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der in dem Falten Zober gefärbt wird. Eine andere Zubereitung, um blaue und weiße fogenannte Jit. fe zu verfertigen: Man läßt 8 Unzen pulverisirtes Gum mi in 2 Maaß Wasser zergehen. Von diesem Wasser nimmt man, um auf einem Marmorsteine 8 Unzen Pfeifenerde und eben so viel Arsenik, welcher mit demselben. Wasser besonders eingeweicht worden ist, zu reiben. Hernach mischt man sie unter einander, und thue das Weiße von 4 Eyern, und eine Nuß groß Kienruß, dazy. Mau nimmt nicht alles Gummiwasser auf einmal, son dern nur so viel nöthig ist, daß der Liquor zum Drucken Dick genug fey.

Blaue Eisenerde, f. natürliches Berlinerblau. Blaue Farbe. Die gewöhnlichen Nüancen derselben Find: Indigblau; Berlinerblau oder eigentlich Blau; Lafurblau; Smalteblau; Veilchenblau oder Violet; Him mel oder Bergblau.

Blaue Farbe aus Attichbeeren. Man nimmt voll kommen reise Attichbeeren, und zerstößt solche, auf ein halbes Maaß dieser zerstoßenen Beeren nimmt man ein Maas Regenwasser, Maaß Essig, Loth zerstoßene Alaun, welches mit einander gekocht wird, wenn es erfal tet, filtrirt man dieses Gemische.

Blaue Farbe aus Buchweitzenstrob. Wenn der Stengel des Buchweißens reif und untenher trocken ist, fo läßt mau ihn bis auf einen gewissen Punct faul werden; dadurch wird nicht nur der Halm blau, sondern er färbet auchy blau. Diese Pflanzenfarbe verändert sich weder im Eig, noch im Vitriolgeiste, wohl aber in Echeidewasser, so wie jene von Indigo, ohne zum wenigsten von selbst diese Art von Schaum aufzuwerfen, den man bie blaue Blume neunt. Unterdessen ist sie doch nicht zu zäh wie das Indigblau, und folglich nicht zu allem Gebrauch so schicklich. Vielmehr gehet sie mit Laugensalz ins Rothe über; mit Gallapfeln wird sie hellschwarz, und ohne die geringste Zumischung geht sie in der Arbeit in die grüne Fars be über.

Blaue Farbe aus Kobald zum Email von Kartheuser. Es wird dem pfirsichblütfarbigen Salze, das aus Kobalb, durch Ausziehung mit Scheidewasser, einem Zusatz von Küchensalz und Abdünstung bereitet ist, mit einer Auflösung von Pottasche alle Schärfe abgezogen, Der Ueberreft dann ausgefüßt und etwas ausgeglühet

Blaue Farbe aus Bornblumen. (Maler.) Wenn man die Kornblumen in ziemlicher Meuge fammlet, die Blumenkelche und die äußern größern Blumenblätter ab bricht, die übrigen blauen Blumen auspreßt, und etwas Alaun hinzusetzt, so geben sie eine schöne, durchsichtige, beständige, blaue Farbe, welche dem 11ltramarin nahe kommt, und von Säuren roth, vom Laugensalze aber grünlicht wird. Man kann auch eben diese Blumen in gleicher Absicht, nachdem sie von den Kelchen und den än Sern großen Blättern gereiniget find, mit Wasser benehen, in einem Ofen auf einem Haarsiebe trocknen, die solchers gestalt getrockneten Blätter mit Gunimiwasser besprengen, Auf diese Art nach und nach einen Kuchen daraus machen,

d'efen hin und wieder kehren, wieder beneßen und einige Minuten lang zusammen preffen, bis der Kuchen fest wird, welcher alsdann sehr schön färbt.

Blaue Farbe des Stabls im Seuer, f. Aniaffen des Stahls,

Blaue Farbe mit indianischem Holze dem Man chester zu geben, f. Grüne und blaue,

Blaue Farbe zur Delmalerey des Hrn. Höpfners, Man lose 3 Loth gerösteten guten Erdkobald in Königss wasser von der einen Seite auf. Anderseits löse man 6 Loth, mehr oder weniger, je nachdem man eine helle oder dunkle Farbe wünscht, von Bley vollkommen reines englis sches Zinn in Königswasser auf. Man vermische diese zwey vorher filtrirten Auflösungen, und schlage sie mit ei ner Auflesung von reinem Weinsteinfalz, bis zum Sätti gungspunct nieder, man wärme die Weischung und rühre den entstandenen Niederschlag wohl durch einander und füße ihn aus. Nachdem er wohl ausgesüßt und getrocknet wor den, so bringe man ihn in ein flaches Porcellangefäß un ter die Muffel, und gebe alsdann nach und nach Feuer, welches man so lange vermehrt, bis man eine angenehme blaue Farbe erhält,

Blaue Farbe zur Seidenmalerey, siehe Seiden's malerey.

Blaue gedruckte Leinwand, (Fårber), s. Gedruckte blaue Leinwand. Jac.

Blaue Glasur auf Halbporcellan. Darzu gehört 1 Pfund Bleyasche, 2 Pfund Kieselstaub, 2 Pfund ges meines Salz, und Pfund weiß calcinirter Weinstein, oder recht trocknes Weinsteinfalz, welches eben dieses ist,) 16 Pfund venedisches Glas oder auch ein anderes weißes Glas und Pfund Saffter. Man laßt alles dieses schmel zen und sodanu in dem Wasser ablöschen. Das Schmel zen und Abisschen wird öfters wiederholt, damit die Mate rien von den überflüßigen alkalischen Salzen recht getein get werden, welche forst der Festigkeit der Glasar schaden würden,

Blaue Solsbeite. Nehmet Regenwasser und gießt felches in einen glasurten Topf, leget das frisch gehobelte Holz hinein, laßt es Tag und Nacht stehen, darnach neh met Weidenblätter und ein wenig Salmiak, reibt es mit Regenwasser wohl ab, legt das Holz darein, so wird es in einigen Tagen blau. Oder nehmet blaue Brasilienspa ne, laun und Regenwasser, darin siedet das Holz wohl, so wird es violetblau..

231uel, (Mühlenhau) s. Bläuelzapfen. Jac. Blaue Leinwand, gedruckte, (Farber) f. gedruck te blaue Leinwand. Sc.

Blaue Måler, Stoßhändler) f. Sohle.

Blaue Mignaturfarbe. Auf Brasilienspåne gieße man beynahe siedendes Wasser einige Finger hoch darüber. Man laste dieses auf einem warmen Öfen, oder in einem Sandbade einige Stunden stehen, um die Farbe auszu ziehen. Ist dieses geschehen, so filtrirt man die Flüßigkeit durch Leinwand, und läßt das Helle in einem Sandbade abrauchen, so wird sich eine rothbraune Rinde aus Glas

anlegen,

anlegen, die man recht trocken werden läßt. Hierauf gies Be man das Glas voll Wasser, schütte aber solches', nach Verlauf einer halben Stunde, wieder ab, und dieses einigemal wiederholt. Hierdurch verliert die braune Rinde ihre Farbe und wird blau. Um num diese Farbe vom Glafe abzulösen, feuchtet man einen Pinsel mit Gummiwasser an, und wäscht sie los, sammlet fie in eine Muschel und läßt solche eintrocknen.

Blaue Ochererde, f. Armenierstein.

Blaue oftindische Druckfarbe auf Seide, Wolle, Kattun und Leinwand. Man läßt in einem Kessel 6 Pfund Kalk mit 12 Maaß Wasser ablöschen, zu welchen hernach 12 Pfund Pottsche gethan, unter stetem Umrüh ren eine halbe Stunde gekocht und durch ein grobes Tuch geseihet und gepreßt wird. Man nimmt sodann klar ge fiebten Guatimalindig 8 Loth und 6 Loth Auripigmen! tum, und gießt vorbeschriebene Beise darauf, bringt es wiederum auf ein gelindes Kohlfeuer, rührt es beständig um, und fäßt es so lange stehen, bis es anfangen will zu kochen, als welches hauptsächlich verhindert werden muß. Wenn es ein wenig abgekühlt ist, wird es wiederum aufs Feuer gebracht, und dieses dreymal wiederholt. Zum viertenmal thut man 30 Loth arabisches Gummi hinzu, und läßt es, unter beständigem Umrühren und Verhütung des Kochens, so lange auf dem Feuer stehen, bis sich au dem Rührholze, wenn man es gegen das Licht hält, kleine blane Wolken zeigen, alsdann thut man es vom Feuer hins weg und hebt es zum Gebrauch auf. Das Leinen oder Baumwollenzeug, welches damit bedruckt worden ist, wird hierauf in fließendes Wasser gebracht, so, daß dies darüber weg fließen kann, wo es alsdann erst eine rechte schöne blaue Farbe bekömmt, welche sich nicht wieder auswischen läßt.

Blaue ostindische Leinen sind blau gefärbte Gewebe, welche besonders die Dänen nach Europa bringen. Sie find sechs Viertel bis neun Sechzehntheil breit und 23 bis 25 Ellen lang.

Blaue Potasche, s. Danziger Potasche.
Blauer Aquavit, (Destillateur) f. Blaues Wasser.
Blauer Carmin, s. Saftfarbe.
Blauer Effig, f. Effig, blauer.

Blauer Glasfluß ohne Robold. Man nimmt pråparirte Kieselerde 1 Drachma, geflossene glasartige Kno chensäure 2 Drachma und trockne Wolframssäure 10 Gran, so erhält man ein saphirblaires gefärbtes Glas.

Blauer Kobold, s. Kobeld.

Blauer Lack. Man löset 2 Loth des feinsten Berlis nerblaues mit 4 Loth Vitriolöl bis zu einem Mus auf, wel ches ein schmusices Grau giebt. Diesen seist man nach und nach eine gehörige Menge heißes Wasser zit, da denn die schmutzige Farbe verschwindet, und zum schönsten Blau übergehet. Die Farbetheile fallen vermöge ihrer eigenen Schwere, zu Boden, welche, nachdem man die darüber stehende faure Flüßigkeit abgrachsen hat, noch einigemal mit Wasser abfuget. Zuleht wird es auf ein Fütium ge Bracht und gelinde getrocknet. Auf diese Art erhält man

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ein Berlinerblau, das von aller Alaunerde befreyet ist, und den Absichten der feinen Malerey besser entspricht, ais das gemeine. Mit Gummi und Temperierwasser vers mischt kann es zum Tuschen, Illuminiren und andern Malereyen vortreflich angewendet werden, und zur Dels malerey ist es nicht weniger schön. In Berlin wird das Pfund mit 2 thlr. 16 gr. bezahlt. Blaue Rosinen, s. Rosinen.

Blauer Steinfuchs, (Rauchhändler) s. Steinfuchs. Blaue sächsische Rattundruckerey, siehe Kattuns druckerey. Blaue Saftfarbe aus Indig, f. Saftfarbe. Blaue Saftfarbe aus Ladmus, f. Saftfarbe. Blaues Boffirwachs zu machen. Man kann zu dieser Farbe sich des Delblauen bedienen, und solches mic Terpenthin unter das Wachs in gehöriger Proportion schmelzen. Das Bergblau oder Ultramarin giebt eine schöne hohe Farbe, wenn es mit venedischen Terpenthin unter schönes weißes Jungfernwachs gemischet wird. Es ist aber theuer.

Blaue Schmalte, f. Blaue Stärke. Jac. und fol gende Theile.

Blaues Eisenerz, f. Blutsteinerz.

Blanes Kupferwasserbleyfalz, eine Verbindung der Wasserbleysäure mit Kupfer, die staubartig ist, und sich im Feuer zerscht.

Blaues Sandelbolz, Grießholz, Schlangenbols, Zeylonischer Tußbaum. Dieses Holz wächst in Neus spanien, Ceylon und Egypten; es ist gelb und röthlich, dicht und schwer. In Amsterdam gelten 100 Pfund 26 bis 46 holl. Fl. Seine spezifische Schwere ist 1,200.

Blanes Siegellack. Um dieses zu verfertigen, und demselben eine schöne blaue Farbe zu geben, wird man alle Mühe und auch die besten Farben verschwenden, wenn man nicht das Gummilack, welches eines der Hauptingre dienzien des Siegellacks ist, vorher entweder durch die Kunst, oder durch ein langes Bleichen in der Luft, und mitteist des Begießens, wie das Wachs, weiß macht. Wenn man denn mit solchem gebleichten Gummilack Sies gelwachs bereitet und schönes Berlinerblau darunter mischt, so wird man eine herrliche himmelblaue Farbe erhalten, welche sonst mit der gemeinen Materie unrein und grünlich werden würde.

Blaues Waffer, blauer Aquavit. (Destillateur.) Man nehme schwarze oder sogenannte blaue Bibernellwur zel 2 Pfund, Nelkenwurzel, Krausemünze, Thymian, Meliss se, jedes 4 Loth, Citronenschaalen, schwarzen Kümmel, Lorbeeren, jedes 2 Loth, gieße darauf 4 Kannen starken Brannts wein, macerire es 8 Tage und destillire es hernach. D. Bernhard in seiner Destillirfunst und ktc. Hoffmann, in seinem chymischen Manufakturisten, sagen, es gienge himmelblau über.

Blaues Wolframglas, f. Blauer Glasfluß ohne Keboid.

Blau färben heißt bey den Gerbern so viel, als stehlen, oder dem Meister untreu seyn.

Blaufårben des leinenen und wollnen Garns mit Heidelbeeren, Vaccinium, myrtillus, man zerstößt die Beeren mit einer hölzernen Keule, und nimmt zu einer Kanne etwas über eine Kanne Wasser. Sie färben gleich gut mit oder ohne Kochen, wenn man das, was gefärbt werden soll, eine Stunde darin läßt, und dann und wann umrühret.

Blaufarbenfåffer, sind gewisse Fässer, deren eins ge; meiniglich Sentner hält, und worin die blaue Farbe ge stoßen, und zum Verkauf aufbehalten wird, nachdem sie vorher mit einem gewissen Zeichen, die Beschaffenheit der Farben zu kennen, bemerkt worden.

Blaufarbenfaser Zeichen. Die sächsische führet durchgängig, oben an dem Aufschlageboden des Fasses, zum allgemeinen Brändzeichen:

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welches man aus folgender Erklärung verstehen kann: Das mittelste Zeichen heißt ein Rautenkranz mit den chur Fürstlichen Schwerdtern. Das neben an auf der linken Hand ein Herz, über dasselbe eine Krone, welche offen gebrannt. Das zur rechten heißt eine Lilie, oder wie sonst genannt wird, eine Brandsaule, welches zwar die Böh. mische Farbe auch führet, doch mit einiger Veränderungs as oberste Zeichen eine vollgebrannte Krone, welche ges rade über dem Rautenkranze stehet. Das unter dem Rautenkranze ist ein vierecktes, mit vier Nageln klein aus gemachtes dünnes Bretchen, welches an dem Faßboden mit angenagelt ist. Dieses befindet sich darum allhier, bamit man die Proben von Farben herauslangen kann, unb nicht nöthig hat, den ganzen Faßboden deswegen zu ffnen. Unter dieses Zeichen kommen die allgemeinen oder Generalbrandbuchstaben, als z. E. F. C. oder M. C. um damit anzuzeigen, was für eine Sorte Farbe sich in dies sem oder jenem Fasse befindet. Alle sächsische blaue Farbe ist durchgängig viel feiner, als alle böhmische. Bey der böhmischen ist durchgängig das Hauptbrand- und Gene valzeichen der Buchstaben oben; und unter folchen Buch staben drey gebrannte Brande, als z. E.

FFC.

Die drey Brände unten bleiben durchgängig bey allen böh mischen Farben. Die Hauptbrandbuchstaben aber oben verändern sich jedesmal bey dem Sortiment der Farbe. Denn in diesem Fasse ist bald diese, und in dem andern wieder jene Farbe. Die sächsis. Farben aber insbesondere nach ihren Sortimenten beschreiben, bestehet darin: FFFE. ist die extra feinste Eschelfarbe, FFE. extra feine Eschel, wo die 3 ersten oder 2 F. gemeiniglich in eins gezogen oder an einander gezogen sind. FE. feine Eschel, ME. gefiebte, Mit tel (feine) Eschel, ME. in Stücken Mitteleschel, OE. gesiebte, ordinaire (feine) Eschel, OE. in Stufen, ve dinaire Eschel FFFC. extra feineste C. Farbe FFC. ertva feine C. Farbe. FC. FH. feine C. Farbe, MC. MH. Mittel feine Farbe. C. CH. OC. ordinaire (feine) C. Farbe; GMC. (feine) schlechte C Farbe, OB. schlech te Farbe, oder ordinair Blau. FFS. extra feinen Zaf fert oder Saflor. Farbe. FS. feinen Saflor, MS. mit lern Saflor, OS, ordinairen Saflor. Dieses wäre also die Eschel, C. Farbe nebst Saflor, von den Sächsischen blauen Farben beschrieben, woran jedesmal eine jede Sor te richtig zu unterscheiden und zu erkennen, nach ihrer Feine und Schlechte. Bon den böhmischen aber will man eben nicht alle Sorten beschreiben, sondern nur diejenigen hier anführen, welche insbesondere courant, gånge und gåbe find. Dieses sind folgende: FFC. extra feine böhmische C. Farbe; FC. feine böhmische C. Farbe; ME. gefies bet, mittel (fein) böhmische Eichel. ME. in Stücken, mittel böhmische Eschel, MC, mittel böhmische C. Farbe. OE. gefiebte ordinaire (fein) Eschel, OE. in Stücken, or dinair Eschel. OC. ordinair böhmisch Blau. Alle Eschele farbe ist feiner, als die C. Farbe und des Zaffers. Bey OE und ME in Stücken steht auf dem Aufschlageboden allezeit noch mit unter den zivey Generalbrandbuchstaben ein gebranntes S, als z. Ś, welches anzeigt, daß ein gebranntes S, als z. E. so : · in diesem Fasse Farbe OE. K. M. E. gefiebt, von der OE und ME in Stücken, demnach wohl und richtig zu unter scheiden. Wer sich nun mit sächsischer und böhmischer blauer Farbe belegen will, der kann nachfolgende Cou rantsorten sich auf das Lager schaffen, weil davon stets ein starker Abzug nach Amsterdam, Hamburg, auch zu weilen nach Londen sich ereignet. Es sind aber diese: vou. dem C. Farben: FFC. FC. MC, OC.,OB, am allermeis ften aber: FEC. FC. MC. OC. Von dem E Farben oder Eschel: FEEEE. ME. gefieber. ME. in Stücken, OE gefiebt. OE in Stücken. Von dem S Farben oder Zaf fers ist sich nicht mit vielen zu belegen, weil dabey we nig Abgang ist; sondern nur meist zur Nachfrage mit auf das Lager zu schaffen sind. Die C. Farbe, Eschel und Zafs fers, eines von den andern zu erkennen und zu unterschei den, bestehet darinnen: die C. Farbe führet allemal in den lehten Brandbuchstaben ein C als 3. E. FFC, und niemals das C vorne an, sondern zulest; auch nie ein E oder S. zuleht oder vorne an. Die E Farbe oder Eschel führt jes derzeit im leßten Brandbuchstaben ein E, als z. E. FFE, niemals aber das E vorue an, sondern zuleßt. Die Saf

OE

fers,

fers, S. Farbe, oder Saflor, hat allemal im letzten Brand buchstaben ein S, als z. FFS. niemals aber das S vorné ań, sondern zuleßt: auch führet keine Sorte der andern ihren besondern Hauptbrandbuchstaben.

Blaufarbenglasschmelzer, heißt derjenige, welcher die gerösteten Kobalde und Quarzsande mit einander zu sammenschmelzt, daraus ein solches Glas entsteht.

Blaufarbenkobaldbereiter sind gewisse Personen, welche in den Gegenden, wo Kobalde zu finden, gehalten werden, um den Unterschleif zu verhüten.

Blaufarbenkobald. Inspector ist derjenige, welcher genaue Inspection auf derer Gewerken zwischen den Quar talen gewonnenen Kobaldsvorräthe haben soll, damit fel bige rein ausgeschlagen und kein Geneußschiefer, Spad, Bähren, After oder anderes darunter gelassen, auch die Stufen nicht allzu groß gemacht werden. Ferner soll er alle Kobaldgebäude befahren, die Anbrüche in Augenschein nehmen, quartaliter einen richtigen Aufstand darüber fer tigen und einschicken.

Blaufarbenkobaldproben, sagt man, wenn der Ko bald geschmolzen ist, da man alsdann sieht, was er für eine Farbe hat, wenn er rein und nicht röthlich aussicht, fo fast

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Blaufarbensortimente, f. Blaufarbenfässerzeichen. Blaufeuer, auch Jerrenfeuer, (Hüttenwerk) i ein etwas kleinerer Eisenschinelzofen als der hohe Ofen, sein Schacht ist nur 16 bis 17 Fuß hoch, unten 2 Fuß 3 Zoll, in der Mitte 3 Fuß 6 Zoll und oben 2 Fuß weit. Das Zustellen eines solchen Ofens ist nicht mit so vieler Accuratesse verknüpft, als bey einem hohen Ofen, auch

nicflan: er fällt annehmlich; wenn er aber kupfer- ist die kupferne Form, durch welche der Wind gehet, et

nicklicht und röthlicht aussieht, so sagt man: er fällt

tumin.

Blaufarbenmühle. Ein Modell von 15 Zoll kos ftet bey Hrn. Triebel in Sonneberg 3 Louisd'or.

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Blaufarbenofen, f. Schmelzofen, Blaufarben Preiß in Leipzig bey Gebrüdere Richter, im Zentner za 112 Pfund in Conv. Species. FFFC, 37thlr. FFC, 26. FFH, 26. FC, 204. FH, 20. MC, 15. HM, 15. OC, 13. OH, 13. Eschel: FFFE, 42. FFE, 27. FE, 24. MEges, OEft, 15 über dieses: FCB, 10 OEges, 16. OEft, 15 über dieses: FCB, 10 MCB, 8. FER, 11. MEB, 94. Jaffers: FFS, 70. FS, 60. MS, 26. OS, 18. in Louisd'or à 5 thlr. Der Hafferoder in Magdeburg in Courant: FFFC. Zentner 112 Pf.. 38 thir. 20 gr.

21.

FFC.

FC. MC. .O. C. FFFE. FFE.

FE.

ME.

OEG.

,

27

22

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16.

12

20

Der Pottensteiner in Wien nach dem Turn. berger Zentner.

Farben: FFFG.

FFG.

FC. 1

MC.

OC.

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40 FL

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Technologisches Wörterbuch V. Theil.

was fleiner, und wied etwas tiefer gerichtet als in einem hohen Ofen. Der Unterschied zwischen dem Gebrauch und Mußen eines hohen Ofens und eines Blaufeuers besteht in folgenden. Ein hoher Ofen braucht zum Schmelzen we niger Kohlen, und macht doch sein Roheisen flußizer, da her man das geschmelzene Eisen aus einem hohen Ofen zu allen Gußwaaren getrauchen kann; hingegen das Robeis fen aus einem Blaufeuer zu allen Gußwaaren ganz und gar anbrauchbar ist. Die Ursache davon ist, daß während dem Schmelzen im hohen Ofen sich die Schlacken abson abgestochen wird, da hingegen im Blaufeuer die Schlacken dern, und von dem Eisen weggenommen werden, ehe es in der Maaße größtentheils bleiben, und mit dem Eisen beym Abstechen zu gleicher Zeit herauslaufen, daß also kein ganz zusammenhängendes Roheisen daraus werden kann. Ein hoher Ofen wird nur alle 12 bis 16 Stunden abgestochen, und giebt alsdenn 9-10 Zentner Roheisens hingegen ein Blaufeuer wird alle 4-5 Stunden abgestos chen, da man denn selten über 4 Zentner unreines, mit Schlacken vermischtes Roheisen erhält,

Blaufuß, (Falkenier) ist eine Falkenart, so blaue Füße hat, etwas größer, und zu fangen und würgen fertiger als der Habicht ist; indem er mit seinen Ballen oder Fer senklauen bey dem ersten Schlage dergestalt schlägt, daß es gleich dumm wird, und sodann erstlich hinauf greifet. Er horstet zwar hier zu Lande in Wäldern und auch in al ten Gemauern, doch wird er wenig gefunden, wegen feiner würgerischen Art aber von den Falkeniern sonderlich gesuchet, und zu Hasen Enten und Rebhühnerpeißen Er ziehet auch Herbstzeit gebrauchet und abgetragen. von uns hinweg, und ist edler zu schäßen, als der Ha bicht, weil er dauerhafter verfolget. Er wird zu Peis Kh

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hen gebraucht und abgetragen, und deswegen in Riemen und Satteln gefangen.

Blaubols, Campeche. Gondouras Blut: In dianisches Holz, Haematoxylon, Lig. Camp. Bois de Camp. Bois d'Inde, Engl. Bloodwood, Landesspra he: Quaminochitl, wächst in Nigagarua, Amerika, Yu catan, Neuspanien und Jamaica. It von Farbe sehr hochroth, schwer, und wird zu schwarzer und blauer Farbe und Tischlerarbeit gebraucht. Es wird häufig aus London in Tonnen von 20 Zentnern gezogen. In Amsterdam ko ften 100 Pfund 8 holl. Fl. ungeschält 4 holl. Fl. Seine spezifische Schwere ist 0,913.

Blauholzbad, (Fårber) s. indianisches Holzbad. Blauhůte, s. Ballenbinder. Blaubüte, (Jäger) sind die bey der sächsischen Jages rey aus den Aemtern und Dorfschaften ausgelesene oder sonst geschickte Bauern, welche das Treibevolk in Ordnung halten helfen, bey dem Jagen ordentlich eingetheilt, und auf dem Hute mit dem Namen ihres Amts gezeichnet feyn müssen. Sie werden auch bey dem Zeugstellen, und Aufwartung der Ober- Jagd und Forstbedienten gleich fam als Ordenanz bestellt, und müssen zur Parade die großen englischen Hunde führen; weswegen sie auch zur Jagdzeit grün gekleidet werden.

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Blaulicht Carmoisinroth auf Wolle, nach Herrn Porner. Auf Pfund Tech nehme man zur Vorberei tung s Loth Kochsaiz, zur Farbenbrühe Loth Weinsteinkrystallen, 2 Loth Cochenille, 4 Loth Zinnauflösung; zum Bade 1 Loth Pottasche, 14Loth Schmalte.

Blaulichtes chinesisches Porcellan, s. Altweißes.

Blauliches Bupfererz, f. Kupferlafur. Jac.
Blaulichtgraue Farbe, ist grau mit etwas Blau ge

mischt.

Bläuchlicht grün auf Wolle, nach Herrn Pörner. Auf Pfund Tuch ist die Vorbereitungs Leth Alaun, die Farbenbrühe 20 Loth Pfriemenkraut, 10 Loth Indigtinktur (b) 8 Leth Alaun.

Blaulicht Papier. Um die unangenehme schmutzig. gelbe Farbe des Papiers zu vertreiben, pflegt man weißen Sachen einen bläulichen Schimmer zu geben, der dem Auge gefälliger ist. Dieses Mittel haben die Holländer suerst auch bey dem Papier angewandt, und jest weiß man ihr Verfahren. Sie rühren nämlich weiße Stärke oder Kraftmehl mit Wasser an, und mengen darunter, so genau, als möglich, Schmalte. Dieses Gemeng thun sie in den Holländer, wenn der Ganzzeug bald genugsam be arbeitet ist. Das Papier bekömmt freylich dadurch das bläulichte Ansehn, aber eben dadurch auch den bekannten Fehler, daß die Feder zu bald darauf stumpf wird. Die Schmalte, fie mag noch so fein seyn, ist doch nichts, als Glas, woran sich die Feder baid abreiben muß. Die Stärke, welche nöthig ist, damit die schwere Schmalte nicht zu Boden sinke, kann auch die Brüchigkeit, die ohnehin das holländische Papier schon hat, noch ver. mehren.

Blaulichtroth auf Wolle, nach Herrn Pirner. Auf Pfund Tuch ist die Vorbereitung Loth Weinsteinkry stallen, 2 Loth Zinnauflösung, 6 Loth Alaun. Die Farbenbrühe 4 Loth Weinsteinkrystallen, 2 Loth Cochenille, 2 Loth Indigtinktur. (b) s. d. 2 Loth Alaun. Blaulicht schwarze Farbe heißt dasjenige Schwarz, so etwas ins Blaue fällt; der Uebergang des Schwarzen ins Blaue.

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Blaumåler, bleimes, (Roßhändler) oder die soges nannte Steingalle, ist eine Quetschung, welche eine Ents zundung verursachet, die durch ein verstocktes Geblüt in dem innern Theile des Hufes gegen die Ferse zwischen der Sole und dem kleinen Fuß entstehet. Sie macht, daß das Pferd sehr tief hinket.

Blau marmorirte Seife. Man nehme Tournesol in Brodten, und stoße solches zu einem törnigen Pulver, und mische es unter die Seife. Auch kann man zu dem Blaufärben und Marmoriren der Seife klar gefiebte Soudasche gebrauchen.

Blaumaefer, (Münze) wornach im Cölinischen, Cleys und Münsterischen gerechnet wird. Sie beträgt drey gute Groschen.

Blauschauer, (Färber) werden diejenigen genannt, so die Tücher untersuchen, ob sie auch mit den ächten und dazu gehörigen Farben gefärbt worden.

Blau Schießpulver, f. Farbenpulver.
Blauschimmel, (Roßhändler) f. Schimmel.
Blau Siegellack, f. Siegellack, blaues.

Blauwflagge, welche man vor der Abreise auf das hintere Theil des Schiffes zu stecken pflegt, um den Mas trofen, welche auf dem Lande sind, dadurch anzuzeigen, daß sie an Bord kommen sollen.

Blau zum Marcipan, f. Farben zum Marcipan.

Blau zur japanischen Arbeit. Will man blaue Far. be machen, so nehme man nach Belieben Bieyweiß und Gummivasser und reibe eins mit dem andern auf einem Marmor oder sonst harten und glatten Steine. Nach diesem nimmt man ebenfalls nach Gutdünken kalcinişten Talkstein, und von der schönsten Emalte, die auch mit einander gerieben werden, und mischer sie unter das Bleyweiß, welches sodann so angerühret werden muß, daß es mit dem Pinsel aufgetragen werden kann. Man giebt damit dem Holz zwey oder drey Anstriche, zuweilen auch mehrere, bis man sieht, daß es hinlänglich bedeckt ist, und man keine Adern mehr bemerket. Immer aber muß ein Anstrich vorher trocken seyn, che ein neuer gegeben wird. Findet man das Blaue zu bleich in den angezeig ten Portionen, so kann man es gar leicht etwas dunkler machen, wenn man nur mehr von der Smalte als von dem Bleyweiß nimmt; ja man kann das Weiße auch gar weglassen, wenn man recht Dunkelblau haben will; hinge gen nimmt man von dem weißen mehr, wenn man ein recht Hellblau verlangt. Wenn man dem Holze die ersten Anstriche gegeben hat, so polivt man es, und giebt ihm einen neuen Anstrich mit blau. Wenn dieser trocken ist, giebt man ihm noch einen mit kalcinirten Talkstein, und

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