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barin an. Die Persischen Bauern gebrauchen zwar ihre Erdkohlen zum Einheizen ihrer Båder, und Pallas ver fichert, daß die Erdfohlen von Grodistsche zum Schmieden gebraucht werden können. Wenn das auch von den ge nannten Arten wahr ist, so geht es doch mit den übrigen gewiß nicht an; davon nichts zu sagen, daß die schlechtern Arten, bey dem blos staubigten Zusammenhang ihrer Theils chen, das Feuer eher dämpfen, und durch die Rostståbe durchfallen; so geben auch die festeren Arten auch die Hihe nicht, die man zu den meisten Arten nöthig hat. Aber vermischt man sie mit Holz oder Steinkohlen, oder wirst man sie, wann das Holz schon zu Kohlen gebrannt, und die Steinkehlen schon in voller Gluth find, zur Unter haltung der Hitze hinein, so können sie noch bey Bleiches reyen, bey Salz Salpeter und Vitriolsiedereyen mit Muhen gebraucht werden, Sind sie nahe bey fetten Steinkohlen, so kann man sie statt des Leims gebrauchen, um den Grus der Steinkohlen zusammen zu backen, und finden sie sich in der Nachbarschaft von Kiesen, so kann man sich ihrer zum Rösten derselbigen und zum Ausschmel zen das Schwefels bedienen. Man erhält sie gemeiniglich nur durch Abraum.

Bergtupelobaumbols, Nyfla fylvatica, Dieses Holz ist außerordentlich dauerhaft. Es hat ein sehr dichtes und trauses Gewebe, und seine gewundenen Fasern geben nicht zu, daß es gespalten werden kann, viel weniger daß es Misse erhielte. Deswegen ist es zu allen den Absichten sehr brauchbar, wo jene Fehler vermieden werden sollen, und wird häufig zu Wagenachsen u, dergl. gebraucht.

Bergvesten ausbauen, d. i. die Mittel, oder das Erz aus den mächtigen Gängen, welche die Vesten mas chen, wegnehmen, und also verursachen, daß die Grube keine Haltung mehr hat, sondern zu Bruche gehen muß.

Bergoeften verftufen, wenn man eine Bergveste auf einem mächtigen Gange stehen läßt, so muß der Refiers geschworne selbige mit einer Stuffe bemerken, damit dies, felbe nicht vorfäßlich entzwey gehauen werde,

Bergvolk, ist so viel als Berglente, Bergwage, s. Jußrnment, den Abhang einer Gegend ju messen,

Bergwerk. # Ueberhaupt nennt man ein Bergwerk, wenn viele Mineralien, die zum gemeinnüßigen Gebrauch der Menschen dienen, in der Erde in einer Lage beysam men liegen. Und es ist ein eigentliches Bergwerk, wenn es in der Tiefe unserer, Erde diegt; hingegen ein Tagebergwerk, wenn es in der Oberfläche der Er be befindlich ist. Oft werden auch die. Cubengebäude, wodurch man die Mineralien gus der Eide hervor bringt, Bergwerke genannt. Diese aber muß man von den wirklichen Bergwerken wohl waterscheiden. Su den ersten eigentlichen Bergwerken gehören die Floze, die Gänge und die Steckwerke; zu den andern aber die Waschmid die Seifenwerke, welche lettre ge: meiniglich nur Gold, Silber, Zinn, Eisen und einige Edelsteine führen. Die eigentlichen Bergwerke sowohl, als die Tagebergwerke bekommen ihre Namen von den Mi.

neralien, die sie führen, und daher heißen Fie: Gold's Sile. ber Kupfer Zinn Bley und Eisenbergwerke; Arses nik, Kobolts, Spiesglas Wismuths Zink- und Quecksil berbergroerke; dann aber Schwefel Steinkohlen Alann Vitriol- und Salzbergwerke, Sie alle werden erschrotene, erschürfte oder fündige Bergwerke genannt, wenn fie schon entdeckt; hingegen eber unerschrotene, unerschürfe te, oder unfündige Bergwerke, wenn sie noch unente deckt sind.

Von dem Ursprunge der Bergwerke ist so viel gewiß, daß die Asiatischen die ältesten sind. Auch laffen sich meh rere Wege angeben, auf welchen die Menschen auf die Anlegung derselben geleitet werden konnten. Wahrscheine lich fanden, sie die ersten Metalle am Tage liegend, wel ches fie, sobald sie den Nußen derselben nur in etwas kens nen gelernt hatten, veranlassen konnte, dieselben um etwas tiefer in der Erde zu suchen. Viel besser, als måßige Gruben, darf man sich aber wohl die ersten Bergwerke nicht vorstellen, Auch konnte die Lebensart der ersten Menschen zur Entdeckung der Metalle Gelegenheit geben. Bekanntlich hielten sich die ersten Menschen, che sie Hüt ten bauen fernten und auch noch nachher, in Höhlen auf; disse mußten sie, wie ihre Familien sich vermehrten, er weitern, und konnten also bey dieser Arbeit in der Erde leicht auf Metalle stoßen, Daß dies frühzeitig entdeckt seyn müsse, erhellet daraus, daß schon Thubal Cain ein Meister in allerley Erz und Eisenwerk genannt wird. Wenn aber einige behaupten, daß Thubal, Japhets fünfter Sohn, der erste Bergmann nach der Sündfluth ge wesen sey, so ist dieses weiter nichts, als Muthmaßung. Zu Mosis Zeiten wurden die Bergwerke schon für ein Glück der Länder geachtet, wie man aus den Ausdrücken in einigen Stellen seiner Schriften schließen kaun, Die Hauptstelle aber von dem Bergbau der Alten findet sich im Hiob Kap. 28, v, III, woraus man sehen kann, wie weit es die Alten schon darin gebracht hatten. Zu des Judas Maccabaus Zeit, der im Jahr 3787. n, E. d. W. das Priesterthum erhielt, und 3793. starb, wird schon der Gold und Silberbergwerke in Spanien gedacht. Funfzig Jahre nach Christi Geburt entdeckte der Römer Curtius Rufus das erste Silberbergwerk in Deutschland und zwar in der Wetterau, Zur Zeit des Nero 68. nac Christi Geburt war in Dalmatien, nicht weit von der Stadt Apolonia am Meer, ein ergiebiges Goldbergwerk. In Ungarn war der Bergsäu schon um 750, n. C. G.an. gefangen worden, und zur Zeit Karls des Großen, der von 769 bis 814. regierte, hatten die Deutschen schon Schmelzhütten, Bley und Eisenbergwerke, auch gewannen sie schon damals Kupfer, Silber und Goldftaub. Un ter Heinrich dem Vogler, der von 918-936, regierte, entdeckte der Ostfranke Grundelfart die Erze bey Goslar, andere aber sehen die Entdeckung der Bergwerke auf dem Harz überhaupt in die Zeit der Regierung Otto des Gros hen, in das Jahr 968. und die Entdeckung des Bergs werks auf dem Rammelsberge bey Goslar in das J. 972. Die Veranlassung zu der Entdeckung der leztern foll fol

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gende

gende gewesen seyn: ein Edelmann, der wohl mit Gun delkarln einerley Person seyn könnte, ritt auf einen Berge bey Goslar, band fein Pferd, welches er Rammel nannte, an einen Baum, und jagte in dem dasigen Re: viere; als er zurück kam, fahe er, daß das Pferd mit dem Fuße in der Erde gescharret und einen Bleygang entblößt hatte, welches Veranlassung gab, an diesem Orte, den ber Edelmann, nach seinem Pferde, Rammelsberg nannte, ein Bergwerk anzulegen, worin Bley Kupfer und Sil. bererze, Vitriol und Schwefeltiese brechen. Daß die Silberbergwerke bey Lipka sehr alt seyn müssen, erhellet daraus, weil schon Boleslaus 1. der von 938 bis 967. oder 972. regierte, um ihrentwillen mit Mähren Kriege führte. Zu der Entdeckung der Bergwerke im Meißnis schen Erzgebirge soll folgendes Gelegenheit gegeben ha ben: ein, Salzfuhrmann aus Goslar fuhr durch diese Ge gend, und fand daselbst ein süberreiches Stück Erz, das im Wege lag. Er ließ es probiren, und da man es für gures Silber erkannte, begaben sich Bergleute aus Zeller. feld dahin, und legten im Jahr 1169. die Bergwerke bey Freyberg an. Die Schieferbergwerke im Manns. •feldischen, in welchen Bley, Kupfer und Silber bricht, wurden 1199. entdeckt. Die ersten Zinnbergwerke in Die ersten Zinnbergwerke in Deutschland wurden um 1260. von einem englischen Berg mann angelegt, der aus Mißvergnügen England verließ, und sich nach Deutschland begab. Die Silber Kupfer und Bleybergwerke zu Halle, Schwah und Ratenberg, In Tyrol, thaten sich schon 1449. hervor. Die Bergwer: te zu Schneeberg sollen durch einen, mit seinen Waaren herum reifenden Gewürzkråmer aus Zwickau entdeckt wor ben seyn, welcher in jener Gegend etwas Weißes und Gelbes in der Erde blinken sah, das ihn veranlaßte, im Jahr 1470. daselbst einen Schurf anzulegen, woran 1471. noch mehrere Zwickauer Antheil nahmen. Im Jahr 1482, war in Pohlen das Bergwerk zu Jlkos im Flor. Das Bergwerk auf dem Schreckenberge bey Annaberg wurde von einem Bergmann, Namens Daniel, im J. 1490 entdeckt. Bey Haßgerode, im Fürstenth. Anhalt, blüheten die Sil ber Kupfer und Eisenbergwerke schon im J. 1492, Die ältesten Nachrichten vom Bieberschen Bergbau gehen bis auf 1494. zurück: doch erhellet aus denselben, daß er schon vorher im Betrieb war. Die Marienberger Bergwerke thaten sich 1521. hervor, und das Hessiche Silber- und Kupferbergwerk bey Frankenberg an der Eder wurde 1590. entdeckt.

Bergwerk anfangen zu bauen, heißt, wenn man wirklich schürft, und Kübel und Seil einwirft.

Bergwerk anlegen, heißt so viel, als ein neues Bergwerk an einem Orte erheben.

Bergwerk bey Bergwerk erhalten, ist eine ge meine und alte Bergregel, und muß eine Zeche mit der andern rege gemacht und aufgebracht werden.

Bergwerk fündig machen, ist so viel, als Bergwerk erregen, auskunden, erfinden.

Bergwertigkeit, ist so viel, als Bergbaut,

Bergwerk nimmt ab, tômmi auf, fagt man, wenn die Zeche auf oder abkömme.

Bergwerksaufschneider, ein Betrüger, so falsche Bergantheile verkauft.

Bergwerksgebrechen, f. Gebrechen. Jac.

Bergwerkskosten, so heißen die Ausgaben, welche zum Bergbdu gehören, und die der Schichtmeister in seis nem Register, wie auch der Steiger in seinem Zechregis fter anmerken, und darüber ordentlich im Bergamte anta schneiden muß.

Bergwerksneuerungen heißen diejenigen Abånderuns gen, so zum Nutzen des Landesherrn und der Gewerke vorgenommen werden.

Bergwerkspflicht, heißt diejenige Treue und Schuldigkeit, die ein jeder Bergbeamter bis auf den gemeinen Bergmann beobachten und erweisen muß. Bergwerksüberschuß ist dasjenige, was über alle Kosten von Nugen übrig bleibt.

Bergwerk wird rege, (Bergw.) f. Rege. Jac. Bergwürfel, würßlichte Blende, Arfenic. cubicum Linn. Dieses ist eine blosse Spielart des Mispickels, und findet sich, wiewohl ziemlich selten, in der Kuhschacht bey Freyberg, in grünlichem Steinmark. Die Gestalt ist würflicht, nur mit dem Unterschiede, daß die Flächen nicht gerade, sondern schiefe Winkel haben, wie bey dem Eisenvitriol oder würflichten Salpeter; die Farbe spielt zuweilen aus der weißen hellen Silberfarbe in die dunklere Bleyfarbe.

Bergzabne, Schweinszähne, Natrum Hyodon Linn. Man findet sie in den deutschen, großbrittanischen (vornehmlich in Derbyshire) und schwedischen Gruben, besonders bey Suhlberg und Dannemora; an lehterm Orte mit Bergkork und Judenpech, in dem Krystallapfel. Sie kommen in ihrer Mischung und vorzüglichen sinnlis chen Eigenschaften gänzlich mit dem Kalkspath überein; nur ihre Gestalt macht den Unterschied aus; sie bestehen immer aus zwo gleichen sechsseitigen Pyramiden, die, ohne. eine Ecksäule zwischen sich zu haben, mit ihren Grundflächen zusammenstoßen, und zu ihren Seitenflächen Dreys. ecke haben; die Grundlinien der Dreyecke bey den Pyras miden fallen aber nicht in eine Linie, sondern machen Winkelzúge; zuweilen laufen die Winkelzüge da, wo die Pyramiden zusammenstoßen, flach aus, und dann bekom men die Krystalle sechs kleine geschobene Vierecke, und aus den dreckigen Seitenflächen werden unordentliche Fünfecke. Zuweilen läuft die obere Pyramide sehr lang und spisig, wie eine Borste oder Schusterpfrieme, aus, oder es steckt die untere so tief in die Mutter, daß man sie nicht gewahr wird. Man findet sie a) einzeln, b) in gans zen Drufen; hier liegen die Krystalle entweder ohne bes stimmte Ordnung unter einander, oder es laufen mehrere Strahlen aus seinem Mittelpunkte nach dem Umkreise aus; im leßtern Falle heißen sie: Spathrosen. Sie find gemeiniglich durchsichtig, und ganz matt gefärbt; zuà

weiler

weilen nur durchscheinend, selten ganz undurchsichtig, und noch seltener stark gefärbt.

Bergzucker, Spathsand, kalkartiger Sand, Calx teftudinea Linn. Man findet ihn auf den Casseriden, auf der Ascensionsinsel am Strande (wo die Schildkröten bey Nacht ihre Eier darein legen), in Roßlagen, auch mit Gyps und Quarz vermischt, zwischen Mergel und Kreide, bey Vaugirard, unweit Paris. Er sieht, dem ersten Anblick nach, gemeinem Sand ähnlich; aber er braust stark mit Säuren auf, und löst sich schäumend dar in auf; überhaupt verhält er sich ganz wie eine reine Kaki art. Seine Körner sind weiß, oft milchweiß, undurchsichtig und glänzendglatt; sie färben nicht ab, und sind bald feiner, bald gröber, zuweilen haben sie die Größe kleiner Steinchen.

Bergzunder, H. Bergfork.

Berg zu Tage schicken, d. i. heraus fördern.

Bericht bringen, (Bergw.) geschieht täglich von al len Kunst und Grubensteigern, wenn sie dem Bergmeis fter berichten, wie es mit Kunsten, Graben und Deichen u. s. w. in und außer den Gruben stehet.

Berichtsbrief, (Handlung) s. Advisbrief. Jac. Berickung, (Straßenbau, Deichbau) ist eine. Art Befriedigung, und besteht darin, wenn vor einen Deich der Werder endlange Pfosten, von etwa 6 Fuß lang, 6 und 4 Zoll stark, wodurch Löcher gehauen, eingegraben und dadurch Ricke geschoben werden, um dadurch zu ver hindern, daß das Vieh nicht an einen Deich oder Werder kommen kann.

Berkan. Er wurde schon im 13ten Jahrhundert zu Regensburg verfertiget.

Berkowitz, ein russisches Gewicht von 10 Pud.

Berline. Dieser Wagen wurde von Philipp de Chieste, aus Orange gebürtig, einem Hofcavalier, Gene, ralquartiermeister und ersten Architect bey dem Churfürst von Brandenburg, Friedrich Wilhelm dem Großen, der von 1640-1688. regierte, erfunden. Der Churfürst beorderte ihn, einen Zug Pferde aus den Preußischen Stuttereyen zum Geschenk nach Frankreich zu bringen; Chiefie ließ sich daher zu dieser Reise in Berlin einen bes quemen Reisewagen, nach seiner eigenen Erfindung, mas chen, welcher den Parisern, die unsern Chieste gemeinig lich Monsieur Chaise nannten, so wohl gefiel, daß sie der, gleichen Wagen nachmachen ließen, und eine Berline

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Gebrau

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I

192 96 384 192 8 768 384 69123456 144 Berliner Blau. Es wurde 1710, erfunden. Diess bach erfand es, da er, um Florentinerlack zu machen, eine Abkochung von Kochenille mit Alaun und etwas Eisenvis triol vermischte und solche mit einem feuerbestandigen Al kali niederschlug. Es fehlte ihm einmal an Alkali und Dipe pel liehe ihm Weinsteinsalz, worüber er einigemal ein thier risches Del abgezogen hatte. Der dadurch niedergeschla gene Lack wurde daher nicht roth, sondern blau. In England wurde diese Farbe von Wordward, in Frankreich von den Gebrüdern Geoffroi, Macquer, Menon und an dern bald nachgemacht. In Berlin wird das Pfund dunkler zu thir. 4 gr. heller 1 thlr. seiner 1 thlr. 12 gr. verkauft.

I

Berlinerblaue Farbe, ist eigentlich das vollkommene und reine Blau, das sich in keine andere Farbe ziehet, und nach dem Indigo das dunkelste, übrigens bald heller bald dunkler ist.

Berlinerblau, natürliches, f. Natürliches Berli nerblau.

Berlinerblau und grån den Manchester zu fåre ben. Man ziehet die blaue Farbe aus einem Pfund Bers linerblau in einer hinlänglichen Menge firen Meersalzalkali aus, indem man alles zusammen kochen läßt. In dieses Bad bringt man das Zeug, welches man vorher schwach alaunt hat; wenn es sich überall gleich gefärbt hat, so bringt man es in ein neues Wasserbad, wozu man Meers salzsäure, welches die Zunge ein wenig stechen muß, fast so viel als Weinessig, sett. Man wäscht und schlägt es wohl. Um Grün zu bekommen, ziehet man es, wie gea wöhnlich, durch ein Bad von Gelbholz.

Berliner Gemåße zu Wein. Diese sind nachfolgende:
Nößel

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Berliner Getreidemaakt. Dieses ist das Bispel mit sem, auch noch jest an einigen Orten, die Weider in folgender Eintheilung :-.

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Winterzeit zu tragen flegen.

Bernardisches Weingeistthermometer, ift botanisch, seine Skale selbst folgende :

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Dieses

Der Scheffel hält 12 Berliner Kubitfuß, oder 2621
Französische Kubikzoll.

Berliner Kappen, eine Art Strohhut.
Berliner Lauge, f. Blutlauge.

Berliner Porzellanfabrik, s. Porzellanfabrik.
Berlinerrechnungsmünzen, siehe Preußische Rechi

Rungsmünzen.

Berlinerroth, eine schöne rothe Malerfarbe, wie Columnilak, und in Stücken, wie das Berlinerblau, welches zu Breslau und andern Orten, von den Berliners blaumachern verfertigt wird. In Berlin gilt das Pfund 16 gr. bis 1 thlr. 12 gr.

Berliner Wagen, f. Berline.

Berliner Witterung, (Jäger) eine Materie, womit man das Fuchseisen bestreicht, wenn man es zum Fang aufstellet. Sie wird folgendermaaßen zugerichtet; Man nimmt hierzu zwey Löffel voll recht gut Gänsefett, zwey frische Pferdeåpfel, ein halbes Quentchen Campher, eine oder auch eine halbe Zwiebel, und klein geschnitten Mäuseholz, so viel, als man meynet, daß nach Propors tion derer andern Ingredientien genug ist. Dieses alles thut man zusammen in einen neuten und reinen Tiegel, und läßt es braten; hernach wird es durch ein rein Tuch lein gedrückt, und das Eisen, wenn es zuvor recht gereis nigt ist, damit beschmiert. Es wird auch der Bissen Brodt, welcher einen halben Finger lang seyn muß, nebst den übrigen Bissen darinnen gebraten. Von dieser Wit terung kann man nach Gefallen viel oder wenig machen. Sollte aber wider Vermuthen Fettigkeit an das Eisen kommen, muß man das Eisen, ehe man es mit der Wit terung schmieret, von einander machen, und Bügel. Fes der und Schloß in einen Kessel mit reinem Wasser thun, einen Pferdeapfel und Tannenreiß dazu werfen, und her. nach wohl kochen lassen. Alsdann wird es sauber abge. wischt, und nachmals bewittert.

Berliner Jippelmåge, ist eine von schwarzem Sam. met, Plüsch und Tripp zubereitete, und mit schwarzen Spißen übernähete Müße, über den Kopf ganz platt und schlecht, hinten aber mit zwey breiten und langen getheils ten, und über den Rücken herabhängenden Flügeln ver sehen, um und um an den Rändern mit einem dicken und runden Zobel- oder Mardergebráme versehen, so vor die. Technologisches Wörterbuch V. Theil.

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Berner Fünfbatzner, oder 10 Sousstück, eine Sila bermünze, so 102 holl. As wiegt, und 12löthig ist. Ein Stück enthält 76holl. As fein Silber, und ist nach dem 20 Fl. Fuße an Werth s gr.

Berner Mark. (Gold - und Silbergewicht.) Sie wird in 8 Unzen, à 4 Quentl. à 4 pf. à 18 Grán, also in 4608 Grån getheilet, und soll der Pariser ganz gleich seyn, und daher 4558 Cöllnische Eschen oder 5094 holl. Asen machen.

Berner Patacons, eine Silbermünze von 1622-2 1723. Sie wiegt, s63 holl. As, und hält 13 Loth 16 Gr. fein. In einem Stück befindet sich 489 holl. As! sein Silber. Ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 1 thir. 8 gr. 2 pf.

Berner Rechnungskronen werden zu 25 Bahen ge rechnet. Llach dem 175ser Münzfuß werden sie zu. 24,68 holl. As fein Gold und 353,75 fein Silber gewürs diget; ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 23 gr. 3 pf

ach dem Preis der Schildlouisd'or oder Laub thaler werden sie zu 24 holl. As fein Gold und 347,5 As fein Silber gewürdiget. Ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 22 gr. 10pf.

Berner Redonungslivres oder Franken werden zu 10 Bagen gerechnet. Tach dem 1755er Münzfaß werden solche zu 9,87 holl. As fein Gold und 141,5 fein Silber gewürdiget. Der Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 9.9r. 3 pf. Nach dem Preiß der Schildlouisd'or oder Laubthaler werden sie auf 9,6 holl. As fein Gold und 139 As fein Silber gewürdiget. Der Werth ist nach dem Єc

20 Fla

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96017201 120/80 60 30 4 3 2 Ein Friedrichsd’or gilt 12 Liv. 10 Sous oder 125 Bahen. Berner Rechnungsthaler gilt 30 Baßen. Tach dem 1755er Münzfuß, wird er zu 29,6 holl. As fein Gold und 424,5 sein Silber gewürdiget. Der Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 1 thir. 3 gr. 11 pf. 7ach dem Preiß der Schildlouisd'or oder Laubtbaler wird er zu 28,8 As fein Gold und 417 As fein Silber gewür diget. Der Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß thir. 3 gr. Sipf....

Berner wirkliche Münzen. Diese sind in Golde: Ducaten zu 7 Livres, 2 Cous oder 71 Bazen, in Silber: Patacons zu 3 Livres 6 Sous oder 33 Baßen, auch 40; 20 und 10 Kreußerstücken."

*Bernstein, Agtstein, Succinum, Electrum, Carabe, ist eine harte, zerbrechliche, geschmacklose Substanz; bisweilen vollkommen durchsichtig, meistens aber halbdurch sichtig oder undurchsichtig, und von glänzender Oberfläche. Man finder ihn von allen Farben, aber vorzüglich gelb oder orangefarbig; er enthält oft Blätter oder Insecten. Seine specifische Schwere ist von 0,965 bis 1,100; fein Bruch ist eben, glatt und glänzends er nimmt eine feine Politur an, und wird durch Reiben electrisch. Gerieben oder erhit giebt er einen besonders angenehmen Geruch vorzüglich wenn er schmelzt, welches bey 550 Grad Fahr renheit geschieht; dann verliert er aber seine Durchfichtig. féit. Auf brennende Kehlen geworfen brennt er mit eis ner weißlichen Farbe und einem weißlichaelben Rauch;4 giebt aber wenig Nuß, und hinterläßt eine bräunliche Asche. Er ist im Wasser und Weingeist unauflösbar, ob gleich der leste, wenn er höchst rectificirt ist, eine röthliche Farbe Herauszieht. In Vitriolsäure aber ist er auflöslich (wel che dann eine röthliche Purpurfarbe annimmt) und kann

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durch Wasser daraus niedergeschlagen werden. Keine ans dere Scure löst ihn auf; auch nicht das fire Alkali, noch die wesentlichen Dele; auch die ausgepreßten Oele nicht, ohne eine Zerlegung und lange Digestion. Die Balsame losen ihn aber leicht auf; 75 Gran davon alkalisfiten 100 Gran Salpeter und daher enthalten 100 Gran davon beynahe 90 Eran Phlogiston. Durch Destillation giebt er etwas Wasser, ein steinölartiges Oel, und eine beson dere Säure, die Bernsteinsäure. Nach Baumer geben 100 Gran Bernstein etwa 72 Gran Steinöl und 4,5 Salz, d. i. Bernsteinsäure; das Rückbleibsel war fest oder Wass fer. Man findet ihn in Massen von allerley Gestalten, in verschiedenen Gruben in Deutschland, besonders in Preußen. Die beste Art ist, welche aus der See gefischt, oder von ihr ans Ufer geworfen wird. Nach Hrn. Scheele giebt der Bernstein durch Destillation eine wässerichte Säure, welche alle Eigenschaften des Weinesfigs befißt; tst dies, so ist er vermuthlich vegetabilischen Ursprungs. Nach den Untersuchungen des Hrn. Ministers von Heyniz ist es ausgemacht, daß aller Bernstein eigentlich in der Erde liegt, und man findet ihn, wie man nunmehro durch wirklichen Schachtbau ersehen, in Preußen in drey verschiedenen Flößen, und man erhält hierdurch viel größere Stücken, Ursprung nunmehro auch durch die Erfahrung dargethan. als beym Fischen desselben. Es ist also der vegetabilische Nach der Generalstrand und Bernsteinsordnung von 1693. ist die Sortirung des Bernsteins felgende: Haupt eine von der Größe einer Mannshand, die klaren, fes sten, von 5 Loth Gewicht, und drüber; die weißen, die weißen Bastarde, weiß kohlfarbne, wolkensteine, weißbunde Bastarde, von der Daumengröße, doch wurmstichig, braun oder röthlicht, und die gemeinen Steine. In den neuen Zeiten machte er sechs Sorten aus; sie hießen Sandsteine oder kleine Brocken zum Räus chern oder Bernsteinöle; Schlick, größer, braun, trübe mit Erde und Sand vermischt: Firnisfteine klar, rein, aber in kleinen Stücken, und zum Bernsteinfirnisse ans wendbar; Knobel, braun, klein zu Knöpfen und Korals len, Ohrringen; Tonnenstücke rein, helle oder trübe, werden in Tonnen verkauft; Sortimentstücke, als die größten und theuersten zu Crucifiren, Schränken, Querflöten und dergl. heut zu Tage macht man folgende Klassen. Sortiment; wenigstens 8 Loth im Gewichte. Tonnen. ftein, Sirniß, Sandstein, Schlick. Im J. 1726. war der Fabrikenpreis für die Tonne Tonnenstücke 700 preußische Gulden, Firniß 300, Sandsteine 80, Schlick 60 Fl.

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