrichter übergeben. Dieser nimmt ihm hierauf den Degen ab, zerbricht denselben,hlägt ihm die Stücken um den Kopf und wirft ihm Jelche vor die Füße. Wenn der Delinquent zum Tode verurtheilt ist, so wird alsdann die Todesstraße an ihm vollzogen. Sell ihm aber das Le ben nicht genommen werden, so stößt der Scharfrichter den Delinquenten dem Henkersknecht in die Hände, wele cher ihn mit einem Schlage ins Angesicht empfängt, und entweder auf einem Karren, oder zu Fuße über die Grenze bringt.

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Deguirmi, f. Tschemberts.

De Haut, heißt man in Frankreich die Weine, wel the aus Oberguyenne zugeführt werden. Sie sind in Fass fern von funfzig Veltes, und werden meistens über Bour. deaur verschifft.

Debnens scharfe Spießglanztinctur, f. Scharfe. Dehnungestriche, (Musikus) (= = =) derer bes dient man sich, wenn auf einen Vokal oder auf eine Sylbe eine Pallage oder eine kurze Schleifung angebracht wird: sie

zeigen also an, daß dieser Vokal oder diese Sylde so lange foll geschleifet werden, bis ein neuer Vokal oder Sybe folget.

Deich bey schweren Fluthen und Stntm sa be Schürzen. Dieses zu erreichen, muß man sich mit den ge fährlichsten Stellen bekannt machen, dafür kann man nachfolgende Regeln angeben: 1) It genug Vorland vorhanden, etwa 200 Fuß breit, dasselbe liegt auch höher als die tägliche Fluth, oder der gewöhnliche Strom; liegt das Land hinter dem Deiche, höher als das Vorland, so tonnen zwar bey schweren Eisgangen oder Strohmstrichen, Kolke, das ist, ausgespülte Graben entstehen, niemals aber ein gefährlicher Deichbruch. 2) Ist das Hinterland niedriger als das Vorland, und es entsteht ein Kolk, so ist der Fuß des Deiches in Gefahr, zinveilen legt sich der Sturm in etwas, und das Wasser ist auch nicht allzu hech; alsdann kann man den Kolf, wo er nicht gar zu groß ist, so viel wie möglich, mit Steinen, Schutt und Sand aus füllen, welche mit Brahmen von den nahe gelegenen In feln oder Hagern, die' noch nicht überschwemmt sind, her bey geführet werden. Wo aber das nicht möglich wäre, und das durchsiegende Wasser, (das erste Zeichen eines Kolks,) fährt fort zu wachsen, so muß so geschwind als möglich die hintere Doßirung des Wassers verstärkt wer. den. Faschinen wären da nicht gut, sondern das Beste wåre bloße Erde, Mist und Schutt unter einander ges 'mengt. 3) Erreicht die Fluth beynahe die Kappe, und der Deich fångt an, in der Mitte leckt zu werden, so kann man daraus schließen, es sey auf der Doßirung felbft ein Kolk entstanten; in diesem Fall muß man dann zuerst in Eil die ganze Gegend an der innern Doßirung mit Flech ten und Faschinen durch das Einschlagen kurzer Pfähle, "unzügelt, und darauf das Erdreich wie eine Pyramide aufgeschüttet werden, um dem niedrigenden Wasser das Gleichgewicht zu halten. 4) Die Kappen können sich hie und da erniedriget haben; steigt nun die Fluth in die Hö he, und kann an solchen Orten überfließen, so geht in we nigen Stunden der Teich verloren. Um diesem vorzubeus gen, kann man zu der rechten Zeit, zu beyden Seiten der Kappe kurze Spundpfälle einschlagen, die Bohlen ein schieben, und den Zwischenraum mit Erde ausstampfen: benn wollte man nur allein Erde auftragen, so würde die selbe viel zu locker seyn, als daß sie Kraft genug hatte, das Wasser abzuhalten. Mist, insonderheit Kuhmist, mag noch angehen. 5) Reißen aber Sielen (Sylen) oder Schleußen aus, so ist alles verloren, man thut daher woht, wenn man sie nicht an Oerter hinseßt, wo der Strohm oder heftigste Wind dafiger Gegend, welcher an den Ufern der Nordsee der Nordwestwind ist, auf die Schleußen stoßen kann. 6) Wenn das Vorland unter geht, so muß gewöhnlich auch der Deich mit untergehen; daher sollté man, sö bald man mir das geringste bemerkt, mit Packwerken und Holzzungen befestigen. Ist ein Sturm vorbey, hat sich die Fluth wieder geseht, so muß man alsdann alle Beschädigungen wieder ausbeffern, die beschädigten Stellen noch mehr befestigen, als sie vorher Technologisches Wörterbuch V. Theil.

waren: denn wären sie vorher fest genug gewesen, so hat. ten sie den Schaden und die Stöße nicht erfahren können. Folgende Regeln mögen brauchbar seyn: 1) Die Kölle werden ausgefüllt, ausgestampft, ftare mit dicken Sodeit belegt; wo keine Soden haften, können sie mit aufgeschüt teten Flußsteinen erhöhet werden, aber nur nicht so hoch, daß sich nochmals der Strohm daran stoßen, und desto ge wisser auf den Deich losgehen könne. 2) Werden die ab gerissenen Ufer auf das sorgfältigste befestiget, so daß ste der Strohm in Zukunft unter einem spizigern Winkel als vorher anfallen muß. Man kann Buhnen vorlegen. 3) Sind solche Einrisse in das Ufer geschehen, daß der Sturm oder die Ebbe und Fluch daselbst durchgehen, und noch dazu der sandige Grund und Boden nicht hält, so wer den diese Löcher umdeichet. Ist aber der Grund noch ziemlich haltbar, so wird ein großes Krippenwerk, Kasten (Batar deau) angelegt, und dieses mit dem Damme ausgefüllt, dabey man sich hüten muß, daß nicht alle Kisten auf eins mal vollgeschüttet werden, sondern dieß geschieht nach und nach, weil das eingehende Wasser dem Deiche zu beyden Seiten so lange das Gegengewicht halten muß, bis er feine gehörige Schwere erhalten: da denn die letzte Kiste zur Zeit der Ebbe so geschwind als möglich beschlossen wird. Diese Krippe besteht aus zwey Reihen Pfählen, die aus einem gewissen Plak, wo man eine Mauer aufführen will besteht.

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Deicbaltiffer, (Deichbau) ist ein Unterbedientet der. die Aufsicht theils Orten beym Deichwesen über die Dienst leute führet.

Deichauffeber, (Deichban) uennt man denjenigen, welcher bey einem und dem andern Bau zur Aufsicht an-gestellt und gebraucht wird.

Deichcabell heißt ein jeder Strich Deiches, so ein Bes iher des Landes, worauf der Deich hastet, machen muß. Selbiger muß auf der Seite mit einem Pfahl oder Stein, so numerirt, bemerkt werden, damit ein jeder Deichpflich tiger wisse, wie weit sein Deich gehe, und wie weit er solchen zu machen schuldig fev.

Deichconducteur, (Deichbau) ist ein Nachgesetzter von dem die Oberaufsicht führenden Oberdeichinspector, Oberdeichgräfen oder Deichinspector, und muß in Abwe senheit jener, nach deren Anweisung, den Bau führen.

Deichgeschworner, (Deichb.) ist gleich einem Deich. altisten ein Deichsunterbedienter, hat auch dieselben Verrichtungen.

Deichgraben, (Deichban) nennt man diejenige Vertiefung, so ich vieler Orten nahe vor, auch hinter einem Deich befindet, und woraus in vorigen und alten Zeiten, 'wie die Deiche angelegt, die Erde zu den Deichen genoms men worden. Selbige sind schädlich und vermehren den Durchstau, mithin das Binnenwasser, und müssen al so wieder ausgefüllt werden.

Deichinspector ist eine Person, welche das Deichne sen verstehen muß, die Direction davon führet, und im Stande ist, alle diejenigen Baue, die bey einem Deich wesen vorkommen können, zu projectiren und auszuführen. Cce

Deich

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Deichlast nennt man überhaupt alle auf Erhaltung der Deiche und Damme zu verwendende Kosten, im engern Sinne der Antheil Deichs, den Deidsinteressenten, we gen ihres hinter seichem Deiche liegenden Eigenthums, jährlich schaafrey zu halten schuldig sind.

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Deichmachschau ist eine Besichtigung der Deiche, wel, he im Herbst geschieht, um nachzusehen, ob das beym Verschau (f. Deichschau) nöthig Gefundene, und denen Deichpflichtigen Aufgegebene gemacht und befolgt sey. Deichordnung. Ist eine Vorschrift und Gesetz, wor. nach fich diejenigen, sowohl so die Oberaufsicht oder das Directorium fuhren, als auch die Deichs- und Amtsunterbediente und Dienstpflichtige richten müssen.

Deichpfahle oder Nummerpfähle, sind solche Pfähle, welche numerirt, und mit den Anfangsbuchstaben eines jeden Deichsinteressenten Namen bemerkt, und auf jeder Scheide der Deichcabel eingesetzt sind, damit man wissen fonne, wem ein solcher Deichcabel gehöre, und wer schut dig fen, das nöthige daran zu bessern.

Deichpflichtige sind diejenigen, so die Deiche zu ma chen und zu erhalten schuldig sind.

Deichrolle. Ist ein Verzeichniß der sämmtlichen Deich interessenten mit beygefügter Nummer, und Länge ihrer Deicheabeln.

Deichschauer. Ist ein Deichunterbedienter, der mit den Deichgeschwornen einerley Verrichtungen hat. Deichschlacht, (Deichbau) f. Schlacht. Jac, Deichschlag, (Deichbeu) f. Schlag., Jac. Deichbichlitten, (Wasserbau) s. Schlitten. Jac.. Deichsel, Holzarbeiter) f. Dechsel. Jac. Deichseltette, (Fuhrmann) s. Haltkette. Jac. Deichfelflange: (Stellmacher) f. Deichsel. Jac. Deichstabl, (Wasserbau) s. Stahl. Jac. Deichoogt. Ein, Deichunterbedienter, so die Aufsicht bey der Arbeit führet, die Materialien in Empfang nimmt, ein ordentliches Manual von der Rechnung über einen Bau führet.

Deklination, (Wundarzt) ist die Verrückung der Knochen, wenn sie nicht ganz und gar aus ihrem Siß gegans gen sind.

Deklination der Magnetnadel. (Markscheider, Schiffer.) So nennt man denjenigen Winkel, um wel chen die Richtung der Magnetnadel von der wahren Mit tagslinie abweicht, Obgleich insgemein gesagt wird, der Magnet habe die Eigenschaft, sich mit einem gewissen Pantte nach Norden zu richten, und theile diese Eigen schaft, die man seine Polaritat neunt, auch den mit ihm bestiichaen Nadeln mit, so gilt doch diese Behauptung nur mit einige Einschränkung. Sowohl der Magnet felbst, als auch die Nadeln richten sich in den wenigsten Fallen genau nach Nerden; sie weichen fast allezeit von der wahren Richtung der Mittagslinie um einige Grade gegen Osten oder Besten ab. Man glaubt, daß Seba stian Chabot der erste gewesen, so 1534, diese Erscheinung beobachtet, Die Abweichung der Magnetnadel zu beobach ten, zieget mag auf dem feßen, Lande eine Mittagslinje,

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seht einen gewöhnlichen Compaß so auf dieselbe, daß der Stift, auf welchen die Nadel ruhet, auf der Mittagsli nie stehet, und die Linie, welche durch den Anfang der Theilung des Comvaises gehet, mit der Richtung der Mit tagslinie coincidit, so zeiget del Grad, auf welchen die Nadel spielet, die Größe ihrer Abweichung an. Man pflegt einen hierzu eingerichteten Compaß einen Abwei chungscompaß (Declinatorium) zu nennen, Auf der See, wo fidh diese Methode nicht anwenden, läßt, pflegt man ein Bleyloth dergestalt. über den Seecompaß aufzus hängen, daß deffen Schatten durch den Mittelpunkt. des Compasses gehet; so giebt der Rhumb oder Theilungs punkt des Compasses in dem Zeitpunkte, da der Schatten am kürzesten ist, die Größe der Abweichung an, weil in diesem Zeitpunkte der Schatten die Richtung der Mittags. linie bezeichnet. Man kann auch die Weltgegenden, in welchen die Sonne auf und untergehet, oder auch einen Stern, oder auch die Gegenden, in welchen die Sonne oder ein Stern gleiche Höhe auf der Morgen, und Abends seite erreichet, auf dem Compasse bemerken, so wird der zwischen beyden enthaltene Bogen, in avo gleiche Hälften getheilet, den wahren Mittags und Mitternachtspunkt bezeichnen. Eine dritte Methode, bey welcher aber die geographische Breite oder Polhöhe eines Orts als bekannt voraus gelegt wird, ist diese: Man beobachtet die Ges gend des Compaffes, in welcher die Conne oder ein Stern auf und untergehet; man berechne ferner aus der gegebe nen Abweichung der Sonne, oder des Sterns und der Poihöhe, desselben Morgen oder Abendweite, so wird der Unterschied zwischen der berechneten Morgenweite, und dem Abstande der beobachteten Aufgangsgegend von Often, oder zwischen der berechneten Abendweite und dem Abstan de der beobachteten Untergangsgegend von Westen, die Abweichung der Magnetnadel angeben.

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Deklinatorium, Abweichungskompaß. Ein Kom. paß, der besonders dazu eingerichtet ist, die Abweichung der Magnetnadel zu finden.

Deklinatorium des Herrn Branders, Die Nadel selbst ist von ziemlicher Stärke, nicht so dünne und leicht wie die gewöhnlichen. Sie liegt auch gegen die sonstige Gewohnheit nicht der Breite, sondern der Dicke nach auf ihrer Spike. Dadurch wird nun die Bewegung derselben zwar gleicher und ruhiger, aber durchaus nicht trage; die Nadel selbst kann auch dadurch eine größere Harte bekom men, und wird folglich geschickter, die magnetische Kraft anzunehmen und zu behalten. Ihre Lange ist 8 Pariser Zoll, fie spielt auf einer feinen Spike, die das Centrum des ganzen Instruments vorstellet, in einem konischen Hütchen von Achat. Die Nadel ist in einem Gehäuse von Mahonyholz eingeschlossen, welches oben mit einem Glasdeckel bedeckt wird, um dadurch die Bewegung der Luft abzuhalten. Un, der khmalen Berticalheite gegen Norden ist an dem Gehäuse eine Glasplatte angebracht, worauf eine zarte senkrechte Linie mit einem Diamant ge. rissen ist, an welcher die Schärfe der Magnetnadel sehr nahe vorbey spielet. Dicht an der Glasplatte liegt, aupers lised Vaur i wk with apoloɔndleshalb

halb dem Gehäuse ein kleiner Planspiegel Baagrecht, in welchen man den auf dem Glase gerissenen Strichy, und die Spike det Nadel scharf und deutlich sehen kann. Das gefarhmte Gehäuse nebst dem Spiegel ist auf einer Platte von Messing befestiget, und kann um das Centrum der Nadel von Norden gegen Often und Westen auf einer di cken Marmorplatte herum geführt werden. Auf dieser Platte ist bey Norden ein Bogen von 60 Grad, nämlich gegen Often und Westen 30 Grad eingetheilt, und vers mittelst eines auf der messingenen Platte angebrachten No. nius laffen sich die Abweichungen von 3 Minuten zu 3 Mi nuten bestimmen. Auf der steinernen Platte sind an der Seite, wo Occidens stehet, zwey vertikale Abfeben ange: bracht, um dadurch zu erforschen, auf welche Gegenstans de die Sonnenmittagslinien, oder auch der magnetische Meridian verlängert hintreffen. Zwischen dem obersten Theile der Absehen ist ein dünner seidener Faden waag recht ausgespannt und unter denselben auf der Platte ein feiner Strich gerissen, auf welchen, wenn das Instrue ment recht gestellt ist, der Faden im Mittage seinen Schatten wirft; zu jeder andern Stunde des Tages läuft der Schatten mit diesem Striche parallel. Bey dem Ge brauche muß das ganze Instrument genau waagrecht ge stellet werden, welches vermittelst einer kleinen Glaslibelle geschehen kann.

Dekokte, (Apotheker) hierunter verstehet man folche Zubereitungen, in welchen die wirksamen Theile einfacher oder zusammen gesetter Substanzen, gemeiniglich des Pflanzenreichs, mit Wasser, Wein, Molten oder Effig verbunden sind. Sie unterscheiden sich von den Infusios Ren, daß hierbey die Ausziehung der wirksamen Theile durch Aufwallung geschiehet.

De la Gaude, ein starker, aber doch angenehmer Wein in Provence, der ins Piemontesische ausgeführt wird.

De la Hire (Herrn) Weingeiffthermometer. Hert di Crest hat dieses Thermometer untersucht, und gefun den, daß die Temperatur des akademischen Kellers in Pa tis 47 Grad betragen hat. Herr de la Hire giebt solche aber selbst 48 Grad an. Die Vergleichung beyder Ther mometer aber zeigten, daß 98 de la Hire mit 22 di Crest überein kamen. Dieses giebt du Crest 10,648, Beitspricht +20,325 de la Hire und di Cresto entspricht +48 de la Hire. Den Frierpunkt + 30,9. Delavad neunt man die Federn von dem Apocynum, mit welchem Stühle und Kissen ausgestopft werden.

Deliquium. Die Chymisten brauchen dieses Wort ziemlich oft einen Korver anzuzeigen, der sich an der Luft in eine Feuchtigkeit aufgelöset hat. In dieser Bedeutung, fast man: das Deliquium eines Salzes, z. B. des Wein. freinfalzes, oder jedes andern. Auch gebraucht man dieses Wört sehr oft so, daß es so viel, als: Zerfließen, oder Zerfliegbarkeit anzeiget. In dieser lettern Bedeutung sagt man, daß ein Salz per deliquium Außig werde, um anzuzeigen, daß es zerfließbar seyir

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Delpbin. Dieses war bey den Alten eine Kriegsma schine, die in einem sehr großen und schweren Stücke Bley oder Eisen bestand, dem man die Gestalt eines Delphi nes gegeben hatte, und welches vermittelst gewiffer Rollen und Stricke an den Seegelstangen und am Mastbaum herab hieng. Man warf es mit der größten Gewalt au die feindlichen Schiffe, welches die Wirkung hatte, dag fie entweder durchschlagen wurden und Löcher beramen, durch welche das Waffer eindrang, oder daß sie wohl gar durch die Last und Gewalt derselben versenkt wurden. Delphine, Obren, Gebre, Handhaben. (Ares tillerie.) Disse theilen das Stück in zwey Theile, welche gleich schwer seyn müssen, so, daß, wenn man das Stück an diesem Orte durchschnitte, in diesem Durchschnitte sich der Mittelpunkt der Schwere befinden müßte. Denn da die Delphine Handhaben seyn sollen, an welchen man Geile befestiget, um die Kanone in die Höhe zu ziehen, oder herunter zu lassen, so würde dieses mit großen Bes schwerlichkeiten verknüpft seyn, wenn ein Theil das Ueber gewicht über den andern hätte. Da nun, erwähnter maaßen, in Ansehung der Schildzapfen der hintere Theil. der Kanonen das Uebergewicht hat, so werden die Dele phine zwar noch auf das Zapfenfeld, eben so wie die Schildzapfen, gesetzt, aber doch noch etwas näher gegen das Bodenfeld. Ihre Figur ist willkührlich. Sie können. schlechtweg ohne alle Zierrathen gemacht, aber auch vers sierrathet werden, und diese eder jene Gestalt von einem Thiere bekommen, damit die Kafenen selbst zierlicher aus. sehn. An den preußischen Stücken stellen sie gemeiniglich gekrümmte Adler vor; es versteht sich von selbst, daß sie so stark gemacht werden, und so sest mit dem Detalle der Kanone zusammen hången müssen, daß die ganze Schwere der Kanone nicht im Stande ist, entweder sie selbst zu, zerbrechen, oder ihre Verbindung mit der Kanone auf zuheben, der ihre Vert

Demanteliren, (Kriegskunst) heißt, die Ringmauern einer Stadt niederreißen, um entweder dieselbe offen lie gen zu lassen, oder selbige anders zu fortificiren. Dem Gediege den als brechen, (Bergbau) d. f. solches verhunzen und nicht bergmännisch herausschlagen. Dem Hauer nachstehen, f. Hauer. Jac.

Demicents, eine Gattung Creas, f. Entre-larges. Demi-Deffus, der tiefe Diskant oder hohe Alt in des, Music, dessen Schlüssel auf der zweyten Linie des Systems von unten auf stehet.

Demi: Draps, eine Gattung Halbtücher. Diese Ti cher halten fünf Achtel des Stabs in der Breite, und sind auf englische Art zugerichtet.

Denit Slorences, florentiner Taffente, die besonders zu Avignon in Menge verfertiget werden. Diese Webe rep wurde schon im funfzehnten Jahrhundert durch einige Familien aus dem Florentinischen, die sich zu Avignon niederließen, eingerichtet. Man hält die Florences ven Avignon für die vorzüglichsten unter allen bekannten Tafe fentarten. Sie sind einen halben Stab, auch wohl fünf. Achtel breit.

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