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Blaasbalken, (Schiffbau) s. Sloiknie. Black nennt man in Niedersachsen die Dinte. Blackborn nennt man in Niedersachsen das Din tefaß.

Blafferts. Eine Rechnungsmünze im Cöllnischen, von welcher 20 auf den Thlr. gehen. a) Nach dem 24 Fl. Fuß in Pistolen à 6 thlr. gehen auf eine feine collnis sche Mark Gold 4732, Silber 320 Stück, Werth in Pistoletten zu sthlr. ist 1 gr. b) Jm 25 Fl. Fuß, die Pistolette zu 64 thlr. gehen auf die cöllnische Mk. fein Gold 4929, Silber 3331 Stück. Werth in Pisteletten zu s thir, ist 11,5 pf. Der Blaffert hält 1gr. oder Råder albus 23 Gressen, klevische Stüber, 4 Albus, 4 Kr., s leichte Albus, 6 Fettmännchen oder 48 Heller.

Blåhhäuser, (Hüttenw.) so werden in den österreichischen Landen durchgehends die hohen Defen genannt. Blaken, (Schiffsbau) f. Blade. Jac. Blamuser. Eine Rechnungsmünze im Münsterschen, 8 Stück auf 1 thlr. a) Nach dem 20 F. Fuß Pistolette s thir. gehen auf eine Cöllnische Mk. fein Gold 15774, Silber 106, ihr Werth 3 gr. b) 24 Fl. Fuß Pistolette 6 thlr. Gold 1892, Silber 128. Ihr Werth in Pis ftoletten à 5 thlr. ift 2 gr. 6 pf. c) 25 Fl. Fuß. Gold 1971, Silber 1333. Ihr Werth in Pistoletten s thlr. ist 2 gr. 43 pf.

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Blamuser Schillinge, s. Münstersche,

Blanc d'Espagne. Man hat diesen Namen Dingen beygelegt, die von einander höchst verschieden sind. Einis ge Chymisten haben mit diesem Namen den Wißmuthnies derschlag oder das Wißmuthweiß (Magifterium Bismathi, Magiftere de Bismuth) bezeichnet, und jest nennt das gemeine Volk in Frankreich Blanc d'Espagne die ge schlemmte Kreide, der man sich zur Wassermalerey bes dient,

Blanc de Plomb. Es ist eine Art vou Bleyrost, von einer sehr schönen weißen Farbe; die man verfertiget, in dem man das Bley dem Dunst des Essigs aussett. Man braucht, es start zur Delmalerey; im Grunde ist es mit dem Bleyweiß einerley.

Blancherie, Kombinationsschloß, s. d.

Blanc manger, (Rech) ist eine verzuckerte Mandel mileh, mit Saft aus Capaunen, Kälberfüßen 2c. und Milch, nebst etlichen Gewürzen zubereitet; man rechnet, fie zu den Gelees, vermischt sie auch öfters mit selbigen. Dieses Blanc manger wird auf folgende Art zubereitet: Man macht ein Gelee, und wenn der Stand abgekocht, und das Fett herunter genommen worden, so thut man solchen in ein Casserole, nimmt Pfund bittere Mandeln, stegt sie ganz klein, wenn sie vorher geschalet worden, und rühret sie unter den Stand, thut auch Muskatenblüthen, Eitrenschaalen und Zucker hinein, läßt es durch einander kochen, und fireicht es zuletzt durch ein Haartuch. Oder: Man nimmt Kaibefuge, schneidet sie aus, blanchirt sie, da: mit das Gelblichte heraus kommt; hernach wäscht man sie aus, thut sie in einen reinen Topf, gießt Milch darauf, und läßt es fochen; nach diesem schüttet man ganze Muska Technologisches Wörterbuch V. Theil.

tenblüthen und Citronschaalen hinein, und probirt auf ei nem zinnernien Teller, ob es stehe; hierauf nimmt man mit Löschpapier das Fette herunter, und läßt es durch eine doppelte Serviette laufen, thut Zucker darein, und läßt es stehen; dieses Blanc manger wird besser als das vorige.

Blanka, f. Plata. Jac.

Blanker Rorduan, f. Glanzkorduan, Jac.
Blanke Weinrebe, s. Weinrebe,

Blankill, eine kleine silberne Münze im Königreich Fes und Marocco, welche mit des Kaisers Bildniß ge prägt, und ohngefähr einen Groschen werth ist. machen derer vier eine barbarische Unze, so eine Rechs nungsmünze ist.

Blankmacher, (Nadelfabrik) ein Arbeiter, welcher den Messingdrath scheuert und blank machet.

Blankschmidt oder Beilschmidt heißen auf dem Hara ze und andern Orten diejenigen Eisenarbeiter, welche schneidendes Zeus, ais Beile oder Aerte, Futterklingen, Spaden, Schaufeln, Hacken, Meisel 2c. verfertigen. Blanquette, ein Wein, f. Blankette. Jac.

Blase, (Kupferschmidt) ist ein küpfernes Gefäß, wels ches länglicht und rund, und unten einen etwas nach Kes selart, jedoch in der Mitte wiederum ein wenig hinein wärts gewölbten Boden, oben hingegen einen kurzen, aber dabey weiten Hals hat, darauf ein Deckel gehört. Man braucht dieses Gefäß nicht nur zum Branntwein brennen und andere Wasser damit abzuziehen, sondern auch nur blos das Wasser darinnen heiß oder gar siedend zu machen, daher man es von mancherley Größe, auch mit dem Unterschiede findet, daß die erste davon inwendig verzinnet, und auf einer solchen oben statt des Deckels ein besonderer Blasenhut seyn muß, welche alsdann Brannte wein oder Abziehblase genannt wird. Diejenigen Bla sen aber, so allein dienen, Wasser heiß und kochend zu ma chen, sind entweder beweglich, daß sie auf einen Dreyfuß über jedes Feuer auf dem Heerde sich stellen lassen, und Waschblasen heißen könnten, weil man sich derer bey kleinen Wäschen, das Wasser heiß zu machen, mit Nus hen bedient; oder dergleichen Blasen sind unbeweglich, da fie in die Defen selbst, oder in die Brandmauer einges seht und dahero Ofenblasen genennet werden. Diese lehte Art sind bey den Haushaltungen auf dem Lande une entbehrlich. Blase, (Buchdrucker) siehe Buchdruckerfirnißblase.

Jac.

Blafe, (Glashütte) . Råder. Jac.

Blase, (Papiermacher) ein kleines Defchen in der Bütte, wodurch das Zeug zum Papiermachen zulänglich erwärmt wird.

Blasebalge. Die hölzernen Blaseblåge mit Leder scheinen den Griechen frühzeitig bekannt gewesen zu seyn. Man schreibt ihre Erfindung dem Scythen Anacharsis zu, der im ersten Jahr der 47 sten Olympiade nach Athen fain, und daselbst das Bürgerrecht erhielt. Ganz hölzerne Blas sebålge, ohne Leder, die aus zwey Kasten bestehen, wo

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von der eine sich hebt und wieder niederfinkt, und die an den Enden mit beweglichen Leisten und Bolzen verwahrt find, erfand der Nürnberger, Hanns Lobsinger, welcher schon 1550. aus lauter Holz und auch von Kupfer dergl. verfertigte und solche auch bey Hüttenwerken und Orgeln anwandte. Ludwig Pfannenschmidt machte dergl. erst 1621. zu Astfelde bey Goslar, und von den Müllern Mar tin und Nicolaus Schelhorn weiß man, daß sie solche erst 1629. in dem Coburg. Dorse Schmalebucher verfertigten. Ein Schweizer soll diese Art Blasebålge zuerst ins Delphinat nach Frankreich und ein Deutscher dieselben nach Berry, Nivernois und Franche Comte gebracht haben. Der Schloss fer Johann Gottfried Freytag in Gera geb. 1724. ver wandelte die langen schiefliegenden Blasebälge in. rundè, die ungemein bequem, und auch sehr dauerhaft sind und wovon zwey füglich an den Plah eines langen gebracht werden können. Der enge Raum seines Hauses gab ihm die Veranlassung zu dieser Erfindung. Der Herr Kam merrath Klippstein hat Maschinen erfunden, in wels chen das in Dünfte aufgelöste Wasser bey Schmelzöfen die Stelle der Blasebålge vertritt. Sie sind der abwech felnden Wirksamkeit nicht ausgeseßt, die bey den gewöhnl. Blasebälgen, wegen des öftern Mangels an Wasser, zur Betreibung derselben eintritt.

Blasebalgmacher sind gewisse Leute, welche sich an den Orten, wo die großen Blasebålge zum Schmelz- und Hüttenwesen greßen Abgang haben, auf die Verfertigung. der Blasebälge legen. Sie machen nicht eben ein eigenes Handwerk aus, oder treiben solche Arbeit nach Zunftrecht; sondern es ist eine freye Arbeit, darauf sich alsdenn Schmies de, sonderlich Zeugschmiede und andere besouders legen. Hingegen an denjenigen Orten, wo die Blasebålge nicht so häufig gebraucht werden, pflegen verschiedene Handwerfer mit einem großen Blasebalge zu thun zu haben, wenn er ju ve fertigen ist. Die Tischler machen die Bretter, die Taschuer das Lederwerk, welches auch bisweilen die Sattler machen; das Beschlagen verrichten die Zeugschmie de. Diese pflegen auch die kleinern Küchenblasebalge zu führen; die sie aber entweder von den Hechelmachern völ Hg fertig, oder doch die Breterchen dazu, zu kaufen, und hernach das übrige zu machen pflegen.

Blasebalg zum Tabacksklyftier, f. Klystier. Blasemühle, (Hüttenwerk) eine Maschine, die Bla febalge zu einem Schmelzofen u. dergl. zu bewegen. Sie kann vier große Blasebalge heben. Das Wasserrad an der Achse hat eine gekröpfte Kurbe, woran eine starke ei ferne Ziehstange ist, welche an der Kurbe umgehen kann, die hernach ferner die obere Wolze, mit dem darauf stehen. den Schiebarm, die andern zwey Walzen hin und hertreis bet, und damit die vier Blasebälge aufhebet und wieder fallen lägt. Bollte man aber eine Wasserorgel anlegen, müssen die Blasebälge, wie bey Orgeln gebräuchlich, ver, fertiget und angegeben werden, da man denn statt des Feuerheerds die Windlade anleget.

Blasende Instrumente sind, so mit dem Munde burch den Aryem geblafen werden, und zwar entweder auf

einem besondern Mundstücke, als die Posaunen, Trom peten, Waldhörner, Flöten allerley Art, Zinken; oder auf einem Rohr, daher sie auch beröhrte Instrumente genannt werden, als: die Pommer, Schallmeyen, Fagotten, Dulcianen, Sordunen, Doppionen, Racketen, Krummhörner, Cornamusen, Bassanellien, Schrearien, Sackpfeifen, allerley Art.

Blaßgewölbe, (Hüttenwerk) heißt das innigste Ges wölbe, werinnen Form und Bálge liegen.

Blaßblau auf Wolle, nach Herrn Pörner. Auf 1 Pfund Tuch ist die Vorbereitung s Loth Alaun, die Farbenbrühe der Rückstand der Brühe, vom 2ten him melblau, f. D.

Blaßdunkles Carmoisin auf Wolle, nach Herrn Pörner. Auf Pfund Tuch, zur Vorbereitung 10 Loth Alaun, und zur Farbenbrühe den Rückstand von Carmoisin dunkel, s. d.

Blaffer Fischschiefer, Ichthyolithus marmoris Linn. Ist ein weißer, gelblichter oder grauer Kalkmergel, oder Stückschiefer, auf welchen Fische verschiedener Arten abs gedrückt, zuweilen noch besonders am Rande mit Mates rien von Bäumchen ausgeschmückt sind. Auch diese Ab drücke sind oft so deutlich, daß man ohne Mühe das Urbild errathen kann. ·

Blasser Rubin, f. Ballas.

Blaßgelb auf Wolle, nach Herrn Porner. Auf 1 Pfund Wolle ist die Farbenbrühe 24 Loth Kochsalz, 12 Loth Pfriemenkraut.

Blaßgrun auf Wolle, nach Herrn Pörner. Auf i Pfund Welle: Zurichting 2 Leth Weinsteinkrystallen, 4 Leth Alaun, Farbenbrühe 10 Loth Pfriemenkraut, 10 Loth Indigtinktur (b) f. d.

Blaßroth auf Wolle, nach Herrn Pörner. Auf 1 Pfund Welle nehme man zur Vorbereitung 3 Lt. Wein steinkrystallen, 33 Loth Zinnauflösung. Zur Farbenbrühe 10 Loth Wollk. 1 Loth Cochenille.

Blaßrothe Lichifarbe auf Wolle, vom Hrn. Pórs ner. Auf 1 Pfund Tuch: zur Vorbereitung 10 Loth laun, und zur Farbenbrühe der Rückstand von der rothen Lichtfarbe, s. d.

.

Blaßröthlich Levcojen auf Wolle, nach Hrn. Por ner. Auf Pfund Tuch nehme man zur Vorberei tung 5 Loth Kochsalz. Zur Farbenbrühe 2 Loth Cochenille, Loth Salmiak.

Blatt, von einer Feder, (Schlößer) dieses ist eins von den Blechen, die eine Feder ausmachen.

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Blatt, Feville, roird auch bey den Bothen- und Lehn ingleichen den öffentlichen Landkutschern, von dem Extracte oder Duplicate ihrer Register gesagt, welches ihre Schaffner oder Fuhrknechte bey sich führen, und wels ches ihnen statt der Fuhr oder Frachtbriefe dienet. Man nennt sie Blätter, weil diese Extracte oder Auszüge auf fliegende Blätter Papier geschrieben sind. Es müssen aber felbige den Registern ganz gleichstimmig seyn, und die Menge, das Gewicht und die Beschaffenheit der Waaren und Personen enthaiten, weiche durch diese öffentliche Ger

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legenheiten fortgeschaffet werden. Gemeiniglich merken auch diejenigen, an welche die Ballen und Waaren address firet sind, unter die Artikel, die sie angehen, ihre gesche hene Lieferung an; welches im Französischen: Decharger la Feville heißt.

Blatte, (Papiermacher) ist ein ovalrundes Eisen einen Sentner schwer, im gewölbten Loche des Löcherbaums, Harauf die Hadern klein und zu Papierzeuge gestampft

werden.

Blätter, Mühlenban) f. Schaufeln. Jac.

Blätter an der Rothe, (Roßhändler) s. Köthe. Blåtter der Krämpel, heißen die länglicht viereckigt zugeschnittenen Stücke Leder, womit die Laden (Gestelle der Krampeln) überzogen werden.

Blätter der Scheere, (Messerschmidt) s. Schneider Scheere. Jac.

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ausgewalt seyn, als die Butter, damit man die Butter recht einfassen und sie mit dem Teige überziehen könne. Wein solch s geschehen, so treibt man den Teig das erstes mal so dunne als möglich, hernach werden die Enden vom Teige, und zwar von beyden Theilen, bis in die Mitte gezogen, der Teig also zusammengeschlagen, und hernach wieder aufgetrieben, doch nicht so dünne als das erstemal, alsdann schlägt man ihn wieder, wie vorher, bis in die Mitte zusammen, und treibt ihn wiederum, aber nicht so dünne, als das anderemal, und schlägt ihn abermal zusammen, und gebrauchet solchen zu den Eingangs erwähnten Arten des Gebacknen.

Blätterholz, f. Franzosenholz.

Blätterich, so nennen die Tuchmacher den Mangel an den Tüchern, wenn sie löcherich sind.

Blätterichte Mineralien. Viele Mineralien beste Blättererde, geblätterte Weinsteinerde, Essig. hen aus Blättern, oder aus Flächen, die in ihrer Länge weinsteinerde, Terra foliata tartari Mülleri. Man hat und Breite nicht sehr von einander verschieden sind; man diesen Namen der Bereitung, von welcher hier die Rede nennt sie Blättericht. Bey einigen diefer blätterichten ist, nur im uneigentlichen Verstande, und blos ihres ers Mineralien sind die Blåtter groß, erstrecken sich meistens dichten Ansehens wegen gegeben; da sie nichts anders als durch das ganze Stück hindurch, und decken einander vol ein effighaltiges Mitteifalz mit einem fenerbeständig vege lig; sie heißen grobblättericht, und wenn die Blätter tabilisch alkalischen Grundtheile, oder eine bis zum Sátti ganz dünn und durchsichtig sind, bey Linnee membranagungspuncte getroffene Verbindung der Effigsäure mit dem cea. Bey andern find die Blätter klein, aber in desto feuerbestandigen Gewächslaugensalze oder Weinsteinsalze größerer Anzahl, sie gehen nicht durch das ganze Stuck ist. Dieses Salz ist auch wiederhergestellter Wein durch, sondern liegen meistens unordentlich über und ne ftein, Tartarus regeneratus, Tartare regéneié, geben einander, und decken gemeiniglich, so wie die Fisch vannt worden, ohnerachtet es von dem Weinstein wirklich schuppen, einander nur zum Theil; man nennt sie schup. sehr verschieden ist. Diese Benennung aber ist daher ge pig (Squamofa Linn.) und wie nachdem die Schup fonamen, weil man zur Bereitung gedachten Salzes dem pen größer, kleiner, und oft kaum zu erkennen, find, Laugensalze des Weinsteines eine Säure wiedergiebt, wel grobsdhuppig, Eleinschuppig, und zartschuppig. che in einiger Betrachtung der Weinsteinsäure ähnlich ist, Bey noch andern sind die Blätter klein, aber fie vereinis ohnerachtet sie in andern Stücken sich ungemein von selbigen sich in verschiedene kleine Stückchen, die allemal ein ger unterscheidet.

Blattererdiges Essigsalz, eine Verbindung der Essigs faure mit Gewächslaugensalze, ist ein Salzklumpe, der an der Luft schmelzt, sich im Feuer jerseßt, im Wasser leicht auflöst, auch im Weinstein.

Blättererz, f. Bergkork.

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Blättergebacnes, (Koch, Kuchenbäcker) ist eine Art Buttergebackenes, als: Torten, Schüsselpasteten, kleine Pastetchen, Schnittchen u, dergl. wozu der Teig folgen dermaaßen gemacht wird: Man thut schönes Waizenmehl auf den Tisch, schlägt zwey bis drey Eyer hinein, thut ein Stückchen Butter, als ein ziemliches Ey groß, hinzu, gießet ein Paar Eslöffel guten scharfen Weinessig oder Cis tronensaft darunter, Cetliche nehmen auch einen Löffel voll Branntewein) gießet vollends Wasser dazu, und machet einen zähen Teig; damit er aber ja nicht fest werde, schlägt man ihn mit der Hand so lange, bis er erst als ein Brodt zusammen gemacht, und wenn man mit der Hand darauf schlägt, er wieder in die Höhe geht, und treibt ihn auf als man einen Kussen aufzutreiben pfleget. Hierauf nimmt man gewaschene Butter, die die Nacht zuvor im Waffer gelegen, trocknet solche mit einem reinen Tuche ab, und legt sie über deu Teig, diefer muß aber_breiter

völliges Ganzes ausmachen, und gemeiniglich rundlicht
würflicht sind, und wo bey jedem die Blättchen, die es
ausmachen, völlig durchgehen, und einander decken; man
nennt sie: körnig, blättericht, fpeisig, und in Schwes
den Salthslag, und wie nachdem ihre Größe einer Wicke,
bis zu der Größe einer Haselnuß verschieden ist, Fleinfor
nig oder grobkörnig; die Blätter sind wieder entweder
völlig eben, oder krumm, und diese wieder entweder
unbestimmt krumm, oder ganz unbestimmt gebogen,
(contort oder flexuof. Linn.) oder wellenförmig, so, bag
sie meistens nur nach einer Seite zu in verschiedene, eins
ander ziemlich gleiche, länglichte und wellenähnliche Krüm‹,
mungen gebogen find, (flexuofo- undulat. Linn.) oder
siegleichen ganz Kugelflächen, oder ihren Stücken, kugel.
flachig, (convex- und hemifphaeric. Linn.) gemeinigs
lich sind die Blätter gleichlaufend, seltener aus einander
laufend,

Blätterichter Spath, f. Schieferspath.
Blätteriges Silbererz, f. Blättererz.

Blåtteriges Steinfalz, dieses trifft man hellgraulich, gelblich und röthlichweiß an; ferner Perlengrau, Hya einth, Fleisch- und bräunlichroth; endlich aber von einer Mittelfarbe zwischen Blüth- und bräunlichroth. Es wird Gg 2

derb

derb, in außerordentlich beträchtlichen Flöhen) grobeingesprengt, und mit kegelförmigen Eindrücken, wie auch krystallisiet gefunden, letteres immer in vollkommenen Würfeln, welche theils mittler Größe, theils klein, und nicht nur auf, sondern auch in ganzen Drusen durch einander gewachsen sind; der äußere Glanz ist zufallig, in wendig ist er hingegen glänzend von Glasglanze. Die Oberfläche der noch unversehrten Krystalle ist glatt, die Bruchstücke sind würflich, es zeiget groß grob- und kleintörnige abgesonderte Stücke, auch zuweilen, wiewohl undeutlich, dünnstängliche. Uebrigens verläuft es sich aus dem Durchsichtigen bis ins Durchscheinende, ist weich, giebt durchaus einen graulichtweißen Strich, fühlt sich kalt an, ist nicht sonderlich schwer, und hat einen süßsal zigen Geschmack. Am schönsten bricht es in Gallizien, sonst kommt es auch noch in Pohlen, Schlesien, Tyrol, Englandic. vor.

Blåtterkappen, so heißt eine Art Strohhuth. Blätterholz, S. Franzosenholz. Jac. Blätterquarz, ungeformter Glasspath, spathari tiger Quarz, Quarzum fiffile Linn. Man findet die fe Quarzart seltener als die andern Quarzarten, und fast immer nur Nesterweise, besonders in Quarzgången. Dies fer Quarz besteht aus kleinen, aber sichtbaren Blättchen, welche ganz dicht auf einander liegen, und kommt über haupt in seinem Gewebe dem Feldspathe so nahe, daß er sehr leicht damit verwechselt werden kann, nur ist er ebe ner und seine Flächen größer und unordentlicher; die Blättchen selbst haben niemalca eine bestimmte Gestalt, und nicht immer eine bestimmte Lage; zuweilen liegen sie parallel, zuweilen förmig, wie bey dem gestrickten Ko bold; zuweilen sind sie ganz dünn, wie Papier; zuweilen liegen sie wie Fischschuppen auf einander; zuweilen so, daß fie Dreyecke, oder Vierecke, oder Sechsecke, eder Laby, rinthe bilden; von der lehtern Art findet man diesen Quarz auf dem Antonsstollen bey Schemutih. Er ist ge meiniglich undurchsichtig, zuweilen halbdurchsichtig, wie der schlesische von Eistorf und Strigau; seine gewöhnl. Far be ist die weiße: man findet ihn aber auch in den Ungarischen Gruben weißlichtgelb; auf den Franzstellen zu Hoferschlag bey Schemnitz weißbläulicht; auf den Brennerstolien und zu Finstererth bey Schemnih gelblicht; Zinnicberroth bey Crummendorf in Schlesien und zu Plettenberg in der Grafschaft Mark; goldgelb zu Finsterorth; braun, grün licht und dunkelgrünlicht ebendaselbst; und blau in andern ungarischen Geldgruben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß er auf eine ähnliche Art entstanden ist, wie der Kalkspath unter den Kalksteinen. Man kann ihn, wie die übrigen Quarzarten, zum Glasmachen gebrauchen.

Blätterspath, Spatum undatum Linn. Er ist weiß, und bestehet aus seinen Blättchen, welche wie eine Wolle aufgeworfen sind.

Blattgerste, f. Staudengerste.

Blattbåter, (Buchdrucker) s. Caftos. Jac.
Blattköpfe, eine Art Ruhler Messerklingen.

Blattmetall, (Goldschläger) dünne von Zinn oder cei mentirten Kupfer geschlagene Blätter falsch Gold falsch Silber. In Nürnberg gelten 100 Buchh 13 bis 26 F. Blattmühle, f. Plattmaschine. Jac.

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Blättriger Schiefer, s. Schiefergyps. Jac. Blättriger Schwerspath, f. Schwerer Spath. Blättriger Spath, (Bergw.) s. Spath, blättriger. Jac.

Blåttriges Kupfererz, (Bergw.) siche Kupfererz. Jac.

Blattfilber. Der Preiß ist in Berlin: Schwerdts feger. Silber, das Buch 25 Blatt à 4 Quadratzell, also 100 Quadratzoll 3 gr. Ordinair Silber das Buch 25 Blatt, à 3 Quadratzoll, also 75 Quadratzell 1 gr. 6 pf. Klein Silber das Buch zu 25 Blatt à 2 Quadratzell, also 50 Quadratzoll gr.

Blattwalze, (Tabacksmanufaktur) fiche Tabacksblatts walze.

Blau, (Staffiermaler). Man bedient" sich' dazu der Komposition, die unter dem Namen des Berlinerblau bekannt ist, und ein wenig weiß, woron man mehr eder weniger darunter mischet, je nachdem man eine Schattis rung von blau haben will. Wenn diese Farbe mit Ter penthinôl gerieben, und mit einem Firniß gebraucht wird, so ist sie viel schöner, als wenn man sie auf eine andere Art benutzet. Blau Ballen, (Handlung) fiehe Breslauer Bällen. Jac.

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Blaubeeren, ein Farbekraut, f. Heidelbeeren. Blau den Chagrain zu fårben, f. Chagrain. Jac. Blau die Borsten zu fårben, siehe Borsten zu färben.

Blaue Bergasche, f. Bergblane Fabrikatur. Blaue Buchstaben auf Degenklingen zu bringen, siehe Degenklingen.

Blaue Druckfarbe, (Kattundruckerey) nach Delors meis. 1) Dauerbaftes Blau zum Malen und zum Drucken. Man schüttet in einen neuen irdenen Topf 4 Unzen ungelöschten Kalk, und 4 Unzen pulverisirten Salzstein von Alic; läßt beydes zusammen kochen, filtrirt hernach die Lauge durch Fließpapier, und thut zu 9 Unzen von diesem Liquor 1 Unze Indig, welcher mit derselben Lauge wohl zerrieben worden, Unze rothen Arsenik oder Operment, 24 Unze Pottasche, und eben so viel pulveris firtes arabisches Gummi. Man läßt alles zusammen for chen, bis das obere glänzend wie Kupfer aussieht. 2) Ein dauerhaftes Blau ohne Indig. Man thut in einen neuen Topf 3 Unzen ungelöschten Kalk, 2 Inzen pulveris firten Salzstein von Alik, Unze pulverifirten Weinstein, und 14 Maaß Regenwasser; läßt alles Stunde lang fo chen; filtrirt diese Lauge durch Fließpapier, und thut zu jedem Schoppen dieser Lauge noch 4 Unzen englisches Lack mus, Unze Operment, und 6 Unzen arabischen Gums mi, reibet alles wohl unter einander und läßt es kochen. 3) Dauerhaftes Blau zu drucken. Anstatt Kalk

läßt

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eben so groß ist, als der erste. Wenn man nun die Pott asche kochen läßt, leget man einen Sack von starken Zeuge hinein, welcher, vermittelst einer Schnur, an einem queer über den Kessel gelegten Stock hängt, in welchen Sack man zuvor 2 Pfund Operment in Goldblärtchen und pul verifirt gethan hat, und läßt es, so lange das Kochen wähe ret, darin. Zubereitung des dritten Farbetessels: Man vermischt in einem Zober von gleicher Größe, wie die andern, 4 Theile Flußwasser mit 1 Theil Vitriolgeist, `und macht von dieser Vermischung so viel als nöthig ist, fie der Quantität der beyden andern gleich zu machen. Wie man die Stücke durch den Farbekessel zieber: Wenn die drey Farbekessel also zubereitet sind, ziehet man die Stücke vermittelst eines über jeden Zober befestigten Weghaspels durch. Man fångt bey dem Kalkkessel an, und zieher das Stück immer hin und her eine Viertelstunde lang durch. Nachdem man es wieder aus dem ersten Kefel gezogen hat, zieht man es sogleich in den Kessel mit Pottasche auf dieselbe Art eben so lange durch. In dies sem Kessel wird das Stück sehr schmutzig und aschfarbig. Man sieht es wieder heraus, und zieht es so geschwind ais möglich durch den Vitriolkessel, bis das Stück weiß ist; alsdann ist das Blau, welches nur mit Indig gedruckt ist, eine gute Farbe. Eben diese Zober können dienen, bis sie ausgehen, der mit dem Vitriol ausgenommen, den man wieder nachstärken muß, wenn er schwach geworden. Den blauen Farbekessel kalt zu machen, für dop pelseitige Schnupftücher: Man thut in eiten Zober zu jedem Pfund fein zerriebenen Indig 2 Pfund Vitriol, 4 Pfund ungelöschten Kalk and 12 Maaß Wasser, und läßt es 24 Stunden lang einweichen, während welcher Zeit man die Ingredienzien von Zeit zu Zeit unter einans der rührt. Man hat zugleich ein anderes über ungelösch ten Kalk abgezogenes Wasser, Pfund zu jedem Eimer. Von diesem zweyten Wasser thut man 4 Eimer auf einen von dem ersten dazu. Man läßt es acht Tage lang stehen, wobey man es täglich 4mal unter einander rührt. Alsdanu probirt man es, und taucht Stückchen Zeug oder Baumwolle hinein. Daß die Farbe gut ist, erkennt man dars an, wenn die Stückchen Zeug recht grün sind, wenn sie aus dem Zober kommen, und blau werden, wenn man sie wäscht. Wenn der Zober abzunehmen anfängt, verstärkt man ihn wieder, indem man ein wenig ungelöschten Kalk und Weinsteinasche oder pulverisirten Weinstein hinzu thut. Verfertigung des Grundes: Zu jedem halben Maaß Waffer nimmt man 6 Unzen zerstoßenes Gummi, Unje in kaltem Wasser eingeweichte Stärke, Unze Terpens thin, und Unze Talk. Man läßt alles zusammen Stunde lang kochen, nimmt es hernach wieder vom Feuer, und thut 8 Unzen Pfeifenerde dazu, die, so wie die Stärfe, im Wasser eingeweicht worden ist. Man mischt alles wohl unter einander, indem man beständig umrührt, bis es kalt ist. Wenn der Liquor zu hell wäre, thut man ~noch Stärke und Talk dazu, so viel nöthig ist. Mit dies ser Vermischung druckt man alles das Weiße, welches man in einem blauen Grunde behalten will, und jeden Grund, 393

läßt man Leinsaamen in einer hinlänglichen Menge Was ser kochen, und schüttet alles in einen großen Zober, statt des Gummiwassers. Hernach legt man einen Rahmen von Wachstuch darüber, welcher auf diesem Wasser schwimmt; darüber legt man noch einen andern Rahmen, welcher in den ersten gehet, dessen Grund von Castorhut oder Gemshaut seyn muß, auf welchem man die Farbe be reitet. Wenn man die Arbeit verläßt, muß man die Ta fel, der man sich bedient hat, wie auch den Rahmen von Haut sorgfältig waschen. Die Stücken Zeug, welche man druckt, müssen auch wohl geglättet seyn. 4) in ander dauerhaftes Blau zum Malen. Man nimmt 4 Maaß reines Wasser, 6 Unzen Port- oder Weinsteinasche, 2 Unzen pulverisirten Weinstein, Unze fein gerie benen Indig, Pfund pulverifirten ungelöschten Kalk, welcher nach und nach in den Topf gethan wird; läßt als les zusammen Stunde lang kochen, und gummirt es mit Candiszucker, bis es nicht mehr auf dem Zeuge durch Thlagt. 5) Eine andere Art Blau zum Drucken. Nachdem man in einen Kessel 20 Pfund zerriebenes Bras filienholz gethan hat, gießt man 14 Eimer Wasser darauf, läßt es 24 Stunden auf einem gelinden Feuer einweichen, damit es immer warm erhalten werde; thuthernach 4 Un zen Grapp, 2 Unzen römischen Alaun, und 4 Unzen fein geriebenen Indig hinzu, verstärkt das Feuer, und läßt den Liquor bis auf die Hälfte einkochen. Diese Farbe seis het iman durch ein Sieb, und thut, wenn man sich dersels ben bedienen will, zu jedem Maaß noch Unze pulveri firten cyprischen Vitriol, und verdickt es mit arabischen Gummi. 6) Das sogenannte englische Blau zu machen. Dieses Blau wird nur auf feine Zeuge gebracht; und um es zu drucken, hat man nur fein geriebenen In diz mit der Lauge von Pottasche nöthig. Um diese Lauge zu machen, läßt man Pf. Pottasche in 14 Maaß Fluß. wasser bis auf zwey Drittel einkochen, filtritt diese Lauge durch Fließpapier, und reibt, wenn man sich derselben be dienen will, den Indig recht sein und in der gehörigen Dicke, wie die helle Brühe zum Drucken. Die Muster, welche man bey diesen Zitsen anbringen will, müssen åus fert fein geschnitten und ganz schattirt seyn, weil man nie mals mehr als eine Farbe darauf trägt. Wenn das Stück gedruckt ist, lågt man es 24 Stunden trocknen, und zieht es alsdann durch folgende Keffel, die man schon bereit halt. Jubereitung des ersten Farbekessels: Man läßt 50 Pf. ungelöschten Kalk in 25 Eimer Flußwasser in einem hölzernen Gefäß zergehen. Wenn der Kalk völlig gelöscht ist, und nicht mehr dampft, läßt man ihn ruhen, und zapfet das Wasser durch allmähliges Abgießen in einen andern Zober ab. Dieser Zober muß breit genug seyn, das mit die Stücken, ganz auseinander gelegt, hineingehen kön nen, wie hernach gezeigt wird. Jubereitung des zwey, ten Sarbekessels: Man seht 25 Eimer Flußroaffer in einem Kessel auf das Feuer, thut 20 Pf. Pottasche hin, ein, welche man 1 St. lang kochen läßt, indem man von Zeit zu Zeit mit einem Stocke umrührt; hernach läßt man es kalt werden, und zapfet es in einem Zober ab, welcher

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