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durch die blofse enge oder kleine Deffnung der Zündröhre ben andern Stücken geschicht, welche nur einige Linien in dem Boden der Seele fich endigen. So vortheilhaft die Jes nun auch für die Zündlöcher seyn mag, so verhindern Diese kleine Kammern dech, daß man mit Patronen las

den kann.

Cylindrischer Spiegel, f. Spiegel, Cylindrischer.
Cymatium, (Baukunst) f. Unda.

Cymbale. Die meffingenen Becken, welche heut zu Tage bey der Janitscharenmufik gebraucht werden, scheinen aus den Cymbeln det Alten entsprungen zu feyn. Den Hebräern waren die Cymbeln frühzeitig bekannt; übrigens will man ihre Erfindung der Cybele zuschreiben, bey deren Diensten fie gebraucht wurden.

Cymbel, (3eug und Seidenweber) f. Zampel. Jac.
Cynders, f. Steinkohlen, Kohlen.
Cyperische Baumwolle, die feinste unter den Baum
wollenarten, die die türkischen Staaten liefern. Sie un
terscheidet sich durch ihre Kernhaftigkeit, schöne Weiße und
langen Haare. Man theilt die Waare hier auf der Stel
le in Fiore oder auserlesene Waare, cottoni buoni mer
cantili, die darauf folgende Sorte, paffabili, Mittel
waare, und Mercantili, oder ordinair Kaufmannsgut.
Ein Sortiment von einer Anzahl Ballen Baumwolle ist
aus allen diesen Sorten verhältnißmäßig zusammen gefeßt.
Man achtet die Sortirung für gehörig eingerichtet, wenn
von der besten Gattung die Hälfte, und von den andern
Abrigen Sorten die andere Hälfte ift; eine fünfte, die man
hier fcopature oder fcovazze, Kammlinge, nennt, ist nur
Ausschuß; diese aber bleibt auf der Insel und wird nicht
verschifft. Die jährliche Sammlung geschieht in den Mo-
naten October und November; weil Zeit dazu erfordert
wird, die Waare von den Saamenkörnern abzubringen,
fo wird die neue Baumwolle nicht vor dem Februar oder
Wars des folgenden Jahrs zu Markte geführt. Ein Bal.
ten cyprischer Baum.volle håit beyläufig 100 Rottoli, je
den von sechs und drey Viertel Pfund florentinisch Ges
wicht. Der größte Theil dieses Artikels geht nach Vene
big, ein anderer nach Frankreich, England, Holland und
Livorno.

Cyperischer Terpenthin, f. Terpenthin.
Cyperifcher Vitriol, f. Vitriol.

Cyperische Seide, Cipriotte, eine Gattung auslän discher Seide, die für den Handel ven Bedeutung ist. Es giebt deren unterschiedliche Arten. Die feinste ist die natürlich weiße, welche um Famagosta und in der Gegend des Carpasso gezeugt wird. Die schiefel oder lichtgelbe fällt um Citerea herum, die dunkelgelbe oder pomeranzen. farbene aber in den Dörfern um Paso. Nach Europa wird blos die weiße gefördert. Die pomeranzenfarbene bleibt in der Türkey; man schickt sie nach Cairo. Man kauft diese Seide so, wie sie von den Landleuten zu Markte gebracht wird, das heißt, ungereinigt; aber der Kom

miffionar läßt sie für Rechnung des Freundes, von dem
Der
er Auftrag hat, reinigen, ehe fie abgeschickt wird.
Abgang beträgt 12 bis 15 Precent.

Cyperischer Zucker, ist ein röthlichter Zucker, eigents lich ein Ausschuß von geläutertem Zucker, der fich weder in Hüte bringen, noch auch recht weiß machen läßt.

Cyperische Weine sind vortreffliche Sorten, die bes fonders in Italien sehr hoch geschäßt werden. Sie bestes hen aus den sogenannten Kommenderieweinen, wel che, wenn sie noch neu, hoch von Farbe aussehen, aber hernach immer lichter werden, je länger fie fich abgelegen haben. Diese Gattung wird, wie sie auf dem Lager liegt, gehandelt. Man kauft den Wein nach Maulthierlaften, Cariche oder Some von achtzig Flaschen, florentiner Maaß. Das Meiste von diesem Artikel geht nach Vene dig, und dies sind nur die gemeinen und leichten Sorten; die besten aber, die wohl zwey oder dreymal fo hoch im Preise stehen, gehen nach Holland, Frankreich und ins Toskanische. Man verschifft diesen Wein in Gebinden von siebenzig Guze, oder dreyhundert und funfzig florens tinischen Flaschen. Die besten Sorten sind acht bis zehn jährige Weine, sie werden aber auch theuer verkauft. Cypern liefert aber auch Muskateller, der sehr gesucht wird. Dieser hat die entgegen gesetzte Eigenschaft von jes nem, daß er, je mehr er sich abliegt, desto dunkler von Farbe wird. Er ist auch ungemein füß und lieblich vom Geschmack.

I

Cyperische Wolle, eine gute Gattung Wolle auf der Insel gleiches Namens, die in Menge nach Frankreich und Livorno geht. Die weiße Wolle wird der dunkeln oder schwarzen vorgezogen; aber das Sortiment ist gemei» niglich aus der einen und der andern Art zusammen ge.. feßt.

Der Markt fällt jährlich im April. Sie wird in Säcken oder Ballen von hundert Rottoli ausgeführt. Cyperischwasser zu machen. (Destillateur.) Thut 2 Quentchen Quintessenz aus der grauen Amber, darun ter weder Muskus noch Zibet gemischt ist, mit 5 Kannen und Nösel Branntwein ohne Wasser in die Blase, neh met euch aber in Acht, daß ihr kein Phlegma mit hers über ziehet; dieses darf bey diesem Wasser schlechterdings nicht seyn. Formel zu rectificirten Geistern: Thut die Geister von 7 Kannen Branntwein, mit 2 Quents hen Quintessenz aus dem grauen Ambra, wie oben, und: rectificirt sie.

a

Cypernzucker, f. Thomasmehl. Cypernrasch, s. Rasch de Cypre. Jac. - Cyprus, der griechische Name der Alcanna, Cyprusol, dieses kommt aus Egypten, und wird aus) der Alcanna verfertiget,

Czetwer, ein Getreidemaaß, hält nach Pariser Kubik zoll zu Archangel 9611.

Czwertniw, ein pohlnisches Maaß, hält zwey Mes dimnos, oder 42 bis 46 Kannen.

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D.

(Münzzeichen) bedeutet auf Föniglich preußischem D. Sticher, • Gelde Auricher, auf französischer Gelde aber Lyo ner Gepräge. Daalder, Anderthalbe Gulden Groschen, eine holländische Silbermünze. Wiegt das Stück 28 holl As. Gehalt 14 Loth 12 Gr. enthält feiu Siber 301 holl. As, ist nach dem 20 Fl. Fuß werth 19 gr. 9 pf. Daba, ein schöner ganz rother und starker bannmotie. ner Zeug, ohne Glanz, der aber sehr schmal und unserm groben Kattune fast gleich ist. Die Kalmucken und Bus Haren handeln stark damit nach Siberien. "Dacea heißt man ostindische Zeuge, welche die dänisch asiatische Kompagnie liefert. Sie sind 14 kopenhagner Ellen lang, und 1 breit.

Dach von Baumrinde. Hierzu ist die Rinde von Birken gut, fie wird von starken Baumen genommen, and viereckt wie die Kupferplatten geschnitten. Es werden alle Ninden schräge gelegt, daß die Ecken allemai gerade alle Ninden schräge gelegt, daß die Ecken allemai gerade auf und nieder zwerch über einander kommen, denn da durch werden zwo Ecken wohl und gleich dichte, die weiße Seite legt man oben, und auf diese kommt eine Lage Erde foden oder Torf zu liegen.

Dach von Eisenbled). Wenn es nicht so leicht ver derben soff, muß es mit folgendem Anstriche überzogen werden. Man schütte eine hinlängliche Menge Kienruß in ein weites helgernes Gefäß, man gieße nach und nach ein wenig Theer hinein, welches man mit einem Holze um rührt, bis sich alles wohl gemengt hat, und man streiche im Frühjahre, weil im Sommer der Theer abfließt und abläuft, die Dächer damit an, und zwar vermittelst ei nes großen Malerpinsels von kurzen Borsten. Auf diese Art erscheinen die Dächer schwarz lackirt, und die Farbe trocknet immer fester an. Wenn man zum Anstrich Kiens ruß mit starkem Leinölfirniß anwendet, so erhält sich das Dach noch länger,

Dach decken mit Bley, Satteldach mit Bleyde. den. (Bleyarbeiter.) Hier wird vorausgeseht, daß Der Zimmermann mit seiner Arbeit fertig ist. Man muß zuerst die Dachsparren recht schnurgleich stellen, welche man gemeiniglich von 12 zu 12 Zoll befestiget, sie müssen auf die Stuhlfette verzweckt seyn; nachher wagelt man auf die Dachsparren Schindeln an, die 4 oder 5 Zoll breit, und um oder 2 Zoll aus einander gesetzt sind. Dieses ist die Arbeit des Zimmermanns. Der Bleyarbeis ter fängt seine Arbeit damit an, daß er die zum Decken bestimmten Bleytafeln zuschneidet. Die gewöhnliche Breis to ist 3 Fuß auf 12 Fußlänge, Man fängt an, sie in der Werkstelle aus einander zu rollen, und zwar auf dem Rücken der Decke der Sandform, man schneidet nachher bavon die Rander ab, schneidet solche nach dem bestimm ren Maaße, und rollt selbige von neuen zusammen, und schafft sie an den Ort, wo sie hingedeckt werden sollen. m folche nun zu befestigen, verfährt man also: ein Arbeis

ter muß anfangen, auf die Schindeln, in gevater Rich tung auf jeder Dachsparre, Haken zu nageln, einen Fus te der Tafeln verhältnißmäßige Länge haben, sie sind an weit aus einander. Diese Hafen müssen eine zu der Breis inden einem ihrer Enden flach gemacht, woran drey Löcher sind, durch welche man die Nägel treibt; das untere Ende machi hugefähr einen einzölligen Haken aus, um jede Tafel fest diesem that man nichts mehr, als daß man die Tafeln ans zu halten, und zu verhindern, daß sie nicht falle. Vor nagcite; aber es ist oft geschehen, daß die Tafeln durch ihre Schwere an dem Orte, wo sie angenagelt waren, loßgerissen und herunter gefallen find. Die erste inges mächlichkeit blieb immer, ob man sie gleich in ihrer Länge und Breite vermindert hatte; um ihnen mehr Bestand und Festigkeit zu geben, hat man die Haken, von denen wir eben gesprochen haben, ersonnen. Man fångt immer au, sie von unten nach oben zu, und nicht von oben nach unten zu, fest zu machen; man seht die Tafeln auf die nämliche Art: wenn mehrere Haken befestiget seyn sollen, müssen zwey Arbeiter eine Tafel bringen, um sie daselbst aufzustellen. Die Bleyarbeiter und Decker bedienen fich zu diesem Endzweck einer Leiter, die an Strohkissen oder Bindeln fest gemacht ist, um sie ein wenig zu erheben, und es dergestalt einzurichten, daß sie nicht unmittelbar auf der Decke anliege, daß im Gegentheil ein leerer Raum von wenigstens 8 Zoll sey: dieses zu dem Ende, daß die Füße der Arbeiter mehr Unterstügung haben, und sie ges machlicher herauf und herunter steigen mögen. Sie steis gen vermittelst dieser Leiter herauf, und sie sehen die, sels bige aufzunehmen bestimmte Haken, auf. Dieses ist nicht genug; man muß noch jede Tafel in gerader Richtung der Dachsparren aufnageln, dergestalt, daß jeder Nagel durch drey Dinge durchgehe, nämlich durch die Tafel, durch die Schindel und durch die Dachsparre; außer den Nägeln, die selbige von oben fest halten, ist sie noch durch die Haken zurück gehalten, die über ihren Rand gehen, und verhindern, daß sie nicht herab fallen können. Wir haben gesagt, man müsse die Haken im Abstande eines Fußes aus einander befestigen; weil die Tafel 12 Fuß lang ist, und man die Haken nach der Länge einseht, so folgt daraus, daß jede Tafel durch ohngefähr 12 Hafen gehalten werde: solchergestalt fährt man fort. Wenn die erste Reihe von Tafeln gelegt ist, so seht man, um die zwey te Reihe zu machen, die zweyten Tafeln also, daß sie über den ersten als Verdeck ohngefähr um 4 Zoll vorragen, das mit der Regen, welcher oft durch einen ungestümen Wind getrieben wird, auf keine Art hindurch dringen könne, sondern im Gegentheil in die Steinrinnen zurück falle, die rund um das Gebäude herum angebracht sind. Diele Ueberdachung macht noch, daß die Tafeln sich wechselse weise einander unterstützen. Die Nägel, deren man sich bedient, heißen Deckernågel; sie sind ein wenig stark, haben eine Länge von 24 Zoll, manchmal mehr: man bes festiget sie sehr nahe an einander; man schlägt sie mit dem Hammer ein. Es ist nicht genug, daß die Tafeln einans der überdecken, um zu verhindern, daß der Regen nicht

Bis zum Zimmerwerk hindurch dringen könne: denn er könnte durch die Seiten eindringen. Um dem zu steuern, Ift man besorgt, die Ränder jeder Tafel in ihrer Höhe an Jedem Ende umzulegen, den einen nach unten zu, und den andern nach oben zu; um fie beffer zusammen zu fügen, läßt man die eine in die andere herein gehen, dadurch ver. schließt man dem Wasser allen Durchgang, und man vers hindert, daß es nicht bis zum Zimmerwerk durchdringe, welches dadurch verfaulen würde. Nach und nach, wie man höher kömmt, vermindert man die Länge der Tafeln, dergestalt des Zimmerwerks gemäß, gleich wie solches sich von selbst merken läßt. Wenn alles bedeckt ist, so bedacht man den Giebel und den Forst des Daches. Man fånge gleich mit den Ecken an: man befestiget von beyden Sei ten Haken, oder man hat doppelte Haken, die von beyden Seiten des Satteldachs herabgehen: man seht sie immer Im Abstande eines Fußes aus einander ein; darnach legt man jede bleyerne Tafel zusammen, in Gestalt einer Trauf rinne, die man umkehrt und auf die Haken legt: unter dieser Gestalt umfassen und überdecken sie den obersten Rand der Tafeln, von beyden Seiten der Decke, und bilden das, was man Forstdecken nennt, deren Namen ihnen von den hölzernen Queerbalken gegeben worden, wel che sie überdecken, und die Gråtsparren heißen, Man macht nachher die Schnur der Giebeldecken; nämlich, wenn man die Decke der Ecken bis zur Höhe des Sattel dachs herauf geführt hat, so befestiget man gleichfalls dar air, von beyden Seiten, Haken, auf welchen man Tafeln von der nämlichen Länge auflegt, und man richtet es also ein, daß wenigstens 1 Fuß von der Tafel übrig fey an je dem Ende der Giebeldecke, um sie herunter zu beugen, und als Ueberdachung über beyde Enden der Decke beyder Gesichtsflächen des Satteldachs herabfallen zu lassen.

Dacheisen, (Eisenhammer) f. Eisen, rohes. Jac. Dachfenster. Sie haben verschiedene Namen, als: 1) Flåmische; 2) Capuziner und 3) Jungferfenster. Dachfenster mit Bley verwahren, (Bleyarbeiter) heißt, dessen Holzwerk damit bedecken, welches dem Re gen ausgesetzt ist.

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Dachforsidecke, Bafque on Lanufure, (Bleyarbeks ter) ist ein Stück Bley, welches man gerade an die Grät sparren legt, und unter die Sparrfugen oder Amortisse ments befestigt wird.

Dachlasten, (Maurer) f. Schornsteinkasten. Jac. Dachluke, (Baukunst) s. Dachfenster. Jac. Dachrinen. (Bleyarbeiter.) Man nimmt von dem Gebäude die Länge, die Breite, die Tiefe, welche dergleis chen Rinnen haben sollen; denn es ist sichtbar, daß solche, die das Wasser eines großen Dachs auffangen sollen, brei ter und tiefer als diejenigen seyn müssen, die nur wenig Wasser auffangen sollen. Diesen Ausmessungen zu folge, Schneidet man im Laden die bleyernen Tafeln nach der Breis te, und nimmt daven eine der Ausdehnung des Werks verhältnismäßige Länge. Weil man ihnen die Gestalt glebt, die sie an dem Orte haben sollen, wo man sie se Ben muß, so trägt man sie nach dem Gebäude hin. Die

Grundlage der Dachrinnen muß gleich gemacht werden, entweder in Gyps durch den Maurer, oder in Holz durch den Zimmermann, und sie muß eine sowohl schickliche Breite, als Neigung haben: diese Grundlage muß über dem ein wenig Steigung nach vorne zu haben, oder nach der Seite der Dachrinne hin, die scheitelrecht in die Höhe geht. Der Bleyarbeiter fängt en, einen Wulst an der Seite zu machen, die der Mauer entgegen gesetzt ist: man legt ihn der Länge nach um, damit der Grund der Dachs rinne auf seiner Grundlage ruhe, das Vordertheil sich senkrecht in die Höhe erhebe, und der andere Rand der bleyernen Tafel, indem er sich erhebt, die Schwelle des Zimmerwerks ein wenig überdecke. Damit das Bley, welches biegsam und schwer ist, si» nicht verunstalte, legt man die Dachrinne auf eiserne Hafen auf, die ohngefähr einen Fuß lang sind, die man einen Fuß weit aus einan der an die Schwelle befestigt, und die auf der Grundlage ruhen, überdem nagelt man den Hinterránd der Dachrins ne auf der Schwelle auf. Es ist sichtbar, daß man nicht eine lange Reihe von Bleyrinnen aus einer einzigen bleyers nen Tafel machen könne; deswegen löthet man sie immer eine am Ende der andern an, so viel als deren seyn müss fen, um die ganze Länge auszumachen.

Dachschiefer, Schiftus Ardefia. Man findet ihn auf Spißbergen in Norwegen, Schweden, England, Deutsch land, (vornehmlich bey Meißenheim) Fischlach, Goßs lar, in Italien, Frankreich und der Schweiz in Menge. Cronstadt und Gerhard halten ihn mit dem Tafelschies fer für eine Art, und in der That unterscheidet er sich von diesem auch nur durch die größere Härte und Schwere, durch die Farbe und durch die Dicke der Blättchen, in die er sich spalten läßt. Gemeiniglich ist er bläulichtgrau; der franzöfifche ist dunkler, schwarzgrau oder ganz schwarz; er bricht leicht in dünne, glänzende und glatte, scheibens förmige Stücke, die aber doch dicker sind, als bey dem Tafelschiefer; in der Luft erhärtet er, aber je tiefer er bricht, desto leichter schiefert er; schlägt man ihn gegen eis nen harten Körper, so giebt er einen harten Klang von sich. Seine specifische Schwere ist 3,500. Seine Schrift iß lichtgrau: er fühlt sich trocken und etwas rauh an, und läßt sich nicht poliren; mit Säuren braust er nicht auf; an der Luft verwittert er nicht, wenn er guter Art ist, und selbst im Feuer verändert er sich nicht so geschwind als an= dere Arten, auch sanget er das Wasser nicht in sich, wenn es auf seine Flächen, in die er sich spaltet, zu liegen kömmt. Man findet ihn in großen Strecken, welche sich in die Länge und in die Tiefe erstrecken; zuweilen sieht man Glim mertheilchen darinnen, und oft hat er Abdrücke von Pflans zen und Malereyen von Bäumen. Guter Dachschiefer muß an der freyen Luft nicht verwittern, noch von außen eine weiße Rinde bekommen; das Wasser muß sich auf keis nerley Art in den Schiefer ziehen, welches man leicht ers fahren kann, wenn man in den Stein eine Vertiefung macht, die man mit Wasser anfüllt; auch muß ein guter Schiefer, wenn er einmal recht trocken und schon zuge hauen ist, sein Gewicht nicht merklich vermehren, wenn

man

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man ihn ins Wasser legt, und wenn man ein Stück da von aufrecht ins Wasser stellt, so daß etwas cavon hervor. ragt, welches man aber ja nicht mit feuchter Hand berüh ren muß, so muß sich nach einem oder mehrern Tagen wenig oder nichts von dem Wasser über die Wasserfläche in den Stein hinauf ziehen. Auch muß sich ein guter Dachschiefer in dünne und breite Tafeln spalten und gut Lochen lassen; mit Säuren nicht aufbrausen und im Feuer nicht stark knistern.

Dachsel, Jager) . Dachshund. Jac.. Dachskriecher, (Jäger) s. Dachshund., Jac Dachsschwarte. Die Balge der Dächse sind lichts grau, steif und am Kopfe schwarz gesteckt. Ihr Haar ist bicht, fett und unreinlich. Von unten her sind alle Theile schwarz, die obern aber alle fahler, grauer und mit schwar. zer Farbe gemengt.

Dachtraufe, (Bleyarbeiter) . Traufe. Dach und Sach geben, heißt, die zur Nothdurft ng thige Wohnung geben.

Dach und Fach halten, heißt, die Gebäude an Des fen, Thüren, Fenstern, Wanden, Zäunen und Dach, in gutem Stande erhalten.

Dactyliotbec ift dem Wortverstande nach eigentlich eine Sammlung Ringe. Bey uns wird darunter eine Sammlung geschnittener Steine, oder auch eine Samm lung von Abdrücken, dieser Steine verstanden...

Dadalische Erde, Humus daedalea Linn. Man finder sie hin und wieder auf der ganzen Erde. Sie ist eigentlich bloß eine feine Abänderung der Gartenerde, und die wahre wenigstens die beste Nahrung der Gewächse. Sie ist braun und so ungemein sein, daß sie sich nicht nur mit dem Wasser vermischt, sondern mit ihm auch durch Tuch und Papier durchläuft, und auf diese Weise von der gröbern Stauberde geschieden werden kann. Sie ist aus thies rischem Miste, oder aus Gartenerde entstanden, welche die Wärme oder die Zeit immer mehr verfeinert und innigst aufgelöst hat. Durch die Nahrung, die sie den Pflanzen verschafft, wird sie ein Bestandtheil der Pflanzen; diese find die Nahrungsmittel der Thieve; nun wird sie ein Bes fandtheil der thierischen Körper, und diese vermodern wie der zur thierischen Stauberde. So geht alles in der Nas tur in einem ewigen Kreise.

Dadir, ein Maaß zu flüßigen Dingen in Egypten, hält 640 P. K. 3.

Daggerd, Dagod, f. Birkentheer.

Dagwerk. (Torfgräberey in Ostfriesland.) Tages werk ist verschiedener Gattung. Bey Ausmessung des Buchweißenlandes in königl. Bildnissen wird solches zu 96 Fuß lang and 24 Fuß breit, oder 16 Quadratruthen angenommen, und machen 25 Tagewerk ein Diemat zu 400 12füßigen Quadratruthen. Bey dem Buchweißenbau auf den Behnen hingegen ist solches theils 6 Ruthen 216 Fuß lang und 1 solcher Ruthe breit, mithin ersterm gleich, theils 72 Fuß oder 6 Ruthen lang und 18 Fuß oder 1 Ruthen breit, oder 9 Quadratruthen, folglich 44 Tagwerk, im Diemat 400 12fügige Ruthen Beg

dem Torfgraben hingegen wird solches im Grunde, oder nach dem törperlichen Inhalt des abzugrabenden Torf grundes, theils zu 96 Fuß lang und 7 Fuß rheinl. breit, oder 43 Quadratruchen gerechnet, wie selches auf jedem Vehne hergebracht ist. Hannov. Mag. vom Jahr 1772. S. 644 und 645. Ueber dem Grund oder nach der Ans zahl der bereits gestochenen Torfe, ju 32 Stock zu 8 Fuß/ lang und 8 Fuß breit, also 256 Fuß lang und 8 Fuß breit, folglid 2048 Quadratfüße, oder 14 Ruthen theint. Ein Tagwerk liefert 1 bis 12 Emder Last Torf, je nach dem solcher vorhanden ist, und wird durch einen Ploeg Torfgraber in einem Tage ausgegraben. Degner .35. in der Anmerk. Bergius Neues Polizey, und Cameral Magazin 6ter Band §. 38. S. 157. woselbst in der Notea. aus von Meidingers Abhandlung von dem Torfe, das Tagwerk folgendergestalt angegeben wird: Tagwerk, Ring oder Kreiß enthält eine Höhe in sich, als 12 Stücke Torf nach ihrer Breite betrachtet, ausmachen, und 18 Meg ruthen, waxon eine jede 14 Berkschuhe rheinländischen Maaßes in ihrem Umkreise betragt, enthalt. man dergleichen Ringe nachzählet, je wird man gemeinig lich 8 bis 9000 Stücke Torf in einem jeden antreffen, Ist eben so, wie es von Degner beschrieben worden, und kommt beynahe mit dem Offriesischen Tagwerk über den Grund überein.

Meß

Wenn

Daka, ein sehr feines, geftreiftes und gewürfeltes Nese feltuch, welches i Berliner Ellen breit ist...

Dalbergischer Windmesser, f. Anemometer des Herrh Ecaojuters von Dalberg..

Dalmatica, dalmatisches Kleid, ist ein Unterkleid, das vorne zu, bis unter die Knie reicht, am Halse etwas ausgeschnitten ist, bald lange und vorne sehr enge, bald kurze und weite Ermel hat. Es scheint mit dem Seidens rock des Hohenpriesters Aehnlichkeit zu haben. Man halt die Dalmatica für eine Erfindung der Dalmatier; die Kos hige und Kaiser trugen fie von Seide, und nech jest wird eine Dalmatica, die unter die Reichskleinodien zu Nürn berg aufbewahrt wird, bey der Kaiserkrónung gebraucht, Lucius machte sie zur Kleidung der Priester, und Pabl Sylvester 1, der 335. starb, verordnete, daß auch die Diatonen sich derselben bedienen sollten.

Dalmatier Feigen, fie femmeu in kleinen Fäßchen von weißem Holze ven 6 bis 20 Pfund am Gewichte über Venedig, Triest und Fiume.,

Dal Segno, Musikus) heißt vom Zeichen, und, wird an das Ende eines Tonstücks gefeßt, gemeiniglich mit die sem Zeichen 9 versehen, welches anzeiget, daß man die Wiederholung an dem Orte aufangen soll, wo sich ein gleichgestaltetes Zeichen befindet.

Damaras, eine Art Armoisin, f. d,
Damascener Rosinen, s. Rosinen.

Damascener Stahl. Dieses ist unter allen Stahlar ten der beste, und man kann ihn, dem Ansehn nach, schwerlich von einer rohen Stange Eisen unterscheiden Man darf ihn nicht über kirschbraun glühen. Wenn er also die Schweißhike vertragen kann, so ist er gewiß kein

würklicher Stahl von Damaskus, und diesen verbietet der Sultan auszuführen. Man erkennt ihn, wenn man ihn roth glüht, glatt schmiedet, und ein wenig im Kalten streckt, härtet, an der Oberfläche polirt, etwas Scheidewasser aufgießt, nach 3 Minuten mit Wasser rein wäscht, und weißliche, dunkelgraue, schwärzliche Schlangenadern an ihm erscheinen. Man finder manche Stellen unter der Feile weich, andere hingegen hart, und die Waffen der Morgenländer werden aus diesem Stahle verfertiget. S. damascirtes Eisen und Stabl. Jac. In Frankreich macht man diesen türkischen Damascener Stahl auf fols gende Art nach: man schmiedet 8 Bleche von Stahl, die Fuß lang, i Zoll breit und 1 Linie dick sind. Auf die fe folgen 5 Bleche von geschmeidigem Eisen, auf diese 4 Bleche von spröderm Eisen, alles von einerley Größe. Den Anfang macht ein Blech von weichem Eisen, darüber folgt eins von Stahl, dann eins von spröderem Eisen ze. bis zum 17ten Bleche, welches wieder weiches Eisen ist. Dieses Gebünde wird mittelst der krummen 3ange ins Feuer gebracht, zusammen geschweißt, viereckigt gestreckt, weiß geglühet, mit dem einen Ende in einen starken Schraubestock, mit starken Zangen, wie eine Schraube gewunden, glatt und & Linien breit und 4 Linien dick ge schmiedet, und zum Umschlage in zwo gleiche Hälften zers schnitten. Zwischen beyden Hälften schiebet man ein eben fo breites Blech von gutem Steyermärkischen Stahl, man bringt alles in die Hiße, und streckt es zu der Form und Dicke des verlangten Gewehrs aus. Das Mittelstabblech giebt die widerstehende Schneide des Gewehrs ab, und wird gehörig gehärtet; folglich besteht ein solches Gewehr aus 34 in einander geschlungenen Blechen, und man ist bey aller Gewalt vor dem Zerspringen sicher. Ueberreibt man eine dergleichen Klinge mit dem sauren Fleische einer Citrone, so wird die Stahlader schwarzblau, das weiche Eisen dunkelgrün, das spride Eisen weißgrau, und man verfertiget davon die dauerhaftesten Säbel, Degen und dergl...

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Damaschetto nennt man zu Venedig eine Art reicher Stoffe, die besonders nach dem Morgenlande ausgeführt wird. Zu Genua, Lucca und fast durch ganz Italien giebt man diesen Namen den leichteren Damasten, die drey und ein halb Viertei Leipziger Elle breit und 50– roo Ellen lang sind. Damascirte Halstücher, Fazzoletti a Damafeo, nennt man in Italien, Spanien 2c. die geblumten seidenen Tücher, welche damastartig mit Blu. men und allerhand Figuren gewebt sind. Die besten die fer Art liefert Genua, Venedig, Mantua und Reggio im Modenaischen.

Damascoisches Karmoisin auf Seide, f. Karmoisin. seide von Damasco.

Damenpapier, (Papiermacher) s. Cavalierpapier.

Jac.

Dames, Camis, Damis. Dieser hat kein Korn nöthig, weil er zu einer glänzenden Zurichtung bestimmt Ist. Wenn aber das Gespinnste nicht wohl gedrehet ist; fo sieht solches die Feuchtigkeit weit leichter in sich. So Technologisches Wörterbuch V. Theil.

dann verliert sich die Zubereitung der Preffe, wenn sie auch noch so dichte gewesen ist, ohne daß man es merkt, der Zeug wird weich und der Glanz verschwindet. It der Aufzug doppelt, so wird er in der Zurichtung viel här. ter, als der Eintrag; er widersteht mehr der Zubereitung, und trachtet gleichfalls sich aufzuwinden. Nimmt man aber dazu Aufzüge von einfachen Fåden; so müssen sie un gleich mehr gedrehet seyn, als die Fäden, die man jum Doppeln bestimmt, ja selbst noch mehr gedreht seyn, als man dies im Spinnen nicht thun kann. Folglich bleibe die Zwirnmühle sowohl in Betracht des Aufzuges, als Eintrages der Damise, unvermeidlich; und die Spulen müssen angeordnet, und die Zwirnmühle muß gerade um gewandt gekehrt seyn. Ueberdies muß man die Fäden des Aufzuges flüchtig, in Strehnen, ehe man selbige auf der Schierkube einrichtet, geleimt werden, und so eben auch die Fäden des Eintrags, die von selbigen noch beneßt übrig bleiben müssen, wenn man sie anwendet, geleimt werden. Wenn der Damis nur ein Tuch ist; so muß der Stuhl eben so eingerichtet werden, wie der Stuhl, worauf Tuch oder Leinwand gemacht wird. Die Materie thut dabey nichts; folglich ist alle Senkung des Aufzuges unnük, und hingegen die größte Freyheit in der Bewegung der Zettel nothwendig. Man braucht dazu zween oder vier Schäfte, als welches von der Gröbe oder Feinheit der Fäden des Aufzugs, folglich auch von deren Anzahl, abhängt. Ge meiniglich nimmt man nur deren vier; sie heben sich, wie bey dem Kamlot oder wie bey dem Berkan, einer an der Seite des andern, durch wechselsweise Stellung nieder. Weil nun der Durchgang der Fåden, dabey zurückweiset; so bleibt auch die Wirkung immer die nämliche. Man kann nur zweener Schemel sich bedienen, und wechselsweise treten, oder auch viere nehmen, indem man zween zugleich tritt. Je besser indessen der Aufzug mit Fåden versehen ist; desto besser ist es, vier Schäfte, als vier Schemel, zu nehmen.

Damis zu leimen, Art der Engländer. Man läßt den Aufzug durch ein von vier Kannen Flußwasser, und eine halbe Kanne Milch gemachtes Bad, in welchem man ein halb Pfund Leim aufgelöset hat, gehen; läßt ihn here nach in der freyen Luft trocknen'; den Eintrag taucht man blos in besagtes Bad ein, windet ihn sodann in der Hand aus, und wender selbigen sogleich noch ganz geneht an. Damery, ein weißer Champagnerwein von der aten Klasse.

Damis, f. Dames.

Damm anzulegen. (Deich.) Bey dem Anlegen eines Dammes hat man vornehmlich die Beschaffenheit des Bodens in Erwägung zu ziehen. Die Erde, welche sich mit der Schaufel leicht bearbeiten läßt, und mit gutent, dicken, frischen Rasen bedeckt ist, schickt sich am besten zu einem festen Damme. Der Damm soll nicht zunächst an dem Ufer des Flusses, sondern in einer Entfernung davon angelegt werden, auf daß ein Vorland bleibt. Dadurch erhält das ausgetretene Wasser einen weiten Zaum zu seis nem Laufe, und die Kraft der Wellen wird gebrochen. B66

Die

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