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Caranoffel, (Schiffahrt) . Karamuzal. Jac. Carbequi, fupferne Afper, ist eine Münze, die in Georgien und besonders zu Teflis, welches die Hauptstadt darinnen ist, gånge und gåbe ist. 40 Carbequis machen einen Abagi, und 10 Carbequis einen Chaouri.

Carbonetti heißt man zu Livorne eine Art Corallen, die sehr dunkel oder ins schwärzlichrothe fallen; daher sie auch verhältnißmäßig wohlfeiler, als die schönen hochro then, gelten.

Carcanes heißt man ostindische Zeuge, die uns die das nisch asiatische Gesellschaft liefert. Sie halten 24 kopenhagner Ellen in die Länge und find & breit.

*

Carcasse. Sie haben ihren Namen von der Stadt Carcassone, allwo solche von einem Spanier erfunden worden.

Carcaffoner Tücher, eine Sorte franzöfifcher Tücher, welche um die Stadt gleiches Namens in Languedeck ge webt, und theils nach der Levante, wie auch nach der Ki.. ste von Guinea, theils nach den französischen Colonien ausgeführt werden. Sie bestehen aus vielerley Sorten, B. Londrins feconds, breiten Londres, Façon d'El. beuf, Façon de Sedan, und sogenannten feinen Tüchern, die insonderheit nach Italien gehen.

Cardamomen, (Handlung) ein in ganz Ostindien und auch bey uns gebräuchlicher Gewürzsaamen. Die Pflanze selbst treibt verschiedene runde Stengel mit langen, zugespitzten Blättern. Die Frucht ist dreyeckigt, hat drey Fächer, and in jedem zwey Reihen von Saamen. Die Malabarischen werden allen andern vorgezogen und vor züglich wird die kleine Art sehr geschäßt. Die Saamen von Ceylon find diesen am nächsten, die von Java find fchlechter, und die an der südlichen Küste von Afrika die schlechtesten. Die chinesischen sind größer und runder, aber selten. Die Malabarischen sind die besten, kleinsten und theuersten; die größern kommen aus Java und sind schlechter; die Ceylonischen sind lang, die schlechtesten und um die Hälfte wohlfeiler als die Javanischen.

Cardinalsbute, eine Art superfeiner rother Hüte für die Cardinále der römischen Kirche, die bloß in England verfertiget werden. Man macht solche von lauter feinen Castorhaaren und sie kosten schon an Ort und Stelle 5 bis 6 Guineen, das Stück.

Caveaux. Filett, f. Filet. Jac.

Caredaris nennt man ostindische baumwollene Zeuge, die die dänisch, asiatische Gesellschaft von Tranquebar zum Verkauf bringt. Sie sind zum Theil 14 kopenhaguer El. len lang und 12 breit. Superfeine Caredaris oder Carras darer, sind in Stücken von 21 bis 22 soicher Ellen lang, und 176, bis & breit. Eine andere Sorte nennt man Do, nacolly.

Carelles, (Zeugmanufactur) s. Karelles. Jac. Carga, Carro, Carre, Carfa, Carse, Carte, Cartier, Charge, ein Getreidemaaß, hält nach Pariser Kubikzollen in Barcellona 8640; in Briare 732; in Cas Hors 1469; in Candia 8048; in Canea 7736; "in Conflanz 130; in Gien 806; in Manfredino 94730; in

Marseille 7968; in Meh 3006; in Nancy 2415; in
Neapel zu 6 Cumoli 96588; in Pont a Mouffen 3868;
in St. Jean de Maurienne 680; in St. Gallen und St.
Gillas 3674; in Cully 806; in Tarasson 2882; in Toulon
23206; und in Verdun 1604; Hafer 950.

Cargaisonlinnen, eine ordinare Sorte Bretagnes,
welche von Rennes aus zum Handel kommen.
Carillon heißt ein Glockenspiel, f. Katillon. Jac.
Carimna, ein schwerer, rother, guter, spanischer
Wein.

Carizets, eine Art Multong, die in Poitu, besonders
zu Fontenay-le- Comite aus Landwolle gewebt wird.
Sie sind einen halben Stab breit, und kosten 36 bis 40
Sous.

Carla (du) Feuersammler, s. d.

Carlo'or, eine braunschweigische Goldmünze; a) dop pelte, 1) gesetzmäßig Schrot, 21 Kar. 9 Gr. Auf die rauche colln. Mark gehen 17 St. Ein Stück wiegt 3744 Richtpf. Korn. Auf eine feine Cölln. Mark gehen 19% St. Ein Stück enthält fein Gold 3392 Richtpf. Werth nach dem 20 fl. Fuß 10 thir. 5 gr. 3 pf. 2)Tac dem Pasfirgewicht, Schrot, Gehalt 21 Kar. 9 Gr. Gehen auf die rauche Cölln. Mark 174 St. Ein Stück wiegt 3708 Richtpf. Korn. Auf eine feine Cölln. Mark gehen 191 St. Ein Stuck enthält fein Gold 3360 Richtpfennig. Werth nach dem 20 fl. Fuß 10 thir. 2 gr. 8 pf b) Einfache, gesetzmäßig, Schror, Gehalt 21 Kar. 9 Gr. Gehen auf die raube Colln. Mark 35 St, Ein Stück wiegt 1872 Richtpf. Korn. Auf eine felne Colln. Mark gehen 3848 St. Ein Stück hält sein Gold 1696 Richtpfennig. Werth im 20 fl. Fuß ist s thlr. 2 gr. 6 pf. 2) Einfache nach dem Paffirgewicht, Schrot. Sn Gehalt 21 Kar. 9 Gr. Gehen auf die rauhe Cölln. D 35. Ein Stück wiegt 1838 Richtpf. Korn. Auf dies feine Colln. Mark gehen 39 St. Ein Stück enthält fein Gold 1665 Richtpf. Werth im 20 fl. Fußs thir. 2 pf. c) Salbe. 1) Gesetzmäßig Schrot In Ges halt 21 Kar. 9 Gr. Gehen auf die rauhe Colln. Mark 70 St. Ein Stück wiegt 936 Richtpf. Korn. Auf eine feine Colln. Mark gehen 772, St. Ein Stück enthält fein Gold 848 Richtpf. Werth im. 20 fl. Fuß 2 thlr. 13 gr. 3 pf. 2) ach dem Passirgewicht Schrot, In Gehalt 21 Kar. 9 Gr. Gehen auf die rauhe Colln. M. 7148 St. Ein Stück wiegt 917 Richtpf. Korn. Auf eine feine Coun. Mark gehen 783 St. Ein Stück enthält sein Gold 831 Richtpfennig. Werth im 20 fl. Fus 2 thlr. 12 gr.

Carlet, (Wundarzt) eine große dreyeckigte Nadel der Wundärzte zum Schnurziehen.

Carlino, eine Neapolitanische Silbermünze, so nach Newtons Probe 45 holl. As wiegt und 14 Lth, 11 Gran halt. Ein Stück enthält 41 holl. As fein Silber, und ist nach dem 20 fl. Fuß 2 gr. 8 pf. werth.

Carlock, der eigentliche Name der Hausenblase.
Carmesin, (Farber). Karmoisin. Jac.
Carmin, f. Karmin,

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Carminativ, f. Karminativ.
Carmoisin, f. Karmoisin. Jac.

Carnet, in Frankreich eine Sorte Leinen auf Art der Bretagnes, welche besonders nach Spanien ausgeführt wird.

Carniol, f. Karniol.

Carobe, ein franz. Handelsgewicht, davon 221184 auf das Patiser Pfund gehen.

1!

Earolin, eine schwedische Silbermünze, fo 216,4 holl. As wiegt und 11 Loth 9 Gr. fein ist. Sie enthält r50,3 holl. As fein Silber und ist nach dem 20 fl. Fuß 9 gr. 10 pf. werth.

Carolind'or, eine deutsche Goldmünze, f. Carelinen. Carolinen. Eine Goldmünze. Man hat Cöllnische, Bayrische, Pfälzische, Anspachische, Hessen Darin Städtische, Fuldaische und Würtembergische, von diesen ist hier die Rede. Noch giebt es Baden. Durlas chische; Montfortische und Hohenzollerische, die aber ge ringhaltiger find. a) Ganze zu 3 Goldfl. Schrot. In Gehalt 18 Karat 6 Gr. Gehen auf die rauhe Colin. M. 24 St. Ein Stück wiegt 2730 Richtpf. Born gehen auf eine feine Cölln. Mark 31 St. Ein Stück enthält fein Gold 2104 Richtpf. und ist nach dem 20 fl. Fuß werth 6 thir. 8 gr. b) halbe Carolin su 14 Goldf, Korn, In Gehalt 18 Karat 6 Er. Auf die rauhe Cölln. Mark gehen 48 Stück. Ein Stück wiegt 1365 Richtpf. Korn. Auf eine feine Colln. Mark gehen 624 St. Ein Stück enthält fein Gold ros2 Richtpf. Werth nach dem 20 fl. Fuß 3 thlr. 4 gr. c) Vierrelcarolin zu 2 Goldfl. Schrot, In Gehalt 18 Karat 6 Gr. Gehen auf die rauhe Cölln. Mark 96 Stück. Ein Stück wiegt 682 Richtpf. Korn. Auf die feine Colln. Mark gehen 124 St. Ein Stück enthält fein Gold 526 Richtpf. Werth im 20 fl. Fuß thir. 14 gr.

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Carolino, eine neapolitanische Silbermünze, fiehe Ca relino.

Carolus, eine alte englische Goldmünze, so 202 hell. As wiegt und 22 Karat fein hält. Ein Stück enthält 170,5 holl. As fein Gold und ist nach dem 20 fl. Fuß 6 thir, 18 gr. 5 pf. werth.

Caronade ist eine Kanone von kützerer Taille, als die gewöhnlichen, die vermittelst einer Schraube und ges wisser am Boden und Kopfstück befindlicher Einschnitte auf bestimmte Entfernung genau gerichtet werden kann, und mit wenigern Kosten mehr Wirkung thút. Der engl. Capitain Carron erfand sie in dem lehtern amerikanischen Kriege Er wollte eben die erste Probe von seiner Erfins bung sehen, als er von einer feindlichen Kugel erschossen wurde.

Carottenkasten, ein Theil der Rapeemaschine, f. d. Caroitentafel. (Tabacksmanufactur.) Ein Tisch, auf welchem die Karotten fertig gemacht und gezogen werden. Diese Tafel steht auf einem starken Gestell, und hat hinten nach der Wandfeite unten eine hölzerne Walze oder Rolle, welche so lang als die Tafel, und auf beyden Seiten mit Larken eifernen Zapfen versehen und fest gemacht ist. An Technologisches Wörterbuch V. Theil.

der linken Seite ist ein kleines Räbchen an den Zapfen ber Rolle fest gemacht, um dieses kleine Rad wird eine Schnur gewunden, deren Ende an der Tafelseite oben darüber an einem Haken oder Nagel befestigt ist; mit dieser Schnur wird die Rolle fest und locker, je nachdem man es nöthig findet, angespannt; auf die Rolle selbst wird so viel Bine faden gewunden, als man zum Karottenziehen in einer Tage verbrauchen kann. Das Ende der Karottenschnur geht von hinten zu über eine auf den Tisch befestigte Heine eiserne Rolle, und jeder Arbeiter, der an dieser Tafel Cas rotten zieht, hat eine solche Rolle vor sich, worüber er die Schnur von der untern großen Schnurrolle hinaufziehe und um die vor sich liegende Karotte herum schnürt, und dabey nach Möglichkeit fest zieht.

Carottenzieben, f. Carottiren.

Carottiren, (Tabacksmanufaktur) diejenige Arbeit, da eine Stange Taback, woraus hernach der Schnupftaback gerieben werden soll, zusammen gepreßt wird. Zu dieser Arbeit hat man folgende Geräthschaft nöthig: Indem man aus hundert Pfunden Blätter etwa dreyßig Karotten zu verferigen pflegt. Hierzu werden sechszig Tücher von mittelgrober roher Leinwand erfordert, wovon jedes Stud drey Viertel Elle lang und eine halbe Elle breit ist. Aus serdem hat man noch eine Anzahl dicke, doch nicht lange Stecknadeln nöthig. Bey dieser Geräthschaft seht der Are beiter eine Mulde voller abgeriebenen Blätter auf einen Tisch, er legt vier Pfunde von diesen abgewogenen Blåts tern der Länge nach auf ein beschriebenes Tuch, indem die kleinsten Blätter in der Mitte angehäuft werden, damit die beyden Enden der Karotte allmählig spiß zu laufen mógen, und die besten Blätter von außen zu stehen kommen. In dieser Lage zieht man die Ecke des Tuches über die andre, geschlagen, mit den Händen fest augezogen und mit einer erwähntën Nadel fest gehalten, daß das herum geschlagene Tuch alle Blätter vollkommen bedeckt, doch daß die Spitzen des Puppenkegels offen bleiben. Auf diese Art werden die hundert Pfunde Blätter in drepßig Puppen eingewickelt. Nunmehr folge der Karettenzug. Dieser erfordert so viel Hanfschnüre, als man Karotten verfertigt; ibre. Dicke kömmt mit den dünnen Trockensei len der Hauswäscherinnen überein. Jedes Seil ist dreißig Ellen lang, und wird dappelt zusammen gelegt, jedes En de aber durch einen Kneten geschlossen, welcher drey Viers tel Elle vom Ende absteht. Man befestigt eine eiserne Schraube, die einen Haken hat, an dem Balken der Werkstätte. In diesen Haken wirft man das Seil, um dasselbe mit Gewalt gerade zu ziehen, damit es sich nicht verschlingen möge. In die Schleife des Seils fleckt man die Puppenspise, um dieselbe fest zu schnüren. Nun dre bet man die Puppe dergestalt herum, daß das Seil eins andet dicht berührt, und nicht das Mindeste von der leis nenen Windel, worin die Puppe eingehüllt ist, unter den Seilwindungen sichtbar bleibt. Sobald der vierte Theil des äußern Umkreises der Puppe umgedreht worden, so zieht der Arbeiter mit derselben das am Haken feste Seil, jo stark er kann, an sich, damit man alle leere Räume Xt

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zwischen

zwischen den Blättern vermeide, worin sich unfehlbar diez Fäulnis mit dem Schimmel einnisten würde. Solcherge ftalt bedeckt man die ganze Puppe mit dem Seile. Ihre, Figur besteht aus zweyen Kegeln, deren Erundflächen an einander granzen und ein Ganzes ausmachen. Endlich schlägt man den noch übrigen Theil des Seils un die Pup. ve, um sie mit den zwey am Knoten befindlichen Enden fest zu binden, damit das Seil sich nicht auflöse, da es von der Burchgedrungenen Brühe verkürzt und angetries ben wird sich mit Gewalt wieder loszuspannen. Die eingeschnürten Puppen werden, so naß sie von der Brühe find, welche aus ihren Windeln überall hervordringt, auf dem Boden getrocknet und öfters umgewandt, damit die Brühe nicht herauslaufe, sondern sich nach und nach in die Blätter einziehen, darin verbreiten und vielleicht erhi Hen möge. Nach vierzehn Tagen werden die Seile losge macht, und man schlägt die Karotten in andere trockene Tücher, worin man sie mit Nadeln befestigt, und eben so wie vorher im Seile fest eingeschnürt, und vierzehn Tage lang, vermittelst des Umwendens auf dem Boden, ab. trocknet; alsdenn löset man die Schnüre auf, und wäscht bey jedem neuen Zuge die Tücher rein, indem man dieses Wasser zur neuen Brühe aufbewahrt. Alsdann ist das Einbinden oder Umwickeln der Karotten, vermittelst die Bindfäden, vorzunehmen. Zu dieser Absicht macht man an dem Ende des Bindfadens einen Knoten; man, drehet seine Fäden nahe vor dem Knoten aus einander, steckt den Knoten hindurch und durch diese Heffnung wird der Bindsaden gedoppelt zu einer Schleife hindurch durchge. fteckt. Man befestigt die zugezogene Schleife an der einen Spitze der Karotte, und drehet den Faden, so oft er her um und an die Schleifenstelle kömmt, zu einer Schleife, auf welche er fest zuzieht, so daß die Schlingenzüge oder Näthe eine gerade Linie ausmachen. Wenn alles berounden ist, schneider man den Bindfaden, dessen Ende versteckt worden, los. Wer in dieser Arbeit ohne Uebung aft, darf nur eine Kaufkarotte losbinden, um den Gang des Fadens zu erfahren und nachzuahmen. ・ Man nennt dieses Einbinden der Karotte das Sisseliren, vom franzó. fischen Worte: ficeller, mit Bindfaden umwinden, so wie Karotte-ebenfalls französischen Ursprungs ist, und von carotte, eine gelbe oder rothe Rübe, nach der Analogie hergenommen ist. Wenn der Fishelirer alle Karotten abge. liefert hat, so werden sie, in kühlen Kammern oder Ma. "gazinen, auf einem Gerüste über einander geschichtet, je doch in den ersten vier Monaten alle vier Tage umgepackt, und wenn sie fünf Monate alt geworden, so sind sie zum •Gebrauche geschickt, oder können in Rappee verwandelt werden. Andere verfertigen die Karotten fißend vor ein nem Karottenzuge, der aus einer hölzernen Walze besteht, deren beyde Enden oder Zapfen in zweyen starken Seiten 'wänden ruhen und spielen. Unterhalb der Walze ist eine Fußstange, die Füße daran zu stämmen, und um selbige befestigt man vinen starken Bindfaden, den man über die Walze wirft. Der Fisselirer siht vor der niedrigen Ma schine, legt die gebeizten Blätter oder die vorbereitete

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Puppe auf den Schooß, stämmt die Füße an das Füßholz, umichlingt die Puppe mit Bindfaden, der über die Walze. läuft, biegt sich mit dem Körper rückwärts und bindet die Karotte so sest als möglich. Man hat große und kleine Karotten, von 2 bis 6 Pfunden, und darüber. Gute Karotten schneiden sich in der Mitte als ein Spak von eins ander, und müssen angenehm und träftig vom Geruch seyn, und wenn sie recht fest verbunden find, so lassen sie sich an einem feuchten Orte wohl 10 Jahre aufheben, ohne zu verderben.

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Carpie, Charpie, (Wundarzt) . Karpey. Jacz Carrarischer Marmor, f. Weißer Marmor. Carrat, ein Gewicht, f. Denier.

Carre, ein Getreidemaaß, f. Carga.

Carre, Grand compte, eine französische Papiersetz te, die nach Pariser Maaß 20 Zoll breit und 15 Zoll 6 L. hoch ist.

Carreaux nennt man baumwollene Zeuge, die zu St, Quentin in der Picardie gewebt werden. Sie sind funfzehn Stabe lang und drey Biertel breit. Eine andere Sorte, welche zu Frauenzimmermanschetten dient, halt sechszehn Stab in die Länge, und ist sieben Achtel brejt. Auch heißt man Carreaur eine Art Quadersteine, die sechs. Spannen lang sind, und somit zu Nantes, Havre de Grace und in einigen andern Seehäfen Frankreichs ein ansehnlicher Handel nach den französischen Inseln getrieben wird.

Carrefour, Kreuzweg, (Reitbahn) ist eine Volte mit geraden Linien oder Durchschnitten, so man die Breuzschule nennt, und das Fundament von allen an dern ist.

Carrelet, f. Karrelet.. Jac.

Carriol, ein leichtes Fuhrwerk mit zwey Rådern,
Carro, eu Getreidemaaß, f. Carga.
Carfa, ein Getreidemaaß, f. Carga.
Carse, ein Getreidemaaß, f. Carga.
Cartansschloß, f. Schloß des Cartans.
Carte, Cartier, ein Getreidemaaß, f. Carga.

Cartesianisches Männchen, Taniber Teufel, (Glasblaser) dies find kleine gläserne Puppen, inwendig hohl, und mit einer garten Deffnung versehen. Man kann auch massive Gläser oder metallene Puppen an eine hohle Glaskugel, die eine kleine Deffuung hat, befestigen. Die Höhlung muß so groß seyn, daß das Ganze etwas Weniges leichter, als ein gleich großes Volumen Wasser wird, und also auf dem Wasser schwimmet. Man vers schließt diese Puppen in eine ganz mit Wasser gefüllte Flasche oder Röhre mit einem engen Halse, der mit einer Blase fest zugebunden wird. Drückt man nun mit dem Finger auf die Blase, so wird dieser Druck das Wasser im Gefäß, welches nirgend ausweichen kann, durch die kleine Oeffnung in die Höhlung der Puppe hineintre ben, und die in derselben befindliche Luft zusammen drücken. Dadurch wird die ganze Puppe schwerer, als vore her, ohne doch ihr Volumen zu ändern, d.i. sie wird spe eifisch schwerer, und finkt nun im Wasser zu Boden.

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Höre man auf zu drücken," so dehut sichy die in der Puppe oder Kugel befindliche Luft wieder aus, treibt das überslužis ge Wasser heraus, und die in ihren vorigen Zustand zu. rück kehrende Puppe wird wiederum specifisch leichter, als das Wasser, und steigt daher wieder in die Höhe. Die Puppen scheinen also dem Befehle desjenigen zu gehorchen, der die Flasche in der Hand hält, den Daumen auf die Blase setzt, und das Drücken und Nachlassen geschickt zu verbergen weiß Man sieht leicht, daß dieser Versuch Sunter den Händen eines Charlatans die Verwunderung der Unwissenden erregen könne.

Carion. Heinrich Cook, ein englischer Geschichts maler, soll die Kunst erfunden haben, die Cartons, nach Art der Wasserfarbenmalerey, mit Terpenthinol zu zeichnen.

Cartouche, f. Kartatsche..

Caruke nannten die Portugiesen eine Art Schiffe, wel sche sie ehedem nach Brasilien oder Indien schickten; sie waren sehr groß und weit, konnten att die 2000 Maun führen, und waren von 2000 Tonnen oder 4 Millionen Pfund. Auch die Maltheser Ritter haben sich derselben ehedem bedient, iso aber find sie nicht mehr im Gé brauch.

Cafa, eine Art baumwollener, ostindischer Zeuge, wel. che die Franzosen von Surate nach Europa bringen. Casboische Methode Areometer zu theilen, (Mes chanikus) s. Areometer zu theilen.

an den Wällen, oder in größen Gassen hecurt. Es giebt so große und wohlgebauete, daß oft auch in gesonderten Zimmeru die Officiere der Regimenter wohnen können, und diesen Theil eines solchen Gebäudes nennt man als. danu: Pavillon. In den alten Zeiten brauchte man das zu geringere niedere Gebäude, nur mit einem Stockwerk; die, für die Infanterie nennt man: Huttes, wahrscheinlich von dem deutschen Wort: Hütte; denn die Deutschen has ten vor den Franzosen Soldatenwohnungen; die für die Cavallerie belegte man mit dem Namen: Baraques. Dem Namen: Casernen, erhielten diese Gebäude nachher von dem lateinischen Wort: Cala, b.i. Hütte. Lubroig der 14te, Konig in Frankreich, ließ zuerst folche große Gebäude für die Soldaten errichten, und gab diesen, ut fie dadurch vor den Baraquen zu unterscheiden, den Na men: Casernes. Die Casernes sind darum den Baraques vorzuziehen, weil sie nicht so viel Platz einnehmen: denn sie haben etliche Stockwerke, und können sich 2, 3, 4, smal so viele Menschen auf einer Grundfläche befinden, als in den Baraques, insonderheit bey den Infantes rie-Cafernen. Man kann diese compendiofer zum Feuern einrichten. Ganze Compagnien, ganze Regimenter, find in einem kleinen Raum eingeschlossen, können daher leichs ter visitirt, und in Ordnung und Bereitschaft gehalten werden; überdies kann man dadurch dem Ausreißen um ein Merkliches verbicgen, und endlich braucht man für die Cafernes, die viele Stockwerke haben, nur ein Dach, Cascante, ein vortrefflicher spanischer Wein, der blank eben so wie für die Baraques, die nur ein Stockiverk has ben; also wird auch da ein Wichtiges erspart. Bey einer von Farbe ist, und womit zu Barzellona gehandelt wird. Cascarille, Scbacarille, eine Baumrinde, die ehe Cavallerie Caserne kann man mit Vortheil, einen innern mals mit der Chinarinde verwechselt ward; komme in zu Hef aubringen, die Caserne würde sonst einen gar zu lan sammen gerollten Röhren zu uns, ist außerlich etwas gen Platz erfordern, und neben dem kann ein solcher Hof grau, innerlich dunkelbraun, dicht, fest, bitter und ge su Mistplähen, Abtritten und Holzverwahrungen dienen. würzhaft vom Geschmack, hat einen starken angenehmen In den Bestallungen kann man z. E. für eine Compagnie Geruch auf glühenden Kohlen. Der Baum, von dem sie 102 Pferdestände anbringen, 80 für die gemeinen Solda sie tommt, wächst auf den Bahamainseln, in einer Höhe von ten, in denen beyden langen Seiten, und 22 für die Of zehn Fuß. Sie wird häufig in den Tabacksmanufaktu ficieve in der Giebelseite. Jeder Pferdestånder ist 9 Fuß ren gebraucht, um dem Taback einen angenehmen Geruch lang, und s breit. Die Ställe haben große Futterkasten. An den beyden Seiten des Gebäudes können Eingänge in zu geben. die Caserne angebracht werden, und durch Treppen hin auf gelanget man zu den oberen Stockwerken. Im zweyten Steckwerke find die Wohnungen der Reuter, die in ordentliche Zimmer und Küchen abgetheilt find. Jede Stube mag z. E. 20 Fuß lang, und 9 Fuß breit seyn, und in jeder Stube können 4 Mann in zwo Schlafstätten, je Eine solche Stube zwey und zwey, zusammen liegen. ist mit einem Ofen versehen; und vor dem Ofen kann mait Es ist gut, wenn man da, einen Kochheerd anbringen. wo die Pferde stehen, nur Mezanninen oder halbe Fens fter anbringt, die aber wenigstens 7 Fuß Mauer unter sich, bis auf den Boden der Pferdestände baben müssen, weil das nahe Fensterlicht den Pferden schädlich ist. Der Stall muß nicht zu niedrig seyn: denn die Pferde dünsten stark aus. Eine Höhe von 12 Fuß mag angehen. Es ist gut, die Zimmer hoch zu machen, weil das für die Gesundheit des Soldaten sehr vortheilhaft ist, 8. E. 12

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Cafches, eine Kupfermünze in Japan, so in der Mit. te ein viereckiges Loch hat, um solche anreißen zu können. Eine Schnur von 600 Stücke machen ein Telle aus. In Achim sind sie von Zinn, davon 1600 ein Mås à 8 gr. 10 pf. Conventionsgeld machen, also ein Stück 0,07 pf.. Cafematte, f. Kasematte.

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Casernes, dieses find große weitläuftige Gebäude, die durch Gänge im Zimmer zur Wohnung der an einem Orte in Garnison liegenden, insonderheit der beweibten Solda. ten, abgetheilt find; diejenigen, so für die Reuter bestimmt werden, haben unten noch Bestallungen. Auf diese Art, und durch die Einrichtung dieser Gebäude gewann man ben wichtigen Vortheil, daß sie den Bürgern nicht zur Last falleri. Ehedem hatte man diese Gebäude nur in Fe stungen; heut zu Tage aber laffen die Fürsten in großen Städten, wo eine starke Besahung liegt, für jedes Regis ment eine eigene Caserne bauen. Man bauet sie meistens

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Fus

Fuß, wie diejenigen der Officiers. Eine Infanteriera ferne hat ungefähr die gleiche Einrichtung, wie diejenige, so die Reuterey bewohnet, mit dem Unterschied, daß sie keine Bestallung hat. Gut ist es, wenn man auf allen Stockwerken einen Vorsaat anbringt, um ben jeder Geles genheit, wo ganze Compagnien oder ihr größer Theil bey. Jammen seyn sollten, fie da in einem eingeschlossenen Raum versammeln ju tönnen. Das Dach in einer solchen Ca. ferne fann in drey Böden vertheilt werden, und man Fann den ganzen Raumunter etliche Compagnien verthel. Jen, um verschiedene Dinge, die ihren Gebrauch haben, da vortheilhaft zu verwahren. Zu Ersparung der Kosten kann man an dieser Art Gebäude alle architectonische Ver zierungen weglassen: denn man kann da herzhaft sparsam seyn, und mehr auf Dauer und Bequemlichkeit, als auf Pracht und Kostbarkeit sehen. Daher kann man auch die Dachfenster, Kappfenster oder Dachluken, ganz einfach und ohne Kehlen machen. Der wichtige Nußen bey dies fer Art von Gebäuden ist eben derjenige, daß der Col. dat oft noch gar mit Weib und Kindern dem Burger nicht beschwerlich fällt, daß der Landesherr daher, wenn er dem Bürger keine Bürde dieser Art aufladet, ein stärkeres Quartiergeld abfodern kann, welches dann noch einen Zins für die Casernes erträgt.

Caß, eine Achimer Münze, f. Caschis. Cassave, eine Art Brodt, f. Manisque. Caffelsche Golderde, f. Goldische Eisenminera. Caffelsche Porzellanfabrik, s. Porzellanfabrik. Caffelsche Rechnungsmünzen, f. Heffische. Cafferillos aplatillados, find ordinåre flandrische und auch deutsche Leinwanden, die unter jenem Namen in großer Menge nach Spanien und Portugall ausgeführt wer den. Eigentlich eine Art Creas. Die schlesischen sind s auh wohl 6 Viertel breit, und im Schock oder Stück von 60 Ellen.

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Cafferollöcher, find viereckigte, nicht weit von dem Rande des Heerdes angebrachte Löcher, in welche ein Rost von eifernen Stangen gelegt ist. Sie dienen zur Erspa rung des Holzes und zur schnelleren Garmachung der Speisen.

Caffia ligna, f. 3immt aus China.
Caffine, (Zeugieber) Gaffeng. Jac.

Caffis- Ratafia su machen. (Deftillateur.) Nehmet die Blätter von schwarzen Johannisbeeren, und infundirt fie einen Monat lang in Branntwein, in diese Infusion thut Mustatenblumen, Nelken, Zimmt, und wenn die Caffis recht durchdrungen ist, so seihet solche durch ein Sieb, und thut Zucker, jedoch ohne Wasser, dazu. Zu vier Hånde voll Blåtter nimmt man 10 Kannen Brannt. wein, 2. Quentchen Muskatenblumen, Unze Zimmt, Quentchen Relfen, alles gepúlvert, und 24 Pfund Zucker.

Caffins Goldpurpur, f. Goldniederschlag.
Cassolette, (Baukunst) f. Kassolette.
Cafsonade, f. Castonade,

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Castagnette, f. Kastagnette, (ein Zeug) Jac. f.a. Englischer Crepon.

Castellanos, ein Goldgewicht in Spanien, wiegt nach hell. As 95.8.

Castelli hydraulischer Ventilator. (Wasserbauf.) Diese Maschine hebt das Wasser aus der Tiefe ohngefähr fo heraus, wie die Ventilatoren in den Erzgruben die bos fen Better aus denselben ziehen. Das Wesentliche dieser Maschine hesteht in einem hohlen Cylinder, in welchen Flächen mit Klappen um seine Achse wie Flügel, gedrehet werden. Durch Umbrehung derselben wird das Wasser, welches am untern Ende herein tritt, am obern wieder her. aus getrieben, und ein von außen senkrecht auf der Achse befestigter Hebel dient zu diesem Umdrehen.

Castello, cin toskanischer Wein, der dem florentiner
Chianti, einer Muscatellerforte, sehr ähnlich, und in
Italien beliebt ist.

Caftes, eine Sorte von bourdeauxer Weinen, die in
Bariques ven 90 Pots zum Handel tommt.
Caltignette, f. Engl. Crepon.
Castonade, Cassonade.

Die Portugiesen stampf ten diesen Zucker zuerst in Kisten (Caffis) bevor sie sel bigen nach Frankreich brachten. Von dem Worte Caffis nannten ihn die Franzosen Cassonade.

Caftorbraun auf Wolle, fiche schwarz dunkel. Castorhut...* In England wurden, die Castorhüte unter Carl I. zuerst bekannt. 1638. machte man ein Ges fet, daß die Hute aus keinem andern Material als Ka Storhaaren verfertigt werden sollten.

Castrol, Vorder. Hinter Caftrol, heißt auf ei nem Schiffe eine Erhöhung des Vorder- und Hintertheils, auf welcher lehtern die Wacht ist.

Cafiriren, Verschneiden, heißt man in vielen Ge genden bey den Pferden wallachen, bey den Hähnen aber kappen oder zum Kapaun machen.

Casuren (Musikus) sind die kleinen Glieder, die durch kurze Ruhepuncte mitten in den Einschnitten verurs sachet werden.

Catafalca, ein mit Wachslichtern ausgeziertes Gerüst, dergleichen man in Italien vornehmen Leuten in Kirchen aufzurichten pflegt.

Catalogi, Calender, Disputationes zu binden. Diese werden, je nachdem sie gedruckt sind, in Quart oder Octav gehörig gefalzt (sie pflegen nicht planirt zu werden,) und wenn alle Bogen gefalat find, so werden sie nach ih ter Signatur A B C sc. zusammen gesucht, daß sie nach ihrer Ordnung zu liegen kommen, und jedes Exemplar für sich nach der Folge voll ist. Wenn das geschehen ist, so werden ihrer 25 oder 39, nachdem sie dick sind, recht gerade gestoßen, und auf einmal in die Presse geseht, wel che scharf zugedreht werden muß. In dieser Presse wers den sie auf dem Rücke, da wo sie zusammen gefalzt sind, alle auf einmal mit Kleister bestrichen, und dieser Kleister mit der breiten dünnen Seite des Hammerkopfe eingerier ben; hernach überstreicht man sie noch einmal mit Kleisterj denn das erstemal zieht sichs in das lockere Papier ein.

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