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Contrebrodes, eine Art Glasperlen. -
Contre Espaliers, (Gärtner) s. Espalier.
Contrefait, (Bergw.) s. Bismuth.
Contrefait, f. Kontrefait. Jac.

Contrefaitbüchsen, bestehen aus Elfenbein ausgebrei teten eyerförmigen hohlen Körpern und 8, 10, 12 bis 16. dergleichen Körper aus einem Stücke gemacht, und in fich begreifen, erfand Lorenz Zick zu Nürnberg um 1660, der auch allerhand vieleckigte Körper auf diese Art versers tigte. Dieser Künstler, welcher dem Kaiser Ferdinand 111. zwey Jahre in der Drehkunst unterrichtete, starb 1666. Contrefaits, diesen Namen geben die Franzosen der Schlesischen Leinwand, siehe Schlesische Leinwandsmanu faktur.

Contrepaß, (Orgelbauer) s. Kontrapaß. Jac. Contrepotence, (Kleinuhrmacher) s. Folger. Contrequeüe d'Ironde nennen die Franzesen ein ein faches Scheerwerk, welches gegen die Festung breiter als gegen das Feld ist.

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Contretánze, f. Englische Tänze. Contretemps, (Musikus) s. Verzögerung. Contretems, (Tanzkunst) s. Sprung. Contretranchées, f. Kontreapprochen. Jac. Contrevallation, f. Kontrevallation. Jac. Contributionspfund, eine Rechnungsmünze im Oe sterreichischen, so auch Herrengeltspfund genannt wird, die man den Gulden gleich zu 8 Schillingen à 30 pf. oder zu 240 pf. rechnet. Das alte Contributionspfund rechnet man gegenwärtig zu 114 Fl. folglich 114 ißige österreichie sche Schillinge auf einen ehemaligen alten Schilling, das von 8 Stück 1 Pfund wogen; f. a. Herrengeltopfund. Controleur, (Hüttenwerk) heißet auf den Herzogl. Braunschw. Eisenhütten der erste Hüttenbediente nach dem Hüttenschreiber.

Conventions.Courent oder sogenannte 20 Gul denfuß. Dieser Münzfuß ist bereits seit 1748. durch den verstorbenen Kaiser Franz errichtet, nachmals durch eine Av. 1753. deshalb mit Bayern geschlossene Convention, davon er den Namen hat, erweitert, endlich aber, und besonders nach dem 1763. geendigten siebenjährigen Krie. ge, in solche Aufnahme gefemmen, daß er gegenwärtig mit Ausnahme der Hannoverschen, Schwedisch Pom merschen, Preußischen und Lüttichschen Lande, auch der Bänder und Städte, wo der Lübische Courentfuß bestehet, durchgängig, entweder allein, oder auch bey dem Mitges brauch des folgenden 24 Guldenfußes eingeführet ist. Nach diesem Münzfuße wird die Cölln, Mark fein Silber zu 134 Rthlr. à 24 Ggr. oder zu 20 Gulden à 60 Xr. aus, gebracht, und die darnach ausgeprägten Münzserten has ben mehrentheils das Eigene, daß die Anzahl der Stücke, so auf eine Colln. Mark fein Silber gehen, auf ihrem Ges pråge bemerkt ist.

Conventionsmünze oder 24 Fl. Fuß. Dieser ist Anno 1754. durch den Bayerschen Abtritt von dem anges nommenen Conventions 20 Guldenfuße, und der dabey geschehenen Erhöhung des äußerlichen Werths der Convens

tions Courentmünzen um 20 pro C. veranlagt martials, Dieser Fuß ist gegenwärtig aus dem Bayerschen Kreise," in den Schwäbischen, Fränkischen, Chur und Oberrhei nischen, auch Westphälischen Kreisen, theils allein, theils neben dem 20 Guldenfuße, darinne mehrentheils die Wechfelbriefe gestellt und bezahlet werden, gangbar. Die Cölln. Mark fein Silber wird hiernach zu 16 Rthlr. öder 24 Gulden berechnet.

Conventions Münzsorten, diese bestehen in Silber aus folgenden: Speciesthaler zu 14 Thaler, 2 Rfl. 32 Ggr. 48 Mgr. oder 120 Kr. wiegt das Stück 583,68 holl. As, hålt 13 Loth 6 Gr. fein, und 486,4 holl. As fein Silber in sich. Der Werth ist 1 thlr. 8 gr. Spe ciestbaler oder Gulden zu 16Ggr. 24 Mgr. oder 60 Kr. wiegt das Stück 291,84 holl. As und hält 13 Loth 6 Grån fein, und 243,2 holl. A6 fein Silber in fich. Der Werth 16 gr. Speciesthaler oder halbe Gulden zu 8 Ggr. 12 Mgr. oder 60 Kr. wiegt das Stück 145,92 holl. As und hält 13 Loth 6 Gr. fein und 121,6 holl. As fein Silber in sich. Bopfstück zu 20 Kr. wiegt das Stück 138,97 holl. As und hält 9 Loth 6 Gr. fein. Ein Stück enthält 81 holl. As fein Silber. Sein Werth 5 gr. 4pf. Siebenzehner zu 17 Kr. oder 4 gr. 6pf.. wiegt das Stück 127 holl. As, ist 8 Loth 12 Gr. im Ger halt und hält 68,9 holl. As fein Silber in sich. Halbe Kopffilcke zu 10 Kr. oder 2 gr. 8 pf. wiegt das Stück 81 hell. As, hålt 8 Loth im Gehalt und 40,5 As fein Silber in fich. Siebener zu 7 Kr. oder 1gr. 10 pf. wiegt das Stück 67,5 holl. As, hat 6 Loth 13-Gr. im Ge halt und 28,3 holl. As fein Silber in sich. Groschen zu 3 Kr. oder 91 pf. wiegt das Stück 35,3 holl. As, ist s Lt. 9 Grån fein, und enthält 12,1 holländ. As fein Silber in sich.

Convex-Converglas, f. Converglas.

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so heißen diejenigen Linsengläser, welche die durchgehenden
Converglåser, erhabene Linsenglåser, (Optikus)
Lichtstralen mehr zusammen lenken oder convergenter mas
chen, als sie es vorher waren, ehe sie das Glas erreichten.
Die laser erhalten diese Eigenschaft dadurch, daß ent
weder beyde Flächen, oder nur eine derselben, wie ein
Stück einer erhabenen oder äußern Kugelfläche, geschlif
weder beyde Flächen, oder nur eine derselben, wie ein
fen werden. Die eine Fläche muß allemal erhaben seyn,
die andre kann entweder auch erhaben, oder eben, oder
gar hohl seyn, wenn nur ihre Höhlung nicht so stark ist
(d.h.
(d. h. wenn sie nur einer Kugel von großerm Durchmesser
zugehört), als die Erhabenheit jener Fläche. Im ersten
Falle wird das Glas convex convex (lens utrinque
sein Durchschnitt die Gestalt der fichelförmigen Mondschei-
convexa), im zweyten; plan convex, im dritten, wo
be hat, ein Meniskus genannt.

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Convoi der Artillerie, ist eine Anzahl Kanonen, und andere Stücke Geschütze, nebst der dazu benöthigten Mu nition, welche man unter einer guten Escorte nach deu Lager führet.

Convoy, f, Geleitsschiff. Jac.
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Conon.

Convolut, heißt ein zusammen gebundenes Paquet Schriften oder Briefe; ingleichen der Umschlag um ein Paquet Briefe.

Coomb, ein Getreidemaaß, dessen Inhalt nach Pariser Kubitzoffen in England 7090 auch 7195.

Copaivabalsam. Er quillt aus der Copaifera offici nali, im spanischen Bestindien, ist öldicke, hell, blaßgelb, wohlriechend, bitter, stechend und auflöslich im kaugen gefalzenen Weingeiste, giebt destillirt mit Wasser hell. ätherisches blaues Del.

Copalgummi, siehe Gummi Copal.

Copente per letto heißt man in Italien glatte, auch gemusterte Bettdecken von Kattun, Ziß oder andern baumwollenen Zeugen, die zu Pisa, Lucca c. verfertiget und häufig verführt werden. Auch wollene Decken liefern Narni, Fabriano und einige andere in Menge, und uns ter gleichen Namen.

Copey, (Zeichnende Künste.) Ein Werk, das in al len seinen Theilen nach einem andern Werk der zeichnens den Künste verfertiget worden. Das ursprüngliche Werk, nach welchem die Copey gemacht wird, heißt: das Ori, ginal.

Copi, ein Gemäß zum Flüßigen, enthält Pariser Kus bikzoll in Lucca, Del 5034.

Copieren, f. Kopieren. Jac.

Copis, Coupis, baumwollene Zeuge, die die Fran. sosen von Pondichery holen, und wieder auf der Sklavenküste absehen; sie sind in Stücken von vierzehn Stab, und man macht sie auch jeht um Rouen häufig nach.

Coppel, (Orgelbauer) s. Koppel. Jac.
Coppenhagener Banë, f. Bank.

Coppo, ein Delgemäß zu Lucca, hålt 5034 P. K. 3. Copy, eine Gattung Kupferplattenpapier in England, fo 16 Zoll hoch und 204 Zoll breit. Das Ries kostet 71 bis 11 Schilling.

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Coque, das ungescheidelte, volle Toupet, (Par ruckenmacher) diejenigen Haartreffen, welche die Mitte über der Stirne ausmachen."

Coquet, f. Koquet. Jac. Corba, ein Getreidemaaß, hålt in Pariser Kubikzell u Bologna 3720 auch 4037.

Cordat, eine Art gekreuzter grober Tuchscharsche, ganz von Wolle, die von einigen auch Pinchua genannt wird, aber wenig Gleichheit mit denselben hat. Sie dienet den gemeinen Leuten zur Kleidung, und ist eine Elle breit; bie Stücke aber davon sind zwanzig bis zwey und zwanzig Ellen lang.

Cordonseide, f. Schnurseide.
Corduanmacher, f. Korduanmacher.
Corecore, (Schifffahrt) . Korkor. Jac.

ausgeführt wird. Man handelt ihn nach Orhoft. Cornas, ein rother Franzwein, der häufig über Cette

Cornette, (Schifffahrt) eine viereckigte weiße Flagge, welche die Eigenschaft und den Charakter des Chef d'Escadre anzeigt, der sie am größten Mast führt, wenn er en chef kommandirt,

Cornette, ein Kopfput, siehe Fontange und Kornett,

Jac.

Corps à Corps, f. Tete à Tete.

Corps de Garde. 1) Die Schildwache, oder die Soldaten, welche die Wache halten; 2) ein Wachthaus oder Plak, wo die Schildwache sich aufhält.

Schlachtordnung, der hinter die Linien gestellt wird, um
Corps de referve, der Theil der Armee bey einer
den nothleidenden Truppen fchleunige Hülfe leisten zu
können.
Corps de taché, ein abgesondertes Lager, abgesonderte
Truppen..

Corps volant, f. Fliegendes Lager. Jae.
Corpus antiqua, grobe, (Buchdr.) siehe Antiqua.

Jac.

Correaux, also nennt man zu Bourdeaur eine Gattung kleiner Fahrzeuge, welche zur Ausladung der Barquen und anderer großer Schiffe dienen, die Salz führen, wels ches man auf dem Meere in Stücken zu zerschlagen pflegt.

Correction der Pendeluhren auf Schiffen. Wenn man als einen Lehrsaß annimmt, daß, wenn zivo oder mehs rere Massen, fie mögen in Ruhe seyn oder sich bewegen, von einer und eben derselben Ursache auf gleiche Art tur biret, fich die Effecte der Turbationen umgekehrt wie die Massen verhalten, se läßt sich solches auf die Correction der Pendeln, welche durch Erschütterungen turbiret wer» den, anwenden. Denn man hänge z. E. zwo Pendeluhren auf einem Schiffe auf, so werden diefelben zwar beyde dem schweren Pendel aber nach Proportion weniger, als durch die Bewegung des Schiffes turbirt werden; das mit das mit der leichten Pendelstange. Man sebe ferner, daß beyde Uhren an einem firen und unbeweglichen Orte übers so wird die mit dem leichten Pendel auf dem schwankenden ein stimmten, und gleiche Zahl von Oscillationen machten, Schiffe vor den andern acceleriren. Wir wollen anneh men, beyde Pendelstangen wären von gleicher Långe, die eine aber noch einmal so schwer als die andere, und nach einer gewissen Zeit habe die Uhr mit der schweren Stange 1000 Oscillationen gemacht: die mit der leichtern aber 1020; so wird in eben der Zeit die mit dem schweren Pens del 10 Oscillationen accelerirt worden seyn, und also müßten beyde Uhren in gedachtem Zeitraume 990 Oscilla tionen gemacht haben, wenn sie nicht turbiret worden was ren. Je mehr man Uhren mit Pendelstangen von vers

Corgoloin, eine vortreffliche Sorte Burgunder, die schiedenen Gewicht nehmen wird, desto mehr wird sich der um Nuits gezeugt wird.

Cori, f. Kori. Jac.

Coriarie, s. Myrthenblätterichte Cortarie. (Gerber.)
Corinthen, f. Rosinen.

Corlin, (Gold- und Silberdrathzieher) f. Korlin, Jac.

Fehler vertheilen, und desto genauer wird man folglich die Correcction haben können. Man wird sehr wohl thun, wenn man alles Uebrige an den Uhren gleich und ähnlich macht. Auf solche Art ließe sich auch die Regel für die Correction bey Pendeln von verschiedener Länge ohne viele

Mühe

Mühe finden. Es versteht sich, daß diese Uhren, welche auf dem Schiffe gebraucht werden sollen, alle in der ges wöhnlichen Seesuspensation, und so viel als möglich unter einerley Umständen aufgehängt werden müssen. Bitten berger Wochenblatt 1773. 5. Stück.

Coffas, find feine einförmige Nesseltücher, welche die
Engländer aus Ostindien bringen. Man hat deren von
unterschiedenen Fabriken, die auch durch eigene Namen,
unterschieden werden, als: Bord: Coffas, Doms.Cof
fas, Seers Cossas und Torps. Coffas, welche ins
gesammt 16 Ellen lang, und 3 Viertel breit find.
Cofta, tratta di cofta, eine Sorte der neapolitanis

Cofti, (Handlung) dort bey euch, oder an dem Orte, dahin man schreibt, . E. ich berichte, daß ich in acht Tagen colti felbft bin. Ist ein kaufmännischer Ausdruck. Coftige Briefe heißen in der Kaufmannschaft Briefe von eben demselbigen Orte,

Correspondenzzimmer, ein Zimmer, welches so ein gerichtet ist, daß man sich in der Entfernung von ganzen Meilen mit einander unterreden kann, ersand der Uhrmaschen Tramseide, welche sowohl roh als auch gezwient, cher Christin in Berlin. Die Erfindung ist ganz artig, zum Handel gebracht wird. Sie ist in Ballen von 300 aber schwerlich ausführbar, wie auch schon Hr. J. S. Pfund, und geht besonders nach Lyon. Halle in seiner Magie 11. S. 141 bis 145 gezeigt hat. Corroot nennt man gewisse grobe ostindische baumwol. lene Zeuge, welche die holländische Kompagnie nach Eu. ropa bringt, und welche meistens zum Handel nach den Küsten von Afrika verbraucht werden. Es giebt davon. verschiedene Gattungen, die wieder ihre besonderu Na men haben, als: Lalia, Tjokria, Poplia, Tjarolia, Soffeny u. 1. w. Sie find insgesammt fünf Viertel Elle breit, und 6 holländische Ellen lang. Es ist eine wohl feile Baare, die bey den Verkäufern 48 bis 50 Stüver gilt.

Corsaren (Schifffahrt) heißen eigentlich diejenigen Seeräuber, welche aus der Barbarey und Türken kom men. Insgemein aber werden alle diejenigen so genennt, welche ohne Commission oder Erlaubniß mit ausgefüsteten Schiffen Tegeln, um auf der See zu rauben. Wenn man fie ertappt, so werden sie als Räuber ohne Gnade aufge. hängt.

Corschelet, (Schneider) s. Corset. Jac.
Corselet, (Schneider) s. Corset. Jac.
Corsery, eine Sorte ostindischer Durias, welche die
Dånen aus Ostindien holen. Sie sind 13 bis 14 Ellen
lang, und 13 bis breit.

Corfin, Corsia, Rooker, Coursier, (Schiffbau) ift 1) ein langer, anderthalb Fuß breiter Gang mitten auf einer Galeere, darauf man von einem Ende zum andern gehen kann. 2) Der Ort vorn in der Mitte der Galeere, wo das Rokerstück steht, welches eine halbe von Metall gegossene Carthaune oder ander grobes Geschüß ist,

Corsischer Wein, f. Italienischer Wein.
Corta, ein Getreidemaaß, dessen Kubikinhalt nach
Pariser Zollen, in Barcellona 288 ist.

Cortaturen, f. Kortaturen. Jac.

Corton, einer der allerfeinsten Burgunderweine, wel her um Beaune wächst. Er gilt noch einmal so hoch im Preis, als der Pomard, Vollenay u. dergl.

Corvette ist ein kleines Kriegsschiff, das nur 16 bis 18 Kanonen führt, und wird wie eine Fregatte gebraucht. Die kleinsten Schiffe dieser Art haben nur zwey Masten, den großen und den Fockmast, können mit Seegel und Ruder getrieben werden. Sie haben mit den engiischen Kriegsfloppen einerley Bewandniß, und haben nur ein Verdeck mit einer Schanze, und ein Kastell, das mehr der weniger lang ist.

Corvette, (Reitkunst) s. Corbette,

Coftige Waaren, (Handl.) bedeuten bey Handelsleu ten die Waaren desjenigen Orts, wohin sie schreiben. Coteaux, eine Gattung Franzwein, welche besonders über Saumur nach Holland und Flandern ausgeführt

wird.

Cote de loué, ein rother Wein in Touraine.

Cote de Vouvray, ein weißer Wein in Touraine, der in Menge nach Bretagne, Normandie, Berry, Flans dern, Holland und den französischen Colonien ausgeführt. wird.

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Cotelettes, (Koch) auf dem Roste gebratene kleine
Ribbenstücke von Kalb Hammel oder anderm Fleische.
Man bestreuet die dazu zurecht geschnittenen Ribben mit
Salz, tunkt sie in zerlassene Butter, und streut ein Ges
mengsel von zerriebener Semmef, Ingber und gehackter
Petersilie darauf, und bratet sie auf dem Roste langsam.
Gemeiniglich werden mit diesen Cotelettes die Gemüse
belegt; man macht sie auch mit einer Sauce zurecht.
Coterotiewein, f. Rhonnewein.

Coteswein, eine gute Art rothen Weins, welche in
Païs de Vaud im Berner Gebieth gewonnen und häufig
ausgeführt wird. Das Meiste davon geht über Genf
und Basel nach auswärts. Auch heißt man eben so beym
Handel eine Gattung weißer und auch rother Weine, die
über Bourdeaur meistens nach Norden geht.

Cotes de Manoques, eine Art Taback in Frankreich, welche von den abgestreiften Rippen gemacht wird. Man handelt den Artikel nach Pfund von sechszehn Unzen Marktgewicht.

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Cethische Spinn. Zwirn. Haspel. Kratz, und Krempelmaschine. Diese sehr zusammengesette Ma schine hat deswegen den Namen die Kothische erhalten, weil die Beschreibung derselben zu Köthen in der Glan denbergischen Buchhandlung 1789 (40. in 4. nebst 27 Abrissen, 10thlr.) herausgekommen ist. Diese Maschine kann nur in so fern als ein Ganzes betrachtet werden, als die einzeln Theile durch ein Stirnrad (als vis motrix) die Bewegung erhalten. Eine nähere Verbindung findet wenigstens zwischen der Spinn und Krempelmaschine nicht statt. Auch wird die Locke nicht durch das Räders werk selbst der Spinnmaschine, wie auch das Sarn nicht 38 3

der

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der Zwirnmaschine zugeführt: sondern alles diefes muß uns` mittelbar durch menschliche Kräfte geschehen. Die Spinn. maschine ist, ihrem Baue nach, von allen bekannten Spinnmaschinen unterschieden. Die rohen Materien, welche sie verarbeitet, brauchen nicht vorgesponnen zu werden. Die einzeln (gekrempelten) Locken oder Flöthen werden blos mit ihren Enden au einander gedrückt, und so, besonders bey Schaafwolle, in ein blechernes Gefäß ges legt. Will man die rohen Materien vorspinnen laffen, so ist es allerdings vortheilhafter. Doch muß das Vorge. spinnste, um das Verwickeln der dicken Fäden zu vermei den, dann auf eine horizontal schwebende Bobine gewis ckelt werden. Die Locke oder das Vorgespinnste wird zwi schen mehreren Walzen von hartem Holze durchklemmet, welche paarweise über einander liegen, ohngefähr wie die stählernen Walzen an einem Streckwerk. Diese Lockens watzen können durch Schrauben näher an einander gepreßt oder gelüftet werden. Die untern allein werden durch mehrere Schnüre ohne Enden in Bewegung gesetzt. Die obern erhalten durch die Friktion die entgegen geschte Bes wegung, und die ganze Vorrichtung ist völlig der ähnlich, auf welcher die Hindus die rohe Baumwolle von den Saamenfernern weinigen. Alle Walzen werden durch eine Scheibe bewegt, um roelche sich daher selbst so viele Schnüre schlingen, als einzelne Walzen find. Diejenigen, durch welche die Locke zuerst gehet, müssen einen größern Durchmesser haben, und sich daher langsamer bewegen, als die entfernteren. Die natürliche Wirkung dieser Vor. richtung ist, daß die Locke durch die schnellere Bewegung der kleineren Walzen angezogen, aus der blechernen Büchse durch die größere Walze durchgeführt und so beträchtlich ausgedehnt wird. Je geschwinder die kleinen Walzen um laufen, d. i. je Eleiner ihr Durchmesser ist, desto dinner (feiner) erhält man die Locke. Die ausgedehnte Welle muß noch zu einem Faben zusammen gedrehet werden. Dies verrichtet ein dritter wesentlicher Theil der Spinns maschine, die Spindel. Sie ist völlig der, eines ge wöhnlichen Tretrads ähnlich, steht aber senkrecht, and wird Durch ein horizontales Spinnrad bewegt. Damit das ge sponnene Garn fich nicht immer auf einer Stelie aufwickle, find bey unserm Tretrade in der Schwere kleine Häkchen, durch welche die Spinnerin den Faden nach und nach im mer höher leitet; dieser Unbequemlichkeit auszuweichen, ist hier ein langer Arm, der an der Spindel beweglich ist, angebracht, welcher an der Spindel hinan steigt, und so das Garn immer höher und höher deitet. Die Schnur, welche Rad and Spindel verbindet, kann durch eine Schraube, welche durch die Spindel wirkt, fårker oder schwächer angezogen werden. Jede dieser neuen Spinn. maschine kann nur einen Faden fpinnen. Ihrer Zusam menseßung nach bestchet sie aus einer 8 Fuß hohen Säule, Die durch drey horizontale Breter durchschnitten ist, von denen auf dem untern die Spindel und das Spinnrad, auf dem mittlern das Lockengefäß, und auf dem obern die Lo #kemwalzen angebracht sind.

b. Das Haspeln. Die Spinnmaschine verrichtet das Haspeln selbst. Auf das untere Brett wird neben der Spindel ein Haspel geseht, welcher mit den obern Locken. walzen in Verbindung stehet. Das Spinnrad berveget nun nicht mehr die Spindel, weil die Schnur ohne Enden gelöst ist. Der gesponnene Faden wird von der Spule auf die Haspel geleitet, und wickelt sich so, von dem Haspels arme gezogen, gänzlich ab.

c. Das 3wirnen. Auch zu diesem Geschäfte kann die Spinnmaschine gebraucht werden. Das mittlere Brett, der Lockentisch, wird durch einen Schieber verlängert. Auf diese Verlängerung schraubt man eine Garnwinde. Statt der Lockenbüchse erscheinen nun mehrere horizontale Bobinen, welche die Maschine durch Schnüre ohne Ende bewegt. Das Garn wird unmittelbar durch menschliche Kräfte von dem untern Haspel auf die Garnwinde übers getragen. Es wickelt sich dann nach und nach auf die Bebinen, deren, je nachdem der Zwirn zwey, oder drepa dräthig seyn soll, zwey oder drey erfordert werden. Sind die Bobinen gefüllt, so klemmt man die Fåden durch die Walzen, und die Spindel spinnet oder drehet dieselben zu sammen. Zum Zwirnen gehören demnach drey Operatio nen: 1) daß ein Mensch die Garnwinde bewickelt; 2) daß die Maschine das Garn nach und nach auf die Bobinen leitet ; 3) daß die Fäden zusammen laufen.

d) Die Krempelmaschine. Ein völlig abgesondertes Stück, das man mit dem großen Stirnrade (vis motrix) verbinden oder auch durchs Wasser treiben lassen kann. Es besteht aus 6 hölzernen, 3 Fuß langen Walzen, die theils, neben, theils auf einander liegen, und wie Schrobel, mit Häkchen beseht sind. Die rohe geflockte Wolle fällt aus einem schrägen Kasten gegen ein eisernes Gitter, durch welches die erste nahe liegende Walze sie ergreift, ihrem, Nachbar abgiebt, u. f. w. Die Maschine überhaupt hat einen sehr zusammengeseßten Mechanismus, und besteht aus emem Stirurade, 7 Kammrådern und 13 Trillingen. Die lehte Walze, welche (ohngefähr wie eine Kniestrei che) mit den feinsten Häkchen besest ist, hat einen sehr scharfsinnig erfonnenen Lockenmacher. Ein gewölbtes Brett, welches von innen ebenfalls feine Zäckchen hat, wird von Zeit zu Zeit durch ein Hebrad gehoben, und bedeckt im Fallen einen Theil der Walze. Die auf derselben ausge breitete Scheibe streift sich gegen die Zacken oder Häkchen ab, rollt sich zusammen und finkt als eine Locke in ein eis genes Gefäß. Die ganze Spinn Zwirn Haspel- Krahund Krempelmaschine wird von einem Menschen durch eis nen Hebelarm an einer senkrechten Welle bewegt. Das Stirnrad dieser Welle greift auf der einen Seite in die Streichwalzen, auf der andern in die Spinnräder, welche, im Kreise, wie die Haspel an der gewöhnlichen Zwirne mühle, stehen.

Cotignac nennen die Franzosen eine Art Quittenmar melade, die von Orleans zur Handlung gebracht wird. Cotojiren, Kotojiren.

Coton de Rames, J. Rames.

Coton

Coton Jofeph, f. Joseph. Jac.

Coronade, ein baumwollener, buntgestreifter, auf Leinwandart gewebter Zeug, der ursprünglich in Frankreich gemacht worden, jest aber in vielen Gegenden von Deutschland, besonders zu Chemnih im sächsischen Erzge birge, zu Brieg und Gnadenfrey in Schlesien und anders warts in Menge gewebt, und zu Bettüberzügen, Vors hången, Rocken und dergl. verbraucht wird. Er ist ge wöhnlich 6 Viertel breit, und in Stücken von 40 bis 60 Ellen.

Cotonpapier, f. Baumwollenpapier.

Cotta, eine Gattung eines Inhaltsmaaßes, deffen man sich auf den maldivischen Inseln bedient, die Cauris, b. i. die kleinen Muscheln zu messen, welche man an eini gen Dertern in Asien, und fast auf allen afrikanischen Kü sten, statt der Münze braucht. Der Cotta enthält 12000 Cauris.

Couches, eine gute Art Burgunderweins, welche in Stück von 240 Pinten zum Handel kömmt.

Coudolet, ein rother Franzwein, der über Cette auss geführt und nach Trommel gehandelt wird.

Coulisse heißt an einem Fensterrahmen oder an einem andern Rahmen eine lange Fuge oder ein Falz, worin ein Schiebfenster, oder ein Laden, oder sonst ein Schies bebrett, hin und wieder gehet. Es wird auch das Schieb fenster, der Schiebladen, das Schiebebrett selbst darunter verstanden. 3. E. auf den Theatern giebt es solche Cous liffen.

Coupant, eine japanische Goldmünze, f. Koban. Coupe, ein Getreidemaaß, hält in P. K. 3. in Genf 3915, auch 4200.

Coupis, f. Copis.

Coupons, ein Gewicht in Achim, davon 4 ein Mas fias, 20 eine Majon, 224 eine Pagode, 64 ein Tail, 320 ein Ponkal und 6400 ein Catti ausmachen. Seine Schwere ist 3,1 holl. As. Auch eine Rechnungsmünze in Achim, davon 4 ein Maaß machen. Da nun das Maaß 8 gr. 10 pf. in Conventionsgelde werth ist, so ist der Cous pan 2 gr. 23 pf, werth.

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Coupons nennt man im Handel die Batiste, welche in Drittelstücke von 2 Stab zerschnitten, und wo ihrer Immer dren in ein Päckchen eingeschlagen sind.

Coupure du Glacis, Sortilles, Reftel, sind Ausgan. ge, welche in der Brustwehre des bedeckten Wegs, in dessen Abdachung eingeschnitten sind, ohngefähr 12—15 Schuh breit, und werden gemeiniglich an einem eingehen den Winkel der Brustwehre des bedeckten Weges oder gla cis angelegt.

Coupiren, (Tanzkunst) sich neigen im Tanze. Couragewasser. (Destillateur.) Man nehme Amei fenfpiritus, welcher 3mal über frische Ameisen abgezogen worden, 4 Kannen, Meliffenkraut 3 Hände voll, das Gelbe von den Citronenschalen, Zimmt, jedes 2 Loth, Nelken Loth, Cardomomen, Cubeben jedes 14 Loth, Zitts werwurzel 4 Loth, Mastix, Storar, Gummi, Benzoe, Jedes 3 Loth. Alles dieses digerire man zusammen 8 Tage,

und siche es hernach ab, in den Helm hångt man 10 r. Biam.

Courant, gangbar laufend, wird bey der Handlung gebraucht, und den Wörtern: Rechnung, Münze, Preis, Zeit, vorgesetzt.

Courante, (Musikus) ein ursprünglich zum Tanzen gemachtes Tonstück, das aber auch bloß für Instrumente gesetzt wird, vornehmlich in der neuen Zeit, da der Tanz, welcher Courante genannt wird, abgekommen ist. Es wird in Takt geseht, mit zwey Wiederholungen. Seis nen Charakter fest Mattheson in den Ausdruck eines hoffe nungsvollen Verlangens, und versichert diesen Charakter in einer Menge Couranten, von verschiedenen Verfassern, bestimmt bemerkt zu haben.

Coureau, eine Art kleiner Schiffe, derer man sich in Frankreich auf der Garonne bedient, um vermittelst derselben die Menschen und Waaren auf die großen Schiffe zu transportiren.

Courentalbus, f. Cölln. Albus.
Courentducaten, s. Dänische.
Courenifuß, f. Cöllnischer.'

Courenthaler im Cöllnischen zu 78 Mbus. Eine Rechnungsmünze, davon 17einen Thlr. machen. a) Nach dem Conventions 24 fl. Fuß, Pistolen á 6 thlr. gehen auf die Cölln. Mark fein, Gold 24238, Silber 16 18. Ihr Werth in Pistolen às thlr. ist 19 gr. 6 pf. b) Nach dem 25 fl. Fuß, Pistolen à 64 thlr. gehen auf die Colln Mark fein, Gold 252, Silber 17. Ihr Werth in Pistolen à 5 thlr. ist 18 gr. 8 pf.

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Courentthaler, eine Rechnungsmünze im Cöllnischen, wird zu 78 Cölln. Albus oder 872 Kreuzer gerechnet. Courentthaler, f. Augspurger Rechnungsthlr. Hamburger, Lübecker, Amsterdamer, Antwerper. Courge, f Korge. Jac.

Couronement, (Bauk.) s. Amortissement. Couronne, eine französ. Papiersorte, so nach Pariser Maaß 17 Zoll Lin. breit und 13 Zoll hoch ist.

Couronne a la Reine, (Puhmacherin) ist eine Are von Toque, die villig einer Krone gleicht. Die Krone selbst ist aus lauter stehenden, oben zugespitzten, mit eins ander abwechselnden Streifen von Rosa Kreppe und weis Ben Taffet; an der linken Seite steht eine große gesperrte Bandschleife von weissen fassonnirten Bande, und hinten fällt ein Schleyer von dünnen Flor herab. Oben steigen rund herum aus dem Innern der Couronne & rofá, und weißgesprengte Schwungfedern, und 3 ausspringende Lilas Blumenzweige. Die Frisur muß eigénds dazu gemacht feyn, daß sie gut site.

Cours nennt man bey den Wechselhandlungen den steis genden und fallenden Preis der Wechsel auf auswärtige Plähe.

Courfer, (Schneider) f. Surtout. Courshunde, (Jäger) f. Pårschhunde. Jas, Coursirt, heißt, diese Geldforte ist in diesem Preise gång und gåbe,

Cours

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