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Buschbolzreviere, (Forstw.) heißen diejenigen, wel che aus solchen Laubholzarten bestehen, die nicht zu Báu. men anwachsen, und aus denen weder Nuß noch spaltiges Knuppelholz, sondern nur Reißig oder Wellens und Wasenholz gehauen wird, und die auf dem Stamme auch nicht als Strauchholz lange Zeit ausdauern.

Buschmesser, (Forstwesen) sind etwas frumm von Eisen geschmiedete Messer mit einem krummen hölzernen, Stiele versehen, so zum Buschholzschneiden gebraucht

werden.

Baschweide, Salix triandra. Dieser Strauch, weil er das Beschneiden verträgt, wird zu niedrigen, mittelmå Big dichten Hecken empfohlen. Die biegsamen Zweige wers den von Korbmachern gesucht. — Die Rinde ist an den jungen, festen, sehr biegsamen Zweigen gemeiniglich braun grünlicht, zuweilen auch braunröthlicht, an den ältern gelbbraun.

-Busen der Schmelzform, (Hüttenwerk) ist die zu nehmende Weite, derselben, welche dem Gebläse zuges kehrt ist.

Busbet, ein Getreidemaaß, dessen Inhalt nach Paris fer Kubikzollen, in

England zu 4 Pecks

Winchester

05773
1801

1799
1778

Busny, baumwollene ostindische Zeuge, die die dáni sche asiatische Gesellschaft zum Handel liefert. Sie sind in Stücken von 28-29 Ellen. Busny sannach halten 21 — 22 Ellen, und 13 in der Breite.

Busproppen, (Artillerie) f, Proppen. Jac. Bussard, Buffe, ein Gemäß zu flüßigen Dingen in Frankreich, halt Pipe, oder Queve, oder Pariser Muid. An Kubikinhalt aber 69623 P. K. 3.

Busse, (Gemäß) s. Bussard.

Bußbut, mittelfeiner Hut. (Hutmacher.) Sie enthalten größtentheils feine englische Lämmerwolle, wozu etwan der 7te Theil dänische Bolle beygemischt, und das Ganze mit Kameelhaaren überzogen wird: Zuweilen sest man etwas Haasen oder Kaninchenhaare hinzu, wel ches etwan des Ganzen beträgt.

Bußnagel, (Nagelschmidt.) Diese Corte Någel wiegen-nach der Gothaischen Nagelschmidtstare das Hun dert Pf. und kosten, wenn 100 Pf. Eisen zu 4 thlr 26 gr. 8 pf. gerechnet wird, 4 gr. Auf der Fabrik zu Moda wiegt das Tausend 43 Pf. und kosten 18 gr.

Bufforbaum, (Baumwolle) f. Kapock.. Büster, so nennt man in Niedersachsen den Blase balg.

Buftes, eine Art leichter und ovalrunder Büchsen oder Schachteln von Tannenholz, darinnen man die Damasce ner Rosinen bringt.

Bastrohr nennt man in Niedersachsen bas Blaserohr.
Båte, Bienenzucht) 1. Beute. Sac

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Batenlüde, (Torfgråberey in Oftfriesland.) Die Arbeiter so nicht graben, als: Bunker, Karsetter, Has ker und Kroder. Diese ziehen auch, außer dem erstern, nicht den vollen Tagelohn.

Bute ronde, (Bereiter) ist auf der Reitschule eine runde Scheibe von Holz, eines halben Werkschuhes dick, so im Mittelpuncte ein Loch hat, damit ruhet die Scheibe auf einer eisernen Stange, die oben durch das Loch durchs geht, daß die Scheibe gern auf demselben umlauft. An dieser Scheibe ist ein eiserner Ring an der Seite befestigt, darein wird eine lange Corde eingeschnallt; das andere. Ende der Corde aber mit einem Federhaken in die Erer ciezhalfter befestigt, und dem Pferde auf der Nase angee. macht. Diese Scheibe dient zum Umlauf anfänglich für junge Pferde; ist aber nicht sehr mehr im Gebrauch. Buischerstahl, f. Gerben des Messerstahls. Butt, S. Botte.

Butt a Butt, (Ballspiel.), Man sagt von einer Pars! thie, sie ist but a but, wenn die Spieler sehen, daß sie: gleiche Stärke haben, und keiner dem andern was voraus giebt. Aber wenn die Parthien einander nicht gleich find, das ist, wenn die eine etwas schwächer oder etwas stårkers ist, so accordirt die Parthie der Geschicktesten den Schwa chern größere oder geringere Vortheile. Der geringste ist die Hälfte von 15, oder die Hälfte von 30; es ist erlaubt, fich allemal 15 oder 30 in 2 Spielen voraus zu nehmen.

Butter (Handlung) kömmt nicht nur im Kleinen durch die Bauern und Landleute in Handel, wenn sie solche zu Markte bringen, sondern ist auch im Großen eine Waare der Kaufleute, die in Tonnen und halben Tonnen, Fäß-chen u. dergl. wieder abgesetzt wird. Man kann sie fug lich in dreyerley Arten abtheilen, in frische, gesalzene and geschmolzene, denen man noch die schmierige benfügen könnte, welche ganz flüßig geworden, weil man sie ents weder nicht recht gesalzen, oder nach ihrer Einsatzung nicht recht verwahrt hat. Die frische ist eigentlich diejeni ge, welche von den Landleuten selbst, bald nach ihrer Vers fertigung, zum Verkauf gebracht wird. Man unterschei det sie in Grasbutter und Strohbutter, woven; die erste den Vorzug hat, und von solchen Kühen kömmt, die auf der Weide gehen und nicht im Stalle gefüttert werden, als welche nur die andere geben. Man theilet sie auch. wohl in Sommer und Winter oder May und Stop pelbutter, welche mit den obigen einerley sind. Die gesaljene Butter ist zwar auch frische Butter, doch hat man schon eine gehörige Menge Salz darunter geknätet, um fie desto besser aufzubewahren, und sie kann von den vorhergehenden beyden Arten seyn. Sie wird in Töpfe und Fässer geschlagen, und also verschickt. Ddan bekommt: bergleichen viel aus Grrland, Holland, Friesland, Flang dern, auch wohl Frankreich, und sonderlich aus Bretagne, nicht weniger aus Dannemark und Hollstein. Vornehms lich kömmt viel Butter aus Hollstein, Schleswig und Jút land nach den Seeftädten Hamburg und Lübeck, welche ins gesammt für sehr sett auf den Speisen gehalten wird. Die Irrländische kommt in Fäßchen von 80 bis 250 Pfunden.

Die

r

Butterftolle, (Bäcker) ein Gebacknes, das mit Milch und Hefen eingemacht wird; man nimmt 1 Wehe Mohl, auf selbige wird eine Kanne Milch und Kännichen He 4 sen gerechnet, nebst Pfund guter Butter, welches talt darein geknätet werden muß, 10 Eyer, halb mit Eyweiß und halb ohne Eyweiß, selbige pflegt man immer in die Hefen zu schlagen, Loth Muscatenblumen, 3 Pf. große und kleine Rosinen, Pf. Mandeln, Pf. Zitronat, ein wenig Zucker und Salz, die Milch aber muß nicht ane ders als laulicht seyn, wenn dieses beysammen, macht man einen nicht allzu festen Teig, doch daß er trocken ausge wirkt ist, dann muß er gåhren, bis man siehet, daß es ge. nug ist, alsdann läßt man selbigen von dem Bäcker austoütz ken und auf Papier bringen, da es dann wieder aufgähren muß, und ehe es in den Ofen kommt, wird es mit Wasser bestrichen, wenn es aber aus dem Ofen kömmt, wird es mit Bier bestrichen.

Butterzopf, (Bäcker) ist von der Butterftolle, in Ansehung ihrer wesentlichen Stücke, in nichts unterschies den, als daß der Teig geflochten wird.

Die Holländische, wozu auch die Leidener gerechnet wird,
ist weit besser, und wird nach der Tonne zu 320 Pfund
für 100 und mehr holländische Gulden verkauft. Die
frießländische ist etwas geringer, und kostet ohngefähr 70
Gulden die Tonne. Die aus Flandern wird in Kübeln
von 20 bis 60 Pfund verschickt, und ist die von Dirmuis
den am meisten in Rufe. Die französische oder bretagner
ist mit der irrländischen fast in gleichem Werthe, und die
Beste kömmt von Pravalais, so wie die irrländische aus
Dublin. Von der dänischen und hollsteinischen Butter,
von welcher viel nach Portugall, Spanien, Frankreich
und Amerika geht, muß eine Tonne 16 Liespfund oder
224 Pfund Hamburger Gewicht, und so nach Verhält.
niß eine halbe, Viertel- und Achteltonne oder ein Tenn.
chen haben. Was darüber oder darunter ist, wird uns
ter dem Namen des Ueber oder Untergewichts vergi
tet. Eben so ist es auch mit der hollsteinischen, welche von
den großen Meyerhöfen in die Lande kommt: daher man
fie mit einem eigenen Namen Hofebutter nennt. Man
hat mit den Besitzern dieser Höfe, den Meyern oder soge
nannten Holländern, einen gewissen Jahrkauf, wo ein fes
fter Preiß für die Tonne bedungen wird. Dieser und der
holländischen Butter bedient man sich, ihres füßen und lieb
fichen Geschmacks wegen, vielfältig auf dem Brodte. Sie
haben auch beyde eine schöne Farbe, die aber nur der Som
merbutter natürlich ist, und daher meistentheils durchtet wird.
Kunst gemacht worden. Die geschmolzene Butter erhält
man insgemein aus Frankreich, und besonders der Nor-
mandie und den Provinzen, die reichliche Viehweide has
ben. Sie wird in großen Kesseln über dem Feuer zerlas
fen und fleißig abgeschäure, um die Milch und andere
Unreinigkeiten, die vieles beytragen, daß sie verdirbt, das
von abzusondern, damit sie fich långer halten könne; wie
den eine solche gut geschmolzene und recht derb in die Ges
fäße eingedrückte Butter woh zwey Jahre lang gut bleibt.
Sie wird in Topfen von 6 vis zu 40 Pfunden verschickt.
Man nennt sie auch Schmelzbutter, dergleichen sich gute
Hausmütter von ihrer Landesbutter oft selbst machen. Die
specifische Schwere der Butter ist 0,9423. f. a. Milch.

Butterbüchse von Fayence. In der Casselschen Paillesteinfayencefabrik kostet das Stück modellirt 8 Alb. geformt 6 Alb. 1gedreht s Alb. 4 Hell. auf einem Teller

8 216.

Butterdose, f. Butterbüchse.

Butterhändler, Butterbåndlerin, heißt ein Kaufmann oder eine Frau, die Handlung mit der Butter treis ben; nur mit dem Unterschiede, daß das erste beständig von einem Kaufmanne verstanden wird, der im Ganzen handelt, das andere aber gemeiniglich von einer Frau ges fagt wird, welche dieselbe vereinzelt.

Buttermilcherz, ein Silbererz, fo durch Schwefel sererzt mit Spießglastönig und Schwerspat. Es erscheint in Gestalt dünner Häutchen auf dem körnigen Spate. Buttermühle, s. Holländische.

Buttknecht, (Papiermacher) f. Büttgeselle. Jac.
Buttlerey, (Schifffahrt) s. Raum.
Bartloch, (Papiermacher) ist ein großer Trog, dars
innen das Zeug gerühret und zum Papiermachen zuberei-

Büttsteg. (Papiermacher.) Man hat einen großen und einen Eleinen. Des tleinen bedient sich der Bütten. gesell, das geschöpfte Papier auf den Formen dem Gaut scher zu zuschieben, und des großen bedient fich lehterer, die abgedruckten Formen dem erstern wieder zurück zu schicken.

jenige Stuhl des Gesellens, der das Papier macht. Bürtstubl, (Papiermacher) ist bey den Bütten der

Bur. (Mühlenbau.) Da das Mühleneisen durch den Bodenstein geht, und in das Bodensteinloch ein Spund von zâhem Holze gemacht wird, so hat er den Namen Bur erhalten. Dieser Bur wird von einander gespalten, Eisenhalses mit einem Hohlmeißel ausschlagen, und bes daß man die zwickelrunde Oeffnung nach der Stärke des quem in den Bodenstein einkeilen kann.

Bur, Buchs, eine Art Weißbier im Bayrischen.
Buzelleinwand, (Böhmische) s. Creze.

Butzel heißt man die gebleichten Garlirleinen, welche Zittau und die Gegend in großer Menge nach England lie fert. Sie find fünf Viertel breit, und in Stücken, wo von das Paar 52 Ellen hält. Sie gelten sechs bis siebentehalb Thaler.

Burzeln, also nennen die Bäcker die Grümeln, welche sich oft in dem Sauerorte finden, wenn man den Sauer teig einweicht; auch diejenigen, welche zuweilen beym Einknåten im Teige gefunden werden.

Bagen, (Bergw.) s. Puke.' Jac.

Butzen.

Butzen, (Glasblaser) heißt derjenige Ort eines auf Kohle mit dem Löthrohre geblafenen Glastügelchen, wo es auf der Kohle aufgelegen hat, und welcher Fleck, wenn man dasselbe durch ein Licht betrachtet, fichtbar ist.

Butbols, (Schuster) das runde Holz, roomit sie die Abfäße glatt machen.

Buzzstein, (Schuster) siehe Buhholz.

B. V. als chymisches Zeichen heißt es Dampfbad.

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Crystall u. s. w.

C

C. auf den französischen Münzsorten, wo die Münz städte durch Buchstaben angedeutet werden, bedeutet die Stadt Loo in der Normandies und C C Besançon, Auf den preuß. Münzen zeigt C Clevisches Gepräge an. C. (Musitus.) Mit diesem Buchstaben bezeichnet - man den ersten oder untersten Ton jeder Octave unfrer ́ heutigen Tonleiter. Bedeutet auch einen Schlüssel, wel cher anzeigt, daß auf der Linie, wo er stehet, die Noten bes Tons C anfangen.

Cabbe, Fischer) ist ein fackförmiges Neß, 3 bis 4 Klaftern tief, davon jeder Flügel 60 bis 70 Klafter lang ist und durch 4 Mann in 2 Kähnen geführt wird. Cabeer, ist eine Rechnungsmünze, deren man sich zu Mocha im glücklichen Arabien bedient.

Cabell, f. Kabel'

Cabesas, eine Art spanischer Wolle, die aus Estreina pura kommt.

Cabese, so heißt die beste Sorte der wahren Benzoe. Der Baum, der sie liefert, hat ungetheilte, ovale, lan zenförmige Blätter, 8 Staubfäden und Nüsse statt der Beeren, er wächst in Sumatra. Die Niederländer be. zahlen für den Centner zu 125 Pfund, 18 bis 20 Rthlr.

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Cabillets, (Rakettenmacher) sind zwey kurze Lincale, deren eins von Eisen, das andere von Holz ist, und die man eins über das andere in die Rakette steckt, damit sie Die Schenkel derselben ausbreiten, und sie verhindern, sich wieder zusammen zu ziehen.

Cablian, f. Rabbelau

Cabochon, ist 1) ein Wort der Juwelirer und beden tet überhaupt einen jeden Edelgestein, der nur geschliffen worden, und den man noch zu keiner ordentlichen Form oder eckigt geschnitten hat; sondern dem man seine natür liche Figur gelassen, die er gehabt, als er aus dem Bergs werke gekommen ist. Es giebt Cabochons von unterschied. licher Gestalt; unter andern runde, ovalrunde und krum me. Jedoch ist dieses Wort von den Rubinen mehr im Gebrauch, als von allen andern Edelgesteinen. Das Frauenzimmer nennt auch 2) Cabochon dasjenige, was sie vordem einen Rond nannten, welches sie auf ihre Köpfe thun, und ihre Nachtzeuge damit anstecken, Laboletto, f. Genueser.

Cabotage, (Schifffahrt) bedeutet eigentlich die Wis senschaft und Kenntniß der Schifflandungen, der guten

und bequemen Gegenden zu ankern, der Sand- und Fel fenbänke, der Strohme, der Ebbe und Fluth, kurz, der Lage und Beschaffenheit aller Theile von den Küsten eines Meers. Sonst aber braucht man dieses Wort auch von der Handlung, welche in der Nähe von einem Orte zum andern, oder von einem Hafen zum andern, die Lange an den Küsten hin, ohne das Land aus dem Gesichte zu ver lieren, getrieben wird.

Caboter, Cabotter, f. Cabotage,
Cabsa, f. Bengalische Seide.

Cabureibabalsam. Dieser if mit dem peruanischen

einerley.

Cabuja, f. Kabuja. Jac.

Cacaobohne, Rakawi, Chokoladennåffe genannt, Kind die Kerne aus der Frucht eines Baums Theobroma Cacao im südlichen Amerika und einigen westindischen Ins feln, dessen Stamm 13-14 Fuß hoch wächst und eine von Rizen und Erhebungen sehr ungleiche Rinde hat. Die glatten Blätter sind denen am Citronenbaum fehr ähnlich. Die Frucht, welche der Baum trägt, ist länglicht, spi hig, hat zehn erhabene Furchen und lange Warzen, ist anfänglich grünlichtreiß, hernach gelb, und endlich hell. roth, enthält fünf Reihen von bräunlichen Saamen, die aus einer dünnen Schaale mit einem dichten, trocknen, fetten Kern bestehen. Der Kakaobaum auf der karaischen Küste ist der beste; die Ninde desselben ist mit kleinen Flim mern besprengt, die Kerne sind auch größer und haben einen füßern Geschmack. Der Kakao Berbiche kömmt von den großen antillischen Juseln, und ist dem caraibischen am nächsten; der schlechteste ist der von Caienn und Martinique. In Guianna giebt es ganze Wälder von Kakaos bäumen, deren Früchte dort den Affen zur Nahrung die nen. Der Baum trägt des Jahrs zweyraal. Die Spac nier und Portugiesen lernten den Nugen dieser Früchte zuerst kennen, und seit 1649. wurden sie allgemeiner in Europa bekannt, ein Gegenstand der Handlung aber erst seit 1680. Die Kakaobohnen sind der Hauptbestandtheil der bekannten Chokolade, deren Erfinder die Amerikaner sind, welchen die Spanier fie kennen lernten. Auf den Antilles werden auch mit Ambra und andern wohlriechenden Sa chen nebst Zucker aus den Kakaobohnen Confitüren gemacht; auf den Apotheken aber braucht man das aus den Bohnen ausgepreßte Del unter dem Namen Cakaobutter zu verschiedenen Absichten mit großem Nugen. Im Hans del sind folgende Sorten der Kakaobohnen wohl zu unterfcheiden: 1) Cacao Caraccas und Guajaquil aus Neuspa..

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nien, die Beste unter allen kömmt in ledernen Säcken, die
Ceronen genannt werden; die Bohnen sind långlicht und
dabey unförmlichy rund, müssen groß und dick seyn; äußer
lich sind sie grau, inwendig rothbraun, fie müssen inwen
dig nicht trocken, sondern fett, auch nicht schimmlicht seyn.
2) Cacao Berbice oder Berbiche, die nächste an Güte
nach der vorigen, kömmt in Fässern, die Bohnen sind.
äußerlich grau, inwendig rothbraun, aber etwas dünner
und kleiner, und nicht so fein von Geschmack als die vo
rigen. 3) Surinamische Kakaobohnen find wohlfeiler als
die vorigen, aber besser als die folgenden, doch gelten sie
nur den vierten Theil der Caraccischen. 4) Kakao von
Cayenne und Martinique ist schlechter, von ersterm giebt
es rothe und graue Bohnen, wovon die letztern vorgezo-
gen werden. 5) Kakao Maragnan, fälschlich Marignon
genannt, fimmt von Maranhaon aus dem portugiesischen
Amerika, hat langlichte und dabey platte Bohnen, die
dußerlich roth und innerlich braunroth von Farbe find.
Sie müssen beym Einkauf äußerlich schön roth von Farbe,
dick und groß, und inwendig nicht schimmlicht oder wurm
stichig seyn. In den spanischen Häfen unterscheidet man
ble Kakaobohnen noch genauer nach den Gegenden, woher
fle kommen.
-

Cacaobuiter. Dieses ist eine blichte, feste, weiße
Materie, welche eine festere Consistenz, als die Butter,
¿und sogar als das Unschlitt hat. Man erhält sie aus den
Cacaobohnen. Sie ist ein wirkliches geronnenes Del. Die
Berfertigungsart ist folgende: die Cacaobohnen werden in
einer eisernen Pfanne gelinde geröstet, so daß sich ihre
Schaalen leicht ablösen, sind diese davon abgesondert, so
reiber man dieselben in einem Mörser, so erwärmt worden,
zu einem Teige, welchen man mit Wasser vermischt, und
stark kochen läßt, wodurch sich das Del absondert und oben
auf schwimmt, man läßt solches zerrinnen und nimmt es
alsdann ab, welches eine weiße Farbe hat.
Cacaoconfect, f. Kakaoconfect.

(Cacaoteig, f. Chocolade. Cachou, f. Japanische Erde. Cadene, f. Kadene. Jac.

Cadenz in der Melodie, (Musikus) bedeutet den Fall oder Schluß der Melodie, bey welcher der Sänger verschiedene melodische Figuren und Veränderungen anbringen kann, hierauf der Vorbereitungsnote des Schluß ses sich nähert, und vor Eintretung der Schlußnote gemeiniglich einen Triller schlägt.

Cadeòl, Oleum de Cade, ist in Frankreich und den angrenzenden Ländern bekannter, als bey uns in Deutsch lans. Man gewinnt solches von einer Gattung Wachol. dersträuche, die aber viel größere Beeren tragen, als die gewöhnlichen. Das Del ist sehr klebrich und kaustisch, der gemeine Mann in Frankreich bedient sich desselben wider Zahnschmerzen. Es besänftigt auch wirklich, vere dirbt aber die emailartige Materie, zernagt die Wurzel, und macht, daß die Zähne vor der Zeit ausfallen. Auch bey Kindern wird es außerlich gegen die Würmer gebraucht. Die Schäfer und Roßärzte wenden es in verschiedenen Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Krankheiten des Viehes an. Wenn dieses Oel noch frisch
ist, hat es eine klare gelbe Farbe, aber je alter es wird,
je mehr verdickt es sich. Der Geruch sowohl des frischen
als auch des alten Cadeóls ist nicht angenehm,
Cadice, (Troguet) s. Cadisse.
Cadillac, ein weißer Franzwein,

Cadis, ein feiner, wollener, gekreuzter und auf Tuche art zubereiteter Zeug, welcher in Languedock und vornehm lich in der Gegend von Montauban verfertigt wird. Er ist von verschiedener Güte, Stärke und Feine. Die stare ken braucht man zu Beinkleidern und die feinen zu leis dungen für die Mönche und Geistlichen. Die feinsten ha ben ein sehr zartes Kreuz, und find mit wenigen Haaren beschwert; daher sie auch geschorne oder glatte Cadis heißen. Sie liegen insgesammt eine halbe Elle breit, und die Stücken halten 38-42 Pariser Ellen in der Lange. Sonst nennt man auch eine andere Art geringen wollenen gekreuzten Zeuges, der eigentlich nur eine sehr schmale und leichte Sergette ift, Cadis. Er liegt nur 2 Span nen breit und folglich keine völlige halbe Elle Par. Maak, und die Stücken find gemeiniglich 30-31 Ellen lang. Man verfertiget fie ebenfalls in Languedock und in einigen daran stoßenden Gegenden. Es geschehen ansehnliche Lieferungen davon in fremde Länder; und vornehmlich vers schicken die Lyoner die meisten davon.

Cadixer Rechnungsmünzen. Diese sind und haben, folgende Verhältnisse:

Maravedis de Plata

1 Quartos.

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Letterer wird beym Wechsel zu 20 Sueldos à 12 Dines”.
ros gerechnet, 1 Real de Plata = 3 gr. 13 pf. Convent.
Geld - Buch und Rechnung wird nach Reales zu 16
Quartos oder 34 Maravedis de P. gerechnet.

Cadizer Rechnungs. Reales de Plata werden zu. 34 Maravedis gerechnet, und zu 3,19 holl. As fein Gold oder 47,35 As fein Silber gewürdiget. Der Werth ist nach dem 20 fl. Fuß 3 gr. 1 pf.

Cadmie, f. Kadmie. Jac.

Cadoufrucht. (Kattunmanufactur.) Diese wächst in den indianischen Gehölzen auf einem Baume von mit telmäßiger Höhe. Er wird fast überall gefunden, vor nehmlich aber in Malealam, einem gebirgigen Lande, wel ches sich längst der Küste von Malabar weit erstreckt. Diese, Sr

getrock

getrocknete Frucht, welche so groß ist als eine Muscas teuuuß, wird in Indien von den Aerzten gebraucht, und tommt insonderheit mit unter die Arznenmittel, welche man den Kindbetterinnen giebt. Sie ist überaus herbe am Geschmack; doch wenn man ein Stück davon eine Zeit lang in dem Munde behält, so findet man, daß sie einigerma Hen einen Geschmack wie Süßholz hat. Wenn man ein Stück davon im Munde mittelmäßig naß gemacht und ges kanet hat und selches zwischen den Fingern nimmt, so bes merkt man, daß sie sehr klebrig ist. Diesen beyden Eigen schaften, nämlich ihrer Herbe und ihrer Klebrigkeit, ist zum Theil die Festigkeit der Farben auf den indianischen Kattunen zu zuschreiben, vornehmlich ihrer Herbe; we nigstens ist dieses die Meynung der indianischen Maler. Cadrillirter Taffet, (Seidenmanufactur) s. Quas drillentafft. Jac.

Caduciren, (Bergw.) f. Kaduciren. Jac.

Caens, eine Art französischer Serschen, welche einer französischen Elle breit sind, und hier und dort in der Nor mandie gewebt werden. Die Stücke halten se Ellen in die Lange. Auch heißt man so noch gewisse Sorten Tisch leinen, die in und um Argentan, Falaise, Caen, Vire u. f. w. gemacht werden. Die sind einer Elle breit und 50 Ellen lang.

Caffa, (Zeugmanufactur) f. Kaffa. Jac.
Caffe, S. Roffe.

Cafiffi, ein Gemäß zum Flüßigen, enthält P. K. 3. in Mesfina Del 436; in Sicilien Wein 570.

Caffife, ein Getreidemaaß, hält in Pariser Kubikzol len zu Algier 16112; zu Alicante 11890; zu Argel 16112; zu Tripoli zu 20 Liberi 16472; zu Tunis 18051; zu Valencia zu 104 Arrobas 9374.

Cabier, L. Kahier.

Cabis, Cabis, ein Getreidemaaß, hält in Pariser Kubikfuß zu Bilbao 900; zu Benicarlo 10077; zu Cadir 787; zu Malaga 7621.

Cabis, ein Getreidemaaß, f. Cahis.

Cahorswein wird der dickste und die beste Gattung der rothen Pontakweine genannt, welche über Bourdeaux verschifft werden.

Cahve, f. Koffe.

Cajantes, find Zeuge, die gewöhnlich aus Wolle, manchmal auch aus Seide und Wolle zugleich gewebt wer den. Man verfertigt solche besonders in und um Ryssel, und in andern Gegenden der Niederlande. Die Art fand vor einiger Zeit starken Abgang in Holland. Man nennt fie da auch noch: Plemates, Calandres oder Grosgrains. Sie find drey Viertel bis sieben Achtel einer Ryßler Elle breit, und etliche zwanzig bis vierzig solcher Ellen lang. Seht wird der Zeug auch bey uns, besonders zu Hanau, Offenbach und Gera verfertiget.

Cajaffe, find Türkische Fahrzeuge, die zwar groß sind, aber niedrigen Bord haben; in Egypten sind sie sehr im Gebrauch.

Caillotis heißt man in dem französischen Handel die Sode, welche in ganzen Stücken ist; diese wird der, so zermalmet werden, vorgezogen, und theuver verkauft.

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Cajopurôi. Cajoputi wird ein in Ostindien wachsender Baum genannt, von welchem man ein feines destillir. tes Del erhält, welches den Aerzten in Europa kaum bekannt ist. Cajo bedeutet in der Maleyischen Sprache eis nen Baum, und pute bedeutet weiß. Der Baum ist mit einer weißen Rinde (epidermis), wie unsere Birke, bekleidet. Die Botanisten nennen diesen Baum: Melaleuca leucadendra, und er wächst auf den Moluckischen. Inseln wild; die Blätter sind es, woraus das feine und vortreffliche Oel destillirt wird. Wenn das Del ächt und nicht mit einem andern Spiritus vermischt ist, so sieht es grasgrün aus, ist wie ein Spiritus, und fo fein und rein, daß es gar kein Rückbleibsel nachläßt, wenn es angezün det oder zum Abdampfen hingestellt wird. Da es also gar nichts Wasserichtes enthält, so kommt es dem reinen Spis ritus am nächsten. Es riecht wie Kampher, zugleich mit einer Beymischung von Terpenthin. Mens der Geruch häufig und start ist, so scheint es anfangs nicht angenehm, in kleiner Quantität aber uns umher gesprit, wird es. lieblich. Im Großen wird das Del auf der Insel Banda destillirt, auf Bouteillen gezapft, und von da nach Batas via und Holland verführt. Keine Insekten können das Cajoputol vertragen, daher es ein ganz gutes Mittel wis. der die Motten, welche sich in Kleidern einfinden, und. durch die feinsten Ritzen drängen, und alles verzehren, auf den Schiffen wider die kleinen Ameisen, welche sich was füß ist, oder ihnen sonsten schmeckt.

Catih, der Naine des Zolles in Achim,

Calae, Calem, Calaemum, f. Kalae. Jac. Calabresa, neapolitanische Seide, welche größtentheils roh über Genua ausgeführt wird. Es giebt derselben uns, terschiedliche Sorten, die mit den Buchstaben M. M. B O.O. B., O.B. V., V. und M. bezeichnet werden. Die feinste Sorte führt das lehtere Zeichen. Die Waare wird Pfundweise und mit sechs und ein halb Procent Thara gehandelt.

*

Calabrese, ein Sicilianer Wein, f. d.
Caladaris, f. Kaladaris. Jac.

Calaison, (Schiffbau) f. Kalaison. Jac.

Calamachie, `eine Art seidener Zeuge auf Atlasart, die zu Genua gewebt werden. Sie halten 24 Palmen in dee Breite und sind verschieden in der Länge.

Calamangis, Calamanganis, find baumwollene oft indische Zeuge, die die holland. und englische Kompagnie, nach Europa bringt. Die feineren oder sogenannten Pon nicail, sind 14 holland. Ellen breit, und 21. bis 22. EL. len lang; die andern, welche den Zunamen: Manna. paar, führen, sind von gleichem Maaße, aber gröber in der Art, und deswegen auch schon wohlfeiler.

Calamatta, eine Art italienischer Seide, welche uns zugerichtet über Genua ausgeführt wird.

› Calambac, ein wohlriechendes und kostbares Holz, das aus Ostindien, besonders von der Küste von Mal1912 lacca,

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