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det diese Art am meisten in den schwedischen Eisengruben, in Steyermark und Oberungarn: außen hat es das Anses hen von Hornschiefer, aber Farbe and Weiche unterschei den es von demselben. Es ist weißlich oder gelbweiß, glei chet in einem Gewebe und Aussehen dem Marke des Ler chenschwammes, oder gegerbten Pferdefellen. Es besteht aus Eleinen Fåden, die sich leicht von einander sondern las fen, und bald eben, bald gewunden sind. Oft besteht die Oberfläche aus kurzen, dicht in einakder aufrecht stehenden Haaren, über welche eine schwarze Haut gezogen. Diese Art wird im Feuer so hart, daß sie am Stahl Funken giebt.

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Bergfreybeit ist, die entweder den Bergstädten und deren Einwohnern, oder den bey dem Bergbau und davon abhangenden Aemtern und Collegiis bedienten Personen or andern zuständige Gerechtigkeit. Es genießen aber sonderlich die Einwohner der Bergstädte der Freyheit an dere nicht, als wenn sie sich bergmännisch erzeigen, und den Bergbau gebührlich befördern helfen.

Bergfrohn, bedeutet in dem Desterreichischen der zehrite Kübel Erz, welcher dem Landesherrn zu seiner Zehntengebührniß in Natur gestürzt werden muß.

Berggruß. Dieser lautet also: Gott grüße euch alle mit einander, Bergmeister, Geschworne, Steiger, Schlägelgesellen, wie wir hier versammelt seyn, mit Gunft bin ich aufgestanden, mit Gunst will ich mich niedersehen, grüßete ich das Gelach nicht, so wäre ich kein ehrlicher Bergmann nicht, oder: Gott ehre das Gelach, heut, morgen und den ganzen Tag, ist es nicht groß, so ift's doch nicht an Ehren blos.

Berghaut, f. Bergleder.

Berg keiler den Gang aus, (Bergwerk) bedeutet so viel, als wenn man, anstatt Erz, Berg findet. Bergkessel, wird im Erzgebirge eine Pinge genannt. Bergknappschaftscaffe, ist in den Bergstädten ein Aerarium, so aus den Büchsenpfennigen besteht, Bergknappschaftscafsenvorsteher, sind die aus den Bergknappschaftältesten erwählten Personen, welche bey der Knappschaftscaffe die Einnahme und Ausgabe besorgen, und die von dem Knappschaftsschreiber uuter ihrem Na men gefertigte Rechnung führen.

Bergknappschaftsfabne, ist ein Insigne beym Berge werk, welches der Landesherr der Knappschaft gnädigst verliehen, um sclches bey Solennitäten zu gebrauchen. Bergknappschaftsinfignia, sind diejenigen Ehrenzel

Bergknappschaft. Kur ist der 128ste Theil einer Zeche, welcher der Knappschaft frey gebauet wird.

Berggerichte. 1) Die Gerichtsbarkeit, welche im Namen eines Bergherrns von denen dazu verordneten Ofchen, welche ein Landesherr den Bergleuten gnädigst ver ficianten verwaltet wird. Unter solche gehören alle zum liehen, sie werden eingetheilt in Haupt- und Nebeninsignia. Bergwerk gehörige bewegliche und unbewegliche Dinge, Jene sind Schlägel und Eisen, diese aber ein silberner und die vom Bergwerk abhängende Personen selbst, in Trog nebst der Fahne. allen ihren Personalangelegenheiten, ausgenommen ge meine Bergleute und blosse Gewerkdiener, welche in allen das Bergwerk nicht betreffenden Sachen regulariter bey der Civilobrigkeit Recht nehmen müssen, wo nicht durch hergebrachte Gewohnheit ein anderes eingeführt ist. 2) Die Personen zusammen genommen, welchen die Ver waltung der Gerichtsbarkeit aufgetragen ist.

Berggerichtsbarkeit, ift der Umfang, der von dem Bergherrn den Berggerichten ertheilten Gewalt, in Bergsachen das Recht zu handhaben, und die Verbrecher

zu strafen.

Berggeschrey, ist der Ruf, der von reichen Gången und Anbrüchen entstehet, wenn sich nämlich ein Berg werk oder Berggebäude mit ergiebigen Erzen erweiset, und bauluftige Personen anreizet, sich beym Bergbau ein zulassen.

Berggeftifte, find diejenigen Legate oder Vermächt nisse an Kapitalien, davon die Zinsen an alte, arme, ver unglückte und bergfertige Bergleute abgegeben werden.

Bergglafur, (Bergwerk) f. Bergblau.

Bergglöæklein, ist eine kleine Glocke, mit welcher früh um 3 Uhr, Mittags 11 Uhr und Abends 8 Uhr geläutet, und damit das Zeichen zum Anfahren gegeben wird.

Berggrün, Fabrikatur in Tyrol, s. Bergblau. Berggrüne Farbe, Selsdongran; eine lichte, blau lichtgrüne Farbe, die mit wenigem Grau gemischt ist. Berggrünsteinwerk, s. Bergblaufabrik. Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Bergenappschaftssiegel besteht in Schlägel und Ei, fen und in einem eckichten Schilde, so von zwey Bergleu ten gehalten wird.

Bergloble, f. Erdkohle.

Bergkork. Gegrabener Kork. Asbeftus folidiusculus flexilis Linn. Eisenschüßiger Asbest, Blät terers, Bergpapier, Bergzunder, silberartiger Bergkork. Bricht auf der Dorothea und Karoline zu Clausthal und hält 15 Loth 1. im Centner. Die vierte Art des Amianthsteins das seinen Namen daher erhält, weil es ein poröser, leichter, weißer Stein ist, der mit dem Kork hierin viel Aehnlichkeit hat. Es besteht aus kleinen biegsamen Fasern, und hat ein sehr loses Gewebe; eben daher ist es weich, und leicht. Eine Eigenschaft, die weit von derjenigen des Amianths abweicht, ist, daß die se Unterart im Feuer schmelzt, und was noch mehr ist, zu einem schwärzen Glase: dennoch beweisen die meisten Na turkundiger, daß der gediegene Bergkork das Feuer aus halte, und nur seine übrigen Substanzen und fremden

Theile, besonders der Flußspat und Sand, im Feuer in
Fluß hinüber gehen.

Bergkosten, f. Kosten. Jac.
Bergkrystall, f. Krystall.

Bergkupfer, heißt das gediegene Kupfer, eben darum, weil es schon gediegen aus den Bergen gewonnen

wird.

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Bergleder, Amianthus alata Linn. Die zweyte Art hålt sie den Namen: Gubr, Mondmilch. In Fordes Amianthsteins, die bald so zâhe und an der Farbe dem men gedruckt läßt sie sich sehr bequem zu Kalk brenz Leder ähnlich, bald aber auch viel Aehnlichkeit mit dem nen. Sonst wird sie roh zur weißen Tünche gebraucht, Papier hat. Diese Unterart ist aus Fasern zusammen da sie aber sehr abschmußet. Sie kann auch zur gefeßt, die überaus sein und dünne find, und sich der Verbesserung nasser und kaltgründiger Felder gebraucht Lange und Queere nach durchschneiden lassen. Eben diese werden. lassen. Find dicht an einander, weich anzufühlen, und so in eins ander fein durchgewebt, daß sie blättrich scheinen. Dies ses Bergleder schwimmt, wegen seine; Leichtigkeit, auf dem Wasser, und ist grauer, grüner, oder weißer und lichter Farbe. Man findet es in Dannemora und Sahl berg in Schweden, bey Schneeberg in Sachsen, in Boh men, Crain, Bayern, Ungarn. Es hält Alaunerde in fich.

Bergmann hat eine Husche bekommen, (Bergw.) fiehe Husche. Jac.

Bergmannische Anweisung, d. i. wenn sich Klüfte und Gange spüren lassen, daß man Hoffnung hat, bald Erz auszurichten und zu erbrechen.

Bergmannische Münzen sind diejenigen, welche auf Besondere Bergwerksbegebenheiten und Ceremonien ges prägt werden. Dahin die Hennebergischen, Lüneburgis schen, Stollbergischen, Harzer und andere Bergwerks münzen zu rechnen sind.

Bergmannisch Gutachten, ist ein Bericht, den die Bergbeamte oder ein anderer auf Besichtigung abgeschicks ter Sachkundiger von dem Zustande eines Berks, und wie ein und das andere zum Vortheil eines Baues zu ån dern und zu verbessern sey, der Gewerkschaft oder dem Bergkollegio schriftlich erstattet.

Bergmann klopft-an, sagt man von einem Bergs manne, wenn derselbe kränklich wird, wenn er feicht, huster, kurzen Athem bekömmt, kurz, wenn er bergfers tig wird.

Bergmanns Art, das Quecksilber auf dem nas fen Wege zu probiren, f. Quecksilber. Den Gals mey zu zerlegen, f. d.

Bergmehl, f. Mondenmilch. Bergmeister heißt der Obermeister bey den Steinbre hern in Nürnberg. S. Steinbrecher.

Bergmild, (Mineralogie) Meblkreide, bleiche Breide, Lerchenschwamm, kalkartiges Bergmehl, Haubige Ralkerde, Creta marmorea Linn. Eine Kalkerde, die gewöhnlich weiß von Farbe, zerreiblich, aber doch mehrentheils zusammen gebacken, und von seinen, Baubartigen Theilen ist. Sie hängt nicht an der Zunge an, ist mager und so leichte, daß sie beynahe auf dem Wasser khwimmt. Man findet sie a) weiß, B) roth, y) gelb. Die Bergmilch scheint ein von verwitterten Kalksteinen zusammen geschlammter Schlamm zu seyn, man findet sie daher meist an den Oertern, wo Kaltberge sind. Doch fehlen diese bisweilen in der Nachbarschaft, welches aber gar nicht hindert, daß sie den gedachten Ursprung haben können: denn sie kann durch das stark angelaufene Wasser der Flüsse nur weiter fortgeführt worden seyn. Bisweis len findet man sie in den Steinklüften, und alsdann er

Bergnieren, Renes montani, diese gehören unter die Kiese oder Markafite, und erhalten diesen Namen vorzüg lich, wenn sie eine nierenförmige Gestalt haben.

Bergökonomie ist eine vollständige Einrichtung aller zu dem Bergban gehörigen Anstalten, dadurch man allen möglichen Nußen aus demselben zu erhalten im Stande ist. Nachdem nun der Bergbau groß oder klein ist, nachdem ist auch die Oekonomie desselben, als ein großes Landnah, rungsgeschäfte, oder als eine kleine Privatwirthschaft zá betrachten. Es kommt aber hauptsächlich darauf an: 1) Iß es ein unentbehrliches Stück der großen Bergökono mle, daß ein Landesherr eine allgemeine Untersuchung seines Erzgebirges veranstalten solle, um dadurch zu gróßern und gewissen Unternehmungen die ersten Nachrichten zu erhaiten. 2) Muß man die moralisch: polüischen Ums stände der Landeseinwohner untersuchen, und nebst dem den Unterthanen die Baulust auf eine gute Manier beys bringen. 3) Muß man auf die Errichtung der Fonds oder einer gewissen Geldeinnahme bedacht seyn, welche zu einem andern Geschäfte wiederum angewiesen und verivens det wird. Alles also, was ein geschickter Bergotonemus in Ansehung der zu errichtenden Fonds thun kann, besteht darin: daß er eine außerordentliche Bergkasse, und, wo es nöthig, ein Banco oder eine Art eines Vorschusses habe; und dieses alles wohl und nach der Beschaffenheit des Bergbaues, der Gewerken, des Manufactur- und Commerzienwesens anzugeben, und einzurichten wiffe. Die Gewerken muß er hernach zu classificiren wissen; wie ein jes der giebt, so bekömmt er auch wieder, er giebt aber, nachdem er kann, und nachdem es seine Convenienz leidet. Ein Bergfconomus soll ́nächst dem beständig bilanciren ; denn es muß kein Tag vorbeygehen, daß er nicht wisse, ob er im Vortheil oder Verlust stehe. Endlich muß nach dem einmal entworfenen Plan alles ordentlich gehen, und keine Mengerey darinnen gemacht werden, als welches den Credit leicht schwächen kann.

Bergol, Steinöl, schwarze aphtha, Perole, Bitumen Petroleum Linn. Man findet es bald in ganz reiner Gestalt, oder doch nur auf dem Wasser schwimmend, mit Naphtha, in den Herzogthümern Parma, Piacenza, und Modena, wo in ziemlich, schon zum Theil im Jahr 1464. deswegen berühmten, weiten Strichen fast täglich eine neue Quelle gegraben, oder, wie an dem Berge Chiaro, gebohret werden, die entweder aus der Erde her vordringen, oder aus Felsen rinnen. Man findet es fers ner bey Gabian in Languedock, wo in einem Jahre gegen 80 Centner gesammlet werden. Auch in Auvergne und Gascogne, im Elsaß und den benachbarten deutschen Låndern, vornehmlich aber bey Lampertsloche, wo man schon manchen Tag mehr als vier Centner auf einmal gewonnen

hat,

hat, in der Gegend von Bern und bey Chafonov in der
Schweiß, bey Minden auf den Grubenwassern des Böl
horster Kohlenwerks; nach Leibniß bey Burgdorf und Ma
rienburg im Wolfenbüttelschen; nach mündlichen Nach
richten, die Herr Gerhard, erhalten hat, vormals bey
Trebnih in Schlesien und in mehrern Gegenden von Preus
Ben; nach Herrn Georgi hin und wieder in Sibirien, und
nach Kämpfern und S. G. Gmelin auf der schirvanischen
Halbinsel Abscheron, nur einige Stunden von den Quels
ten der weißen Saphtha, wo die ungemeine Menge von
folchen senkrechten und cylindrischen, oft ziemlich tiefen und
großen Bergölbrunnen die ganze Oberfläche der Erde,
welche thonartig ist, ganz schwarz macht; auch auf der
Halbinsel Bael oder Schachow Rinock. Sehr oft aber
fchrist es gleichsam tropfenweise aus der Erde oder aus
Steinen hervor, und ist daher öfters mit Theilchen der
selben vermischt. So ist das Bergöl bey Welschneuburg
in der Schweiß, im Elsaß bey Suiz, in Würtemberg bey
Boll (in Taubkohlen) in Bayern bey Wiezen und Ho.
nigsen im Herzogthum Zelle, bey Freyenwalde im soge
nannten düstern Loche oder Keller, bey Edinburg in Schott
land, in Schweden, Daleland, in Rättwiks. Kirchspiele
(auf Spatklösen und Kalksteinklumpen) and in einer Gru
be im Osmundsberge (wo es in den kleinen Drusenlöchern
des Kalksteins, wie das Harz in Tangelbäumen, sißt.)
Es ist vornehmlich durch seine dunklere, dunkelgelbe, roth
lichte, bräunlichte, braune, schwärzlichte oder schwarze
Farbe, durch den geringern Grad von Feinheit, Flüchtig
keit, Klarheit und selbst von Entzündbarkeit und durch ei.
nen minder angenehmen Geruch, besonders wenn es brennt,
von der Naphtha unterschieden. Wenn die Naphtha in
thren finnlichen Eigenschaften näher an die wohlriechenden
Pflanzenôle kommt, so gränzt das Bergöl, was besonders
feine Flüßigkeit betrifft, näher an die schmierigen Dele.
Es ist viel zåher und dicker als jene, wird an der freyen
Luft immer zaher, zuletzt wie Pech; nimmt auch dabey
eine dunklere Farbe an. Es scheint also vornehmlich durch
einen größeren Antheil erdhafter Bestandtheile von der
Naphtha abzuweichen, die von diesen weniger, und desto
mehr von füchtigen Theilchen hat. Das Gold zieht es
aus seiner Auflösung in Königswasser nicht an sich, und
loset Rich so wenig, als die Naphtha, im Weingeist auf;
das ist das Merkmal, woran wit erkennen, ob das Bergs
dt, wie es öfters geschieht, mit Pflanzenöle verfälscht,
oder das vorgebliche Bergöl ganz Pflanzenöl ist; lost sich
etwas im Weingeist auf, so hat es sehr oft etwas Pflan
zenol (gemeiniglich Terpentin. oder Krummholzol) und
loset es sich ganz auf, so ist es auch ganz Pflanzenöl, oder
durch die Destillation aus einem Erdharze gewonnen. Ue
brigens macht seine häufige Gegenwart in Flößgebirgen,
vornehmlich in der Nachbarschaft von Steinkohlen, den
Gedanken einigermaaßen wahrscheinlich, daß es seinen Ur
sprung aus dem Meere und aus der Auflösung von Pflan
gentheilen in dem Schlamme des Meeres habe, und daß
sein Unterschied von Pflanzenölen vielleicht blos auf der
Beymischung einer Säure beruhe. Im Modenesischen

wird das Bergöl zweymal in der Woche burch eigene baju bestellte Leute gesammlet. Sie lassen einen hölzernen Ei mer in das Wasser, neigen ihn dabey etwas, und spülen durch einen Büschel von Krautern, der wie Besemen zu sammen gebunden ist, das Bergól mit dem Wasser, auf welchem es schwimmt, in den Eimer hinein; sie ziehen dann den Eimer heraus, lassen das Wasser durch ein Loch auf dem Boden, das sie nun aufmachen, abfließen, und so scheiden sie das Bergöl sehr leicht von dem Wasser; so erlangen sie aus der besten Quelle auf jedesmal ungefähr sechs Pfunde Bergöl; zuweilen aber wird dieses Geschäft durch den Dunst, der beständig davon aufsteigt, und den man, vornehmlich im Sommer, schon in einer großen Entfernung von der Stelle, durch seinen schweren Geruch unterscheiden kann, besonders dann, wenn die Brunnen etwas tief sind, und die Arbeiter sich darinnen hinunter tassen müssen, gefährlich; sie fühlen Engbrüstigkeit, heftis ge, stechende Schmerzen in den Ohrev, und man will Beyspiele haben. daß schon einige darüber ihr Leben ein gebüßt haben. Die Perser holen ihr Bergol nur aus den schlechtern Brunnen mit blosser Hand, aus den übrigen aber mit Maschinen und Rollen, oder mit Pferden her.. aus. Sie fassen es in lederne Schläuche, ob es sich gleich am besten in gläsernen, und auch ziemlich gut in irrdenen Gefässen erhält; in hölzernen aber soll es viel an Gewicht verlieren. Es vereinigt sich, nach den Versuchen, welche Here Pr. Spielmann mit dem elsassischen angestellt hat, leicht mit Pflanzenharzen, Balsamen, Schleimharzen, Wachs, Kampfer, wohlriechenden und schmierigen Delen, auch mit Amber, Bernstein und Arsenik; nur Benzoe, Teufelsdreck, Mutterharz und Cachou löst es nicht auf. Mit mineralischen Säuren verhält es sich beynahe eben so, wie die Naphtha; mit Alaun calcinirt gab es einen Pyropho rus, und die Säure, die er darinnen entdeckte, schien Herrn Pr. Spielmann mit der Säure des Kochsalzes über«, ein zu kommen. Es gefriert niemalen, so wenig, als die Naphtha, und breitet sich eben so auf der Oberfläche des Wassers aus, wenn ein Tropfen desselbigen darauf gegof sen wird. Sonst hat es seine übrigen Eigenschaften und seinen Nuhen mit der Naphtha gemein. Man kann es in den meisten Fällen im gemeinen Leben, in den Künsten, und vornehmlich in der Arzneykunst, eben so gebrauchen. einige rühmen es besonders als ein Mittel sich gegen die Kälte zu schützen, wenn die Theile, die ihr am meisten blos gestellt sind, damit überschmieret werden; andere,. vornehmlich nachdem es mehrmalen über Wasser abgezés gen und dadurch verfeinert ist, in verschiedenen Krankhei ten, vorzüglich gegen die Würmer. Vielleicht kam es auch zum griechischen Feuer, und gemeiniglich nimmt man es zur Vorstellung der vier Elemente, indem man es mit Hammerschlag, zerflossenem Weinsteinsalz) welches durch Grünspan etwas grún gefärbt worden, und Weingeist, in eine Flasche bringt; da dann das erstere das Feuer, der Weinstein die Luft, das Weinsteinsatz das Wasser, und der Hammerschlag auf dem Boden die Erde vorstellt. Der schlechtern Arten aber des Bergdls, welches durch langes Bb 2

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Ausdünften an der Luft zähe `geworden ist, kann man sich
auch zur Wagenschmiere und entweder allein, oder in der
Verbindung mit dem gemeinen Theer, zum Betheeren
der Schiffe bedienen; seine spezifische Schwere ist: 1,400.
Bergpapier, f. Bergkort.
Bergpecherde, f. Bergtorf.
Bergprobirer, f. Wardein.

Bergrefolutiones, sind Verordnungen und Befehle, welche von dem Landesherrn wegen Abstell- und Remedis Tung derer in Bergwerksachen vorgekommenen und anbe merkten Mángel und Gebrechen herausgegeben werden. Bergfalmiak, so heißt derjenige natürliche Salmiak, den man bey feuerspeyenden Bergen findet. Er ist entweder a) weiß, bald ohne bestimmte Gestalt, bald in odentl. Crystallen øder vollkommen rein; so findet man ihn in beträchtlicher Menge an den Oeffnungen und Rißen der innern Mündung des Vesuvs, und auf der Lava, die aus allen Rißen und Höh len herausgeflossen ist, wenn sie zu erkalten anfängt, etwa sween Monate nach dem Ausbruche. b) Gefärbt, von beygemischten fremden, vornehmlich Eisentheilchen und Schwefel. Gran, schwarz, grün, roth, und am ge wöhnlichsten gelb oder gelblicht; so sammlet man ihn noch jezt an der Solfatara) bey Neapel, aus einem engen künst lich gegrabenen Loche in dem flachen Boden derselbigen, indem man über dasselbe zerbrochene Scherben von irdenem Geschirre und Ziegel los auf einander legt, an welchen der, aus dem unten in der Tiefe rauschenden Wasser hervor, dringende heiße und feuchte Dampf den Salmiak an legt.

überlassen, dafür wird ihm vom Bergamte, und ordentlicher Gerichtsobrigkeit, ein leidlicher Abtrag zuerkannt, Bergschmiedezwang. Dieser erstreckt sich so weit, daß auf neuen Zügen kein Schmidt dem andern unter sechs Masen darf zu nahe bauen, und steht den Gewerken frey, ob sie auf neuen Zügen, und an Orten, wo noch keine Schmiedestatt einem Meister verliehen, selbst eine Schmie de in Lehn nehmen, und einen eigenen Schmidt halten wollen; jedoch sollen selbige ohne Noth, und habende Urs sache, nach eigner Willkühr, nicht ausziehen, außer die sem haben die Bergschmiede kein jus prohibendi,

Bergschoppenstuhl, (Bergwerk) ist ein in Meißen, schon lange, wenigstens seit 1294. her, angeordnetes Ge richt, wo die Urtheile im Namen Bürgermeister und Rath der Churfürstl. Sächs. alten freyen Bergstadt Freyberg abs gefallet werden.

Bergschulden, find diejenigen Schulden, die vom Bergwerk herrühren. Welche Schulden diese Eigenschaft nicht haben, denen wird nicht im Kure Erze, Ausbeute, oder andere zum Bergwerk gehörigen Sachen, vom Berggerichte verholfen, jedoch werden bey entstandenen Koncursen solche in fubfidium dazu gezogen.

Bergschwefel, f. Haarschwefel. Jac.

Bergseife, sie ist von bräunlich schwarzer Farbe, derb, matt, von erdigem Bruch, von unbestimmt eckigen stumpf kantigen Bruchstücken, und undurchsichtig. Sie erhält durch den Strich einen ziemlichen Glanz, ist sehr weich, und etwas milde. Sie hängt außerordentlich stark an der Zunge, fühlt sich fettig und wenig kalt an, ist nicht sonBergschänder, heißt ein Mensch, der durch Verderlich schroer, beynahe leichte. Man findet sie bey Ols fåumdung; d. i. durch unwahre ausgestreuete Nachrichten, zum Nachtheil eines Bergbaues, den baulustigen Gewerken den Bergbau verhaßt zu machen sucht. Bergscheider, s. Wardein. Bergschied, f. Schied. Jac.

Bergschmiede bauhaft halten, geschiehet, wenn auf einem neuen Zuge eine Bergschmiede aufgenommen, und nicht alsobald aufgebauet werden mag; so muß der Lehnträger solcher Bergschmiede ein Häufchen Steine auf eins ander legen, und solche den Bergamtspersonen weisen, auch daneben melden und anzeigen, daß er Willens sey, daselbst, wo das Haufchen Steine liegt, die Bergschmiede aufzubauen.

Bergschmiedeeyd. Wenn die Bergschmiede ihre Meisterstücke verfertiget, und sie gut befunden worden, so müssen sie vor dem Bergamte die Pflicht ablegen, daß fie mit der Zechenarbeit wollen treu umgehen, und selbige tüchtig machen, auch nicht mehr verschreiben, als die Zes che wirklich bekommen hat.

Bergschmiede fållt ins Sreye, wenn solche nicht wie Andere Gruben und Wassergebäude gewöhnlich verreces firt werden...

Bergschmiedegrundherr ist derjenige, auf wessen Grund und Boden die Schmiedestatt erbauet worden; folche darf er nicht hindern, sondern muß sie zum Gebrauch

kutsch in Pohlen.

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Bergfeifenwurzel, Gyfophila faftigiata. Eine Pflanze, die auf den Schweizer Alpen wächst. Wenn man solche zu einem Mus kochet, so kann man dieses bey der Wasche oder Walten anstatt Seife gebrauchen. Bergipath, f. Salzerde.

Bergstraßerische Signalkunst, siehe Synthematographie.

Bergtalk, f. Bergfett.

Bergtheer, sabes Bergol, Erdpech, Meerwache, zühes Bergpech, Asphalt bey Pallas, Judenpech, Bitumen, maltha Linn, Man findet es hin und wieder mit dem Bergol an den gleichen Orten; vornehmlich auf dem todten Meere und bey Babylon; in Persien, nicht weit von den Naphthaquellen, auf mehreren großen Seen in Sina, und in mehreren Gegenden von Sibirien bey Tetjuschi, (wo es aus Kalkstein und Gypsschichten hers vorsintert) am häufigsten im See bey Baikal, auch in einem See bey Jakeschkina, und in einem Brunnen an dem Fuße des Berges Semanowa (zugleich mit einem flüchtigen Dele, und einer Menge harziger Dünste, wel che davon aufsteigen, und ihren Geruch weit verbreiten); bey der Höllenpforte in einem Thale unweit Hit, auf verschiedenen Quellen, die mit einem fürchterlichen Geräusche hervor brechen, und in einem nicht weit davon entlegenen Sumpfe; ferner in Schweden in der Dannemoragrube,

und

und in der Mösgrube in Norberg (wo er oft aus Kalfs path oder Stinkstein heraus schwist); in Colobrookdale in England, bey Clermont iu Frankreich, auf dem Nidels bade, und im Leoberthal in der Schweiz, auch in Bar bados und in andern amerikanischen Eilanden. In: Bais fal kommt er gemeiniglich mit dem Eisgange, und hängt fich theils in Tropfen, theils in fauftgroßen Ballen an Eisschollen, Grussand oder Steine. Sonst schwimmt er gemeiniglich auf stillem Wasser. Er weicht von dem Bergs of B. Petroleum vornehmlich durch eine geringere Menge flüchtiger, und durch eine weit größere Menge erdhaster Theilchen ab; daher ist er auch weit zäher, wie Pech, Wagenschmiere oder Wachs, und hat immer eine dunkele, braune oder schwarze Farbe. Zuweilen ist er so zähe, daß er an den Fingern kleben bleibt, oft läßt er sich wie Wachs drücken, immer aber wird er, je ålter, desto trockner und harter. Er hat nicht immer einen Geruch, und wann er ihn auch hat, so ist er verschieden; das einemal angenehm balsamisch, das anderemal, vornehmlich wenn er brennt, tinkend; er enthält auch gemeiniglich neben einem feinen, leichten, gelblichten und wohlriechenden, noch ein braun schwarzes, brandichtes Oel ohne alle entwickelte Sáure; bringt man ihn über ein gelindes Feuer, so schmelzt er mit einem starken Harzgeruch, und dabey seht sich das grobere zu Boden; zündet man ihn an, so brennt er mit einem starken Dampfe, und mit einer gelben Flamme, feht dabey vielen Ruß an, und läßt etwas Asche oder Schacke zurück. Bey Deftillation giebt er, außer einem Sauerlichten Wasser, welches in einigen Versuchen Ver wandtschaft mit der Säure des Kochsatzes und des Vi triols zeigt, ein dunkeles Oel, das sich bey wiederholter Arbeit in ein sehr dünnes, gelbes, flüchtiges, und in ein gröberes Del zerlegt. Das Wasser, das man darauf gießt, nimmt Geruch und Geschmack an, und färbt die Auflösung des Lakmus röthlich. Die Tschuwaschen bedie nen fich dieses Wassers in Geschwüren des Mundes and des Halfes. Der reine Weingeist färbt sich zwar von dem Bergtheere röthlich, bewirkt aber keine vollkommene Auf fofung; vermengt man aber acht Theile davon mit einem Theile weißen Vitriolols, so föst er ihn gänzlich auf. Mit Pflanzenolen vereinigt er fich gerne, wenn er lange in eis ner gelinden Wärme damit gerieben wird, zu einem sehr guten Firniß. Auch mit dem gewöhnlichen Theere verbindet er sich leicht, (dann heißt er bey einigen: PifaSphaltum) und in einer gelinden Wärme löst er sich auch im cauftischen Salze zu einem seifenartigen Körper auf. Zuweilen wird er mit gemeinen Pech verfälscht, oder die fes gar dafür verkauft; allein das letztere löst sich gänzlich in reinem Weingeiste auf; aber das erstere niemalen. Wo man ihn in Menge findet, gebraucht man ihn allein, oder mit gemeinen Thone vermischt, als Wagenschmier, ober auch wie den Theer, zum Bestreichen der Bretter, Häuser, Schiffe und kleineren Fahrzeuge. Die Alten scheis nen ihn auch unter die Materie gemischt zu haben, womit fie ihre Todten einbalsamirten, und vielleicht wird eine oder die andere feiner Auflösung zum Fårben der wollenen

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Waaren zu Damasco und einigen andern Orten in dieser
Gegend gebraucht. Eben diesen Bergtheer kann man auch
bey Berfertigungen des schwarzen Siegellacks, und seine
Auflösungen, vornehmlich in Pflanzenölen, zu Firnissen,
besonders über eiserne Waaren, die der Luft beständig aus.
gesetzt sind, um sie gegen den Rost zu schützen, benutzen,
Vielleicht würde er auch, wenn man ihn besonders noch
mit etwas flüßigen Bergöl verdünnte, eine sehr gute, der
Fäulniß widerstehende Beiße für das Holz, vornehmlich
für die Pfähle, die man in die Erde steckt, abgeben; man
müßte sie in dieser Absicht zuvor stark erhigen, um alle Luft
und Wasser auszutreiben, und dann erst damit überziehen.
Sollten ihn wohl die Alten zu ihrem Kitt gebraucht haben,
wie dieses einige Schriftsteller aus dem unzerstörbaren Kits
te der Mauern Babylons muthinaßen? Seine specifische
Schwere ist 1,400.

Bergtbeile losfagen, ist, aufhören zu bauen.

Bergtbeile Jurbeilung geschiehet, wenn einige Kure von den Gewerken losgesagt, ins Retardat kommen, und verstanden sind; um nun die Gewerkschaft wieder völlig zú machen, so werden fie unter die übrigen Gewerke, welche die Zurheilung annehmen wollen, zertheilet.

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Bergtorf, Bergpecherde, Bituminose Erde, Erdkohle, Schlammschiefer, Bitumen ampelitis Linn. Man findet sie theils in größern oder kleinern Nestern, theils in cansen Flößen, mehrmalen über der Alaun erde, und heist dann unreises Alaunerz eder wilde Alaun erde. Sie hat immer eine dunkle, schwarzbraune oder ganz schwarze Farbe, muur die sicilianische ist dunkelgelb und grünlicht. So lange sie frisch und feuchte ist, hängt sie gemeiniglich wie ein Thon zusammen, aber nachher, wenn sie trocken wird, ist sie öfters ganz staubig, und oh ne etwas bestimmtes im Bruche; doch ist sie zuweilen schiefericht, wie die Sicilianische, Caffeische und Magdeburgische, oder ziemlich hart, wie die Tübingische, oder zähe, wie Pech, wie die Persische. Zuweilen zerfällt sie in Würfel, wie die Art, die man in Schweden unter losen Sandbänken, und an den Seiten und tiefern Stellen von Sümpfen findet, und Erdmark nennt. Roh hat fie keinen Geruch, aber wirft man sie ins Feuer, so giebt fie einen starken Geruch von sich, der bey den meisten nicht sehr angenehm, bey einigen weniger, wie z. B. bey den Geraischen und den Sibirischen von Gorodistsche am Ufer der Wolga, angenehm, und wie der Geruch des bren nenden Gummi anime ift. In einem starken Feuer fängt fie an zu glimmen, aber für sich allein bricht sie selten in Flammen aus. Sie läßt immer Asche nach sich, die bes ständig Eisentheilchen, und gemeiniglich Thonerde, selten Alaun und Kochsalz, aber öfters Kalkerde und Glimmer enthält, und in diesem Falle ohne Zusah im Feuer zu Glas schmelzt. Durch die Destillation erhält man immer Bergbl, das, wenn es sich auch nich: immer ganz übertreiben läßt, doch gemeiniglich den dritten Theil des Ganzen ausmacht; zuweilen enthält fie offenbar auch Vitriolsäure, die mit Wasser vermischt übergeht. In Sibirien trifft man öfters verwandelte Schalenthiere und Abdrücke von Fischen B63

DALS

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