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Beschweren des Papiers nach dem Seuchten. (Buchdrucker.) Dieses geschieht nicht eher, als bis das überflüßige Wasser abgelaufen ist, zumal beym Schreibpa pier. Man legt einen Stein oben auf das Feuchtbret, welches über den gefeuchteten Haufen gedeckt ist. Nach der Größe des Haufen Papiers, der beschwert werden soll, richtet sich auch die Größe und das Gewicht des Steins, welchen man auf den Haufen hebt,

Besegeln, ist eine Redensart zur See, und bedeutet so viel, als vorben segeln, und den Ort entweder auf der Seite, oder hinter sich haben.

Besebblech, ist ein Instrument der Stahlschneider, so aus Messing verfertigt ist, dadurch sie die richtige Höhe

öder Kegel der Schrift erkundigen.

Besetzen heißt bey den Schustern, Schuhflickern und Schneidern nichts anders, als wenn sie an einem zerrisse nen Orte einen ganzen Fleck einsehen, und also wirklich so viel, als geflickt.

Besetzte Stühle, (Handwerker) so nennen diese die Zahl der Gesellen, die jeder bey seinem Handwerk zu hals ten befugt ist, und wirklich hält. Sonsten heißt es auch: gangbare Werkståtte.

Besetzung. (Musikus.) Durch dieses Wort drückt man die Veranstaltungen aus, die bey Aufführung einer Musik wegen der Menge der Instrumente und Sånger für jede Stimme oder Parthie des Tonstücks gemacht oder schlecht besetzt, wenn die Anzahl derer diese Stimme werden. Man sagt z. E. diese oder jene Stimme ift gut singenden oder spielenden Personen hinlänglich ist oder nicht, Besenden, heißt bey den Handwerkern einem etwas oder wenn ihre Fähigkeiten zum Singen oder Spielen gut burch einen andern ansagen, andeuten, besprechen, mel oder schlecht sind. Die Besetzung in Absicht auf die Mens den, beschicken, oder ihn rufen lassen, als welches insges ge der singenden oder spielenden Personen kann nicht nach mein durch den Jungmeister oder Altgesellen von dem Mei allgemeinen Regeln bestimmt werden, es kommt hierbey Meige fter, oder der Innung an einzelne Meister, Gesellen, theils auf die Größe des Orts, theils auf die Beschaffen. ober die sämmtlichen Gesellen, geschiehet. heit des Tonstücks an. Vorzüglich muß dahin gesehen werden, daß keine Stimme durch ihre starke Besetzung die andere verdunkele, außer daß der Baß, seiner Natur nach, etwas mehr als alle andern Etimmen gehört wer den muß.

Besenpfrieme, Genfter, Spartium fcoparium Linn. Dieser halbe Laubholzstrauch der deutschen Forsten taugt, wegen seines gegen die Wurzel kahlen Stammes, nicht wohl zu Hecken. In den Forsten mag er zwar den Stock und Wurzellohden keinen sonderlichen Schaden zufügen, von denen er selbst, wenn sie stärker geworden, nach und nach unterdrückt wird; aber Saamenlohden läßt er unter sich nicht aufkommen, und darum soll man ihn überall, wo die Hoffnung des Nachwuchses allein auf der Besan mung beruhet, mit allem Fleiße ausrotten. Indessen verdient er doch immer, wegen seines sonstigen Nußens, und besonders wo man Mangel an Reiß- und Brennholz. hat, auf schlechtem, sandigten, nicht besser zu nutzenden Boben angebauet zu werden. Denn wegen seines Wachs thums kann man den Genster alle 4 oder 5 Jahre ordentlich abhauen und als Reißholz benußen, das sich zu Bas cken, Brauen, zum Ziegel- und Kalkbrennen, auch zur andern Feutung gut anwenden läßt. Das Gensterreiß giebt viele gute Asche zum häuslichem Gebrauche. Die Zweige dienen zur Lohe, zur Färberey, in England statt des Hopfens zum Bierbrauen, zu Besen, wo man die Birken zu schonen nöthig hat, statt des Strohes zur Streue, und zum Decken der Dächer. Die Blätter dienen zur Fütterung der Schaafe. Die Fruchtangen werden, in Salz gelegt, wie Kapern gespeiset. Die Blüten werden wegen des Wachses von den Bienen besucht. Die Feld. buner und anderes Bieh halten sich gerne unter dem Gen fter auf der denselben im Frengen Winter zur Aefung dienet. - Die Wurzel ist zähe, fest, fasericht, geht gerade und tief unter sich), breitet sich auch weit aus. Der Stamm ist 6-10 Fuß hech, 1-2 Zoll dick, mit be. senartigen, zähen, eckichten Resten, ohne Stacheln, um geben. Die Rinde am Stamme ist äußerlich gelb, inwen dig schwärzlicht, zähe und fest, an den Zweigen grün, Das Holz ist sehr hart, zähe, weiß und braun geflammt,

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Besetzung, (Nåtherin) garniture, diese bestehet in Strichen, die man längst den Ecken gewisser Leinenzeuge anfeßt.

Besichtigung eines entblößten Ganges. (Bergw.)' Diese geschiehet, wenn ein Muther einen Gang gemuthet, und ihn bestätigen will, so muß ihn vorher der Ge schworne besichtigen, ehe kann er nicht bestätiget werden,

Besichtigungsgebühren, (Bergw.) heißt diejenige Belohnung, welche ein Bergbeamter für die Besichtigung eines Orts bekommt.

Besinge, ein Färbekraut, f. Heidelbeeren.

Besorch, ist eine Münze von Zinn oder von vermisch tem Metall, die zu Ormus beynahe nach dem Fuße der französischen Liards gangbar ist. 10 Besorchs gelten ein nen Pays; 4 Pays einen Soudis; 10 Pays einen Chay, welcher 4 holländische Stüver gilt; 20 Pays einen Mas moudi oder 8 Stüver; 2 Mamoudis einen Abaßi ober 16 Stüver; 25 Pays einen Larin; 's Larins einen Real oder Reichsthalers und 10 Mamoudis einen Toman. Zu Ormus rechnet man mit Tomans, wie man in Holland mit Pfunden Groots thut.

Besporren, (Tüncher) heißt, ins Holz hauen, daß Spåne wie Sporen hervorstehen, damit die Uebertüne chung fester hält.

Besprengen eines Schnitts, (Buchbinder) heißt, den Schnitt mit Puneten von irgend einer Farbe zieren. Die Farben sind eben diejenigen, so zum Farben eines Schnitts gebraucht werden, aber der Pinsel muß abges stußte Borsten haben, damit er oben steifer sey, da bin gegen der zum Fårben ganz weiche Haare haben muß. Zum Besprengen legt man den Schnitt zwischen 2 Bretern

auf

auf den Rand des Tisches, nimmt die Bürste in die linke Hand, und mit dem Zeigefinger der rechten streicht man gegen sich ein über die Spihen der Haare, und läßt sie gegen das Buch, in einer Entfernung von ohngefähr 21 Handbreit, anschnellen; so schmeißen sie die Farbe, derer aber nicht viel darin seyn muß, damit es nicht große Kleckse gebe, gegen das Buch.

Beslyt, eine türkische Silbermünze, so s Asper gilt, d. i. 8 pf.

Besmer Pfund, f. Bismer Pfund. Jae.

Bessi, ist eine kleine venetianische Scheidemünze, so einen halben Soldo beträgt, und unsers Geldes beynahe einen Pfennig ausmacht, und deren 40 auf einen Lira gehen.

Bestand, Gonfiftenz, heißt der Stand der Vollkom menheit, darin die Dinge, welche wachsen, oder zu und abnehmen können, eine zeitlang bleiben, ohne sich zu ver mehren oder zu vermindern. Also riennt man bey dem Holzhandel den Bestand oder die Consistenz des Alters der Bäume, das Alter, über welches sie nicht mehr wach fen, und darin sie gleichwohl auch nichts von ihrer Kraft verlieren. Der Bestand des Alters der Eiche ist von so bis zu 160 Jahren; wie wohl auch einige glauben, ihr Bestand oder Consistenz fange erst mit 100 Jahren an, bis dahin sie wüchsen und zunahmen, und in diesem Stans de der Vollkommenheit blieben sie, bis zu 200 Jahren. Also unterscheidet man in den Bäumen drey Zeiten, nåm lich des Wachsthums, des Bestandes, des Zurückgehens oder des Abnehmens; welches allen Arten von Bäumen, und auch sogar den Fruchtbäumen, gemein ist.

Beffand, Confiftenz, wird auch von der Menge oder Anzahl der Theile gesagt, woraus eine Sache zusammen gesetzt ist. Also sagt man ebenfalls bey dem Holzhandel, der Bestand oder Consistenz eines Waldes von Stamm holze, oder hoch aufgewachsenen Bäumen, sey von 1000. Aeckern oder Morgen Landes; und der Bestand oder die Consistenz eines Hauwaldes von 500, anstatt daß man sa gen sollte, sie enthielten diese Anzahl von Aeckern oder Morgen Landes.

Bestand, Confiftenz, wird endlich auch von der üblen Beschaffenheit gewiffer Zeuge gesagt, wenn man ein vers neinendes Beywort dazu seht. Z. E. Ein Taffend, wel cher keinen Bestand oder keine Consistenz hat, ist ein Tafs, fent, der nicht auf die Dauer gemacht ist. Auch sagt man es von den Tüchern, wenn sie etwas locker sind, und auf dem Stuhle nicht derb genug zusammen getrieben worden.

Beständig, (Probierkunst) heißt, wenn ein Körper durch einen andern nicht angegriffen oder aufgelöset wird. 3. E. Das Scheidewasser löst kein Gold auf, daher sagt mant das Gold sey im Scheiden-asser beständig.

Beständiger Wind, durchgehender Wind, (Schiff fahrt) holl. geftaadig Wind, ist ein Wind, der beständig einerley Strich hält, oder von dem man glaubt, daß er dauern werde.

Beständig gut bleibende Waaren. (Handl.) Hier inter kann man wohl eigentlich keine zählen, weil alles Technologisches Wörterbuch V. Theil.

dem Verderben unterworfen, um so weniger Kaufmanns waaren, besonders wenn sie nicht gut aufbewahrt werden z doch bleibt immer eine Waare ver der andern güt. Go bleibt manches Leder, Wein, Branntwein, vielerley Sper zereien, Droguisterieen, lange gut, wenn sie nur gut vers arbeitet werden, und man sie wohl verwahret mit Ein und Auspacken, an solche Oerter legt, die sich für sie schicken, ihnen Luft giebt, Nutriment, ohne welches sie fonst leicht verderben; ais; Campher, Leinsaattorner, Magnet, Eisenfeile, Pelzwerk, Pfeffer, Wein, Schwe fel und dergleichen.

Bestätigungsbuch, f. Belehnungsbuch. Bestätten, (Jäger) f. Einkreisen. Jac. Bestäubte Tapeten, f. Papiertapeten. Jac. Bestechen, auf französische Art. (Buchbinder.) Man nimmt Goldbüchlein, oder nur ein ander fein und zartes Papier, und wickelt es über einander, überstreicht das äußerste Theil mit ein wenig Kleister, und legt es auf ein gleiches Brett, sodann dreht man es miteinander so lange, bis er zu einer recht festen Schnur wird, hernach preßt man das Buch, welches bestochen werden soll, ders gestalt ein, daß der Schnitt gegen innen gehet, und das Kapital höher, als der Schnitt, steht. Alsdann wird ein oder zweyfarbige Seide her Zwirn doppelt genom men, in eine Nadel gethan, und die beyden Enden werden zusammengeknüpft, und mit der Nadel oben zwischen dem Vorsekpapier hineingestochen, daß die Nadel im Rücken wieder herausgehet, darauf wird dieser Stich wiederholt, daß die Schnur einen Halt bekömmt, und endlich das eine Trumm unten durch und oben wieder herüber geschlungen, mithin wie ordentlich bestochen. Wenn nun etwa Fingers breit also verfahren ist, muß es so tractiret werden, daß, dasjenige Trumm; welches die Nadel hat, unten durch ist; hernach wird es hinten eben ein- und am Rücken wier der heraus gestochen und festgemacht; am Ende aber wird die Nadel zweymal, wie beym Anfange, durchgestochen, und das andere Trumm daran gemacht oder festgeknüpft. Wenn die Schuur über das Bestechen herausgeht, wird fie mit einem scharfen Messer abgeschnitten, zuvor aber mit ein wenig Kleister der Zwirn hinten bestiichen, damit die Knöpfe nicht aufgehen, noch sich das Bestechen ver. schiebet.

Bestechen des Rapitale. (Buchbinder.) Man (Buchbinder.) nimmt vier Fåden Seide von einerley Farbe und gleicher Länge, und fädelt sie in eine Nadel; desgleichen noch 4 Faden und fädelt sie in eine andere Nadel. Diese letztes ren können von anderer Farbe seyn. Nun seht man das Buch in der Presse so vor sich, daß der Rücken oben ist, und sticht die erste Nadel unten, rechter Hand, unter der Schnur durch, die andere dicht neben jener, und ziehet bende Fäden bis fast ans Ende durch. Sticht dann die erste Nadel an der zwoten gerade herunter, und ziehet den Faden an. Diefe gehet also durch das Kapital unters warts, die andere bleist oberwärts. Alsdann nimmt man die von unten herauf, und schlägt sie über das Kapital, und mit der obersten Nadel ficht man dicht an den zwey Di

ten

ten Faden, der oben hinüber geschlagen ist, wieder her unter, und fährt mit einem um den andern fort, so bes tommt man ein ordentliches Schlingewerk. Man besticht auch wohl mit drey Nadeln, welches aber weit künstli cher ist.

23efteck, f. Etui. Jac..

Besteck, (Torfgräberey in Ostfrießland) ein Anschlag des Torfbaues..

Besteckten Schleg machen, (Forstv.) fiche Eine Hanten.

Bestellte Arbeit, wird bey den Manufacturisten, Fa brikanten und Handwertern genannt, was ihnen von Kaufleuten oder andern Personen zu verfertigen nicht nur aufgetragen, sondern auch der Lehn oder der Preiß, dafür ausgemacht worden; so wie hingegen, wenn sie selbst Mit tel haben, und in Vertath etwas verfertigen können, folches auf den Rauf arbeiten genannt wird. Wem es an bestellter Arbeit nicht fehlen soll, der muß dahin sehen, 1) daß er gute Arbeit mache, und 2) daß er sie zur vers sprochenen Zeit liefere.

Bestickung, Deichbau) nennt man, wenn ein Sand felb, oder auch sonstiges Land, mit Sticken von Weeder busch bepflanzt wird.

Bestürmen, (Kriegskunst) heißt eine Stadt oder Bestung, wenn zuvor eine ziemliche Breche in die Haupts merke gelegt worden, und die Belagerten sich nicht erge ben wollen, mit Gewalt unaufhörlich beschießen, bis die Garnison ermüdet, erleget und die Stadt oder Vestung in die vollige Geralt der Belagerer gekommen.

Bestariner, (Kriegskunst) heißt die zu einen Sturm bestimmte Mannschaft.

Befudelter interfuß, jambe de derriere embourbée, (shandler) wenn ein Balzan zuweilen einen, bes Lubelten Hinterfuß an dem Orte hat, wo das weiße Seis chen ist. Man trifft leicht ein Pferd an, welches die bey den Hinterfüße befudelt hat, aber es ist äußerst selten, eiüs au finden, welches alle 4 Füße befudelt hätte.

Befudelter Vorderfuß, jambe de devante enbourbée, (Roßhändler) ein Pferd, welches die äußersten, Enden schwarz hat, hat die 4 Füße von einerley Haaren, Wenn aber dieses Thier den einen der Vorderfüße, es sey num den rechten oder linken, mit sehr klar gefäeten grauen oder weißen Haaren, vom Knie bis an die Krone bedeckt hat, anstatt daß es, wie die deey andern, schwarz seyn follte, so wird dieser Fuß besudelt genannt. Dergleichen Pierde sind selten, und werden sehr hoch geschäßt.

Betaine, (Bereuter) ist ein Theil oder Platte an den Säumungsstangen, in welches des Mundstücks Zapfen ein geschmiedet und also verschlossen, daß sich der Zapfen wes der ziehen noch biegen kann, weil sie wegen Verwechselung der Mundstücke eingeschraubt werden. Jest sind die geschraubten Stangen nicht mehr sehr gebräuchlich.

Betauen, (Schifffahrt) . Manöver. Jac. Betel, ist eine Pflanze von großer Achtung im ganzen Oriente, sonderlich aber in Indien, wo ein unglaublicher Vertrieb und Handel damit geschieht. Diese Pflanze, so

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dem Strauche ziemlich gleich kömmt, welcher den Pfeffer. trägt, ist so schwach, daß sie, nachdem sie heran wächst, eine Stube haben muß, sich daran zu halten. Ihre Blät ter sind, wie des Epheus seine, aber etwas zärter, und mit einem rothen Safte angefällt, welcher, wie die Mor.. genländer glauben, sehr gut ist, das Herz mid die Zähne zu starten, und den Athem lieblich und angenehm zu mas chen. Die Jadianer kauen die Blätter von dieser Pflanze unaufhörlich mit einer Art von Nüssen, die sie Areca nen nen, weiches ihnen die Lippen fo roth und die Zähne fo schwarz macht, welche Farbe fie, wie man weiß, der Eu ropäer ihrer Weiße vorziehen. Jedochy versichert Herr, Garcin, daß man sich hierin betrüge, immaaßen der Saft der Betelblätter nicht roth, sondern die Areca es als lein fey, welche, wenn man sie kauct, die Röthe des Speichels verursache. Die Handlung, so mit den-Betel blättern geschieht, ist sehr beträchtlich. Es lassen sich viele große Kaufleute damit ein, und unterhalten unters schiedliche Schiffe, sie fast in ganz Orient zu verführen, wo sie von einem so gemeinen Gebrauche sind, daß die Großen und das gemeine Volk, die Reichen und die Ar men, niemals ohne ihre Büchse voll Betel sind. Sie reichen ihrer einander dar, wenn sie einander begegnen; und es ist eine, sowohl unter den Manns als Weibesperfonen eingeführte, Höflichkeit, ihrer einander bey den Bez suchen, die sie abstatten, anzubieten, und sie sehen es als eine Beschimpfung an, wenn sie entweder nicht damit be ehret werden, oder daßern sich jemand roeigert, dieselben, wenn man sie ihm anbeut, aufzunehmen. Was aber diese Handinng leicht macht, das ist die Eigenschaft, welche die; Betelblätter haben, sich lange Zeit zu erhalten, ohne zu verderben.

Beth, Vorgewächs, Wachsbinden, siche Vors top. Jac.

Betbilles, Berilles, find Nesseltücher oder weiße baumwoilne Tücher, die in Indien gemacht werden. Sie haben zur Breite und Lange, und geiten, wie folget: Von der boll. Ostindianischen Comp. Cangam, 24 Cobidos breit, 40 lang, kosten 16— 17 holl. Fl. Otizaal von Nagapatnam sind 2—24 Cohides breit, 40lang, for sten 12 holl. Fl. Porto nuovo sind. 2 Cohidos breit, 40 lang, kosten 12 holl. Fl.

Bethlemitische Mondenmilch, (Bergw.) f. Mons denmilch. Jac.

Betilles, (Nesseltuch) f. Bethilles.
Betiquets, (Handl.) f. Aigris.

Betobben, (Wasserbau) s. Tobben, das. Jac. Betragen, zeigt im Manufakturwesen und in der Handlung mit Zeugen und Tapezercyen die Länge und Breite an, die sie haben. 3. E. dieses Tuch beträgt, 20 Ellen in der Länge, und eine Elle in der Breite; diese Sarfche soll zwey Drittel in der Breite, und 22 Ellen in der Lange betragen; diese Tapezerey beträgt so und so viel Ellen.

Betragen, wird auch in gleichem Verstande bey dem Holzhandel vom viereckigem Holze gesagt. 3. E. die Säule.

beträgt

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betragt 30 Fuß; dieser Balken beträgt 6 und 4 Zoll in der Vierung, und 22 Fuß in der Länge.

Betrugschluß, cadence rompue, cadenza d'ingano, (Musikus) wird die Art von Schlüssen genannt, da auf den Vorbereitungsaccord nicht der Schlußaccord, sondern ein ganz anderer Accord folgt.

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Betten, (Haushaltung) heißt man die Hausarbeit, da bas Gesinde des Morgens bey guter Zeit die Federbetten von Stück zu Stief aus dem hölzernen Bette herauszu nehmen pflegt, fleißig dieselben aufschüttelt, das unterste Stroh oder den Strohsack wohl auflockert, und die Betten wiederum in gehöriger Ordnung hinein leget. Es wird die Frühstunde zu dergleichen Arbeit gewählt, weil nicht nur diese die bequemuste für das G:sinde, sondern auch selbst den Betten sehr müßlich ist, wenn sie, nachdem man solche die Nacht über detb gelegen, kurz darauf, da man aus selbigen aufgestanden, sogleich wiederum aufge. lockert werden, und sich den Tag über wiederum erliegen können, da sie sonst in Unterbleibung dessen, kaum che sie recht geschüttelt worden, sich schon des Nachts wieder fest und niederdrucken lassen müssen, welches die Federn sehr Humpericht macht; so daß auf dieser Art Betten sich nicht *fanft und wohl schlafen läßt.

Bettensömmern, (Haushaltung) f. Sommern die Betten. Jac.

Betten fropfen, heißt, die aus Barchent verfertigten Bettindelte mit geschlossenen oder gerissenen Federn anfül ten und ausstopfen.·

• Bettfedern. (Handlung.) Die Bettfedern zieht man vorzüglich aus Böhmen oder aus Chursachsen. Die beste Addresse zu den Böhmischen ist in Prag, woselbst man vorzüglich gut geschlossene Federy einkaufen kann, welche gemeiniglich mit 38, rthlr. der Zentner_bezahlt werden. Die Böhmischen Federn kauft man auch in und außer den Leipziger Messen, das Pfund für 8, 9 bis 10 gr. und Flaumenfedern für 16 bis 17 gr. In Chursachen ist Naumburg der Ort, wo man sie am besten bekömmt. In Thüringen, besonders in Rinde und Herbsleben, auch im Dessauischen, werden im Monat August und September die gerauften Federn in den Dörfern und Verwerken hau Fig durch Weiber, das Pfund zu 3 bis 6gr. aufgekauft. im Eisleben geschiehet ein gleiches, woselbst das Pfund ungeschlossene mit 4 bis 5 gr., geschloffene mit 6 bis 7 gr. und Flaumfedern mit 7 bis 14 gr. bezahlt werden. In Lemmatsch bey Meißen ist den 29sten Nov. der vorzüglichste Federmarkt, wohin. Landleute dortiger Gegend biet geschlossene und ungeschlossene Federn bringen, welche aber nist aus der Hand verkauft werden, und keinen ge wissen Preis erhalten, sondern sich nach der mehr oder wenigern Concurrenz richten. Zuweilen kann man einen guren Kauf thun, und eine Kopfkissenzüche geschlossene Fes dern um 12 bis 16 gr. bekommen. In der Gegend Dahme, Dobriluk, Jüterbock, ist der beste Federeinkauf von Mar: tini bis Advent. In Kirchhayn ist ein eigener Federmarkt den 9ten Oct., wo zuweilen 8, 10, 16 bis 20 Pfund unge fchloffene 16, 18, 20 gr, bis 1 rthlr. zu stehen kommen.

Bettindelt, (Haushaltung) f. Julet. Jac.
Bettelmannsfuppe, (Koch) fiche Armemannsfuppe.

Jac.

Bettlade, f. Bettgestell. Jac.

Bettschirm, ist eine aus Holz und Leinewand verfee tigte Maschine, die vor die Betten, so in Stuben stehen, zu sehen dienet, damit nicht ein jeder solche sehen, oder, wenn ein Kranker oder Schlafender darinnen lieget, nicht ein jeder zu selchem gleich laufen und ihn in der Ruhe ftoh ren möge. Der Bettschirm ist auch überdies noch ein müßliches Stück in einem Zimmer, denn man kann sich hinter demselben an- und ausziehen, sich von andern Anwesenden in dem Zimmer absondern, und seine Bequem lichkeit nach Gefallen pflegen. Sie werden aber also ge..... macht: Man läßt sich länglichte viereckigte Rahmen von leichtem Holze machen; die Dicke der Hölzer kann andert Halb Zoll und zwey bis drey Zoll breit seyn; die Queerhöl er unten und oben find 30 Zoll lang, die Seitenhölzer sind 68 Zoll lang, und so wirds ein Schirm, der weder zu klein noch zu groß ist. An selbigen soll aber das unterste Queerholz etwas höher hinauf gemacht werden: hinges gen gehen die Seitenhölzer zwey Zoll länger herunter, das mit der Schirm seine Füße habe, und das unterste Queer holz Boll von der Erde hinweg eingefugt werde. Ueber folche Rahmen spannt man nun ungebleichte Leinwand von Hanfgarn oder Hede gemacht, die noch roh und nicht gewaschen ist, wie sie von dem Leinweber kömmt, wenn man sie zuvor recht wohl gemangelt oder gerollet hat, fol. gendermaaßen: Wenn man erst die Leinwand mit starkem Zwien zusammen genähet, so klopft man die Naht wies der gleich mit einem Hammer; damm legt man die Leins wand auf den Rahmen, doch daß die Naht nicht auswert. dig, sondern inwendig komme, und nagelt sie mit kleinen Nägeln auf der Seite zur rechten Hand recht wohl an; wenn dieses geschehen, so wender man sich zu der Seite ge gen die linke Hand, und zieht, mit Hülfe eines andern Menschen, die Leinwand recht feste, und heftet deniz sols che mit Nägeln weitläuftig an; denn kehrt man sich zu oberst und nagelt sie auch, wie bey der Seite zur rech ten Hand geschehen, mit nicht allzu starken Anziehen, recht fest an; lehtlich geht man zu der vierten Seite, zieht selbe, vermittelst eines Gehülfen, wieder recht fest att und nagelt sie nur weitläuftig an; wenn dieses alles ge schehen, so läßt man es einen Tag stehen, so wird sich die Leinwand strecken, des andern Tages nimmt man die Nás gel von den Seiten, wo die Leinwand nur weitläuftig an geheftet ist, nach einander, doch nicht alle, sondern uur 2 oder 3 heraus, und zieht wieder, mit Hülfe eines andern, die Leinwand so steif als man kann, und nagelt sie hers nach wieder fest an. Wenn die Nahmen nun alle mie Leinwand bezogen, so soll man dieselbe, wenn man sie mit Delfarben malen will, gründen; hernach kann man fie malen, wie man will. Die inwendige Seite aber be langend, so wird selbe gar nicht bemalet, oder dech nue mit einer dunkeln Farbe. Wer aber diese vorige Arbeit nicht verlanget, der kann seine Rahmen mit grünem oder DD 2

blauem

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kleidung nennt man das Rissen der Betang. Die an dern Theile der Betung sind: die Steilen; der Betungsbalken; die Betungslinie,

mit dem Berdeck parallel an tie hintere Seite der Steis len angebrachtes Etück Holz, welches die Steilen rechtwintlicht kreuzt, gegen die Steilen eingeschnitten und mit jeder Steile durch zwey geklunkene Bolzen verbunden wird. Man schlägt auch wohl Klampen darunter, um die Belzen zu erleichtern. Bisweilen fehlen die Bolzen ganz, und der Betungsbalken wird nur mit eisernen Ha ken an die Steilen gehängt, damit man ihn, wenn es nóthig ist, desto leichter abnehmen kann.

blauem Nasche, oder andern guten Zeuge beziehen, und felbe mit grünem oder blauem Bande und gelben Nagein anschlagen. Hier merke man: 1) daß die Leinwand so breit und lang zusammen genähet werden muß, als deretungsbalken, (Schiffbau) dieses ist ein schweres, ganze, Schirm it.2) Muß, man den Beschlag der Bän der, che man die Leinwand anziehet, nach einander anschlagen, und im Anschlagen die Leinwand so anmachen, daß man an den Orten, wo die Rahmen mit den BänBern zusammen, hängen, nicht könne durchsehen. 3) Kann man auch in den ersten Rahmen noch einen andern Rahmen mit einer Falze oder Gehängen machen lassen, und felben mit Leinwand besonders überziehen, auch an folchen ein Schloß machen, so hat man gleichsam eine Thur, hinter den aufgestellten Rahmen zu gehen. 4) Hat man s oder 6 folche Rahmen zusammen gemacht, so kann man ein Bette recht wohl damit beseßen, oder ein beson deres Kabinett mit selben machen, und an den ersten und Jesten Rahmen Haten befestigen, in die Wand aber run de Klammern einschlagen, um die Rähme daran zu hän gen. 5) Hat ein Schirm vier Rahmen oder Blätter, so braucht man 6 Hången darzu; hat er aber fünf Blätter, so gebraucht man 8 Hången. 6) Wer weder die Blåts ter mit Rasch überziehen, noch mit Oelfarben malen will, der kann sie nur mit geringen Leimfarben anstreichen laf sen. 7) Zu Anschlagung der Leinwand, die von 4 Rah men oder Blättern find, braucht man 400 kleine Nägel, weniger oder mehr, nachdem die Nägel weit oder enge von einander geschlagen werden, und nachdem die Blätter oder Rahmen auch lang oder groß find.

Bettsiroh, heißt dasjenige Stroh, welches in die Bettstellen unter die Betten gelegt, oder in Strohsäcke gesteckt wird, wenn der Boden nicht von Gorten, Gurten oder Leinwand ist, worzu sich frisches Roggen und son derlich Wierstroh am besten schickt.

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Bettüberzüge, (Haushaltung) s. Bettzüge. Jac. Bettwerk, (Müller) . Bette. Jac. Bettzüchen, (Leinweber) s. Züchen. - Jac. Betungen (Schiffbau) für das laufende Gut der beyden Marsseegel, die zugleich zu Belegung der Marsschooten dienen. Diese stehen gewöhnlich hinter den Mastens bestehen gemeiniglich nur aus mit den Verdeck balken verbolzten Knieen, an welchen ein Queerbal ken durch die Boizen befestigt ist. Auf kleinern Schiffen fallen fie ganz weg. Man belegt die Marsschooten auf die fen gewöhnlich an starken Karweelnågeln, die durch) starke Klampen gesteckt werden, die zu beyden Seiten der Mas ften an diese genagelt sind, und desfalls Marsschooten. Elampen heißen. Die große Betung für die schweren Taue steht mit der Vorkante ihrer Steilen auf der Lån ge von vorne an gerechnet.

Betung des Spills, (Schiffbau) s. Braatspill. Betangen, (Schiffbau) eine Vorrichtung zu Beles gung der Ankertaue, wenn man zu Anker liegt. Weil alsdenn die Taue mit mehreren Schlägen um die Betung liegen, so bekleidet man den Betungsbalken noch mit eis nem abgerundeten Stück eines weichen Holzes; diese Be

Berungsknie, (Schiffban) dieses sind gewöhnliche Ringholzer, auch wohl mit Kauffen; sie dienen zu befferer Befestigung der Stopper, mit denen das Ankertau um wunden ist. Sie befinden sich auf dem Berdeck, und zwar vor jeder Steile ist eins derselben angeordnet, dessen liegender Zacken auf dem Baiten des Verdecks, der stehende aber gegen die Steilen durch mehrere Bolzen vers bolzt wird.

Beugle ist derjenige grobe wollene Zeug, den man sonst insgemein Büre nennt.

Beule, Knorren, (Forstwesen) sind erhabene, mit Rinden überzogene Hügel an den Bäumen.

Bealen aus einem Ubrgebäufe zu bringen. (Uhrs macher.) Man legt ein Blättchen Papier an das Gehäus se, und drucket sie mit dem krummen Polierstahle heraus. Ist das Gehäuse sehr stark, so schnitzer und feilet man eis nen schicklichen Hammer von Holz, und legt Pergament auf den Ambes, und schlägt sie so heraus.

Beulperlen werden diejenigen Perlen genannt, so Beulen haben.

Beune, (Korbmacher) s. Flechte. Jac.

Beurtschepen, Beurtsduyten. Also nennt man in Amsterdam diejenigen See - oder auch nur die schlechten Flußschiffe, welche allein die Frezheit haben, die Ladung für unterschiedliche Städte, sowohl außerhalb als inner halb der sieben vereinigten Provinzen, einzeln oder stückweise einzunehmen. Sie werden deswegen so genannt, weil ein jedes, wenn die Reihe an selbiges kömmt, abge: hen, und nach dem Orte, wo es hingehen soll, Ladung einnehmen muß; wie solches bereits durch die Obern der Schifferzunft angeordnet und fest gestellet ist. Die privi legirten Oerter für diese Schiffe find in Frankreich: Rouen und St. Ballery; in Cn land: London; in Deutsch land: Hamburg und Bremen; es gehen auch einige nach Middelburg in Seeland, in die meisten brabant und flandrischen Städte, und fast in alle Städte der sieben vers einigten Provinzen.

Beust, (Landw.) s. Beist.

Beute, (Lohgerber) f. Lohgrube. Jac.

Beutel, Borse, ist eine Art zu rechnen, oder, wenn man es lieber also nennen will, eine Art von Rechenmüns zen, die in den Staaten des türkischen Kaisers, und ab sonderlich zu Constantinopel, gar sehr im Gebrauche ist.

Der

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