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und man schlägt sie hernach mit einem breiten Holz fo fest ein, daß der Rasen dem Erdboden gleich kommt, welches eben an den Boullingrains das schönste ist. Wann dieses alles geschehen, so begießt man ihn sogleich mit der Garz tensprike, damit er sich mit der Erde, auf welche er gelegt worden, durch diese Erweichung der Erde vermengen, und daher leicht und fest einwurzeln könne.

Boyer, Bruns, Elektricitätszeiger, f.d. Boulvardees, eine hanfné Leinwand von Alencon in der Normandie, fie haben ihren Namen von der Boule vardsbleiche, und sind halb weiß. Man hat solche von verschiedener Breite, als von 1 bis 278 Ellen Berliner Maaß.

Bouquetwasser zu machen. (Destillat.) Thut eine halbe Unze Lilienessenz oder ein halb Pfund von dieser Blüte, zwey Quentchen Neroly oder Pfund Pomeran zenblüthen, Pfund spanischen Jasmin, eine Hand voll Ratafianelken, 2 Unzen Blätter von der gemeinen rothen Rose oder ein Quentchen Rosenquintessenz 4 Unzen Jon quillen und 7 Kannen Brandtwein in die Blase. Am be ften ist es, wenn die Destillation im Bade geschiehet. Bourdaigne ist eine Art von falschen Pastel, den man sonst Pastel Bourg neunt.

Bourde, eine Art von schlechter Sode. Bourdeaurweine sind theils weiße, theils rothe Sor. ten Franzweine, sowohl aus der Gegend von Bourdeaur, als auch von entfernten Orten, die über Bourdeaux vers schifft werden. Die weißen nennen sich Blaye, Bourg, Cotes, Rion, Langoivan, Cadillac, Loupiac, Sainte croix, Portets, Landiras, Pujeaur, Fargues, Langon, Preig nac, Barsac, Sauternes, Bommes, Graves. Die ro then find: Haudbrion, Graves, Margeaux, Medoc, Queyries, Palus, Montferran, St. Macaire, u. s. w. Ihre Güte und Preise sind nach den Jahren sehr verschies den. Beh den Bourdeaurer Preißzetteln muß man durch gängig Weine verstehen, die noch auf dem Lager oder auf den Hefen sind. Sie werden bey Tonneaus verkauft, die 3 Muids, 4 Barriques, 864 Pints, oder etwas mehr als 4 Orhoft halten. Die alten Weine sind gewöhnlich um ein Drittheil theurer; als die neuen. Aus Bour deaux werden jährlich über 100,000 Orhoft verschifft. Bourdelas, f. Agrest.

Bourdelots Ponton, (Chirurgus) s. Ponton.
Bourg, (Pastel) s. Bourdaigne.
Bourg, ein weißer Franzwein.

Bourgogne oder Burgunderweine, eine vortreffli che Art rother und weißer Franzweine, die unter allen Arten, welche dies and hervorbringt, nebst den Cham pagnern den ersten Rang behaupten. Ein Jahr ins an dere gerechnet, werden aus Burgund über 100,000 Muids Weine verschickt. Die rothen Burgunder Weine bleiben auf ihren Hefen liegen, bis sie verschickt werden sollen, alsdenn zieht man sie in Fässer über, und füllt so viel zu, als Hefen zurück bleiben. Alle diese Weine taugen beffer auf der Are, als zu Wasser. Die bequemste Zeit hierzu ist im Januar bis zu Ende des May. Wenn man sie

empfängt, find fie gemeiniglich trübe, weswegen man fie mit Haufenblase abklären, muß. Sie werden übrigens entweder aus den Oertern der Provinz, als Beaune, Dijon, Nuits u.s.w. oder eben so vortheilhaft aus Brüfsel und Aachen gezogen.

Bourgogne. Wein aus deutschen Wein zu mai chen. Man nimmt weißen oder rothen deutschen Most, mit eben so viel deutschen, rothen oder weißen Wein durch Frost concentrire, im ersten Sommer mit schwarzen Kirschsaft verseht und 2 Jahr lang liegen lassen. Bourmio Legis, (Seide) f. Bourme. Jac. Bournaische Asche, (Maurer) s. Aschenkalk. Boussiren, s. Bossiren.

Bousy, ein rother Champagner, von der Gattung der sogenannten Montagneweine. Er ist in Fässern von zwey hundert fünf und zwanzig Pinten. Boutarque, s. Botargum.

Bouteille, Der Name boatiaux, oder boatilles soll im Französischen erst im 1sten Jahrhunderte vor kommen.

Bouttelerye, (Schifffahrt) ist insgemein in dem Raum bey der Küche, und ist ein Loch darin, durch welches man den Proviaut herausgiebt.

Bouteillenkorb, ein viereckigter Korb, der in seinem Innern mit einigen Scheidewänden, worin die Bouteillent stehen, versehen ist. Auch nennt man einen Kranz voir Flechtwerk, der dazu dient, Bouteillen darauf zu legen, also. Bouterolle, s. Ortband.

Bouterolle, (Schlösser) ist ein Theil von der Besa hung. Die. Bout. am Schlüssel ist ein Einstrich in dem Barte, ganz nahe bey dem Rohre. Die B. im Schloffe ist ein Stück Eisen, welches in den Einstrich am Schlüssel passen muß.

Bouzy, ein rother Champagner Wein von der ersten Klasse, f.d.

Bova, f. Vanille.

Bovelandsgoed, in Holland die Hessischen, Núrne berger und mehrere Sorten deutscher Tabacksblätter, mit welchen allda ein beträchtlicher Handel getrieben wird. Man unterscheidet solche noch in best goed, Arad goed und fant goed. Auch außerdem in alte und neue Waare. Boyer: Bruns Electricitätszeiger, siehe Elektricie tätszeiger.

Boylens Goldwaage, f. Goldwaage des Herrn Boylens.

Boysalz, f. Meersalz. Bornagel, f. Nagel.

Braatspill, (Schiffbau.) Ein Braatspill ist eine lange, gewöhnlich achteckichte Welle von leichtem Holze, deren Durchmesser ohngefähr anderthalb bis zweymal so dick ist, als der Umfang (die Dicke) der Taue, die mant damit winden will. Auf einige Entfernung von ihren En den ist sie rund herum bis auf ohngefähr die Hälfte ihrer Dicke eingeschnitten, so daß die Stellen dieser Einschnitte einen runden Zapfen bilden. Das mittelste Stick zwis schen diesen beyden Zapfen heißt eigentlich das Spill, und Nn 2

die

die beyden außern Enden jenseits der Zapfen nennt man die Röpfe des Spills. Diese Zapfen passen in zwey Aus schnitte nach der Gestalt eines halben Kreises, die in zwey starken aufrecht stehenden Stüßen oder Steilen gemacht And, welche bis zum Boden des Schiffes, oder wenig ens bis zu ein Paar auf eine hinreichende Entfernung un ter dem obersten Verdeck liegende Balken reichen. Diese Etüßen oder Steilen erhalten eine hinreichende Befesti gung durch Bolzen gegen alle Theile, bey denen sie nahe geung vorbey laufen, und find chen noch durch ein Paar starte stehende Kuien, die auf den Verdecksbalken gehörig verbolzt sind, nach vorn zu unterstützt. Wenn das Spill mit seinen beyden Einschnitten in die Ausschnitte dieser Steilen gelegt worden, so werden an der hintern Seite desselben zwey mit den Steilen gleich dicke Stücke, die genau auf das Verdeck aufgepaßt, und ebenfalls nach einem halben Kreise von gleichem Durchmesser mit den Ausschnitten der Steilen ausgeschnitten sind, angeschoben, und durch lange, durch diese letten Stücke, die Steilen and die vordern Kniee reichende Bolzen von hinlänglicher Stärke verbolzt. Die Seitenstücke, in welchen sich das Spill mit seinen Zapfen drehet, mit den Knieen zusams men genommen, heißen die Betung des Spills. Den Rücklauf dieses Spills zu verhindern, sind nach der Größe desselben in der Mitte ein oder auch zwey Reihen wie Sperr råder eingehauene Löcher, deren gewöhnlich in jeder der acht Seiten des Spills zwey zu seyn pflegen, in welche zwey über einander angeordnete Sperrkegel, die man hier Pal len nennt, einfallen. Diese Sperrkegel erhalten nun wie der ihren Rückhalt gegen dem nächsten Stück, das ihuen denselben gewähren kann, bisweilen am Fockmast, bisweis len selbst gegen das Verdeck, bisweilen auch an einem be fondern dazu errichteten nach vorne durch Kniee unterstüß ten Gerüst, welches zugleich der Schiffsglocke zum Stuhl dient, welches die Schiffer den Galgen der Glode nene nen. Zu Bewegung dieses Spills sind auf bestimmte Ent fernungen (die man nicht gern unter 24 Fuß macht) vier eckigte Löcher übers Kreuß durch das Spill gehauen, in welche man Hand, oder Spillspaken einsteckt. Diese Spaken sind Hebel, die unten ein vierecktes, etwas vers jungt zulaufendes Ende haben, nach oben aber mit einem längern, ebenfalls sich verjüngenden runden Ende versehen find. Um in jeder Seite des Achtecks des Spills gleichh Löcher zu haben, wechseltman wohl mit den Löchern; dann ist aber die oben gegebene Entfernung derselben von den Löchern, die sich in einer Seite des Achtecks befinden, zu verstehen. Dies ist das Wesentliche dieser sehr nützlichen Maschine, die zugleich den schweren Tauen zur Betung dient. Man findet mannichfaltige Abweichungen davon. Bisweilen liegt die Spillberung unmittelbar gegen Bord af, dann fallen die Spilltopfe weg, und die Zapfen laufen wie abs gekürzte Kegel zu. Wenn das Spill dem Vorsteven so nahe ist, daß die Pallen gegen denselben ihre Befestigung erhalten können, so findet man sie besonders auf kleinern Schiffen auch wohl an dieser Stelle c. Man beschlägt die Stellen, wo sie gegen die Berungen laufen, und die

Enden der Köpfe, ferner neben den Palllöchern, mit eis fernen Bändern; in die Palllöcher werden gegen die stei len Enden derselben, gegen welche die Pallen ansehen, eis serne Platten befestigt, welche Busen heißen. Auch be schlägt man wohl die Pallen nach unten, die ohne Aus nahme von hartem schwerem Holze sind, und in starken eisernen Haspen hängen 2c. Nach der Länge des Spills zwischen den beyden Steilen der Betung findet man schr häufig einen Balken angeordnet, auf welchem man an das durch gesteckten hölzernen Kofilin oder Karweelnageln lau fendes Gut belegt; diese Balken nennt man dann Bogen vom Spill. Eine sehr nühliche Einrichtung ist es, die Spilltopfe mit eisernen, nach hinten zu sperrenden Sperr rådern zu verschen, an deren, übrigens mit Rad und Spill zugleich beweglichen Sperren, rean einen kurzen eis fernen mit zwey Schleifen versehenen Hebel befestigt, in welchen man lange Spaken steckt, mit denen ein Mann nehr winden kann, als zwey oder drey andere mit den gewöhnlichen Spaken. Uebrigens, wäre die Einrichtung dieser, so wie auch die Einrichtung der Gangspillen, ned mancher Verbesserungen fähig, von denen eine auf den ers sten Anblick einleuchtende Vertauschung der hölzernen Spills zapfen gegen eiserne, die in metallenen Pfannen liefen, die schwere Arbeit am Spill ungemein erleichtern würde. Brabanter Münzfuß, f. Lütticher Münzfuß: Brabantes, eine Gattung niederländischer Leinwand, die entweder von Werg oder von Flachs gewebt, und be sonders aus dem österreichischen Flandern in Menge ausge führt wird. Es giebt mehrere Sorten dieser Waare, als rohe Brabantes, welche sechs und ein halb Viertel breit find, eine sehr gedrungene Leinwand, die stark nach Spa. rien und Südamerika geht; Brabantes Gantes, feine rohe oder halbgebleichte, fünf bis sechs und ein halb Viertel breite, gehen insonderheit nach Holland und Spanien; weiße Brabantillas find sechs Viertel breit; Brabantes rodondos rundgelegte halb von Werg und halb von Flachs und so breit wie die vorigen; Brabantes forettas, fünf bis sieben Viertel breite; endlich superfeine: Brabantes, welche wohl zwey bis dreymal auf die Bleiche gelegt wors den. Das meiste von dieser Waare, wird von Gent aus geführt. Verschiedene Sorten davon find in Spanien uns ter dem Namen Preffillas bekannt. Die Stücke halten so -60 Brabanter Ellen.

Brabantischer Permißschilling, f. Permißschilling. Brabantische Schule. (Maler.) Wird sonst auch die flamändische Schule genannt. Sie begreift eine Fol ge von vielen fürtreflichen Malern, die in Brabant und Flandern die Kunst gelernt und getrieben haben. Vers muthlich hat der Reichthum und eine ziemlich ruhige Regierung verursachet, daß in den Niederlanden, und vore nehmlich in den beyden bemeldeten Provinzeu, die schönen Künste sehr früh und mit großem Eifer getrieben worden. Schon im 14ten Jahrhundert haben sie gute Maler ge habt, denen man, den gemeinen Nachrichten zufolge, die Erfindung der Malerey in Oelfarben zu danken hat. Von derselben Zeit an hat es in diesen Ländern niemals an Mas

lern

lern gefehlt, die vornehmlich durch eine vorzügliche Boll kommenheit der Farbengebung andern zum Muster dies nen können. Gegenwärtig aber ist diese Schule fast ganz eingegangen.

Brabantisch schwarz auf Wolle, f. Schwarz bras bantisch auf Wolle. Jac.

Brabantina, in Italien die schwäbische Leinwand, welche besonders aus Memmingen in Menge zugeführt. wird. Sie ist von verschiedener Gattung und Preisen. Brabantische Rosen, (Juvelirer) fiche gestreckte

Steine.

Braache, (Landbau) f. Stürzen. Jac.
Bracci, ein Längenmaaß der Kanflente. Seine Grö
Be ist nach Pariser Linien, in

256,5

Ancona
Bergamo

284,8

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Bologna, in Wolle

281,5

in Seide

264,0

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Lucca, Wolle

-268,3

Seide

Mantua

206,2

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Rimini

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Brack, eine Art Potasche, f. Danziger Potasche. Brachschlagader, (Landwirthschaft) heißt derjenige, welcher mit Küchengewächsen in dem Brachfelde bestels let ist.

Bracktisch, (Fischer) ist ein viereckigter Kasten, der Füße hat, worauf er ruhet, und ringsherum mit Leisten eingefaßt ist, in diesen werden die Fische aus dem Nehe geschüttet, um solche zu sortiren, seine Leisten müssen so hoch seyn, daß kein Fisch darüber springen kann, auch muß der Boden voller Löcher seyn, damit das Wasser, womit man die Fische fleißig übergießen muß, ablaufen kann.

Brajes, (Kriegsbaukunst) waren gewisse Werke, theils von Mauersteinen, theils von Erde, welche die Alten vor, die Thore, bisweilen auch um die ganze Stadt herum anlegten, wenn sie die Defenfionswerke der Stadt nicht stark genug zu seyn erachteten, davon vermuthlich hernach der Name faullebraye in der neuern Fortifikation ent Sprungen.

Bramboelins, (Schifffahrt) f. Boelins der großen Bramseegels.

Bramfall ist ein Tau, so zum Aufhißen und Nieder lassen der Bramree dient. Dasjenige, welches diese Dienste bey der großen Bramree leistet, wird das große Brams fall genennt, und bestehet dessen Structur aus folgenden. Es ist nåmlich in der Mitte der großen Bramree ein Tau befestigt, so ein Reep genannt wird, welches oben durch. die große Bramstenge unter der Saaling über eine Rolle gehet, davon das Ende einen an selbigen Tau hangenden,

lock befaffet, so der Fallblock heißt. Von dem Knecht aus der Mitte des Verdecks läuft nun ein andres Tau ab, welches eben der Bramfall genannt wird, und gehet durch den Mars hinauf nach diesem Fallblock über eine Rolle. Von da ist es auf der großen Stenge Saaling durch eis. nen andern daselbst befestigten Block mit einer Rolle, und das Ende wieder hinauf nach mehr gedachten Fallblock gezogen, allwo es feste gemacht, mit dem herunterhangene den oben die Ree auf und nieder gelassen wird. Dasjenia ge Fall, so zum Aufhißen und Niederlassen der Vorbram ree dient, heißt das Vorbramfall und ist der Structur und Combination mit der Reep nach einerley mit dem, welches wir jeho beschrieben, nur daß dasselbige entweder an dem bey dem Fockmast stehenden Knecht oder auch an der Seite des Schiffes belegt wird.

Bramree, Brandtree, wird die Ree an den Behm stangen genannt, an welchen die Bramseegel angemache find; und zwar heißt die Bramree an der Vorbramstange, zum Unterschied der Bramree an der großen Bramstange, welche deswegen die große Bramree kömmt der Beschäfs fenheit nach mit der großen Marsree überein, nur daß fie nach Proportion etwas kleiner ist als dieselbe. Nn 3

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Bramsegel, von einigen auch Brandtsegel, heißen die Seegel, welche sich an den Bramstangen des großen und Fe.kmasis befinden. Dasjenige, welches an der Vor bramfange des Fockmasts steht, heißt das Vorbram. feegel; dem zum Unterschied das Seegel an der großen Bramstange, das große Bramseegel genennt wird. Die ses Seegel nun ist au dem großen Mast das dritte und höchste, und wird vor und bey dem Wind, wie auch hal ben Wind mit gutem Wetter gebraucht; wenn aber selbi ger starter, als es vertragen kann, ankommt, so pflegt dieses Seegel annoch vor den Marssegel eingenommen zu werden. Bey diesem Secgel hat man die Boelyns, Schooten und Gitauen wahrzunehmen, wovon aber unter speciellen Titeln gehandelt wird.

Bramsfange, große Bramstange, ist ein langes rundes Holz, so unten dicke, oben aber etwas schmäler ift, welches über die große Stange aufgerichtet, und in deren Eselshaupt befestigt wird. Es wird nämlich der gros Be Mast aus drey Hölzern zusammen gescht, davon das unterste eigentlich der große Mast, das mittelste die große Stange, und das oberste die große Bramstange genennet wird. Zum Unterschied der Vorbramstange an dem Fock mast wird sie die große Bramstange genannt, da fie sonst eigentlich die Bramstange heißt. An ihr hat man die Bram Stangenwand und Stag, Bramree, Seegel und Fall wahre zunehmen; wovon man unter den Specialtiteln weitere Nachricht findet. Ihrer Beschaffenheit und Structur und andern Umständen nach kömmt sie mit der großen Stange überein, nur daß sie nach Proportion kleiner und daher auch leichter aufzuhissen ist als jene. Von einigen wird sie die Brandstange, ingleichen die große Brandt Hange genennt. Diese Stange erhält ihre Bestestigung auf beyden Seiten von der großen Bramstangenwand; von vorne her aber wird sie von dem großen Bramstangen Stag in ihrem Stand erhalten.

Bramstangenstag, ist ein Tau, so zu Befestigung der Bramstange dient. Es umfängt selbiges die Bramstange an der Top und geht anfangs etwa einen Faden lang ge doppelt, hernachmals aber einfach nach dem Top der Vors stange zu, allwo ein Block mit einer Rolle sich befindet, über welche es hinter der Vorstange weiter hinunter bis in den Fockmars läuft, und an den Saaling fest gemacht wird, damit die Bramstange steif gehalten werden könne. Weil dieses Tau an der großen Bramstange sich befindet, so wird es auch das große Bramstangenstag genennet, zum Unterschied des Vorbramstangenstags, welches eben diese Dienste an der Vorbramstange verrichtet.

Bramfiangenwand, Haupttanen der großen Bramstange, find die Talien, welche auf jeder Seite der Bramstange sich befinden, und zu deren Befestigung dienen. Die Zahl dieser Tauen richtet sich nach der Größe des Masts oder Stange, die sie halten sollett. Also be stehet die große Wand an dem großen Mast zu jeder Seite aus 7, & oder 9 starken Taren; die große Stangenwand hingegen bey der großen Stange bekommt auf jeglicher Seite nur vier dergleichen Tauens und weil die Brame

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stange die kleinste von diesen ist; so hat man ihr auch an
jeglicher Seite nur zwey dergleichen Tauen zur Befestigung
angeordnet, welche die Bramstangenwand ausmachen.
Diese zwey Tauen zu jeglicher Seite liegen über den Top
der Bramstange und reichen über zwey Fuß oberhalb der
Saaling der großen Senge hinab, an welchen Saalings
Enden und zwar an den zwey in die Queere gelegten Höl-
zern die Puttings dazu sind; die Haupttauen aber werden
mit Jungfern an einander gehängt; doch pfiegt man selten
Weil diese
zu dieser Wand Bevelingen zu gebrauchen.
Wand an der großen Bramstange sich befindet, so pflegt
man sie auch die große Bramstangenwand zu nennen, zum
Unterschied der Vorbramstangenwand, welche von einer-
ley Art und Structur an der Vorbramstenge des Feck-
masts vorhanden ist.

Brand, (Roßhändler) ist ein gewisses Kennzeichen, welches in Stuttereyen den Füllen an einem von den hin tern Bügen gemacht, und entweder mit einem heißen Eis sen gebrannt; oder aber mit Scheidemasser, oder einer andern scharfen Materie geäßt wird, damit man daran erkennen könne, in welchem Gestüte sie gefallen und erzogen worden. Die Zeit, wenn der Brand soll gemacht werden, ist am besten im dritten Jahr, damit ein Pferd noch ein Jahr darauf auf der Weide gehe.

Brand abhaltender Anstrich des rn. D. Glas fers. Der nunmehr verstorbene D. Glaser zu Suhla, nachdem er durch eine Feuersbrunst sein Haus verlohren hatte, verfiel auf die Gedanken, alles Helzwerk mit eis nem feuerabhaltenden Anstriche zu bewahren, der auch wirklich, wie es die Erfahrung gezeigt hat, beym Holze, das dem Regen nicht ausgesetzt ist, seine erwarteten Dien ste thut. Es besteht dieser Anstrich aus drey Theilen ge schlemmten Leimen, einem Theil geschlemmten Thon, und einem Theil Mehlkleifter von Reggenmehl. Den Leimen bereitet man zuvor auf folgende Weise: Man gießt Wafser darauf, läßt es etliche Stunden lang, oder über Nacht darauf stehen, rührt alsdenn mit einem Stabe den Leis men im Wasser etliche Mimien lang stark um, damit sel biges davon recht trübe werde; dieses trübe Wasser läßt man zwo Minuten lang ruhen, daß sich der eingemischte Sand und grebe Materie auf den Boden seßen; die leich ten aber, welche oben schwimmen, werden mit einem Schöpflöffel abgeschöpft; das trübe Leimenwasser wird als. denn, etwa mit einem kleiner Topfe, nach und nach in ein anderes leeres Gefäß gegossen, besser aber ist es, fum selbiges rein zu erhalten, wenn man es durch ein Sieb fließen läßt; in diesem Gefäß läßt man es alsdenn stehen, bis sich der zarte Leinien zu Boden seht, und das wieder helle Wasser, das über ihn stehet; wird sachte abgegossen, oder mit einem Heber abgezogen. Gießt man aisdenn wieder Wasser an den Leimen im ersten Geschirre, so er: hålt man wieder eine Leimbrühe, mit der man, wie mit der ersten, verfähret; und so wiederholt man diese Handlungen, bis nichts mehr im ersten Geschirre übrig ist, als grobe Materien, die unter dem Leimen gemischt waren. Die in dem andern Geschirr gesammelte dicke Leimenbrühe,

wenn

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wenn man sie so lange nicht will stehen lassen, bis das Wasser daraus verdunstet, daß der Leimen steif genug wird, zertheile man in breite irrdene Töpfe,,und seße sie an war me Orte, oder gar in einen Backofen, nachdem das Brod heraus ist, so gelanget man geschwinde zu seinem Zwecke. Mit dem Schlamme des Thons verfährt man auf die nåmliche Weise, wie mit dem Schlamme des Leimes. Das Verdrüßlichste aber ist dabey, daß, wenn man nicht zum Feuer seine Zuflucht nimmt, der Thon sich im Wasser gar lange nicht sehen will: denn es vergehen manchmal 4, auch mehrere Wochen, ehe dieses geschiehet. Man hat also, absonderlich wenn man dieses Schlämmen im Win ter vornimmt, wohl nöthig, daß man das über den Thon stehende Wasser in einem Backofen oder einer Bratröhre abdunsten lasse. Der Kleister wird von Roggenmehl, wie man es zum Brodbacken braucht, mit warmen Wasser angemacht (besser würde es seyn, wenn man sich die Mühe gebe, es auch darin unter fleißigem Umrühren zu fieden, denn dadurch wird der Kleister klebriger, als ohne das Sieden). Man muß ihn dicklicht anmachen. Dar nach wird der Thon und Leimen, die auch schon ziemlich steif seyn müssen, darin gemenget. Es müssen aber diese Materien sehr wohl unter einander geknåtet und vermischt

werden.

teere Pläße, wenn etwa wenige angetroffen werben, müs sen mit bemeldeter Composition wieder überstrichen werden, wozu man, nächst dem großen, einen kleinen Pinsel haben kann, um damit in die offene Spalte am Balken hinein zu gelangen, denn wenn das Holz irgendwo Luft bekömmt, so kann es Feuer fangen.

Branden, (Jåger) f. Branten. Jac.

Brandenburger Thaler, eine Silbermünze, nach dem Burgunder Thalerfuß ausgeprägt, ist zufolge der Re genspurger Probe am Gewicht 608 holl. As und hält sein 13 Loth 6 Gr. In einem Stück ist 5063 holl. As fein Silber enthalten. Der Werth nach dem 20 Fl. Fuß ist 1 thlr. 9 gr. 4 pf.

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Branders dioptischer Sector, f. dioptischer Sector - f. Goniometer . d. Spiegelfextant, f. d. Ins Elinatorium, f. d. Distanzenmesser, s. d. Soanenqua drant, f. D.

Vorbereitung des Holzes. Das Holzwerk, das man damit anstreichet, wenn es nicht von der Säge rauch ist, wird zuvor mit einem Spißhammer, schief nach entgegen gesetzten Richtungen (nämlich je in einer Reihe von der rechten zur linken Seite, und in der nächsten daran von der linken zur rechten ) hin und wieder überpickt, daß es voll kleiner Löcher wird, die nur einen Viertelzoll weit von einander abstehen, daß der Anstrich, weil er auf diese Weise in diesen Löchern, deren immer eines rechts, das andere links gehet, aus einander gesperrte Füße bekömmt, mit denen es sich anhålt, desto fester am Holze hafte.

Bedeckung deffelben mit der Anstrichmaterie, Nachdem das Holz also vorbereitet ist, (es soll aber zuvor recht ausgetrocknet seyn, daß es keine Sprünge mehr bekömmt, und sich nicht leichtlich verziehet) nimmt man ein wenig von der Anstrichmaterie, verdünnet sie mit ein. gegossenem Wasser, dunker einen starken Pinsel von Schweinsborsten darein, und überfähret das Holz damit, daß es beneht werde, und der dünne Anstrich leichter in die Löcher hineindringe. Aber ehe noch dieser Anstrich trocken wird, überfährt man es mit einem dickern. Würs de man lauter dünnen Anstrich allein gebrauchen, so wür -de dieser rissig werden, und das Holz nicht völlig bedecken. Benn man es öfter überstreichen will, so muß jederzeit der neue Anstrich gemacht werden, da der vorige noch feucht ist, denn sonst vereiniget er sich nicht fest damit. Nun je öfter man das Holz damit überstreicht, daß der Anstrich dicker wird, und je vollkommener es damit be deckt wird, je mehr ist solches dadurch wider das Feuer ges sichert, darum muß man auch mit der Zeit darnach sehen, ob sich das Holz an einigen Orten gespalten habe, oder Irgendwo der Anstrich abgefallen sey, und alle Spalte und

Branders. Es giebt verschiedene Arten Erze, die diesen Namen führen, als Quecksilberbranderz, (auch Pecherz) Eisenbranderz, Kupfer- und Silberbranderz.

Brandfuchs, (Bereuter) hat schwarze Läufte, Oh, ren und Schwanz sehen, als ob sie versengt waren; auf dem Rücken führen sie einen grauen Pelz, und nicht viel röthliches.

Brandischer Phosphor, f. Harnphosphor.

Brandpfeil. * Bey den Alten hieß also ein Pfeil von Rohr, hat zwischen der Spiße und dem Rohre eiserne Zacken, ist rund wie ein Spinnrocken, dabey hohl, und inwendig mit unterschiedenen Oeffnungen versehen, in wel che man Feuer und brennende Materie legt. Er wird sodann von einem etwas schlaffen Bogen langsam losgeschossen, weil ihn ein gar zu schneller Wurf auslöscht. Wo er nun hin fällt, brennt er sehr heftig. Sucht man ihn mit Wasser zu löschen, so fängt er noch stärker an zu brennen, und man kann ihn nicht anders löschen, als wenn man Erde und Staub darauf wirft. Diese unlöschbare brennende Materie soll aus Calfonium, Schwefel und Salpeter bestanden haben und mit Lorbeere! flüßig gemacht worden seyn.

Brandkoblen, (Bergwerk) ist die schlechte Sorte von Steinkohlen und läßt Steine in der Gestalt zurück, wie die Steinkohlen gewesen sind.

Brandree, (Schifffahrt) s. Bramtree.

Brandschiefer. Diese Steinart ist gewöhnlich bräunlich schwarz, auch wohl lichter oder dunkler schwärzlichts braun. Sie bricht derb in ganzen Flößen, ist in Ansehung des innern Glanzes schimmernd, und von gemeinem Glanz, im Bruche gerad und ziemlich dünnschiefrig, springt sehr leicht in scheibenförmige Bruchstücke, oder vielmehr in Tafeln, ist um urchsichtig, wird durch den Strich glänzend, ist sehr weich, fühlt sich etwas fettig, und ein wenig kalt an, und ist nicht sonderlich schwer. Der Brandschiefer brennt zwischen glühenden Kohlen, mit einer schwachen Flamme, giebt zugleich einen Schwefelgeruch, wird als: dann weiß oder lichtgrau und verliert auch ein gut Theil von seiner Schwere. Er ist höchst wahrscheinlich nichts

anders,

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