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Actien, Actions, Antheilzettel, find bey den HandLungscompagnien schriftliche Obligationes, die einem gegen ein gewisses vorgeschossenes Capital ausgestellt werden, mit der Freyheit, selbige an einen andern nach Gutbesin den mit Profit oder Verlust wieder zu verhandeln, auf dessen Namen hernach das Capital bey der Compagnie geschrieben wird. So bald jemand eine Obligation, die er gegen fein vorgeschoffenes Geld empfangen, auf einen andern transportirt, so verliert dieselbe ihren Namen, und heißt eine Actie, weil damit gehandelt und gewuchert wird. Da nun alle von den Handlungscompagnien gegen die ihnen vorgestreckten Capitalien und gegebenen Obliga tionen, gleich anfangs in der Meynung ausgestellt wer den, daß sie im Handel und Wandel statt baaren Geldes gehen und nach Belieben verhandelt werden mögen, fo geschiehet es, daß solche Obligationen gleich anfangs Actien genannt werden. Der Preis dieser Actien steigt und fällt, nachdem etwa gute oder böse Zeitungen aus den Ländern, wohin die Handlung gehet, einlaufen. Acumbre. Ein Gemäß zu flüßigen Dingen in Cas Dit, halt 99 P. K.3..

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Acustik, s. Akustik.

Adagio, (Mufifus) bedeutet etwas mittelmäßig langfames, und wird den Toustücken vorgeseht, welche mit schmachtendem und zärtlichen Effect gespielt oder ges fingen werden sollen. Ein solches Stück wird auch selbst ein Adagio genannt. Der Componist muß dabey den größten Fleiß auf die Richtigkeit der Harmonie verwenden, weil auch der kleinste Fehler leicht bemerkt wird; und der Ausüber muß durch nachdrücklichen und kräftigen Ausdruck es schmackhaft machen, damit die Zuhörer nicht ermüden, welches leicht der Fall ist, wenn es zu lang ist.

Adagio affai und Adagio di molto, zeigt einen größ Fern Grad des Langsamen im Vortrage an. Man findet auch wohl Adagiimo, welches den höchsten Grad des Langsamen anzeigt.

Adamsapfel, Paradiesapfel, Stockßtal. Cedro all' ebrea, ist eine Art von Cedrofrüchten welche meist länglichrund find, gelbe oder gelbgrünliche, ungleiche, meistentheils dicke Schaalen haben, nach oben zu mit zwey Eindrücken, oder, dem Aberglauben gemäß, mit zwey Eins bisfen. Die Juden glauben, daß sie von der Fruchtart And, die Adam im Paradiese gegen das göttliche Verbot aß, und brauchen jährlich so viel zum Ausschmücken ihrer Laubhütten, welches sie zum guten Handelsartikel macht, Indemi sie alsdann oft, wenn Mangel daran ist, mit 4, 5, 10, auch 20 Thlr. bezahlt werden. Die am meisten gesucht und gut bezahlt werden, find die von mittlerer Größe, haben eine glatte Schaale, gleiche Farbe ohne Flecken, die obere Krone muß gerade und unbeschädigt, der Stiel vorwärts gekrümmt und die Narben oder Ein Bisse müssen recht natürlich und proportionirlich seyn. Sie kommen aus Italien und Sicilien, und gehen häufig nach Genua zu Lande durch die Schweiß, vornehmlich gegen Ende des Sommers, da denn, des schnellern Transports wegen, die Transportirung der Fuhrleute theurer bezahlt

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wird, und diese nennen fie allgemein Judenführen. Sie kommen gewöhnlich in Kisten von 200 Stück, wo jeder Adamsapsel erst mit Papier und dann mit Werg und Fa den ummickelt ist; in den Kisten sind auch gewöhnlich grü-, ne Zweige, und einige Palmen beygepackt, die mit der Früchten und auch besonders verkauft werden. Adarme, (Gewicht) s. Arienca.

Addouciren, (Färber) f. Adouciren. Addreßcomtoir, eine Schreibestube, wo man fich gewisser Sachen wegen angeben oder auch erkundigen kann. Addreßbaus, ist eine Anstalt, woman in kleinen und mittelmäßigen Summen, gegen Unterpfand, Gelb haben kann.

Addrittura, (Handlung) s. A drittura.

Adelburfche, (Garde de la marine) werden auf den holländischen Schiffen diejenigen Soldaten genannt, die etwas besser als die gemeinen Soldaten gehalten werden, mit denselben aber gleiche Dienste thun.

Adanos, eine Art Baumivolle, die man auch Sees baumwolle nennt; Frz. Cotton de marine; man holt sie von Aleppo über Marseille.

Ader, (stinkende) stinking vein, eine Art Steinkoha len von Schwefelgeruche.

Adepten, f. Alchymisten.

Ader entdecken, (Gerber) f. Ausfleischen aufs Les bendige. Jac.

Aderidir. Aderichte Mineralien, (Bergh.) heißt, wenn ein Mineral ein anderes in Gestalt kleiner zarter Aderchen in verschiedenen Krümmungen durchzieht.

Aderlaßbandage am Arm, Dazu nimmt man eine auf einen Kopf gerollte Binde, ohngefähr zwey Ellen lang und zwey queer Finger breit; man läst deffen Kopf schief über die Compresse herunter hangen, und hält die Binde sammt den Bauschen mit den Fingern fest; alsdann fühe ret man fie unterm Arm durch, von innen nach außen, wieder über die Compresse und macht ein X, hernach paffirt man schief über den Oberarm ebenfalls von innen nach außen zur Compresse. Man führet die Binde also hin und her, und umwickelt den Arm, nachdem man densel selben ein wenig gebogen, mit preßelförmigen Gången von dieser Figur: 8. Nachdem man also mit drey Spirals touren den Arm ummwunden, vereiniget man die beyden Köpfe auswärts am Arm überhalb der Junctur mit einem Knoten. Daben muß man wohl in Acht nehmen, daß man die Binde oben nicht mehr als unten zusammenziehe, damit nicht etwa Entzündung oder starkes Bluten verurs sacht werde.

Aderlaßbinde auf dem Fuß, (Wundarzt) s. Bi den des Fußes.

Aderlassen. Eine bekannte Operation des Wundargs tes. Die ersten Spuren davon findet man bey den Regns ptlern, die es vom Hippopotamus oder Flußpferd gelernes haben sollen. Wenn dieses einen Ueberfluß an Blut fühlt, so soll es mit dem Schenkel wider eine Schilfspike drüs cken, und sich auf solche Art zur Ader lassen. Auch von den ungarischen Pferden behauptet man, daß sie sich, went

sie sehr erhißt wären, durch einen Biß eine Ader öffneten. Im Trojanischen Kriege war das Aderlassen bey den Gries chen bereits bekannt.

Aderlassen, (Gärtner) ist eine Cur derjenigen Baus ine, die unfruchtbar sind, und zu viel ins Holz treiben, und geschiehet felgendergestalt: Man räumet bis an die Mutterwurzel mit Behutsamkeit die Erde weg, spoltet dieselbe mit einem Meisel, der aber recht scharf seyn muß, ein wenig, treiber einen frischen Hagedorn oder hagebuch uen Keit in denselben Spalt und beschmiert den gedachten Ort mit Baumwachs oder Schafmift, und beschütter die Burzet mit guter fetter Erde, und tritt sie so veste als wenn man den Baum erst geseht hätte.

Adern, (Bergwerk) so nennt man die Erze, wenn Fie bilty die steinichten Schichten nach allen Richtungen fansen. Der Lauf der Adern, in Rücksicht auf den Mei ridian, heißt ihr Streichen, and in Rücksicht auf den Ho rizont, ihr Fallen. Ihre Direction zeiger man durch Stundent an. Unbeträchtliche Adern, welche von Haupt adern auslaufen, heißen Klüfte; Fälle u. f. w.

Adern, (Diamantschleifer) s. Aeste.

oder dreyeckich. Man findet ihn, in vielen Gegenden
von Deutschland und Schweden...
...Ad libitum, (Musikus) wird über eine Stelle gefeßt,
die der Ausüber ganz nach seinem Willen vortragen kann,
ohne sich dabey streng nach den Tackt zu richten. Die
Italiener drücken es durch die Worte: Senza tempo, aus.
Admiral, ist ein hoher Kriegsbedienter, welcher die
Seemacht eines Reichs oder einen Theil derselben führt,
Der Reichsadmiral in Frankreic, und Großbritannien ha
nicht nur über die Kriegsmacht zur See das Gebiete, fons
dern auch über die Kapers und die ganze Seefahrt. Er
hat andre Admirals unter sich, die, nach den Farben der
Flaggen, so eine jede Escadre führt, unterschieden sind,
und Admirals von der weißen, rothen und blauen Flagge
genennt werden. Unter dem Admiral commandirt der
Viceadmiral und Contreadmiral oder Schout by acht.
In Frankreich sind nach dem Reichsviceadmirals Gener
nallieutenants zur See, denen die Chefs oder Obersten der
Escadre, und diesen die Schiffcapitains folgen. Bey den
Franzosen wird auch der General der Gateeren zuweilen Ad.
miral der Levante genennt. Bey den Holländern ist der
heißt Admiral, den eine Anzahl Kauffahrey, so um meh.
Admiral einer Provinz zugleich ihr Statthalter, Auch der
rerer Sicherheit willen in Gesellschaft zu reisen entschloffenz
zum Führer ernennen.

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Adern des Holzes, (Forster) sind die Streife oder Räume, wodurch der Saft im Baume in die Höhe steigt. Bey einem queer durchgeschnittenen Baume sehen fie rings formig; bey dem in die Lange gespaltenen Holze aber aderns. Admiral heist auch ein gewisses Schiff bey den Terrag förmig aus. je heißen auch die Jahrringe... Aderpresse, (Wundarzt) . Tourniquet. Adir, so nannten die Alten den Salmige. Adjustiren, (Münze) heist,, richtig, gleich machen. Adjustirwage. Eine Art einer kleinen Wage, so bey dem Münzwesen gebraucht wird, darauf man die Mün zen abwiegt und zurechte macht, ehe man fie prägt. Durch diese Adjustirivage kann man sehen, ob die Münzstücken zu schwer oder zu leicht sind, oder, wie man bey den Mün: jen sagt, ob sie, gar zu stark, oder zu schwach sind. Adjutant, (Kriegskunst) ist bey einem Regiment ein Gehilfe des Majors und hat Lieutenantsrang. Adlerholz, Lacca, Columbaholz. Wird mit aus China gebracht, wo es in der Provinz Cantog häufig wächst. Wenn das Holz stark ist, so pflegt man es Co. lumbahols zu nennen.

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neufsfahrern, welche auf den Stockfischfang „bey der großen Bank ausgehen. Weil nämlich bey dem Stock fischfange selbst viele solcher Fischerschiffe, die alle sowohl fischen, als die gefangenen Fische in den Hafen zurichten wollen, unter dem Hin and Wiederfahren einander bes gegnen, so bekommt allemal dasjenige Schiff, deffeu Chalouppe zuerst ans Land stößt, den Namen Admiral. Dessen Verrichtung aber bestehet darinnen, daß es ein gewisses Gerüste aufrichten, und daselbst einen gewissen Anschlag aufhängen läßt, unter welchen ein jeder Echiffse patron seinten Namen und den Tag seiner Ankunft zu ver zeichnen gehalten ist. Ferner muß er auch die benöthigten Ordren ausfertigen, und denen nach ihm ankommender Schiffen die Gegenden, wo sie fifchen sollen, anweisen, wie auch die unter ihnen entstandene Streitigkeiten bey legen. Als ein Vorzug stehet ihm das Holz, welches er bey seiner Ankunft am Strande findet, zu. · Im übrigen führet dieser Admiral, so lange diese Fischerey währet, seine Flagge an dem großen Maste.

I

Adlerfteine, (Geodes, Aetites, Geodes Linn. Lithotomi cavitate latente donati) find Steine, die eine verborgene Aushoblung in fich haben, in deren Hohhing aber wieder ein anderer eingeschlossen, oder mit Erde Admiralitat, ist eine Versammlung derjenigen, wels und Wasser erfüllt ist, oder aber die gar leer sind. Wahrsche die Direktion über die Secsachen haben, und bey des fcheinlich find sie verwitterte Weskugeln. Denn 'gewoon ich halten sie viel Eisen und Thon. Größe Farbe, (gelb gber brann) Gestalt (zuweilen eine Hode) und Natur ghd, and, verschieden. Man theiler sie in Unterarten ab: 1) Klapperstein, 2) Melone vom Berge Carmel, Ebalcedonkugeln, Krystallkugeln, Murfchener Dismanten, Adatkögeln, 3) Bryftallapfel, 4) Breidekugeln. Ueberhaupt genommen ist der Adler: tein in seiner außern). Gestalt entweder, rund oder oval

nen es steht, felbige anzuordnen und einzurichten. Sie besteht aus dem Admiral, Admirallieutenant Viceade miral, Schout by Nacht oder Contrendmiral und andern hohen Secofficiers, Rathen und Beysißern In den vereinigten Niederlanden finds Admiralitätscollegia nämlich in Südholland zu Rotterdam, in Nordholland zu Amsterdam, in Westfriesland zu Hoorn und Enthuys fen, in Seeland zu Middelburg und in Friesland zu Hats lingena srb. Com ens and cinghians die voor Admiral.

• Admiralsflaggen, Hauptflaggen, diese wehen von dem großen Top oben auf dem mittelsten Maste des Echiffes, und können nicht geführt werden, es sey denn daß der Admiral von 20, und der Viceadmiral und Con treadmiral oder Schout by Nacht von 12 Kriegesschiffen begleitet werden.

Admiralschaft, (Schifffahrt) heißt ein Bund vieler, rentweder unter sich oder unter einer Convoy verbundener Kauffarthenschiffe, um dem Feinde desto sicherer zu widerstehen.

Admiralsschiff, nennt man dasjenige Schiff, wel ches die Admiralsflagge führt, es sey in einem Hafen oder auf der See: wie wohl man auch das vornehmste Schiff einer Flotte, fie mag so klein seyn als sie will, das Ad miralsschiff nennet. Wenn 2 Kriegsschiffe von einerley Flagge einander in dem Hafen antreffen; so hat das zuerst angekommene die Vorzüge und Würde eines Admirals. schiffs zu genießen, dasjenige aber, welches hernach kömmt, ob es gleich größer und stärker ist, wird nur als der Viceadmiral geachtet, s. auch Admiral.

Admodiation, nennt man, wenn man mit einer Pers fon einen Kontract schließt, wodurch sich diese verbindlich macht, diesen oder jenen Aufwand, dessen Größe vorher nicht genau bestimmt werden kann, auf die vorgeschriebene Art, für eine fest gefeßte Summe zu bewerkstelligen.

Adolpbado'r, eine Schwedisch. Pommersche Goldmünze; wieget 138, 8 holl. Aß, und hält in der rohen Mark 15 Karat 4 Gran fein. Jedes Stück, hålt 88, 6 holl. Aß sein und ist 3 thir. 12 gr. 5 pf. in Friedrichsd'or werth.

Adouciren, Addouciren, (Fårber) bedeutet so viel, als die blassen oder todten Farben mit etwas leichtern und Lebhaftern vermischen, um den leßtern ihr gehöriges Licht und Ansehn zu geben.

Adrittura, Aodrittura, (Handlung) gerades We ges, die nächste Straffe; rsen Kaufleute gerades We ges von ihrem Handels- oder Wechselsplatze zu einem an dern handeln können.

Adularia, eine neue entdeckte Steinart, welche zu Den Flußspaten gehöret, aber eine weit größere Reinigkeit und Durchsichtigkeit besitzt. Dieser Stein wird auf dem Berge Adula in der Schweiz gefunden, und Herr Pini hat ihm diesen Namen gegeben. Andere nennen ihn Mondstein. Nach der Untersuchung des Hrn. Morell enthält er st Theil Bittersalz, 19 Alaunerde; 624 Kiefelerde; 10178 Gips; 14 Wasser.

A dur, (Muficus) ist eine der. 24 Tonarten in der Musik, und hat zu ihrer Vorzeichnung 3 Kreuze, náms lich vor f, g und c.

Advisschiff, (Schifffahrt) f. Advisjagd. Fac. Affe, Fr. Singe, heist ein Hebezeug, große Lasten In die Höhe zu bringen. Es ist ganz schlecht gemacht, und besteher aus einer großen Rolle oder Winde, welche wischen 4 Stücken Hola, die wie ein Andreaskreuz zu fammen gelegt find, herum gehet, und deren a an je dem Ende find.

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Technologisches Wörterbuch V. Theil

Affenbezoar, f. Affenstein.

Affenstein, Affenbezoar, ist ein Stein so groß wie eine Haselnuß, rund, oval und schwärzlich, und wird in den großen Affen gefunden. ·

Affettuoso (Musik) ein gebräuchliches italienisches Wort, bedeutet sehnlich, nachdrücklich, herzbeweglich, und soll den Affekt der Liebe ausdrücken oder rühren. Affinirung des Silbers, f. Silber affiniren. Affinage, Afinage, heißt diejenige Verrichtung, durch welche man etwas, z. E. Metall, Zucker, Hanf, Nar deln, u. s. w. reiniget, fein und sauber oder besser macht, In den Wollenmanufakturen wird dieses Wort besonders von der besten und lehten Scheerung gebraucht, welche die Tuchscheerer den Tüchern geben können. Bey den französischen Kaufleuten, welche mit Hanf handeln, heist es die beste Sorte.

Afiume, Afioume, eine gewisse Gattung Flachs, die aus der Levante über Marseille geholt wird. Affner, (Müller) heist dasjenige, so von dem anderh Aufschutt herkommt.

Affüt, Affuyten, der Schaft eines Schießgewehrs, insonderheit aber die Lavetten.

Afslagers, also nennet man zu Amsterdam gewisse Personen, die dazu bestellt sind, den öffentlichen Auctio nen vorzustehen. Man nennt sie auch Vendu meefters, Verkaufsmeister.

After; Affter; Aefter; Aechter. Dieses Wort kommt im gemeinen Leben, sowohl unter Handwerksleuten, als auch im Handel, öfters vor. Es bedeuts tet durchgehends entweder etwas, so von dem eigentlichen oder wahren Zustande eines Dinges abgeht und schlechter ist, ob es gleich dazu gehöret; als: Aftersilber; oder es bedeutet so viel als binten, unten, nach, als: Aftermehl. Afterbaumwolle, s. Wergwolle.

Afterbårde, (Jäger) heist das junge Kalb im Mute terleibe, welches in einem Stück Wild gefunden wird.

Afterschleusse, (Wasserbau) eine Schleusse an einem kleinen Gewässer, vermittelst welcher das Wasser gestam met werden kann. Gewöhnlich wird dieses durch Schüße verrichtet, wie unter dem Artikel Schleusse (Bergbau) im Jacobson ist gezeiget worden.

Afterfeil, (Schifffahrt) nennt man bey der Schiffe fahrt auf der Donau ein gewisses Seil, woran die Pfer. be das Schiff Strom aufwärts ziehen, um der Gefahr zu entgehen, welcher das Schiff ausgesetzt wåre, wenn das eigentliche Seil riffe.

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Agges, (Orgelbauer) f. Gedacht. Jac. Aggouedbund, f. Aggrabunder - Seide. Jac. Aggregat, (Aggregatum) wenn Theile von einerley Art zusammen gehäuft sind. Also ist es eben so viel als Summa.

Agito, Giro, ist ein kleines Gewicht im Königreich Pegu. 4 Agito machen 1 Pizza, d. i. 3 Pfund 9 Unzen leichtes Gewicht zu Benedig.

Das

Agra, ein wohlriechendes Holz auf der Chinesischen Insel Haynan. Man hat dessen dreyerley Art, und treibt in China einen beträchtlichen Handel damit. Agra Caramba ist eine Art davon, welches die Japa ner sehr hoch schäßen.

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Agra Caramba, f. Agra.

Agreage heist so viel als Courtage. "
Agreils, f. Schiffgeräthe.

Agreft, frz. Verjus, sonst auch Bourdelas genannt, faid große und dicke Weintrauben, welche niemals völlig reif werden, oder die vielmehr in ihrer größten Zeitigung immer noch etwas säuerliches behalten, welches verhindert, daß man keinen Wein darans machen kann. Wenn diese Trauben reif find; so macht man daraus vortrefliche Con fituren. Ihr größter Gebrauch aber steht im folgenden Artikel.

Agreft, lat., Omphacium, heißt, der aus unreifen Weinbeeren gepreßte Saft, welcher geseihet und, in Faß -chen gethan, wohl verspundet wird. Wenn er lange dauern soll, wird etwas Baum oder Mandelöl darüber gegossen, damit er nicht kanicht werde. Er dient in der Küche anstatt des Effigs an den Speisen. Man bedient fich auch dessen auf den Schiffen gegen den Scorbut; und die Wachshändler gebrauchen denselben zur Reinigung des Bachses.

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Agreft, so werden auch die eingemachten Weinbeeren genannt, welche, wenn sie noch hart sind, von den Sten geln fein gemächlich abgerissen, rein gewaschen, wieder ab getrocknet, in einen reinen Hafen gethan, mit abgefotte nen Effig übergossen und beschwert werden. Sie find an statt der Oliven zu gebrauchen.

Agresten, heist auch bey einigen der saure und steinich te Weinstein.

Agres, f.. Schiffsrüstung.
Agresils, f. Schiffsrüftung.

Agtervinfent, (Schiffbau) s. Hinterverdeck. Jac
Agterseilen, f. Hinterseegel..
Agtstein, f. Bernstein, auch Achat.
Agtfteinfabrik, f. Bernsteinfabrik.
Agur, f. Anil.

Aegyptischer Salmiac, f. Salmiac, ...Ahabatka, eine Frucht, so von den Kamtschatalen anstatt des Zuckeis gebraucht wird. after a 3

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Aebl, f. Alla. Able, f. Alla. Uhlenschmidt. Sie machen kein Meisterstück, sondern wenn einer 4 Jahr ordentlich gelernt, und 10 Jahr als Gefelle gearbeitet hat, kann er Meister werden

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Aehmgen, ein Gemäß zu flüssigen Dingen, hålt zu Berlin 4 Tonne Bier 1092 P. K. 3.

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Ahornholz, (Holzarbeiter) s. gemeine Ahorn- Spitzahorn kleine deutsche Ahorn Rothblühende Zucker Berg Montpellier Tatarischer Negundoholz; seine spezifische Schwere ift 0,755. Es ist das beste Holz fift die Becker zu Backtrögen. - Abornsaft. Abornzucker. Der Saft von der Zu kerahorn (f. d.) und der daraus verfertigte Zucker; das Verfahren, beydes zu erhalten, ist folgendes: Im März, wenn der Saft anfängt zu steigen, sollte auch gleich der Boden einige Schuh hoch mit Schnee bedeckt seyn, haut man einige Oeffnungen durch die Rinde, bis auf das Holz in die Bäume, steckt ein teilförmiges Stück Holz hinein, damit der Saft an denselben herab und in das unterges seßte Gefäß laufe. Der aufgefangene Saft ist weiß, helle und von erfrischendem angenehmen Geschmack. Seine weinartige Güte erhält sich mehrere Tage, und die Euro påer und Wilden bedienen sich dessen als eines Lieblingsge tränks. Sobald nun das warme Mayweeter eintritt, ges råth der abgezapfte Saft in Gährung, und liefert sodann einen guten herben wohlschmeckenden Effig. Will man aber den frisch aufgefangenen Saft als Zucker verwenden, so kocht man ihn so lange bis er helle und lauter wird, ins dem man alle aufstoßende Inceinigkeiten wegnimmt. Es gehöret aber Uebung und Erfahrung dazu, aus diesem gereinigten Safte guten Zucker zu sieden, weil dieser sonst einen syrup und honigartigen Geschmack beybehält. Der gutgekockte Zucker ist sehr fest, auf dem Bruche glasartig, und hat eine graubräunliche Farbe. Sein Geschmack ist füß und so angenehm, als am gewöhnlichen Zucker. Aus 20 Pf..Caft erhält man 1 Pf. Zucker.

Abornzucker, s. Ahornsaft..

Aehre, franz. epi, (Roßhändler) ist eine Sorte stock håriger Pferde man nennt solche auch Aschenbårig. Dieses Merkmal ist ordentlicher Weise nahe bey der Mähne, so wie bey den Stockhårigen; nur mit dem Unterschiede, daß es nicht so lang ist und die Gestalt einer Korns ahre hat. Man findet aber solche Aehren auch an vielen andern Theilen des Leibes, vornehmlich auf der Brust und zwischen den beyden Augen.

Aebrenförmiger Glimmer, f. 2ehrenstein.

Aebrenförmiger Stralgyps. Stirium bafaltinam Linn. Ein eigener Stein, der zwischen mehrern Ges schlechtern gleichsam in der Mitte ist, der sich im äußern Ansehu wie Kalkstein, mit den Säuren wie Gyps, und

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in feinem Gewebe wie Stralgyps verhält. So lange et ganz ist, gleicht er Holzsplittern, die ohne Ordnung unter einander, und nicht dicht beysammen liegen, und sich oft kreuzen; jeder Splitter ist länglich ohne bestimmte Ges stalt, und an beyden Enden gleichsam abgebrochen; sie be steht aus Fasern, welche vest unter sich vereinigt sind, und' parallel laufen.

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Aebrengebunde, (Landwirthschaft) heissen die Strohbunde, welche von dem ausgedroschenen Korne und Wai zen, und zwar von dem kürzesten Strohe, in der Schen ne gemacht, und für das Vieh unter dem andern Futter Stroh verfüttert werden.

Aebren gewinnen, (Landwirthschaft) oder in die Aehren schießen, heist, wenn die Aehren aus ihren Schoßbälgen hervor kommen.

Aebren klauben, f. Hehren lesen.

Aebren lesen, Aebren tlauben, (Landwirthschaft) Dieses geschiehet ven armen Leuten, welche zur Herntenzeit die einzeln Aehren, welche auf dem Felde liegen geblieben find, nach geschehener Aufladung des Getraides, von dem Felbe aufsuchen und fammlen.

Aehren schießen, (Landwirthsch.) Aehren gewinnen. Aebrenstein, åbrenförmiger Glimmer, Talcum acerofum, eine Gattung von Talk. Er bestehet aus Eurzen, spröden, unbiegsamen, undurchsichtigen Faden, die fich mager anfühlen, und gespißt, wie die Aehren, ohne Ordnung in dem Steine liegen. Man findet ihn weiß, grünlicht, hellgrün und braun.

: Aigrefin oder Egel- fin (Fischhandel) ein Seefisch, der dem Merlane ziemlich gleich kommt, aber långer, dis cker, hårter und von besserm Geschmack ist. Er hat einen schwarzen Strich vom Köpfe bis auf den Schwanz. Man fischet ihrer viele an den schottischen Küsten und ist sie da selbst meistens fiisch. Doch salzet man auch einige ein, läßt sie rauchern und dörren und treibt einigen Handel Damit.

lich werden kleine in der Mitte durchlöcherte Stückchen daraus gemacht, die man an Fäden reihet, und Béti. quets nennet. Es werden auch länglichtrunde Stückchen, eines Zolles lang, daraus gemacht, die der Länge nach durchlöchert sind, und von den Großen und Vornehmen dés Landes zum Zierrathe in die Locken des Bartes ge= flochten werden.

Aigrophthalmus, ein Onyx, wenn der Mittelpunkt: des Auges einen rothen Punkt um sich herum hat. Aiguilles (Schiffbau) sind kleine französische spißige Fischerkähne.

Aiguillettes de Mahot, find eine sehr kleine Art Strie cke oder Schnüre, welche man aus der Rinde des gespons nenen Mahotsbaums verfertiget, und deren man sich auf den französischen Inseln in Amerika besonders dazu be dient, die Tabacksblätter daran zu reihen, um solche zu trocknen.

.: Aigrette, (Federschmücker) ein Vogel aus dem Rei Hergeschlechte auf den Amerikanischen Inseln. Er ist et was größer als eine Krähe, hat schneeweiße Federn, einen Korallenrothen Schnabel, dergleichen Füße, und einen sierlichen, sehr weißen, feinen und hohen Busch auf dem Kopfe. Weil man nun aus deffen Federn vornehmlich \ die schönen Federbüsche verfertiget, welche die Türken, Die Perfianer, die Pohlen und andere an ihren Turbanen oder Müßen tragen, und mit Edelgesteinen ausschmücken; fo werden dergleichen Büsche daher auch selbst Aigretten genannt. Die meisten von solchen Federn kommen aus der Levante über Marseille nach Frankreich. Man mas chet sie auch aus dem in sehr dünnen Fåden gezogenen Schmelzglase mit großer Kunst nach.

Aigris, (Handlung) heist ein vermeynter Edelstein in Guinea, auf der sogenannten Goldküste, wo man sich des sen anstatt der Kurrentmünze bedienet. Er ist grünlich blau, aber ohne Glanz und schwer zu poliren. Man scházet ihn gleichwohl sehr hoch, nnd wiegt ihn Pfund für Pfund gegen Gold ab, wenn man ihn kaufet. Ordents

Air, (Reitbahn) heist des Pferdes Bewegung nach der Lektion, so mit dessen natürlichen Disposition wohl übereinstimmt.

Air, (Tanzkunst) wenn man seine Schritte regelmäßig einrichtet, daß sie mit den Händen, dem Leibe und Kos pfe wohl übereinstimmen, und eine gute Kadanz heraus kömmt, und mithin die Figur mit derjenigen Gemüthsa bewegung überein kömmt, die vorgestellt werden soll. Ais, heist ein Loch in den Ballhäusern.

Ais, (Musikus) heist der durch ein Doppelkreuz erhö hete A-Ton, welcher Ton nicht selten, aber fehlerhaft, B genannt wird.

Ais mol, (Musikus) eine der 24 Tonarten, welche 7 Kreuze zur Vorzeichnung hat.

Aifftugues, ein Schiff der Palanderfischer, so 22 Fuß lang und 6 breit ist; 5 bis 6 Mann rubern oder seei geln damit, und suchen die zum Fischfange bequemen Uns tiefen damit. Es ist auf dem Mittelländischen Meere ges bräuchlich, und mit den Sardinayes einerley.

Pater

Akkordo, (Mafikal. Instrumentmacher) Mersennus nennt es eine moderne. Leyer. A Roffo, ist eine Art Körbe, welche die Einwohner von Guinea aus Hirsenstroh flechten, ihre Waaren darinn. zu tragen.

Akustik, (Musikus) so heist die Lehre vom Schall und Ton, welche zugleich die physikalischen und mathema tischen Gründe der Musik in sich begreift. Der Name ist griechischen U springs, und bedeutet: Gebòrlehre.

Akustische Werkzeuge, heißen selche, deren sich schwer hörende Persenen bedienen, um die Wirkung des Schalls auf ihr Gehör zu verstärken.

Ala, (Orgelmacher) so werden an etlichen Orgelpfei fen die Bärte genannt.

Alabandic, ein Stein, f. Almandin.» Jac. Alabaster. * Die Naturkundiger find über die wahre Natur des Steins, den man Alabaster nennt, noch nicht einig:: Denn einige geben diesen Namen offenbar kalkar tigent, andere gypsartigen Steinen. Sein spezifisches Gewicht seht man auf 4872. In der Gegend des Hers 2

ausgea

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