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schneidebretter, Schmierbretter ic. Auch werden solche statt der Pappe zum Einbinden gebraucht. Brettnagel. (Nagelschmidt.) (Nagelschmidt.) Von dieser Sorte" Någel giebt es ganze und halbe. Nach der gothaischen Nagelschmidtstare muß das Hundert von den ganzen 14 und von halben 1 Pfund wiegen, und wenn 100 Pfund Eisen 4 thlr. 20 gr. 8 pf. gelten, so kostet das Hundert von erften 4 gr. 9 pf. und von den zweyten 3 gr. 6 pf. Auf der Fabrik zu Roda wiegen 1000 halbe Brettnagel 8 Pfund und kosten 1 thlr. Ganze 10 Pf. und kosten i thlr. 3 gr.. Große 104 Pf. und kosten 1 thlr. 11 gr. Breitschneidemühle, s. Schneidemühle. Brettschneider, (Schuster) s. Brettmeister. Jac. Brettschneiderfåge, s. Brettsäge. Jac. Brett zum Aufschaben, (Buchbinder) s. Aufscha bebrett.

Brett zum Schnüren, (Buchbinder) f. Schnür. bretter.

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Brevis, (Mufikus) heißt diejenige Note, derer Dauer zwey ganze Lacte ist. Sie kommt gemeiniglich in Chos rålen oder Fugen vor, oder beym Schluß eines ganzen Musikstücks.

Brianzonerkreide, gråner Talg. Sie ist weich und besteht deutlich aus kleinen Blättchen, welche dicht in einander verwachsen sind, und sich mit dem Nagel nicht absondern lassen; sie schreibt weiß und kann daher wie gemeine Kreide gebraucht werden. Im Feuer wird sie ganz Brüchig und spröde, und schmelzt nur in dem allergewalt samsten Feuer eines sehr guten Brennspiegels oder Brenn. glases. Man findet sie meistens nesterweise in Gangge Birgen; selten macht sie eigene Gånge; gemeiniglich ist sie weiß und dann halbdurchsichtig; zuweilen auch gelb oder grünlich, und dann immer undurchsichtig. Man findet fie in den Serpentinsteinbrüchen bey Impruneta. Sie gehört zu den aus Bittersalz und Thon zusammengefeßten Steinen.

Brianzoner Manna, s. Lerchenharz. Jac.
Bricq, f. Brigantine.
Brickbesaan, s. Gickfeegel.

Bricoll, (Wasserbau) der Rückfall eines Stroms. Briechler, so nennt man in Augsburg die Leinwand. tramer.

Briefkarten. Diese bestehn aus 2 Dußend Spielen. Briefcopeybuch heißt bey den Kaufleuten dasjenige Buch, darein alle Briefe, so an Ausländische abgehen, abgeschrieben werden. Selbiges dient dazu, daß man dars aus sich Nachricht erholen kann, an welchem Tage man an diesen oder jenen geschrieben, was für Waaren, Preis fe, Wechselcourse u. s. w. man darinnen berichtet, welche Vorschläge in dieser oder jener Waare geschehen.

Briefmaler, Patronisten, Jlluminiften, Papier. fårber. Diese beschäftigen fich z. B. in Nürnberg das mit, daß sie die gemeinen Bilderbogen, welche 1 und 2 Kr. kosten, durch Patronen malen, deshalb sind auch die Kartenmaler hieher zu zählen, (f. Jac.) Schon 1449. gab es in Nürnberg dergl.

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Brieflabad aus Landtaback zu machen. Ein gu ter Brieftaback von einem angenehmen Knastergeruche entsteht (s. Taback fermentiren) aus den fermentirten untern Landblättern, denen man die groben Stengel benommen, nachdem man sie halb getrocknet, geschnitten und völlig ges trocknet, wenn man auf einen Viertel Zentner sieben Loth Kopalgummi und vierzehn Loth Kandiszucker zuseht. Bey de Materien werden klein gestoßen in Theebouwaffer ges kocht, und wenn die Abkochung kalt geworden, so gießt man fast anderthalb Quentchen Cedrool hinzu, um den Taback damit anzufeuchten und acht Tage lang eingepreßt stehen zu lassen, und in Briefen oder Päcken zu verkaus fen. Auf ein Pfund Rauchtaback rechnet man ein Quents chen Kopal, ein halb Loth Kandiszucker und s bis 6 Tro pfen Cedrool.

Brieg, (Schiffbau) die leichteste zweymaftige Tackels asche mit doppelt übersetzten Masten, oder Masten, wels. che zwey Stangen haben.

Brigadis, eine Gattung Schaaffelle, die auf Rehles derart zugerichtet find, und besonders zu Annonay verfers tigt werden. Sie gelten 19 bis 20 Sous das Pfund Lioner Gewicht.

Brigantine, engl. und holland, Bricq. Ein Fahrg zeug bey den Engländern am gewöhnlichsten. Es hat zwey Masten. Am Fockmast die gewöhnlichen Seegel; am gros ßen Mast aber fehlt das große oder Schonfahrseegel, statt dessen hat es eine sehr große Besaan, an einer Gabel uns ten mit einem Baum oder Gickseegel. Das Gebäude ist gewöhnlich fregattenartig. Sie ist von der Schnau nur darinnen unterschieden, daß die Schnau auch ein großes Segel hat, und noch an einer nahe hinter dem greßen Mast aufgerichteten Spier, die auf dem Deck in einer Spur, und oben im großen Mars, zwischen den beyden Langsaalings, zwischen denen die große Stenge steht, bes festiget ist, eine Besaan führet, deren Gaffel auf dieser Seite ruhet oder fährt. Beyde Arten von Schiffen haben auch wohl einen Druel. Schnauen pflegen gewöhnlich gra ßer als Brigantinen zu seyn.

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Brilbac'sche Electrifirmaschine, siehe Electrifirmas schine.

Brillanten. In Holland gilt das Karat doppels geschliffene: von 1 Gran 80 holl. Fl. von 2, 85; von 3,903 von 4, 115; von 5, 150; von 6, 180 holl. Guls den. Einfach geschnittene: von Gran 62 holl. Fl. von 6—8, 64; von 12, 50-66; von 16, 68; von, 20, 55-74; von 30, 80; von 40, 85; von 50, 5090; von 60, 95; von 70, 98; von 80-90, 100; ven 100, 105; holl. Gulden. Von 150-300 St. auf. * Karat, 18 Stüber.

Brillanteing, f. Fingerring. Fac.

Brillenmacher. Schon 1482, hatte Nürnberg or dentliche Brillenmacher.

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Brillen Einige sehen die Zeit ihrer Erfindung in das Jahr 1205. und schreiben sie den Italienern zu, haupten aber, daß der erste Erfinder feine Kunst sehr gez heim gehalten habe. Diese Jahrzahl scheint mir verdächs

tig,

tig, vielleicht soll bie o eine 9 seyn; wenigstens kenne ich für dieses Jahr weiter keinen Beweis, als den unten an geführten. Der Engländer Roger Baco, der 1284, starb, gedenkt der Brillen, und in Deutschland waren sie schon 1270. bekannt; denn Mißner, ein alter deutscher Dichter, der um diese Zeit schrieb, gedenkt ihrer in der Minnesän ger und sagt ausdrücklich, daß alte Leute sich ihrer zum Lesen bedient hatten. Doctor Franziscus Redi fand eine afte Handschrift, in welcher, wie er dem Paul Falconieri in einem Briefe schrieb, der Brillen ohngefähr um das Jahr 1299. als einer neuen Erfindung gedacht wird, wels The Zeit derjenigen nahe komme, in welcher einige die Er findung der Brillen dem Florentiner Salvino Degli Ars mati suschreiben. Redi berichtet ferner, daß der erste Er finder seine Kunst geheim gehalten habe. Aber Alexander de Spina, ein Mönch des Dominikanerklosters der heil. Catharina zu. Pisa, habe der Sache weiter nachgedacht und die Kunst, Brillengläser zu schleifen, aufs neue er funden. Aus einem Manuscript einer alten Chronik des benannten Klosters erhellet, daß Alexander de Spina 1313. Starb. Man sieht hieraus, daß weder Salvino Degli Armati, noch Alerander de Spina die ersten Ersin der der Brillen sind, weil man fie schon 1270. in Deutsch land kannte. Im Jahr 1691; wurden die Brillen aus Bernstein von Christian Porschinen zu Königsberg in Prens Ben erfunden, wenn der Bernstein geschliffen war, fott er ihn in Leindl, wodurch er die gelbe Farbe verlor und Burchsichtig wurde.

Brillen, es brillt sich, (Buchdrucker) heißt, wens an der untersten Zeile der Columne der Abguß von den Buchstaben mit fömunt, welches einen Uebelstaud macht, dem man mit einem Meißel abhelfen kann. Man muß fich aber in Acht nehmen, daß man der Schrift keinen Schaden thut.

Brillenfabriken in Lürnberg. Es ist nicht leicht ein Ort auzutreffen, wo so viel Brillen verfertigt werden, ats in Nürnberg. Eine ausführliche Nachricht von diesem Handwerke giebt Hr. Nicolai in seiner Reise durch Deutsch tand und die Schweitz. Die mehresten Brillen werden aber in dem Zuchthause und in einem andern Arbeitshause von eingesperrten lüderlichen Gesindel auf großen Steinen geschliffen. Seder Arbeiter hat 12 bis 15 Stöckchen in beyden Händen, worauf die Gläser mit Pech aufgefüttet sind, und weis dieselben mit einer großen Fertigkeit her inzudrehen. Diese Arbeit beschäftigt beständig bey 300 Menschen. Es ist aber eine höchst gefährliche Arbeit. Der feine Glasstaub, derafie beständig wie eine Atmosphäre, Angiebt verursacht über kurz oder lang Lungensucht und Auszehrung. Auch bey gesunden Tagen sehen sie schon so blaß wie Leichen aus, und doch treiben sie diese Arbeit, wegen eines Ueberschusses, der ihnen davon zufließt, sehr gern. Es verrichten aber dieses Geschäft auch viele andere Einwohner frepraillig in ihren Häusern. Es ist traurig, daß diese dem Staate so vortheilhafte Manufa etur dem Leben des Menschen so gefährlich ist. Eine breyjährige Zuchthausstrafe zum Glasreiben ist gemeinig;

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lich so viel als Todesstrafe. Vor einiger Zeit wurde fn Vorschlag gebracht, die Gläser nicht trocken, sondern nag reiben zu lassen, um dadurch den tödtlichen Staub zu ent fernen. Die Arbeiter giengen hart daran, weil sie glaub ten, die. Art gienge langsamer von statten. Sie mußten durch Geschenke, welche ihnen sowohl die Obrigkeit, als das Brillenmacherhandwerk zu verschiedenenmalen reichen ließ, bewogen werden, den Versuch zu machen. Die auf folche Art geschliffenen Gläser werden hernach von den Brillenmachern eingefeht. Die Gattungen und Preise der in Nürnberg verfertigten Brillen sind: 1) Ordinaire Brillen No. 6 bis 8. 100 Lad. 18 fl. 2) Feine derglei chen No. 6 bis 8. 100 Lad. 28 fl. 45 Xr. 3) Feine Cry stallbrillen Dußend 42 Er. 4) Feine Facettenbrillen Duh. 48 Kr. 5) Feine italienische Hornbrillen mit Futteralen 1 Dußend 2 fl. is Xr.

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Brillenspiel, (Mechanik.) ein mechanisches Spielwerk, welches aus einem kleinen 4 Zoll langen und eben so breis ten Kästchen besteht, woran der Schiebedeckel nicht ganz aufgezogen werden kann. Außer diesem Kästchen ist noch. ein anderes, nebst 4 kleinen Brettern, welche darein pass sen und von verschiedenen Farben sind. Man läßt vou einem andern eins von diesen vier Brettern, ohne daß man es selbst gesehen hat, in den kleinen Kasten legen stellt ihn sodann oben auf den Deckel, des ersten Kastens, und zieht den Schiebedeckel so weit heraus, als man kann. In die Oeffnung sieht man init der dazu gehörigen colorir ten Brille hinein, und bemerkt in einem kleinen Spiegel den Anfangsbuchstaben der Farbe, welche in den kleincu Kasten gelegt worden.

Brillenstein. Dieses ist ein schwarzer Onyr, auf welg chem noch zwey größere Duyrringe neben einander durch einen dritten kleinern fo mit einander verbunden sind, daß fie einigermaßen einer Brille gleichen.

Brinden ist eine oftindianische Frucht, die auswendig, nur etwas, inwendig aber blutroth ist und einen sanren Geschmack hat. Die Indianer pflegen sie zu essen. Man bringt sowohl die ganze Frucht getrocknet mit zu uns her aus, weil man sich deren zur Färberey bedient, als auch mir die abgeschalten Schalen, die man zum Effigmachen braucht.

Brins, eine in Frankreich flächsene Leinwand, die bes fonders um Dinan in Bretagne gewebt, und häufig nach' den Kolonien in Westindien, wie auch nach Amerika aus geführt wird. Die Sorten dieser Waare bestehen aus se genannten Grands- oder Hauts- Brins, welche 5 Viertel der dasigen Elle breit, und 90 bis 100 Ellen lang, diese Sorte wird besonders zu Betttüchern gebraucht. Petits brins find nur 25 Zoll breit, und werden meist in Frank reich selbst zu Hemden und dergl. angewandt. Brins nur schlecht weg, heißt man I bis 7 breite, welche vornehm lich nach den Kolonien ausgeführt werden.

Brion, eine gute Sorte der rothen Weine voir Bourdeaur. Sie geht häufig nach Holland; da unterscheidet man den Artikel in sogenannten Hoog, Brion und gemee's ne Soort.

Brionne,

Brionne, Breaume, Bernay, eine Art von ziem lich klarer und weißer Flachsteinwand, die von dem Eite, wo sie am ersten und häufigsten gemacht worden, den Na men hat. Sie ist von unterschiedener Beschaffenheit; so daß es feine, mittelmäßigere und gröbere giebt, die man gemeiniglich zu Fenstervorhängen bisweilen aber auch zu Hemden und anderm Leinenzeuge braucht. Die Stücken halten 100- 124 Ellen Pariser Maaß, und sind ordents lich zwey Drittel oder sieben Achtel breit. Man verferti get sie außer Brionne nunmehr auch an vielen andern Or ten in der Normandie.

Brioche, ist eine Art eines Gebacknisses, welches von Eyern, Käse, Milch und Butter gemacht wird. Brisans, (Schifffahrt) s. Brecher. Brisgauer Wein, f. Elsaßer Wein. Bristoler Leder, s. Engl. „Kalbleder. Broc, ein Gemäß zu flüßigen Dingen, dessen Ku bikinhalt an Pariser Kubikzell 94 Zell ist.

Brocatell, Brocatstein, Thebischer Marmor, gefleckter Marmor, der den Namen Brocatstein daher mag erhalten haben, weil er einige Wehnlichkeit mit dem feidenen bunten Zeuge hat, das man Brocat nennt, der einen grünlichen und bräunlichen Grund zeiget, oder auch an der Farbe roth ist, und gelbe Flecken darunter gemengt, der aus verschiedenen Steinarten zusammengesetzt ist, wo die eingemischten Steine einer andern Natur sind, als die Mutter ist, der in Säuren nicht aufbrauset, im Feuer zu Glase schmelzt, dessen darin liegende Steinarten man leicht mit dem Auge unterscheiden kann, und Flecken von unendlichen Farben und Abänderungen hat. Man fand den schönsten dieser Art bey Theben, und der seinen Nußen fonderlich auch in der schönen Baukunst äußert.

Brock, (Schifffahrt) f. Broocken.

Brockohlen, Stückohlen, barte Steinkohlen. Ziemlich harte Steinkohlen, welche sich deshalb in großen Stücken gewinnen lassen. Sie verwittern auch, vornehm. lich wenn sie nur wenig Schwefelties in sich halten, am langsamsten. Sie lassen sich nicht so leicht anzünden als die übrigen, blähen sich auf, setzen bey dem Brennen oben eine Rinde an, und brechen felten in eine Flamme aus, sondern geben nach unten zu eine starke anhaltende. Hiße, brennen sehr sparsam, und lassen nach dem Verbrennen gemeiniglich nur wenige löcherichte Schlacke oder Asche nach sich.

Brocatstein, f. Brocatell.

Bröckeln, f. Eisen bröckelt sich.

Brodt. Die Kunst es so zu bereiten, wie wir es fest haben, ist allmählig zu ihrer Vollkommenheit gekom men, und war anfangs sehr geringe, stieg aber, wie der Geschmack der Menschen sich verfeinerte. Die erste Nahr rung der Menschen bestand aus Baumfrüchten und von einigen wird erzählt, daß sie sich, so lange sie noch im Stande der Wildheit lebten, von Eicheln nåhrten. Wenn man angefangen habe, das Getreide zur Nahrung zu ge brauchen, ist nicht bekannt; nach der Erzählung der Grier then hat die Is oder Ceres zuerst in Sicilien, dann Tedinologisches Wörterbuch V. Theil.

auch in Athen dem Triptolemus den Gebrauch des Getrei des gezeigt, und Aurelius Victor meldet, daß Evander, ter 2740, nach Italien kam, die Lateiner das Getreide zu faen und zur Speise zu zubereiten gelehret habe. Anfangs wurden die Körner vermuthlich, wie andere Feldfrüchte, roh genossen, welches auch noch zu Chrifti Zeiten üblich war. Dann fieng man an, das Getreide wie ein Gemü se zu kochen, ohngefähr so, wie der Reis bey uns zubereitet wird; oder man machte einen Brey daraus, weicher noch in spätern Zeiten die Lieblingstoft der Römer war, daher man ihnen auch den Namen der Breyesser gab. Hernach fiel man darauf, das Getreide zu rösten und zu stoßen, welches noch zu Mosis Zeiten bey den Opfern geschah. Daß sich diese Sitte auch auf andere Bilter fortgepflanzt habe, erhellet aus dem Feste, wel. ches Numa 715 Jahre vor C. G. in Rom verordnete, an weichem man im Februar das Rößten oder Braten des Korns feyerte; auch wird noch jeht in der Türkey an manchen Orten das Getreide geröstet genossen. Wenn man die Kunst, aus dem Getreide Mehl zu machen, erfunden habe, ist eben so ungewiß. Die Alten, besonders die Romer, schreiben die Erfindung das Getreide zu mahlen und das Mehl zu backen dem Pilumnus, einem Könige der Nutuler, zu. Anfangs quetschte man wohl das Getreide zwischen den Steinen, um es einigermaaßen zu enthülsen; später stampfte man es im Mörser, welches in der Folge die Römer nachthaten. Zu Abrahams Zeiten hatte man schon Weißenmehl oder feines Mehl, welches man Sem melmehl naunte; es war aber gewöhnlich die Koft der Reis chen, da hingegen fich die Armen mit Gerstenmehl begnügten. Man verstand auch damals schon aus dem Mebl einen Teig zu bereiten, denselben zu knåten, und eine Art von Brodt oder Kuchen daraus zu backen. Zu Josephs Zeit gab es schon Bäcker in Egypten; anfangs but man zwischen heißen Steinen, die mit Asche und glühenden Koblen überschüttet wurden; in der Felge erfand man Backöfen, die einige schon in die Zeit Abrahams, andere aber in die Zeit des Moses sehen. Der Handmühlen, der Backtroge und des gesäuerten Brodts wird erst um die Zeit des Auszugs der Ifraeliten gedacht. Die Römer fiengen erft 400 J. v. C. G. an, aus Mehl einen Teig zu bereiten, und eine Art von Kuchen daraus zn backen, wel ches sie von den Griechen gelernt hatten; in der Folge lernten sie auch Brodt aus Roggen zu backen. Um das Jahr 580 nach Rems Erbauung trifft man die ersten öfs fentlichen Bäcker in Rom an, die sich aber bald vermehr ten, so, daß man zu Augufts Zeiten in Rom deren 300 zählte. Die erste Bäckerordnung in Deutschland erhielten die Bäcker im Jahr 1599. durch den Churfürsten Friedrich, Pfalzgraf am Rhein.

Brodt auf ungarische-Art zu bácken, s. Ungarische Art Brodt zu backen.

Brodt aus Aepfeln, vom Herrn Duduit von Mais zieres. Nachdem man im Wasser ein Drittel geschälter Kepfel kochen lassen, zerquetscht man sie noch ganz warm in zwey Dritteln Mehl, den Sauerteig oder die Hefen 24

mit

mit gerechnet, und knåter alles ohne einiges aldre Waffer, da der Saft der Aepfel hinlänglich genug ist. Wann die fe Vermischung die Dicke eines Teiges hat, so that man fe in eine Saniffel, in welcher man es benläufig zwölf Etanden aufgehen läßt. Man erhält auf diese Art ein sehr fißes, wohl aufgegangenes, und sehr leichtes Bredt. Brodt aus Kartoffeln. Man tocht und schalt die Kartoffeln, darauf 'walzt man sie, um ihnen eine Festig. keit zu geben, sodann thut man Sauerteig dazu, und nun werden sie, wie gewöhnlich, geknätet und gebacken. Zum ersten Sauerteig kömmt Kernmehl, nachher aber ninunt man den Sauerteig von der Masse selbst.

Brodt von Moorhiesen, f. Moerhirsenbredt. Broden bedeutet in der Bäckerey die Ausdünstung des affers, theils aus dem Teige im Ofen, theils aus dem noch warmen erst -ausgeschobenem Brodte. Broderie ist in der Gartenbaukunst eine Art Gartenauszierung der Luftstücke.

Broderie, s. Sticken. Jac.

Brodtkammer. (Schiffsbau.) Sie befindet sich im Raum. Die Schotte derselben werden, um das Brodt (den Schiffszwieback) frisch zu erhalten, mit Bley ausges schlagen, wenigstens ganz gepicht.

Brodtpfeffer wird von den Köchen folgende Zuberei tung genannt: Wenn sie nämlich von einem Brodte etli che ganze Schnitte nehmen, solche auf einem Roste bräu nen, hernach zerbrocken, in Fleischbrühe kochen, wenn sie genug gekocht, zerquirlen, durch einen Durchschlag streis chen, und, wean man es behörig gewürzt, mit dem Fleisch, darüber es angerichtet werden soll, noch etwas kochen. Brodtschauer, (Bäcker) . Brodtschäßer, Sac... Brodtschneider, (Bäcker) s. Brodtschäßer. Jae. Brodtschranne, (Bäcker) s. Brodtbank. Jac. Broditare, (Bäcker) ein von der Obrigkeit festgesek, ter Preiß des Brodtes, der auf zweyerley Art bestimmt wird, als: die Obrigkeit seht entweder fest, wie, schwer ein Brodt für einen bestimmten Preiß seyn soll. Oder: wie viel ein Brodt bey einem festgesetzten Gewichte gelten soll.

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Broglio, ein leichter und angenehmer toskanischer Wein, der dem bekannten Chianti, einem Moskateller sehr gleicht, und in verschiedenen Gegenden von Italien guten Abgang findet.

Brötig, (Jäger) f. Butt. Jac. Brombeere, Rubus fructicofus L. En kriechender Laubholzstrauch unserer deutschen Forsten. Er dient zwar nicht zu Hecken, aber doch die in den Hecken entstandenen untern Deffnungen zu stopfen, auch lose Damme zu be pflanzen. Das Holz giebt die besten Kohlen zu Schieße pulver, und wird zu diesem Ende in Gruben gebrannt. Die Blätter lassen sich auf Lohe benußen, liefern eine dunkle Brühe, welche mit mancherley Zusäßen brauchbare Farben giebt, und verschaffen den Rehen im Winter eine angenehme Nahrung. Die unreifen Beeren dienen ge trocknet und gestoßen zur Bereitung eines guten Effigs und Weins, die reifen zur Färbung der Weine. Man soll aué

diesen lektern selbst einen guten Wein durch die Gährung erhalten.

Brombeerwein zu machen. Man nimmt s Maaß Brombeere und eben so viel Henig und sechsmal so viel Wein, fedet alles mit einander beyin Feuer, läßt es wohl aufwallen, und fäumet es gehörig ab. Ist dieses ge scheln, so seiget man es durch ein Tuch, und nachdem es ertaltet, so sieder man es nochmals ab und schäumet es wieder. Alsdann verwahret man solches in einem Fäßchen.

Bromfia, eine Sorte roher levant. Seide, die stark nach Frankreich kommt. Sie ist besser und feiner, als die von Tripolis.

Brontometer, f. Elektricitâtszeiger.

Bronze. Ja Berlin wird das Pfund zu 3 thlr. 12 gr. verkauft.

Bronze der Chineser, f. Chinesische Art Kupfer zu bronziren.

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Bronziren, man nimmt hierzu Kohlenschwarz und gelben Ocker; mau kaun auch schwarzes Neißbley mit Leins öl angemacht darunter nehnien. Wenn dieser Grund halb abgetrocknet und noch etwas feucht ist, so streicht man es mit einem trocknen Pinsel darauf. Nachdem endlich alles abgetrocknet, glättet man die Oberfläche, überzieht sie mit einem guten Delfirniß, und lågt fie nochmals trocken werden.

Bronziren des Kupfers auf chinesische Art, siehe Chinesische Art.

Brooten des Geschützes. (Schifffahrt.) Der Schwere des Geschüßes perhältnißmäßig starke Taue, des ren beyde Enden in den Geschüßklampen, Bodshår. nern oder Ringbolzen, neben den Geschüßpforten fest sind, und mit der Bugt hinten durch die Rollpferde oder Lafetten (auch, wohl nur über das Bodenstück) des Geschüßes fahren. Ihr Zweck ist, zu verhindern, daß die Kanonen nicht weiter zurück laufen, als die Länge der Brook es verstattet.

Broschirte Bücher. Hefte von Büchern, welche nach und nach herauskommen, z. E. Journale, Monats schriften, in weißes, blaues, rethes u.f.w. Papier eine binden lassen.

Broschirte Sommertreffen, siche Sommertresse, Jac.

Brouette, Roulette, Vinaigrette, ist in Frankreich ein Fuhrwerk gemeiner Leute, dessen Kasten einer Sanfte gleicht, auf zwey niedrigen Rådern ruht und eine Gabel hat, in die fich ein Mensch spannet, und dasselbe zieht. Dupin erfand es, und machte durch ein dabey angebrach tes Kunststück, daß es nicht stieß. Unter Ludwig XIII. durfte dieses Fuhrwerk noch nicht eingeführt werden, aber 1699. wurde der Gebrauch desselben erlaubt,

Brouillon nennt man den ersten Entwurf eines Nisses. Brout d'Etamine, (Weber) f. Brutt d'Etamine,

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Bruchband, Amma, Cingulum, Zona, Subligaculum, ist eine Art Binden, wodurch die ausgetretene Därme und Neße in den Brüchen zurück gehalten wer- ¡ den. Es wird auch Bracherium, ingleichen Brachiale genannt, von den Gürteln, welche in solchem Fall um die Lenden gegürtet werden, daß solche den Bruch zurücke: halten und einschnüren mögen. Sonst heißt es auch Perizoma, wie wohl dadurch nur ein Bruchband zu den Na belbrüchen angedeutet wird. Es werden aber die Bruch bänder aus verschiedener Materie, nämlich aus Leinwand, Barchend und Eisen gemacht. Wenn man sich darauf verlassen soff, muß es elastisch, das heißt, von halb Stahl und Eisen seyn, und kalt geschmiedet werden. Es muß. in allen Punkten genau an den Körper anschließen, nir gends hohl liegen, und in alle Erhabenheiten und Vertie fungen passen; es muß ferner die Hälfte des Körpers um geben, auf die Art, daß sein vorderes Erde auf dem Bauchringe, das hintere auf dem Rückgrade liegt. Die Absicht, ein Bruchband zu brauchen, ist: den Bauchring und obern Theil des Halses des Bruchsacks ein- und zu nächst den Bauchring durch einen äußern Druck zu verschließen, folglich den Weg zu versperren, durch welche die Eingeweide des Unterleibes herunter in den Bruch und Hodensack gelangen können, und dadurch zu verhüten, daß der Bruch nicht wieder vorfalle.

Bruchbandage, welche nach der Operation nach dem Bruchschnitt anzulegen. Diese macht man aus zwey an einander gendheten Binden, deren die eine, so an Statt eines Gürtels dieket, ungefähr zwey Zoll breit ist; die andere, welche fünf Queerfinger breit, theilet man in zwey Köpfe, bis auf einen Ueberrest von vier Queerfingern breit, führet dieselbe Freuzweise über den Beutel, und machet sie hinten am Gürtel feste. Diese Bandage gebräucht man nach dem Bruchschnitt, um die Wunde zu verbinden, und den angelegten Verband darauf feste zu halten.

Bruchdecken, Brifes, pannes de brifes. Decken über die Dachfetten. (Baukunst, Bleyarbeiter.) Dies ses find mehrere Bleytafeln, welche den obersten Theil der Satteldächer decken, und welche bis zum Giebel heraufs gehen, oder an dem Ort, wo das Dach gebrochen ist, das her sie den Namen haben.

Bruchiger Boden, f. Morastiger Boden. Brud, legen, (Jäger) wenn derselbe ein Thier an schießet, an dem Orte, wo es geschehen, einen Bruch le get, das ist, den Ort mit einem Zweige oder Ast, oder

mit dem Hute bemerket..

Bruchmesser, Herniotomus. (Wundarzt.) Ches dem bedienten die herumziehenden. Bruchschneider, sich dies ses Werkzeugs, jeht aber nimmt man gemeiniglich eine Bistourie dazu.

Bruchschnitt, Herniotomia. (Wundarzt) Ist diejes hige Operation, vermittelst welcher die Haut des Hosen facts, und der Bruchsack der Länge nach aufgeschnitten, der Bauchring erweitert, und die im Bruche befindli chen Eingeweide in die Bauchhöhle zurückgebracht werden.:

Bruchstein, (Bergwerk) so nennt man den Eisen stein, den man in einem Bruch oder Moore findet. Bruchstein, f. Knochenstein.

Bruchversierungen eines gebrochenen Daches, Bourfeau. (Bleyarbeiter.) Dieses ist ein dickes rundes Glied, von Bley gemacht, welches in den großen Eebauden oben an denen mit Schiefer bedeckten Dächern, längsthin gehet. Unter diesem Bruchzierrathe befindet sic die Ablauffläche, das Gliedlein, die Dachforstdecke oder Schooß. Bruchweide, Salix fragilis, f. Knackweide.

Bruchwerftweide, Salix arenaria, f, kleine Sandweide. Bruckbäume, (Forstw.) s. Bruckstangen, Jac. Brudberger Porzellanfabrik, s. Porzellanfabrik. Brücken in Hamen, (Vogelfang) f. Hamen, Brückenpfåble, (Kriegskunst) hierunter werden alle die Pfähle verstanden, welche man zu Schlagung einer Brücke gebraucht,

Brückenzeug, so nennt man den deutschen Etahl, siche daselbst.

Brückholz, ein Theil des Sattelbaums.
Bruckhölzer, (Forstw.). Bruckhstangen. Jae.
Bruckhölzer, (Wafferb.) s. Stuedelbau, Jac.
Brüggischer Basin, s. Basin.

Brüggischer Bombasin, s. Basin.
Brübe, f. Moor. Jac.

Brüllerding, (Schlächter) so nennen dieselben öfters einen jährigen Ochsen.

Brullot, (Schifffahrt) f. Brander. Jac. Brumofen, (Messingwerk) f. Brennofen. Jae. Brune, Pumpfo, (Schiffb.) ein Verschlag unten im Raume des Schiffs, wohin das eingedrungene durch die sogenannten Rinnen geleitet, und hernach aus. gepumpet wird.

affer

Brunelle, ein wollener serscheartiger Zeug, der beson ders zu Abbeville, Ment-Didier und Amiens in der Pi cardie gewebt wird. Man macht ihn blos in Schwarz. Er hält in der Breite eines Stabs, in die Länge 36 bis 40t. Er gilt, nachdem er ást, s Livres 15 Sous, bis achthalb Livres im Preis.

Brunelle. * Die Pflaumen, in der Geschwindigkeit zu schälen, um Brunellen daraus zu machen, werfe man solche in warme Seifensiederlauge, und lasse sie eine Vier telstunde darinnen liegen, so wird die Haut zerfressen, dag man sie mit den Lappen leicht wegwischen kann.

Brunnenbaukunft, f. Brannenmacher.

Brunnenmacher. * Dieser Handwerker braucht zu seinen Materialien: 1) starkes Stienenholz; 2) Spunda bretter oder gemeine Tischlerbretter; 3) Steine und Lehm; 4) Moos; 5) Eichen Nutholz; 6) Birkenholz; 7) Leine wand; 8). Flachs; 9) Talg; 10) Biennagel; 11) Büch fen: a) doppelte und einfache Rohrbüchsen; b) Schwen gelbüchsen; c) bleyerue Büchsen; 12) Pichwert und 15) Challots oder Seide.

Bruns Art den Backofen mit Steinkoblen zu heizen, f. Backofen mit Steinkohlen zu heizen. 292 Brunze

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