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• Beilschmidt, s. Blankschmidt.

Beilwand, ein Gewebe, halb aus Wollen und halb aus Leinengarn, welches in Westphalen, besonders im Schaumburgischen, gemacht wird.

Bein, (Schuster) ist ein großes Bein von einem Pfer de oder Maulesel, welches gemeiniglich aus dem Vorder schenkel des Thiers genommen, und von den Schustern und Schuhflickern gebraucht wird, die Sohlen und einige andere Theile der Schuhe zu glätten. In die Höhle des Marks, welche am andern Ende offen, thun sie das Fett, "womit sie ihre Aalen bestreichen, damit sie desto leichter durch das dicke Leder gehen.

Beinarbeiter, eigentlich werden dadurch die Beindrechsler verstanden. Außer diesen giebt es auch Bildhauer und Schnitzer, die sonderlich im Beine künstlich ar beiten können, und diese nennt man alsdann auch so. Der Beschater in der Messerfabrik ist gleichfalls zuweilen ein Beinarbeiter, f. Beindrechsler. Jac.

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anfänglich sehr gelindem und nach und nach verstärktem Feuer geschehen, bis sie sowohl inwendig als auswendig weiß find, und alle Schwärze verloren haben. Der beste Weg ist, diese Arbeit in einem Ofen mit streichendem Flams menfeuer zu verrichten, welches langsam und stufenweise zu verstärken ist, bis die herausgenommenen Proben zeigen, daß alle Fertigkeit und feuerfangende Materie ver. zehrt sey, wobey man sich die auswendige Weiße nicht verführen lassen, sondern die dem Ansehn nach bis zur Weiße gebrannten Knochen aufschlagen muß, um zu sehen, ob sich inwendig noch schwarze Flecken zeigen, und weil die am Boden liegenden Knochen nicht so leicht ausgebrannt werden, wie die mittelsten und obersten, so sind solche uns ter währendem Brennen alle Viertelstunden, vermittelst einer Schaufel, umzuwenden. Hat man keinen Treib heerd oder andere Gelegenheit, diese Arbeit mit Flammenfeuer zu verrichten, so kann man einen Töpfer, oder Ziegelcfen dazu wählen, auf dessen Boden die Knochen nicht Beinasche, Beinmebl, zu den Rapellen zu berei hoch auf einander gehäuft, auch so weit, als thunlich, von ten. (Probierkunst.) Ehe die Knochen gebrannt wer der Feurung entfernt, sehr gut können gebrannt werden; den, sind sie vorher in reinem Wasser zu kochen, damit oder man ist genöthigt, solches in einem Kohlenfeuer zu die Knorpel, die leimichten und klebrichten Säfte, das thun, welches aber, wenn eine große Menge uöthig, eine Fett, die äußere Haut und der daran hängende Unrath langdaurende verdrüßliche Arbeit ist: denn wenn die Kohs davon komme; welches dadurch sehr erleichtert wird, wenn len gleich anfänglich zu frisch anbrennen, so verglasen sich diejenigen Knochen, welche mit Mark angefüllte Röhren die Knochen, und werden zu den Kapellen unbrauchbar; haben, vorher von einander geschlagen werden. Es ge dieses rührt von der saizigen Asche der Kohlen her, welche schiehet das Kochen am besten in einem küpfernen Kessel. die Knochen zum Verglasen sehr geneigt machet, und sich, Nachdem das Wasser eine gute Stunde mit den Knochen ehe die Fettigkeit aus den Knochen zerstreuet worden, an gesotten hat, wird solches ab und frisches darauf gegossen, selbige anhängt. Man muß sich auch in Ermangelung eis und dieses so oft wiederholt, bis sich keine Fetttropfen ner guten Gelegenheit gefallen lassen, das Brennen vermehr auf dem Wasser zeigen. Hierauf werden die Knochen schiedenemale, und zwar jedesmal mit verstärktem Feuer von allen Knorpel und Häutchen gesäubert, solche nochmals zu wiederholen. Die abgekühlten Knochen sind Stück vor mit hinzugethanem ungelöschtem, alle noch übrige Fettig Stück zu zerbrechen. Alle diejenigen, so im Bruche eine feit wegnehmenden Kalke ausgesotten, mit reinem Wasser Schwarze zeigen, sind noch nicht gehörig ausgebrannt, etlichemal woht abgeschwenkt; so find selbige zum Brens und also zurück zu werfen, fie können jedoch beym felgen nen oder Kalciniren zubereitet. Man kann sich diese ver den Brennen wieder mit eingesetzt werden: sind sie im drüßliche Arbeit sehr erleichtern, wenn die Knochen von Bruche glatt und glasigt, gleich einem zerbrochenen Porden Papiermühlen genommen werden, woselbst sie in gros cellan, so haben sie zu viel Feuer gehabt, oder eine verFer Menge zu haben sind, nachdem sie von den Papiere glasende Materie an sich gezogen, und sind zu den Kapet machern gebraucht worden, dem Papiere den Leim zu gelen ganz unbrauchbar. Wer dieses aus dem Ansehn zu ben: weil nun die meiste Fettigkeit und der Leim schon beurtheilen nicht geübt ist, darf nur über einige Knochen herausgekocht ist, so erfordern selbige kaum halbe Zeit und mit einem naß gemachten Finger herstreichen; ziehet der Arbeit zur völligen Reinigung: dabey hat man sich aber Knochen die Nässe gleich in fich, als ein Schwamm, fo vor denen zu húten, die schon weggeworfen, eine Zeit lang ist er gut; bleibt aber die Nässe darauf stehen, so ist er zu im Kothe und Auskehrig gelegen haben; deren schwammis feste, und bis zur angehenden Verglasung gebrannt, es ge Theile mit Unrath erfüllt sind, und davon nicht wieder sey durch übermäßige Hiße, oder fremde hinzugekommene gehörig zu reinigen stehen, daher verglasen sie sich gerne Materie, wiewohl das erste im Flammenfener nicht leicht durch die angezogene Bleyglötte, und weit daraus eine geschieht. Wenn man einige auf solche Weise probirte Jahe Schlacke entsteht, verstopft solche die Zwischenräume Knochen im frischen Bruche genau betrachtet, hat man diese des lockern Gefäßes, verhindert den fernern Durchgang Probe nicht mehr nöthig. Etwas von außen an den Knoder Glotte und die Kapellen werden unbrauchbar; es ist chen sich zeigende, rothe, blaue oder grünliche Flecken hins also sicherer, die Knochen unmittelbar nach dem Gebrau dern nichts; wo aber Glastropfen oder verschlackte Matedhe derselben auf den Papiermihlen zu dieser Absicht in rie sich angehängt hat, muß selche entweder abgeschabt Verwahrung zu nehmen, und zum Gebrauch an einen rei oder der Knochen weggeworfen werden. Dieser Fall ers nen Ort zu legen. Die Kalcination dieser vorher wohl ge eignet sich nur, wenn das Brennen in allzu starkem Kohtrockneten Knochen muß in offenen und lang anhaltenden, lenfeuer geschehen ist. Das Kleinmachen der Knochen

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läßt sich am leichtesten und hesten, nachdem solche vorher în einem eisernen Mörsel gröblich zerstoßen worden, auf einer Koffeemühle verrichten, wobey nicht so leicht zu be forgen, daß eine schädliche Materie dazu komme, als bey dem Reiben und Durchsieben. Insbesondere hat man fich vor den serpentinsteinernen Reibschalen zu hüten, wovon sich vieles abreibt, mit Beinasche vermengt, und die Kapellen oft ganz unbrauchbar macht. Mit einer sol shen Kaffeemühle, welche sich vermittelst einer Schraube nach Erfordern weiter und enger stellen läßt, kann in eis "ner Stunde mit aller Sicherheit mehr ausgericheet werden, als auf andere Weise in einem ganzen Tage. Die also klein gemahlene Beinasche, schüttet man in ein veines und räumliches Gefäße, welches zuvor sorgfältig mit Wasser ausgeschwenkt seyn muß, damit nicht das geringste von Sand und andern Unrath darinnen bleibe, und wozu sich * ein küpferner Kessel am besten schickt; gießt sodann laulicht Wasser darauf, rührt solches mit der Asche wohl um, nimmt den sich oben aufsehenden Schaum mit einem Haar fiebe weg, hellet das mit der Beinasche aufgerührte Was fer gemächlich, damit nichts grobes mit übergehe, ohnge. fähr bis zur Hälfte in einem andern reinen Kessel ab, läßt beydes einige Tage an einem reinen und nicht staubichten Orte stehen, damit sich sowohl die grube als zarte Beinasche seht; gießt sodann das Wasser langsam ab, läßt die Beinasche in gelinder Wärme langsam trocknen, und verwahrt jede Sorte in bedeckten Gefäßen bis zum fernern Gebrauch.

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Beinbruch, eine Art versteinerten Holzes von der schwarzen Pappel.

Beinbruch, f. Knochenstein...
Beinbruchstein, s. Knochenstein.

Beinfeile (Wundarzt) f. Schabeifen. Beingewächse der Rothe, (Roßhändler) f. Kothe. Beinling, (Beutler) so nennt derselbe die halben Hosen.

Beinmehl, f. Beinasche.

Beinschrauben, s. Spanische Stiefeln. Jac. "Beinstein, s. Knochenstein.

of Beinwell. f. Knochenstein.

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Beist, Beust, nennt man in Niedersachsen das Rind.

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Beitze auf Achat, f. Schwarze Beiße auf Achat. Jac. Beiten des

effings, f. Messing beihen. Jac.

Beitzende Kraft, s. Aeßkraft. Beite (maftic.) sum Pinsel. (Kattundrucker.) Ein Pfund Pfeifenthou, eine Kanne Wasser, 12 Unzen Alaun, 15 Unzen blauen Vitriol. Man bringt alle feste Materien zu Pulver, und läßt alles zusammen kochen. Benn die Formel fertig ist, so wird ein Pfund arabisches Gummi zugesetzt.

Bekenntniß Recognitionsschein, heißt eine Schrift, durch welche man zugestehet, daß man jemanden etwas zu bezahlen oder zu thun schuldig, oder auch wegen einer gewissen Sache, die einem von dem andern zu treuen und

sichern Händen übergeben worden, verbunden sey. · Also sagt man z. E. ich habe ihm 10000 Thaler anvertrauet, ohne ein Bekenntniß von ihm zu haben; oder ich habe ihm wegen der Wechselbriefe, die er mir unter die Hände gegeben, mein Bekenntniß zugestellet. Jedoch kann ein solch Bekenntniß auch nur mündlich, desgleichen bey ent stehenden Streitigkeiten gerichtlich oder außergerichtlich ge schehen. Wie denn auch sogar einige behaupten wollen, daß nicht allein ein außergerichtliches, sondern auch ein in Abwesenheit des Gegentheils geschehenes Bekenntniß bey Kaufleuten, obwohl nicht den Rechten nach, sondern nur von Billigkeit wegen, zum Beweise in der streitigen Sache dienen könne. Sonft ist hierbey noch zu gedenken, daß, absonderlich in Wechselsachen, wenn der Schuldner den von ihm ausgestellten und eigenhändig unterschriebe nen Wechselbrief nicht recognofciren will, noch auch, zu mal bey verlohrnen Wechselbriefen, der Schuld nicht ge ständig, noch sonst gehörig überwiesen ist, alsdann die schleunige Execution nach der sonst gewöhnlichen Strenge des Wechselrechts wider ihn nicht verhängt werden kann, sondern deshalben ordentliche Klage erhoben und förmlich processiret werden muß.

Beckertorf, Ziegeltorf, f. Torf.

Berödern, heißt, eine Angel mit dem Köder versehen.

Beladen, Beladung, Charger, Chargement, heißt bey dem Seewesen ein Schiff mit Gütern und Wag. -ren anfüllen, welche für die Verter dienlich sind, wo dies selben wieder ausgeladen und verkauft werden sollen. Und

var wird dieses Wort von der völligen Ladung und Gerathschaft eines Schiffes sowohl, als auch von den Waas ren, die es auf hat, allein gebraucht. Sonst aber bedient man sich dieses Worts auch manchmal mit einem besondern Zusage, wenn man die unterschiedene Art und Weise der Beladung selbst anzeigen will. Also heißt z. E. ein Schiff stückweise, oder nach dem Zentner, oder nach der Tonne beladen, franz. Charger un Vaiffeau en cueillette, Charger au Quintal, oder Charger au Tonneau, wenn man unterschiedliche Waaren von unterschiedlichen Particuliers zusammen nimmt, die völlige Ladung eines Schiffes zu bekommen. Hingegen heißt ein Schiff nach Art einer Scheuer beladen, franz. Charger en Grenier, wenn man unten auf den Boden des Schiffes Waaren in Klumpen oder Haufen, als z. E. Salz, Bley und dergl. zusammen und über einander legt, welche sich gar wohl erhalten ton‹ nen, ohne in Fâsser oder Ballen eingeschlagen zu werden. Derjenige aber, welcher ein Schiff beladet, oder dem die Waaren, womit ein Schiff beladen ist, zugehören, heißt ein Befrachter, franz. Affreteur oder Chargeur.

Beladen, Charger, heißt auch so viel, als beschwe ren, belästigen oder überhäufen, und wird in diesem Ver stande bey dem Kaufhandel in mancherley Bedeutung ges braucht. Also saget man z. E.: man müsse sich nicht mit Waaren, die nicht gut zu vertreiben, oder außer der Mode sind, noch auch mit allzu vielen beladen, wenn man anzeigen will, daß man entweder gar keine solche Waaren,

oder

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ober ihrer doch nicht allzu viel in feinem Magazin oder La ben haben musse. Fast in gleichem Verstande saget man auch bisweilen von einem oder dem andern Kaufmanne, daß er sich mit allzuviel Affairen oder Geschäften belade, daß er über die Maaßen mit Schulden beladen sey u. f. w. Belagern. Die erste Belagerung in Europa kömmt im Thebanischen Kriege um 262 vor, und der Ort, wel her belagert wurde, war Theben.

Belegte Flasche, s. Flasche. Belegung einer Flasche, f. Flasche. Belehnung, so wird in den Bergwerken derjenige Schein aus dem Bergbuche genannt, welcher in sich ent hält, was der Lehnsträger genuchet, und sich zumuthen und bestätigen lassen.

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Beichnungs Bestätigungsbuch, (Bergb.) ist, in welches alles dasjenige eingetragen wird, womit der Bergmeister einen Muther beliehen, nämlich, alle Mu thungen und Belohnungen; was vor Zechen, Fundgru ben, Gange und Maasen, ingl. Stolln Poá - Wäsch Kohl Schmidt- und Hüttenstädte, Aufschlagwasser und dergl. verliehen werden.

Belelacs, find feidene Zeuge, die auf Taffetart in Bengala gemacht werden. Ihr Ellenmaaß hält 40 Cobers in die Lange, und gegen 2 Cobers in die Breite, wenn man den Cober zu 17 pariser Zoll rechnet.

Belesmes, Canevas, eine Art grober hanfener Leis nen, die in der Provinz Perche in Frankreich gewebt were den. Man braucht sie besonders zu Strohsäcken.

Beleuchten, (Maler) die Lichter in einem Gemälde austheilen, ausbreiten, einrichten. Um ein Gemälde. wohl zu beleuchten, ist ein Licht allein hinlänglich; es dür fen niemals zwey gleich starke Hauptlichter seyn, weil, wenn verschiedene Parthien gleich stark beleuchtet sind, die Harmonie des Helldunkeln unterbrochen wird.

Beliebe der Herr zu bezahlen an Herrn Sempro gium, oder Commissarien, oder Ordre; eine Clausel, wodurch angezeiget wird, daß es dem Präsentanten eines Wechsels, nämlich dem Sempronius, frey stehe, entwe der das Geld auf den Wechselbrief selbst zu erheben; oder fein Recht an einem andern zu überlassen. Welches les tere er auch befugt, wenn gleich das Wort Ordre oder Commissarien in Wechselbriefen nicht enthalten: Es sey denn an den Orten, wo die Wechselgesetze zu der Macht, den Wechsel zu verhandeln, das Wort: Ordre oder Com miß erfordern, da alsdenn solches Wort dem Wechsel zu ́inseriren ist.

Belilli, eine indianische Lattwerge, die manchmal in Bambusröhren nach Europa gebracht wird.

Bellande, (Schiffbau) ist eine nordische Art Schiffe, so unten her platt und eben, gleich einem Hea mit Mast und Seegel ausgerüstet sind.

Belle de uit. Liquor zu verfertigen. (Destillat.) 3u sechs Kannen rechnet man zwo Limonen oder 30 Tro pfen Quintessenz von dieser Frucht, eine Muskatennuß, eine halbe Unze Angelike, eben so viel Zuckerwurzel. Stößt die Gesame und Muskatennuß, und destillirt diese Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Materien mit vier Kannen Brandtwein und einem Nosel
Wasser. Dieser Liquor wird purpurviolet gefärbt (f. d.).
Zum Sirop nehmet so viel weniger Waffer, als ihr zur
Farbe braucht, und nehmet außerdem noch ein halb Pfund
Cassonade, um den Filtrirsack zu trånken,
Belledin, f. Beledin. Jac.
Bellochis, f. Oculus Belii.

Belvedere, (Gartenkunst, Baukunft) ist ein italienis
sches Wort, und wird von solchen Oertern gebraucht, wo
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man sehr weit sehen, und angenehme Gegenden entdecken
kann. Daher bekommen viele Luftschlösser und hohe Gars
tenhäuser diesen Namen.

Belvedere, eine Art roher neapolitanischer Seibe, die insonderheit nach Lyon ausgeführt wird. Man verar beitet sie da zu Dauphinen und Grisetten. Auch heißt man Belveder die Seide, die über Livorno zum Handel. kommt.

Belzamire, ein franz. Zeug mit leinenem Grunde und seidenen Blumen, so besonders zu Rouen verfertigt wird. Bemallen, (Schiffbau) heißt ein Mall auf einem Stück Holz vorreißen oder vorzeichnen, daß es dem Mall gemäß bearbeitet werden kann.

Bemastetes Schiff, (Schiffsbau) f. Schiff, bema ftetes. Jac.

Benachrichtigungsbrief, (Handlung) s. Advis. brief. Jac.

Benarbung, (Gärtnercy, Straßenbau) heißt dasa `jenige so mit Gras bewachsen.

Benageln, (Tuncher) heißt diejenige Wand, welche übertäncht werden soll, vorher mit Rohr oder dergl, übers legen.

Benares, eine Art Silberstoff, die die Franzosen aus Ostindien bringen.

Benda, ein bey den Negern übliches Gewicht, hält 1193,58 colln. Eschen oder 1334 holl. As. Es wird in 2 Benda offa, 4 Egebba, 8 Piso oder Eusanno einges theilt.

Beneficium, bedeutet überhaupt so viel, als Vortheil, Profit. Dieses Wort ist unter Kaufleuten, Wechslern und Negocianten stark im Gebrauche. Man sagt; ein Kaufs mann habe ein ansehnliches Beneficium von einem Kaufe oder Verkaufe einer Partey Baaren, welchen er geschloss sen; wenn er nåmlich viel daran gewonnen hat. Wenn gesagt wird: ein Wechsler übermache Geld von einem Plahe zum andern mit Beneficio; so muß dieses also verstan den werden, daß er, anstatt etwas dagegen zu verlangen, Profit gebe. Es ist ein Beneficium von so und so viel pro Cent dabey, wenn man Wechselbriefe von Paris auf Antwerpen zieht. Wenn der Wechsel al pari ist: so ist weder Beneficium noch Verlust dabey. Ein Beneficium bes Ellenmaaßes nennt man den Profit, den man an Aus messung der Zeuge, Leinwande u. f. f. hat. Es giebt ges wisse Oerter, allwo, ob gleich die Elle der pariser gleich ist, man doch ein großes Beneficium am Ellenmaaß findet. Zn Rouen giebt man 24 Ellen Leinwand anstatt 20; daß A a

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Benne, ist an einigen Orten in Frankreich ein Korn maak.

Benzoeblumen, wesentliches Benzoefalz. Ha fargie. Man pulverifirt ein Pfund gutes Benzocharz, und kocht dasselbe nebst drey Unzen reinem firem Pflanzenlaugensalze, und einer hinlänglichen Menge Wasser aus, o verbindet sich das Laugensalz mit alle dem Benzoesalze, welches dieses Harz enthält. Man kann das Benzocharz noch, zum zweytenmale ohne hinzugesetztes Laugensalz aus kochen, und dann das sämmtliche Dekoct, bis auf ein Maaß oder auch noch etwas weniger, einkochen. Zu dieser angefochten Flüßigkeit, die das Benzoesalz mit Laugensalz verbunden enthält, tröpfelt man mun, bis zur vollkomme na Sáttigung, mit Wasser verdünnte Vitriolsäure, wel he sich mit dem zur Auskochung gebrauchten Laugensalze Hhrer nähern Verwandschaft wegen verbindet, wodurch Benn das vorher mit dem Laugensalze verbunden gewesene Benzoefalz als eine ins gelblichte schielende käsigte Mates rie abgeschieden wird. Nach gänzlicher Sättigung und Abscheidung des Benzoefalzes schüttet man alles auf ein

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Filtrum aus weißem Löschpapier. Das Benzcefalz wird auf dem Filtro zurückbleiben, und um es von allen etwa noch darau klebenden Saiztheilchen zu befreyen, übergießt man es noch einigemal mit Wasser. Nachdem alle Feuch's tigkeit abgelaufen, nimmt man das Benzeefalz behutsam von den Filtro ab, thut es in ein Zuckerglas, übergießt es ohngefähr mit einem halben Nösei Wasser, und läßt es im Sandbade aufkochen, wodurch sich alles bis auf et was wenige harzigte Theile auflost. Man filtrit hierauf die noch heiße Auflösung in ein sauberes gläsernes øder Steinernes Gefäß, alsdenn werden, so wie die Flüßigkeit nach und nach erkaltet, die schönsten filberfarbenen Ben zoeblumen anschießen. Nach gänzlicher Erkaltung raucht man die noch übrige Flußigkeit ferner im Sandbade ab, um auch das noch darin aufgelöst befindliche Benzoefalz in Krystallen zu verwandeln. Durch diese Behandlung giebt ein Pfund des besten Benzveharzes gemeiniglich sechs's zehen bis siebzehen Drachmen gereinigte Benzerblumen.

Benzoin, Benzoe, Asand, oder wohlriechender Afand, Alfa dulcis, Benzoe, Benium, Benzoinum, ein köstliches wohlriechendes Gummi, welches von einem Lorbeerbaum aus Indien, und zwar das beste aus Siam und Malacca, das schlechtere aus Sumatra und Java kommt. Es ist ein trockner, glänzender, harzigter Saft von balfamischen Geschmack und angenehmsüßlichen Ges ruch. Das beste ist, welches auswendig etwas roth, in wendig aber weiß gesprengt, wenn es zerbrechen wird, durchchtig scheint, und im Wasser zergeht. Man berel tet deren ein kosttares Del, braucht es unter das Râucherpulver, weil es dem Weihrauche gleich kommt. giebt noch eine Sorte, so auch stinkender Asand genannt wird, dessen spezifische Schwere 1,327 ift. Der Baum, der den wohlriechenden Asand giebt, heißt Benzoe Croton.

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Benzoefalmiak, eine Verbindung der Benzeesäure mit flüchtigem Laugensalze; ist federattig, schmelzt an der Luft, und ist im Wasser leicht aufzulösen.

Benzoessure. Die Verwandtschaften desselben stehen in folgender Ordnung: Auf dem noffen Wege: Kalferde; Schwererde; Bittererde; Pflanzen- Minerals flüchtiges Alkali; Thonerde; Zink; Eisen; Braunstein;` Kebald; Nickel; Bley; Zinn; Kupfer, Wismuth; Spießglas; Arsenik; Quecksilber; Silber; Gold; Plas tina; Wasser; Beingeist; Brennbares. Auf dem troc. nen Wege: Kalk Schwer- und Bittererde; Pflanzens und Mineralaltali; metallische Kalke; flüchtiges Alkalk und Thonerde.

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Beplankung des Schiffs, ). Hautplanken.

Bequemlichkeit des Gebäudes, (Baukunst) ist eine solche Einrichtung desselben, wodurch der Gebrauchh_volls kommner wird. Hieben ist auf folgende Stücke zu sehen: Auf die Gestalt des Ganzen; die Eintheilung; die Verbindung der Zimmer; das Licht; der Gebrauch des Feuers und des Wassers, und die Abführung der Unsauberkeit.

Berampaat, eine Gattung ostindischer baumwollner Zeuge, die insonderheit von der holländischen Korzagnie

von Surata nach Europa gebracht werben. Sie sind theils weiß, theils bunt gestreift. Die Stücke halten vier bis fünf und zwanzig Ellen in die Lange, und ein und drey Achtel in die Breite. Sie gelten bey den Auctionen acht bis zehn Gulden holländisch Bankgeld.

Beraumen am Fuße der Röste beym Unterharz, nach dem solche 14 Tage gestanden, und sich obenauf der Schwe fel zeigt, an jeder Seite das Erz, etwa 1 Fuß breit wegs nehmen, damit die Luft unten durchziehen, uno der Schwefel fich desto besser in den oben gemachten Gruben

sammlen kann.

untere Gährung gereiniget, so füllet man ihn in Bouteile len, gießt etwas reines Baumôl oben darauf, bindet das Glas zu, und hebt es an einem kühlen Orte auf. Berbice, Cacaoteig, f. Chocolade.

Bercheroct, ist ein Gewicht, dessen man sich zu Ardhangel und in allen Ländern des russischen Reichs bedient, womit die schweren und großen Waaren gewogen werden, als die Potasche u. s. w. Der Bercheroct wiegt 400 russ fiche Pfund, welche ohngefähr 328 Pariser Pfunde Berchtoldsgadener Waaren, find allerley von Holz gedrechselte und geschnißte Puppen, Spielzeug und Waa ren, so um Berchtoldsgaden im Salzburgischen verfertigt, und faft in ganz Europa abgesetzt werden; auch geht viel davon nach beyden Indien."

geben.

Berechnen, Berechnung, heißt eigentlich nichts ans ders, als Rechnung ablegen, oder eine Rechnung schließen, und wird sowohl von Personen gesagt, die 26- und Gegenrechnung mit einander haben, als auch von solchen, die über eines andern Güter und Gelder zu disponiren haben.

Berberis, Berberis vulgaris Linn. Dieser halbe Strauch der deutschen Wälder gehört zum Laubholz. Der ganze Strauch dient zu Hecken, doch verliert man dabey größtentheils die Früchte; weil Sträucher mehrere Fruch te bringen, wenn sie einzeln, als ju mehrern bey einander sie stehen. Die mittlere gelbe Rinde vom Stamme, und bes sonders von der Wurzel, in Lauge gebeizt, färbt schön gelb. Das Dekokt der Rinde färbt wellenes Gespinnst in wenigen Stunden. Das reife Holz dienet den Tisch lern zur eingelegten Arbeit, den Schustern zu Schuhpflo, cken, auch zur Feurung. Die jungen Blätter können in der Küche wie Sauerrampf genutzt werden. Der ausge preßte Saft giebt, mit Alaun verseht, eine hochrothe Far be und schöne tothe Dinte, und ohne diesen Zusah kann er die Stelle des Zitronensafts vertreten. Man fullt ihn in Flaschen, gießt ein wenig frisches Baumol darüber, und behält ihn wohl verschlossen im Keller zum Gebrauch auf. Bo man diese Beeren im Ueberfluffe hat, stößt man sie, läßt sie gåhren, und macht Branntwein daraus. Wegen ihres fäuerlichen, kühlenden Saftes stedet man fie bald ganz in Zucker ein, bald nur den ausgepreßten Saft, mit oder ohne Zusuß von Zucker. Die Beeren. werden auch von einigem Wilde geaset. Die Wurzel ist äftig, groß, aber schwach, gelber Farbe, bittern Ge schmacks, kriecht oben in guter, lockerer Erde weit um her. Der Starum ist gerade, s bis 7, auch 10 Fuß hoch, mit vielen stachelichten Zweigen umgeben, die Stacheln stehen am Fuße der Blattstiele, bald einzeln, bald zu breyen beysammen. Die Rinde am Stamme und an den Zweigen ist glatt, aschfarbig, unter dem Oberhäutchen gelb, im Alter runzlicht und rißig. Das Holz ist lichts gelb, im mittlern Alter gegen die Mitte zu roth, braun, schön geflammt, überhaupt fein, aber spröde. In der gelben Lauge der Wurzel färben die Nürnberger ihre Holz und Drechslerwaare, welche dann mit Lack überzogen wird. Die spezifische Schwere des Berberisholzes ist 0,856.

Berberisbeermus. Man nimmt 4 Pfund Berbe risbeersaft, Pfund weißen Zucker, und kocht es in eis nem irrdenen Gefässe, unter fleißigem Umrühren, bis zur Honigdicke ein.

Berberisbeersaft. Man zerquetscht die Beere mit einer hölzernen Keule in einem steinernen Mörser, stellt fie einige Tage in den Keller, preßt sodann den Saft aus, stellt diesen wieder in den Keller. Hat er sich durch die

Berechnung einer Uhr, die eine vorgeschriebene Anzahl Streiche in einer Stunde thut, Man divis dirt die vorgeschriebene Zahl mit 2, so weiß man wie viel Steigradszähne, in der ganzen Zeit einer Stunde, die Spindel passeren. Nun entschließt man sich, wieviel Zähne das Steigerad erhalten soll. Mit dieser angenom menen Zahl dividit man die eben gefundene, so fiehet man, wie oft das Steigerad in einer Stunde herum lau fen muß. Diese Umlaufe zuwege zu bringen, fucht man die andern Rader und Getriebe. 3. E. Eine Uhr foll Sekunden vibriren, das heißt: der Perpendikel soll in ets ner Stunde 3600 Streiche machen, 1800 Steigerad Zähne müssen also die Spindel passiren: giebt man nun dem Steigerad 30 Zähne, so muß es 1890 60mal in einer Stunde umlaufen. Will man nun 2 Råder gebraus then, um dem Steigerade diese Umläufe zu geben, so bieten sich die Zahlen 8 und 74 ais Faktoren an. Multipli cirt man diese nun, wenn man Sechsergetriebe machen will, mit 6, so werden die Råder 48 und 45.

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Berechnung einer Uhr ordentlich aufzuschreiben, Foigendes Gegebene foll aufgeschrieben werden: Das Schneckenrad von 48 Zähnen macht einen Umlauf, und greift in ein am Minutenrade befestigtes Getriebe von 121 Stäben, welches also 4 Umläufe macht. Das Minutenrad von 60 Zähnen greift in ein am Mittelrade befestigtes Getriebe von 6 Ståben, und da es dasselbe durch ei nen einzigen Umlauf 10mal herumtreibet: so schaffet es durch seine 4 Umlaufe demselben 40. Das Mittelrad von 48 Zähnen greift in ein am Kronrade befestigtes Getrie be; und da es demselben durch einen einzigen Umlauf acht Umgånge giebt, so bringt es durch seine 40 Umlaufe daffelbe 320mal herum. Das Kronrad von 45 Zähnen greife in das am Steigerade befindliche Getriebe von 6 Ståben, und da es dasselbe durch einen einzigen Umlauf 74mal Xa a

berum

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