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last alles zwey, Tage lang trocknen, und verwahret es wohl vor dem Staub. Man wärmt sodann das Holz bey einem gelinden Feuer, und überstreicht es 6 bis 7mal mit dem schönsten weißen Firniß, läßt es noch einmal zwey Tage lang trocknen, wie zuvor, und giebt ihm wieder mit eben diesem Firniß 7 bis 8 Anstriche. Endlich nach 8 Ta gen polirt man diese Arbeit von neuem, und giebt ihr den Leßten Glanz mit Oel und Rußschwarz.

Blaye, ein weißer Franzwein. : Bleche, (Nadler) . Platten.

Bleche falzen, (Klempner) heißt, einen schmalen Streif an einem Blech umbiegen. Beym Dachdecken ge Schiebet es mit dem Kneipen einer starken Falzzange.

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Bleche, gestürzte, (Blechhammer) s. Blech schlagen. Jac.

Blecherne Küche, s. Küche, tragbare.

Bleiche Kreide, f. Bergmehl, auch Mondenmilch. Bleichen, Infolatio de alba toria, nennt man die jenige Verrichtung, da man das bey einigen Körpern bes findliche unangenehme Farbewesen durch Ausstellung der. selben an die Sonne, und durch das wiederholte Begießen 、 mit irgend einer wäßerichen Feuchtigkeit, so weit hinweg bringt, daß die Oberfläche der Körper schön weiß erscheint. Eben diejenigen Ursachen, welche die Farben zum Ver schießen bringen, nämlich die vermittelst der Sonnenhise bewirkte Ausdünstung des mit dem ausgezogenen Farbene wesen angefüllten Wassers, vielleicht auch die Wirkung von dem in der Luft befindlichen mephitischen Gas, sind auch die Ursachen des Bleichens, und des dadurch erfolgenden Weißwerdens der Körper. Man bleichet die thien rischen und menschlichen Knochen, um wohl aussehende Stelette zu erhalten, den Flachs, die Leinwand, den Bate

Blecherner Nagel, (Klempner) . Nagel, blecherne, tist und das Wachs, um sie weißer zu bekommen. Es auch Blechnagel Jac.

Blechbaus, (Bergw.) f. Haus. Jac.

Blech lackiren, f. Lackiren der Metalle. Jac. Blechmünze, f. Straubenpfennig. Jac. Blechscheere, (Münze) zum Ausschneiden der Me tallschienen. Sie ist unten an einem eisernen Baum ge macht, dessen obern Theil man ausschrauben kann; dieser bestehet aus einer Kurbel, oder einem Handgriff, damit man ihn umkehren könne, einer Schraubenmutter, und zwey ausgehöhlten Blechen, durch welche der Baum senk recht gehet.

Blechschlagung, f. Plattschlagung. Sac. Blechschmiede, sonst auch Verzinner, war sonst ein zünftiges Handwerk zu Nürnberg, wo sie 1370. in den Handwerksrath aufgenommen wurden.

Blech schmieden. Ein Köblein wird zuerst unter dem Breithammer gebracht, und zu gehöriger Länge gestreckt, welches Gericht beißt genannt wird; alsdann wird es in gehörige Breite getrieben. Ein solches in die Länge und Breite getriebenes Stück wird sodann in der Mitte zusammen gebogen, und alsdann Sturz genannt. Die fer Sturz wird hierauf in Hanebrey eingetaucht, wodurch man verhindert, daß dieses dünn geschmiedete Eisen bey der künftigen Arbeit nicht zusammenschweißt. Solcher 60 Sturze, welche zusammen eine Jange heißen, werden nun noch wenigstens smal glühend gemacht, und eben so oft unter dem Breithammer gebracht, bis sie die gehöri gen Eigenschaften eines guten Bleches erlangen. Da nun ein Sturz 2 Bleche giebt, so enthält eine Zange 120 Bles che, welche auf einmal fertig werden; diese werden sodann amal mit großen Scheeren zer und beschnitten, das er stemal wird der Sturz von einander, und das allzu ungleis che abgeschnitten; das 2temal aber, um ihm das gehörige Verkaufsmaaß zu geben. Hierauf werden die schwarz bleibenden in Fäßer gepackt, und die verzinne werden sols den, dem Verzinner überliefert.

Blehungswasser, (Destillateur) s. Brustaquavit. Bleiche Korallen von der Mittelgattung, (Ko pallenmanufaktur) f. Mezzania chiara.

kommt vieles bey dem Bleichen aufs Wasser an. Harte und mit Metallsalzen angeschwängerte Wasser find dem Bleichen durchaus hinderlich. Weiche, klare, reine Wass fer, ohnerachtet sie nicht ganz ohne Salz sind, sind hierzu die besten. Das Bleichen der Leinwand und des Flachses wird durch die vorhergehende Durchziehung mit einer ale kalescirenden Feuchtigkeit, dergleichen das Kaltwasser, die Aschen und Pottaschensalzlauge und die Mistlauge find, befördert. Da auch bey dem Bleichen eine wirkliche Auss dünstung vorgehet, so muß, zur Beförderung derselben, den zu bleichenden Körpern die möglichst größeste Ober fläche gegeben werden; aus diesem Grunde wird das Wachs, ehe es gebleicht wird, in die Gestalt dünner Båne der, Scheiben und Körner gebracht.

Bleichen der Federn, s. Feder flechten.

Bleichen des baumwollenen Garns in der Lei vante, f. baumwollenes Garn, wie es in der Levante ges bleicht wird. Auch baumwollenes Garn zu bleichen.

Bleichen des Leders, (Weißgerber) geschiehet, um das Leder zu den weißen Handschuhen nicht allein weiß, sondern auch solches zum Waschen bequem zu machen. Man spannt das Fell in einen Rahmen, neht solches öfters mit Wasser, und läßt es an der Sonne abtrocknen, Bleichere große Korallen, (Korallenmanufaktur) f. Groffezza chiara.

Bleichgelbes Kupferers, s. Kupfererz. Jac.
Bleiden, f. Bliden.

Blendbley, (Glaser) eine Art Karnisbley. Jac..
Blende, (Hüttenwerk) f. Schirmwand.

Blende, schwarze Blende, Zincum fterile, (Bergb.) diese Bergart ist schwer und gemeiniglich halb hart. Sie hat immer eine dunkle, gemeiniglich eine schwarze, selte ner eine schwarzlichtbraune Farbe, und einen braunen Strich, der sich etwas in das Grane zieht. Sie glänzt von außen und im Bruche, bald mehr wie ein Glimmer, bald mehr wie Bleyglanz; fie bricht gemeiniglich in raus tenförmige Stücke, und ist meistens undurchsichtig, zue weilen scheint sie an den Kanten durch, aber sehr selten ist sie ganz durchsichtig. Sie enthält den Zink gemeinigs 512

lich

lich unter der Gestalt eines Kalkes mit Eiser und Schivefet verbunden; fie giebt daher öfters bey dem Rösten Schwefeldunst oder Flamme, und wird nachhere roth oder grau. Sie gährt mit Säuren auf, und verliert ihren Glanz, sobald man sie naß inacht. Sie kann, nachdem fie geröstet, und in einer kleinen Windmühle zu einem feimen röthlichten Staube gemahlen ist, wie Galmey gez braucht werden.

Blendekrystallen, knofpige Blende, krystallisirte Blende, Zincum cryftallinum, diese Art Blende kömmt in ihrer Mischung und in ihren übrigen Eigenschaften mit der schwarzen Blende und dem Rothschlag, bald mehr mit jener, bald mehr mit diesem, überein, giebt bald einen hraunen Strich, der sich mehr in das Graue zieht, bald einen weißen, der bald mehr, bald weniger in das Gelbe pder Graue fällt, bald einen röthlichten, und unterscheidet sich nur dadurch von beyden, daß sie etwas mehr Be. Fimmtes in ihrer Gestalt hat. Gemeiniglich sitzen diese Krystallen, ohne eine bestimmte Ordnung, in Klumpen beysammen, fast wie die Krystallen des Rothgüldens, und find übrigens nicht sehr hart, in ihrem innern Eevebe blättericht, und öfters, vermuthlich weil sie nicht so viel Eisen halten, als eine andere Blende, durchsichtig. Sie ift übrigens nach ihrer Farbe und nach der Gestalt ihrer Krystallen verschieden.

Blende (Line) machen, heißt, wenn der Bergmann das Erz in der Grube verschmiert.

Blendiges Erz, (Bergwerk) d. i. welches nicht filberder bleyreich ist, sondern taub und kein Metalk bey sich fibret.

Blendiges Bupferers, ist durch Schwefel und Arse nik vererzt mit Zink und Eisen. Herr Monnet sagt, daß er dies Erz blos zu Katharinenburg in Böhmen angetrof fen habe; man findet es auch in Sibirien im Werchoturi kchen Distrikte. Es ist braun und von hartem, festem und dichtkörnigem Gewebe, und enthält 18 bis 30 pr. Cent Kupfer. Man zerlegt es auf nassem Wege durch Aufló: fung in Salpetersäure, und Niederschlagung des Kupfers Burch Eisen. Das Eisen und der Zink werden alsdenn durch die Biutlause gefällt. Der kalcinirte Niederschlag wird in Salpetersäure aufgelöst, und die Auflösung zur Trockne abgedunster. Das nun dephlogistisirte Eisen wird in der Salpetersäure unauflöslichy; der Zinkkalk wird von dieser Säure aufgenommen, und wieder durch Blutlange medergeschlagen. 100 Gr. des gewaschenen und getrock neten Niederschlages geben 20 Gr. Zink im metallischen Zustande, und 100 Gr. dephlogistisertes Eisen geben 73,5 Eifen im metallischen Zustande.

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Blefoiswein, f. Bloiswein."

Bleffen, Forstwesen) s. Anlaschen. Jac. Bleuel. Im Jahr 1709. that der Maschinendi rektor Barthels zu Klausthal einen Vorschlag, daß man Bas Bleuel gegen eine andere Vorrichtung verwechseln möchte. Man finder die Beschreibung und Zeichnung hier in Calvors Beschreibung der Maschinen des Herzel, Tom. I. S. 43. Tab. VII.

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Bleukrone, so nennt man die Danziger Pottafde, sie wird in Pohlen gemacht. Sie ist nicht ausgelaugt oder geläutert, sondern sie wird nur zerschlagen und im Ofen calciirt, folglich sehr kaustisch gebrannt, und in diesem Zustande verkauft.

Bleus, f. Sangles. Jac.

Bley, Plumbum Lian. Dieses gehört unter die weis Ben Metalle, aber es spielt auch im frischen Bruche in das Blaue, und läuft sehr leicht an der Luft schwarz an; es giebt vor sich gar keinen Klang, wenn es nicht nach dem Schmelzen langsam erkaltet ist, und hat überhanpt wenis ger Schnellkraft, als alle übrige metallische Körper, und ist nach dem Quecksilber der weichste, so daß es sich ohne Mühe schneiden, behauen und beugen läßt, noch weicher, als Gold. Auch seine Zähigkeit ist sehr gering, und ein Drath davon, der den zehnten Theil eines rheinländischen Zolles im Durchmesser hat, reißt schon von 294 Pfunde, weiche man daran hängt. Seine eigenthümliche Schwere ist sehr groß, und kommt sogleich nach der Schwere des Quecksilbers; sie verhält sich zur Schwere des Wassers wie 11310, höchstens 113.25: 1000. Das Bley löst sich, es mag unter der Gestalt eines Metalls, eines Kalks oder eines Glases seyn, in allen Säuren auf; die Auflösungsmittel nehmen davon zwar keine Farbe, aber alle einen süßen Geschmack an; wirft man gemeines flüchtiges oder feuerbestandiges Laugensatz in flüßiger oder fester Gestalt, rohen oder gebrannten Kalk darein, oder gießt man höchst gereinigten Weingeist darauf, so fällt das Bley unter der Gestalt eines weißen Kalks (Magifterium plumbi oder Saturni) nieder, der ohne Geschmack und im Wasser durchaus nicht auflöslich ist; bedient man sich dazu einer Auflösung von Schwefelleber oder der sogenannten Wein probe (Liquor vini probator. Liquor auripigmenti) so fallt das Bley mit dunkler, gemeiniglich mit schwarzer Farbe nieder. Die vollkommenste Auflösung geschieht mit reiner etwas verdünnter Salpetersäure, sie ist sehr bestån dig, und läßt sich mit sehr vielen reinen Wasser sehr wohl verdünnen; läßt man sie bey gelindem Feuer abrauchen, bis sich auf der Oberfläche ein Häutchen zu ziehen anfängt, so schießen weißlichte, mattgefärbte Krystallen (Bleysal peter, Bleykrystallen) an, welche dreyseitige Pyramiden mie abgestumpften Ecken vorstellen und in offenem Feuer, oder in verschlossenen Gefäßen in einem gewissen Grad der Hiße mit Gewalt und mit einem starken Geräusche zerspringen, und einen gelblichten geblätterten Kalk nach sich lassen, der sehr leicht in einen dünnen Fluß kömme, und ein stark ges färbtes Glas giebt. Gießt man auf diese Bleykrystallen von neuem Salpetersäure, zieht diese durch die Destillation ab, gießt wieder Salpetersäure zu, zieht sie wieder ab, und wiederholt dieses mehrmalen, so erhält man das fogenannte Bleyòl. Gießt man auf diese Auflösung Vitriolsäure oder ein Mittelsalz, welches sie enthält, oder auch Selenit oder ein natürliches Wasser, welches damit geschwängert ist, so wird die Auflösung trübe und milchig (Jungfermilch) und das Bley fällt in der Verbindung mit der Vitriolfäure als ein weißer Staub (Bleyvitriol)

nieder,

säure nieder. Von feuerfestem Laugensalze, selbst vor dem ähenden, wird das Bley nur wenig aufgelöst, es mag nun damit geschmolzen, oder mit seiner wässerichten Auflösung behandelt werden; im erstern Falle, wenn man vore nehmlich Bleykalk zu dem Versuch gewählt hat, werden die Salze davon schärfer. Mit flüchtigem Langensalze wird es zu einem weißen Schleim. Mit Salpeter verpuft es nur wenig, verwandelt sich aber in einen gelblichten, geblätterten, glänzenden Kalk; aus dem Salmiak treibt es, es mag in metallischer Gestalt oder unter der Gestalt eines Kalks seyn, sein flüchtiges Langensalz aus, und vers wandelt sich mit seiner Säure in eine Art Hornbley. Schwefelleber durch das Feuer oder Wasser in einen flüßi gen Zustand gebracht, löst das Bley ganz auf; aber seine Kalke verwandelt sie ohne Feuer in metallisches Bley. Fette Dele, fie mögen aus dem Pflanzen - oder Thierreiche feyn, lösen die Bleykalke und Bleysalze gleichfalls auf, vornehmlich wenn sie damit gekocht werden, werden aber davon dicker, und, wenn sie auch schon anfiengen ranzig zu werden, süßer. Bleyzucker löst sich auch in Terpenthinol auf. Mit Quecksilber vereiniget es sich, so lange es in metallischer Gestalt ist, sehr leicht, und vornehmlich durch die Vermittlung des Wismuths so innig, daß es durch die Löcher des feinsten Leders durchgepreßt werden kann. Wenn ihm Schwefel beygesetzt wird, so kömmt es im Feuer ungemein schwer in Fluß, und verwandelt sich das mit in eine schwarze, brüchige Masse, welche hin und wieder glänzende Flächen hat: cämentirt man es damit, so erhält man das gebrannte Bley. Für sich allein hins gegen schmelzt es ungemein leicht im Feuer, schon an einem brennenden Lichte, und lange zuvor ehe es glüht; über dem flüßenden Metalle schwimmt bald ein pfauenschweisiges Hautchen, welches schon nicht mehr vollkommenes Metall ist, nimmt man dieses ab, so zieht sich in kurzer Zeit wieder ein anderes, und so wird das ganze Bley in sehr kurzr Zeit zerstört und vertalkt; anfangs ist dieser Kalk weißgrau (Bleyasche) bey einem anhaltenden Feuer wird er gelb (Bleygelb) bald matter (Maflicot ordinaire) bald tiefer (Mafficot jaune.) Bringt man die ses Bleygelb in ein Reverberirfeuer, in welchem es nicht schmelzen kann, so nimmt es eine schöne rothe Farbe an (Menning); kömmt es aber in ein stärkeres Feuer, sø wird es zu einem schuppichten, glänzenden, halbglafichtem Kalke, der bald mehr, bald weniger in das Rothe spielt (Goldglåtte, Silberglätte.) Bey diesem Verkalken wird immer ein Theil des Bleyes flüchtig, und geht als Dunkt davon; und doch nimmt der Kalk so sehr an Gee wicht zu, daß man aus 100 Pf. 110 Pf. Menning ge winnt. Diese Kalke schmelzen insgesammt sehr leicht, und viel leichter als alle andere metallische Kalke, im Feuer zu einem gelben oder gelbgrünlichten, halbdurchsichtigen Safe, und bringen auch audere noch so strengflüßige Kör per, and Gold, Silber and Platina ausgenommen, alle Metalle, mit sich in einen so dünnen Fluß, daß sie sich mit ihnen in die Löcher der Kapelle sehen, und mit ihnen zu Glas und Schlacken werden; b. i. fie treiben auf der

nleder, der sich zwar schwer, aber doch zuleht in sehr vier ten kochendem Wasser auflöst, und aus dieser in Gestalt kleiner spiesichter Krystalle erhalten werden kann. Gießt man auf eben diese Auflösung in Salpetersäure, oder auch auf die Auflösung in Effig Salzsäure, oder ein Mittelsalz, oder überhaupt eine Flüßigkeit, die sie auch nur in gerin ger Menge enthält; so wird die Auflösung ganz trübe wie Milch, und es fällt nachher aus der Verbindung des Bleyes mit der Salzsäure ein weißer Kalk nieder; ist die Salz fáure rein und stark, und die Auflösung recht gesättigt, fo gerinnt alles gleichsam zu einem weißen Klumpen; die ser sowohl als der Kalk löst sich leicht im Wasser auf, und läßt man einen Theil dieses Wassers wieder abrauchen, so bekommt man seine glänzenden spiesichten Krystallen; die fer Kalk schmelzt schon in einer sehr gelinden Hiße zu einem spröden bräunlichten Körper (Hornbley) und ist unge. mein flüchtig. Gemeiniglich bleibt bey dieser Fällung ein Theil des Bleyes in der Flüßigkeit, welche über dem ges fällten Kalk steht, und durch bie Vermischung mit Salz fäure zum Königswaffer geworden ist, aufgelöst. Sonst greifen weder die Vitriol noch viel weniger die Salzsäure das Bley so geradezu an; sie zerfressen es gleichsam nur auf seiner Oberfläche, daß es seinen Glanz verliert. Ver dünnte Vitriolsäure lost doch zuletzt etwas davon auf, wenn fie lange damit in eine gelinde Wärme gestellt wird. Auch in Pflanzensäuren, sie mögen erst durch die Gährung oder das Feuer entwickelt worden seyn, oder nicht; in Wein, Zitronensaft, Cider, Obstmost und dergl. am vollkommen ften aber lost sich das Bley im Effig auf (Bleyessig); kocht man diese Auflösung so lange ein, bis sie so dick als Honig ist, so empfängt man das Goulardische Bleyer tract; hält man aber nur so lange mir dem Abrauchen an, bis sich Zeichen der anfangenden Bildung der Krystallen zeigen, und stellt sie dann in die Kålte, so erhält man fchöne, glänzende, kleine, spiesichte Krystallen, den soges nannten Bleyzucker oder das Bleysals, der sich wieder fehr leicht in reinem Wasser auflöst. Destillirt man diesen ohne Zusah, so erhält man einen sehr starken Effig (Bley. geift) in der Vorlage, der doch selten ganz rein von allen Bleytheilen ist, und in dem Rückstande bleibt eine Mates rie, die an der freyen Luft von selbst Feuer fångt. Gießt man zu der Auflösung des Bleyes im Essig Salz oder Vitriolsäure oder Mittelsalz oder Flüßigkeiten, welche sie enthalten, so geschicht das gleiche, wie bey der Auflösung in Salpetersäure; gießt man gereinigte Weinsäure darauf, fo fällt das Bley auch mit dieser als ein weißer Kalk nie ber, der sich, wiewohl schwer, im Wasser zuflöst. Läßt man den Effig nur in Gestalt von Dünften an das Bley kommen, so wird dieses zu einem schneeweißen Kalke, (Bleyweiß) zerfressen, der sich viel leichter, als metal Hisches Bley und alle seine Kalte in Säuren auflöst und fich in starkem Feuer roth (Sandix) brennt. Die Säure des Phosphorus zerfrißt das Bley nur; Flußspathsäure und Ameisensäure lofen nur seine Kalke auf; die letztere giebt mit der Mennige Krystallen, und die Phosphorsäure schlägt das Bley als einen weißen Kalk aus der Salpeter

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Kapelle; das ist der Grund von der Reinigung der edlen Metalle durch Bley, oder von der sogenannten Kupella tion. Im Brennpuncte eines guten Spiegels verwandelt fich das Bley auf der Stelle theils in Rauch, theils in Asche, die zwar anfangs grau, aber bald darauf gelb, hernach roth wird, und zuleht mit einer safrangelben Farbe befließt; nimmt man es da heraus, so erhärtet es zu ei ner blätterichten, rothgelben Masse, fast wie Operment, oder Talk; die Blättchen sind durchsichtig, fast wie Glas, und können auf glühenden Kohlen durch den Brennspiegel sogleich zu vollkommenem Bley wieder hergestellt werden. Kobald, Zink und Eisen ausgenommen, schmelzt es mit allen Metallen im Feuer zusammen. Kupfer erhält das von eine höhere rothe Farbe (japanisches Rupfer) und das Gemenge hat, so wie ein Gemenge aus Bley und Zinn, eine geringere eigenthümliche Schwere, als die mittlere Zahl zwischen den Schweren der beyden einfachen Metalle; da sie hingegen bey einer Vermischung aus Gold und Bley, Silber und Bley, Wißmuth und Bley, Zink und Bley, Spießglasfönig und Bley, größer ist. Aus der Verbindung mit Spießglasfönig erhält man ein stahlfarbiges Metall, deffen eigenthümliche Schwere gros Ber ist, als die mittlere Zahl zwischen der eigenthümlichen Schwere beyder. Bestandtheile; nimmt man auf 4 Loth Loth Spießglastönig, so läßt sich das Metall unter dem Hammer strecken, und wird immer desto geschmeidiger, je weniger man von den lehteru nimmt. Auch init Wiß. muth erhält man ein stahisarbnes, hartes und brüchiges Metall, das sich doch, wenn man beyde zu gleichen Theis Len nimmt, unter dem Hammer strecken läßt, und wenn man noch etwas Spießglastönig zusetzt, einen Silberglanz bekommt. Zinn erhält dadurch noch einen größern Grad der Leichtflüßigkeit. Ueberhaupt nimmt das Bley den Detallen, mit denen es zusammengeschmolzen wird, das Kupfer ausgenommen, nichts an ihrer Geschmeidigkeit; das Silber verliert an seinem Klange, Das Bley gehört unter die giftigsten Metalle; schon seine Dünste, theils in der gewöhnlichen Wärme des Dunstkreises, und noch mehr wenn es über das Feuer temnit, auch der Staub, der von dem Bley und seinen Kalken auffliegt, und einge haudyt wird, erregen hartnäckige Zufälle, die immer desto Heftiger sind, wenn das Bley, mit oder ohne Absicht, unter dieser oder jener Gestalt, in den Mund oder Ma gen tommt. Man begreift sie insgemein unter dem Na men der Hüttenfaße, der Bleykelik, der Töpferkelik, de: Bleykrankheit oder auch der Weinkrankheit; drückende und Fechende Schmerzen in dem Unterleibe, Mangel der Eß unt, hartnäckige Verstopfungen des Leibes, die keinen abführenden Mittel weichen wollen, Verstopfungen der Getrosdrüsen, klebrichter Schweiß, find unter den Zufal len die gewöhnlichsten; Lähmung und Schlagfiuß, eder Langsame Auszehrung machen gemeiniglich das Ende. Diese Wirkungen sind desto furchtbarer, da sie nicht imer gleich aufangs auffallen, soudern oft erst dann von dem Arzt bemerkt werden, wenn alle menschliche Hülfe zu påt kommt. Eine fette Kost, mit dem von Zeit zu Zeit

wiederholten Gebrauch eines abführenden Mittels, gehört unter die besten Verwahrungsmittel; und der electrische Shag, auch erweichende Dele, mit öfters wiederholten, abfuhrenden Mitteln, unter die Heilmittel. Der Bley zuck ist ein sehr gewöhnlicher Bestandtheil der sogenannten Successionspulver, die Silberglätte und andere Bley kalte werden häufig zur frevelhaften Versüßung saurer Weine, ranziger Dele und schlechter Butter gebraucht; sie lassen sich aver immer durch die Merkmale, woran man das Bley überhaupt erkennt, vornehmlich durch die Weinprobe entdecken, wenn man sie nur mit einiger Einschrán kung gebraucht. Einige Aerzte haben zwar den innerlis chen Gebrauch einiger Bleymittel, vornehmlich in der Schwindsucht, empfohlen; allein selbst bey der äußersten Vorsicht bleibt er immer höchst gefährlich, und that dech selten die Wunder, die man ihm zuschreibt. Sogar der äußerliche Gebrauch der Bleymittel, als kühlender, zurücka treibender und zusammenziehender Arzneyen, in frischen Entzündungen und andern äußerlichen Krankheiten, er fors dert Behutsamkeit, wenn er nicht Brand in dem Theil, den er unmittelbar berührt, urd in entferntern andere Zu fälle verursachen soll, Auch der anhaltende Gebrauch der Bleykalke zur Schminke kann für die Schönheit und Ge fundheit nachtheilige Helgen haben. Da unser deutsches Zinn meistens mit Bley versezt ist, so kann von dieser Seite der Gebrauch zimerner und verzinnter Gefäße, zue Zubereitung und Aufbewahrung der Getränke, Speisen und Arzneyen, soruchmlich solcher, die schon sauer, scharf oder fett sind, oder es doch leicht werden, schädliche Fola gen haben; und da die gewöhnlichste Glasur unserer ges meinen Töpferwaaren und der Paille Fayance zum Theil aus Bleyglas besteht, die, so wie das Bley und seine Kale ke, auflöslich ist, so ist auch bey dem Gebrauch solcher Ge fäße Vorsicht nöthig. Const taugt das Bley vortreflich, um todte Körper gegen die Fäulniz zu verwahren; zu Kugeln und Schrot, (dazu wird es gemeiniglich mit Opers ment versetzt) zu Schriften, dazu verseht man es mit Kupfer, Messing und Spießglas, zu Fensterbley und zư Gefäßen, die wir nicht in der Küche, auf der Tafel oder in der Apotheke gebrauchen; es kommt zu Pfundzinn, zum japanischen Kupfer, zum Glockengut und Kanonenmetall; mit gleichviel oder zwey Drittel Zinn, giebt es ein Schnele loth, und mit Zinu und Wismuth ein Metall, das schon im kochenden Wasser schmelzt. Seine Auflösungen können als sympathetische Diate, seine Kalke und Glas veruchm ich zur Prüfung and Reinigung der edlen Metalle oder zur Kupellatica gebraucht werden. Sie kommen auch beyde zur Zepfergialur, vornehmlich zur gelben und gruten, zur weißen und gelblichten Glasur der Favance, zum

tras und andern gefärbten und ungefärbten Gläsern und gachgemachten Edelsteinen in der Verbindung mit Zinnasche, zum Schmelzglas und zur Nachahmung undurchsichtiger Eselsteine. Der Kalke bedient man sich auch häufig in der Malerey, vornehmlich in der Dehnalerey, und das. berühmte Neapelgelb enthält gleichfalls Bleyweiß, welches mit laun, Salmiak und Antimonium diaphoreticum

im Feuer getrieben wird. Die Silberglåtte tömmt auch häufig mit Leinöl, oder mit Leinöl und Terpenthinôl zum Malerfirniße, und wird, so zum Anstreichen des Holzes und des Getafels in Zimmern gebraucht. Sie giebt auch, so wie das Bleyweiß, mit Leinöl gekocht, einen sehr gu ten Kütt, der selbst bey chemischen Arbeiten (benuht wer den kann. Im flüßigen Zustande nimmt das Bley wentger Raum als im festen ein.

Bley, (Goßlarisches) dieses hat wegen seiner Weiche vor andern Arten den Vorzug, und ist durch sein Zeichen GR. G. oder auch C. mit dem Fürstenbut kenutbar. Der Zentner zu 110 Pfund kostet s thlr. 16 gr.

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Bley, (Siebmacher) f. Sieb von Drach. Jac. Bleyverwandtschaft, nach Bergmann. Vitriol Faure, Fettsäure, Milchzuckersäure, Zuckersäure, Arsenik Faure, Weinsteinsäure, Phosphorsäure, Sauerkleefalz Faure, Salzsäure, Salpetersäure, Flußspathsäure, Citro nensäure, Ameisensäure, Milchsäure, Borarsäure, Essig säure, Berlinerblausäure, Luftsäure, die feuer beständigen Alkalien und die festen Dele. Auf dem trocknen Wege: Gold, Silber, Kupfer, Quecksilber, Wismuth, Zinn, Spießglastönig, Platina, Arsenikkönig, Zink, Nickeltoni, Eisen, Schwefelleber und Schwefel.

Bley, (Zengweber) s. Bleyruthen. Jac.

Bley abschålen, Ecailler, (Blenarbeiter) heißt, es in den Stand sehen, die Löthung anzunehmen. Weil das Bley immer einen Schmutz bey sich auf der Oberfläche führt, welcher verhindert, daß die Löthung daran nicht wohl haften kann, so fragt man es bis zum Blankwerben, das heißt, daß man mit einem Krageisen die Oberfläche abschalet.

Bleyamalgama, f. Amalgama.

Bleyameisensalz, eine Verbindung der Ameisensäure mit Bley, in Kalkgestalt, ist prismatisch, zersetzt sich im Feuer, und löst sich im Wasser leicht auf.

Bleyarbeiter. Ein Professionist, der die bleyernen Röhren u. dergl. verfertiget. Diese müssen, außer ih ten Oefen, ihren Pfannen, ihren Formen, ihren Löffeln, und andern zum Guffe der Tafeln und der Röhren no thigen Dingen, noch eine Bleywaage haben, einen Zirkel, einen Hammer, hölzerne flache Hämmer oder Schlägel, Holzstäbe von weichem Holze, oder Weiden Råbe, Sicheln, kleine Sicheln, Meffer, Glåtplätten, Hohlmeisel, Raspeln, oder Feilen, ein rundes Falzeisen, ein Kraßeisen, runde Lotheisen, als das dicke Ende einer Birn, und Löthschalen, mit welchen sie die Eisen aus dem Feuer ziehen, und sie halten, um sie zu ges brauchen.

Bleyar feniksalz, eine Verbindung der Arseniksâure mit Bley. Ist staubartig und im Wasser schwer aufzulösen.

Bleyasche, sie hat eine sprenklichte, weiße, gelbe und roche Farbe, die weiße kömmt vom Zinn her, die gelbe und rothe aber vom Bley.

Bley auf Silber zu probiren, ein Bleykorn zu machen. Well zu den flüßigen Erzen 8, zu den strengen 16 Schweren gebraucht werden, so wiegt man auf der Bleywaage zwey Portionen gekorit Bley, jede zu 8 Pro bierzentnern ab, und that jedes besonders in einen noch uns gebrauchten Probierscherben. 2) In den angefeuerten, durch Zuschiebung des Aschenfalles und Oeffnung des Midlochs an der Muffel abgekühlten Probierofen sett man ein Paar umgekehrte Kapellen von mittlerer Größe, die wenigstens 5 bis 6 Zentner verglottetes Bley in fich ziehen können, und zwar ganz hinten unter die Muffel, in die Mitte aber die 2 Probierscherben mit dem geförnten Bleye, verstärkt gleich darauf die Hißze, durch Oeffnung des Aschenfalles, legt auch einige glühende Kohlen auf das Blech vor die Muffel. Das Bley wird sogleich fließen, und eine afchichte Haut bekommen, die aber bald schmelzen, sich zertheilen und an den Rand des Scherbens in einen Kreis wird getrieben werden; zugleich erscheint das Bley in der Mitte zirkelrund, in einer siedenden Bewegung mit einem aufsteigenden Rauche, und auf der Fläche des Bienes entstehen Tropfen von Schlacke, die, wie Del auf dem Wasser schwimmend, beständig gegen den Rand zu fließen: alsdann zieht man die Schiebers am Aschenfalle so weit zusammen, bis die Luft einen sanften Zug durch die Mündung der Muffel nimmt, weiches an der Bewe gung des Bleyrauchs wahrzunehmen ist, der sich dadurch sehr, wie auch die Verschlackung des Bieges in häufigern und stärkern Tropfen und Strichen vermehret, dadurch in wenigen Minuten die Fläche des Bleyes beynahe über zogen, und endlich die fernere Verschlackung, weil die Luft das Bley nicht mehr bestreichen kann, vermindert witd. 3) Nun ist dem Ofen, durch Oeffnung des Aschenfalles, wieder die volle Hizze, und dadurch der Schlacke eine folche Flüßigkeit zu geben, daß sie allen Silbergehalt kann fallen, und sich rein ausgießen lassen, welches bald darauf geschehen muß, nachdem solche mit einem heiß gemachten Rührhakchen nochmals wohl umgerühret worden, damit die am Rande des Scherbers etwa hängende Metallkör. nerchen sich zum übrigen Bleye sehen mögen. Von dem im Eingusse erkalteten Bleye wird die Schlacke auf einem reinen Ambosse abgeschlagen, indem man es auf die hohe Kante seht, es mit dem Hammer am Rande umher gegen die Mitte zu treibt, dadurch die Schlacke abspringt, ohne die untere kugelförmige Ründung merklich zu verlegen. Um nun das von der Verschlackung übrige Bley abzutrei ben, oder auf der Kapelle abgehen zu lassen, und den Sil bergehalt zu finden, verfährt man also: 1) Fülle den Ofen mit frischen Kohlen an; wende die abgeäthmeten Kapellen mit der Kluft um; seße solche in die Mitte der Muffel; sollte etwas Asche hinein gefallen seyn, ist solche mit einem langen Tobackspfeifenstiele, oder einer andern kupfernen oser eisernen Röhre heraus zu blasen, trage das von den Schlacken gereinigte Bley mit eben der Kluft darauf, und laß den Ofen so lange in voller Hige, bis es ins Treiben gekommen; wobey sich eben das zeigen wird, wie bey der Berschlackung, außer daß die Schlacke, welche nun Glötte

heißt,

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