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Bernfreinfang. Im J: 1770, wurden in Preuss sen 391 Tonnen 7 Achtel; 1771. 230 Tonnen 2 Achtel. gefunden. Die Tonne hålt 3 Berliner Scheffel.

Bernsteinfirniß, koster 1 Pfund in Berlin 1 thlr. Bernsteinfirniß zu gebeizten Hölzern. Man bindet zu 2 Pf. Leinöl zwey Pf. zerstoßenen Bernstein in eis nen Leinenlappen, und hängt es in einen Topf, man übers hüttet das Läppchen mit ungelöschtem Kalte, gießt was Wasfer darauf und läßt es eine halbe Stunde lang kochen. Alsdann nimmt man den Lappen heraus, läßt es fait werden, und reibt es mit einem Lethe Silberglätte und einem Pfund Leinöl auf dem Reibestein zu zartem Pulver, wirst dieses in das Leinöl, und kochet es zu einer ziemlich dis den Consistenz. Findet man den Firniß im Anstreichen au dick, so verdünnt man ihn mit Terpentinol.

Bernfreindl und Salz nach Herrn Göttling. Man fülle eine eiserne Retorte (mit oder auch ohne Sand hinzu zu sehen) mit groben Bernstein, verwahrt den Stöpsel der Retorte recht gut mit Leimen, und lutirt eine geraumige steinerne Vorlage genau an den Hals der Retor te, an welchen man vorhero einen topfernen Vorstoß be festiget hat. Man fångt, wenn dem Bernstein zumal kein Sand beyzemischt worden, die Destillation mit ganz gelindem Feuer an, und verstärkt dasselbe nach und nach, bis die Vorlage lauwarm wird. Bey diesem Feuergrade, den man nach und nach, damit die Vorlage immer lauwarm bleibt, verstärkt, wird die Destillation immer fort gesetzt. Zuleht aber, wenn sich die Vorlage nicht mehr erwärmt, giebt man starkes Feuer bis zum Glühen des Bodens der Reterte. Wird alsdenn dabey die Vorlage nicht wieder warm, so ist solches ein Zeichen, daß alles übergegangen, und die Destillation beendet werden muß. In der Vorlage wird man nach geendigter Destillation das Bernsteinol und etwas wässerichte saure Flüßigkeit finden. An dem obern Theile der Vorlage wird sich der größte Theil des übergegangenen Alüchtigen fauern Bern steinsalzes in spießigter Gestalt angesezt haben, auch werden sich noch verschiedene Salzklümpchen mit dem Dele vermischt finden, und vorzüglich des lehtern wegen, schút tet man zu dem sämmtlich Uebergegangenen in die Vorlage etwas kochendes Wasser, worinnen sich das sämmtliche Bernsteinsalz auflösen wird. Darauf scheidet man das Bernsteinöl, vermittelst eines Scheidetrichters, von der sal zigen Flüßigkeit ab. Die sämmtliche salzigte von dem Del abgesonderte Flüßigkeit raucht man alsdenn in einen stei nernen Gefäße bis zum Krystallisationspunct ab, filtrirt die Flüßigkeit durch Fließpapier, und setzt sie zum Krystal listren in die Kalte, wo alles Bernsteinsalz durch fernere Abrauchung anschießen wird. Ob man aber gleich die Auflösung und Krystallisation dieses Salzes einigemal wie derholt, so hält es doch schwer, das Salz von allen gros ben öligten Theilen durch die Krystallisation gänzlich zu reis nigen; vermischt man dasselbe aber mit dem vierten Theil Thon, und unterwirft es einer Sublimation, so erhält man ein schönes weißes Bernsteinsalz.

Bernsteinsalmiak, eine Verbindung der Bernstein, säure mit flüchtigem Laugensalze, ist nadelförmig, verfliegt im Feuer, und ist im Wasser leicht aufzulösen. Berocken; (Deichbau) f. Rocken. Jac.

Berohrte Instrumente, f. Blasenbe Instrumente.
Berracos, Eber, Viertel Extraordinair - Car.

thaune, ist 17 Caliber lang, schießet 12 Pfund Eisen,
wiegt 23 Zentner.

Bertholets Anallsilber, f. Knallsilber.
Bertholonische Elektrisirmaschine, fiche Elektrific.

maschine.

Anthenis, pyrethrum Linn., die in Tunis, Arabien und Bertramwurzel, (Handlung, Effigbrauer) von der Syrien zu Hause ist, und über Italien oder Marseille zu uns kommt, wierooh! sie auch in Italien, und dem südlichen Frankreich wächst, und in Thüringen und um Mag. deburg gebauet wird. Diese achte Bertramwurzel, radix pyrethri Off. Speichelwurzel, ist zähe, äußerlich runzlicht und von grauröthlicher, innerlich weißlicher Far be; "gewöhnlich von der Länge und Stärke eines Fingers, und mit einigen Zasern beseßt, von sehr beißenden und brennenden, der Senekawurzel ähnlichem, Geschmacke, der jedoch erst beym allmählichen Kauen sich recht entwis ckelt, ohne allen Geruch. Eine zweyte, aber unachte Sorte, die man in Frankreich Pied d'Alexandre, auf den Canarischen Inseln, wo sie zu Hause ist, des bren nenden Geschmacks wegen, Magala nennt, ist die von der Haudigen Wucherblume, dem Chrysanthemum frutefcens Linn. Am meisten kömmt sie durch die Hol länder zu uns. Sie ist dünner, als die ächte Bertram wurzel, etwa 3 Zoll lang, äußerlich von graubrauner Farbe, innerlich von weißlichter, und mit einigen Zasern, am obern Theile aber ringsum mit vielen feinen Fäser chen beseßt, die die Gestalt eines Bartes oder einer Franze annehmen. Von Geschmack ist sie weniger scharf und brennend, aber gleichfalls ohne Geruch. Die dritte Sorte ist. deutscher Bertram, Achillea ptarmica Linn. an He: cken, Gesträuchen und Wiesenrändern des gemäßigten Europa's. Diese Wurzel ist zasericht, länger und dünner als die des åchten Bertrams, aber von ähnlichen, bren nenden, speichellockenden Geschmacke, doch von starkem Geruche. Gepulvert erregt sie starkes Niesen. Die Es fighrauer bedienen sich der ersten und zweyten Sorte, dem Essig einen Anstrich von Stärke und Güte zu geben. Sie werfen die Wurzel in den Essig, der dann ihre beis senden Theile herausziehet. Doch nehmen sie lieber die ächte Bertramwurzel, da sie weit mehr Kraft hat. Die beste Bertramwurzel muß frisch, schwer zu zerbrechen, von sehr beißenden und brennenden Geschmacke seyn. Die vermoderte oder schimmlichte muß verworfen werden.

Beryll Aquamarin, Chryfopis and Chryfolampis der Alten. Eau marin, Borax Gemma nobilis Beryllus Linn. Man findet ihn in den Morgenländern, in dem spanischen Antheile von Amerika, in Ungarn, Böhmen, Schlesien, (vornehmlich bey Kosemüß,) und Sachsen, (vornehmlich bey Eibenstock und Ehrenfriedrichsdorf auf

dem

dem Sauberge) bald fos an Bächen, bald in einem än dern Steine fest, zuweilen mit oder auf Quarz und Krys stalldrusen; man hat Stücke davon, die so groß als ein fleines Hünercy find. Er hat eine sehr angenehme, bald blasfere, bald stärkere, bald hellere, bald dunklere berg grüne oder blaugrüne Farbe, die aber doch sehr unrem ist, auweilen hat er die Farbe des grünen Bouteillenglases, oder ist ganz weiß, und man bemerkt kaum noch eine grůs ne Schattirung. Er ist weicher und leichter, als alle übri gen durchsichtigen Edelsteine; Diamant, Rubin, Saphir und Topas risen ihn, und die Feile greift ihn an. Seine eigene Schwere verhält sich zur Schwere des Wassers wie 2780, höchstens wie 2890: 1000. Er ist im Bruche glass artig, in feinem Gewebe blättericht, und vollkommen Durchfichtig, ob man ihn gleich, besonders in großen Stü den, selten ohne Federn und Risse antrifft. Seine Kry stallen bestehen aus einer Ecksäule von 6 bis 8 Seitenflåchen und einer abgestumpsten Pyramide; man findet ihn aber anch in abgerundeten Stücken. Zwey Stunden im Feuer geglüht verliert er am Gewicht, aber weder Far be noch Klarheit; hält man länger mit dem Feuer an, und verstärkt es, so schmelzt er unter gewissen Kunstgrif fen von selbst zu einem weißen undurchsichtigen Glase; reibt man ihn zu einem feinen Pulver, so nimmt er eine weiße Farbe an, und schmelzt man dieses Pulver mit Borax, so wird es zu einem hellen ungefärbten Glase. Seine Farbe kommt vorzüglich von Kupfer her, wenigstens giebt ein Quentchen gebranntes Kupfer, unter ein ganzes Pfund Krystallenglas geschmolzen, einen Glasfluß, der dem Be ryll sehr ähnlich sieht; und so erhält man auch einen sehr schönen Beryllfinß aus Bleyglas, Kupfer und Kobaldglas. Man schleift ihn mit Schmirgel auf der bleyernen, und pelirt ihn mit Trippel auf der zinnernen Scheibe. Nach feiner Farbe ist er: a) Dunkelblau. So sah ihn Hr. Quist. Er ist meistens unrein. ) Lichtblau. Er ist hell. y) Meer grün. Ist die schönste Art, die die höchste Farbe und das ftärkste Feuer hat; sie wird auch am theuersten bezahlt, cbgleich der Beryll überhaupt, weil er nicht sehr dauerhaft, nicht sehr hoch am Werthe ist, und ein Stein von awen Karathen höchstens fürs Thaler verkauft wird. Die beyden letztern bekommen bey dem Faffen eine stahlfar: bige oder grünblaue, oder, wenn sie sich dem Sapphir näheru sollen, eine bloße blaue Folie.) Grünlicht. Sat gemeiniglich eine ordentliche Gestalt. e) Dunkel, grün. Ist die schlechteste Unterart, die man meistens pur in gewundenen Stücken in den sächsischen und böhmis fchen Stufenwerken findet. Grün, wie Bouteillenglas, von Ehrenfriedrichsdorf. ) Beynahe ganz weiß, mic einer leichten grünen Schattirung. Sie kommt, wenn fie rein und recht gut geschliffen ist, am Feuer dem Dia. mant sehr nahe. Man giebt ihr gemeiniglich eine weiße Silberfolie, oder seht sie in einen schwarz gefärbten Kasten.

Besaamung, (Deichb.) nennt man, wenn ein Sandfeld bey einem Werder, von dem überfliegenden Saamen fich besaet, daß Busch darauf wächst, oder auch, wenn

man einen Deich mit Heu- oder Kleesaamen bestreuct, um eine Benarbung zuwege zu bringen.

Besandung, (Deichbau) ist eine Bedeckung der Ober: fläche oder Cappe des Deiches mit Eand, damit bey nafsem Wetter besser darauf fortzukommen ist.

Besaan, die, (Schifffahrt) heißt die Besaan- Ree und Besaansegel zusammen genommen.

Besanscardeel ist ein Tau, welcher zum Aushissen und Herablassen der Besaanree dienet. Es ist nämlich hinter dem Top des Besaanmasts ein Block mit zwey Rollen neben einander befindlich, und auf der Mitte der Ree aber.. mals ein einscheibichter Block, an welchem das Ende von dem Cardeel feste gemacht ist, und hinauf nach der einen Rolle läuft, alsdann aber wieder herunter durch den Block an der Ree, und nochmals hinauf über die andere Rolle gehet, hinter dem Maste aber, nach der Seite des Schiffs zu, wieder herunter läuft, allwo ein Knecht mit einer Rolle sich befindet, über welchen das Cardeel gehet, wodurch die Ree aufgehisset und niedergelassen wird.

Befanshals, (Schifffahrt) nebft Talje, ist ein Tan, womit man den Hals der Raa regieret. Es ist nämlich' bey dem vordersten Ende von der Raa in dem Houf von dem Lick des Seegels ein eisernes Laeger eingebunden, wel cher Houk, der Hals, genant wird, und bey diesem Seegel nur einer ist. In das Laeger wird eine Talje oder Block, mit zwey neben einander stehenden Scheiben gehangen, welcher die Halstalje genennt wird; an der Seite des Schif fes invendig an dem halben Verdeck, neben den großen Band ist auch ein Strop mit einem eisernen Lacger angebracht, und ein Block mit einer Rolle daran gehaket. Oben an diesem Blocke nun ist das Ende des Tanes feste und gehet nach den zweyscheibigen Block an der Rolle und so ferner hinunter; mit welchem Theile der Hals, der, nachdem der Wind ist, angehalten oder abgeführt wird.

als ein Haupttau, welches anfangs, nachdem es in der Besansstag, ist ein starkes Tau, so öfters dicker ist Boucht 2 bis 24 Faden lang über den Top des Mastes gestrichen ist, doppelt abgehet, und mit einer darauf gelegten Maus versehen ist. Hernachmals läuft es einfach bis nach dem großen Mast und ist an dem einen Ende eine Jungfer eingebendet oder fest gemacht. An dem großen Mast selbst befindet sich ein starker Strop, in welchen hinter denselben wieder dergleichen Jungfer gebunden ist. Diedas Stag fest angezogen, damit es den Besanmasst nach se zwey Jungfern nun werden an einander gehangen und vorne zu feste halte.

Besansstagsegel, ist ein dreyeckigtes Segel, so an das Besanstag oder Lcopstag, das ungefähr um den vierten Theil nach oben zu an jenes befestiget ist, angemacht wird.

Befanssegel, ist ein dreyeckigtes Segel, wie die Stags segel, welches an die Besansree angemacht ist. Es wird dasselbige bey dem Wind, beyhalben Wind und meistens vor dem Wind gebraucht; wiewohl, wenn der Wind recht von hinten zu kommt, dieses Segel nicht wohl voll stehen kann, sondern aufgehisset werden muß,

Befans.

Befansschoot, ist ein Tan, womit das Besansegel regiert wird. Es ist hier nur ein Schoot, da hingegen sich bey den andern Seegeln zwey befinden, und ist von die sem Besanschoot anzumerken, daß von dem Lik, oder dem um das ganze Segel herumgehenden starken Tau, an dem jenigen Hout, so die Schootthören heißt, eine Boucht weiter herausstehet, darinnen sich ein eisernes Läger befin. det. In dieses Lager nun wird ein einscheibiger Block mit einem Haken gehangen, und der Schoot ist daran befestigt, und gehet von da nach hinten zu auf die Campagne durch einen recht in der Mitte unter dem Flaggenstock befestigten zwenscheibigen Block über die eine Rolle, ven da hernach wieder nach dem Schootthören, über desselben Blocksrolle; and ferner nach vorigem zweyscheibigen Block auf der Campagne über die andere Rolle, endlich über die Hiette wieder nach dem Besanmast zu, allivo der Schoot angehalten und abgeführet wird.

Besansrust, Besansrube, ist das an jeder Seite bes festigte dicke Bret, so seiner Beschaffenheit und allen Umstán den nach mit der Rust beym großen Mast übereinkömmt, auf fer daß die Besanruft dem Verhältniß nach schmaler und kürzer, auch wegen geringerer Anzahl der Haupttaue mit weniger Puttings versehen ist, die nicht so ferne, als die bey der Rust des großen Masts hinunterlaufen.

Befansrube, f. Besansrust.

Befansree, (Schifffahrt) ist ein langes, rundes und starkes Holz, welches zum Aufbiffen und Ablaffen des Besanseegels dient. Dieses Ree ist eine von den längsten, und öfters so lang, als die große Raa; bey weitem aber nicht so dicke; gehet auch gegen die Enden nicht so spißig 3. Sie stehet niemals gerade, sondern stets mit einem Rock in die Höhe, mit dem andern aber gegen das Ver deck, damit das Besanseegel in seiner ordentlichen Lage ste hen kann.

Besansmaftsspur, f. Spuren der Masten. Besansmast, Maft d'artimon, ist der hinterste und leichteste Mast an einem Schiffe, so einige Fuß von der Cajute abstehet, damit das Rohr oder Steuer frey gefüh ret werden könne. Es gehet derselbe durch das halbe Verdeck, und die zwey andern Decken auf schweren Schiffen gleich den andern Masten hinunter, bis in den Kielschwyn, allros er in seinem Spoor ruhet. Auf leichten Schiffen gehet er aber nur bis auf das unterste Deck, worauf ein großes Holz mit einem viereckigten Loche fest gemacht, dar. innen er stehet; oben auf dem Verdeck werden um diesen Bast, eben wie bey den andern, getheertes Leinen herum und an das Deck fest genagelt, so ein Kraag heißt, um sowohl dadurch dem Mast auf 1 bis 14 Zoll Spielung zu geben, als auch das Wasser davon abzuhalten, daß es nicht hinein dringen möge. Die Vorkante desselben steht zwischen dem fünften und sechsten Theile der Schiffslänge. Die Stelle der Achterkante desselben findet man, wenn man zwey Drittel des größten Weits des Schiffes auf der Höhe des ersten Verdecks von der Spündung des Achter Steven abseht. Seine Spur liegt auf dem untersten Ver deck, wo auch sein Fuß steht; er reicht bis zur Höhe des

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großen Mars. Wenn man also von der Länge des großen Maastes den Top, und den Theil desselben, womit er im Raum steht, abzieht, und ferner noch auf den Unterschied der Wassertracht an der Stelle des Besansmasts die Bal kenbügt, die Erhebung des Verdecks nach hinten, und die Dicke seiner Spur Rücksicht nimint, so hat man die ganze Länge des Besansmasts. Die größte Dicke desselben ist auf der Höhe des zweyten Verdecks, und er ist so viel Zou stark, als der dritte Theil der Länge Füße hat. Besansmars, (Schifffahrt) ist an dem Besansmast eben so beschaffen, wie der große Mars an dem großen Mast, außer daß jener nach Verhältniß etwas kleiner isk. (Besanskorb.)

Befansmantel, dieses ist ein Tau, welches mit an ei ner Ree, dem Nocke gegen über, befestiget ist, um sie das mit aufzuhissen und niederzulassen.

Befanstoom oder Pisporje, ist ein Tau, womit die Besansree regiert wird. Es ist dasselbige folgendergestalt beschaffen: an jeglichem Nock der Ree befindet sich ein ein ligter Block, und das Ende von dem Besans! toom wird zu jeder Seite in ein Haupttau von dem großen Wand feste gemacht, und läuft nach dem Block der Ree über die daselbst befindliche Rolle, und so wieder nach dem großen Wand, durch einen daran hängenden Block hinun ter; mit welchem Theil dann die Ree regiert wird, um sowohl dieselbe fest zu halten, als auch auf eine oder die andere Seite bringen zu können.

Befanswand oder Haupttaue des Besansmast, find 5, 6 bis 7 Taue, oder allezeit 2 weniger wie bey dem großen Mast, und ist um den Top des Besanmasts, ehe diefe Taue aufgelegt werden, eben diejenige Zubehör befindlich, welche bey den Haupttauen des, großen Wastes erfordert wird; als nämlich: die sogenannte Wurst, der Strop zu dem Cardeelblock, und die Hangers zu den Tackels. Wenn die Zubehör fertig, so wird das Wand in seiner Ordnung aufgesetzt; ein Tau so stark wie das Haupts! tau, oben s oder 6 Fuß unter dem Mars an dem Wand von außen, in die Queere gelegt, und an jegliches Haupts tau mit einem Penzel gebunden, damit man die in den Mars steckenden, und zu dem Wand der Kreuzftenge ge=". hörige Puttings daran befestigen könne: worauf denn die Wevelinen gleichfalls daran fest gemacht werden. Beschaalen, (Baukunft) s. Schaglen. Jac. Beschaben, (Buchbinder) f. Abschaben. Beschalmen, (Schiffbauk.) s. Schalmen. Beschauer, siehe Güterwraker, auch Güterbeståtter. Jac.

Beschauer der Schiffe find Beamte, welche durch die Verordnung der Seegerichte bestellt werden, um die Kaufmannswaaren der Reisenden und ihre Anzahl, ingl. die Ankunft und Abfahrt der Schiffe zu beobachten, dars über sie ein Register halten müssen, welches von dem Richter unterzeichnet wird. Sie müssen auch gestallten Sachen nach die Kaufmannswaaren für verboten erklären, und die Ausfuhre derselben, ohne gerichtlichen Erlaubnißs schein, verhindern. Beschicks

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J

Beschickte Silber fein zu brennen, f. Silber fein dem Trocknen eine Festigkeit, und bey dem Glühen eine brennen. Jac.

Beschicktes Silber oder Gold, f. Legirtes. Beschlag, (Bergro.) Die Farbe des Beschlags kann dem aufmerksamen Beobachter bey der Kenntniß der Mineralien, wenigstens bey der Kenntniß der Erze, eini germaßen leiten; so ist er bey dem Arsenik gemeiniglich weiß, bey dem Kobald pfirsichblütroth, bey dem Eisen meistens Braun, und bey den Kupfererzen grün oder blau.

Beschlag, Beschläge eines Buchs, s. Danziger Beschlag.

Beschåler, (Stuttercy.) * Nach der Erfahrung erhält das Füllen die Größe und Gestalt von der Mutter, vom Vater aber das Naturell, und falsch ist es, daß man die Bosheit, Faulheit und andere dergleichen Fehler, wel che der Beschäler hat, durch die guten Eigenschaften der Stute, oder die üble Gestalt der Stute durch die Schön heit des Beschälers verbessern will. Bey der Wahl des Beschälers muß man vornehmlich auf seine guten Eigen schaften sehen.

Beschlag der Gefäße im Feuer. (Pro unft.) Man nehme Thon, Osenlehm, von selbst zerfallenen Kalk zu gleichen Theilen, thue so vielen Sand dazu, daß sich das Gemenge nachher mit Pottaschenlauge angefeuchtet, ohne an den Händen zu kleben, kaum knaten laffe, wels ches durch einen Versuch zu bestimmen ist. Alles dieses schlägt man trocken burch ein nicht gar zu enges Sieb, das mit es wohl unter einander komme; sprenge es nach und nach unter beständigem Durcharbeiten mit einer Lauge von gemeiner oder auch Pottasche an, indem zugleich etwas Kälber oder auch andere klein gehackte Haare, oder auch Pferdemist, worunter aber kein Stroh seyn darf, mit uns ter geknätet wird; mache einen runden Kuchen daraus, der groß genug ist, das zu beschlagende Gefäß eines hal ben, oder, wenn es groß ist, eines ganzen Zolles dicke, bis an die Mitte des Halses zu überziehen; schlage solchen um den Bauch desselben; treibe die Falten, welche der Beschlag dadurch bekömmt, vom Boden des Gefäßes an, mit der flachen Hand rund herum streichend, bis an den Hals aus einander, und lasse es langsam trocknen; dieser Beschlag wird nochmals, doch daß das nur beschriebene Gemenge als ein düner Schlamm angemacht sey, mit der flachen Hand dünne überstrichen, getrocknet, und dieses noch einigemal wiederholt, so ist das Gefäße zum Gebrau che fertig. Einige nehmen zum Beschlagen Thon, auch fettigen Lehm, Caput mortuum Vitrioli, Sand, zerries bene Schmiedeschlacken, Haare, und machen ein Gemenge, mit Blut und Eyweiß an, das mit gleich vielem Wasser burchklopft ist, und verfahren im übrigen wie vorhin. Der Lehm und Thon giebt dem Beschlage die Zähigkeit, Daß er sich verarbeiten läßt. Der Sand, wie auch die Haare und der Pferdemnist verhindern das Aufreißen wäh rend dem Trocknen, und lehtres überdies das Schmelzen im heftigen Feuer; das Blur und Epweiß thut ein glei ches, und giebt beym Trocknen eine Festigkeit, doch nicht Janger als bis zum Glühfeuer; die Ascheulauge giebt bey

glasigte Zähigkeit, welche durch die Schlacke gleichsam ers halten wird. Aus dieser gegebenen Vorschrift lassen sich mehrere dergleichen Compositionen finden. Wenn die Ge fäffe in keine gar zu große Hiße kommen. E. bey dem Scheiden des Goldes durch Scheidewasser, oder beson dern nassen Auflösungen, ist nichts besser, als einen mit Bleyweiß stark verfesten Malerfitniß, so weit nöthig über das Gefäß gestrichen, Leinwand darüber hergeschlagen, und diese abermals mit Firniß überstrichen; welches die Gefäße vor dem Zerspringen am besten sichert.

Beschlag, Schiffe in Beschlag nehmen, wenn ein Landesherr die Schiffe in den Häfen aufhalten, und fie. nicht auslaufen läßt, entweder um sich im Nothfall-derselben selbst zu bedienen, oder um sich die prátendirte. Ge mugthaung zu verschaffen, oder zu verhindern, daß durch sie keine Nachrichten vor der Zeit an andere Orte gelan gen können.

Beschlagen der Räder. Die Indianer legen dies Råder horizontal auf die Erde, nachdem sie vorher in der Mitte die Erde, die Nabe zu fassen, ausgehöhlt haben. Um die Felge des Rades machen sie invendig eine Einfas sung von Kuhmist, und bringen den glühenden eisernen Beschlag, der aus einem Stück und etwas enger ist, als das Rad, darauf, da sie ihn durch seine eigne Schwere fallen lassen, und schlagen leicht mit einem Hammer dar auf, daß er allenthalben egal anpasse: kaum fißt er, so bedecken sie alle Speichen und Beschlag mit neuem Kuhs mist; das Eisen, wenn es in diesem Kuhmist kalt wird, dehnt sich so sehr aus, daß, wenn der Diameter des Rades und des Beschlages nicht gehörig proportionirt sind, das Rad in tausend Stücken zerspringt. Ein auf diese Weise. vom Beschlag zusammen gedrucktes hölzernes Rad wird sehr fest und ist äußerst dauerhaft. Unter das Rad auf den Boden legt man einige Stückchen Eisen, damit es nicht zu tief in die Erde gehe, wenn man darauf schlägt. Auf der Küste von Coromandel weiß man von keiner andern Methode, und in Europa sollte man sie nachahmen.

Beschlabe, (Holzfloß) ist dasjenige Holz, welches. vom Haupt oder ersten Verband an, bis zum andern Verband auf die Glattstangen in die Latten gelegt und, verbunden wird.

Beschleunigende Kraft, (Mechanik) diesen Namen legt man der Stärke derjenigen Kraft bey, welche in jeden einzeln Theil einer Masse wirkt.

Beschlossen Amt, (Handwerker) heißt, wenn nicht mehr, als eine bestimmte Zahl Mitglieder seyn dürfen. Beschmalen, den Meiler, (Köhler) s. Schmalen. Jac.

Beschneideisen, (Buchbinder) dieses ist eine in einen Zirkel geschmiedete, rund herum bis nahe gegen die Mit te, verstählte Scheibe, die in der Mitte Zoll Dicke hat, auf der einen Fläche genau und gleichförmig platt ist, auf der andern aber gegen die untere Fläche zu einen kurzab laufenden abgeschliffenen Rand hat. Dadurch bekömmt dieser Rand, gerade da, wo er das Aeußerste der untern

Fläche

Fläche berührt, eine so dünne Schärfe, daß jener dadurch zu einer scharfen Schneide wird; welche, wenn sie zu dicke ist, und nicht mehr schneiden will, von einem Scheerenschleis fer, auf der erhabenen Seite rund herum, aufs neue scharf geschliffen wird. Mitten durch diese Scheibe geht ein viereckiges Loch, welches auf der ganz flachen Seite breiter ist, und sich im Durchgehen von allen Seiten et was verenget. Mit dieser engen Oeffnung liegt es auf dem Holze der Scheibe des Beschneidehobels.

Beschneidehobel. (Buchbindet.) Dieses ist ein für feinen Gebrauch sehr bequemes, und doch nicht sehr son derlich zusammengesetztes Instrument. Man denke sich wey Breter von buchnem Holze, deren jedes 13 Zoll hoch, s Zoll breit und gegen zwey Zoll dicke ist. Das Brett an der rechten Seite hat ein rundes Loch ohne Schraubengewinde in der Mitte seiner Länge, aber nicht in der Mitte seiner Breite, sondern so, daß dasselbe von der vordern Seite gegen 3 Zoll und von der hintern 1 Zoll entfernt ist folglich für das Loch beynahe 13.zum Durch messer bleibet. Das Bret an der linken Seite hat eben ein solches Loch, aber dieses ist mit einem Gewinde verse hen; diese Löcher sind für eine Schraubenspindel da, wel he ohngefähr eine Elle lang ist, und auswendig in das Loch des Bretes zur rechten Hand eingeseßt wird, so daß die glatte Handhebe, die sie hat, auf das Bret trifft, wenn sie ganz eingeschraubt worden ist. Vermittelst dieser Spindelschraube werden die beyden Breter näher zusam men oder umgekehrt gebracht. În das Bret rechter Hand, gerade über der Gegend der Schraube, und 4 Zoll von der felben oben und unten entfernt, sind 2 hölzerne Ståbe, Zoll dick und gegen 14 Zoll breit, und mit der Schraus be ohngefähr von gleicher Länge, so eingefugt und fest ein geleimt, daß ihre Dicke gegen die Schraube, ihre Breite aber gegen das Eisen sieht. Diese platten Stäbe nennen. die Buchbinder: Scheiden. Das Bret linker Hand Schiebet sich, vermittelst genauer darnach eingeschnittener Löcher, über diese Scheiden, dem Brete rechter Hand zu, und von ihm ab. Das Bret rechter Hand hat auf der Seite, mit welcher es beym wirklichen Beschneiden auf der Presse aufliegt, eine gegen die Handhebe der Schrau be in einen halben Mond ausgedehnte hölzerne Scheibe, die diesen Namen auch führt. Selbige hat eine ausges meiseite Vertiefung von ohngefähr Zoll, als derjenigen Dicke, die das Beschneideeisen hat, das in diese Bertie fung zu liegen tommt. Damit es nun aber auf dieser Scheibe könne befestiget werden, so gehet durch dieselbe und durch die ganze Breite des Bretes gerade durch, queer unter der Schraube weg, ein sehr genau rund gebohrtes. Loch, ein Eisen, deffen Kopf vorn platt, und so gearbei tet ist, daß er just in das im Beschneideeisen befindliche viereckigte Loch passet, dessen Dicke aiso, von dem äußer ften Umfange des Kopfs, gegen die Stange zu, auch ab. läuft, und der durch dieses Loch gar nicht hervor stehen darf, vielmehr etwas weniges davan unausgefüllt lassen kann, wenn er ganz zu Grunde geschoben ist, gehet durch das Beschneideeisen die hölzerne Scheibe und das Bret

durch, und hat hier an seinem Ende eine Schraube, Wird diese nun durch eine Schraubenmutter fest anges schraubt, so drückt der Kopf in dem viereckigten Loche des Be schneideeisens dieses fest gegen die hölzerne Scheibe, und befestiget es also dadurch in seine gehörige Lage, welches mit Hülfe eines Schlüssels geschieht.

Beschneidemasser, (Wachszieher.) Dieses Messer ist ohngefähr 10-12 Zoll lang, 3-4 Zoll breit, und nach dem Rücken zu einen Zoll dick, es endiget sich an eis ner Schneide; man macht es aus einem ebenen und hars' ten Holze. Es hat einen Stiel von 45 Zoll lang; man beschneidet das Licht, indem man es auf der Tafel unter der Messerschneide hinrollen läßt.

Beschneiden, Abschneiden, Abpurzen, (Tuchhänd ler) heißt bey den Tuchhändlern die großen Haare von der Wolle, welche am Rande der Saalbänder von Tus chern, Sarschen und andern gleichmäßigen Zeugen, die schmale Leisten haben, herausgehen, mit Scheeren abs schneiden, um sie desto ordentlicher zu machen, und besser" an den Mann zu bringen. Die Leisten an den weißen Zeugen beschneidet man auf solche Art, ehe man sie durch die Farbe gehen läßt; die farbigen aber erst, wenn sie aus der Presse kommen, und thun solches fast beständig der Tuchhändler Lehrjungen oder auch die Diener.

Beschneiden, (Bienenzucht) s. Bienen zeideln. Jac. Beschneidetisch. Ein Tisch von starkem Holze und sehr fest angemacht, daß er sich nicht bewege. An einem Ende desselben wird das Schnittmesser gerade angeschraub, daß es als in einem Gewinde auf dem Tische hergehet. Der Balken zum Zuschrauben ist in dem Beschneidetische wie in einer Tischlerhobelbank auf der Seite eingelassen, wird auch auf dergleichen Art zugedreht, und ist durchaus mit glattem eisernen Bleche beschlagen.

Beschores machen, (Roßhändler) heißt ein Gewinn, so bey dem Pferdehandel erlanget wird. Das geschieher' meistens von Unterhändlern, welche vom Käufer und Vers käufer Beschores nehmen, und oft einem anführen helfen. Beschoffen, (Rohrschmidt) heißt dasjenige Gewehr, welches probirt worden.

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Befchottung, (Schiffbau-) s. Schoot.

Beschußbütte, (Gewehrfabrick) so wird derjenige Ort genennet, wo die Geschüße oder die Röhren beschossen werden, und ihr Zeichen bekommen.

Beschußmeister ist derjenige, so die Aufsicht über die Rohrschmiede und sonderlich über das Beschießen der Röhs ren hat

Beschußordnung, (Rohrschmidt) ist eine Verord-nung, vermittelst welcher alle Röhre erstlich beschossen, und von dem Beschußmeister mit dem Beschußzeichen bes merket werden müssen.

Beschußzeichen, (Rohrschmidt) ein gewisses Merkmal, so der Beschußmeister auf die Röhre macht, welche die Probe ausgehalten haben.

Beschütten, (Gärtner) heißt, wenn man die Kü chengårten mit neuer Erde versieht.

Beschwe

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