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wird sie also verfertiget: Zu iso Kannen Ochsenblut wer ten 8 Pfund Pottasche und Vitriol genommen, und in einem eisernen Kessel verkohlt, und wenn dieses gesche hen ist, wird die Masse gegen den Zutritt der freyen Luft verwahrt. Nach dem Erkaiten wird sie aufgelöst, und durch einen leinenen Spißbeutel filtrirr, und vermittelst des ungelöschten Kalks gereiniget. Beym Färben gießt man die gehörige Menge Blutlauge in einen Fårbebottig, und vermischt sie mit Seefalzsäure. Diese gesäuerte Blutlauge muß aber gleich nach ihrer Zubereitung verbraucht werden. Der Preiß eines Eimers feiner Blutlauge foll 12 Gulden zu stehen kommen, und ist also zur Färberey theurer, als die mit Indig.

Blutlaugenfalz, f. Blutlauge.

Blutroth auf Wolle, nach Herrn Pörner. Auf 1 Pfund Tuch nimmt man zur Vorbereitung 3 Lt. weißen Vitriol, zur Farbenbrühe 10 Loth Brasilienholz und 5 Loth weißen Vitriol,

Blutrothe Farbe, eine dunkelrothe Farbe, die aus Carmoisinroth und Scharlachroth gemischt ist.

Blutstein, seine spezifische Schwere ist 4,741. Bluftein auf dem nassen Wege zu probiren, f. Erze unedler Metalle.

Blutsteinerz, Ferrum Haematites, siehe Blutstein.

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Blyen, f. Bliden.

B. M. als chymisches Zeichen bedeutet es: Marienbad. B moll, (Musikus) ist eine von den 24 Tonarten der Musik, welches B zu ihrer Vorzeichnung hat, nämlich: b, as, ges, es und des.

Boben blinden Fall, (Schifffahrt) f. Boben blin den - Reep.

Boben blinden Ree, (Schifffahrt) heißt die Ree an der Boben-blinden - Stange, welche zum Gebrauch des Boben blinden Seegels dient.

Boben blinden Reep und Fall sind zwey Seile an "der Boben - Blinden - Seegel, deren Structur und Ge brauch mit dem Keep und Fall des Vor- Mars - Seegels völlig überein kommt. Das Ende der Reep ist mitten an der Boben Blinden - Ree befestiget. Das herunter lau fende Ende des Falls aber geher an der einen Seite durch den blinden Mars, und hinunter an die Boegspriet durch einen daran befestigten Block, und längst derselbigen weis ter hinab nach dem Vorlasteel, da es aufgezogen und nie, dergelassen wird,

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Boben blinden. Seegel, ist das Seegel an der Bo ben-blinden Nee der Beegspriets Stenge, und befindet. sich über den Eselshaupt und Knie der Boegfpriet. Boben blinden Stenge, blinde Stenge, Boeg spriets Stenge, ist eine leichte Stange, so durch das Eselshaupt gehet, und unten in der Boegspriet in einem viereckigten Loche oder Spoor derselben gefeßet wird. An1 ihr hat man die Haupttau, Knicks Stag und Haane poet, das Lobstag, Boben - Blinden - Ree, und Seegel, Boben-blinden - Reep und Fall, die Braffen, Toppenants und Lytau wahrzunehmen, von welchen man die speciellen Titel nachsehen kann.

Boberze, (Holzfloß) f. Bobletsche.

Bobletsche, Boberze, (Holzfloß) bestehet aus vier Hölzern, welche an beyden Orten in einer mäßigen Weite, mit einer Kliste oder schwachen Stange von etwa vier Ellen, mit Wieden und Nägeln gebügelt oder genagelt werden. Hierauf werden schwache Breter genagelt, welches also der Boden oder Bobletsche ist.

Bocage heißen alle Arten Leinwand, die mit Figuren ́ gewirkt sind, und in der Normandie, sonderlich um Caen herum, verfertiget werden.

Bocane, ein von einem französischen Tanzmeister, der bey der Königin Anna von Oesterreich in Diensten gestans den, und noch 1645. gelebt, also benannter Tanz.

Boccadilles, ital. Boccadiglie, werden auch einfache Platilles und Jauerische Leinwand genannt. Es ist eine Gattung schlesischer Leinewand, 6 Viertel breit, und in Stücken von 14 Ellen, welche stark nach den französischen und holländischen Colonien gehen, wo sie zu Negerhemden dient. (Böhmische Bocc. f. Platilles fimples.)

Boccoli, ein Gemäß zu flüßigen Sachen, enthält in Pariser Kubikzoll: zu Ancona 72; Bologna 62; Florenz 50; Livorno 53; Rom 66; Triest Wein 92.

Bock wird in der Artillerie bey den Lavettenrådern die jenige äußere Erhöhung des Holzes, worinnen die Nabe feht und gegen den Mittelpunct des Rades zu befestiget fich befindet, genennt, wo die Speichen der Råder einge werden. Es bekommt derselbe zu seiner Stärke einen Ca liber, zur Breite 14. Der Bock befindet sich in der Mit te des Stück Holzes, in welchen die Nabe eingebohrt, und bekommt von da eine Ausschweifung gegen die Ender' der Nabe, wo diese vor mit und hinten 2 Caliber stark Holz versehen ist. Diese Ausschweisungen werden im Profil durch gleichseitige Triangel gezeichnet. Der Bock dient zur Einzapfung der Speichen, welche 1⁄2 Caliber tief gemacht wird.

Bock, (Baukunft) . Schlägel. Jac.

Bock, Bodgefielle, (Bergbau) der die Feldkünste besonders aber den Steg derselben trägt. Es sind zwey in die Erde gegrabene Hölzer, die oben mit einem Queerhols ze zusammen gehalten werden. Die Böcke sind zweyerley, als Wechielböcke, darauf die Stege zusammen gefügt wer den, und Einstrichsböcke, welche zwischen zwey Wechselbocken zu stehen kommen. Unter jedem s Lachterstege ste hen allemal 3 Böcke, die 2 Lachter von einander stehen.

Die Queerhölzer über den Böcken werden Holben oder Bockholben (f. Jac.) genannt. Die Stellen für die Böcke zu finden, wird auf dem Zapfenkloh das Ziel, als die Hälfte von der Stärke des Zapfens gefasset, nach wel chen nach dem Gapel die Gerade wie auch die Schürfe, abgesteckt werden, wo ein jeder Wechselbeck hin soll. Um die Höhe des ersten Bocks vor der Radstube zu finden: so wird in gerader Linie mit dem kummen Zapfen und dem Kreuze im Gapel ein Stab mit einem Queerholze zum Bis firen gesetzt, und in gleicher Höhe mit dem Zapfen in der Welle, oder in gerader Linie des Kunstgestänges mit dem Zapfen auf dem Kloh ein Strich gemacht, welches der Ort des Hangnagels, für den Bleuel in der ersten und großen Schwinge, wie auch des Hangnagels für die uns tere Korbstange in derselben ist. Schieber die Kunst auf geradem Wege oder sehlig, so wird dieser Ort nach der Waage auf dem Zapfentloge genommen. Schiebt sie aber bergauf, so muß er so, wie gemeldet, gesucht werden, in dem das Mittel des Zapfens und das Gestänge in gerader Linie stehen muß. Darauf wird von dem Zeichen oder Striche auf dem Stabe, die halbe Schwingenhöhe als 5 Fuß 9 Zell herauf gemessen, als die Höhe des ersten Bocks mit seinen Holben, Nach diesem ersten Beck müs fen die übrigen alle, sefern kein Winkel vorfällt, also ges seht werden, daß die Holben in gerader Linie nach dem Hangnagel oder Walze im Kreuz, und also nicht höher und nicht niedriger stehen, die Kwift mag gerade oder bergauf schieben.

Bock, (Kleinuhrmacher) (. Folger, Bock, (Windmüller) heißt dasjenige Gestelle, auf welchem die deutschen Windmühlen stehen und auf welchem fie sich drehen lassen, und wovon solche auch den Namen Bockmühlen führen. Die untersten Schwellen, oder so genannten Kreutzschwellen, werden winkelrecht kreußweise zusammengelegt, sie können 17 bis 18 Zoll stark seyn, auf diese Schwellen kommt der Stander in der obern Schwels le mit einem Zapfen, und in den Winkeln, so beyde Schwel len machen, mit Klauen einzustehen, seine Stärke kann 28 bis 30 Zoll, feyn. Die äußern Sträbebänder sind 16 Soll breit und stark, die innern 14 bis 16 Zoll, Mit diesen wird der Ständer verbunden, und oben, wo sie sich endigen, kommt der Sattel, auf welchem sich die Mühle unten dreht, zu liegen,

Bock bedeutet, zuweilen einen Betrug und Fehler oder ein,verbotenes Stück Arbeit, wie z. E. bey den Rohrschmie den. Denn was die Grobschmiede und Pfuscher an Röh ren machen, nennt man Böcke oder Baffartröbre.

Böckchen, (Müller) if ein kleines Stirnrad, das etwa nur, 20 bis einige 30 Kämme hat.

Böcke, (Schifffahrt) Fahrzeuge, die hundert und mehr Fuß lang, 8 bis 10 Fuß breit und in der Mitte, s bis 6 Fuß tief und vorne platt sind, sie haben einen plate ten Boden und einen mäßig hehen Mast, welcher aber mehr dient, das Tau, an dem sie gezogen werden, von dem am Ufer stehenden Strauchwerke 2c. frey zu halten, Als zum Segeln, doch segeln sie auch bisweilen, wenn sie

gerade vor den Wind haben, dann führen sie ein Rasegel. Sie führen ein sehr großes und schweres Etener, welches ihre Länge und der platte Beden nothwendig macht. Sie werden auf der Weser und Aller gebraucht. Böckelhecht, f. Salzhecht.

Böcker, (Ziegeler) tleine Haufen verfertigter Ziegel steine, zu welchen anfänglich 6 Stück Ziegel geneminen werden, zu welchen hernach noch 6 hinzugefügt werden, wenn seiche etwas abgetrocknet haben. Nachdem die Steine also in Böcken bis zur völligen Austrocknung gestanden haben, werden sie in große Haufen zu 300-400 zusamis men geseht, welche Steckej heißen.

Bockholben, (Hüttenwerk) f. Holben, Jae, Bockleinen, Bookjes, Buchleinen, eine Art ordi nairer deutscher Leinrsand, die die Holländer aus Schle. sien und Sachsen ziehen, bey sich bleichen und zurichten, und hernach unter dem Namen der Harlemerlinnen nach Italien und Spanien wieder ausführen. Es sind eigent sich blau und weißgestreifte oder gegitterte Leinen, die bes fonders in und um Löbau und Lauban in der Oberlausit gewebt, und in großer Menge nach Westindien verschickt werden. Auch Rumburg in Böhmen liefert jeht sehr häu fig blaugestreifte Buchleinen in Stücken von 72 Ellen und breit, im Preiß von 12-14 Gulden,, Böckmanns electrisches Bette, f. d.

Bodo, eine Sorte Thee, insgemein Beko, f. Thee.~ Bockofen des rn, Schafers. Dieser Ofen temmt mit dem schon längst bekannten unter sich treibenden Trag. efen größtentheils überein; nur tömmt hier der Zug der Luft nicht gerade von oben herunter auf die Flamme; fon dern durch einen seitwárts vorne an dem Ofen angebrach ten und abwärts gegen die Flamme gehenden Trichter. Alles ist von Eisenblech gemacht, und auf vier eiserne Füße gestellt. Zum Schmelzen, z. E. des Wachses wird oben in den Ofen ein trichterförmiger Kessel eingesetzt, zum Braten aber auf der langen Seite eine Thure gemacht, der obere Theil von dem untern, wodurch das Feuer geht, durch einen Boden abgesondert. Man braucht dabey allers dings nicht viel Holz mit einemmale einzulegen. Der Ofen wird gleich warm, verliert aber die Wärme, wenn das Feuer ausgeht, ebenfalls gleich wieder, und bedarf. daher einer beständigen Unterhaltung des Feuers. Er kann aber auch von Backsteinen oder Töpferarbeit gemacht were den, und dann hält er die Hike länger.

Bockrad, (Spinnerin) . Spinnrad.
Bockfackpfeife, f. Bockpfeife. Jas.
Bocksborn, f. Johannisbrodt..
Bocksborner, (Schifffahrt) s Broocken,
Bockzeug, (Landwirthschaft) f. Beck, Jac.
Boddich, (Böttcher) . Bottich. Jac.

Boden des Bestelles, (Uhrmacher) f. Gestell der

Uhr.

Bodenarbeit, (Zwvillichmacher, Zeugmacher) f. Hin und Herarbeit. Jac.

Bodenfriesen, Sriefierung am Bodenstücke, heis ßen in der Artillerie die Zierrathen eines Stückes hinten

an

an dem Bodenstücke bey der Traube. Sie werden aus Architectonischen Gliedern zusammengeseht, und ist ihre ganze Breite eines Caliber; die Höhe aber der höchsten Glieder darf überz bis eines Calibers nicht gemacht werden. Die Franzosen nennen fie Plattebande et moaJure de culafle.

Bodennagel, (Nagelschmidt) hundert Stück dieser Art Nägel müssen nach der gethaischen Nagelschmidtstare 2 Pf. wiegen, und gelten, wenn 100 Pf. Eisen zu 4 thlr. 20 gr. 8 pf. gerechnet werden, 5 gr. 8 pf. Auf der Fas brik zu Roda wiegen 1000 St. 15 Pf. und gelten 1 thlr. 18 gr. Große 21 Pf. und gelten 2 thlr. 2 gr.

Bodensatz, leichter von Pflanzen, Sagmehl. Den Namen eines leichten Bodensates oder Sahmehls kann man allen denjenigen Materien geben, welche sich entwes der aus den ausgepreßten Säften der Pflanzen, oder aus dem Wasser, mit welchem man dieselbe zerreibt oder aufgießen läßt, abscheiden und sehen. Hierzu gehört alles Mehl und Kraftmehl, und auch die grünen Theile von Pflanzen, die in den ausgepreßten Säften aller Pflanzen zertheilt sind, und durch das Abklären davon geschieden werden.

Bodenschicht, so nennt man bey einer Sache, wels che stückweise über einander gelegt wird, diejenige Lage, die zu allernächst auf den Boden zu liegen kommt. In Scheys ren, wo die Pansen einen feuchten Boden haben, wie auch in den frey aufgestellten Feimen, wird die Bodens schicht mit Stroh angefangen, und denn erst das Getreide darüber gepanset, damit die Körner, ehe sie ausgedroschen werden, wegen der Feuchtigkeit des Bodens, nicht aus, wachsen können.

Bodensteinriegel, (Müller) so heißen die 8 Zoll breiten und 6 Zoll starken Hölzer, so bey dem Mühlgerüste auf die Pfosten aufgebohrt und genagelt sind, und zur Bes festigung des Bodensteins dienen.

Bodenzing, s. Standgeld. Bogdfchemal, Bucharisch. Vorhänge von Kattun, von der Größe, wie der gemeine Mann in Rußland vor den Betten gebraucht, sind mit eigenem, Blumenwerke und einem Rande bedruckt, und in Sibirien sehr beliebt. Es giebt zweyerley Arten; von Jerken aus der kleinen, und von Taschkent aus der großen Bucharey. Jene find größer, diese feiner. Der Preiß, sowohl in der Urga, als in Sibirien kommt mit dem von der zweyten Art Tschal, dar überein.

Bogen, (Münze) heißt ein von Leinwand gemachtes Gerinne in Eisen gespannt, darin das kleine Geld gegof Jen wird.

Bogen, (Pappenmacher) heißt jede einfache Pappe, die fo bleibt, wie sie geschöpft worden.

Bogen, der, ein Theil des Sattelbaums, s. d. Bogen, Schild, Vorderback, (Schiffbau.) Der vordere Bogen der Back bestehet eigentlich 1) aus dem Balken der Vorpflicht; 2) aus den Stüßen, die auf dem Balken der Vorpflicht verbunden sind; 3) aus dem Ver deckbalken unter der Back, gegen welche diese Stüßen ge, Technologisches Wörterbuch V.Theil.

nagelt sind; erheben sich diese Stüßen einige Fuß über die Schanze und endigen sich in einem Queerstück, wel ches die Brustleiste eines Geländers macht. Der Theil zwischen dem Balken der Vorpflicht und dem Balken' unter der Back bildet ein Schot, in welchem auf je der Seite des Bugspriets eine Thüre und eine Geschüt pforte für die Jager ist, so daß der Balken der Vorpflicht den Untertrempel dieser Pforten macht. Hinten vor der Back, und vorn vor dem halben Verdeck und der Kam panje sind auch Geländer, (die man gleichfalls Bogen nennt.)

Bogen vom Spill, (Schiffbau) s. Braatspill.

fen, das hinten an einem Sägeblatte ist, um es fest zu Bogenrücken, (Schloffer.) Dieses ist ein Stück Eihalten, auch sind es zwey mit Nieten zusammen gemachte Bleche, zwischen welchen sich eine dünne Feile befinder, die davon fest gehalten wird.

Bogen, (Violinmacher) f. Fiedelbogen. Jac.
Bogener, f. Armbrustmacher.

Bogenfahri. Durch eine Bogenfahrt etwas kaufen, wird gesagt, wenn wegen Verschiedenheit der Dinge der Käufer dieselbe so genau nicht taxirt, der Käufer auch sols che so genau nicht betrachtet, sondern eins in das andere gerechnet wird, daß also der Verkäufer die Gefahr von sich ab und auf den Käufer wendet; wenn zumalen der Verkäufer erweisen und darthun kann, daß er ohne Ges fährde gehandelt, obschon die Sachen so genau nicht specis ficiret, untersucht und tariret worden. Daher sie dann auch bisweilen überhaupt durch Bausch und Bogen genennt, und der Verkaufung nach dem Maaße entgegen gesetzt wird.

Bogenfeile. Blatt in dieselbe zu schneiden. In ein Stück von einer Uhrfeder, das die Länge des Bogens hat, wird an jedem Ende, welches weißßlau angelassen wird, ein Loch geschlagen, womit das Blatt, wenn es fertig ist, in die Haken des Bogens eingehängt werden soll. Man soll nun in diese Feder, die ihre Härte dehalten muß, ganz kleine und egale Zähne, wie die feinsten Sperrzähne einer Schnecke, einfeilen. Man spannt sie deshalb in den Schraubestock und feilet erst den gar zu dúns nen Rand der Feder, wo sie die Zähne bekommen soll, weg. Nun macht man mit einer feinen Walzfeile, an dem Ende, welches das unterste werden soll, und das in dem Schraubestocke gegen die linke Hand stehen muß, eis nen Zahn. Man stellet mit der linken einen stumpfgefeil ten Nagel in das gefeilte Kerb, damit bey der Einfeilung des folgenden Zahns die runde Seite der Feile an diesem Nagel herstreiche. Auf diese Weise fährt man bis zu Ende fort; thut zu jedem Zahne z oder 3 Feilenstriche von glei cher Stärke, und hütet sich vor allzu tiefen Feilen. Zur geschwinden Fortrückung des Nagels ist sehr dienlich, daß man ihn immer etwas weiter vorwärts feße, als es nos thig ist, und dann wiederum zurückfahre. Man hört auf diese Weise das Einfallen desselben in den Kerb, und be darf nicht einmal zu zusehen.

Bogen,

Bogenlehne, (Zimmermann, Gärtner) f. Büge. ree, der Bobenblindenreep und Fall und das Rack folget,

Jac.

Bogensenne, f. Sehne. Jac.
Bogenwerk, f. Gitterwerk. Jac.

Borgfpriet, Maft de beaupre, Bugfpriet, wird das lange, vorne an dem Schiffe herausliegende, runde Holz genennt, welches unten dick ist, und allmählig schmd, fer nach außen zu geht, auch wohl 8 bis 9 Faden, nach Proportion des Schiffs mehr oder weniger, lang ist. Sol ches Holz ruhet inwendig auf den Vorsteven des Schiffs, zwischen zwey starken Innholten, welche unten in des Schiffes Bauch befestiget sind, und neben den Vorsteven herauf gehen, dergestalt, daß die Boegspriet mitten inne zu liegen kömmt, und das dicke Ende derselben in dem Schiffe unter dem Dek, bis gegen den Fokmast zu steht, allwo es mit eisernen Polten an den großen Balken vers wahrt ist. Außer diesen Polten ist die Bögspriet noch mit einer doppelten Wöling befestiget. Denn wo dieselbe auf den Vorsteven aufliegt, daselbst ist unten in den Steven, einen Fuß niedriger, ein Loch in der Länge nach außen gemacht, und die Bögspriet mit einem starken Taun durch felbiges einigemal gewickelt, oder fest umwunden. Ingleis chen ist noch weiter herans, an dem Kriech, oder demjes nigen vorausstehenden Holze, auf welchem der Löwe mit feiner Vorderpfote ruhet, nach unten zu wieder ein Loch, durch welches die Bögspriet abermals mit einem starken Taun berpickelt und befestigt ist, damit sie nicht bewegt werden könne. Außer die doppelte Wiling liegt zu der Bögsprietbefestigung fast um die Mitte derselben, und zwar ven den Kragen des Vockstags noch ein ander starkes Taun, welches das Springtaun genennt wird, davon die Enden in einer Bucht zusammen gespliffet sind und ist eine Jungfer darein gebunden, welche unterm Bucht bis in vorgedachten Kriech läuft, an welchen gleichfalls eine Jungfer mit einem Stroop befestiget sind; da denn die beyden Jungfern freif an einander gezogen werden, damit das Springtaun feste stehe, und die Bögspriet wider das Springen der See halte. Denn wenn das Schiff mit dem Vordertheil in die See hauet oder hinunter fällt, so geht der Fokmast etwas vor warts, und wenn es wieder aufrieset oder aus dem Was fer zurückschlägt, so giebt es eine ziemliche Bewegung, und muß alsdenn die Bögspriet durch das Springtaun 'befto fester gehalten werden, Wenn solchergestalt die Bögspriet eingescht ist, so wird am vordersten Ende der felben das Knie der Bögspriet befestiget, und darauf die Saaling und Blindemast fest gemacht, ingleichen das Eselsbaupt zur Bobenblindenstenge ausgesetzt. Nach diesen kömmt das Coopstag und wird die große Blinderaa, und um diese fest zu halten, daß sie nicht einwärts falle, der Mytholer befestiget, wozu den die Toppenants und die Brassen, wie auch die Trisge gehören, und die Peert an die Raa gebracht werden. Hierauf wird die Bobenblinden ftenge aufgesetzt, die Saaling und die Haupttaun wie auch das Knieckstag und Haane. Potjen, ingl. das Eselshaupt in seinen Stand gebracht; worauf denn die Bobenblinden

und solchen zu regieren die Braffen oder Bobenblinden und die Toppenants daran sest gemacht werden. Wenn nun alles dieses steht, werden auch die Seegel und zwar erstlich die große Blinde, angeschlagen, und die Schecten dars ein gesteckt, auch ihre Gytaun und Büyksätels befestiget, darnach auch der Besenblindenfeegel an die Ree gebracht, und die Gytaun daran feste gemacht, weil keine besondere Schooten da befindlich sind, sondern man sich anstatt_des ren der Braffen der großen Blinden bedient. Diese ganze Machinatien pflegt man abufive die Boegloriet zu nennen, Das Bögspriet ist bey Kriegsschiffen anderthalbmal so lang als der Seegelbalken. Seine größte Dicke hat es über dem Vorsteven, man nimmt dafür das Mittel zwischen der größten Stärke des großen und des Foamasts. Am Top ist es halb so stark als über dem Vorsteven.

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Bogfprieteftenge, (Schifffahrt) s. Bobenblinden

stenge,

Bobar, Bokar, ein Gewicht zu Betelfaguy, wiegt 40 Farcellen a 19 Pfund 22 Loth Leipziger 400 Mons oder 800 Natteln,

Bohlfiamm, (Forstwesen) die vierte Sorte von Bauholz im Preußischen, so bey dem ländlichen Bau zu Windlatten gebraucht wird. Ein Bohlstamm giebt Klaf ter mit Zopf und Zackenholz. Das reine Stick 30 Fuß Länge, oben 54 Zell, unten 83 Zell stark, von 8 Kubikfuß, 478. Kubitzoll giebt 4 Klaster..

Böhmen, f. Kaisergroschen...

Böhmische Flachsspinnerey. Die Flachsspinnerey macht in Böhmen einen beträchtlichen Nahrungszweig aus, indem die Anzahl der Spinner sich auf 213594 belauft. Sm Gebürge nährt sich davon die årmste Gattung ren Leuten, im flachen Lande aber wird solches als eine. Haus beschäftigung zu müßigen Etunden betrieben. Das leis nene Garn, so in Böhmen erzeugt wird, ist zweyerley, nämlich): Webegarn und Lochgarn. Webergarn wird von der gröbsten Gattung bis auf das seiwste gesponnen. Die Feinheit beym Webegarn wird hier zu Lande nicht nach dem Gewicht, sondern nach dem Griffe, nemlich wie viele Stücke desselben mit der Hand können umfaßt werden, in Rücksicht auf Gleichheit, Volldrehigkeit und Festigkeit des Fadens betrachtet. Ein volles und wohlgez drehetes Gain von gleichem Griff ist allezeit schwerer als ein hohles, daher werden auch die von dem ersten Garne erzeugten Leinwande auf der Bleiche viel dichter und vollkommener, hingegen die von den hohlen und leichten Gar nen desto schlechter, so daß dergleichen schwachen Leinwans den der Schein einer Dichtigkeit erst in der Appretur mittelst der Stärke, beygebracht wird. Die Webegarne werden wieder unterschieden in Werft und Schußgarne. Die ersten werden zum Schweifen, welches die Leinweber Werften nennen, gebraucht. Hierzu müssen die besten und haltbarsten Garne genommmen werden, weil die Werften durch das Scheeren, Aufspannen auf die Bäume und durch das Treten mehr angestrengt werden, mithin eher reißen können. In Rücksicht dessen werden eben die

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Werften

Werften bey den feinen Garnen etwas theurer wie die an dern bezahlt. In Ansehung des Weifenmaaßes ist bey ben Bebegarnen eine Gleichheit im ganzen Lande, laut Garnpatent von 1750. eingeführt worden, vermöge def sen die groben Garne auf einer vier viertetelligen, die feinen aber auf einer drey viertelelligen Weife (böhmisch Maaß) gehaspelt werden; denn ein jedes Stück Garn soll halten 4 Stränge, ein Strang 3 Zaspet, eine Zäspel 20 Gebinde, und ein Gebind 20 Faden, ein Faden beym vier viertelelligen Garn 4 Ellen, beym drey viertelelligen 3 Ellen, folglich enthält das ganze Stück Garn 4 viertel Higtes 19200 Ellen, 3 viertelelligtes aber 14500 Ellen altööhmisches Maaß. Die besten und feinsten Leinengarne werden gesponnen, in Böhmen zu Zwickau, Röhrsdorf, Krumbach, Georgenthal, Grunde, Warnsdorf, Rom burg, Königswald und Schluckenau, weil in dieser Ges gend die mehrsten weißgarnichten Leinwande und viele ge zogene Damaste und Tischzeuge verfertigt werden, wozu man nothwendig gute, volle und wohlgedrehte Garne neh men muß. Der Preiß der Garne in Böhmen ist:

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woraus diese Steine bestehen, ist Kieselmehl, Mennige und Salpeter, welches zusammen in einen Schmelztiegel gethan wird, der die enge Mündung eines Kruges hat, und mit einem Deckel verwahret und verstrichen, und 24" Stunden im Ofen geschmolzen wird. Wenn das Feuer ausgelöscht worden, bleiben die Tiegel im Ofen so lange stehen, bis sie ausgekühlt sind; die Scherben werden her nach abgeschlagen, die Komposition herausgenommen und zur Verfertigung der Kompositionssteine aufbewahrt. Um dem Kompositionsfluß noch eine größere Härte zu geben, wird statt des Salpeters auch Borar genommen, wovon die geschnittenenSteine nicht allein viel reiner werden, son dern auch wegen ihrer Härte eine schönere Spielung und Feuer bekommen. Hingegen kömmt die Komposition viel theurer zu stehen, indem ein Pfund Borar 3 Fl. 30 Kr. ein Pfund Salpeter aber nur 16 Kr. fostet. Es haben ehemals die Turnauer Steinschneider die Kompositions steine aus dem zerschlagenen Fluß verfertiget, nach der Zeit aber haben die Gebrüder Wenzel und Franz Fischer in Turnau ein anderes Mittel erfunden, nämlich die Koms position in einem Windofen durch das Feuer in dicke und dünne Stengel zu ziehen, und diese durch eiserne Zwicks formen und zwar 10-15 und mehr auf einmal zu Stels iten zu drucken, welche schon Facetten haben. Alsdann dürfen nur diese einzelnen Steine, außer dem Quadrat, auf der bleyernen Scheibe mit Schmirgel und Trippel pos lirt werden, wodurch die Arbeit dermaßen beschleunigt wird, daß ein Steinschneider ist in einem Tage, mehr Steine machen kann, als sonst in 8 Tagen. Vor 3040 Jahren ist die Fabrik sehr blühend gewesen, indem ein Steinschneider des Tags Thaler und mehr verdienen konnte, und die damit in fremde Lande handelnden Steinhändler haben sehr vieles Vermögen erworben. Nachdem aber an diesem Orte die Juden sich, vermehrt, und den ganzen Steinhandel an sich gebracht, und den christi Steinhändlern die. Koncurrenz abgewonnen haben, so find die armen Turnauer Steinschneider in solchen Verfall gerathen, daß sie kaum noch mit vieler Mühe 6 Kr. täglich verdienen können. Die Preise derselben sind:

Kompositionssteine, extrafeine Karmasir

No. 1, 2, 3. £100 Duzend

No. 4. 5.

No. 6. 7 und 8.

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2. Fl. 15 Kr.

2

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Böhmische Fenstertafeln, f. Glastafeln. Böhmische Bompofitionsfreine. Diese werden.. größtentheils in der böhmischen Stadt Turnau von den daselbst befindlichen Steinschneidern verfertiget, von wel schen hier üben 176. wohnhaft find. Die Komposition,

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Beym Holzfeuer gedruckte von verschiedenen Farben 100 Duzend 10 Kr. bis 2 Fl. 30 Kr. 10 bis 12 Kr. Beym Lampenfeuer gedruckte Bóbmische, Bömsche. (Jäger.) Ein Garn, so auf Naubvögel gestellet wird. Es wird also gemacht: LI 2

Man

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