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heißt, nicht in der Kapelle stehen bleibt, sondern von Bleye die Rede) dann wird die Kapelle nach und nach der Asche sofort in sich gezogen wird. 2) Sobald wie sich bis in die Mitte der Muffel zurück geschoben","zugleich die das Treiben nur anfängt, werden alle Kohlen von der Schiebers am Aschenfalle immer mehr von einander gezőMuffel weggenommen, die Kapellen mit der kleinen Krügen, bis endlich das Bley ganz, mit Hinterlassung des de, and zwar beyde mit einemmale hinten gefaßt, und Silberkörnchens, verzehret ist, welches man an dem leb nahe für die Mündung der Muffel gezogen, indem man hasten hellgelben Blicke bemerket, den es in demselbigeu, mit der Krücke auf dem Bodenblatte, das Umwerfen zu Augenblicke thut; da mau alsdenn die Kapellen wieder verhüten, herfährt, auch sogleich die beyden Schiebers am herausnimmt, auf das Probierblech seßt, mit dem Abste; Aschenfalle zugezogen, damit sich der Ofen sobald abkühle, cher das Korn losmacht, so wie es in der Kapelle gestani als möglich. Man kann auch, wenn die Proben sehr den, auf ein reines Papier oder kupfernes numerirtes heiß gehen, die Krücke ein wenig hinter den Kapellen ste Schälchen zu der Probierwaage legt, und mit der Breite hen lassen, welches eine schnelle Abkühlung befördert. Die zange scharf zusammen drückt, dadurch die dem Korne et Kennzeichen, ob die Proben zu heiß; ob sie recht, oder ob wa unten anklebende Asche abfällt; welche denn mit dem Fie zu kalt gehen, sind folgende: Wenn der Rauch) dúnue Bürstchen vollends rein abgebürstet, und das Körnchen und hoch, fast bis an das Gewölbe der Muffel gehet; keine auf der Kornwaage mit gehöriger Umschaalung ausgewo: Glötte in der Kapelle fich anlegt, und diese so hellglühend gen wird. erscheinet, daß kaum zu unterscheiden ist, wie weit sich die Glötte eingezogen hat, so ist es ein Zeichen, daß die Proben zu heiß gehen: Wenn der Rauch stark ist, im Aufsteigen aber nicht hoch über der Kapelle sich gegen den Hintertheil der Muffel, und daselbst zu den Ausschnitten Hinaus ziehet, die Verglöttung dabey siisch vor sich gehet, und von dem aufsteigenden Rauche, ein wenig sehr zarts blättrige Glötte vorne in der Kapella zwischen dem Rande derselben und dem treibenden Bleye sich anlegt, dabey die Kapelle, so weit fe die Glötte an sich gezogen, mertlich dunkel erscheinet, so gehen die Proben recht. zu kalt gehen sie, weun der Bleyrauch dick und schwer ist, sich gar nicht erhebt, sondern gleich rück und seitwärts gegen die Ausschnitte der Muffel zieher; die Glötte sich stark vermehret, dabey die Kapelle, so weit sich solche eingezo gen hat, schwarz erscheinet. Weum endlich die Abkühlung so zunimmt, daß das Bley_einen matten glasigten Glanz bekömmt, dann ist es die höchste Zeit, die Hise so schleu nig, als möglich, au verstärken, sonst entstehet um das Werk ein Rand von zäher Glötte, wie auf den Treibscher ben, und das Traben hört kurz hernach gar auf. Dies nennt man: die Proben ersticken. 3) Es ist denmach mit allem Fleiße hierauf Acht zu haben, und da die Kapels ten so nahe bey der Mündung, durch die kalte einfallende Luft gar bald zu sehr abgekühlet werden, schiebet man sols the, so wie sie die rechte Hihe haben, mit dem Rührhâk chen wieder einen oder ein Paar Queerfinger breit zurück, und legt eine etwa Daumens dicke glühende Kehle queer vor die Mündung, welche die kalte unter die Muffel ein fallende Luft genugsam zu erwärmeu pflegt, und ziehet dabey die Schiebers am Aschenfalle ein wenig aus einander, Je weiter die Kapelle zurückgeschoben, die Schiebers am Aschenfalle geöffnet, und je mehr Kohlen vor die Män dung der Muffel gelegt werden, je größer wird die Hiße, jedoch ist ohne Noth nicht dienlich, die Kapellen weiter, als gegen die Mitte der Muffel (nach der Länge genoms men) zurück zu schieben. Das gegentheilige Verfahren befördert die Abkühlung. 4) Wenn das Bley so weit in die Kapellen gegangen, daß noch kaum einer Erbse groß übrig, es ist hier nur vom gemeinen an Silber armen

1

Bleybaum, Arbor Saturni, zu verfertigen. Zuerst löst man 1 Unze Bleyzucker in 12 Unzen destillirten Was fer auf, und filtrit die Flüßigkeit aufs klarste, daß sie so hell als reines Brunnenwasser aussieht. Dann läßt man ohngefähr oder Pf. Zink in einem Schmelz tlegel oder in einem starken eisernen, Löffel bey Kohlenfeuer schmelzen, und gießt zu abgesezten malen kleine Pertionen davon in kaltes Wasser, das sich in einem hölzernen Ger fäße befindet. Hierbey geschicht es oft, daß sich der Zinkin baumförmige Figuren bildet. Davon sucht man das beste Stückchen aus, welches einem Aste am ähnlichsten ist, bindet es an einen zarten Zwirnfaden, und hängt es mit aufwärts laufenden Zweigen gerade in die Mitte eines Zuckerglases dergestalt auf, daß es den Boden nicht bes rühre. Alsdann wird die beschriebene helle Auflösung in dasselbe Glas geschüttet, so daß der kleine Metallast in der Mitte derselben zu hängen temnit, und das Glas an einen ruhigen Ort gestellt. Man kann sonst auch ein kleines Baninchen von Zink gießen und den ganzen untern Stamm in braungefärbtes schmelzendes Wachs eintauchen und sol chen also damit überziehen. Seht man nun dieses Baum chen in die vorbeschriebene Flüßigkeit, so wird wie im vor herigen, so auch besonders in diesem Fall, das Bäumchen nur an seinen Zweigen, die vom Wachle nicht berührt wor den sind, mit den schönsten glänzenden Bleykrystallen mes tallisch überzogen werden, und überaus schön anzusehen seyn.

Bleybaum von metallischem Glanze. Man neh me gemeines abgekochtes Wasser und seihe es durch ein doppeltes Druckpapier in ein Glas. In dieses schitte man ein Loth Bieyzucker, und lasse es einige Stunden auf einem warmen Ofen stehen, damit sich der Bieyzucker ver mittelst des Umrührens und der Wäime im Wasser desto besser auflösen möge, hierauf seihe man es in ein kelchicht Glas und senke an einem Faden ein Stückchen Zink in dasselbe. Nach Verlauf weniger Stunden fängt sich die chemische Vegetation auf folgende Art an: Es zeråstelt sich der Zink und macht divergirende Blattribben, und an diese Ribben setzen sich von beyden Seiten kurze Blätter, wie an der Mimosa, an. Diese ins Wasser gegen den

Boden

J

Boden zu herabhängende Blätter, welche wie ein poliertes Metall blank sind, fahren fort sich der Länge und Breite nach zu vergrößern, ziehen ihre Spigen zusammen, und bilden Weinlaubkränze. Diese Vegetation geht noch besser mit einem Nagel von Zink von statten, den man in die Mündung des Glases steckt, wenn man das Glas auf den warmen Ofen stellt.

Bleybernsteinsalz, eine Verbindung der Bernstein: faure mit Bley in Kalkgestalt, ist im Wasser leicht aufzu fosen, zersetzt sich im Feuer.

Bleyborar, eine Verbindung der Borarsäure mit Bley, die im Feuer schmelzt.

Bleycitronensals, eine Verbindung der Citronensäure mit Bley in Kalkgeskalt.

Bleyerne Brille, (Bleyarbeiter.) Dieses ist ein kleines Fenster, welches man in die Dächer macht, und das man mit Bley deckt.

Bleyerne Forfbedeckung, (Bleyarbeiter) s. Gies belbedeckung von Bley.

Bleyerne Forffdecken, (Bleyarbeiter) f. Bleyerne Giebeldecken.

Bleyerne Giebeldecken, Forftdecken, Faitieres de plomb. (Bleyarbeiter.) Diefes find mehrere krummges bogene Tafeln, und als Halbröhren gemacht, welche man am obersten Theile der Decken auflegt, um deren Giebel oder Forst zu bedecken.

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Bleyerne Gråtdecken, f. Gråtdecken von Bley. Bleyerne herzen, Coeurs de plomb, (Bleyarbei ter.) Es giebt deren zweyerley, einige sind gegossen und dienen zu den Kirchenlampen, oder um Käfige für Vögel aufzuhängen. Andere sind gelöthet und unter der Hand rund gewölbt. Dieses geschieht, um menschliche Herzen darin zu verschließen.

Bleyerne Muschel, Coquille de plomb, (Bleyar, beiter. Dieses ist ein großes bleyernes Gefäß, welches in Gestalt einer Muschel gemacht ist.

Bleyerne Röhren aus dem Ganzen zu gießen, 1. Röhren. Jac.

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Bleyerne Röhren aus Tafeln zusammen zn löthen, 1. Röhren.

Bleyerne Röhren auszuräumen. (Bleyarbeiter.) Ob es schon gewöhnlich ist, Röste an den meisten Küflein anzubringen, so haben dennoch nicht alle dergleichen, und es geschieht, daß unter den Wassern, die man hereingießt, fich unreinigkeiten befinden, welche in den Röhren stecken bleiben, dieselben verstopfen, und den Arbeitern die Noth wendigkeit auferlegen, selbige auszuräumen. Außerdem kann es geschehen, daß durch großen Regen einige Stücke Schutt, entweder in die Traufrinne oder in die Dachrinne fallen, sich in der Röhre häufen, und selbige verstopfen, in diesen, verschiedenen Fällen ist man genöthiget, zum Bleyarbeiter seine Zufluch: zu nehmen, um sie auszubes fern. Wir wollen gleichy anzeigen, wie man es anfänge: Man fångt gleich an, sich zu versichern, welches die ver. stopfte Röhre sey, indem man Wasser hinein gießt. Wenn diese Rohre klein, und nur durch einige Unreinigkeiten Technologisches Wörterbuch V. Theil.

verstopft ist, die leicht herab zu senken sind, nimmt man' ein Rohr, welches eine Art von Senkstab ist, dessen sich die Bleyarbeiter zu kleinen Verstopfungen bedienen: er ist krumm gewunden, wie eine Schlange, und ohngefähr 12' Fuß lang: man nennt das Holz, daraus er besteht, in dianisches Rohr, es kommt aus China, und ist das nam liche Holz, mit welchem man die Rohrstühle macht. Man läßt diesen Senkstab in die Röhre herunter gehn, indem man ihn los windet, bis man dasjenige gefunden, was die Verstopfung verursacht; diese Arbeit fångt man immer am untern Theile der Röhre an, weil es leichter ist, die Unreinigkeiten durch den Ort wieder heraus zu stoßen, roo fie herein gekommen; ein Arbeiter geht nach dem obern Ende der Röhre herauf, um daselbst das Rohr in Eme pfang zu nehmen. Wenn die Röhre dick und über die Maaßen verstopft, und dieser erste Senkstab nicht hinreis chend wäre, so mußte man einen stärkern brauchen, Dies ses ist ein Stück Bley, das lang genug ist, um schwer zu feyn, und dünne, um desto besser in die Röhre herein zu gehn, und indem man solches mit Geschwindigkeit herun ter fallen läßt, so reißt es die Unreinigkeiten mit sich, wele che die Verstopfung verursachen; man könnte ein Senk bley brauchen, das unten am Bley ein viereckigtes Stück Eisen hatte, welches spihig und scharf wåre, und das Bley 6 Zoll überragen könnte. Diese Spise tönnte den Schutt zerbrechen, den das Bley nur häufen würde. Wenn die Verstopfung von dem obern Ende der Röhre nicht weiter entfernt wäre, so könnte man sie, vermittelst einer, in vier eckigter Spiße sich endenden, eisernen Stange zerstöhren, welche man, wie eine Mörserkeule, in Bewegung sehen würde. Endlich wenn die Verstopfung durch einen sehe harten Stein entstünde, und keines von den eben anges führten Mitteln gelingen wollte, so müßte man sich genau des Verstopfungsorts vergewissern, um die Röhre durchzubrechen, das, was die Hinderniß verursacht, herauszu ziehn, und die Röhre durch eine Löthverknüpfung wieder auszubessern, oder durch ein Stück Bley, welches man aulöthen würde.

Bleyerne Röhrenform, s. Form, blegerne Röhren zu gießen.

Bleyerne Röhrenplatten zu verzinnen, s. Röhrens platten. Jac.

Bleyerne Röhren zu setzen. (Bleyarbeiter.) Matt fängt unten am Hause an, eine gegossene Röhre anzusetzent, die eine Kniebenge oder Bogen haben muß, um das Was fer nach der Straffe heraus zu gießen, und von dem Fuße der Mauer absteht, an welcher sie anliegt. Man seht an diesem Orte keine bleyerne Röhren an, weil sie leicht können verleht, durchlöchert oder weggerissen werden; diese erste gegossene Röhre macht man durch mehrere Halbringe fest, deren Ender in die Mauer hinein mit Gops befestigt ind. Derjenige, der die Röhren seht, trägt immer el en kleinen Trog und die Mauerkelle mit sich. Hernach wirft man das geknotete Seil herab; der Arbeiter steigt über die gegossene Röhre herauf; er nimmt eine bleyerne Röhre in Empfang, die man ihm, vermittelst eines -gi

Seils,

Seils, herab läßt; er fuget, fie in die erste gegoffene eis ferne, ohngeführ 6 Zell lange Röhre ein, weil man die Herableitungsrohren nicht antithet, und bemüher sich, sel Bige fo gerade zu stellen, als möglich ist; nachher befestigt er sie, wie die erste, durch Halbringe; er fährt solcherge falt bis zur Höhe der Mauer fort, indem er immer Acht hat, die obere Röhre in die untere herein zu stecken, damit das Walker einen freyen Abfluß finde. Man muß wissen, ehe man irgend eine Röhre seht, wie viel Fuß von der Höhe der Mauer bis zu ihrem Fuße sind, um nicht in den Fall zu gerathen, die Röhren auf der Stelle abschnei den zu müssen, welches vorher im Laden geschehen seyn muß. Man muß diese Röhren nicht ganz und gar bis zur Höhe der Mauer herauf führen, man muß ohngefähr 4 Fuß auslassen, weil da diese Röhren gemeiniglich auf Dachrinnen zutreffen, welche Enden von Röhren ohnges fähr fünf Fuß haben, diese dem Wasser einen Durch fluß geben sollen, wenn man selbige in einander fuget. Bleyerner Saum, (Bleyarbeiter) dieses sind die Ränder zweyer Stücken Bley, da einer in den andern gesalzet ist.

und gelinde, aber anhaltende Feuern zu beobachten; auch ist das Erz nicht zu klein zu pochen. In Ermangelung eines solchen Heerdes oder andern Reverberitfeuers muß. das Erz in Knorper, als etwa einer welschen Nuß groß, zerschlagen, und das Rösten mit recht trocknem Holze vers richtet werden; welches klein zerspalten, eines halben Schuhes hoch zwischen umher gelegte Steine geleget, die Erzknörper eben so hoch darauf, und über dieser einer quees ren Hand hoch kleine, aber reine Kohlen gelegt, und endlich der Haufen angezündet wird. Nachdem alles ausgebrannt ist, wird das zusammen gesinnterte Erz wieder in solche Knorper zerschlagen, und wieder wie zuvor geröstet wobey zu merken, daß, was sich ganz zu Staube geschla gen hat, oben auf die Knorper zerstreuet wird; und so fährt man fort, bis sich im Roste, oder auf dem Boden desselbigen viele Körner und Flitschchen vom Metalle zeiz gen: dann hat es zum Schmelzen genug. Auch dieses ges röstete Erz erfodert etwas Eisen zum Niederschlage. ist aber nicht hinlänglich, nur wenige gemeine Pfunde zu nehmen, wobey sich die Schmelzart mit Sicherheit nicht erkennen läßt; sondern es müssen wenigstens ein oder etlis che Zentner genommen werden. Es finden sich nämlich oft Erze, die an sich flüßig und gutartig sind, welche aber in einem Gemenge von Bergarten oder andern Erzen stes

E

Bleyerner Streif, Bande de plomb. (Bleyarbeiter) ist überhaupt ein langes und flaches Stück Bley, welches noch zu keiner Arbeit ist gebraucht worden. Bleyerne Verförstungen eines Schieferdachs,,cken, die weder auf die Scheidcbank, noch durch Puchen, (Enfaitemens de plomb. (Bleyarbeiter) man nennt also die Tafeln, welche man am obersten Theile der Kirchdecken auflegt, oder auf Balken, die am obersten Theile der Mauern sind, und welche die Stelle der Werkstücke ver treten, um sie vor den Wassern des Himmels zu verwah ren, und vor der Fäulniß zu erhalten.

Bleyernetz, ein sehr starkes und großes Staakneß, fiche daselbst.

Bleyers. Außer dem Bleyglanz giebt es noch: weiß Bleyerz oder Bleyspath, gewachsen Bleyweiß, roch Bleyerz, grün Bleyerz oder grüner Bleyspath, Bley schweif; das Blen findet sich auch in andern Erzen und Bergarten, daraus es jeiten wegen seines geringen Preis fes zu bringen ist, wenn der Gehalt nicht ansehnlich, sons dern nur einige Pfunde beträgt.

Bleyers, deffen Schmelzungsart im großen Seuer zu untersuchen. (Scheidekunst.) Zu dem Ende wird ein kleiner Schmelzofen erbauet, und das Erz ents weder ungeröstet, oder geröstet aufgegeben: allemal aber gröblich zerstoßen. 1) Ungeröstet kann das Erz genom men werden, wenn es sehr rein, ohne Kieß, ohne Antis monium, oder Arsenik ist. In diesem Falle muß man doch aber den 4ten oder 6ten Theil Hammerschlag von Ei fen, Feilstaub oder anderes dünnes Eisen zusehen. Der erste ist der beste, weil er sich gleich unter das Erz vers theilen läßt, und den Schwefel, welcher damit verbunden Ift, desto wirksamer an sich ziehet, 2) Ist das Erz sehr schwefelreich, wie die kiesigen und antimonialischen, dann ist das Rösten nöthig, und geschiehet am besten auf einem kleinen Treibheerde, welcher anstatt der Asche von Ziegelmehl zu schlagen ist, wobey das fleißige Umrühren,

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Waschen und Schlemmen genugsam zu scheiden, und die so schwerfinßiger Art sind, daß sie ohne Verlust des Bleyes nicht zum Schmetzen zu bringen stehen. In solchem Falle geht das Schmelzen im Anfange gut; das Metall kömmt heraus; in der Folge aber seht sich von den unschmelzba ren Theilen des Erzes immer mehr und mehr an, (wels ches einige Schmelzer aufbauen nennen) der Ofen wird dadurch nach und nach dergestait verseht, daß die Arbeit ins Stecken gerath, und mit großem Verlust an Erje und Kohlen muß Schicht gemacht, die Vorwand ausge brochen, und das zusammen gesinterte Erz mit Keilhauen und Brechstangen ausgehauen und ausgekraht werden. 3) Nachdem man den Ofen jugemacht hat, wird der Heerd mit groben Kehlen sowohl in als außerhalb des Ofens bedeckt, und solche mit aufgestreueten glühenden Kohlen angezündet, da denn der Ofen in einer Zeit von etlichen Stunden genungsam abgewärmt ist. 4) Nun wird von dem Erze eine Beschickung gemacht, das ist: Es werden ein oder etliche große Zentner klein geschlagen, und der vierte oder sechste Theil Eisen, wie oben schon erinnert, darunter gemenget; es sey denn das Erz sehr kiesig: denn dieses hat ohnedem schon Eisen genug in seinem natürlichen Gemenge. Hierauf zieher man die Asche und noch übrigen Kohlen mit dem Spurmesser heraus, stürzt mit dem Füll. false den Ofen, wie auch den Heerd außer dem Ofen voll kleiner Kohlen, welche nicht größer als welsche Nüsse seyn dürfen, doch so, daß in der Höhe der Form einige glus hende Kohlen zu liegen kommen, dadurch die andern an gezündet werden, richtet das Gebläse vor, und lässet es sanfte gehen. Wenn die Kohlen etwan einer Spanne tief niedergebrannt sind, sehet man einen Trog, aber so

gerings

langsam, und solche sehr zähe, so ist das Gebläse schärfer
anzuziehen. Unter währendem Schmelzen ist oft auf bie
Nafe Acht zu haben, daß solche von oben bemeldeter Bes
schaffenheit sey. Nicht weniger ist mit dem Räumeisen
durch das Auge fleißig zu untersuchen, ob sich Bühner
im Ofen auf der Stübbe ansehen wollen. Dieses fune
kleine zusammen gesinterte Klumper, die, wenn sie nicht
seitig weggenommen, und aus dem Auge gezogen werden,
sich bald so vergrößern, daß man sie nicht mehr heraus
bringen kann, sondern genöthigt ist, solche zu zerstoßen,
dadurch die Stübbe im Ofen allemal fhadhaft wird; auch
wachsen diese Bühnen endlich so groß an, daß man die
Vorwand unten aufbrechen muß, um den Klumpen her
aus zu brechen, welcher aus zusammen gesinterter Bergart
und schwerflüßigen Metallen bestehet, die in dem Ere
enthalten sind. Die Schmelzer nennen solche eine Sau;
insbesondere eine Eifenfau, wenn vieles Eisen; eine Bu
pferfau, wenn vieles Kupfer darin enthalten ist. Ge-
het das Schmelzen gut, so ist die Schlacke flüßig; es legt
sich nichts auf; das Metall scheidet sich gut von der Schla
cke, und giebt sich unten im Heerde zusammen. 6) t
der Ofen fo weit niedergegengen, daß ein Füllfaß mit
Kohlen und ein Saß von Erze hinein gehet, so muß gleich
wieder gefeßt, und also der Ofen voll gehalten werden.
So wie die Schlacke dem Rande des Heerdes gleich
kömmt, muß fie fofort mit dem Meisel abgeworfen wer
den: dabey wohl Acht zu haben, ob sich Stein, das ist, an
noch rohes, zusammen geschmolzenes Erz zwischen dem Bleve
und zwischen der Schlacke findet, welcher besonders zu le
gen. Auch wird nun keine fremde Schlacke mehr geseht,
sondern nur die, welche von dem gegenwärtigen Schmel
zen gefallen ist, und darunter wählet man vorzüglich die
unreinen: das sind die, welche Bley oder Steinkörner an
fich haben. Hat sich des Metalles so viel gesammlet, daß
es dem Rande nahe kommt, welches man bey dem Ab-
werfen der Schlacke sehen kann, wird es mit einer mit
dünnen Lehm ausgestrichenen und wohl abgewärmten Kel
le ausgeschöpft, und in einen langen Eingus oder Eleinen
Barren gegossen, und so fortgefahren, bis alles Erz durchs
gesetzt ist; da denn das Feuer niedergehen kann. 7) 3u
leht wird die Vorwand ausgebrochen, die noch übrigen
glühenden Kohlen heraus gezogen, und mit Wasser abge
löscht; den Ofen aber läßt man einen Tag lang abkühlen,
reißet die Stübbe heraus, und sucht die gröbern Stücken
Metall zusammen. Will man aber noch genauer verfah
ren, wift man alles grob zerstoßen in einen Trog Coder
Mulde), schlemmt die Kohlen, Lehm und Asche mit Was
ser davon, und schmelzt das, was zurück bleibt, auf einem
Teste, der von Stübbe geschlagen, und vor das Gebläse
gefeßt ist, mit kleinen, aber reinen Kohlen zusammen, und
läßt es erkalten, so finden sich die Metallkorner in einem
Könige bey einander: auf diesen liegt der Stein, und auf
diesen die Schlacke, welche leicht von einander fönnen ab
geschlagen werden. Der sämmtlich gefallene Stein wird
dann mit dem bey dem Schmelzen erfolgten Steine auf
Bley probirt, bie Berechnung nach dem ganzen Ges
Ji 2

geringhaltige Bleyschlacken, die keinen erheblichen Gehalt
mehr von sich geben, gerade über die Form; hierauf wie
der ein kleines Fullfaß voll Kohlen, und auf diese denn
das Erz links und rechts; in die Mitte wieder etwas von
vorgedachten Bleyschlacken, und läßt denn das Gebläse
um ein merkliches schärfer gehen; welches durch Auflegen
der Gewichte auf den Balg bestimmt wird; so wie dieses
auf Hüttenwerken durch das Aufschlagen mehrerer Wasser
geschiehet. Hiebey ist zu merken: Die ersten Schlacken
werden gefeht, eine Nase vor die Form zu machen. Eine
Nase wird genannt und entstehet, wenn die niederschmel
zenden Schlacken durch den kalten Wind nahe von der
Form abgekühler werden, daselbst erstarren, und einen
hin und wieder durchlöcherten Klumpen formiren. Wenn
bazu keine brauchbare Schlacke vorhanden, so nehmen die
Schmelzer oft gestoßene Ziegelsteine und Glasscherben,
oder was sie sonst finden können, das im Feuer eine zähe
Art an sich nimmt. Die Nase hat den Nußen, daß sie
den Wind, welcher sonst in einem schmalen Striche durch
den Ofen gegen die Vorwand gehen würde, auf alle
Seiten vertheilt, und also ein egaleres Schmelzen zuwe
ge bringet. Bey einem kleinen Ofen darf solche nicht län
ger seyn, als daß sie höchstens bis in die Mitte des Ofens
gehe. Wird fie auf einer Seite ganz dunkel, daß man
gar nichts Helles sehen kann, muß sie mit dem Formste.
cher durchgestoffen werden. Wird fie allzu helle, daß man
die brennenden Kohlen unmittelbar wahrnehmen kann,
seht man etwas mehr Schlacken. Wird sie durchaus dun
Eel, stoßet man solche mit dem Formstecher hin und wie
der auf, bricht von den Schlacken etwas ab, oder läßt
nach Beschaffenheit der Sache bey einem oder etlichen Så
hen die Schlacken gar weg. Die Nase sitzt am besten,
wenn sich durch solche der Schein des Feuers an vielen
5) Wenn nun
Eleinen gleich vertheilten Flecken zeiget.
die erste geschmolzene Schlacke zum Vorschein kömmt, råu
met man die Kohlen vor dem Auge, auch aus dem Vor
Heerde weg, und hilft der annoch zähen Schlacke mit dem
Meisel fort, bis in die Spur (ist das Tiefste des Heer
des), legt dann eine grobe Kohle wieder vor das Auge,
daß darunter die Schlacke, ohne abzukühlen, durchgehe;
deckt auch den Heerd wieder, doch nur ein Paar Queer,
finger hoch, mit reinen Kohlen zu, welche sich von der
glühenden Schlacke selbst anzünden. Die erste Schlacke
wird fast allemal hart und knotigt, und formiret oben
eine dicke ungleiche Scheibe. So lange die folgende Schla
de, so wie sie in den Heerd läuft, unter die Scheibe
Friecht, bleibt solche im Heerde liegen, und ist ein Zeichen,
daß die darunter stehende Schlacke annoch fließet. Erstar
ret die Schlucke vor dem Auge oder im Heerde so sehr, daß
bie aus dem Ofen folgende nicht mehr darunter weggehen
Fann, sondern darüber her läuft, so ist solche mit dem
Meisel wegzuräumen, oder aus dem Heerde abzuwerfen.
Sonst muß dieses Abwerfen nicht ohne Noth geschehen,
es fey benn, daß der Heerd voll sey, oder die Schlacke so
bid und schwer werde, daß solche die untere fließende am
Rande in die Höhe treibe. I die Folge der Schlacke zu

wichte

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wichte des Steins gemacht, und der heraus kommende Gehalt dem heraus gebrachten Bleye zugesetzt; da denn der Gehalt in jedem Zentner Erz kann angegeben werden. Bleyerze auf dem naffen Wege zu probiren, f. Erze unedler Metalle.

Bleyesig, f. Effigsäure. Bleyextract, f. Bley.

Bleyfarbe auf Wolle, nach Hrn. Pörner. Auf Pfund Wolle nimmt man zur Farbenbrühe 10Lt. Bra filienholz, 10 Loth Blauholz und 10 Loth grünen Vi triol.

Bleyfaß, (Hüttemverk) ist ein Faß, worinnen die Heerdstücke abgekühlet werden.

Bleyfigurenmacher. Hierunter verstehet man solche Künstler, welche aus blossem Bley oder Zinn, oder aus beyden Metallen zugleich, allerley Figuren, z. B. Soldas ten, Thiere, Bäume, Bruftbilder u. f.w. gießen und auf verschiedene Art bemalen. Man erhält diese Waare von Nürnberg und Fürth.

Bleyflußspathfalz, eine Verbindung der Flußspath Jaure mit Bley, in Kalkgestalt; schmelzt im Feuer. Bley für die viereckigten Stücke, plomb a pieces quarrées, (Glaser) s. Quartierbley. Bleygeist, f. Blen. Bleygelb, s. Massikot.

د..

Bley, geschmolzenes, dessen Hitze zu erkennen, die zum Gießen erfordert wird. (Bleyarbeiter.) Wenn es sich an die Ränder des Gießlöffels anseht, so hat es Seine gehörige Hise, thut es dieses aber nicht, so ist es zu heiß, und würde in diesem Falle die Sandlage in der Form verderben. Man muß deshalb Stücken Bley von 10 bis 12 Pfund in den Kessel nachwerfen, um es hieburch abzukühlen."

Bleygewichte, (Probierkunst) heißt dasjenige Ge wichte, welches mit dem bleyernen Gefäße, in welchem man die Schlen oder Laugen abwiegt, im Gleichgewichte Frehet.

Bleyglanz, Glanz, Bleyschuß, (Bergwerk) Galena teffulata, ist an Blengehalt sehr reich; bestehet bald aus gleichseitigen, bald aus länglichten Würfeln, und diese Würfel aus den dünnesten, glatten, schwarzblauen, dabey fehr lebhaft glänzenden Blättchen. Im übrigen ist die Fes Erz sehr schwer; jedoch dabey sehr mürbe und zerbrech tich; im Feuer, in Vergleich mit andern Erzen, leicht fügig; wie wohl es doch weit mehr Hitze zum Schmelzen erfordert, als das Bley selbst. Es rührt dieses von dem bieten Schwefel her, welcher in dem Bleyglanze liegt, und welcher das Bley im Feuer schwerflüßig macht. Der Echwefel beträgt dem Gewichte nach ohngefähr den dritten oder vierten Theil des Erzes. Der ganze Bleyglanz hält etwa zwischen 70 bis 80 Pfund Bley, auch wohl et was darüber. Wenn der Bleyglanz aus so kleinen Wür feln bestehet, daß sie kaum kenntbar find, oder einen uns regelmäßigen, fornichten und speisigen Bruch haben, so nennt man selbigen: Elarkörnigen, klarfpeifigen Bley. glanz, Galenam granulatam, aut fubtiliter Atriatam,

welches man als ein Zeichen eines guten Silbergehalts annehmen will; das aber gar oft fehlsam ist; vielmehr sind die speisigten Bleyglanze fast allezeit antimonialisch, wie denn auch aus der bald höheren, bald dunklern Farbe dieses Erzes kein sicherer Schluß zu machen ist. Einiger Bleyglanz ist durchaus unregelmäßig und blätterigt; fauch Töpfererz.

Bleyglas. # Man kann es auch aus Bleyweiß, Mennige, Bleygelb oder Massikot verfertigen; alle die Bleykalke besihen eine große Leichtflüßigkeit, und eine bes ständige Anlage zur Verglasung. Mit einem måßigen Feuer ganz allein getrieben, fließen alle diese Materien fehr leicht, und geben ein durchsichtiges Glas von einer ziemlich dunkelgelben Farbe. Allein diese Gläser sind so schmelzend und durchdringend, daß sie, so wie sie fließen, die Tiegel durchbohren, und wenn man sie lange genug bis zum völligen Fluß, und der vollkommenen Verglasung, im Feuer erhalten hat, so ist gemeiniglich im Schmelzties gel nichts mehr zu finden; der Schmelztiegel aber selbst wird innerlich sowohl als außerlich mit einer Glasur. übers zogen. Hr. Weber hat in seinem phys, chynt, Magaz. 1. Th. 101. eine Bereitungsart von Tiegeln angegeben, welche das Bleyglas 20 und mehrere Stunden im Flusse er halten. Man beschmieret Hessische Schmelztiegel inwen dig mit Leinol, und bestreuct sie mit klein gestoßenem grüs

in Glase, bringt selbige hierauf in eine gelinde Hike, und nach ihrer Erwärmung in ein halbstündiges Glühe feuer, worauf sie nach und nach erkalten müssen., Eie bekommen dadurch einen porcellanartigen Ueberzug, und werden ungemein feuerfeste. Diese kommen auch den glafernen, in Deaumürisches Porcellan verwandelten Schmelz tiegeln gleich. Auch ächt porcellanene halten die Wirkung des Bleyglases sehr gut aus. Die obgedachte Eigenschaft des Bleyglases rührt von der großen Wirksamkeit desselben her, vermöge welcher es alle erdigte Materien verglaset. Dieses zu verhindern, und Bleyglas in gewöhnlichen Ties geln zu machen, muß man seine Thatigkeit etwas mås figen, so wie Hr. Jacobsson gezeigt hat, welches Verfahs ren aber freylich kein reines Bleygias giebt.

Bleyglanz auf dem nassen Wege zu probiren, f. Erze, unedle, auf dem nassen Wege.

Bleygrauefarbe, eine metallische Farbe, in welcher ein blanes Eiseugrau mit ctroas Lafui blau gemischt. Bleyhammerschlag, (Bleyarbeiter) siehe Hammer

schlag.

Bley bobeln, (Glaser) nennen dieselben, wenn sie mit einem Messer die Unreinigkeit auf den gegossenen Bleys barren abkrahen.

Bleyichte Erden und Steine auf Bley zu probis ren. (cheidekunst.) Hieher gcharen die rothen, weißen und grünen Bleysteine und Erden. Ferner Glötte, Mene. nige, Bleyweiß, Schlacken 2e. Man wiegt davon zwey Zentner ein, vermenget solche mit 6 Zentnern rohen-Fluß, beschickt damit die Tute, und verrichtet im übrigen die Operatien, wie bey dem strengflüßigen Erzè ausführlich beschrieben worden; nur giebt man auf das Arbeiten des

Flußes

نیاری

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