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Batterie, electrische, f. electrische Batterie.
Batterie en Chapelet, B. Croifées.
Batteries en roügage, sind diejenigen, so gebraucht
werden, des Feindes Stücke unbrauchbar zu machen.
Batteries enterrées ruinantes, a faire Brecke,
Brechbatterien, f. Breschbatterie. Jac.

Batterien in den Seftungen, (Kriegskunst.). So heißen alle diejenigen Linien, hinter deren Brustwehren Kanonen, theils zur Vertheidigung anderer Wälle und Gräben, theils gegen die feindlichen Batterien, um diese zu ruiniren, oder zum Stillschweigen zu bringen, aufgeführt werden, und zwar heißen sie in dem legten Falle Gegenbatterien, franz. Contrebatteries,

Batterieplanken, f. Batteriedielen.

jenem Falle hindern sie das Vorrücken der Truppen, in diesem aber beschädigen fie dieselben vielfältig. Weit besser ist es, von seiner Artillerie, vier nach Umständen gleiche oder ungleiche Abtheilungen zu machen, eine auf den rech ten, die andere auf den linken Flügel, die dritte in die Mitte zu stellen, und die vierte zur Reserve zurück zu bes halten. Durch die lehte kann überall, wo es nöthig ist, Verstärkung und Unterstüßung weit geschwinder geleistet werden, als wenn man das Geschütz von einem Flügel holen, und auf den andern führen muß. Durch die drey ersten kann dem Feind überall, wo es die Absichten des commandirenden Generals erfordern, zugesprochen werden. Aus eben diesem Grunde trachtet man den Feind nicht. sos wohl en Front, wo ihm, wofern er nicht in tiefen Colon nen auf uns rückt, die Kugeln nur wenig schaden, son. Batterie, schwimmende. Diese bestehen aus einer dern schief von der Seite, wo die Kugeln einen langen Reihe an einander gefügter Schiffboden, über welche ein Weg durch seine Glieder streichen, und, wo möglich, Gerüste gebauet wird, worauf man Kanonen pflanzet. Freußweise zu beschießen. Hat man nun für die Batterien Diese gab der französische Ingenieurobriste d'Arkon jim solche Plätze ausgesucht, aus welchen sie beständig auf die Jahr 1782. bey der Belagerung von Gibraltar an. Man feindlichen Truppen feuern können, obgleich die Unsrigen erwartete furchtbare Wirkungen von ihnen, der tapfere mit ihnen im Gefecht begriffen sind, und sie am rechten Gouverneur von Gibraltar, General Elliot, vereitelte Orte dergestalt aus der Reserve verstärket, daß unsre gan aber diese Erwartungen dadurch, daß er die Batterien in ze Artillerie beschäftigt und kein Stück müßig ist, so kann Brand schoß. Daß man bey den Alten schon einige Spus die gute Wirkung nicht fehlen. Damit aber nicht diese ren davon antreffe, hat Hr. Director Eckhard in Eisenach von dem Feinde, der sie, es koste was es wolle, zu ver- in einigen Gelegenheitsschriften von 1783. und 1784. ge.. 'treiben oder gar wegzunehmen suchen wird, vereitelt wer zeigt. Die erste Spur fand sich beym Julius Cäsar vom de, muß sie nicht nur durch einige Grenadiercompagnien, bürgerlichen Kriege 1 B. 25 Cap. Casar ließ nämlich wie auch durch ganze Bataillons unterstüht, sondern auch den Hafen zu Brundis dadurch sperren, daß er nach dem der Zugang zu ihr durch andere Batterien wohl bestrichen festen Lande zi, da, wo der Hafen am engsten war, auf werden. Endlich muß man nicht durch ein zu früh anges beyden Seiten Damme aufwerfen ließ. Diesen ges fangenes, dem noch zu weit entfernten Feinde keinen Scha- gen über, an die äußersten Spißen des Hafens, stellte er den zufügendes, und überhaupt durch kein unnüßes Feuer an einander gefügte Flösfen von 30 Fuß ins Gevierte, die seine Munition verschwenden, und sich darüber in die verer an den 4 Ecken mit Ankern befestigte. Jede Flösse brüßliche Nothwendigkeit sehen, gerade zu der Zeit auf zuhören, wenn man mit dem größten Nachdrucke wirken Fonnte und sollte; hingegen so lange aushalten, als es in Ansehung des zudringenden Feindes immer möglich ist. Denn nun ist der rechte Augenblick da, wo die Kartätschen die größte Verwüstung anrichten. Wird man auch gewungen, das Geschütz zu verlassen, so nimmt man die Pferde, die Proßwagen, das Ladezeug u. f. w. mit, da gegen rücken die Truppen vor, nehmen dem Feinde die verlassenen Kanonen wieder ab, die Artilleristen und das Zugehör finden sich bey denselben wieder ein, und ihr Gebrauch fängt von neuen an.

Batterie cheurtriere, f. B. a revers. Jac. Batteries Croifées oder en Chapelet. Dieses sind die jenigen, die so angelegt sind, daß die davon gethanen

Schüsse kreuzweis gehen.

Batterie d'enfilade, sind diejenigen, welche eine Linie dër Långe nach bedecken und beschießen.

Batteriedielen oder Planken, find geschnittene Pfos ften oder starke Breter 12 bis 18 Fuß lang. Sie werden zur Bettung der Kanonen angewandt, und auf die Bat: teriebalken befestiget.

hatte an der Vorderseite und zu beyden Seiten eine Brustwehre und oben ein Obdach. Die vierte Flösse hatte alles mal einen zwey Stockwerk hohen Thurm, und auf den Thürmen befanden sich bey den Alten gewöhnlich Soldas ten und Maschinen zum Werfen der Steine und großer Pfeile. Eine andere Spur der schwimmenden Batterien fand der Hr. Direct. Eckhard bey dem Ammius Marcellinus B. 21. 12. Die Armee des Kaisers Julianus ließ, um Aquileja zu erobern, auf dem Flusse Natison Schiffe an eins ander fügen und hölzerne Thürme darauf bauen, welche aber der Feind verbrannte.

Battu, geschlagen, angeschlagen, (Tanzkunst) nennen die Tauzmeister eine Art der Bewegung der Füße, deren sie verschiedene zählen, als: battu deflus, battu à coté, battu fur le coup du pié, angeschlagen vorn, hinten, zur Seite und vorne über den Fuß.

Bay auf Quergången anstellen, eine bergmannis sche Redensart, wenn einer Fundgruben oder Maaßen, auf Quergången aufgenommen, am Tage oder in der Teus fe, eines altern und zuvor verliehenen Ganges gestreckt, der soll jedes Theil seines Feldes, so der Gang im hangen den oder liegenden augenscheinlich, und die Vierung durch den áltern abgebauet it, absonderlich bauen, oder gewar

ten

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tén, daß das verlegene Theil auf erfolgtes Freyimachen; andern verlieben werde.

Bauch, (Schifffahrt) ist das breiteste Theil des Schif ses außen auswärts, welches allezeit am Steuerbort und Backborte des großen Mastes geschiehet. Ist auch der Ort, wo der längste Querbalken gelegt wird, der dem Schiffe seine Breite giebt....

Bauchbettchen, Bauchkißchen, ist ein nicht allzu großes, mit weichen Flaumen zuweilen Schwanenfedern ausgestopftes, mit einem feinen Ueberzüge versehenes Bet te, das zärtliche Personen wohl des Tages, bey rauhem Wetter auf der Brust zu tragen pflegen; insgemein aber it man gewohnt, den kleinen Kindern dergleichen des Nachts vorzubinden.

Bauchbettzüchlein, Bauchkiffenzüge, heißt der Heberzug des nur benannten Bettchens. Es wird dieser entweder aus Damast, Nesseltuche, weißen oder bunten Cotton, oder auch nur aus seiner weißer Leinewand zu bereitet.

Bauchdenungen, (Schifffahrt) E Weegers. Bauchdielen, (Schiffbau) s. Weegers.... Bauchgatter, Balkone mit einem Bauche, heißen diejenigen, deren Untertheil als eine Krümmung oder Runs bung hervorsteht.

Bauerbäufer die von Holz erbauet, und mit Sier gelsteinen oder Lehm ausgesetzt werden, heißen fol che nach gemeiner Weise von Bauholze erbauete Häuser, in welchen die zwischen den Holzbalken vorhandenen leeren Zwischenräume entweder mit eingestakten Stakholze, auch wohl überdies noch mit dazwischen eingeflochtenen Fisger ten oder Stakästen versehen, und dann sowohl an der aus wendigen als inwendigen Seite mit Strohlehmen beklel bet, oder, anstatt dieser Ausrüstung von Holz und Stroh lehmen, die gedachten Zwischenräume bloß mit lehmenen gebrannten oder ungebrannten Steinen ausgemauert, uns also mit dieser Ausfüllung der Zwischenräume die Wände an und in den Häusern gemacht werden.

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Bauerisches Werk, (Baukunft) f. Rustika. Jac. 7
Bauernkaffard, f. Dorfkaffard. Jac.

Bauerplötze, wurden ehemals die kurzen krummen Säbel genennet, deren sich die Bauern im Bauernkriege bedient, und daher den Namen, wie auch von den Pla !ßen, Plazmachen, treiben, verjagen, empfangen haben follen. Die schwäbischen Bauern sollen fie fonderlich ge braucht haben. Daher sie auch schwäbische Bråyer sind genannt worden.

Bauchgürtel, (Wundarzt). Gürtel. Bauchkißchen, s. Bauchbettchen. Bauchliffenzüche, s. Bauchbettzüchlein. Bauchnath, (Wundarzt) . Wundennath. Bauchfact, f. Floßofen. Jac. Bauchseil, (Landwirthsch.) L. Bauch. Jac. Bauchstücke, (Schiffbau) s. Lieger. Bauchwehe, heißt das Bier in Grimme. Bauderour, eine Art gemahlter ostindischer Schnupfs tücher, welche die Franzosen nach Europa bringen. - Bauen, einen Markt, einen Jahrmarkt bauen, d. i. benselben beziehen, eine Bude darauf bauen und Waaren fell haben.

Bauerflöthenbaß, ist eine Art Register und Pfeifen in Orgelwerken, wozu sich sonderlich die Rohrflöthen von einem Fußtone schicken; den sie gar eigentlich gehen, als ob einer mit dem Munde pfeifet, daher auch bey uns, son verlich wenn man den Choral im Pedal führen will, gar viel darauf gehalten wird. Die Italiener aber verachten alle solche kleine Maßstimmen, von 2 oder 1 Fuß, weil fte als lauter Octaven lauten.

Bauergroschen; eine alte deutsche Münze des 1sten Jahrhunderts. Es waren Silbergroschen.

Bauerbamen, (Fischer) f. Senkgarn. Jac.

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Bauerhasen, ein Gebackenes, welches sonderlich in Freyberg und in Meißen gebacken wird. Es ist von vor treflichem Geschmack, wird beym Aquavittrinken in Scheibe chen geschnitten, gegessen, und aus Hausbackenbrodteige in Gestalt einer Stelle oder länglichten Brodtes gebacken, morein Citronat, Eleine Rosinen und allerhand gutes Ge. würze gethan werden,

Technologisches Wörterbuch V. Theil

1

Baugericht, (Baukunst) (. Bauamt. Jac. Baubols, (Forstwesen) so heißen diejenigen einschäf tigen Bäume unter den Laub und Nadelholzarten, wels che in ihrem natürlichen Zustande gewöhnlich die ansehne lichste Höhe und Stärke erreichen, und dabey einen ganz geraden, nicht spannrückigen, sondern glatten Wuchs ha. ben. Man kann fie unter harte und weiche eintheilen. Ihr Wuchs ist indessen nicht immer von der Beschaffenes heit, daß eine jede Bauholzart sich zu langen und starken Bauholz ausbilden und schicken sollte, fie erscheinen alszi dann unter der Gestalt des Baumholzes, sowohl als Nug⭑ Werk und Brennholzbäume. In Ansehung der Dauerim Baue find dergleichen Holzarten sehr verschieden, und daher die eine weit schäßbarer als die andere. In den deutschen Forsten haben wir folgendes Bauhois: a) Laub 1) artes: die Traubeneiche, Quercus robur, holz. die Stieleiche, Quercus foemina, die rauhe Uime, Vimus fativa, die glatte Ulme, Vimus compeftris, die Esche, Fraxis mus excelfior, die Mastbuche, Fagus fylvatica, die Gla fer, Petula Alnus. 2) Weiche: die Silberpappel, Pos pulus alba, die Zitterpappel, Pop. tremula, bie Pappel; Populus nigra, die weiße Weide, Salix alba. Diefe fing sämmtlich nur Sommergrún. 6) Vom Nadel- oder Tangelholze haben wir: Sommergrün und hart den Lerz chenbaum, Pinus larix. An immer grimen: bart, die Kiefer, Pinus fylveftris; weich: die Weißtänne, Pinus Abies, du Roy, die Fichte, Pinus Picea, du Roy. Das Bauholz ist verschieden dick, breit und lang, und hat das her, und von seiner Bestimmung verschiedene Namen eve halten. Von der Bestimmung des Holzes, und von der Größe und Beschaffenheit des Gebäudes hängt die Dicke Breite und Länge ab. Die Mannichfaltigkeit der Ban hölzer ist also zu groß, als daß man bestimmte Maaße von demselben angeben könnte. Das Bauhol, wird theils

rund

rund gelaffen, theils vierkantig bearbeitet, das auf zweyers ley Art, durch Aft oder Säge, geschehen kann. Nach den approbirten Holztapen giebt es in Königl. Preuß. Lane den folgende Sorten : 1) Stark Bauholz, 46 Fuß lang, in dieser Länge oben 12 Zoll im Durchmesser stark; wobey auf die untere Stammstårte nicht reflektiret wird. 2) Mits sela Baubolz, 36 bis 40 Fuß lang, 8 bis 9 Zoll stark. 4) Bobiståmme, 30 Fuß lang, s bis 6 Zoll stark. 4) Lactstämme, 24 bis 30 Fuß lang, 3 Zoll stark. Im Baue werden ferner angewendet: Sageblöcke, von 24 Fuß lang, 13 bis 15 Zoll stark, von welchen, wie von allen vorstehenden Sorten, die Zöpfe oder Gipfel beson Bers genuget werden müßen.) Rinofchalige oder Schwammbäume, Kiefern, welche entweder anbrü chig oder krumm find, und der Stärke nach zwischen stark and Mittelbauholz zu rechnen, und in ihrer ganzen Länge nerabfolget werden.

s. Baubols gegen Sprünge zu verwahren. f. Ei chenbauholzHIS

Bauholz (feine Stärke). Die Stärke des Bauhols zes ober die Last, welche ein Bauholz, nach seiner ver fchiedenen Lage in einem Gebäude, zu tragen im Stande ist, erforschte Hr. Parent in Paris auf folgende Art: er befestigte verschiedene rechtwintlichte Parallelepipeda, (d. i. in sechs Seiten eingeschlossene Körper, wovon die zwey gegen überstehenden Seiten einander gleich find) von eiches nem und tannenem Holze mit einem Ende oder auch mit beyden Enden in der Wand. Im ersten Fall, wenn ein Ende frey hieng, gab er ihm an der Ecke ein Gewicht zu tragen; waren aber beyde Enden in der Wand befestiget: fo hieng er das Gewicht unter der Mitte auf. Hierauf bemerkte er genau die Zeit, wenn ein jedes Holz zerbrach, und schloß daraus auf die Starke, welche einem jeden Holze nach seiner befondern Lage zukam. Im Jahr 1707. machte er seine Erfahrungen der Akademie der Wissen= haften in Paris bekannt. Baukunst.

die Tyrier und Sidonier, welche lehtete es darin fo weit
brachten, daß Salomo fogar einen Theil der Arbeiter zum
Tempelbau aus Sidon kommen ließ. Unter den Griechen
erreichte diese Kunst, deren Erfindung man daselbst einer
Minerva zuschrieb, noch mehr Vollkommenheit, welches
unter andern auch die Säulenordnungen beweisen. Von
den Griechen kam sie zu den Römern, wo sie unter dem
Kaiser August den höchsten Gipfel erreichte. Nach seinem
Tode sant sie wieder, man gieng von den Regeln und
Schönheiten der Alten ab, und der gothische Geschmack
gewann allmählig in der Baukunst die Oberhand. Erst
im 15ten Jahrhundert erhob sie sich wieder aus ihren.
Trümmern. Die Beranlassung dazu gab, daß man sichs
vorgeseht hatte, einen schönern Tempel zu bauen, als Cons
ftantin dem heil. Petrus hatte bauen lassen. Ein gewis
fer Bruneteschi gab sich daher zu Anfang des funfzehenten
Jahrhunderts die Mühe, auf den Trümmern der alten
Gebäude mit dem Maaßstabe in der Hand umher zu ges
hen, und die Regeln wieder zu entdecken, wodurch die
Gebäude der Alten so viel Schönheit erhalten hatten,
Ihm folgten Alberti, Serlio, Palladio, Michael Ange
lo, Vignola, und so wurde die Baukunst wieder herge
stellt. Der König von Frankreich, Franz 1. berief einige
dieser Künstler in seine Staaten, wodurch die Bankunft
daselbst so viel gewann, daß sie unter Ludwig XIV. durch
die beyden Mansards, Perrault, Franz Blondel und le
Nôtre den höchten Gipfel der Vollkommenheit erreichte.

Bauleute, sind diejenigen, die an einem Bau unter der Direction eines Bauherrn, oder Baumeisters arbei ten, und 1) Handwerker, welche entweder Werkmeister, oder Nebenhandwerker, Gesellen oder Jungen find. 2) Handlanger und gemeine Handwerker, als Mörteltreter, Sandsieber, Tüncher, Zuträger, Fuhrleute, Pfuhltre ter; f. a. Bauhandwerke. Jac.

Baum. Dieses Wort ist bey den Webern sehr ge bräuchlich; denn sie haben vielerley Bäume, als den Brustbaum, den Garnbaum, den Gewebebaum, den Schleifbaum, den Stückbaum, den Tuch oder Streck baum, den Ueberlegebaum, den Wendelbaum.

Baumachar, f. Baumchalcedon.

Unter den verschiedenen Arten der Baukunft wurde die bürgerliche oder die Wissenschaft, ein Gebäude so anzugeben und auszuführen, daß es den AbFichten des Bauherrn in allem gemäß ist, zuerst bearbeitet, Baumachat durch Runft zu machen. Man zeichnet weil die Noth die Menschen gar bald dazu zwang, sich durch Wohnungen widet die Ungemächlichkeit der Witte die Zeichnung, die man haben will, mit einer Feder, die man ring zu schützen. Ihr Anfang war sehr gering, aber die in Silberauflösung gefeuchtet hat, mehr als einmal, und trock Noth vervollkommnete diese Kunst bald. Das älteste net sie immer wieder ab, so wird sie bräunlicht, und wenn Denkmal derselben, dessen die Geschichte gedenkt, ist die man das Aufstreichen und das Trocknen oft wiederholt, Arche des Noah. Am ersten thaten sich die Babylonier röthlicht, oder man mischt unter die Silberauflösung den in dieser Kunst hervor, welche schon feste Wohnungen, vierten Theil Ruß und rothen Weinstein, so bekommt die Palläste und Tempel baueten; fast eben so frühzeitig wur: Malerey eine lichtbraune oder graubraune Zeichnung. be sie auch von den Egyptiern getrieben. Auch unter den Will man die Malerey schwärzlicht oder violet haben, so Ifraeliten gab es frühzeitig geschickte Baumeister, unter welchen besonders Bezaleel und Ahaliab, die zu Mosis Zeis ten lebten, und um 2454. n. E. d. B. die Stiftshütte und die Bundeslade baueten; gerühmt werden. Um das Jahr 2973. fieng Salomo den Bau des Tempels zu Je rufalem an, der in sieben Jahren vollendet wurde. Die Phonizier ergaben fich dieser Kunst ebenfalls, besonders

mischt man den vierten Theil Federalaun unter die Silbers auflösungs soll sie lichtbraun seyn, so nimmt man die Golds auflösungs soll sie weißlicht und undurchsichtig seyn, so wählet man die Auflösung des Wismuths; und will man sie braun haben, so mengt man Quecksilber und Golds auflösung unter einander, oder nimmt eine Auflösung des Arsenits im rauchenden Salpetergeiste. Allein dieser Ber

trug

trug verräth sich leicht, wenn man diefe Steine ins Feuer bringt, da verliert sich bey den gekunstelten alle Malevey) bey den natürlichen bleibt aber die Zeichnung; oder auch mit Scheidewasser streicht man etwas davon mit einer Fe der auf den gefünftelten Achat, und läßt ihn zehn bis zwölf Stunden an einem feuchten und naffen Orte liegen, so verliert er seine Maleren, bekommt sie aber doch wieder, wenn er einige Tage lang in die Sonne gelegt wird. Baum beschneiden, (Gärtner) s. Beschneiden. Jac. Baumblåtter und Obstarten zu feeletiren. Man hånge die Blätter än Faden senkrecht in ein Glas mit Basser, so daß keins das andere berühret. Zu diesem Entzwecke stecke man ihre Stengel durch die Löcher eines Kartenblattes. Wenn nun die Blätter oder Früchte so weich geworden sind, daß sich die grüne Haut mit einem zarten Tuche wegwischen läßt, so erblickt man das Ader gerippe des Blattes, dieses klebt man auf weißes Pa pier zu einer Saminlung botanischer Skelette. Das Wasser wird täglich erneuert.

Baumchalcedon, Baumachat, Dendrachat, Den dritenachat, Moccaftein, Mockhaftein, Cillites, Catopaftus. Man findet ihn in den Morgenländern, bey Constantinopel, in Schlesien bey Landshut, in Zweybris den bey Uzerbach, auch in Island. Er hat auf weißem oder hornfarbigem, meistens durchsichtigem Grunde fchöne, schwarze, braune, gelbe oder grüne, felten, (und nur bey einigen wenigen morgenländischen Arten) rothe Zeichnungen, welche Bäumchen, Mooße oder Blätter vom Erdepheu vorstellen, und von einem eisenschüßigen Safte herkommen, der in den Stein gedrungen ist. Er verhält sich im Feuer und gegen den Stahl, wie Onyx, und seine eigenthümliche Schwere verhält sich zur Schwere des Wassers, wie 2616 oder 2611; 1000. Er wird so hoch geschäßt, wie Onyx, geschliffen, und zu feiner Waare verarbeitet. Allein eben wegen dieses hohen Preises wird er häufig nachgemacht. Siehe Baumachat durch Runst zu machen.

Baume aus Blättern zu erziehen. Diese Kunst wurde von Johann Friedrich Heinrich, geb. zu Stutt gard 1647, geft. in Augsburg 1726, von ohngefähr er funden. Er dachte dieser Sache weiter nach, und zog in der Folge viele Stämme aus blossen Blättern. Man nimmt nämlich ein Geschirr mit rein gefiebter guter Gar tenerde, steckt die Blätter mit den Stielen so weit hinein, daß der dritte Theil des Blattes mit Erde bedeckt ist, und hängt ein Geschirr mit Wasser oben darüber, damit das Baner allmählig auf das untere Gefäß herab tröpfelt, so fängt das Blatt an zu treiben.'

Baum einsenken, sagen die Gärtner, wenn ein Baum untenher nach der Erde ungeschickte und krumme Zweige bat, daß man folche, vermittelst des Einsenkens, von dem alten Stamm separirt, und zu einem neuen Baum er alehet,

Bäume låften; (Gärtner) f. Lüften. Jac. Bäumen, wenn von den Leinwebern die Werfte ge scheret, und zusammengebracht ist, so wird eine Stärke

von Roggenmehl oder Leim gemacht, die Werft dadurch gezogen, und über dem Ofen wieder getrocknet, darauf aber sofort über dem Würkstuhl gebäumet, das ist, es wird auf den Würkstuhl jedweder Faden durch ein sonder liches Ringelchen, und zween Fåden allemal durch ein Ried oder Rohr gezogen, hinten aber auf den Garnbaum ge. wickelt und gerellet.

Baumens Ardometer. Dieses gründet sich auf zween feste Punkte. Sie soll den Grad der Rektifikation geis stiger Liquoren und die specifische Schwere derselben zu gleich anzeigen: da aber, wie Brisson, Mem. de l'ac d. Paris 1769 zeiget, beym Weingeist die Rektifikation dem Grade der specifischen Schwere nicht proportionel ist, so kann beydes zugleich nicht mit einerley Werkzeuge gemessen werden. Uebrigens senkt Baume das Ardome. ter zuerst in eine Mischung von 9 Theilen Wasser und 1 Th. trocken Kochsalz, und dann in reines Wasser, bemerke den Punkt des Einsenkens mit o und 10, theilt den Zwis fchenraum in 10 gleiche Theile, und trägt solche Grade bis so auf die übrigen Theile des Stiels fort. Es erhält auf diese Art eine Stale mit gleichen Theilen, welche nie gleiche Unterschiede der Dichtigkeiten anzeigen.

Baumförmig, dendritisch, åstig, (Bergbau) heißt ein Mineral, wenn sich ein anderes dergestalt in demsel ben vertheilt, daß aus einem dicken Stengel, bald unter geraden, bald unter schiefen Winkeln, in verschiedene schwächere vertheilt, die gleichsam Aeste vorstellen, und welche wiederum mit kleinen Zweigen versehen sind.

Baumfrüchte, (Gärtner) so werden alle diejenigen Früchte genannt, welche auf wilden oder zahmen Baus men wachsen, und entweder abgenommen werden, oder von selbst abfallen; und theils den Menschen zur Nahrung theils dem Viehe zum Futter dienen.

Baumgarten, Obftgarten, (Gärtner.) In einem folchen Garten werden nur Bäume erzogen und gepflanzt, und zwar Obst- oder Fruchtbäume; als: Aepfel Birneni Quitten Kirschbäume c. Wenn die Bäume denjeni gen Grad von der Größe, durch Wachsthum in der Pflanz oder Baumschule erhalten haben, daß man sie ausgraben und versehen kann; und man sie in einem Obste garten anbringen, und durch diese einen solchen anlegen will, so muß man auf die Lage des Ortes bedacht seyn, ob sie einem solchen Zweck angemessen sey; ob die Erde, dar ein die Baume gesekt werden, von guter Art sey. Ber? den diese wichtige Stücke aus den Augen geseht, so wird natürlicher Weise der Zweck verfehlt werden. In kiesta ten Boden, behaupten einige, z. E. Richart, werden die Bäume kaum 18 bis 20 Jahr alt. Man muß auch une tersuchen, ob die Aepfel oder Birnenbaume beffer taus gen: denn oft kommt die eine, oft die andre Art besser fort. Man soll-keinen jungen Obstbaum an einen Ort pflanzen lassen, wo ein alter Baum gestanden. In dies sem Fall, daß man ihn dahin seßt, wird er nach und nach moosigt und verdirbt: denn die Wurzeln des alten Bau mes haben die Erde völlig ausgesogen. Daher wird ein Baum auf einem solchen Plaz erst nach 20-30 Jahren y 2

wieder

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wieder gut fortkommen können, wann die Erde gut and geruhet hat. Oder man müßte ein tiefes Loch machen, und die Erde desselben mit guter frischer Erde wohl vers mengen. Wer einen ganz neuen Obstgarten, in dem noch keine Baume gestanden haben, anlegen will, muß die Abtheilungen so einrichten, daß ein jeder Baum 18 20 Schuh weit von dem andern gepflanzet werde, und zwar so, daß erstlich ein Apfel hernach ein Birnbaum, u.f.f. wechselsweise zu stehen kommt, denn die Aepfele bäume wurzeln nicht gar tief, aber hingegen die Birns bäume. Man darf kein Steinobst darunter mengen; denn diese wehmen den andern Obstbäumen die Nahrung. Man muß trachten, die Bäume in ordentlicher gerader Linie zu sehen, die Löcher muß man vorher, nachdem die Bäume viel oder wenig Wurzel fassen, machen, je größer das Loch ist, desto besser ist es; dadurch wird die Erde so locker ge macht, daß denn die Wurzeln desto besser durchdringen. In das Loch thut man unten verfaulten Kühmist, doch nicht zuviel, 4-5 Zoll hoch Erde, die man mit den Füßen eintritt; der junge. Baum soll nicht tiefer in der Erde stes hen, als vorher, welches man an der noch antlebenden Erde sehen kann. Man muß sich bey dem Zufüllen der Löcher in Acht nehmen, daß man die Erde allgemach auf die Wurzeln zuscharre, damit sie zwischen denselben hinein fallen kann, welches man durch die Bewegung des Stam mes erhalten kann. Sind die Wurzeln völlig mit Erde bedeckt, so nehme man wieder verfaulten Kühmist, und lege ihu ordentlich in dem Loche herum, aufs höchste 1 bis 23oll tief, er muß weder an den Stamm noch an die Wurzeln zu liegen kommen. Endlich füllet man das Loch völlig zu, ebnet sie ab, und tritt die Erde mit den Füßen fest auf einander. Man muß die Bäume, wenn sie jung find, allemal so sehen, daß jede Seite sich wieder da hin tehre, wo sie vorher gestanden. Jeder Baum muß an eine gerade Stange mit Weiden angebunden werden, aber nicht zu fest, um nicht den Umlauf des Saftes zu hem mens und man muß dabey die kleinen jungen noch grü nen Zweige schonen.

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Baumbols. (Forstw.) Da dieses Holz einschäftig ist, so gehört es eigentlich zur Gattung des Bauholzes; da aber bey der möglichsten Forstbenutzung alles auf die mögliche hohe Stärke und Güte des Holzes ankommt, so unterscheiden sich die insbesondere natürlich am höchsten wachsenden Bauhölzer von den übrigen natürlichèn Baumhölzern: a) deren reine Schäfte gewöhnlich nicht über 30 Fuß Höhe, und in solcher nur eine mit der untern unvers hältnißmäßig, schwächere Zopfdicke haben. Um so beträcht licher wird der Unterschied gegen die folgenden, nach den verschiedenen Holzarten, unter welchen man noch unter diese Abtheilung b) die Bäume von geringem Wuchse, nur bis 18 Fuß Schaftlänge; und endlich c) Bäume nur bis 10 Fuß Schaftlänge zählen muß. Sie sind insges sammt zu manchen Nut Werk und Brennholze diens lich, und die größern ersehen im Nothfall gar oft den Mangel an eigentlichen Bauhölzern. In deutschen Forsten kommen folgende vor: A. der ersten Größe, derer Schaft bis auf 30 Fuß hoch. a) Harte: der Hornbaum, Carpinus betulus, der Ahorn, Acer pfeudo-platanus, der Spißahorn, Acer platanoides, die Birke, Betula alba, die weiße Eller, Betula ainus incana. b) Weiche; die rauchblättrige Sommerlinde, Tilia europaea, die glattblättrige Winterlinde, Tilia cordata, die Kastanie, Fagus caftanea, B. Baumbolz der zweyten Größe, der Schaft bis auf 18 Fuß hoch. a) Harte: der Elzbeerbau:n, Grataegus torminalis, der Holzbirnbaum, Pyrus pyrafter, der Holzapfelbaum, Pyrus malus fylveftris, der Vogelbeerbaum, Sorbus aucuparia, der Mehlbaum, Crataegus Aria, der kleine deutsche Ahorn, Acer campestre. b) Weiche: die Mandelweide, Salix amygda lina, die Knackweide, Salix fragilis, die gelbe Bandweis de, Salix vitellina. C. Baumholz der dritten Größe, der Schaft bis auf 10 Fuß. a) Hatte: der Traubentirschenbaum, Prunus Padus, der Sauerkitschenbaum, Pru hus Cerafus, der Korneelkirschenbaum, Prunus mascula, der Mispelbaum, Mefpilus germanica. b) Weiche: die Saalweide, Salix caprea, Die" Lorbeerweide, Salix pentandra, die rothe Bandweide, Salix purpurea. Von Immergrünen haben wir; B. Baumholz der zwey. ten Größe; der Eibenbaum, Taxus baccata C. Baum holz der dritten Größe: die Hülfe, Ilex aquifolium. Von Nadelholz fehlt A und B, und wir haben nur blos für C: der Wachholder, luniperus communis, so jur harten Art gehörig.

Baumgebrechen, Baumkrankheiten, so nennen die Gärtner diejenigen Schäden oder Mängel, welche einen Baum anfallen, und diese ereignen sich nicht allein an der Wurzel, fonderir auch an dem Stamm und Westen des Baumes. An der Wurzel ereignen sich diese Gebre. chen, wenn sie zu feucht oder zu trecken, auch wenn der Grund zu dürre und unkräftig, oder zu geil und fett ist, und bey diesem Zufall werden die Blätter des Baumes vor der Zeit gelb, welches von einigen die Gelbsucht der Bäume genannt wird. Dieser Schaden wird am besten auf folgende Art cutiet: wenn man nämlich die geile und fette Erde mit dûrrer und geringerer untermengt; wåre aber die Wurzel von Würmern oder anderm Ungeziefer) angegriffen, so kann man selbige durch laugasche, Urin und gepülverten Schwefel vertreiben. Der Stamm und die Aeste fint folgenden Gebrechen unterworfen, als: Fau te, Schwindsucht, Brand, Aussat, Grind, Reudigkeit, Schurf, Wurm und Krebs.

Baumbolzreviere, (Bewirthschaftung der). Unter Baumholzrevieren werden solche verstanden, in welchen sowohl das Laub- als Nadelholz vom Saamen an bis zu seiner Vollkommenheit über gehalten, und in solcher erst genuket wird. Bey der Benutzung kömmt es darauf an: den verhältnißmäßigen Theil des Ganzen, wegen des Nachhaltens und einer immerfort währenden Nuhung, jährlich nur zu hauen. 2) Den natürlichen Aufschlag und Auflug beym Hiebe zu begünstigen; und 3) die künstliche Holzkultur nicht zu versäumen. Alles diefes fehet vors aus, daß man die Vollkommenheit jeder Holzart, so weit

folche

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