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Abwipfeln; Bandhauen, (Winzer) heißt, wenn nach Jacobi die Neben nochmals, und zwar die Höhe hinauf angebunden, und diejenigen Spitzen, welche über die Pfähle oder Stecken hervorragen, denselben gleich ab geschnitten, und das überflüßige Laub abgebrochen wird. Abwürdigen, (Münzwesen) heißt, eine Münze un ter den Werth sehen, auf welchen sie geschlagen worden. Abwürzen, (Koch) heißt, die nöthige Würze an die kochenden Speisen in der gehörigen Menge thun und werfen.

Abzählen, (Landwirthschaft) ist eine Verrichtung, da man entweder im Felde die aufgebundenen Garben abzählt, und in Mandeln seht, oder hernach die auf unter schiedenen umherliegenden Feldern aufgefeßte Mandeln nach Schocken zählt.

Abzahlung des Holzes, (Forstwesen) ist die Revi fion der angewiesenen, aufgearbeiteten Hölzer auf der Stelle: folglich die materielle Bekundung der Ausbeute aus den geschlagenen Bäumen.

Abzaumen, (Bereiter) heißt, wenn dem Pferde der Zaum abgenommen wird.

Abzehenden, (Landwirthschaft) heißt, den Zehenden von den Feldfrüchten, vor deren Einführung, denjenigen, fo er gebühret, z. E. den Schnittern, so das Getraide um den Zehenden abgebracht, Priestern, Herrschaften u. s. w. nach abgezählten Schocken, Mandeln und Gar ben, zutheilen und anweisen.

Abzeichnen, (Gärtner) s. Abstecken. Jac. Abzeichnungen von Gold and Silber, f. Figuren. Abziehellätzchen; Klötzchen, ein Werkzeug bey der Schriftgießeren, wenn die Instrumente verfertiget wer den, daß solche auf dem Abziehestein tönnen abgezogen werden.

Abziehen, (Färber) f. abklären. Jac. Abziehen, (Metallurgie) heißt die Operation, wenn der im Feuer ungeschmolzene Theil so geringe ist, daß er mit dem geschmolzenen fortgeht, sich auf selbigen erstar rend in die Höhe giebt, und also mit einem Streichholze kann abgezogen werden; wenn z. E. wenig Kupfer bey vielem Bley ist, wird solches, so wie die Hiße nachläßt, oben ausgeworfen, und bedeckt das Bley gleichsam mit einer Haut, welche so oft abgezogen wird, als sie sich bey fernern Abkühlen zeiget, und wird so lange damit fortge fahren, bis das Bley gleichfalls bald erstarren will. Auf biese Weise sondert man das Kupfer vom gemeinen oder Frischblen ab, wobey jedoch im Zentner ein halbes auch wohl ein ganzes Pfund Kupfer zurückbleibt. Es ist nåm lich zu merken, daß das Bley auch im geringsten Grade des Schmelzfeuers ein, ob zwar schwaches, Auflösungsmit tel des Kupfers sey..

Abziehen der Spiralfeder; hierunter versteht man, daß fie dunner gefeilt werden soll, weil sie zu stark ist. Wenn sie viel zu stark ist, muß eine andere eingeseht wers den. Das mittlere Maaß der Stärke einer Spiralfeder ist gemeiniglich, daß sie sich von der Schwere der Unruhe ein wenig mehr aus einander ziehe, als die Länge der

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Spindel beträgt. Um sie abzuziehen, muß man sie vorläufig mit einer Kluppe, wodurch sie einigemal gezogen wird, gerade machen. Nun leget man eine Feile auf die glatte Bahn eines in den Schraubenstock gespannten Ham mers. Zwischen diesen beyden Stücken wird die Spiral feder einigemal gerade durchgezogen. Um sie wieder zu krümmen, zieht man sie auf einem Blatte Papier unter einem Polirstahl her. Wenn sich hierdurch etwan zwey Umgange in ihre gehörige Krümmung sehen, ist man schon zufrieden, und macht das übrige mit einer Spirals biegezange, worauf sie planirt wird.

Abzieber, (Bergbau) heißt, so viel als Markscheider. Abzieheftein, (Schriftgießer) s. Abzieheklößchen. Abzirkeln, Compaller (Bleyarbeiter,) diese nennen eine Hinterlehne, oder ein Vordertheil eines Küfleins abs zirkeln, wenn fie mit dem Zirkel die Größe abmessen, welche sie haben sollen.

Abzug, (Kriegskunst) Retraite, Retirade, ist eine Zurückziehung vor der feindlichen Armee, die entweder an der Zahl mächtiger oder wegen Vortheilhaftigkeit des Ors tes überlegen ist. Wenn man bey fo gestallten Sachen seinen Abzug mit guten Vortheil nehmen will, so muß man dahin trachten, einige Defileen oder enge Wege und Påffe, durch welche wenig Leute neben einander pass siren können, vor sich zu bringen, oder mit einer Höhe sich zu Szdecken, oder auch den Feind aufzuhalten, indem man mit einer geringen Anzahl Soldaten Feuer auf ihn giebt, damit die andern Zeit gewinnen, sich in Sicherheit zu seßen,

Abzug, (Musikus) nennt man das Verfahren, wenn man dem Vorschlage mehr Nachdruck als der Hauptnote giebt, und ihn sanfte an dieselbe schleift. Der Abzug ist aber auch eine Manier, wovon unter dem Artikel Trillo geredet wird.

Abzüge, (Winzer) dieses sind die Enden der Weinsto cke, die nicht so tief als die Senken, sondern nur in die Thauerde, ohngefähr vier Zoll tief, gelegt werden: der Stock bleibt auf seiner Stelle stehen, und darf nicht, wie bey dem Senken, niedergelegt werden. Nachdem das Ende zum wenigsten eine halbe oder ganze Elle lang in die Erde gesteckt, muß die äußerste Spike wieder mit drey, oder, wenn sie stark, mit vier Augen vorstehn. Diese Ar beit geschieht zugleich mit dem Senken, and wenn diese Ab züge mit der Zeit Wurzeln getrieben, schneidet man sie vom alten Stocke ab, seht sie an einen besondern Ore und läßt sie zu vollkommnen Stöcken fortwachsen. Hie her gehört auch die Art des Abziehens, durch angesette Körbchen, wie man in den Baumgarten durch Spalttöpfe zu thun pflegt. Wenn der Weinstock aufgewachsen, fo, daß sich unten an der Erde keine jährige Reben finden, dann macht man im März ein Brett, so hoch es nöthig, stellt einen Korb darauf mit einem Loche in der Seite nas, he am Boden, zieht die Rebe durch, füllt das Körbchen mit Erde, schneidet übers Jahr den Abzug vom Stocke ab, und verseht ihn, wo man will, durch Schnittlinge.

Abzuge.

Abzugsgraben.

Von dem besondern Nußen und von Verfertigung der Graben in Feldern u. f. w. f. Schle fische ökonom, Samml. Th. I. S. 193.

Accatubols, (Anacardiumn occid. Linné) ein weigli ches Holz, welches zu Meublen und andern Holzarbeiten anzuwenden ist. Fälschlich neunt man öfters im Handel eben also das Mahagonyholz.

Acanthus, f. Bärenklau. Jac, Accacienbolz, (Holzarbeiter) s. wahres Accacienholz. Accaciensaft. (Lederfarbe.) Die Schoten des Accacienbaums enthalten einen zusammenziehenden, säuerlichen Saft, werden grün in Wasser gestoßen, und ausgepreßt. Der Saft wird alsdenn durch Einkochen verdicht. Dieser ift äußerlich braun oder schwärzlich, innerlich röthlich oder gelb, fest und hart, rundlich, 4, 6 oder & Unzen schwer, mit dünnen Blasen umwickelt, und kommt aus Aegypten über Marseille. Der beste ist frisch, rein, dicht, hart, und glänzend, läßt sich nicht leicht zerreiben, aber leicht im Wasser auflösen, der schlechtere ist schwarz und mit Unreinigkeiten vermischt; der hochrothe wird für verfälscht gehalten. In Borderasu, Perfien und Aegypten foll der Saft häufig zum Zubereiten und Färben schöner Felle gebraucht werden.

Accent. (Muskus) Darunter versteht man den Nach bruck, welchen man gewissen Tönen giebt, um sie vor ben übrigen hörbar zu machen, wodurch die Musik ihr Leben erhält. Diesen Accent erhalten die Haupttöne je des Accords, welche Töne auf den Niedertact oder die gute Zeit des Tactes fallen. Eben so müssen auf die Hauptworter und Hauptbegriffe Figuren angebracht wer den, die mit dem Ausdrucke derselben übereinkommen. Aecideszien, (Buchdrucker) heißen die außerordentli chen Arbeiten in der Druckerey, als Verfe, Avertisse ments, Programmata, Differtationes, u. f. to. Accidenzsetzer, (Buchdr.) heißt derjenige Seher, der die sogenannten Accidenzien zu sehen bekommt, Accolade, (Musikus) s. Klammer, Accompagniren, f. Begleiten,

Accord, wird bey den Kaufleuten audy von thren Fakturen oder Fakturbüchern gesagt, wem dieselben bey geschehener Vergleichung mit einander übereinstimmen.

Accord, (Musik) so werden diejenigen Claves genannt, welche auf einem Instrument zusammen flingen; es ist auch ein ganzes Stimmwerk von Pfeifen, das von uns terstem Baß der größten Pfeifen an, immer eine nach der andern, bis zu der kleinsten Discantpfeife, folget. Es heißen auch etliche Juftrumente, 3. E. Flöten, krumme Hörner, welche zusammenstimmen und geblasen werden, also.

Accorde, ein musikalisches Instrument, f. Akkordo, Jac.

Accordiren, (Kaufmanr) heißt, wenn sie ihre Rech mungen gegen einander halten, um zu sehen, ob solche, wie sie es nennen, d'accordo mit einander gehen, oder ✔ in einigen Posten unterschieden feon. Es heißt auch fere mer bey ihnen, wenn einer banketot gemacht, und seinen

Gläubigern 50, 60, 70 weniger oder mehr pro Cent giebt, damit er wieder frey in die Stadt kommen, und keinen fernern Anspruch von ihnen besorgen darf.

Accordiren, heißt insonderheit bey der Hamburger Banko, wenn diejenigen, welche Rechnung und Folio in Banko haben, in selbst eigener Person in Banko vor den Berordneten der Banko erscheinen, und, wie es daselbst genannt wird, folio begehren, auch alle neue Jahe fich wieder auf das neue Jahr eines geben lassen,

Accordiren, (Kriegskunst) heißt, wenn ein Commen dant in einer Festung sich mit dem Feinde sucht zu vers gleichen, um den Ort auf gewisse Punkte zu übergeben.

Accordiren, (Musiker) heißt, wenn Sánger und Ine strumentalisten_sich in guter und richtiger Zusammenstim» mung horen lassen; man sagt es auch von dem sogenanne ten Stimmen.

Acharts Netbode aus Platina Gefäße su ma chen, f. Platina - Gefäße. Lüftelektrometer s. d. Edela frein zu machen. f. Edelsteine.

Oft

Achat, Agath, Augstein, Agtstein, Silex Achathes Linn. Man kann den Achat nicht als eine besondere Gattung der Steine ansehen. Er ist ein Gemenge aus Chalcedon, Feuerstein, Hornstein, Karniol, Jaspis, oft auch Quarz und Amethyst, Von diesen kommen bald zwey, bald drey, bald mehrere in dem Gemenge des Agaths vor; und ein Agath gehört allemal zu derjenigen Gattung, welche in seinem Gemenge vorwaltet. nennen die Steinschneider und Steinhändler auch einfache. Steine, die aber mit mehrern Farben gezeichnet sind Agathe. So geht es einigen buntfarbigen Chalcedonen und Feuersteinen. Deutschland hat unstreitig unter allen Ländern die mehresten und schönsten Agathe. Sie wer den daselbst hauptsächlich in der Niederpfalz um Alzey, Flonheim, Ufhofen, Erbesbündesheim und Oberstein; in Zweybrücken bey Ugenbach, Grünbach, Rohneberg, Berscha weiler, Ekersweiler, Pfeffelbach, in der Rheingräfli chen Herrschaft Grumbach, in Sachsen zu Kunnersdorf, Schlowit und Weesenstein, zu Halsbach ohnweit Freys berg, ju Rothlof bey Chemnit, bey Wiederau, bey Roch his; in Böhmen bey Turnau und auf dem Jäschken- und Kosakenberge und in Schlesien bey Bunzlau, Groswal die und Hollstein gefunden. Der orientalische Achar ist fast durchsichtig und von glasiger Oberfläche; aber weißlich und mit invendigen Erhöhungen. Der occiden talische ist von verschiedenen Farben. Sein spezifisches Gewicht ist 2,64; oft macht er die steinigte Materie der Versteinerungen aus. Laugenfalz, Berar und wesentli hes Harnsalz greifen diese Steine eben so an, wie die Hornsteine. Seine spezifische Schwere ist, nach Wilde und Magellan, 2,648; nach andern 2,628. Um diesen Stein zu verarbeiten, schleift man ihn mit Schmirgel, und schneidet ihn mit Eupfernen Sågen ohne Zacken, durc Hülfe dieser Materie, in Platten. Weil man ihn in großen Stücken findet, so kann man auch große Sachen, . E. Gefäße, daraus verfertigen. Ueberhaupt aber wer den Schaalen, Mörser, Reibsteine, Büchsen, Tabacks

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sofen, Ringe, Eruis, Knöpfe, Siegel,Mefferhefte, Spielmarken, Pyramiden, Kugeln, und andere Zieras then und Spielwerke daraus verarbeitet; auch faßt man thn zuweilen ein, und giebt ihm, werin er eine andere Farbe annehmen soll, eine blaue, goldfarbige u. dergl. Folie. Als ein harter, mit dem Stahl Feuer schlagen der, Stein erhält er von der Silbersolution eine dunkle, an das Schwarze gränzende Farbe; dieses nennt man das Beizen des Achats; s. fchwarze Beize auf Achat. Jac.

Achat schwarz zu beizen, s. schwarze Beize auf Achat. Jac.

Achat zu malen, f. Baumachat durch Kunst zu machen.

Achatkugeln. Melone vom Berge Carmel, Chal cedonkugeln, Krystallkugeln, Mugschener Dias manten, (Aetites Haemachates) eine Art von Adlersteinen, sie bestehen aus einer hohlen, gemeiniglich un /vollkommenen Kugel, von weißlichten Chalcedon, oder cencentrisch gestreiften Kiesel; sie haben außen meistens eine rose, erdichte, weiße ind ocherartige Haut, und inwendig hängen ihre Wände voll von ungefärbten, röthli chen, oder Amethyst blauen oder schwarzen Krystall Drufen, die aus einer einfachen Pyramide befeht And. Oft sizen darauf weingelbe Kaltspathcrystallen, Man schneidet oft diese Bergart entzwen, und faffet fie ein. Man findet, diese Steinart im Gelobten Lande, Egypten,

und find so dicht und fest, als die Gurken, die man in
Frankreich einleget, wie sie sich denn eben so zerschneiden
laffen; man ist sie auch wie die eingemachten Gurkchen
zum Braten, und dienen sie wegen des starken Essigs,
des Pfeffers und anderer Spezereyen, woraus ihre Brühe
Besteht, zur Stärkung des Magens und Erregung des
Appetits.
Adiarbambou, s. Achtar,

Achromatische Fernröhre heißen diejenigen, in wels chen die Abweichung, wegen der verschiedenen Brechbars keit der Lichtstralen, vermieden, und der betrachtete Ge genstand ohne bunte Rånder und falsche Farben vorgestel let wird. Das Wort ist griechisch, und bedeutet farbens los, nicht farbend.

Achse des Reils, so heißt seine Länge vom Kopfe bis zur Schärfe.

Achse des Magnets, (Mechanikus) heißt diejenige Linie, welche durch beyde Pole gehet.

Achselbein, Bandage (Wundarzt) s. die einfache und doppelte Kornähre.

Achseln des Ankers, Aiffelles, (Ankerschmidt) find die mit den Spitzen in fich gehende Winkel, die durch die Ruthe und Arme gemacht werden. Man verstärkt die Achseln mit großen Stucken Eisen,

Achselstückchen, (Nähterinn) f. Achselfleckchen. Jac. Achselzug, Flaschenzug, Rollenzug, Polyfpaftus." (Wundarzt) ist ein zum Ausdehnen und Einrichten vers

der über in Achatgruben, in Sandstein, renkter oder zerbrochener Glieder bestimmtes Werkzeug,

der über Steinkohled Neger, in Sachsen in Thohlagen, in Schottland und Frankreich; besonders schön finder

man solche auch in der Gegend von Nordhausen vefteri

Achatonys, Achat, mit kleinen Flecken und Nestern von Onyt.

wenn nämlich die natürliche menschliche Kraft die Auss
dehnung und Gegenausdehnung nicht genug bewirken
fann.

Achsenriegel, (Wagner) f. Ruheriegel. Jac."
Acht, (Uhrmacher) Unruhwage.

Rechte Bertramwurzel, (Handl.) f. Bertram wurzel.

Achatstein. (Buchbinder) Ein in der Gestalt eines leinen glatten runden, gekrümmten Horns, ohngefähr einen Zoll langer Achatstein, der in einem Sticle, so wie der Glätzahn befestiget ist, etwas hervorstehet. Der Brett mit einem Zuge darauf, der acht Spigen hat. Es Achreck, (Spielzeugmacher ) dieses ist ein achteckichtes Buchbinder gebraucht ihti, um das Gold zu glätten. Aviar, Aschtar, Atsjaar oder auch Archard (Kons gehören auch noch dazu acht kleine Knöpfe. Mit diesen ditor) ist eine indianische Confitur, von verschiedenen Ma acht Knopfen müssen die acht. Spihen dergestait befeht terien, die ihr denn auch der unterscheidenden Namen werden, daß man jederzeit von einer Spike herunterzies geben, als Achiorbambou, von den grünen zarten Bam het, die noch nicht befest ist; bleiben von dieser Knipsen Fousrohre, welcher mit gutem Cetoseffige cingemacht wird. mehr.wie einer übrig, die man nicht hat aubringen kön Man machet dergleichen aber auch von andern grünennen, so hat man verlohren. Das Geheimniß des Spiels bestehet darinnen: daß man beym Aufsehen oder Ziehen Früchten, von zarten grünen Mielonenschnitten, von bestehet darinnen: daß man beym Aufsehen oder Ziehen Wurzeln u. dergl. Doch leget man nicht eine jede Frucht jederzeit genau dem Gange des Zuges folge...

besonders ein, sondern viele von unterschiedenen Rechte Farben, (Färber ) heißen solche, welche man

ihrer

Gattungen usammen in eine Flasche, oder auch wohl in rdene Töpfe, etwan einen Fuß hochy, und eben so breit, die aber immer enger und enger zulaufen. Die Chinefer uf den Inseln machen sonderlich deren vielerley Arten, und treiben ein starkes Gewerbe damit. Der beste aber tommt aus Perfien; und die Holländer bringen von den Achiarbambou vieles mit nach Europa. Die eingelegten Stückchen Rohr sind ohngefähr zween Daumen lang ad anderthals Daumen dick. Sie sehen blaßgelß, aus,

dergestalt zuzurichten weiß, daß sie nicht leicht von Waf fer und Seifenwasser ausgewaschen, nicht leicht von saus ren Substanzen zerstöre, noch bald von der Sonne auss gezogen oder geändert werden.

Achtel, Achtling, Achtenteel, ein Getreidemaaß, hält in pariser Kubitzollen in

Budingen

£6636

7117

Delf

'Delf

Gelnhausen

Gorfum

Lichy

Numburg

Wetzlar Rotterdam Schiedam

Weilburg

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Achtel Kartbaune (Artillerie) halbe Viertelfare thaune. Ein Geschüß, das 27 Kaliber lang ist, und Pfund Eisen schießt. Sie wird auf 7 Pfund gebohrt, viegt 19 bis 20 Zentner, und treibt die Kugel im Kerns Idhulfe 320, im Visterschusse 650, in der höchsten Rich tung aber 3600 Schritt. Ihre Ladung ist 3 Pfund Palz ver. Sie verträgt des Tages 100 Schüsse, davon jeder 18 ggr. kostet. Die Kugel zu 100 Schüssen machen 6 Zentner, und das Pulver beträgt 3 Zentner. Zu ihrer. 3. Bedienung werden 1 Kanonier und 2 bis 4 Handlanger erfordert. Vor

Achterdeicht, (Deichbau) sind teine Deiche, so an kleinen Flüssen, welche durch das Binnenland gehen, angelegt werden; damit deren Ergießung oder Anschweftung bey starkem Regen und Schnee die Länderepen nicht von hinten überschwemme.

Achterofschlag, so nennt man bey der ostfriesischen Torfgråberey den Torf, der zwar gegraben wird, allein keine Miete zahlen kann.

Achtersteven, (Schifffahrt) s. Etambord. Jac. Acht gute Groschen Stück, såächsisches von 1753, f. halber Gulden.

Achtling, ein Getreidemaaß, s. Achtel.

Achtschillingsfrück, eine Hamb. Silbermünze, fiche Hamburger Schillingsstück.

Achtstillingsstück, eine Meklenburgische Silbermüns je, so 14 holl. As wiegt. Deren Gehalt ro Loth und 21,5*hell. As fein Silber enthält. Nach dem 20 Ft. Fuß ist ihr Werth 4 ger. & pf.

Achttageühren, Taschenuhren, die acht Tage in eis nem Aufzuge gehen, gehören noch unter die Seltenheiten, Eine solche Uhr kann, wenn es nicht eine Cylinderuhr mit einer sehr greßen und langsanien Unruh werden foll unmöglich aus weniger als 6 Rädern gemacht werden! Das einzuschaltende Zusagrad wird nothwendiger Weise das 2te in der Ordnung. Es findet feinen Piak unter die halbe Platte versenkt wird, ist nun das dritte; Die hr wird ein wenig größer als gewöhnlich. Sie wird links aufgezogen, weil das Schneckenrad rechts herum. gehen muß. Nech zur Zeit hat keine Gewohnheit etwas gewilles in Ansehung der Berechnung dieser Uhren eingeFehr gut führt, folgende scheint sehr gut zu seyn:

Bedienung das Stück selbst gehören 6 Pferde und dem Schneckenrade; und das Minutenrad, welches in

I

vor die Ladung 1. Munitionswagen mit 4 Pferden. Achtelmarkstück nach dem Lubischen Courentfuß, die Mark fein zu 113 Thlr. zu 2 Schill, Lubisch. Ju Ge bait 7 Loth. Ein Stück wiegt s50 Nichtsfennige und 189 eine Wark Ein Stück enthält 240 Richtpfennige fein Silber und 272 St. eine Mark. Der Werth ist in 20 Fl, Fuße 1 ggr 2 Pf.

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1

Achtel. Reichethaler, eine Silbermünze, nach dem 20 Fl. Fuß im Hessischen zu 3 ggr. oder 4 Albus. Ihr Gehalt ist 7 lothig. Ein Stück wieget 1401 Richtpfennige, und 462 St. eine C. Mt. Ein Stück enthält fein Silber 614 Richtpfennige und 1063 St. eine Mark. Achtel Rothgießer, eine Art Großallmeröder Schmelz tiegel, f. d.

Achtelfchlange, Falkonet, (Artillerie) ein Geschütz, welches 36 bis 40 Kaliber, oder 6 bis 7 Fuß lang ist, 2 Zoll im Durchschnitt hat, und 1, 2 bis 3 Pfund Eisen hießt. Sie wiegt 10 bis 12 Zentner, treibt die Kugel im Kernschuffe 280; und in der höchsten Richtung 3320 Schritte. Sie erfodert Kanonier, 2 Handlanger und 3 bis 4 Pferde. Sie verträgt des Tages 100 Schiffe, wovon jeder 10 bis 12 Groschen kostet. Ein halbes Fal konet schießt 1 Pfund Eisen, wiegt am Metall 6 bis 7 Zentner, und treibt die Kugel im Kernschusse 206 Schritt.

· Achtenteel, (Gemäß) s. Achtel. Aechter, f. After.

Rechter Asbest, s. Amlanth,

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Schneckenrad 50 Zufahras Minutenrad

Getriebe.

54

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itmildufe.

273 187

Zu den übrigen Getrieben kann man lauter Siebener wdh ten, welches die Größe der Räder auch erlaubt. Sollte fie aber auch Sekunden zeigen; so müßte das Mittelradss getriebe, ein Sechser seyn. An den Achttageuhren kom men keine Fehler die ihnen besonders eigen waren, aus zubessern vor. Das Gesperr, wenn es nicht doppelt gemacht ist, leider war leicht Noth; die Zähne der beyden ersten Råder, wenn sie nicht hinlänglich stark sind, kóng nen schief tegen; Aufreibungen können bey den drey ers sten Rädern leicht vorfallen, wenn nicht Luft genug zwisehen ihnen gelaffen ise; Fehler des Eingriffs können, weil ein Getrieb mehr vorhanden ist, eher entstehen. Die Jus stirung der Uhr ist wegen ihrer langen Währung schwerer und langweiliger.

Achtzehntopfigte Binde. Buchbinde, Pfalteri Binde, (Wundarzt) wird bey den Beinbrüchen goo Braucht, und hat von ihren Köpfen den Namen.

Acidum fofilia, nemt man die mineralische Säve aus dem Vitriol, Salpeter und Salze,

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Ac, (Schiffahrt) eine Art Fahrzeug, das unten breit ist, einen flachen Boden und hohen Bord hat, der sich oben zusammenzieht. Es wird auf selbigen der Rheins und Moseler Wein nach Holland geführt,

Acken, ein kleines Fahrzeug, mit flachen Boden, des sen man sich an den Küsten des Landes Aunis bedient, um damit auf dem Schlamm zu fischen, wenn sich das Meer zurückgezogen hat.

Ackerarbeit, (Landwirthschaft) begreift alle diejenige Mühe, welche man mit Düngen, Mistbreiten, Hacken, Pflügen, Eggen, Saen, Jäten, Pflanzen und dergh auf seinen Acker oder Feld wendet.

Ackerbau, ist eine Wissenschaft, die Eigenschaft des Grundes und Bodens wohl zu untersuchen, um zu erforschen, welche Art Früchte, nüßlich darinnen zu säen und zu pflan zen sind; die dazu erforderlichen Arbeiten gehörig zu bestel len, wenn es eingeführt, vor Schadev zu bewahren, und zum gebührenden Nußen anzuwenden. Der er der fich ihm widmete, war Kain. Zu Abrahams Zeiten blühete der Ackerbau schon bey den Aegyptern, worinnen sie Of ris unterrichtet haben soll. In Aegypten soll die Ceres oder Isis den Gebrauch des Getratdes, das den und Pflügen erfunden haben; diese unterrichtete den Triptole mus, der dann zur Zeit des Königs Erichtheus die Athes nienser darinnen unterrichtet haben soll, In Italien wurde der Ackerbau, nach des Macrobius und Eutropius Erzäh fung, zuerst vom Saturnus gelehrt, Das Düngen der Aecker foll Pitumnus, nach anderu aber der griechische König Augias zuerst erfunden, und Hercules in Italien zuerst eingeführt haben,

Ackerbestellung, (Landwirthschaft) begreift alle die jenigen Ackerarbeiten in sich, welche man auf ein Stück Feld wendet, bis der Saame unter und zum völligen Aufwachs gebracht ist.

Aderdoppen, (Valoneae) find die Koppen von Eis cheln, woran die Stengel fiten. Sie werden in der Fär beren und Gerberey gebraucht und kommen in Säcken aus talien,

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Ackerfurchen, (Landwirthschaft) werden diejenigen feichten Gräbchen genennet, wo die Ackerbeete der Länge nach zusammenstoßen, und zu beyden Seiten ber Abschus ist. Man pflegt dieselben mit dem Pfluge auszufahren, damit nicht nur der in die Beetfurche ben Ausfäen ver faflne, unb mit der Egge hineingeschleppte Saame, mit dem Seitenbrete des Pfluges wieder hinauf auf das Beet gestrichen wird, sondern auch die Beete einen Abschuß has en, damit die Nase vom Regen im Acker nicht stehen bleibe, sondern abschicßet und sich verläuft.

Adergallen, (Landwirthschaft) . Galle. Jar, • Uckergeriche, * Ackergeräthschaft von Eisen. Ackerbühner, (Jäger) 1. Feldhühner, Jac

› Ackerlohn, (Landwirthschaft I. heißt, wenn ein Landmanir entweder zu viel Feld hat, daß er solches mit seinem eigenen Geschirr nicht bestreites kanu, und daher zu Bes Hellung desselben jemanden anders gegen einen gewissen Lohn annehmen muß, oder, wenn er so wenig Feld bey

seinem Gute hat, daß er keine Pferde darauf halten kann, und daher die Arbeit durch andere verrichten tassen muß. Ackermask, S. Feldmaaß. Jac.

Ackermann, heißt derjenige, welcher einegute Wissens schaft vom Ackerbau besißt, und entweder seine eigene, oder aber gegen ein gewisses Ackerlohn eines andern Fels der und Acker bestellet.

Adermessen, (Feldmesser) f. Landmesser. Jac. Ackermesser, Diese Maschine besteht aus dren Hauptstücken: 1) aus einem Gestelle oder dem Unterwas gen, der hinten auf 2 måßigen Rådern gehet, vorne aber auf zwey beweglichen Füßen ruht, die unten mit Eisen beoschuhet, und zwey Spigen haben, vermittelst welcher der Wagen leichter fortgeschoben werden kann, indem solche Epißen in den Boden einstechen, und durch dergleichen Stemmung das vor sich Hinschieben des Wagens stark bes fördern; 2) aus der Rüstung, welches zwey große Keulen, oder Schlegel mit ihrem Zubehör sind, wodurch man die Spaden und scharfen Eisen, mit welchen das Erdreich von Stoß zu Stoß zerstücket wird, in die Erde hineintret bet; 3) aus dem Geschirr oder Eisengeråthe, ́in dessen Anordnang das Hauptkunststück der ganzen Maschine bee ruhet.

Ackern, (Landwirthschaft) heist erstlich überhaupt das Erdreich mit dem Pflug umreißen; weil es aber nicht auf einerley Art geschiehet, so hat jedes seine besonders Benennung: als brachen, wenden, rühren, ähren, oder zur Saat ackern, find bey der Wintersaat in Acht zu nehs. men. Stoppeln oder stürzen, rühren oder wenden, ackern oder zur Saat pflügen hingegen bey der Sommers saat, sodann wird auch das Wort ackern besonders von der letzten Art zur Sommersaat gebraucht, und heist alss dann so viel als jur Saat pflügen, welchemnach es eben dasjenige, was ähren bey der Wintersaat, bedeutet. "Ackerpferde, (Landwirthschaft) nennt man diejenigen so zur Feldarbeit gebraucht werden.

Ackerumsatz, f. Koppelwirthschaft.

Adervieh, (Landwirthschaft) ist dasjenige Vich, wel hes man zum Feldbau braucht, und besteher entweder in Pferden oder Zugochsen,

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Ackerwalzen, L. Walze. Jac

Ackerwalze, mit Stacheln, J. Stachelwalze.
Aclonissão, eine Sorte levantischer Baumwolle.
A Conto, (Handlung) f. Conto. Jac.

Acremens, (Gerber) find eine Art von Ochsen- un Kuhhäuten, die von dem schwarzen Meere nach Conftans tinopel gebracht werden. Sie sind etwas wohlfeiler, als die sogenannten premiers Couteaux, denen sie ziemlich gleich kommen,

Aeribia, (Baukunft) so wird die genaue Beobach tung des Winkelmaaßes, Linials, Loths und der Sehwas ge genannt,

Acroteria, (Baukunst) sind kleine Postementer oben an den Giebeln, darauf aus Stein gehauene Bilder ges seht werden. Actfen,

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