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kleine 6 Zoll hohe Damme um sie ziehet. Sobald diese mit Schnee angefüllt sind, wird heißes Wasser aus dem See darauf geschüttet, welches Wasser mit dem geschmol zenen Schnee so lange darinnen bleibt, bis ein Theil das von sich in die Erde zicht, und der andere von der Sonne ausgetrocknet wird. Alsdann bleibt auf dem Grunde eine Masse Zoll dick von rohen Borar, die man heraus nimmt und zum Gebrauch aufhebt, und durch Kochen und Krystallisationen von der Erde und andern Theilen, die er noch enthält, scheidet. Eine andere Nachricht rührt von dem P. Praef. der Mission in Tibet de Rowalo her, Dieser nach ist in dem Gebiete von Marmi, 28 Tage reisen nordwärts von Nepal und 25 westwärts von Lassa, der Hauptstadt von Tibet, ein ohngefähr 8 Meilen breites Thal, und in einer Gegend dieses Thals find 2 Dörfer, von denen eins Scierugh und das andere Kangle heißen, und deren Einwohner sich mit Zubereitung des Borares abgeben, den sie nach Tibet und Nepal verkaufen. In der Nähe dieser Oerter ist ein ziemlich großer Teich nebst verschiedenen kleinern, wo das Erdreich hohl ist, und das Regenwasser sich fammler, In diesen Teichen bildet sich, nachdem das Wasser eine ziemliche Zeit darinnen gestanden, der Borar von selbst. Diese Leute gehen alsdann in das Waffer hinein, und wenn sie eine Art von Pflaster unter den Füßen fühlen, so ist der Borax formirt und sie helen Ihn heraus. In der dortigen Sprache nennt man ihn Soago.

Seine Eigenschaften und Gebrauch: die fauren Salze werden zum Theil mit selbigem zu einem halbstüch tigen Mittelsalze, jedoch, welches ganz sonderbar ist, ohne Aufbrausen; er schlägt auch einige darinnen aufgelöste Me talle und Halbmetalle nieder. Im Fener klebt anfänglich der Borar, sodann steigt er als ein weißer und leichter trockner Schaum in die Höhe, der, wenn er erkaltet, so mürbe ist, daß mau ihn mit den Fingern zu Pulver reis ben kann, sobald er anfängt dunkelgrün zu werden, kömmt er zum Schmelzen, und also viel eher als andere feuerbe. Ftändige Baugensatze; doch ist er nicht so dünnflüßig als biese, sondern behält einige Zähigkeit, gleich einem Glase, und wenn er wider erkaltet, hat er auch das Ansehn eis nes sehr seinen etwas gelblichten Glases, läßt sich aber doch in vielem heißen Wasser, obgleich schwer, wieder auflösen; auf einer Kohle geschmolzen, läuft er in ein Korn zusammen, worin er gleichergestait dem Glase bey kömmt. Da der Borar im Feuer sehr aufschäumt, so ist nöthig, daß er vor dem Gebrauche in einem geräumlichen Gefäße gebrannt werde; doch darf das Feuer nicht starter feyn, als daß die Gefäße nur heiß werden, ohne zu glü hen, damit es weder schmelzt noch übersteige. Alsdann kann man den ganz mürbe gewordenen Borar, ohne Ver lust, wieder heraus nehmen, und zum Gebrauch auföchals ten; sobald man aber das Feuer stärker macht, so flicst er in ein Glas zusammen, and was sich an das Gefaß hängt, geht meist verloren. Fast alle Erden und Steine schmelzen zu einem Glase von verschiedener Art, wenn sie mit dem Borax wohl unter einander gerieben werden.

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Der Borar befördert das Zusammenschmelzen der schwers flüßigen Metalle, als des Goldes, Silbers und des Ku piers, unter allen Salzen am besten. Wenn nämlich viele kleine Stücken, Körner, Feilftaub sc. von diesen Metaken in einen König zusammengeschmolzen werden sola len, so hindert solches der fast allemal daran hängende oder damit vermengte Unrath, Der Borax macht dasjenige, was im Feuer nicht wegfliegt, zu einem leichtflüßigem Glafe, in welchem Glase sich die metallischen Storper zu Boden fenken, und in ein Korn oder einen König zusammenlaufen können, da spust ohne den Borax entwe der eine zähe Schlacke entsteht, welche viel Metall in sich behält, oder das Zusammenschmelzen gar hindert. Durch Zujah des Borares wird auch vermieden, daß nicht so viel von unvollkommenen Metalle verbrennt, weil dasselbe das durch vor dem Anfall der Luft gedeckt wird, welche sie im Feuer am meisten zerstört, auch frißt es das schon ver.. brannte schwerflüßige Metall weg, und verwandelt solche in eine leichtflüßige Schlacke. Und ob zwar das Silber und Gold an und vor fich selbst durch Feuer und Luft nicht taun zerstört werden, so find dech beyde, so wie sie vor fallen, fast allemal mit Kupfer beschickt, welches auf der. Flache eine Asche jetzt, die vor sich schwer zum Fluße zu bringen ist, allezeit aber etwas von Gold und Silber ver führet, Es hat auch der Borar die besondere Eigenschaft, daß er das etwa unter diese Metalle gemengte Eisen weg. frißt und verzehrt; es ist aber solches bey dem zusaminen, gefesten Heilstaub allezeit befindlich, und also auch der Zus saß des Borar sehr dieulich. Man könnte zwar eben dies ses durch den Salpeter ausrichten, wenn er nur nicht die. sämmtlichen Metalle, außer dem Gold und Silber, zerstörte, auch diese beyden zum Theil als einen Rauch nicht wegführte. Es behält also der Borax zu dieser Absicht einen großen Vorzug vor den andern alkalischen Salzen, Wegen dieser besondern Eigenschaft wird solcher von den Gold- und Kupferschmieden, auch andern Metallarbeitern, insonderheit bey dem Zusammenléthen besagter Metalle mit Schlagleth, vorzüglich gebraucht. Sie streuen nám lich mit dem getörnten Schlaglethe etwas gebrannten Bo rar auf die Fugen, wo das Zusammenlöthen eines oder mehrerer Stucke Metalls geschehen soll. Wenn nun das Metall auf glühende Kohlen vor das Gebläse gelegt wird,, macht der zuerst schmelzende Borar das, was auf der Flas che von Metalle verbrennt, zu einer zarten Schlacke, Hierauf schmelzt das Schlagloth, und fängt, als ein wirk liches Auflösungsmittel, an, das zusammen zu löthende Metal gleichfalls in den Fluß zu bringen, und sich in die Fugen zu ziehen. Sobald man dieses gewahr wird, muß es sofort vom Feuer genommen werden, damit das Loth nicht so weit um sich greife, und die ganze Masse zum Schmelzen bringe, da es denn so fest zusammen hängt, als ob es aus einem Stück gegessen wäre. Wenn Gold und Silber in kleinen Tiegeln geschmolzen wird, so ist sehr dienlich, solche mit gebranntem Berar aufzureiben; es wird eher und bey wenigen Feuer lauter, indem die vou Kupfer, das dem Gold und Silber zugesezt ist, entste

hende

hende schwerfließende Haut dadurch verzehrt wird, uid fich das Merall reiner ausgießen läßt. Es fällt bisweilen Borar vor, welcher vermuthlich von den bleyernen Pfans nen, darinnen er gereiniget worden, einigen Unrath an sich gezogen zu haben scheint; dieser benimmt dem Golde etwas von seiner Geschmeidigkeit, und macht dessen Farbe um ein mertliches bleich, welches beydes dadurch zu vers hüten steht, wenn man etwas wohl gereinigten und ge trockneten Salpeter unter den gebrannten Borax reibet, der den Bleyrauch verzehrt, verschlackt, und dessen Re duction durch einfallende zarte Kohlensplitterchen verhin dert. Weil der Borar die unter allerhand Unreinigkeiten zerstreuten edlen Metalle in eine Masse zusammen bringt, wird er, doch unrecht, zu den reducirten Flüssen gezählt, d. i. fu denjenigen, welche den zerstörten Metallen ihre metallische Gestalt wieder geben: denn er bringt nur die Jertheilten metallischen Theilchen wieder zusammen, indem er den Sand, die Asche 2c. in einem mäßigen Schmelz. feuer zu einer fließenden Schlacke macht, aus der sich das zerstreute Metall zu Boden sehen kanu; keinesweges aber giebt er den zerstörten Metallen ihre metallische Gestalt wieder. 3. E. Man smelze ein völlig verbranntes Ku pfer, Bley, Zinn 2. mit Borar in einem wohl verdeckten Gefäße, damit keine Kohlen hinein fallen mögen, so wird man niemals ein metallisches Korn, sondern eine bloße Schlacke erhalten. Seine specifische Schwere ist 1,720. Boraxfalmiak, eine Verbindung der Borarsäure mit flüchtigem Laugensalze. Ist nadelförmig und zersetzt sich im Feuer.

Borboom, (Bergbau, Bankunst) siehe Hebebaum. Jac.

Bordati nennt man zu Genua eine Art Gewebe, von Seide und Garn, die in den dasigen Fabriken häufig verfertiget, und sowohl in Italien als auch auswärts abges fest werden. Es giebt glatte, geblümte, atlaßartige, ge ftreifte u. f. w. Sie sind zwey und ein Viertel Genueser Palmen breit, und werden insonderheit zu Tapeten an gewandt.

Bord Coffas, (Neffeltuch) s. Coffas.

Borderieweine sind rothe und weiße Franzweine, die über Cognac und Rochelle stark ausgeführt werden. Die rothen gehen besonders nach Brest und Nochefort, zum Theil auch nach Holland. Die weißen hingegen sind nach verschiedenen Gegenden gesucht. Diese lehtern sind füß, angenehm von Geschmack und kommen dem Bergerac gleich. Sie sind in Tonneaux, von vier Bariques, deren jede 32 Beltes oder 256 Pinten hält.

Bordure, der Rahme eines Spiegels, die Einfas fung.

Borgois antiqua, (Buchdrucker) s. Antiqua. Jac. Boerhavens Deftillicofen, f. Ofen zum Destilliren. Boerhavens Ofen zur Wasserkapelle, s. Ofen zur Wasserkapelle.

Borte, (Forstwesen) * Von einem Schock haubarer Baumeichhen geben im Durchschnitte 45 Klaftern Borke und der Verlust an Brennhelze. Die zweyte Art vom

Schlagholze ist viel besser als die von Baumholze, und man rechnet 2 Klaftern vom Schlagholze für eben so gut, als 3 von Baumhelze.

Borken reißen an ftebenden Bäumen, (Forstw.) Dieses geschieht auf folgende Weise: die Bäume werden so hoch, als ohne große Mühe geschehen kann, ausgeästet, und oben und unten, wo der geschälte Stamm abgehauen wird, Einschnitte um selbe herum bis auf das Holz ges macht. Mit einem spadelförmigen, doppelschneidigen Messer, das an einem hölzernen Stiele befestigt ist, wird von einem Einschnitte zum andern die Rinde der Länge nach losgemacht. Die abgeschälten Rindenstücke werden gesammlet, in einander gesteckt und getrocknet.

Born, (Holzflos) heißt der Wechsel der letzten zusam men gestoßenen Tafeln, fd.

Bornholz, (Holzfloß) ist ein Stück Stange vom Borne, (f. d.) so zerbrochen.

Bornkranz, (Holzfloß) sind vier zusammen geknüpfte und ins Kreuz gewundene Wieden. Borras, s. Borax.

Berre find ostindische baumwollene Gewebe oder Nef seltücher, die die königl. dänische aßiatische Gesellschaft zum Handel bringt. Sie sind 14 kopenhagner Ellen lang und 1 breit.

Börsenschließer, f. Börsenknecht. Jac. Borfrentammen, (Bürstenmacher) f. Kämmen der

Borsten.

Borsten von allerhand Farben zu fårben. (Bürs stenmacher.) Man wäscht die schönsten Saubersten und legt solche in Alaunwasser, bis sie fich ein wenig gelb zeis gen. Alsdann zur rothen Farbe nehmet gestoßene Farberrothe (rubia tinet.) und legt solche in Effig, traget dens felben in einen Kessel voll Wasser ein, der über dem Feuerhängt, und wenn es anfängt zu sieden, so nehmet es vom Feuer und laßt es erhalten, so sind sie roth. Wenn die Borsten wie zuvor in Alaunwasser gesotten und gervaschen werden, so werden sie warm in ein Safranwaffer gelegt, wenn sie gelb ausfallen sollen; oder, wenn sie blau seyn follen, in Hollunder Atttichbeer oder in blaues Lilien wasser.

Börte, f. Kleiderrechen. Jac.

Bortenmacher, f. Bprtenwirker. Jac. ́u. folg. Th.' Bós, (Kattun) f. Bjas.

Bofa, eine herrliche Sorte Malvasier, die in Sardi nien erzeugt wird.

Bosel nennt man in Niedersachsen eine Kugel. Böser Rand, (Papiermacher) s. Rand. Bosquet heißt in der Gartenbaukunft ein kleines Gea hölze, da die Bäume alleenartig angepflanzt sind, um sich deren zum Spazierengehen bedienen zu können.

Bossage nennt man in der Baukunft dasjenige Mauers werk, das aus vorragenden Steinen von erhabener Arbeit bestehet. Die Mauern werden dabey gemacht, als bea stünden sie aus lauter großen Quatern, die breite und tiese Fugen zwischen sich haben. Die Erhebung der Steine erhalten verschiedene Veränderungen, und nach denen

Auch

A

eine solche Weise zubereitet, daß er zur Speise kamr gei
braucht werden. Er wird in Faßchen nach Italien, und
von da aus weiter versandt. Der beste sieht röthlich aus,
und wird absonderlich in der Fasten mit Baumol und Ci
tronensaft gegessen.
Both, . Botte.

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Bettcher, Die Werkzeuge dieses Handwerks sind: der Hobel, die Fugbank, das Gerademesser, die Schneis debank, der Entstuhl, der Haublock, das Lenkbeil, der Zicher oder Bankhake zu den Bändern, der Zwick oder Zapfenbohr, die Säge, die Handsäge, der Degsel, das Beil, der Zugbohr, das Bindmesser, der Zirkel oder Bintoh (l'utinet,) der Schlägel zu den Tonnen und zu den Kufen, der Spundbohrer, der Bandhake, der Schni her, die Schraubenwinde, die Krose oder Gorgelkamm zu den Tonnen, und die Kröse zu den Kufen, die Schläs gel, die Treiber, das Kibbeisen und seine Kimkeule, der Brinbohr, der Queerscheibenbohr und der Bohr.

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auch verschiebene Namen. In Absicht auf die Lage der Fugen, ist solche doppelt, entweder sind die Fugen nur horizontal, oder es sind horizontale Fugen, mit perpentis Eularen verbunden, damit die Größe und Gestalt jedes Quatersteins vorgestellet werde. Letztere Art war in ål tern Zeiten sehr gebräuchlich; in den heutigen aber meistens nur die erstere. Man kann Bossage an den Ecken der Gebäude, oder auch der Risaliten anbringen, diese giebt man dann gleichsam einen wenig vortretenden Wandpfeiler ohne Fuß und Capitäll ab. Dieser Risalit, an dem man Bossage anbringen kann, ist ein Theil des Gebau des, der durch alle Stockwerke hinauf gehet, der etwas vor die übrigen Theile des Gebäudes hinaus tritt, und gewöhnlich mit einem Forton, oder niedrigen italienischen Dach bedeckt wird. Es kann Boffage mitten an einem Gebäude, wo Wandpfeiler seyn könnten, an ihrer Statt erscheinen oder anstatt gekuppelter Wandpfeiler, oder man kann ganze Stockwerke, insonderheit aber die unterste da mit durchziehen, doch so, daß die Fenstereinfassungen ganzi Böttcher Aufgaben. Dem Boden eines Fasses die frey davon sind, und sich hervor thun, und endlich findet rechte Größe in Absicht auf sein Faß zu geben: „Dieses man dasselbe allein bey Toskanischer und Dorischer Ord yung, wann man sie bey Stadtthoren, oder andern star. geschieher, wenn die Hohlkehle, worin der Boden fest ge Fen Gebäuden anbringt. Wenn die Breite der Bohage macht werden soll, mit einem Zirkel in 6 gleiche Theile am Eck oder auch in der Mitte, wo die Bossage gleich. getheilt, und mit der Weite eines von demselben der Bor den abgezirkelt wird. Wenn der Böttcher die Dauben fam einen Pfeiler vorstellen soll, bestimmt ist, die man auf seiner Hobelbank zum Gebrauche tüchtig machen soll, ohue Noth nicht unter z Fuß und nicht über 4 nimmt, so so müssen sie nicht nur alle eine gleiche Biegung, sondern giebt man einem Boffage Streifen, ungefähr die halbe auch die gehörige Schiefung erhalten, wie folgende Auss Breite des Pfeilers zur Höhe, oder macht einen BossageQuater, halb so hoch, als er lang ist. Man nimmt rechnung an die Hand giebt man dividirt 360 mit der die halbe Breite des Bossagepfeilers, und siehet zu, wie Anzahl der Dauben, so zu einem Fasse kommen, z. E. mit vielmal sie auf die Höhe des Bollagepfeilers geher; man muß die Schiefung der Dauben gegen den Hobel betragen. 15: der Quotient 24 halbirt, giebt 12 Grad, und so viel, theilet alsdann die ganze Höhe in so viele Theile, und wo Denn wenn nur ein Grad mehr genommen wird, so giebt die Theilungspuncte hinfallen, macht man die Fugen der sich ihre innere Verbindung aus einander : nimmt man aber Boffage. Wenn ganze Stockwerke mit Bossage durchge einen Grad mehr, so giebt sich die äußere Verbindung aus aogen werden; so macht man die Streifen gleich breit, je einander, welches in der Länge die Gefäße unbrauchbar bach nicht unter, und nicht über 2 Fuß. Die Fugen macht. Wenn der Inhalt des Falles gegeben ist, z. E. 56 Fönnen auch 1 bis 1 Zoll breit, und halb so tief seyn. Kannen, zu einem Falle ohne Bauch, und man dessen Durchs Kommen an einem Gebäude in der untern Etage durchmesser, welcher der Hohe gleich ist, finden sell, so sucht gehende Bossage, und an deren obern Etage Bossage. pfeiler, so bringt man erstlich die Bossage an den Pfeilern in Ordnung, und macht die durchgehende Boffage an der untern Etage denen Bossagestreifen an den Pfeilern, so virt als möglich, gleich breit, wenigstens nicht schmäler, fendern lieber etwas breiter, wenn gleiche Breite nicht angehet.

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Botanisches Thermometer, Garten Thermo: meter heißen diejenigen Thermometer, welche ehedem in den Gewächshäusern gebraucht wurden, um für die Pflan zen die benöthigte Wärme zu bestimmen. Sie hatten auf ihter Skale die Namen der Gewächse. Mir sind folgende betannt: die Halcsikbe, Foulerische und Bernardische

Botargum, Botargue, Boutargue, ist ein suges richteter Rogen eines Fisches, welcher Mugil heißt, und in der Barbaren zu Tunis und den herumliegenden Orten gefangen wird. Zu Martegne, 8 Meilen von Marseille wird dieser Nøgen gereiniget, gefalken, getrocknet und auf

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man ihn also: man multiplicire den gegebenen Inhalt mit 1273 und aus dem Producte ziehe man die Kubikwurzel, Hier ist 5600. 1,273 = 19,23 der gesuchten Långe des Diameters. Will man die Seite eines halben Fasses Fasses haben, so wird das Produkt 1,273. 5600 halbirt, und die Kubikwurzel herausgezogen. Beyn Viertelfaß wird das Produkt mit 4 dividit u. f. w. Will man die Tonne etwas höher als breit haben, E. um ; so dividirt man, das Produkt 1,273 mit dem Inhalte durch 7, und ziehet diesen Quotienten vom Produkte selbst ab; aus dem Reste ziehet man die Kubikwurzel, so ist dieses der Diameter, diesen dividirt mit 7, den Quotienten addit zum Diames ter, so habt ihr die Höhe. Es wird gegeben der Inhalt des geraden Fasses, welches zu verfertigen ist man föll seine Seite oder Höhe, so dem Diameter gleich ist, finden. Es sey der gegebene Inhalt a3, die Höhe x und der Dias meter z, de nun xz angenommen ist, und die Fläche

.

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Wenn das Faß eine etwas andere Gestalt, 3. E. eine baus chigte oder unten schmäler als oben, oder wie sie sonst Namen haben mag, erhalten soll, so macht man einen Auf ris von demselben, nach einem beliebigen Maaßstabe. Dies ses Fasses Inhalt suche man in Kubikzellen: welcher In halt größer oder kleiner seyn kanu, als der begehrte, Da mit man aber den rechten Juhalt finden möge, so. spreche man: Wie die Kubikwurzel des aufgerissenen Fasses fich bált zu seinen unterschiedenen Seiten, so verhält sich die Kubikwurzel des begehrten Fasses zu seinen gleichnamigten, Seiten, z. E. wie die Kubikwurzel von 5600 Kubikzollen zu einer jeden correspondirten Seite. So erhält man cine Tonne, welche nicht allein von dem verlangten Inhalte ist, sondern auch eben die Gestalt hat, als die aufgeriss sene, welches sonst ein Böttcher schwerlich aus freyer Hand, recht treffen wird. Wenn die Höhe eines krummseitigen Fasses dem Diameter gleich ist, oder größer oder kleiner seyn soll, so kann man sich zur Erfindung seiner Diameter der obigen drey Aufgaben mit Nußen bedienen. Doch muß in diesem Falle wenigstens die Verhältniß der Höhe des Falles zu der Höhe desjenigen Segments, so zwischen der Fashöhe und Seite ist, bekannt seyn; da man denn, wenn das geradseitige Faßr, dessen Höhe t und die Hd. he des Segments x; also spricht: wie r3: p=t:t.; fers ner wie t:=x: §; hieraus läßt sich nun die Seite des Fasses finden, indem man durch die gegebenen 3 Punkte des Fasses und des Segments einen Zirkelbogen beschreibt; und ferner auch der kleine Diameter, woraus man den größern auch finden kann, wenn man zu dem kleinen Diameter die gedoppelte Höhe des Segments addirt.

=

Böttchergefäß, hierunter wird aller Hausrath von Holz verstanden, der aus Dauben, Böden und Reifen zusammengesetzt ist, und besteht meistens in Wannen, Fås fern und Kannen.

Böttcherholz, ist dasjenige, so die Böttcher zu denen Dauben und Beden ihrer zu verfertigen habenden Ge Technologisches Wörterbuch V. Theil.

fässe gebrauchen, und soll bey Aus- und Abholzung eines Gehaues, vor Schlagung der Scheite ausgezogen, und dazu kein ciskluftiges, fauifleckiges oder kernschaliges, noch wammerich oder knotiges, und von starken Aesten unreis nes Holz, auch von keinem verdorretem Baume oder Windbruche genommen werden; s. q. Dauben, Fac.

Böttcherpflöcke, kleine viereckigte Stücken Holz, ein wenig zugespißt, damit man das Riegelholz befestiget, und die Stücken, die den Boden eines Fasses ausmachen, angehalten werden.

Böttcherscheide, Daubholz, Saßholz, (Forstw. f. Böttcherholz.

Böttcherschlägel, Schlägel, Bachhayn. Eln Werkzeug, welches in einer leichten Handkeule bestehet, die aus eiuem länglichbreiten, viereckigten, vom hartem, zahem Holze gemacht, und etwan ein und ein halb Viertel breitem und ein halb Viertel hohem Klößchen, wodurch ein fester Stiel zur Handhebe gestossen, gemacht und ge braucht wird, die Reife an- und abzutreiben, sonderlich aber dieselben, vermittelst eines hölzernen stumpfen Treib teils, anzutreiben...

Botte. In Portugall zu Wein 67 Veltes oder 251 bis 26 Steckans. In London Tonne und 1 Butt hålt 2 Hogshead.

Der Kubikinhalt ist zu

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London zu Wein".

5474 15936

14068

zu ungehopft Bier 22386

zu Hopfendier 25184

Bottichbefen, f. Bottichbärme. Jac.

Borner Rechnungsgulden werden zu 60 Kr. gerech net. In Giro ist ihre Würdigung 21,82 holl. As Gold und 308,87 Silber, der Werth nach dem 20 Fl. Fuß 20 gr. 4 pf. In Moneta lunga ist ihre Würdigung 17,18 holl. As Gold und 243,2 Silber, der Werth 16 gr. Ju Meßvaluta ist ihre Würdigung 16,18 holl, As Gold und Der Werth nach dem 20 F1. Fuß 229,14 Silber. 15 gr. 1 pf.

Botzner Rechnungsscudi di Cambio, s. Scudi di Cambio.

Borner Rechnungsthaler werden zu 90 Kr. gerech net. Giro ist die Würdigung 32,73 holl. As Gold und 463,3 Silber, ihr Werth nach dem 20 Fl. Fuß 1 thlr. 6 gr. 6 pf. Ju Moneta lunga ist die Würdigung 25,77 holl. As Gold und 364,8 Silber, der Werth nach dem 20 Fl. Fuß I thlr.

Bouchet, ist eine Art Hypogras, so von Wasser, Zufer und Zimmet gemacht wird.

Boudin, ist eine Blutwurst, und ist die Composition auf englische Art also: Milch, geröstete Semmel, würf licht Citronat, kleine und große Rosinen, Rindermark, Nu

Rahm,

Rahm, Ever, Zimmer, Zitronen, Muscatennuß, aus obis gen ein Teig gemacht und gebacken. Die englischen Bou dins werden um die Schüsseln in Hauptspeisen zur Garnirung gelegt, und warm als etwas Delikates mit verspeiset.

Boudot, eine Sorte Burgunderwein, die über Nuits" ausgeführt wird. Er muß sich aber vorher zwey bis drey Jahr abliegen, ehe er zum Trinken tauglich ist. Er wird nach Queves von 500 Pinten gehandelt.

Boudry, ein rother und auch weißer Wein, der im Fürstenthum Neuburg in der Schweiz gewonnen, und in die angränzenden Länder verführt wird.

Boeuf a la mode, (Koch) gedämpftes Rindfleisch; man spickt daffelbe, legt es in einen eisernen Topf, thut gerieben Brod, Effig, Kapern, Negelchen, Citronen und Butter dazu, deckt alsdenn den Topf zu, und verklebt alle Oeffnungen mit langen Stücken Leinwand, vermittelst eines Mehlkleifters. Diesen verwahrten Topf stellt man in glühende Asche, und läßt ihn wohl 10 Stunden lang dacin stehen.

Bougie, Wachsterze, Wachsstock, Kerze, Wachs: Faden, wachserner Sucher, Candela cerea, Cereus, Cereolus, Specillum cereum. (Wundarzt.) Ist ein Cylinder von Wachs, oder einer andern biegsamen Mates rie, der nur vorne spihig ist, und bey den Krankheiten der Harntöhre, als derselben Verengerungen, oder wenn Geschwüre da sind, gebraucht wird.

Bougrans, eine Art französischer Gewebe, oder viel mehr Schetterleinwand, die jest zu Alencon, Mons und anderwärts häufig verfertigt werden. Man macht solche aus Leinwandlumpen; sie dienen vornehmlich zu Unter futter unter Kleider. Es wird davon viel nicht nur in den mittäzlichen Gegenden von Europa, sondern auch in Ame rika verthan.

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Bouguers Anemometer, f. Anemometer. Bouillon nennt man das Krausfilber oder Gold, das fast jest allenthalben in den Gold and Silberfabriken verfertigt, und hernach zu Galonen, Points d'Espagne, Massisknöpfen und dergi. verarbeitet wird. Die Fabris fen haben von diesem Artikel Sortimenter und Muster tücher.

Bouillon, (Koch) ist eine aus gewissen Dingen zube reitete Brühe oder Suppe, welche man an den Essen macht, damit sie desto wohlschmeckender werden. Sie Fommt fast mit den Coulis überein, nur ist dieser Unter schied vaben, daß Beuillon klar herausgenommen, Coulis hingegen zerrühret und durch ein Haartuch gestrichen wird. Dieser Bouillon wird auf folgende Art gemacht: Man nimmt ein gut Stücke Rindfleisch und ein Paar Marks, knochen, oder auch alte Hühner, Kalbfleisch, wäschet es alles recht reine, thut es zusammen in einen Topf, gießt rein Wasser darein, falzer es zur Genüge, wirft allerhand ganze Würze, als Muscatenblüthen, Ingwer, Citronens schale darzu, seht es zum Feuer, und läßt es zusammen kochen. Diese Bouillon oder Brühe wird recht kräftig;

woben noch dieses zu merken: Wenn es anfängt zu fö chen, muß es fein sauber abgeschäumet werden.

Bouillon oder Bluteau, ein schlechter, ganz wolle ner, aber klaver, dünner und ungleicher Etamin, welchèr vornehmlich zum Beuteltuche dienet, um Brühen, Mehl, Milch u. dergl. durchzuschlagen, daher er auch den Namen hat. Man braucht ihn auch zu Gürteln für die Bootsleute und zu Flaggen. Er wird zu Reims und Auvergne, sonderlich aber zu Thiers, Cunbach und anders gemachet. Man hat sie von siebenerley verschiedener Breite, die durch Nummern unterschieden werden; und ihre gewöhnlichste Länge ist funfzehn bis sechszehn Elien. Ungeachtet ihres mit, und sie kommen über Lyon zu uns. schlechten Werthes geschieht doch ein großer Vertrieb das mit, und sie kommen über Lyon zu uns. Boulard, Apparat entzündbare Luft zu machen, stehe Apparat.

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Bouleine, (Schifffahrt) f. Boelyns.

fchen in Italien, welche gleichsam wie die Stüber oder Boulignis, erne gewöhnliche Münze im Bolognesi Schillinge im Lande sind, und gehen deren 17 auf einen

Soldi.

eine künstliche in die Erde gemachte Vertiefung, die zum Bouillingrain, Grasvertiefung, (Gartenkunft) ist Theil mit Rasen besetzt ist, daher sie denn auch schlechter dings Grasevertiefung heißt. Sie ist, wenn sie an einem schicklichen Ort angeleget wird, einer der angenehmsten Theile eines Gartens, ja fogar ein Parterre, das viel Reizendes hat, stellt sich dem Auge nicht so vortheilhaft dar, insonderheit, wenn dergleichen Vertiefungen mit. Gesträuchen oder Bäumen umgeben find, daß der Schate ten bey großer Hike das Vergnügen noch ziemlich erhöhet. Man theilt sie 1) in einfache, welche nur aus Rasen, und ohne irgend eine Verzierung, angelegt sind; 2) in- gedoppeite, in welchen sich hie und da Grasböschungen befinden, die zuweilen mit Laubwerken untermischt, und mit kleinen Gartenwegen und Gartenbeeten versehen werden, welche mit Daumen, Gebüschen oder Blumen ausgeziert sind. Es ist noch schöner, wenn in der Tiefe Wasser kann ange bracht werden. Ihre Gestalt kann viereckigt, länglich, rund, oval, auch sternärtig werden. Ihre Tiefe ist bey einem kleinen 14 Schuh, und zu einem großen 2 Schuh hinlänglich. Man kann zu dieser Arbeit nicht alle Gras atten brauchen, z. E. dergleichen, welche grobe Röhren oder Stengel, und große Blätter treiben, taugen hier nicht; es müssen im Gegentheil kleine, dimnhålmige, ganz kurz abgemähete, oder von Hornvieh und Schaafen abges weidere Grasarten seyn. Man muß sich auch wohl in Acht nehmen, daß man darunter kein stark um sich fres sendes lukraut bekomme. Den Rasen muß man mit eis nem Grabscheit oder Spaden in viereckigten Stücken, in der Größe eines Quadratfußes, abstechen, und das ist ges nug, um ihn mit der Erde fortzubringen, ohne daß er von einander fällt. Hierauf hebt man die Erde aus, und feßt, statt derselben, die Rasenstück ein, nachdem sie vor her mit einem Messer, nach dem Abrisse, recht genau find zugeschnitten worden; man legt sie fest an einander,

und

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