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Champlonelfen. Eine Gattung schwedischen Eisens, das bis 6 Finger breit, aucy öfters viereckigt geschmies det ist.

Cham. Tschaldar, ein Zeug, 1. Tschäldar. Chanas, eine Sorte Franzwein aus der Gegend von Bienne, welche dem Burgunder ähnlich ist.

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Changeant hat im Handel eine zweyfache Bedeutung. Erstlich bezeichnet es einen feinen Kamelot, dee zu Rys fel in Flandern häufig verfertiget wird. Der Zeug ist sies ben Sechszehntheil bis zwey Drittel breit, und zwanzig etab lang. Sweytens giebt man den Bennamen: Chan geant auch allerhand seidenen, kameelhäreuen oder wolk lenen Zeugen, wo die Kette von dieser, und der Einschlag non einer andern Farbe gemacht wird; daher das Gewebe auf verschiedene Art seine Farbe verändert, und bald so, Bald anders spielt, je nachdem das Licht auf die Oberfläche faur.

Changeat, f. dhangirte Zeuge. Jac. Changpan, Fahrzeug) s. Siampan, Jac. Chaouri, sonst auch Sain genannt, ist eine zu Teflis, der Hauptstadt in Georgien, gangbare Silbermünze. Der Chasuri beträgt ungefähr 9 französische Sols und 6 De fiers; 4 Chaouris gelten Abagi; 2 Chaouris machen Usaltou; to Carocquis oder Aspern von Kupfer thun Chaouri; und 10 und ein halb Chaouris einen Piaster. Chapeau Parasol, ein vom Herrn Hautrey erfuns dener Sommerhut für Damen, der sich durch einen fim He Mechanismus sehr leicht in einen Sonnenschirm ver wandelt, auch wieder in seine erste Gestalt zurück bringen

Chapelet, eine französische Papierforte, so nach Paris fer Maaß 29 Solf breit und 20 Zoll hoch ist.

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Chaqui, ein Gold und Silbergeivicht zu Bassora in Arabien, so 100 Miscals à 97 holl. As, oder 86,8 coul. nishe Eschen, wiegt.

Charakter, Maler) wird sowohl von Leidenschaften gesagt, welche der Maler in den Gesichtern der Figuren ausdrückt, als auch von verschiedenen Handlungen, wel che er ihnen giebt.

Charcanas, indianische Baumwolle und feidene Tu cher, deren Stücke fechs, acht, auch wohl dreyzehn Els len in der Länge, und zwey Drittel oder fünf Sechstheile in der Breite haben. Man nennt auch einen dergleichen Zeug also, der sieben bis acht Ellen lang, und beständig fünf Achtel breit ist:

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Charpiebauschlein, Plumaceaux, Plumaceoli, (Bundarzt) so werden die in verschiedene Form und Größe künstlich zusammen gelegten Leinwandfasen genannt, wels che man, entweder trocken øder mit diesem oder jenem Arznevmittel angefeuchtet oder bestrichen, den Wunden und Geschwüren applicict.

Charpiemeisel, Turunda, Wiecke, (Wundarzt) ist ein aus zusammen gedreheter Charpie verfertigter Kör per, welcher mit oder ohne Arzneyen in die Höhlung eis ner Wunde oder eines Geschwüres, welche es erfordern, hineingebracht wird.

Charte-partyen, Certe-partien, sind schriftliche Contracte, welche zwischen Schiffern und ihren Schiffbe frachten schriftlich, auch wohl vor einem Notario und Zeugen aufgerichtet werden. Sonderlich wird darin verabredet, wenn und wo der Schiffer die Ladung einneh men, und wohin er mit solchen abseegeln soll; wie lange an dem Orte seiner Entladung seyn Aufenthalt seyn soll? ob und von weni er wieder soll zurück beladen werden; was er für jeden Tag, den er über die gebührende Zeit aufgehalten wird, soll zu genießen haben: wie hoch die Fracht, bedungen sey, und dergl, m...

Chasmay, (feidener Zeug) fiche Bdaille Charmay Jac,

Chassagne, cine Gattung von Bourgognewein, foftet die Bouteille 35 Sels.

Chasseles, find baumwollene Zeuge, die man beson ders zum Haudel auf der Küste Guinea gebraucht. Sie sind in Stücken von 14 Stab, und werden in der Ges gend von Rouen gewebt.

Chasses, (Tanzkunst) f. Sprung.

Chassis zu machen, (Buchbinder) s, Fensterrahmen mit Papier zu überziehen.

Chat, (Artillerie) nennen die Franzosen ein Instru ment, womit man Stücke nach ihrer Probe vistret. Es beschreibt dasselbe Surirey de Saint Remy in den Memoires d'Artillerie, Part, 1, p. 104.

Chat oder Katze ist das Mittel zwischen einer Flute und Pinaffe, mit runden Hintertheilen ohne alle Zierra then, vorne sind sie spit. Sie haben nur ein Deck und eine kleine Kajüte vorne auf dem Schiff, welches nur phngefähr 5 Fuß im Wasser gehet. Der Boden ist platt, und darum find, sie an feichten Orten gut zu gebrauchen, in Morden sind sie gewöhnlich; man bauet fie bis 600 Tonnen ohne Zierde. Sie sind die gewöhnlichen KohlenSchiffe. Die Länge des Gebäudes ist 116 Fuß zu 23 bis Charentenay, ein Burgunderwein aus der vierten 24 Fuß Breite; sie können viel Fracht laden, seegeln aber Classe dieser Weine.

Chardefeide, dieses ist 2 Pfund.

Charge, (Getreidemaaß) f. Carse.
Chargo, s. Kargo. Jac.

5. Charletan, welcher durch vorgegebene Geheimniffe, Unverschämtheit, Prahlerey und Geschwäßigkeit den vor nehmen und geringen Pöbel zu gewinnett sucht; Afterarzt, Quacksalber, Marktschreyer.

ze Charniere, (Bleyarbeiter) f. Kniegelenke. Charpey, (Wundarzt) s. Karpey, Jac.

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schlecht. 1

Chateau depremaux, eine Gattung von Bourgognes wein, kostet die Bouteille 38 Sols,

Chateau-Gonthiers, eine Art Etamine, so in der Stadt gleiches Namens in Anjou gewebt werden. Sie find in Stücken von 40 Stab, und gehen häufig nach Italien und auch nach Portugal.

Chauf, Chaufettes, (eide) f. Choufal na ma

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--- Chaussons, (Schuster) eine Art Schuhe, deren sich diejenigen bedienen, welche andern in ritterlichen Uebun gen Unterricht ertheilen, als: Fechtmeister, Ballmeister u. dergl. Eie find ganz vollkommene Schuhe, haben Sohlen, nebst allem was zu den Schuhen gehört, nur find sie von einem ungleich weichern Leber, wie audere, welche fich ben allen Arten der Bewegung weit besser nach dem Fuße ziehen und nachgeben. Absäße bekommen sie nicht; und damit auch das Ausgleiten bey den heftigen Leibesbewegungen verhindert werde, so macht man mitten auf der Sohle eine starke Nath, welche nicht ganz durch das Leder gehet, und in der Gestalt eines Hufeisens ge krümmet ist, mitten queer durch diese aber eine andere. Chavonnis. * Sie sind drey Viertel bis fünf Secs. tel mach französischem Maaße breit, und die Stsicke hal ten sechszehn Stab.

Cheda, eine zinnerne Münze, die im Königreiche gleis ches Namens, so in Ostindien gelegen ist, geprägt wird, und gangbar ist. Es giebt zweyerley Sorten Cheda: Eine von achteckigter, und die andere von runder Figur. Der achteckigte wiegt anderthalb Unzen, und paffirt im Lande für zwey französische Sols (welches aber heut zu Tage wohl etwas mehr als drey Sols thun muß), ob fie wohl, wenn man das Pfund Zinn zu 14 Sols schäßet, nicht leicht über Sol 3 Deniers gelten sollte. Der run de Cheda gilt nur 4 Deniers. Man giebt 80 Coris oder maldivische Muschelschalen für einen von diesen Chedas. Beyde werden auch im Königreiche Pera angenommen.

Chef d'Armées heißt der vornehmste General bey einer Armee, Nun hat man auch. Chefs von der Cavallerie und Infanterie, die über die andern General zu befeh, fen haben; sie aber stehen unter dem Feldmarschall.

Chef d'Efcadre bedeutet zur See eben dasjenige, was ein Chef bey einer Armee zu Lande ist, und hat das Com mando, wenn eine Escadre oder eine gewisse Anzahl Kriegesschiffe mit einander in See geher. Seine Ordre em pfängt er von dem Admiral.

Chegos, ist ein Gewicht, welches die Portugiesen in Indien brauchen, die Perlen zu wägen; man muß vier Chegos zu einem Karat haben.

Cheitabunder Seide, siehe Chestabunder Seide.

Jac.

Chely, (Gewicht) s. Yusdrom.

Chelles, find würflichte Kattune oder baumwollene Tücher, die auf der Küste von Coromandel von mancherfew Art gemacht werden. Man bringt sie aus Ostindien, and sonderlich von Surate. Sie sind drey Viertel breit, und das Stück hält dreyzehn bis vierzehn Ellen in der Långe.

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Widerthon, Hnflattig, Scabiofen, jedes eine Hand voll. Rheinwein 2 Kannen, Spiritus Vini 1 Kanne, Brun nenwasser 4 Kannen. Alles dieses wird gröblich zerstoßen, und unter einander gemischt, alsdann den Spiritum Vint und Wein darauf gegossen, und etliche Tage wohl ver wahrt maceriren lassen. Alsdann, wenn man es absie, hen will, werden die 4 Kannen Wasser noch mit inve Blake gegossen, und alsdann herüber deftillirt. Man versüßet es mit 1 Pfund gefottenem Zucker, und giebt ihm mit etwas Saffran die Farbe. Will man das com plete Luftwasser haben, so muß man noch 8 Gran Bisam, der wohl aufgelöst, und mit ein wenig frischem Wasser und Zucker wohl abgerieben worden, dazu thun. Chenette, s. Kettchen,

Chenilles, (Pugmacherin) s. Zephirs.

Chequi, ein Gewicht zu Smirna. Er wiegt 2 Ocos, oder Ocquen, den letztern zu 400 Quintlein gerechnet immaaßen der Occo auf 3 Pfund 2 Unzen, nach Marseil ler Gewicht, hinaus tommt; alfe beträgt der Chequi 6 und ein Biertelpfund nach eben diesem Gewicht. Der Oco wiegt vier Pfund nach venetianischem leichten Gewicht. Man wägt mit dem Chequi das Ziegen- und Kameelbaar.

Chercole, Cherconne, eine Art indianischer Zeuge, von Seide und Baumwolle, die von den Chaquelas nur darin unterschieden sind, daß sie gewürfelt, jene aber ge streift find.

Cberconne, (Kattun) f. Chercole.

Chevalliers oder alte franzöfifche Louisd'or mit dem Mattheser Kreuz, wiegt das Stück 102 holl. A6, und hat 21 Kar. 8 Gr. fein. Jedes Stück enthält 182,3 holl. As fein Gold, und ist nach dem 20 Fl. Fuß 7 thie. s gr. 8 pf. werth.

-Chevalier. Mourachet, ein blanker Burgunderwein von der zweyten Kiasse.

Chevrette. (Raketenmacher.) Ein Instrument mit ei nem eisernen Haken, der an einem Ende hervorraget: res ift 11 Zoll lang; das hervorragende Ende wird gebraucht, den Hals der Raquette su umfallen. Der Haken auf der andern Seite geht über die Maquette einige Zoll her aus; in diesem Raume, treibt man durch Hammerschläge. zween Keile ein, welche, indem fie wider das Obertheil des Kopfs der Raquetten drücken, dasselbe goingen, plait zu werden.

• Cbiadder. Boraals, (Kattun) f. Brawls.

Chianti, ein hochgelber testanischer Muskateller, bee
um Radda gezeugt, und besonders über Livorno ausge
führt wird.
Chiarellowein, Claretwein, ist ein italienischer
Wein, f. d.

Chicchera, f. Chocolade der Mexikaner,
Chigny, ein rother Champagnerwein der zweyten
Sorte.

Chiische Seide. Diese Seide ist das wichtigste und vornehmste Kaufmannsgut, so man von dieser Insel bringt. Man macht ihrer daselbst jährlich bis 60,000 Maßen, welches, die Mage zu 1 Pfund, 30,000 Pfund, น่น 2

frans

Kanzsfischen Gewichts, beträgt. Es wird aber dieselbe sast villig in denen auf der Inset befindlichen Sammet. Damast- und andern Stoffmanufakturen verbraucht, wek he für When, Egypten und die Barbarey bestimnit sind, woselbst man sie bisweilen mit Gold und Silber vermengt. Jedes Pfund Seide bezahlt auf dem Zolle 4 Tinins, d. i. nae französischem Gelde, 20 Sons. Sie wird daselbst bisweilen zu 35 Tinins das Pfund verkauft, und muß der Käufer noch den Zoll davon bezahlen.

Chilchotes, Chile, ist der Name, welchen matt eis ner von den vier Sorten des guineischen Pfeffers giebt. Chimellos ygrometer, f. Hygrometer. China, Cassia, 1. Zimmt aus China. Chinarinde, f. Fieberrinde.

Chinafalz. Ein erdiges Mittelsalz, das aus Kalker des und einer vegetabilischen, vermuthlich Weinsteinsäure, bestehet.

Chine, f. Bergame. Chinesholz, s. Letternholz.

Chinesisch Blau den Manchester zu fårben, siehe Sächsisch Blau.

Chinesische Art das Porzellan zu vergolden, siehe Glasvergeldung.

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Chinesische Art Kupfer' zu bronziren. Man Scheuert das Kupfer mit Weinessig und Asche so lange, bis es einen recht schönen Glanz erhalten hat; hierauf wird es an der Sonne getrocknet, und dann mit folgender Composition überzogen: Es werden zwey Theile Grünspan, zivey Theile Zinnober, fünf Theile Salmiak, zwey Theile von den Schnabeln und Lebern der Enten, fünf Theile Alaun, klein gestoßen und wohl gemenget, und so stark angefeuchtet, daß aus dem Mengsel ein Teig wird, den man auf das Kupfer auftreicht, alsdann hált mans ans Feuer, läßt es erkalten, und wäscht es ab. Nachher Nachher wird es auf dieselbe Art noch bis 1 omal hinter einander über zogen. Durch dieses Verfahren erháit das Kupfer ein vortreffliches Ansehen, und eine solche Dauerhaftigkeit, daß es weder von der Luft noch Regen etwas von seiner Schönheit verliert.

Chinesische Art zu laæiren, f. Lackiren. Jae. Chinesische Buchdruckerey. Wenn die Chineser et was drucken wollen, so schreiben sie dasselbe, vermittelst Pinseln von Kaninchenhaaren, sehr rein und accurat auf weiße Papierblätter in beliebigem bestimmten Formate, teber hernach diese beschriebenen Blätter auf glatte, und besonders auf der Oberfläche sehr gerade gemachte Tafeln von Birn oder Nepfelbaumholz, oder auch von anderm hieju tauglichem harten Holze, schneiden dann die Formen folchergestalt aus, daß die Figuren oder Wörterzeichen er haben stehen bleiben, nach der Art unseres Formenschnei bens oder Modellstechens. Wenn sie nun eine solche For me abdrucken wollen, so befestigen sie dieselbe vorher, ge ben ihr die richtige Stellung, und verfertigen sich dazu eine schwarze Farbe aus folgenden Bestandtheilen: Sie nehmen Lampen oder einen andern feinen Ruß, reiben seichen sehr fein, und sehen ihn an die Sonne, durchspri

en ihn mit einer geistigen Feuchtigkeit, bis er einem di cken Kleister ähnlich wird; er darf sich aber nicht in Klumpen zusammen formen. Dieses lassen sie über einem Feuer zerfließen, und thin allemal zu zehn Unzen Sthwärze ohn gefahr eine Unze Rindshäutlein, und darauf so viel Waffer, bis es dunner wird. Mir dieser Schwärze bestrei chen sie dann ihre Figuren oder Formen, vermittelst eines Püschels, der an beyden Enden kann gebraucht werden, doch so, daß die Ferme weder zu viel noch zu wenig Farbe bekömmt; denn wenn sie zu viel Farbe darauf trügen, so würden die Züge zu schwarz abgedruckt iverden, bestrichen fie solche zu wenig, so würde alles blaß und unlesbar er scheinen. Beydes suchen fie eben so zu vermeiden, wie es unsere Drucker thun müssen. Nach Austragung der Farbe legen sie das Papier auf die Forme so gerade als sie kons nen: hernach führen sie einen andern weichlichen Püschel oder Pinsel über die obere Seite des Papiers weg, drus den es mehr oder weniger stark an, je nachdem sie wiss sen, daß mehr oder weniger Farbe sich auf der Tafel be findet. Solchergestalt erhalten sie ihren Abdruck. Da aber ihr Papier sehr dünne ist, so können sie solches nur auf einer Seite bedrucken; daher jedes einzelne Blatt in ihren gebundenen Büchern gefalzt ist. Die Falzen be finden sich in denselben an den Rändern, welche sehr gleich gelegt werden, und die Oeffnung am Rücken, wo sie, wider die europäische Gewohnheit, zusammen geheftet und geschnitten werden. Auf diese Falzen nun ist ein schwarzer Strich mit abgedruckt, ber, wie die von den Puncturen in unsern Buchdruckerpressen gemachten Löcher, dem Buchbinder zeigt, wie er sie gehörig brechen soll u. s. w.

Chinesische Citrone, (Deftillateur) ist eine grüne Citrone, so aus Madera zu uns gebracht wird, und fast so groß als eine Mustatennuß ist. Wir bekommen fie alle eingemacht aus den Amerikanischen Inseln, wo diese Frucht gemein ist. Der Syrop, worin sie aufbewahrt wird, dienet zur Verfertigung des chinesischen Wassers..

Chinesische Garten. Die nach dem Geschmack dies ser Nation angelegten Gårten haben sehr viel Eigenes, und viel Zusammengesettes, und sie gaben den ursprünglichen Gedanken zu der Anlegung englischer Gärten. Diese Går ten wurden in den neuern Zeiten, obgleich sie in einem andern Welttheile aufkamen, gegen deffen Nationalge schmack die Meisten eingenommen wurden, ein Gegens stand der Bewunderung und Nachahmung. Engländer, Franzosen und Teutsche sind sehr dafür eingenommen. Freylich ist die Einbildungstraft gar zu stark dafür ange flammt; man sehe Chambers Beschreibung der chinesischen Gärten, und Hirschfeld, T. I. p. 80. Er sagt: die Nas tur sey der Chineser Muster, und ihre Absicht, fie in als 'len ihren schönen Regellosigkeiten nachzuahmen, welches er dann durch Beyspiele weitläuftiger erklärt und deutlich macht; Hirschfeld aber noch mehr berichtiget.

Chinesische gelbe Farbe, Papier, Seide und andere Sachen damit zu fårben. Man nimmt i Pfund Accacias blumen, ehe sie ganz aufgegangen, wenn sie eben die

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Blatter ausbreiten wollen, trocknet sie über einem gelins den Feuer, in einer reinen Eupfernen Pfanne, und rüh ret sie beständig geschwind um. Wenn sie anfangen gelb zu werden, so gießet man ein wenig Wasser darauf, und lägt es kochen, bis es anfängt dicke zu werden, und eine starte Farbe zu bekommen. Darauf feiget man alles mit einander durch ein grob feidenes Tuch. In ten durchges feigeten Saft thus man Lord Alaun und 2 Loth kalzinir. re und zu einem feinen Pulver gestoßene Austerschalen. Nachdem alles mit einander wohl vermischt, giebt es eine fehr seine gelbe Farbe.

Chinesische ornarbeit. Das Laternenhorn ist in China ein fruchtbarer - Handelszweig, und viel wichtiger als in Europa, die Hornlaternen aber sind eine der vor. nehmsten Verzierungen in den chinesischen Gemächern, wo fie die Stelle unfrer Kron- und Armleuchter vertreten. Schon das allgemeine Laternenfest des Landes verschafft ihnen einen allgemeinen Abgang. Die schönsten dieser La ternen kommen aus den nordischen Provinzen des chi nesischen Reichs, wo die weißen Ziegenhörner viel ge meiner find. Ueberhaupt muß man den Chinesern vor al len andern Nationen in der Hornarbeit den Preiß zuges Ftehn. Sie verstehen, große Laternenkugeln von 3 Fuß im Durchschnitt zu verfertigen, von denen man glauben follte, daß sie aus einem einzigen Stück Horn gleichsam gegossen waren. Aus ihrer Behandlung ersieht man, in wiefern man von der chinesischen Hornmanufactur auch in unserm Welttheil Gebrauch machen konnte, wenigstens kann man sich einen Begriff von der Arbeit machen. Zu dem Laternenhorn werden von den Chinesern bloß weiße Hörner von Ziegen oder Hammeln genommen. Sie fan gen ihre Arbeit damit an, daß sie die gedachten Hörner einweichen, um den schwammigen Stirnknochen abzuson dern, der die innere Höhle ausfüllt. Nach 14 Tagen im Sommer und 1 Monat im Winter geht derselbe loß. Man darf nur das Horn an der Spitze faffen und gegen einen harten Körper schlagen, da er denn von selbst heraus fällt. Die Hörner werden alsdann nach der Länge mit der Säge zerschnitten, vorher aber siedet man sie eine halbe Stunde im Wasser, um sie zårter zu machen. Man läßt sie nun nochmals sieden, um die dicksten Hörner in drey, und die dünnen in zwey Blätter zu spalten; die Hörner aber von ganz jungen Thieren spaltet man gar nicht, und zu dem Spalten des Horns bedient man sich eines kleinen Meis Bels und eines Hammers. Man muß immer diese Horn platten so lange im Wasser liegen lassen, bis sie unter der Preffe flach gedruckt werden. Ehe man sie aber unter die Preffe bringt, laßt man sie zweymal sieden, damit sie überall gleich dick werden. Anfangs pukt man die dicksten Stellen mit einer Art von Kneif ab. In der Presse tom men die Hornplatten zwischen zwey polirten und erhißten, dicken eisernen Platten zu liegen, welche die Hiße der Platts oder Biegeleisen haben müssen. Die Art, mehrere Horn Rücke dergestallt an einander zu töthen, daß es wie ein Gan jes aussehe, besteht in folgendem: zu dem Löthen des Horns muß der Arbeiter einen Ofen oder ein Kohlfeuer bey der Hand

haben, um seine Stücke heiß zu machen, und indeß, daß seine Zangen heiß werden, beschabet er die beyden Horns stücke, welche er auf einander lbthen will, das eine von oben, und das andere von unten, damit beyde, wenn sie auf einander gelegt werden, beynahe einerley Dicke mit dem übrigen Horn ausmachen. Man hat sich dabey in Acht zu nehmen, diese beschabten Ränder nicht zu betaften, weil man fie fertig machen könnte, und es dann damit eben die Bewandniß, als mit einer Metalllothung haben wurde. Wenn der Arbeiter glaubt, daß seine Zange fo heiß als ein Platteisen ist, womit man das Leinenzeug ju platten pflegt, so probiret er solches auf einem Schilfblatt, um zu verhüten, daß das Horn nicht gelb brenne, welche Flecken sich nicht wieder wegbringen laffen. Wenn nun auf diese Art die Zange keine Brandspur hinterläßt, so lo thet er die beyden Hornstücke, indem er sie zwischen der Zange faßt, und die Zangenarme durch Anfchiebung des Zangenrings schließet. Anfangs verrichtet er die Löthung nur sanft, indem er zwischen jedem Zangeudruck einige Li nien Abstand läßt. Hat irgend eine Stelle die Gestalt nicht recht bekommen, welche man ihr zu geben Willens war, sonderlich bey einer erhabenen Stelle, so macht man mittelst der Finger die Löthung an diesem Orte wieder los, um das übel gelöthete Stück vor oder rückwärts zu rücken. Um die Löchung dauerhaft zu machen, werden die Horn platten angefeuchtet, damit sie weich werden, und fich überall gleich anschließen. Mit jedem Zangendruck rückt man das Blatt ein wenig weiter, damit die Zange nicht eine Stelle treffe, welche man schon flach gemacht hat; die Zange rückt beständig fort, d. i., der lehte Druck trifft immer ein wenig auf die vorhergehenden mit. Auf diese Art erweicht die Hihe der Zange das Horn, in Verbin dung mit dem Wasser, welches sich in die Zwischenräume der Löthung geseht hat, und macht, daß beyde Stücken an einander gelöthet werden und ein Ganzes ausmachen. Um die Spuren der Löthung wegzuschaffen, bedient may fich des Schabe und Poliereisens, und den Beschluß macht man mit gewissen Baumblättern, die man Nikoukin - ye nennet, und welche die Stelle des Schasthalms vertreten, Um endlich demselben die Politur zu geben, bedient man sich eines Pulvers, aus 4 Theilen ungelöschten Kalfs, welchen man viele Jahre lang aufbehalten hat, und dem man noch einen Theil gebrannte Steinkohlenerde zuscht, um demselben die Fettigteit zu benehmen. Die weiße Farbe des Horns hat ihren Grund in den dazu ausgesuchten wef Ben Hörnern, ihre Durchsichtigkeit aber in der Dünne der Hornplatten. Um vollkommen schöne Horntafeln zu bes kommen, werden die Hörner von einerley Beige gewählt, und es suchen sich deshalb die Chinefer diejenigen Hörner von Thieren aus, welche von einerley Art sind. Was bisher gesagt worden, betrifft vornehmlich die flachen Horn stücke. Verlangt man aber, denselben eine gewölbte oder runde Form zu geben, als die Kugellaternen sind, so ist dergleichen Arbeit schon mit mehrern Schwierigkeiten vers knüpft, weil man dazu andere Geräthschaften röthig hat, und eine größere Geschicklichkeit dazu erforderlich ist. Eine

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und bedeckt sie darinnen mit Kalk. Benige Tage darauf wäscht man sie zum zweytenmal, verwandelt sie in gehe chelten Flachs eder Hanf; man läßt sie in der Sonne bicis chen und trocknen; wirst sie in große Keffel, und nachdem fie stark gekocht haben, so zerstößt man sie in Mörsern, bis sie zu einem flußigen Teig gebracht worden fund. Es giebt auch ein Papier, wovon man großen Gebrauch macht, welches aus dem inwendigen zarten Häutchen des Chu-ku besteht, und von eben diesem Baum ist dieses Papier Kuchu genannt worden. Wenn man die Zweige davon ab hauet; so schälet sich die Rinde leicht in Riemen als so viele Bander ab. Die Blätter dieses Baums haben eine große Aehnlichkeit mit den Blättern des wilden Maulbeer. baums; allein die Frucht hat mehr Aehnlichkeit mit der Feige. Diese Frucht wächst aus den Zweigen ohne irgend einen Stiel hervor. Benn fie vor ihrer volligen Reife abgebrochen wird; so giebt die Wunde einen milchfarbigen Saft, wie die Feige. Kurz dieser Baum hat so viele Gleichheit mit dem Feigen und Maulbeerbaum, daß er für eine Art von einem Maulbeerfeigenbaum oder Adams. feigenbaum gehalten werden kann. Inzwischen gleicht er

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Chinesischer Pallaft, (Baukunst) . Pallast. Jac. dem Erdbeerbaum noch mehr, welcher eine Art von Meer

Chinesischer Pfeffer, L. Pfeffer, Chinesischer Thon, f. Sinesischer. Chinesischer Jimmt, f. Zimmt aus China, Chinesisches Federbarz aus Ricinusol Das Ni cinusol fann vermittelt eines recht trocknen ungelöschten Kalts so verdickt werden, daß es dem chinesischen Feder harze gleicht. Weil diese feste Gallerte weder vom Wasser noch Weingeit angegriffen wird, so tassen sich daraus viel leicht allerley burchsichtige und dabey unzerbrechliche Gefäs Be verfertigen. Vielleicht ist dieses gar das malleable Glas

kirschbaum von mittelmäßiger Größe ist, deffen Rinde weich, weiß und glänzend ist, aber im Sommer fich spal tet, weil ihm die Feuchtigkeit fehlt. Er wächst wie der Meerkirschbaum auf den Gebirgen und in steinigten Erd reichen. Es können eine Menge Pflanzen gebraucht wer den, und werden niralich in China gebraucht, Papier daraus zu machen. Man siehet aber die Baume ver, die den meisten Saft haben, als der Maulbeerbaum, die Ulme, der Stamm des Baums, der die Baumwoke trägt. Man fangt damit an, daß man das äußere zarte Hautchen in Gestalt langer Riemen geschwind hinweg nimmt, last fie im Wasser und in der Sonne bleichen, und gebraucht sie auf die Art, wie vom Bambus gesagt worden ist. Um das Schreibpapier zu leimen, es glanzend zu machen, ihm Steife und Dicke zu geben, und zu verhindern, daß es nicht fließe, oder die Dinte in fich ziehe; so laffen es die Chineser in ein Leim oder Alaunwasser einweichen. Die se Verrichtung nennt man: das Papier alauen. Man hackt 6 lugen von gemeinem sehr klaren und reinen Leim ganz klein, den man in 12 kleine Näpfe kochend Wasser wirst; indem man ihn sorgfältig umrührt, um zu verhin dern, daß er sich nicht in Klumpen formirt. Hernac läßt man darin 12 Unzen weiße und pulverisirte Alaune zerschmelzen. Dieses Gemenge thut man in ein großes Becken, in welchen queerdurch ein runder und glatter dünner Stock gehet. Man faffer den Bogen mit Hülfe eines Stocks, der von einem Ende zum andern gespalter ist; läßt ihn langsam in die flußige Materie hinein, um darin eingetaucht zu werden, man nimmt ihn wieder her aus, indem man ihn leicht über den dünnen Stock schiebt, der queer durch das Becken geht; darauf hängt man ihm auf, indem man in ein Loch der Mauer das äußerste Ende des Stocks hinein steckt, auf welchem er hängt. Das ist die Verfahrungsart der Chineser, um dahin zu gelangen,

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