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Flaßes genauer Acht, welches aber nur in einem Laborátorio wahrzunehmen, wo alles. stille und kein Geräusche ist. Um dieses genau zu beobachten, hebt man alle 2 oder 3 Minuten den Deckel der Tute auf, daß man das Arbeiten des Flußes besser hören und sehen kann. Sobald der Fluß völlig ausgearbeitet hat, läßt 'man die Probe noch ein Paar Minuten stehen, und verfährt übrigens wie mit strengflüßigen Erzen. 2) Dann untersucht man, wie die Schlacke beschaffen. Solche muß dicht, aber nicht glån gend, hart noch glasigt seyn; auch ist wohl Acht zu haben, daß keine Bleykörner darin zerstreut liegen, auch muß das Korn oben mit dem schwarzen Fluße bedeckt seyn, und das Salz nicht unmittelbar berühren, noch weniger oben ganz blos stehen, in welchen Fällen das Gewicht nicht mit Si cherheit kann angegeben werden. Finden sich nun die Zeis chen einer wohlgerathenen Probe, so ist das Kern auf der Erzwaage auszuwiegen, und der Gehalt bis auf ein Halb oder Viertelpfund anzugeben; magßen beh diesen Proben auf keine Lothe gesehen, und also auch das Korn nicht auf der Kornwaage ausgewogen wird. Endlich kömmt es auch darauf an, ob das Bley rein ist, indem man das Korn mit gelinden und langsamen Schlägen, damit es sich nicht erhiße und spröde werde, auf einen reinen glatten Amboß als ein sehr dünnes Blech ausbreitet. Bekommt es teine Nisse, so kann man es von einem merklichen Antheile fremder Metalle rein und für gutes gemeines Bley erkennen; nur könnte etwas Zinn darinnen seyn. Will man wissen, ob es auch hiervon nichts an sich habe, darf man es nur auf einer Kapelle abgehen lassen, da sich das Zinn durch Aufsteigen sofort offenbaret.

Bley in die Form gießen, (Bleyarbeiter) heißt, es herein fließen lassen. Die Blenarbeiter bedienen sich hiezu eines Löffels, der einer Kasserole gleich ist, womit hie ihr Bley schöpfen, wann es im Flusse ist.

Bleyischer Letten, ist eine weiße Bergart, welche zu Johann Georgen - Stadt aufm Rautenkranze gebrochen, fo man daselbst Bleyspaat nennt, und sehr reich an Bleygehalt ist.

Bleykalk, so nennt man auch das aus dem Scheis, dewasser, durch Spiritus falis, Salz, Salmiak oder alka lische, feuerbestandige oder flüchtige Salze niedergeschla gene Bley.

Bleykeffel, (Bleyarbeiter) f. Keffel.

Bleykorden, (Weber) s. Bleylahen. Jac.

mit man, wenn viele Proben vorfallen, des bstern AGwägens überhoben seyn könne.

Bleymesser, (Glaser) siehe Messer, womit man iss Bley legt.

Bleyòl, Oleum Saturni. Es ist die Auflösung des Bleysalzes oder Bleyzuckers in dem wesentlichen Oele des Terpenthins. Man trägt dieses Salz in eine Phiole, gießt so viel Terpenthinôl darauf, bis es etliche Zoll hoch darüber steht, und läßt es zehn bis zwölf Stunden lang bey einem gelinden Feuer digeriren. Die Feuchtigkeit nimmt, wie Lemery sagt, eine rothe Farbe an. Dies ser Schriftsteller empfiehlt, diese Auflösung so zu concentri ren, daß man einen Theil des Terpenthinôls wieder davon durch die Destillation abziehe, und empfiehlt dieses als ein zur Reinigung und Vernarbung der Geschwüre, vorzüg sich derer von fauler Art, sehr geschicktes Mittel. Diese Bereitung muß in der That als ein wirklich mächtiges Mittel gegen die Fäulniß sehr dienlich seyn, die eben gedachten Absichten zu erfüllen. Unter den uneigentlich sogenanntent Delen ist dieses eines von denen, denen man diesen Namen noch mit dem wenigsten Unrecht giebt, denn der Grund davon ist in der That Oel, und dieses del enthält wirk lich aufgelöstes Bley. Lemery versichert, daß man auf diese Art eine gegebene Menge Bleysaiz gänzlich auflösen kann, wenn man nur genug Terpenthinöl darzu nimmt.

Bleyplatten der Stredwerksarbeiter. Wenn man eine hinlängliche Menge Bley geschmolzen und abgeschäumt hat, um eine Tafel zu machen, und es bereit ist, gegossen zu werden, um das Bley aus dem Kessel laufen zu lassen, nimmt man ein, in Gestalt einer Traufe zusammengerolltes Blatt Eisenblech; man stellt davon ein Ende in den Trog, und das andere lehnt man auf den Steg, der gegen den Hahn des Kessels zusteht, und der selbst durch vier eiserne Krammen unterstützt ist. Dans zieht man den Hahn auf, und zu dem Ende zieht man die beyden Schrauben aus den Schraubenlöchern, die den Schweif des Hahns zudrücken, um zu verhindern, daß er nicht von selbst aus seiner Stelle gehe, und das Bley verlieren lasse. Das Bley, welches nun eine Oeffnung findet, fließt durch die blecherne Traufe in den Trog, wel ches den Arbeitern die Mühe erspart, es löffelweise herein zu tragen, wie es die Bleyarbeiter thun, durch dieses Mittel bleibt keins, oder sehr wenig in den Kessel. Math muß in diesem Augenblicke entweder das Feuer, so unter dem Kessel ist, auslöschen, oder neues Bley in den Kef

Bleykorn zu machen, siehe Bley auf Silber zy pro- fel legen, wenn man noch Tafeln gießen will, damit das,

biren.

Bleylitzen, (Weber) s. Bleylaßen. Jac. Bleylothform, (Bleyarbeiter) dieses ist ein Gefäß von gegossenem Eisen, inwendig in Gestalt einer kleinen Kugel, oder einer kleinen Walze ausgehöhlt: daher kömmt es, daß man verschiedene Arten von Vieylothen zu Bley. waagen unterscheidet; einige find rund, andere lang.

was in dem Kessel liegt, nicht verbrenne. Aber che man im Kessel was verändert, muß man die blecherne Traufe wegnehmen, den Hahn an seine Stelle bringen, und Acht haben, ihn durch die Schrauben fest zu machen, damit das Blen nicht ausfließe. Es sen aber, daß man eine neue Tafel gießen wolle oder nicht, so muß man doch immer die blecherne Traufe wegnehmen, damit sie nicht hindere den Trog aufzuheben, um das Bley daraus in die Form zu gießen. Der Trog ist an und für sich selst sehr schwer, und welcher über dem beynahe 3000 Pf. Bley enthält, Ji 3 Fönnte

Bleymåßchen, (Probierkunst) find kleine blecherne Gemäße von verschiedener Größe, welche eine gewisse Quantität von geförnten Bley oder Fluß in sich faffen,

da

könnte nicht bequemlich, fogar durch eine große Anzahl Ars beiter aufgehoben werden, um das Bley, das er enthält, auf die zu empfangene schon zubereitete Form zu gießen. Da er überdem voll geschmolzenen Bleyes ist, so ist er so Heiß, daß es nicht möglich wäre, ihn mit Handen anzus greifen. Diese Schwierigkeiten haben zur Erfindung zweyer Hebebaume Anlaß gegeben, die man 10 oder 12 Fuß ho her, als den Trog, fest gemacht hat, und welche auf ih rer Achse beweglich find, man läßt, vermittelst eines dop pelten Gewichtbalkens, diese Hebebäume herab, welche, da sie jedweder an ihrem Ende eine Winde mit einer Role le haben, den Trog aufheben, welcher durch zwey Haken fest ist, an die Ketten die über diese Rollwinde weggehen und sich daran aufrollen, je nachdem man die Hebebäume herunter läßt. Durch diesen Kunstgriff ist es an zween Männern, die gemeinschaftlich handeln, genug, den Trog umzuwerfen und das Bley, das er enthält, auf die Form zu gießen. Sobald man sich also wird versichert haben, daß das Bley den Grad der Hiße hat, der ihm nöthig ist, um gegossen zu werden, nachdem werden zween Arbeiter die Hebebäume, vermittels der Gewichtbalten die daran befestigt, herablassen, sie werden den Trog zwingen, auf das Gelenke, wodurch es an den Rand der Form befestigt ist, wieder überzutreten, und das Bley wird, als ein weit auseinander fallendes Wasser, mit einer immer gleich schnel len Bewegung in die Form herausfließen. Nachher wird man den Gewichtbalken wieder ihre Freyheit geben und wird den Trog herab und seine Stelle wieder einnehmen laffen. Die Tafeln in der Form mit dem Streichlineale zu streichen ist diese, das eine hat zwey Griffe, das andre hat keinen und ist übrigens wie das erste gemacht; sie sind beyde nach der Breite der Form hohl ausgeschnitter; woes der eins noch das andre ist denen der Bleyarbeiter gleich; auch sollen sie nicht eine gleiche Wirkung mit dem Streich lineale der ersten hervorbringen. In der Manufactur fährt man mit dem Streichlineale über das noch im Guß stehen de Bley, indem man es langsam führt, um die Schla, cken wegzunehmen, die auf der Oberfläche hingekommen Die Bleyarbeiter setzen sich nur vor, die Oberfläche ihrer Tafeln nur glatt zu machen, damit sie nicht mehr Dicke an einer Stelle als an der andern haben; aus dieser Ursache Leben sich gemeiniglich die Streckarbeiter ihrer zwey zusam men, um ihre Tafeln abzustreichen; der eine hält das Streichlineal bey einem Ende oder bey einem seiner Griffe, wenn sie das mit zwey Griffen nehmen, und der andere bey seinem andern Ende oder bey seinem andern Griff. Sie fangen an, ihre Streichlineale auf das Ende der Form aufzulegen, das neben dem Troge ist; fie führen es also bis zum andern Rande. Die Geschicklichkeit, die man bey dieser Verrichtung haben muß, ist, die ganze Feuerlage Der Tafeln aufzuheben, und alle auseinander gesetzte Stu cke Bley, um sie in den Abgang einer jeden Tafel herab fallen zu lassen, d. h. in den offenen Graben, um den Ring zu bilden, der dazu gemacht ist, damit es leicht sey, ein Tan daran anzuhaken, und desto leichter, vermittelst bes Krahns, jede Tafel an ihre Form wegzuheben. Diese

Art Tafeln wie sie aus der Form gezogen werden. Weil die zum Streckwerk bestimmten Tafeln dick sepn müssen, und es aus dieser Ursache unmöglich wäre, sie aufzurollen, so muß man sich hier nicht des Hebebaums bedienen, wo von die Bleyarbeiter Gebrauch machen, um ihre Tafeln von ihren Formen wegzuheben; wegen des Gewichts die ser Tafeln hat man einen im Kreiß herum gehenden Krahn ersonnen, durch seine Hülfe ziehet man die Tafel aus der Form. Man fångt das Tau des Krahne in den Ring einzuhaken, von welchem gesagt worden, daß man ihn an der Mitte der Seite, die dem Troge entgegen gesetzt ist, an jeder Tafel, die man gießt, bildet. Das Tau des Krahns rollt sich auf einen Haspelbaum auf, an deffen beyden En den zwey eiserne Ränder mit Zähnen befestiget find, die zwey kleine Spindelräder oder Getriebe eingreifen, die on einer eisernen Are fest sind, an dessen äußersten Enden die Handhaben sind, welche diese Männer herumdrehen. Es ist einleuchtend, daß vermittelst dieses Eingreifens, das die Kraft vermehrt, zwey Männer, gegen die Handhaben ge stemmt, diese schwere Tafel aus der Form ziehen können. Es ist eine Watze die am Ende der Form angebracht ist, und zweh Stücke Holz die man herabneigt, die es sehr leicht machen, die bleyernen Tafeln aus der Form zu be ben. Wenn diese Tafeln aus der Forme gezogen worden, muß man selbige auf die Erde niederlegen, bis sie kalt ges worden und man sie auf den Rahmen legen will, um sie zu strecken. Diese Tafeln werden 16-18 Linien stark gegossen, und da die oberste Fläche, die durch die Theile des Bleyes zu Kalk geworden, solche enthält, so sondert man diese Haut durch das Streichlineal von den Tafeln ab. Wenn nun diese Tafeln mit Hülfe einer Bürste abgefeget und gereiniget worden von dem Sande, der daran haften konnte, so hebt man sie von der Erde auf und trägt sie auf die Walzen des Rahmens am Streckwerke, man hält eins ihrer Enden zwischen den beyden Walzen hin, man läßt vermittelst des Walzenrichters die Walze auf die bleyerne Tafel herab, so viel als zuträgt, um selbige angreifen zu lassen. Wenn der Riegel an die Laterne angeheftet ist, läßt man die Pferde gehen, die hinlänglich zusammenge drückte bleverne Tafel geht durch die bayden Walzen durch. Wenn die ganze Länge der Tafel durch die Watzen durchgegangen, so verändert man den Riegel, um ihn an die Laterne zu befestigen, und ohne die Stellung der Walzen zu verándern, läßt man die Tafel nach der Seite hin wieder durchge hen, von welcher selbige hergekommen war; alsdenn bringt man die Walzen etwas näher zusammen, man befestiget die Riegel an die Laterne und die Tafel bekömmt einen neuen Druck, manchmal wiederholt man diese Arbeit zweyhundertmal, um die Tafel zu der Dicke zu bringen die sie ha ben soll, indem man vermittelst des Walzenrichters den Druck nur dann wiederholt, wenn die Laterne arbeitet, die andere dient nur, um die Tafel in widriger Richtung zurück zu bringen, von der, worin sie war, da sie durch die Laterne geführt wurde und um die Plattenpreffung, die diese Laterne verrichtet hat, vollkommener zu machen. Sechs Menschen und sechs Pferde find hinlänglich, diese

alse

also eingerichtete Maschine täglich 11 Stunden gehen zur laffen. Wenn diese Art Platten in sehr dünne verwandelt werden sollen; so stellt man solche in das Streckwerk, in dem man sie auf eine dickere und schon gestreckte bleyerne Tafel legt, die derjenigen, welche sehr dünne werden soll, zur Stüße dienen muß, alsdann wird nur die oberste ge streckt, durch dieses Mittel kann man, wenn man will, fie so dünne machen als einen Bogen Papier. Ueberhaupt it bey dem Plattenzuge nachfolgendes zu bemerken: 1) Ist, es immer vortheilhaft, der Pferdebahn einen großen Durchmesser zu geben; die Pferde ermüden dadurch viel weniger. 2) Wenn die bleyernen Tafeln gegossen sind, muß man sie kalt werden lassen, ehe man selbige durch das Streckwerk durchgehen läßt: diese Hiße, nebst derje nigen, so die Tafeln im Durchgehen zwischen den Walzen erlangen, würde die Vereinigung, welche die Theile des Bleyes unter sich haben, vermindern, und das Metall toürde sich um desto weniger håmmern lassen. 3) Ist es nöthig, ehe man die Tafeln zum Streckwerk bringt, sie auf der Seite, welche den Sand berührte, mit der Bür fte zu reinigen, wie eben gesagt worden, und nachher mit einem Stücke neuen Zeuges oder neuer Leinwand, sonst würde der Sand die Walzen voller Streifen machen, und der Sand, der mit dem Bley sich vereinigen würde, möchte dessen Oberfläche, ohne diese Vorsichtigkeit, streifich oder pücklich machen, welches man vermeiden muß. 4) Müs sen die Walzen beyderseits vom großen und einander gleis wen Durchmesser seyn: von großen Durchmesser, damit der Druck in einer größern Oberfläche von der Tafel ge fchehe, und wenn dadurch der krummlienigte Winkel, den beyde Walzen bilden, spitzig wird, der Druck von fern anfange und in Zunehmen fortgehe, bis zu dem Orte, wo die Walzen näher zusammen sind, oder bis zum großen Durchmesser der Walzen. Die Walzen müssen von gleis chem Durchmesser seyn, damit die eine nicht geschwinder als die andere gehe, und die beyden Oberflächen der Tas feln in gleicher Breite gezogen werden. 5) Ist es besser, Die Tafeln vielmal durchgehen zu lassen, als den Druck fehr zu vermehren; denn das Metall, welches zu einer ge ringen Niederdrückung nachgiebt, würde aus einander rei Ben, wenn man es auf einmal eine ansehnlichere wollte empfinden lassen. 6) Müssen die Pferde in gleichem Schritte gehen, und man muß vermeiden, daß sie nicht ruckweise ziehen; denn die Maschine würde so, wie die zu ziehende Tafel, darunter leiden. 7) Es ist gut zum vor aus zu wissen, daß die Tafeln, welche so ansehnlich sich an Länge ausdehnen, genau die nämliche Breite beybehalten, welche sie hatten, da man anfieng sie zu ziehen. 8) Ift es gerdiß, daß die ganze Dicke der Tafeln zu deren Ver längerung beyträgt, und daß diejenigen, welche sich einge bildet, daß nur die beyden Oberflächen sich verlängerten, in Frrthum sind; weil, wenn eine Tafel ihre ganze Ausdehnung erlangt hat, die Ober- und Unterfläche an den Enden höchstens um zwvo oder drey Linien die Mitte der Dicke der Tafeln übersteigen, und man mag die Tafeln durchschneiden wo man will, so wird man sie aller Orten

von gleicher Dicke befinden. 9) Weil die Tafeln, welche man sehr dünne machen will, mehr Länge erlangen, als der Rahmen hat, so schneidet man selbige mitten durch, um sie besonders zu ziehen. Die Art, die gestreckten Tas feln von den Nahmen wegzuheben, ist von der wenig uns terschieden, die die Bleyarbeiter gebrauchen, um ihre Tafeln von der Form wegzuheben, worinn sie solche gegossen ; man hat nur in Acht zu nehmen, die Tafel unter den Walzen nach der Seite des Krahns zu heraus zu zichenz nachher müssen zwey Arbeiter, indem sie selbige mit dem Schlägel schlagen, dieselbe aufrollen, auch bey dem Ende anfangen, das nahe bey den Walzen ist, und sie müssen fortfahren, bis sie am Ende des Rahmens sind, das nach der Seite des Krahns zu ist: durch diese Rolle von Bley müssen sie einen Hebebaum durchziehen, welcher ohngefähr um sechs Zoll an beyden Enden hervor ragen muß und daran das Tau des Krahns zu befestigen ist; indem man die Handhabe herum drehet, wird man die Tafel an deu Ort. hinbringen, wo sie so lange bleiben muß, bis sich dazw Käufer einstellen.

Bleyplatten zum Taback. (Tabacksmanufactur.) Diese werden folgendergestalt gegossen: man läßt eine 6 Fuß lange eichene Bohle, welche einen halben Fuß und 2 Zoll breit ist, glatt behobeln. Beyde Seiten der Lân ge bekommen einen 3 Zoll hohen Rand, welcher durch eis ferne Schrauben an die Bohle befestiget wird und an beyden Enden offen bleibt. Die Bohle wird mit seiner uns gebleichter Leinwand glatt und fest überzogen und an den Seiten benagelt. Die Seitenwände bleiben nackt und die Leinwand muß ohne Nath seyn. Der Schieber wird von oben hernieder geschoben. Das Vorderbrett ist vier Zoll hoch und die Seitenbretter laufen schief. Zur Befes ftigung dient ein Steg. Ehe man den Guß vornimmt, so bestreicht man die Leinwand vermittelst eines Pinsels mit einer getrockneten zu zartem Pulver zerriebenen Lehm erde, die mit Kienruß und Leinöl eingerührt ist, Wenn der Anstrich vollkommen trocken geworden, so werden fünf und zwanzig Pfund Bley mit etwas Unschlitt, das maŋ nach und nach zusest, in einem eisernen Topfe geschmol zen. Alsdann seht man i Pfund Wißmuth und nachher

Pfund Schnellloth zu, und den Unrath schöpft mars mit einer eisernen Schöpfkelle ab. Wenn alles in gutem Flusse ist, so wird ein weißer Bogen Papier dergestalt zus geschnitten, daß er in den Kasten und Schieber paßt und eingelegt, damit die Leinwand nicht verbrennen moge. Der Kasten stehet etwas schief, der Gießer gießt das Bley aus der Gießkelle und ein Gehülfe drückt die Schieber von oben bis unten hernieder. Nach einigen mißlungenen Gü ßen erlernt man endlich, wie viel Bley man vor den Schieber gießen müsse, damit eine Tafel so dünne als die andre werde. Bey dem Gießen selbst ist anzumerken, daß derjenige, welcher den Schieber herabzieht, solches genau in demjenigen Augenblicke verrichte, da der andere das Bley ausgießt. Auf diese Art bekömmt man eine Bleyplatte von der Länge und Breite der Gießtafel. Die fertige Bleyplatte wird sogleich abgezogen und auf einen glatten

*

Tisch gelegt, um den folgenden Platten, die man noch zu gießen gedenkt, Platz zu machen. Man legt eine auf die andere und schneldet sie vermittelst eines scharfen Mese fers nach der vorgegebenen Größe eines Brettes zu. Der Abgang wird wieder umgeschmolzen oder zu dem Büchsen deckel zugeschnitten. Zum Anstrich der Form kaun man sich auch des Talks oder Harzes bedienen. In Goßlar ko ften 1000 Stück zu 1 Pf. Paketen 17 thir. und wiegen 12 Zentner zu 11⁄2 das 1000:11 thlr. und wiegen 17 Centner zu Pfund Taback das 1000 zu 7} thir, und wiegen Zentner.

Bleyproben, auch Kupferproben, nach Hrn. Ex. schbaquet. Herr Erschaquet vermengt Zentner Kupfer schlich und vier Loth Salpeter durch fleißiges Reiben wohl mit einander, und seht dieses Gemenge dann in eis nen geräumigen, zur Verhütung des Einfallens der Kohten wohlbedeckten Tiegel einem anfänglich gelindem Feuer Sobald der Tiegel anfängt zu glühen, so folgt ein Berpuffen des Salpeters, nach welchem das Gemenge bart erscheint. Jeht verstärkt er das Feuer, jedoch nicht bis zum Schmelzen des Gemenges, und erhält den Tiegel 8 bis 10 Minuten stark glühend, um die Wirkung des Calpeters zu befördern und von einer gänzlichen Zerstörung des vorhandenen Schwefels völlig versichert zu werden. Hierauf erhißt er das Gemenge, daß es schmelze, und trägt nur nach und nach zu verschiedeneumalen ein Gemenge ven 2 Unzen Weinstein, 1 Unze dekrepitirten Küchensals zes und etwas Kohlen hinzu. Ist dies geschehen, so be deckt er das Ganze mit Glas oder unhaltigen Schlacken, und erhält es dann bey verstärktem Feuer eine halbe Stun de lang in einein guten Flusse. Statt des geräumigen Tiegels bedient er sich auch eines kleinern; allein dann trägt er das gedachte Gemenge aus Schlich und Salpeter in solchen, wenn er gelinde glüht, nach und nach ein. Die Gründe, auf welchen das Verfahren beruht, find fol. gende: der Salpeter zerstört den Schwefel des Erzes, und berkalkt die dem Blene und Kupfer beygemischten Halbme talle so, daß sie bey dem anzuwendenden Feuer durch den zuzusehenden Fluß nicht reducirt werden können. Das Glas oder die unhaltigen Schlacken, werden größtentheils In der Absicht zugesetzt, damit das in den Kupfererzen of ters enthaltene Eisen, welches vicle Ungelegenheiten be wirken würde, aufgelöst werde. Es richtet sich daher auch die Menge dieses Zusatzes nach der in den Kupfer erzen vorhandenen Menge des Eisentieses. Die Bortheile bey diesem Verfahren find beträchtlich. Man ist hierdurch nicht allein des langwierigen beschwerlichen Röstens übers hoben, sondern erhält auch leicht und gleich, selbst aus Spießglanzhaltigen Erzen, ein Garkupfer, und zwar mehr als durch die gewöhnlichen Prebierarten.

Bleyprobe des D. Hahnemanne,

einem wohl verstopften Glase aufbewahrt werden, Sum Gebrauch werden 4 Quentchen davon mit 5 Quenfchen! Weinsteinrahm und 16 Unzen Wasser in einer wohlverstopften Flasche geschüttelt, worauf nach einer Viertelstun de eine milchweiße Flüßigkeit auf dem Pulver stehen wird, die aus einem mit Schwefelleberluft gesättigtem Wasser bestehet. Dieses wird abgetlärt, in kleine mit Terpens thinwachs verklebte Unzengläser abgefüllt, und in jedes noch 10 Tropfen Saizgeist zugesetzt. Der Gehalt eines jeden solchen Glases wird mit 3 Theilen des zu prüfenden Weins vermischt... Bleibt dabey alles helle und durchsichtig (und dies ereignet sich auch, wenn der Wein etwas eisenhaltig wäre) so ist er unschädlich zu achten; da hingegen der Bleygehalt in Gestalt braunschwarzer bald niedersinkender Flocken angezeigt wird.

Bleyprodukte, (Probierkunst) sind Asche, Mennis ge, Bleyweiß, Glötte, Schlacke, sie werden in starkem Feuer ganz zu einer leichtflüßigen Schlacke oder Glase; Einige, die mit sauren Auflösungsmitteln verbunden sind, gehen zum Theil oder ganz als ein Rauch davon. Wenn man diese schmelzbaren Producte aus dem Bley mit den Steinen, die man glasartig nennt, als Kiesel und Quarz, dem mit selbigen gleiche Avt habenden Sande, Schiefer 20. unter einander reibt und schmelzt, so fließt das Gemenge in einem Feuer, darinnen die Steine vor. sich allein bey weitem zu keinem Fluß zu bringen sind, jedoch mit einer gar mertlichen Zähigkeit. Thut man viel von den blevis schen Producten hinzu, so werden die Steine zu einem zarten Glase aufgelöst, welches durch die Schmelzgefäße dringet, und wenn sölche zu dicht, daß sie es nicht durchs lassen, werden selbige ded) davon angefressen und endlich gar verzehrt. Die Glötte ganz allein läßt sich in gemeis nen Schmelztiegeln fast gar nicht schmelzen, fie gehet gemeiniglich, sobald sie anfängt recht klar zu fließen, durch, wenn die Tiegel nicht sehr dicht, und ohne alle schwarze Flecken sind,

Bleyrauds, (Probirer) f. Werkbley auf Silber z probiren.

Bleyrollen, (Bleyfabrik) f. Bleyplatten, Jac. und folg, Theile,

Bleysack, (Probirer) siche Werkbley auf Silber zu probiren,

1.9

Bleysalpeter, eine mittelsalzigte Verbindung des Bleyes mit der Salpetersäure; bildet eine brevseitige ab geftumpfte Pyramide, und läßt sich im Wasser leicht auflös sen; s. a. Bley.

23leyfals, feine spezifische Schwere ist 2,395.

Bley, Schiefertafel von Bley, Ardoife de plomb, (Bleyarbeiter) ist etn dünnes Stück Bley, auf verschie dene Art zugeschnitten, zur Decke der Dome oder GloKenthürme; einige in Gestalt eines Herzens, andere bles viereckigt, audere oval, nach dem Geschmack desjenigen, Re, eimvendet.

Gray Bley in 4 Pfund Wein aufgelöst, soll, dadurch ohne Zwenden tigkeit entdeckt und ausgeschieden werden können, Manso soll zu dem Ende gleiche Theile Unsterschaken, Pülver und Schwefel, 12 Minuten lang, weiß glühen lassen. Diese frockne Schwefelleber könne ohne Berlust ihrer, Kräfte in

Bleyschlafen waschen, (Bleyarbeiter) heißt, sie in einen Spülnapf werfen, und im Wasser untertauchen,, indem man sie mit einer Kelle umrührt.

Bey

Bley schmelzen. (Bleyarbeiter.) Diese schmelzen ihr Bley in einem großen cifernen Kessel, der auf einem gemauerten Ofen aufgerichtet ist, welcher, um dem Rauch einen Ausgang zu geben, unter einem Schorsteine errich, tet ist. Das Füllen dieses Kessels mit Bley geschiehet al so: Zuerst wird der Boden mit Stücken altes Bley gefül let, auf diese leget man Stangen, daraus man eine zwote Lage macht, auf diese eine dritte u. f. w. Der leere Raum zwischen den Stangen wird mit Bleystücken aus gefüllt. Ist der Keffel voll, so wird unter und über dens selben Feuer angemacht, so daß sich das Bley im Kessel zwischen zwey Feuern befindet, auch werden auf das obere Feuer noch Bleystangen geleget, die, indem sie schmelzen, in den Kessel herabträufeln. Ist das Bley geschmolzen, so läßt man das obere Feuer ausgehen, die in den Kessel gefallenen Kohlen, so auf der Oberfläche des Bleyes schwimmen, läßt man auf selbigem so lange, als sie glü hen, weil solche das zersetzte Bley reduciren, alsdann werden fie mit dem Schaumlöffel abgenommen und aufs bewahrt; an ihrer Stelle aber nimmt man andere glühende Kohlen aus dem Heerde, und wirst sie auf das schmelzende Bley, dieses wird so lange fortgesezt, als das Schmelzen dauert.

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Bley schmieden, Forger le plomb, (Bleyarbeiter) das heißt, solches mit Kolben schlagen, um es zu hårten, oder dichter zu machen, und solches zu verstärken. Auf diese Art schmiedet man alle Tafeln, welche man zu den Wasserhältern, zu den Särgen und andern dergleichen Arbeiten braucht, weil das Bley, das man dazu nimmt, mehr körperliche Festigkeit haben muß, als an andern Or ten. Weil das geschmiedete Bley nur dazu ist, um das gestreckte Bley zu ersehen, so braucht man also, wenn man sich des Bleyes aus der Manufactur bedient, solches nicht zum Schmieden.

Bleyschuß, f. Bleyglanz.
Bleyschweif, 1. Töpfererz.
Bleyfenkel, f. Bleyloth. Jac.

Bleysinter, Stalactites plumbiferus. Dieser bestehet aus einer blåtterichten, etwas löcherichten, sonst aber iemlich dichten, sehr schweren, nicht aufbrausenden, gelb lichtweißen, und von außen knotigen Rinde.

Bleyspåne, Bleyplatten, (Bleyarbeiter) f. Bley Schiefer.

Bleyfpath auf dem nassen Wege zu probiren, f. Erze unedler Metalle.

Bleyftift. Der Preiß derselben ist in der Bleystist Manufactur in Potsdam: a) In feinem Sedernholze: Das Duzend 1) englische ächte Schieferstifte 3 thlr.; 2) FFF. stark für Zeichner, 3 thlr.; 3) FFF. rund oder breit, auch viereckigt, etwas schwächer als Nro. 2. 2 thlr.; 4) FF. rund, von verschiedener Stärke des Holzes thlr. 12 gr.; 5) F. dergleichen 1 thlr.; 6) M. Schieferstifte 1 thir.; 7) M. rund, von verschiedener Stärke, mit Spi ben 12 gr.; 8) M. dergleichen nicht zugespißt 10 gr.; 9) Ö. dergleichen 8 gr. b) 3m gebeizten und weißen Holze. 1) Aus Span. Malydána FS. rund auch vier Technologisches Wörterbuch V. Theil.

eckigt, mit Spigen 6 gr.; 2) FS: dergleichen nicht zugé. fpißt 5 gr.; 3) OS. C. No. 1. stark und dick, auch zu gespiht 4 gr.; 4) O.S. C. No.2. etwas dünner, rund auch viereckigt 3 gr.; 5) O. S. C. No. 3. noch dünner und zugespißt 24 gr.; 6) O.S. C. No. 4. dergleichen, nicht zugespißt 2 gr.; 7) AS. C. dergleichen 14 gr.

Bleyftiftmacher. Diese werden also verfertigt: Man, läßt in einem unglafurten Tiegel 2 Pfund Colophos nium, 3 Loth Wachs und 1 Loth Talg zergehen, rühret es mit einem hölzernen Rührer wohl unter einander, daß es wie Wasser fließe. Sodann trägt man von dem fein ge fiebten und gereinigten Wasserbley 3 bis 3 Pfund lang. sam nach einander ein, und verfährt, wie zuvor. S. Ja cobsson. In Nürnberg sind die Bleystiftmacher zünftig, und machen ein Meisterstück. Bleystücke, (Zeugweber) f. Bleyruthen. Jac. Bleyftoffe unter dem Weine zu entdecken, siche Weinverfälschung.

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Bleytafel, (Bleyarbeiter) f. Bleyplatte. Bleytafeln, Tabacksmanufaktur, f. Bleyplatten. Bleytafeln das Rauhe benchmen, Ebarber les ta bles, (Bleyarb.) dieses heißt, den Sand davon mit der Bürste abfegen; dieses thun die Bleyplätter, ehe fie diesel ben auf ihre Streckwerke legen.

Bleytafeln weiß zu verzinnen, die man zu De den braucht. (Bleyarbeiter.) Um die Tafeln zu zurich ten, weiß verzinner zu werden, fängt man an sie aus eine ander zu rollen, und auf 2 Holzböcke auszuspannen; nach her muß man eine kleine Feuerforge haben, die man mit glühenden Kohlen anfüllt; diese stellt man unter die Tafel fest, welche man weiß verzinnen will, und die aus einans der gerollt, und auf die beyden Holzhie aufgelegt ist; die Kohle erhißt sie, aber ohne sie zum Schmelzen zu bringen: unterdessen wirft man kleine Zinnspåne darauf. Weil das Zinn viel geschwinder als das Bley funilst, fieht man diese Spåne bald im Fluß auf der Oberfläche der Tafel, die man weiß verzinnt; aber sie gehen niche mit dem Bley in einen Körper zusammen; sie werden nur in flüßige Kügelchen verwandelt, welche von einem Ende der Tafeln bis zum andern hinrollen würden, ohne daran zu haften, weil zu dem Ende das Bley selbst im Fluß seyn müßte. Es ist also wesentlich das Mittel anzus zeigen, wie man es anfangen müsse, um sie niederzuquet. schen und auszudehnen, und an der Tafel, die man vers zinnt, haftend zu machen, dergestalt, daß sie eine Lage) ausmachen, die gänzlich die Farbe des Blehes verbirget. Um das Zinn auf dem Bley auszudehnen: Der Arbeiter muß in seine Hände eine Handvoll Berg nehmen, wel ches in Geigenharz muß eingetaucht werden, um es ein wenig fett zu machen, und womit er die kleinen Tropfen Zinn, wovon die Rede ist, niederquetschen, und sie nachs. her sehr leicht über die ganze Oberfläche der Tafel ausdeh. nen wird, welche unmittelbar über der Feuerforge, und folglich brennend heiß ist: das Zinn wird sich daran in dem Maaße, als er will, ansetzen. Man fährt eben so von einem Ende der Tafel bis zum andern fort, indem RE

man

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