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muß; andern Theils aber in der Mittheilung oder Ber
mehrung der nährenden Theile, wie es erforderlich ist.
Chymische Werkzeuge, (Apotheker, Scheidekünst
fer, Probierer) heißen diejenigen, derer man sich bedient,
die natürlichen Körper zu zerlegen oder zusammen zu sehen.
Sie unterscheiden sich in Ansehung ihrer Absicht, ihres
Nußens und der Materie, woraus sie bestehen. In Ane
sehung ihres Nußeus sind einige als blosse Maschinen an
blosse
zusehen, die meistentheils mit der Hand außerhalb den
Oefen und dem Feuer regieret. und eigentlich) chemische
Werkzeuge genannt werden. Andere, die mehr chemisch
find, sind so beschaffen, daß sie die Materien behalten tons
nen, die man su chemischen Operationen braucht, diese
nenut man: chemische Gefäße, und andere, welche fos
wohl die Gefäße und Materialien, als Feuer und War.
me enthalten müssen, heißen: chemische Defen; zu diesen
Werkzeugen rechnet man auch billig verschiedene Kütte und
Leime, womit die Gefäße zusammen geleimet und haltbar
gemacht werden. Die eigentlichen chymischen Werkzeuge
find folgende: Ambos, Aracometer, Aschenkrücke, Baro
meter, Blasebalge, Destillirknechte, Eingüße, eiserne
Platten, eiserne Ståbe, Fachbretter (Repofitoria), Feis
len, Feuerschaufeln, Feuerschirm, Gewichte, Gießbuckel,
Hammer, Kappellenform, Kraßbärste, Löffel, Löthrohr,
Mörser, Mühlen, Pressen, Probiernadeln, Pyrometer,
Naspeln, Reibeisen, Reibsteine, Scheeren, Scheidetrich,
ter, Seihhölzer, Seihtücher, Siebe, Spadel, Sprengeis
sen, Strohkränze, Thermometer, Trichter, Bergröße
rungsgläser, Vorstöße, Waagen, Waschtröge, Wedel,
Zangen.

Chymisch pharmacevtische Operationen, (Apo
theker.) Durch diese werden zu arzneplichen Absichten
aus gewissen Körpern Bestandtheile geschieden, und solche
entweder blos angewendet, oder wiederum mit den Be.
ftandtheilen anderer Körper, oder mit den andern Körpern
selbst zusammen verbanden, oder sonst allerhand Verande
rungen dadurch bewirkt, die entweder auf eine vorgegan
gene Scheidung oder neue Verbindung hinaus laufen.
Hiedurch werden folgende Produkte erlanget, als: Infus
fionen, Dekokte, Schleime und Gallerten

Chymische Seichen. Siehe alle dergleichen Zeis chen am Ende dieses Bandes.

Ciacona, (Tanzkurst) s Choconne.

Cicero antigua, grobe, (Buchdr.) siehe Antiqua.
Sac.

Cicero antigua, kleine, (Buchdr.) siehe Antiqua,
Jac.

Cicero auf Mittellegel, oder hohe Cicero. Ist
eigentlich die kleine Cicero, und unterscheidet sich blos da
burch, daß sie lichter aussieht.

Cichonrinde, f. Fieberrinde.

Cichorientaffee. (Fabrikatur.) Im recht frühe, etwa im Jul. oder Auguft brauchbare Cichorienwurzeln zu haben, muß der Saame schon kurz vorm Winter im De cember oder im Februar, fobald die Erde offen und dazu geschickt ist, gesdet werden. Allein gewöhulich und besser

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fået man ihn erst im April in einem guten leckern Erdbo den, wie anderes Wurzelwerk. Diese leht gewählten Wurzelu werden dann im Herbst im October zum Auf nehmen erwachsen seyn; da hingegen die sehr früh gefäe ten, wenn sie stehen bleiben, im Herbste schon holzig, in Stengel geschoßen und unbrauchbar sind. Man streue ih ren feinen Saamen nur sehr dünne aus. Und wo die Pflanzen nachher hie und da dennoch zu dick hervor kom men, ziehe man beym Jäten einige aus, so daß sie überall einige Zoll von einander entfernt stehen. Desto größer werden die Wurzeln, und desto ergiebiger also auch. Den Sommer hindurch halte man sie vom Unkraute rein, und begieße sie zuweilen bey sehr trockener Witterung. Will man sie recht ökonomisch anbauen, so streue man beym Leinfäen auch ihren Saamen ganz dünne aus. Ihr Kraut kann nachher erst von Schweinen oder Schafen abgefreffen werden. Im Herbst, wenn man davon gebrauchen will und Zeit hat, sie zurecht zu machen, grabe man eine Pors tion auf einmal aus, schneide das Kraut dicht an der Wurzeln weg, wasche und spúle sie im Wasser ganz rein ab, und lege sie darnach an einen trocknen Ort einige Stun den zum Abtrocknen hin. Alsdann schneide man die Wur zeln der Länge nach in so viele Thelle, daß ein jedes Stück vollkommen so dick, wie eine Kaffeebohne breit, ist, und dann über queer, zwischen jedem Schnitt reichlich die Länge einer Bohne. Die klein und egal geschnittenen Wurzeln werden im Backofen ganz durchtrocknet, und hernach an einem trocknen Orte aufgehoben. Allzu dünne und kleine Wurzeln nehme man vor sich, oder lieber gar nicht zum Trocknen. Man brenne sie in kleinere Portionen in einer Thonpfanne über glühende Kohlen, rühre sie fleißig und verhüte, daß sie nicht zu viel gebrannt und schwarzbraun werden; wodurch sie der Gesundheit nachtheilig find. Sind sie oben braun geworden, so nehme man sie vom Feuer, lasse sie etwas abkühlen, mahle sie, noch ehe sie ganz kalt werden, auf einer Kaffeemühle, und hebe das Gemahlene in einem irdenen aber glasurten oder gläsernen Gefäß an einem trocknen Orte auf. Seht man sie ungemahlen bey Seite, so werden sie zähe und lassen sich ohne neues Trock nen nicht gut mahlen. Die übrige Zubereitung ist wie beym Kaffee. Die Cichorien lassen sich allein, ohne weitern Zusatz von Kaffeebohnen, trinken. Sie haben einen dem Cafe fee ähnlichen Geschmack, und geben ein vorzüglich gesundes Getränke. Vermischt man sie die Hälfte mit Kaffeebohnen, so bemerkt der Kaffeekenner blos am Geschmack ihre Ge genwart kaun. Die kleinsten Wurzeln, die zum Trock nen zu dünne find, geben dem Liebhaber im Winter einen sehr guten Sallat. Man pflanze sie nämlich in ein 1 Fuß tiefes und mit feuchtem Bergsande angefülltes Käst chen, dicht an einander hin, so, daß die Wurzelkeime oben mit dem Sande gleich stehen. Man leget dann einen Deckel darüber, und fest es in der warmen Stube am Ofen. Hier treibt die Wärme in kurzer Zeit, oft inner halb 8 Tagen, ihr Kraut bis an den Deckel. Dieses gela be, zarte Kraut schneidet man unten ab, und macht es wie Sallat zu rechte. Sind die Wurzeln noch frisch, ihr

Herz

Herzblatt unbeschädigt und der Sand feuchte, so können fie noch långer getrieben und ihr Kraut verschiedenemale abgeschnitten werden.

Ciderpresse, f. Mostpresse.

Ciderwein, Apfelwein zu machen. (Landwirth schaft.) Man wähle den reinsten besten Most dazu, den man hat, und fülle ihn gleich nach dem Preffen in die Tonne; wenn nun im spåten Herbst die Beeren des gemeinen Schleedorns (Prunus fpinofa Linn.) recht reif find, so zerstoße man sie im Mosttroge mit den Stoßkeus ten, so daß die Kerne in denselben mit zerquetscht werden. Alsdann fülle man erst den nun ausgegohrnen Most in eine andere Tonne, und thue die zerstoßenen Beeren sammt ih ren Kernen hinein, rühre mit einem hölzernen Stecken alles in der Tonne wohl unter einander, wiederhole dieses etwan nach 8 Tagen wieder, spunde sie hierauf dicht zu, und lasse sie, wenn der Most von recht dauerhaften Frücht ten ist, so bis in März liegen. Alsdann wird dieser, wie anderer Most, wieder umgezapft, und zwar in kleinere Gefäße. Wenn man ihn nun brauchen will, welches nach Belieben auch schon im Winter geschehen kann, so vermis khe man ihn mit ein wenig Zuckerwasser. Auch kann man in die im Frühjahre abgezapften kleinern Gefäße etwas Zimmet thun.

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Cimentfabrikanten, f. Lionische Drathzieher.
Cimmamey, f. 3immet.

Cimolische Breide, s. Speckstein.
Cincant, f. Operment.

Cincta, (Baukunst) ist bey dem Vitruvins ein kleines plattes Glied, welches an dem Schaffte einer Saule oben bey dem Capital zwischen dem Ablaufe und dem Stablein fich befindet, Goldmann nennt es den Obersaum, auch heißt es ein Plattlein.

Cinglage, Scevolis - Loon, wird in der Seefahrt der Lohn der Schiffleute, ingleichen der Lauf oder Weg, den ein Schiff in 24 Stunden zurücklegt, genannt.

Ciotat, ein vortrefflicher und überaus angenehmer französischer Wein, der um den Oet gleiches Namens in Provence gewonnen, und allenthalben hin verführt wird, Er wird in Flaschen abgezogen gehandelt.

Circaffienne, ein Frauenzimmerkleid: Circaffienne, ein Gros de Teurs ähnlicher Zeng, mit kleinen getöperten Streifen von einer andern Farbe, als der Grund ist. Er ist fiinf Zwölftel eines Stabs breit, und in Stücken von ungleicher Länge.

Circonvallation, Verschanzung, ist ein Graben mit einer Brustwehr, dergestalt angeleget, daß ein Ort den andern bestreichen kann, wodurch der Feind das Feld ein fchließet, wo er sich gelagert. Man suchet sich dadurch in guten Wehrstand zu sehen, wenn man vermuthet, es möchte den Belagerten ein Succurs geschickt werden, wel cher sich bemühen sollte, die Festung zu entsehen. Die Linien an dieser Verschanzung werden Circumvallationslis nien genannt.

Circulation, (Destillateur) heißt, wenn die Tro pfen wieder zur Masse fallen, von der sie ausgestiegen

sind, oder wenn das Uebergegangne wieder zurück gestoßen wird.

Circuliergefäße, (Scheidekünstler) diese sind Kolben mit selchen Helmen, wo zurück gebogene Schnabel wieder in den Hals des Kolbens gehen. Es sind gleichsam zwey. Destillirgläser; in das eine derselben thut man die Materie, auf die man wirken will, und das audere, welches das kleinere ist, dient dem ersten zu einem Stöpsel. Das her richtet man den Hals des kleinen Glases in den größern,› und man verküttet sie mit einer Materie, die den Dünsten. angemessen ist, die circuliren sollen. Durch diese kann man eine oder mehrere Substanzen, während einer gerâu. mlgen Zeit, sich auflösen lassen, ohne daß etwas ausdünste; ein ähnliches Gefäß ist der Pelikan.

Circumflex (") federn. (Eisenarbeiter.) Zwey Fee: dern dieser Art werden in einer horizontalen Lage, an eis. nem Ende unten an dem Kasten eines Reisewagens ange schraubt, so daß sie mit dem andern Ende auf dem Sche mel über der Vorderare aufliegen, um ein sanftes Gehen eines Wagens herver zu bringen.

Cirfatas, gewisse indianische Zeuge, die größtentheils von Baumwolle, und nur mit weniger Seide vermischt find. Sie haben ungefähr 8 bis 14 Ellen in der Lange, und zwey Drittel bis fünf Sechstel in der Breite.

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Cis. (Musikus.) Der Name einer der zwölf Töne. der heutigen Tonleiter. Er ist nach der ißigen Art die Tône zu benennen, der 2te in der Tonleiter, der aber. durch ein Doppelkreuz um einen halben Ton erhöhet ist. Nach der alten Benennung hieß er Urdiefis.

Cis dur, eine der 24 Tonarten in der Musik, in welcher 7 Kreuze vorgezeichnet sind.

Cis moll bedeutet die diatonische Tonleiter, in der Cis der Grundton ist, aber nach der weichen Tenart machen 4 Kreuze die Vorzeichnung aus.

Eisterne, (Wasserbaukunst) sind tiefe Wasserbehåls ter, welche angelegt werden, wo man keine Brunnquellen haben kann. Je tiefer sie gemacht werden, je frischer wird das gesammlete Regenwasser darinnen bleiben. Das mit es aber nicht in die Erde verschlüße, so wird der Bo den wohl gestampst oder gemauert, oder, welches das Bee fte ist, mit Bley bedeckt, die Nebenwände werden ebens falls feft gemauert, und mit Bley verkleidet. Wenn man das Wasser recht rein haben will, so macht man eine kleine Nebencisterne, die bedeckt man mit ausgespannter' starker Leinwand, darauf reiner Flußsand liegt, damit das Wasser darauf falle, und durch den Sand und Leinwand durchsiege, und alle Unreinigkeiten zurück laffe, welches reine Wasser, durch eine bleyerne oder von Thon ge machte Röhre, in die größere Cisterne abgeleitet werden kann.

Citadelle. * Karl V. erfand dieses Festungswerk, um die Einwohner in den niederländischen Städten im Saume zu halten. Die erste ließ er in Gent anlegen, welche 1789. von den Brabantischen Patrioten wieder zerstört wurde. Xx 3

Cita

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Citationszeichen (Buchdrucker) siehet so aus [] Man bedient sich desselben, wenn in einem Buche Stellen aus einem andern angeführt werden. Die Buchdruder nennen diese Zeichen: Gänsefüße oder Gänseaugen, auch Säckchen.

Citrone, chinesische, f. Chinesische Citrone. Citrone, maderische, s. Chinesische. Citronen, die Früchte des Citronenbaums, eines sehr weitläuftigen Pflanzengeschlechts, dessen vornehmste Ars ten wir hier zusammen anführen wollen. Es gehören dazu nicht bloß der eigentlich sogenannte Citronenbaum, sondern auch Pomeranzen und Limonien, oder alles, was wir im Deutschen Orangen nennen. Alle diese Bäume haben stets grünende Blätter; das Holz ist weißgelblicht; schwer und fest, die Rinde glatt, die vortreflichsten Blü then kommen im Sommer hervor, und die angesetzten Früchte reifen erst im folgenden Jahr, oft erst nach 15 Monaten und nocy später. Die vornehmsten und Haupt arten sind folgende: 1) Pomeranzen mit einer runden dunkelgelben Frucht, bitterer Schaate, und dem festesten Holze des Baums. Dahin gehört die gemeine Peme. ranze, welche den schönsten Baum giebt, am besten trägt, und die brauchbarsten Früchte mit einem sauren Gaft hat, diese wächst am häufigsten auf den Hierischen Inseln und in der Provence an den Seetüßten. Die krause Po meranze von Candia hat eine große krause Frucht, eis wen füßen Saft, und bleibt grün, wenn sie auch reif ift. 2) Apfelfmen, Pomefinen mit einer gewürzhaften süßen Schale, mit runden hechgelben Früchten, die alle glanz zender und glätter sind, als die Pomeranzen. 3) Li, monien, zu welchen eine große Menge von Arten, unter andern auch die Citronate gehören, die sich durch das lese lose fchwammigte Holz, und durch das füße, feste und we nige Fleisch in der Frücht unterscheiden. Die große ge quefische Citronate ist gewöhnlich lang, walzenförmig, zu weilen auch rund, und von dieser wird eigentlich in Ita lien die grüne Citronate oder Succade bereitet. 4) Ci.. kronen, Citrus, malus medica officinalis, malus perfica, fam ursprünglich aus Medien und Persien, wo der Baum einheimisch ist, nach Italien, Spanien, Portu gall, und ins südliche Frankreich. Die Früchte müssen viel Caft und wenig weißes Fleisch habent. Man unter Scheider sie in faure and füßliche, und von beyden giebt es wieder eine Menge Arten. Aus frischen Citronenschas len wird ein schönes Del gezogen, theils durch Ausdrücken, theils durch Destilliren. Das lehtere ist das gewöhulichste and unter dem Namen Oglio del Cedra oder Citronen wasser gekamt; doch ist das ausgepreßte, welches man aus Italien erhält, besser. Das französische Cedratwaffer wird aus der Schale einer besondern Corte Citronen, die man 'Cedrat neum, gemacht. Ueberhaupt haben alle Theile dieser Früchte, die innere und äußere Schale, das Fleisch, der Saft, die Kerne u. f. f. ihren großen Nußen, und der Verbrauch zu Speisen, Getränken und Arzneyen ist ungemein stark. Die Schalen werden entweder ge trocknet und kommen ballenweise in den Handel; oder

frisch mit Zucker eingemacht, auch trocken unter dem Næ men Citronat oder in Eyrup unter der Benemmung Suc cade, verführt. Unter den trocknen Citronen- oder Lig monenschalen muß man diejenigen wählen, welche in Viertel geschnitten und frisch sind, und eine dünne Scha le haben; dagegen werden die länglichten, dicken und al ten nicht geachtet. Man verschickt auch eingesalzene oder sogenannte Peckelcitronen, und aus den kleinen unansehn lichen Früchten wird der Saft ausgepreßt und faßweise zum Gebrauch der Färbereyen versandt. Mit diesen Früchten treiben Italien, Sicilien, Cardinien, das südliche Franks reich, Spanien, Portugall, die canarischen Inseln, die Inseln in Archipelagus u. f. w. einen ungemein starken Handel nach den übrigen europäischen Ländern, wohin jährlich eine beträchtliche Anzahl von Schiffsladung geht. Die vornehmsten Hafen, aus welchen man sie zieht, sind; Lissabon, Faro, Malaga, Alikante, Marseille, Cette Mentene, Nizza, Gemia, Napoli, Messina, und ans dere. Amsterdam und Hamburg treiben insonderheit eis nen ungemein starken Handel damit. Der Citronenbaum stammt aus Medien in Asien, und würde durch die Rde iner, und zwar, wie einige wellen, durch den Palladius von Neapel nach Italien gebracht.

Citronenaquavit, s. Citronenwasser.

Citronen einzusalzen, Verfahren in Sicilien. Man legt die Citronen, die eingesalzen werden sollen, in Ten nen, gießt diese ganz vell Seewasser, läßt es 24 Stunden stehen und wiederholt dieses 3 bis 4 Tage hinter ein: ander. Hernach bleibt das Wasser zwey Tage stehen, und so immer einen Tag länger, so oft man frisches Wasser aufgegossen hat. Wenn dies 40 Tage lang auf solche Art fortgesetzt worden ist; so gießt man das Seewasser ab, und laßt nur etwas weniges darauf. Man falzet sie alsdann ein, und hält sie zur Versendung in Bereitschaft.

Citronengelb auf Seide mit Wiesenrodel zu får ben, s. gelbe Farbe aus Wiesenrodel.

Citronengelbe Glasur auf Halbporcellan. Man nehme 3 Theile Mennige, 34 Theil Ziegelmehl und 1 Th Spiesglas, läßt diese Mischung 2 oder 3 Tage lang in einem fort in dem Aschenloche eines Ofens in der Glashütte, calciniren, dann wird es geschmolzen, und so hat man eine schöne citronengelbe Glasur. Hierbey ist aber, zu merken, daß die Schönheit dieser Glasur größtentheils auf der schönen Farbe der Ziegel beruhet: diejenigen, wel, che recht schön roth gebrannt sind, und sich leicht zerreiben lassen, sind die besten, die aber weißlich aussehen, taugen, gar nicht dazu.

Citronenbolz, Jasminholz, Lignum Citri, fount aus Amerika. Ist ein dichtes, schweres, harziges Holz, zitronengelber Farbe und Zitronengeruchs, wird in der Luft wie polierte Cocusnuß. Man braucht es zu Tischlers, arbeit,

Citronenkorb nennt man das obere Stück an Aufs&hen, plats de Menage oder Surtouts, worinnen die Cis tronen liegen.

Citronenkrystallen, s. Citronensâure in trockner Ge.

ftalt.

Citronenól zu machen. Dieses Del wird ohne Feuer and Destillation am besten gemacht, weil bekannt ist, daß in den Citronenschaalen in den Löchlein das sogenannte Oleum de Cedro sigt, so nimmt man nur das subtile Gelbe von der Citronenschaale, und schneidet das Weiße, fo gut man kann, hinweg. Diese gelbe Schaale erwär met man in einer reinen Pfanne, hernach werden sie in einer Preffe ausgepreßt and filtrirt. Die Erfahrung lehrt, daß zwey Tropfen dieses Dels 2 Maaß Wein so wohlries hend nach Citronen macht, als wären viel derselben hins ein geschnitten worden. In Sicilien macht man dieses Del auf nachfolgende zwey verschiedene Arten. Erstlich aus den Schaalen, die sie von den zum Auspressen bes ftimmten Citronen abschälen. Sie nehmen diese Schaalen Stück für Stück und drücken sie zwischen zweyen Fingern, das herausdringende Oel wischen sie mit einem Schwamm ab, den sie zu der Absicht in der Hand halten; sie fahren auch damit auf der Schaale hin und her, da sich dann das Del hineinzieht. Wenn sich der Schwamm nun voll gezogen hat, drücken sie ihn bisweilen aus und lassen das Det in ein dazu bestimmtes Gefäß laufen. Hieraus gewin nen fie jährlich auf 2133 Once. Die zweyte Art, dieses Del zu gewinnen, ist die Destillation, welche ungefähr tive Summe von 1200 Once abisirst. Der ganze Ges winn dieser Artikel, nämlich des Safts und beyder Arten von Oel, macht 6333 Once aus,

"Citronensaft, Art, wie man denselben in Sicilien gewinnt. Zuerst left man von einer hinlänglichen Menge Citronen die Schaale ab. Dieß geschieht, indem man zu vörderft die beyden Spißen oben und unten abschneidet, und hernach in sechs Schnitten die Schaale in eben so vie le Stücken abzieht, welches überaus geschwind von der Hand geht. Die von der Schaale entblößten Citronen werden in Körbe, die von Binsen geflochten sind, gelegt, und ungefähr zehn damit angefüllt, die auf 6000 St. ents halten. Diese Körbe werden über einander gesezt und uns ter die Preffe gebracht, um allen darinnen enthaltenen Saft auszupressen. Er läuft in ein darunter stehendes Gefäß, aus dem man ihn in ein anderes gießt, damit er fich setze. Wenn er nun klar genug ist, so gießt man ihn

in Tonnen.

1

läßt diese Mischung einige Zeit in Kolben techer, und bringt nach der Erkaltung alles auf ein Filtrum. Die ab laufende Lauge läßt man langsam verdunsten, scheidet den dabey vorkommenden Selenit davon, und läßt sie zuleßt anschießen. Es ist auch rathsam, die abgerauchte Lauge nochmals mit etwas zugesehter Vitriolsäure zu prüfen, ob sich noch etwas Kalkerde darinnen aufgelöst befindet. In diesem Fall muß noch mehr Vitriolsäure zugesetzt werden, weil ein wenig aufgelöste Kalkerde die Krystallisation gång lich verhindert. Das Anschießen kann sowohl in der Marme als Kälte geschehen, wobey die etwa überflüßig zuge. seßte Vitriolsäure im Rückstande verbleibt.

Citronenwasser zu machen. (Destillateur.) Zus Kannen gemeinen Zitronenwasser nimmt man 4 mittelma. Bige Citronen und 3 Kannen und ein halb Nösel Branntwein, ziehet dieses in einem etwas starten Feuer mit Wasser ab. Zum Syrup nehmet 2 Pfund Zucker und last ihn in 2 Kannen Wasser zergehen. Zu s Kannen doppels ten nimmt man 4 schöne Citronen, 3 Kannen und No. fel Branntwein, 3 Pfund Zucker in 2 Kannen Wasser zergangen. Zu dem seinen und trocknen nimmt man zu 6 Citronen 3 Kannen und z Nösel Branntwein, 2 Pfund Zucker zum Syrup, welchen man in einer und einer hats ben Kanne zergehen läßt. Will man diesen Liquer aus der Quintessenz machen, so nimmt man zum gemeinen 60, zum doppelten 70 und zum feinen 80 Tropfen.

Citronenwein zu machen. (Weinküper.) Man nimmt einen Eymer Most, thut etwa von 3 oder 4 frie schen Citronen die Schaalen dünne abgeschnitten, und zwischen zwey Papieren getrocknet, hinein. Man kann auch die Schaalen von einem halben Dutzend frischer Po meranzen, auch wohl getrocknete Meliffen, so viel man mit fünf Fingern fassen kann, hinein thun, nebst Schartach, Waldmeister, und läßt dieses alles mit gåhren. Wenn die Trauben gut werden, bricht man sie ab, thut sie in ein Fäßchen auf einen österreichischen Eymer, welcher 40 Maaß halt, ein gutes Viertel dieser Trauben, den Most hierzu aber nimmt man lieber von der andern Presse, se wird er desto klarer, und dieses läßt man zusammen gahren. Man kann auch etwas Kandiszucker darzu thun, so wird er edel und gut. Oder, wenn der Herbst gut ge worden ist, nimmt man obige Ingredienzien, briche die Beeren ab, läßt sie trocken werden, dann thut man alles in ein Fäßchen alten Wein, wenn er auch nicht der beste ist; auf einen Eymer alten klaren Wein schüttet man Most von der andern Preffe ohngefähr 6 bis 7 Maaß. Dies macht den alten Wein wieder gährend und schön goldgelb.

Citronensäure in trockner krystallisirter Geftalt darzustellen. Dieses ist Hr. Scheelen auf folgende Art gelungen: Er sättigte, nach verschiedenen vergeblichen Bersuchen, den in einem Kolben kochenden Citronensaft, mit zerriebener Kreide; diese fiel dabey wie ein erdiges Mittelsals zu Boden, das dem Kalkweinstein sehr gleicht. Das Wasser, welches auf diesem Bodensaß steht, enthält eine seifigte und schleimigte Materie, die im Citronen fes fafte befindlich ist; die reine Citronensäure aber hat sich mit der Kalkerde verbunden. Dieser Bodensatz wird aus. gewaschen und mit eben so viel Vitriolol, als die zur Sats tigung verbrauchte Kreide gewogen hat, verseßt, das man avor mit zehnmal so viel Wasser verdünnt hat. Man

Ciudad real in la Mancha. Der spanische Wein dień
Orts wird von dem ehrlichen Sancho Pansa gerühmt.
Civilbauknnft, f. Bürgerliche Baukunst.

Claires, eine Gattung Kammertuch oder Cambraylin nen, die jeßt besonders zu Valenciennes in großer Menge verfertiget wird. Die Waare besteht aus ziveyerley Cors ten, nämlich zwey Drittel breiten, und drey Viertelelligen.

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Sle halten beyde zwölf und eine halbe dasige Elle in die
Långe.

Clam ist das kleinste Gewicht, dessen man sich im Kö:
nigreiche Siam bedient. Es wiegt 12 Reißkörner. Zwey
Clams thun eine Paye, 2 Payes 1 Sempaye, 2 Som
Payes Fouang, 2 Fouangs 1 Mayon, und 4 Mayons
Tical.

4

Claretwein, Chiarellowein, ist ein italienischer
Wein, f. d. auch Klaret in Suppl. und Jac.
Claires, f. Cambrayes.

Clairet, franz. Wein, f. Klåret. Jae.
Clariren ist ein Wort, welches bey dem orefundischen
Zolle in Dannemark gebräuchlich ist, und heißt so viel,
als die Schiffe abfertigen, den Zoll und Fracht bezahlen,
Clauber, f. Klaiber.

Claudia ratafia, (Deftillateur) . Pflaumenratafia.
Claufurmacher, f. Klausurmacher. Jac.

Clavecin, * Hr. Sodi hat 1788. ein Instrüment erfunden, das den Klang verschiedener Instrumente nach. ahmet. Es ist mit messingenen und stählernen Saiten bes zogen und besteht aus 63 Tastet, die s Octaven bilden, Claviatur, f. Klaviatur. Jae,

Clavicimbel d'Amour, ist ein Schlaginstrument, das 3 — 31⁄2 Elle lang ist und halb gesponnene und hald unge sponnene Saiten hat, die mit messingenen Stiften berührt werden. Die Eaiten licgen auf einer etwas hoheni, mit elfenbeinernen Sättelchen belegten Stege. Clavicord. Die Herren Schnell und Tschirsli in Pa. ris haben ein Clavicord erfunden, dessen Sairen bles durch den Wind in Vibration gesetzt werden, wodurch sie einen vortrefflichen, der Menschenstimme fast gleichkommenden Ton von sich geben.

Clavifiren, (Musikus) Abcdiren,

Clermont, ein französischer rother Muscateller, ber über Cette zum Handel kommt, und nach Orhöft verkauft

wird.

Clevisches Fettmånndben, f. d.' Clevifche Füchse, f. Clevische Orts. Clevische Galden, Geldrische fl. Eine Rechnungs. münze, deren 3 Stück auf den Thaler gehen. Nach dem preuß. Courantfuß, Pistole zu 5 thlr. gehen auf die Coll nische Mark sein, Gold 621%, Silber 42. Ihr Werth in Pistolen s thlr. ist 7 gr. 74 vf.

Cleviche seller. Eine Rechnungsmünze, davon 910 auf einen Thaler gehen. Nach dem Preuß. Kourantfuß Pistole s thir. gehen auf die Cöllnische Mark fein, Gold 198744, Silber 43440. Ihr Werth in Pistolen 5 thlr. ist & pf.

Clevische Orts oder Füchse. Eine Rechnungsmünze,
kavon 240 einen Thaler machen. Nach dem Preußischen
Courantfuß, Pistolen à 5 thlr. gehen auf die Cöllnische
Mark fein, Gold #9686, Silber- 3960, Ihr Werth in
Pistoleu às thlr. ist 13 pf.

Clevische Pfennige, f. Pfennige.
Clevische Rechnungsmünzen. Diese sind und ha-
Ben folgende Verhältnisse:

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Stüver
gute Groschen

15 5424 Schillinge
151147 3 1 Clev. Fl.

2082 Clev. thle.

320 160 80 40 30
480249 120 60 45 301 4thle
960480240 120 90 602483121 I

In der Stadt Cleve und im ganzen Herzogthum dieses
Namens und überhaupt im ganzen niederrheinischen wost-
phälischen Kreise rechnet man nach Reichsthalern, der ge=
wöhnlich Courantthaler genennet wird, zu 60 Stüver,
den Stüver zu 4. Ort, oder 8 Dent, oder auch zu 16
Heller.
Clevische Schillinge. Eine Rechnungsmünze, das
von 8 einen Thaler machen. Nach dem Preuß. Courante
fuß Pistolen à 5 thlr. gehen auf die Collnische Mark feins
Gold 16563, Silber 112. Ihr Berth in Pistolen à s
thlr. ist 2 gr. 104 pf.

છે

Clevische Stüver. Eine Rechnimgsmünze, davon 60 einen Thaler machen. Nach dem Preußischen Cou rántfuß, Pistolen à s1⁄2 thir. gehen auf die Cölln, Mark fein, Gold 12421, Silber 840. Ihr Werth in Pisto len à 5 thlr. ist 4 pf.

Clevische Thaler zu 30 Stüver. Eine Rechnungs münze, davon 2 einen Thaler machen. Nach dem Preus ßischen Courantfuß, Pistolen à 54thlr. gehen auf die Cölln. Mark fein, Gold 41428, Silber 28, Ihr Werth in Pistolen à 5 thlr. 11 gr. 57% pf.

Clincaillerie, f. Quincailleriewaaren,
Clinchamps, eine grobe hansene Leinwand, die im
Herzogthum Bar gewebt wird. ...
Cloak, f. Kloack,

Cloche, eine französische Papiersorte, so nach parifer
Maaß 14 Zoll 6 Lin. breit und 10 Zoll 9 Lin. hoch ist.
Clos de Vougeot, eine Gattung von Bourgognenein,
kostet die Bouteille 3 Liv.

Closter, Bergische Roßmühle, f. Roßmühle zutis Treten.

Clüverbaum, (Schifffahrt) s. Müferbaum.

C moll, eine der 24 Tonarten, in welcher C der Grunds ton ist. Die Vorzeichnung besteht aus 3 B, nämlich as, es und b.

Coads, f. Steinkohlen,
Coagulation, f. Gerinnung

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