Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

lacca, aus Siam u. f. w. gebracht wird. Der stärkste Handel mit diesem Artikel geschieht zu Batavia. Calamint, eine Zeugart in Rußland. Sie wird in verschiedenen Gegenden des russischen Reichs in großer Menge gewebt, und über Archangel und Petersburg aus. geführt. Der Artikel wird nach tausend Arschin gehan delt, und ist in Stücken von 60 russischen Ellen. Es giebt feine und ordinaire Sorten. Das Meifte davon geht nach Holland und England.

Calamita bianca, f. Bolus.

Callapatty, eine Art Baftas, die uns die Dânen aus Ostindien zuführen. Man hat ihrer unterschiedlicher Sorten, als solche, die siebzehr und eine halbe Elle in die Länge, und eine und drey Achtel bis sieben Sechzehu theil in die Breite halten; dergl. die achtzehn Ellen lang, und eine und sieben Sechszehntheil breit; bergl. so sechs zehn bis siebzehn Ellen lang, und eine und drey Achtel breit sinds feinere Sorten von siebzehn bis achtzehen El

len u. f. w.

Callewappen, Callvap, ostindische baumwollene Zeu ge, welche die königl. dänische afatische Kompagnie von Tranquebar zum Handel bringt. Es giebt deren verschie dene Arten, nämlich solche, die neun Kopenhagener El len in die Lange, und funfzehn Sechszehntheil bis eine Elle in die Breite halten; ferner, welche zehn und eine halbe bis zwölftehalb Ellen lang, und eine und drey Achtel bis fünf Sechszehntheil breit; und solche, die eilf bis zwölfe lang, und eine und drey Achtel bis sieben Sechszehntheil breit sind. Endlich eine kurze Sorte, die nur acht Ellen lang, und vier Viertel breit ist. Callvap, f. Callewappen.

Calanca Zits, feiner, (Kattuumanufaktur, Mus fterzeichner) dieses ist ein Zits, der zu einem gewissen Preise steigen kann, hiebey kann man die Farben bis auf drep in allen Gattungen vervielfältigen; und mit drey Farben und dem Weißen kann man eine Blume wie na türlich bringen, wenn man die vertaischten Farben zu Hül fe nimmt, als; Roth unter Biolett, um Carmoisin zu machen; Violett unter Blau, um das doppelte Blau zu machen; Gelb unter Violett, um Holzfarbe, Vorgrund und Dunkelgelb zu machen; Gelb auf Blau, um Grün・・ zu machen; Gelb auf Roth, um Soucifarbe zu machen, u. s. w. ; f. a. Kalanca. Jac.

Calanca, balber, Muster, (Kattunfabrik, Mu. fterzeichner) in dieses Kattummusterlegt man nur zweyer ley Roth, ein Violett, ein Grün, ein Gelb und sein Blau, an; man muß aber die Farben am rechten Orte anbrine gen, als z. B. das Violett- unter das Blau, dieses giebt zweyerley Blau; das Biolett unter das Roth, dieses giebt Weinfarbe. Man kann auch verschiedenes Grün machen, wenn man einige Blätter und einige Theile derselben gelb läßt, und kein Grün darauf anlegt, dieses giebt zweyers ley Grün; and vermittelst des Schwarzen, wenn es gut vertheilt wird, kann man ein drittes daraus machen. Man kann auch schöne Holzfarben verfertigen, die zu Blumen dienen können, wenn man Gelb auf Violett trägt, welches schon von dem Schwarzen beschattet ist; dieses giebt drey Farben mit wenigen Kosten."

Calando, (Musikus) heißt abnehmend, und wird der Jenigen Stelle vorgeseht, welche nach und nach schwächer vorgetragen werden soll.

Calcedon. (Glashütte) si Kalcedonier. Jac. Calcernier, ein vortrefflicher Franzwein, der an den Ufern des Rhoneflusses, in der Grafschaft Avignon, ges zeugt wird,

Calciniren, f. Kalzinteren. : Calcotbar, f. Kalkothar. : Calebasse, s. Kalebasse.

Calen, (3inn) 4. Kală. Jac. Calender zu binden, (Buchbinder) fiche Catalogi zu binden.

Calenderuhr Vorgelege dazu auszurechnen, siehe
Borgelege.

Calesche, ein Sonnenbut, f. Kalesche..
Calination, (Probierer) f. Kalzination.
Calingue, (Schiffbau) ( Carlingue.< .Jac.

Calmandas, sind gedruckte oder gemalte ostindische Gewebe, die fast mit den Chits einerley Aussehen haben. Es giebt ihrer allerhand Arten, die vorzüglich zu Bettde acken, Schlafricken, Ueberzügen, Tisch und Taschentür chern angewandt werden.

Calmang, f. Kalmang.

Calmoucks, nennt man eine Gattung Londontücher, welche in Languedok, besonders um Castres häufig verfer tigt, und außerhalb Frankreich abgeseht werden. giebt glatte, gestreifte und auch broschirte. Die breiteren sind fünf Viertel eines Stabs breit, und achtzehn bis zwanzig Stab lang; die schmalen aber halten nur sieben Zwölftel in die Breite, aber vier bis acht und dreyßig in die Länge.

Calmus, Ackerwurt, Acorus, Calanius aromaticus, ein bekanntes Schilfgewachs, das an sumpsigten Orten, in Deichen und dergleichen überall in Menge ge funden wird. Es hat Blätter wie der Schwertel, doch etwas schmåler, auch einen glatten Stengel mit vielen Eleinen Zweigen, und oben schießen kleine Zacken hers vor, wie bey den Haselnüffen. Die Wurzel hat einen scharfen beißenden Geschmack und zierlich angenehmen Geruch. Sie wird in großer Menge mit Zucker überzo gen, und von Konditorn und Materialisten abgelegt. Vorzüglich brauchen die pohlnischen Juden viel von diesem Artikel, und versehen sich damit aus Leipzig, Danzig, Breslau u. a. D. Nicht nur die rohe Wurzel, sondern auch verschiedene Präparate aus dem Calmus werden in den Apotheken geführt. Die besten Wurzeln sind die, fo noch frisch, recht zähe, und von den Zafern wohl gereinis get sind; auch müssen solche eine frische Farbe haben, gu ten Geruch geben, und eine Bitterkeit auf der Zunge spüren lassen, die nichts Widerliches an sich hat. Eine" andere Art Calmus ist die, die wir aus der Levante be kommen; diese ist eigentlich keine Wurzel, sondern besteC 8 2 her

het aus bunnew tengeln, welche auswendig gelb, inden dig aber weiß und mit einen schwammichten Mark ange füller find. Dieser Calmus ist viel stärker gewürzt, als unser einheimischer, ist aber selten zu haben, daher die einheimischen Sorten fast immer start seiner gebraucht

werden.

Calmasaquavit. Mau nehme Calmus Pfund, ngter 4 20th, Zitronenschaalen 2 Loth. Alles klein ges schnitten, gieße 8 Kannen Branntwein darauf, und lasse es 3 Tage lang in gelinder Wärme digeriren, alsdann de stillire und verfüße man es.

Calo di Prezzo, eine unter den Kaufleuten gemeine Redensart, wenn diese oder jené Waare abschlägt, und im Preise leidlicher zu haben ist.

Calquiers, eine Art ostindischer Taffente, die die Fran zosen zum Verkauf bringen. Ihre Länge und Breite ist verschieden.

Calviffon, heißt ein weißer französischer Clairet, der besonders über Cette ausgeführt wird. Er ist in Stück fäffern von. 45 Vierteln.

Cam, eine Bengalische Münze, davon zwey eine Rus pie à 15 gr. Conv. Geld machen; fie gilt 8 Annas, oder 1280 Cauris.

Camarones. Auf den philippinischen Inseln Reh Haute, welche getrocknet, und so jum Handel ausgeführt

werden.

Camaschen, eine Fußbekleidung, deren man sich statt der Stiefeln bedienet.

Camayeur, rother, (Kattunmanufaktur) wird eben To verfertigt, wie doppelt blauer Kattun, nur daß man die Tafeln mit braunem Roth druckt, welches man seines Roth nennet.

Cambaja teine, eine Art oftindischer Granaten, die die Dänen nach Europa bringen. Sie werden nach taufend. Stück gehandelt, und sind wie unsere europäischen Granaten geschliffen.

Cambayer find ostindianische Zeuge, die die Dänen von Tranquebar nach Europa einführen. Die Stücke hal fen entweder eilf bis zwölf Ellen, oder vier, oder vier bis fanf und zwanzig; die einen und die andern sind fünf Viertel bis eine Elle and fünf Sechszehntheil breit. Eine kur: e Sorte, von welcher vier Coupons aufs Stück gerechnet werden, hält in die Länge nur dritthalb Ellen, und in die Breite nur eine Elle und fünf Sechszehntheil. Diese Find eigentlich Schürzen.

Cambrays find batistene Leinwanden, die man sonst in Frankreich auch Claires nennt, eigentlich eine Art dünner Batiste. Man macht solche vorzüglich um Valenciennes und St. Quetin. Die erstern sind zwey Drittel eines Stabs breit und zwölf und einen halben lang; sie kosten nach der Feine 26 bis 190 Livres das Stück. Man macht ba auch welche, die fünf Achtel oder drey Viertel breit find. Diese Sorte kostet etwas mehr, nämlich 28 bis 200 Livres. Die andern, oder die von St. Quentin halten drey Viertel Stab in die Breite, und vierzehn und einen halben in die Länge. Diese und jene Sorten wer

den zu Nivelles in den österreichischen Niederlanden, und zu Hirschberg im schlesischen Gebürge nachgemacht. Die von Nivelles find den französ. sehr nahe; aber die Hirsch berger schon weniger, besonders in den feinern 2rten. Seit einiger Zeit liefert auch Troyes in Champagne dergl. feine Gewebe, die eben so zugerichtet werden, und den ächten Cambraytüchern sehr ähnlich find.

Cambray, schlesische, siehe Leinwandmanufaktur. Cambrefine, heißt man eine levant. Leinwand, die, wegen ihrer Aehnlichkeit mit dem Kammertuche, von den Franzosen diesen Namen erhalten hat. Es wird damit zu Cairo, Smyrna und in mehreren Orten ein wichtiger Handel getrieben. Eine Art davon heißt man Mamoudis. Sie sind zwölf Stab lang.

Cameade, eine Art Pfeffer, der anfangs grün, her. nach aber schwarz wird.

Cameen, sind erhabene Figuren auf Steinen. Jac. T. auch Rameen fols. Theile. Sie haben ihren Namen von ihrem ersten Erfinder Domenico de Camei, einem itas lienischen Künstler.

Camera obfcura. Die älteste Art ist die unbewege liche Camera obscura, die aus einem verfinsterten Zim mer besteht, in welchen nur in dem einen Fensterladen ein kleines Loch gelassen wird; diese wird wieder eingetheilt in die natürliche Camera obscura, wo fein Glas in die Oeffnung gesetzt wird, und die künstliche, wo die Deffnung mit einem Glase bewaffnet wird. Erasmus Rein hold bediente sich schon 1540. des verfinsterten Zimmers, um eine Sonnenfinsterniß zu beobachten; hieraus erhellet, daß der Neapolitanische Mathematiker, Johann Baptista Porta, nicht ihr erster Erfinder seyn kann, weil er sie erst 1560. in feiner natürlichen Magie beschrieb, und da er 1615. starb, so konnte er kaum gebohren seyn, als Reinhold sich des verfinsterten Zimmers bediente. So viel ist aber gewiß, daß ihm beyde genannte Arten der Camera obscura bekannt waren, und daß er sich auch bereits eines Hohlspiegels bediente, um die Gegenstände aufrecht darzustellen. Nachher bediente man sich converer Gläser, die man in zwey Röhren befestigte, welche man so lange schob, bis sie den Gegenstand in verlangter Größe vorstellten. Der Jesuit Scheiner zu Ingolstadt bediente fich zur Bes obachtung einer Sonnenfinsterniß zuerst folgender Einrich tung: er sehte statt des Glases eine bewegliche Kugel in die Oeffnung, die sich wie in einer Nuß drehen ließ; in der Mitte war die Kugel durchbohrt, daß ein Tubus durchgesteckt werden konnte, welchen er nun, wie es die Umstände forderten, hoch, niedrig und seitwárts richten konnte. Durch diesen Tubus fiel das Bild der Sonne auf die Wand, so daß Scheiner die Flecken und die Ums drehung der Sonne um ihre Achse beobachten konnte. Statt des Tubus seßten andere messingene Scheiben, die mir zarten Löchern durchbohrt sind, in die Oeffnung der Kugel. Samuel Reicher, ein Professor zu Kiel, der am Ende des vorigen Jahrhunderts lebte, hatte eine Cas mera obscura, welche kleine Gegenstände vergrößerte. Er beschrieb sie 1678. Zabn seßte in einem verfinsterten Zim

mer

mer zwey erhabene Gläser in einen Laden neben einander, welche dem ohngeachtet nur ein Bild darstellten, aber viel heller, als durch ein Glas zu geschehen pflegt. Die zwey te Art der Camera obscura ist die tragbare, von der es verschiedene Einrichtungen giebt. Gewöhnlich besteht sie aus einem viereckigten tragbaren, inwendig schwarzen Kas ften, deffen eine Seite offen ist, und der oben ein vier eckigtes Loch hat, worin ein viereckigter 9 Zoll großer Kasten ohne Boden geseht wird. In diesem steckt vorne eine Blechröhre, und in dieser eine schiebbare Röhre, mit einem erhabenen Glase, dem ein Planspie. gel gegen über gestellt ist. Auf den Boden des unteren Kastens legt man weißes Papier, seht sie vor die offene Seite, die mit gedoppelten Vorhängen bedeckt ist, nimmt diese über den Kopf und sieht auf das weiße Papier, auf welchem sich die von der Sonne erleuchteten Gegenstände so vorstellen, daß man sie nachzeichnen kann. Marco Antonio, Cellio gab eine tragbare Camera obscura an, die vorzüglich dazu diente, Kupferstiche, Gemälde und Risse geschwind abzuzeichnen. Eine andere, die ebenfalls zum Zeichnen sehr bequem eingerichtet ist, ersand der Mathematiter Reinthaler in Leipzig. Eine ganz neue Camera obscura erfand Herr Georg Friedrich Brander aus Res gensburg gebürtig, hernach zu Augsburg wohnhaft; fie hat nur das Unbequeme, daß sie links zeichnet. Auch fann man die Maschine, welche Hertel erfand, und in feiner Anweisung zum Glasschleifen bekannt machte, für eine besondere Art der Camera obscura ansehen. Er ließ fich eine blecherne hohle Kugel machen, die 1 Fuß im Durchmesser hatte. In diese ließ er viele einer Linsen große Löcher schlagen, und auf die obere Oeffnung der Ku gel einen Rauchfang sehen. Um die Kugel herum befe ftigte er an zwey Reifen eine Wand von Papier, das in Del getrånkt war. Wenn er nun des Nachts in die bles cherne Kugel ein brennendes Licht setzte: so zeigte sich auf der Papierwand die Flamme des Lichts so vielmal, als die Blechkugel Löcher hatte.

Camin, f. Kamin. Jac.

Camisoler, fertige, von Atlas, Moir u. dergl. wie auch gestrickte, damit wird in Italien ein ansehnlicher Handel getrieben. Sie kommen besonders aus Frankreich, Neapel und Mayland.

Camojano, ein sehr guter Wein aus dem toskan. Staate. Campane, also nennt man eine Art Franzen von ges sponnenem Golde, Silber oder Seide, die sich unten in fleinen Flocken endigen, welche kleinen Glöckchen gleichen.

Campanen, eben so nennt man auch eine Art kleiner, leichter und feiner Spitzen, die gemeiniglich von weißem Zwirn oder von Seide von verschiedenen Farben, und auf dem Kissen mit Klöppeln und Stecknadeln, eben so, wie die andern Spißen, gemacht werden.

Campatillas, eine besondere Gattung wöllener Zeuge, die zu Brügge in Flandern gewebt, und nach Spanien ausgeführt wird.

Campechebok, f. Blauholz.
Campement, f. Lager. Jac.

Campfren, (Soldatenstand) im Felde liegen. Canadas, heißt man im Handel eine gewisse Art feis ner Bettdecken, die besonders um Darnetal in der Nor mandie verfertigt, und nach Boston und andern Oerteru in Nordamerika häufig ausgeführt werden. Canadas, ein Gemäß zum Flüßigen, enthält Pariser Kubikzoll in Lissabon 714; in Porto 94.

Canadische Bifamrat, f. Bisamrah.

Canadisches Cercisbols, Cercis Canadenfis, das' Holz ist sehr fest, gelblich von Farbe, uimmt eine gute Politur an, und dienet zu den kleinen Arbeiten der Drechsler und Tischler, und ist ein gutes Farbegewächs. Canadisches Murmelthier, (Rauchhändler) siche Murmelthier.

Canador, Canada, * ein Gemäß zu flüßigen Dins gem, hålt an Pariser Kubikzoll in Portugal 713. Canaliten, f. Tubuliten. Jac.

Canapee, (Gärtner) ein von Rafen zugerichteter Siß.
Canarie, (Musikus) s. Gigue.

Canawatepi, eine Art Purpurholz, s. d.

Canawouw, heißt man in Holland eine geringe Sor te Varinas, die schlechter als die ächte ist, und auch viel wohlfeiler verkauft wird.

Cancanías, eine Art indischer Atlasse, die als mit einem kleinen Kettchen gestreift find. Diejenigen, welche seidenreicher zu seyn scheinen, führen den Namen: Quemtas.

Cancanum, ein seltenes Harz, das ganz verschiedene Farben zeigt, und vielleicht durch Kunft aus allerley harzigen Dingen zusammengesett ist. Es kommt aus Afrika und Brasilien, und wird vorzüglich zum Räuchern gebraucht.

Cancellen, (Orgelb.) f. Kanzellen. Jac.

Cancelliren, Cancellation, nennt man, wenn eine Schrift ausgelöscht, oder durchstrichen wird, absonderlich wenn es mit einem Zeichen in Form eines X oder Gitters geschieht, und mit selbigem eine solche Schrift entweder ganz, oder nur ein Theil davon überzogen wird. Wenn dieselbe ganz ausgelöscht oder durchstrichen ist, so wird sol. che für verdächtig gehalten; es wäre denn, daß in den Hauptstücken nichts ausgelöschet, und überhaupt eine fol che Cancellation ohne Betrug und ohne Gefährde› ge schehen.

Candische Pomeranze, f. Citrone.
Caneel, f. Zimmt.

Canelirte Saulen werden in der Baukunft Säulen genannt, deren Säulenstämme mit Aushöhlungen versehen sind.

Canetille, (Knopfmachersticker) der Name der Krauss cantille. Auch ist es ein starker wellenförmiger, und nach diesen auf der Walze platt gedruckter Goldbrath, womit Blumen und Ordenskreuze eingefaßt werden.

Canevas, Belesmes, eine Art hanfener Leinen, die in Frankreich, vornehmlich in Perche gewebt, und in Menge nach Rouen, Paris, St. Quentin und anderwärts ausgeführt werden. Sie dienen zu Strohsäcken u. dergl. C83 Cana

4

Cangette ist eine Sorte geringer Sersche, die ameiniz, den können, bis fle selbst, einer nach dem andern, aufgen Orten in der Nieder- Normandie, besonders zu Caen › hören. fabricirt wird; daher auch dieser Zeug seinen Namen be kommen hat,

Canboods find bie an einem Tau befestigten Haken, - womit man die Güter und andere Sachen in- und auferhalb dem Schiffe in die Höhe zieht.

Canica ist eine Sorte Gewürz, das auf der Insel Cuba wacht. Es ist eine Art von wilden Zimmt, dessen Geschmack aber mehr den Würzneglein, als dem rechten Zimmte beykömmt.

Canne, ein Getreidemaaß, hålt an Patiser Kubikzollen in Languedoc 8727,7; in Neapel 5443,1.

Cannélé, eine Art feiner Droguette, die besonders zu Rheins gewebt werden. Sie finden in Spanien, Por tugall und Italien Absah. Auch nennt man Cannélés oder Carrales zu Lyon die reichen Atlaße, und zu Rouen gewisse Zeuge aus Seide und Baumwolle, die Z eines Stabs breit sind, und vornehmlich zu Mannskleidern ge braucht werden.

Cannequins, eine Art Cattun, oder von weißer Baum wolle gewebte Tücher, welche viereckigt zusammen gelegt und 8 Ellen lang sind. Sie kommen aus Judien.

[ocr errors]

Cannos nennt man eine Sorte Basins, welche Zittau in der Oberlausih bäufig zum Handel schickt. Sie sind breit, und in Weben ven 72 Leipziger Ellen. Man hat auch solchen, die § breit sind.

Canor, (Schiffbau) s. Kanot. Jac.

Canques sind eine Gattung von Cattunen oder baumwollenen Tüchern, die in China fabricirt werden. Von diesem Gewebe machen die Chineser ihre erste Kleidung, welche eigentlich das chinesische Hemde ist. Es giebt zweyers ley Sorten Canques; als die von Fokien, welche 15 Cos bres in die Länge und 14 Ponts in die Breite haben; und die von Manquin nennt, welche eben die Breite haben, aber 20 Cobres in die Länge betragen.

[ocr errors]

Cantaar, Quintal, der türkische Centner, dieser wiegt 119 Leipziger Pfund. Er wird eingetheilt in 74 Batmans, 44 Okas, 100 Lodras oder Rotteln, 176 Ynsdromen oder Chefs, 117334 Metecals oder Miscals 1øder 17600 Drammen. Das große - tripolische hålt 175 Reloli, jedes zu 720 Drammen 854 Leipziger Pfund zu Aleppo 100 Rololi a 43 Leipz. Pfund.

vortragen soll. Ein solcher Vortrag geschieht in einer måßigen Stärke; die Noten werden mehr geschleift als abgestoßen, und man enthält sich aller solcher Manieren und Arten des Vortrags, die der Singestimme nicht angemess sen sind.

Cantabile, wird denjenigen Musikstücken vorgesetzt, Cannes, Ein Langenmaaß der Kaufleute. Seine die etwas Arienmäßiges und eine mäßige Bewegung ha Größe ist nach Pariser Linien in Avignon 862,4; in Barben, und soll anzeigen, daß man sie besonders singend cellona 696,6; in Florenz in Wolle 1047,4 und in Seide 1032,0; in Livorno Wolle 1947,4 und in Seide 1032,0; in Mahon 709,6; in Majorca 760,3; in Malta 993,5; in Marseille 890,0; in Montpellier 891,6; in Napoli, 935,2; in Provence 888,9; in Nom Leinwand 926,4; in Saragossa 918,43 in Sicilien 858,4; in Toulouse 807,0; in Toulon 859,6; in Genua Canne gr. von 10 Palmi 1168,6; "Leinwand ven 10 Palmi 1113,0; Can nie pice, von 9 Palmi 1001,7.

Canon, (Buchdrucker, Schriftgießer) eine Titelschrift, die man vorzüglich zu Titein gebraucht. Im Deutschen heißt sie grobe und kleine Canon Fractur, im Lateinis fahen grobe und kleine Canon Antiqua. Eben dergl. Buchstabengröße findet man auch auf Titeln in andern Sprachen, z. B. griechischen, hebräischen, französischen, Italienischen u. f. 1.7

Canon, (Landwirthschaft) Güter, welche erst an Unterthanen von Herrschaften verkauft werden, werden gemeiniglich nur mit einer gewissen beständigen, jährlichen Abgabe an Geld belegt; diese heißt der Kanon.

Canon, (Schlösser) wird an einem Schlosse einer Thüre, Kasten u. dergl. das Rohr genannt, in welches der Schlüssel tritt, wenn man solches öffnen will. Canon, eine Sorte etwas Langer und runder Töpfe von Fajanze.

Cannonao, ein lieblicher Muscateller, der um Cagliari in Sardinien gezeugt wird.

Canon perpetuus, (Mufikus) ist eine künstliche Fu ge von wenig Tacten, darinnen 4, 6, 8 und mehr San ger (nämlich ein jeder nach dem darüber geschriebenen Wiederholungszeichen) accurat fingen und kein Ende fius

[ocr errors]

Cantimarons sind z bis ; ven Cocosstricken zusammen gebundene Canots, welche dreyeckigte Seegel von Matten führen, und derer sich die Schwarzen auf der Küste vor Coromandel zum Fischfange bedienen.

Cantal, f. Quandal,

Cantar, ein Delgemäß in Portugall, ift so viel als x
Alquire, hält 430 P. K. 3. zu Valentia 573.
Cantate, f. Kantate. Jac.

Cante perdrix, ein sehr angenehmer Provencerwein,
und eine Art feinen Muscatellers, die in Frankreich und
auswärts auf die besten Tafeln gesucht wird. Sie kömnit
dem berühmten St. Laurent ziemlich nahe.
Cantilles, s. Kanotillje.

Canto, f. Discant, Jac.

Canto figurato, f. figurirter Gesang.

Canto firmo, oder Cantus firmus, (Musikus) wird die ursprüngliche Melodie oder der einmal fest gefeßte Ge fang eines Chorals genannt, zu welcher noch andere Stim men gehören. Wahrscheinlich waren die Lieder ursprüngs lich einstimmig, und die Gemeine fang fie im Unisonus oder in Octaven. Als man aber mehr über die Harmonie nachdachte, wurde der Gesang vierstimmig, und so nennt man die ursprüngliche Melodie zum Unterschied der andern Stimmen Cantus firmus.

Canzone nennen die Italiener eine Melodie, welche ohne Text gesungen wird.

[ocr errors]

1. Caoutchouc," "s. Harz, elastisches.

Capas Buisorbaum, (Baumwolle) f. Kapock. Capat a la Turque, (Pußmacherin) eine Haube, die fich von der Bonnet a Marchette durch den Namen, durch die hohe Gestalt, durch den Turban und durch die Hahnfedern unterscheidet.

Capi refti, (Korallenmanufactur) eine Gattung der dritten Sorte des Sortiments livorner Kovallen, fallen beym Sortiren aus und werden einzeln verkauft, in 6 Fars ben und Nummern, das Pfund 41-42 Pezzo.

Capital, (Jager) f. Kapital. Jac.

Capitalchen in den lateinischen Schriften. (Buchdruder.) Sie sind in jeder Schrift wie die Bersalien ges staltet, und unterscheiden sich von den leßtern bloß dadurch, daß sie kleiner find. Man bedient sich derselben zu eigen. thümlichen Namen oder sonst zu. Wörtern, die sich aus mancherley Ursachen von andern im Druck unterscheiden sollen.

Capotcapern nennt man im Handel die schlechteste Sorte der französischen Capern.

Capottücher, eine Art langhåriger Zeuge, die beson ders zu Ryssel in Flandern gewebt werden.

Capriata, ein Sicilianischer Wein, s. d. Capriccio, f. Kapriccio. Jac.. Caprice, (Musikus) s. Kapriccio. Jae. Capftan, (Schifffahrt) s. Cabestan. Jac. Captiverie, also nennt man bey der Handlung mit den Schwarzen, so von den Franzosen in Senegal getrie ben wird, große Oerter, die zur Verwahrung der Gefangenen, welche man erhandelt, bestimmt sind, und darin nen man sie aufbehält, bis ihrer genug beysammen sind, daß fie auf die Schiffe gebracht und in die Inseln geschickt werden. Die größten und sichersten Captiveries oder Der ter zur Verwahrung der Sklaven, welche die französische Kompagnie von Senegal in dem ganzen Umfange ihrer Conceffion haben, find die auf der Insel Goree oder Gonree,

Capucines, in Provence, besonders zu Air, Toulon und Marseille, die allerfeinste und theuerste Sorte der dasigen Capern..

Capuck, f. Kapock..

Capwein kommt von dem Vorgebirge der guten Hoff nung zu uns. Zwischen der Nordwestecke Steenbergshök und der Tafelbay, etwa auf haibem Wege liegt das be rühmte Constantia, wo der Wein dieses Namens wächst, der in Europa so bekannt ist und so sehr gesucht wird. Dies fer berühmte Weinberg besteht bloß aus zwey Wohnungen. Bey den Weinen, die man in Constantia zieht, unter fcheidet man die von Groß und Klein Constantia von ein ander. Das erstere gehört dem Herrn von der Spin, das andere einem andern Befiher. Die Compagnie bekömmt von diesen Weinen für einen bestimmten Preiß, das übrige wird an die sich dazu meldende Käufer verlassen. Nach dem de la Caille muß der Constantiawein, den man in Europa in so großer Menge verkauft, verfälscht feyn, denn in den besten Jahren können die zwey Weh.

uungen zusammen nicht mehr als 60 Legers rothen, und 80 bis 90 Legers weißen Wein aufbringen. Ein Legers hält ohngefähr 600 Pinten Pariser Maaß, und wiegt ohnge fähr 1200 Pfund. In gewöhnlichen Jahren bekömmt man nur 120 Legers in allen. Die geringen Sorten koms men mit den Schiffen der ostindischen Kompagnie, nach Europa, und werden alsdann öffentlich verkauft. Die Preiße davon waren 1774. folgende:

Cappwein, rother 205990, holl. fl.

--

weißer 100 710 Holl. fl. Pierrew rother 2001 730 Holl. fl. weißer 115 145 holl. fl. Pontac rother 795 holl. fl.

[ocr errors]

--

Constantia rother 385 1010 fl. 1775%
weißer 160 — 1020 ft.

Die spezifische Schwere des Capweins ist 1,018.
Car, ein Getraidemaaß in Camm, in Waisen und
Korn hält solches 16, in Gerste 19, in Haber 22 Mäzen.
Der Kubitinhalt ist 27807 K. 3. in Waizen und Korn.
In Gerste 34277 und in Haber 35808 P. K. 3.

Carabe, f, Bernstein.

Carabelli heißen die kleinen Gebünde, in welchen der Sicilianische Wein verführt wird.

Caraco, ein Frauenzimmerkleid.

Caragach, eine feine Sorte des Baumwollengarns, welche aus Smirna nach Marseille gebracht wird. Man verkauft sie da nach Kronen von 64 Sous.

Caraguata guacu, s. Karaguata.

Caraibische Reifekörbe. Diese Art Körbe find dope, pelt so lang als breit. Einige machen sie 3 Fuß lang und 18 bis 20 Zoll breit; andere hingegen machen sie nur 8 bis 10 Daumen lang, und verhältnismäßig breit. Uebri gens macht man sie von beliebiger Höhe. Der Boden ist. völlig platt, die Seiten aber find ganz gerade, und ruhen. senkrecht darauf. Der obere Theil oder Deckel des Kors bes hat dieselbe Gestalt, als das untere Stuck, auf wels ches er sehr genau paßt; er ist aber um höher, als das. untere Stück. In diesen, sowohl großen als auch kleinen Körben verwahren die Caraiben alle ihre Kleinigkeiten von Hausgeräthschaften und Puß, worauf sie solche an die Pis roguen befestigen, damit nichts verloren gehe, wenn sie etwa umschlagen sollten, welches oft geschieht.

Carangeots, Goniometer, f. Goniometer. Carannagummi fließt aus einem Baume, welcher häufig um Carthagena in Neuspanien, wie auch in Oftins dien zu finden. Die Rinde und Zweige find braunröth lich, die Blüte roth und das Laub bleibt auch im Winter über. Das Gummi ist in breiten Stücken, gelbschwarz, fett und ölicht und hat keinen lieblichen Geruch. Wenn es frisch ist, ist es hart und zähe und läßt sich dehnen, wenn es aber alt ist, wird es hart und brüchig. Je weis Ber es ist, je besser ist es, absonderlich wenn es weich wie Pflaster, und doch nicht klebricht ist. An Kräften und Wirkung wird es dem Tacomahaca gleich gehalten. Die Chirurgi pflegen es in Del aufzulösen und Pflaster daraus zu machen.

CAFA

« ZurückWeiter »