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Band, (Softratis) (Barbier) mit diesem Namen werden 2 gewisse Bandagen beleget, die eine ist die Ban. dage des Kinnes, die andere ist die gemeine Binde der Brust, und wird folgendergestalt angelegt: Es wer: den nämlich zwey Binden zwey queer Finger breit, derge ftalt über die Schultern geleget, daß die Köpfe gleich und gerade über die Brust und Rücken herunter hängen, oder fie gehen kreuzweis, von einer Seite zur andern; alsdann wickelt man eine andere Binde mit Hobeltouren über diese herabhängende Enden entweder hinauf- oder herunter wärts über die Brust, und zwar so lange, bis der schad hafte Ort genug bedeckt ist, hernach steckt man eine jede Ums wickelung mit Stecknadeln an die herabhängenden Binden. Band, (Böttcher) heißt so viel, als Reifen, die um bas Faß geleget werden. Es wird dieses Wort auch ges nommen von den Orten, wo es in einander läuft und befestiget wird. Also haben sie 1) das Jungenband, wo das Ende des Reifs inwendig kömmt; 2) das Spund. band; 3) das kleine Band; 4) das Schnauzenband am auswendigen Ende; s. auch Jac.

Band, (Buchdrucker) ein Eisen mit zwey Gewinden, worin der Deckel gehet, deren zweye sind, und am Karn angemacht seyn müssen.

Band von Schweinsleder, (Buchbinder) siehe Schweinsleder. Jac.

Band, Vrangen vom Spiegel, (Schiffbau) diesen Namen haben die großen krummen, hinten und vorne am Schiffe herum befindlichen Balken, welche zur Befestis gung des Vorder- und Hintertheils dienen.

Band, (Wasserkünfte) s. Schiene. Jac.
Bandachat, s. Bandkiesel.
Bandage, f. Binde. Jac.

Bandage des Rinnes, (Chirurg.) s.Band (Softratis). Bandage, Fafcia, Binde, Gebånde, (Barbier) ist ein aus Leinwand oder anderer Materie gemachter Band, so dazu dienet, ein Glied damit zu umwickeln. Bey den Bandagen hat man zu betrachten: 1) die Instrumente; 2) die Art und Weise wie sie angelegt werden und 3) den Nußen derselben. Die Instrumente sind ein langes und breites Band, welches gemeiniglich aus Leinwand gemacht wird. Von dieser ein gutes Band zu machen, wird er fordert: a) daß sie rein und sauber sey; b) muß die Lein wand nicht neu, sondern schon gebraucht seyn; c) muß sie weder zu grob noch zu zart seyn; d) darf kein Saum oder Gralleiste daran seyn, auch so viel möglich keine Nath; e) muß sie nach gleichen Faden geschnitten seyn; f) ohne Farbe. Der Anfang und das Ende einer Binde heißen ihre Köpfe, den Körper aber nennt man das Mittel der felben. Die Binden selbst werden eingetheilt in einfache und zusammengesette.

Bandage. (Bruch des Metacarpi.) Diese wird gemacht mit einer Binde, welche auf einen Kopf gerollt ist, von 6 Ellen lang und zwey queer Finger breit. Nachdem man die Binde mit einer Zirtelumroickelung an der Hands wurzel feste gemacht, gehet man schief zwischen den Daus men und Zeigefinger durch, um den Metacarpum und

machet ein X. Man fährt fort diese Umwickelung zu machen, so lange als es nöthig zu seyn erachtet wird. Her nach legt man die Schindeln an, und machet sie mit der Binde, die man im Zirkel umwindet, feste, verbindet auch zugleich mit die über die Schiene ausgestreckten Finger; alsdann führet man die Binde zurück, macht krie chende Umwickelungen um den Vorderarm, und endiget die Bandage am Arm, oberhalb dem Ellenbogen. Bandage, Uniflent pour les Surcils. Fafcia Incarnativa vel Uniens ad vulnera Superciliorum, vereini gende Binde zu den Verwundungen der Augenbraus nen. Diese macht man aus einem Stücke Leinwand von drey Ellen lang und zwey queer Daumen breit, in zwey Köpfe, bis auf einen Rest einer Spanne lang, getheilet. Nicht weit von diesem Ende der Binde, woselbst die Incifur ist, oder in einem von beyden Köpfen, um die Gegend wo sie aufhören, nämlich nahe an den übrig gebliebenen und unzertrennten Theil der Binde, macht man ein Loch eines halben Fingers lang. Die Adplication wird also ins Werk gerichtet, nämlich man leget den breiten Theil der Binde an die Stirne, dergestalt, daß das Loch, welches sich in den einen Kopf befindet, die Lefzen der nach der Länge laufenden Wunde der Augenbraunen in sich bes greife und fasse. Sobald diese Bandage angeleget, bes merket man, daß der durchstochene Theil derselben, wenn er in etwas angezogen wird, die Wundlefzen an einander bringe und vereinige, damit eine gute und schleunige Con folidation ohne sonderbare Narbe zuwege gebracht werde. Nachdem erwähntermaaßen die Binde auf die Wunde geleget, führet man dessen Köpfe in Zirkel um das Haupt, und bedeckt die erste Tour. Nachgehends passieret man mit einem Kopf an einem Ohr bis zum andern über den Scheitel, damit die Zirkelumwicklungen und das ganze Verband feste und unverrückt liegen möge: die Binde ar retiret man mit einer Zirkeltour um die Stirne. Diese Bandage, wie schon erwähnet dienet, zu einer nach der Långe laufenden Wunde der Augenbraunen; so aber die Wunde schrag oder überzwerch gehet, tann man dieselbe nicht gebrauchen, sondern man muß sich an deren Statt einer schlechten Unissent - oder Incarnatifbinde bedienen, welche zirkelweise um die Stirne gelegt wird.

Banoage, wenn einer den Urin nicht halten kann. Subligaculum vel Bracherium pro incontinentia Vrinae. Dieses Band ist von einem Bruchbande nur darinnen unterschieden, daß überhalb deṁ Schild ein von biegsamen Siahi gemachtes Blech, vermöge eines Char niere, am Gürtel befestiget ist. Unten an diesem Blech ist ein Ball oder Kugel, welcher über die Compresse im Perinaeo adpliciret und mit der Schraube durch den mittelften Theil gemeldeten Blechs und Schildes gehend, anges drückt wird.

Bandage zur Verrenkung der großen Ellenbos genröhre. Diese macht man mit einer auf den Kopf gerollten Binde, welche 6 Ellen lang, und zwey queer Fins ger breit st. Die Form der Bandage ist diese: nachdem die Binde am untern Theil des Achselbeines zirkelweise ad

pliciret,

plicivet, um dieselbe zu bevestigen, führet man sie schief durch den Bug des Aimes zur großen Ellenbogenröhre, (Vina), beym Olecrano, passivet auf die andere Seite zurück nach oben, und macht in der Flexur ein X. Mit diesen brehelförmigen Führungen continuiret man einige mal, so langel bis die Vina bedecket: alsdann steiget man mit der Binde hinan, und macht um den ganzen Arin kriechende Umwicklungen. Die Binde, nachdem sie über der Schulter und Rücken schief geführet, arretiret man im Zirkel um die Brust.

Bandagen zu den untersten Kinnebacken. Dieses geschiehet mit gewissen Zäumen und Halftern.

Bandage zum Rehlschnitt. Diese macht man mit einer einfachen Binde, 1 Elle lang und 2 Zoll breit. Man leget die Binde im Genicke an, führet sie im Zir kel über die Röhre und Compresse zweymal um den Hals, und arretirt sie im Nacken oder Seite des Halfes. Es muß aber die Binde jedesmal, wenn sie über die Röhre geführet wird, durchstochen seyn, damit die Luft frey ein und ausgehen kann, und also die Respiration wohl von statten gebe. Diese Bandage dienet, die nach der Opera tion von Bronchotomie in Afperam Arteriam gesteckte Röhre, adplicirtes Pflaster und Compreffe fest zu halten. Bandage zur Verrenkung der Handwurzel Man nimmt eine auf einen Kopf gerollte Binde, die ungefähr 7 Ellen lang und zwey queer Finger breit ist, mit dieser macht man 3 oder 4 Zirkulairtouren über den verrenkten Theil, und passiret mit der Binde zwischen den Daumen und Zeigefinger durch die flache Hand über die vorige Tour in Gestalt eines X. Nachdem man solche Dolabras zu verschiedenenmalen gemacht, legt man an den Seiten der Handwurzel Schienen, welche man mit nöthigen Umwicklungen bedecket und feste macht, oder man unterläßt gänzlich, Schindeln zu adpliciren. In die Hand legt man einen Ball oder runden Körper von Lein wand, und beuget die Finger krumm, damit sie nicht mo gen bewegt werden; diese erhält man auch in ihrer Las ge, wenn man sie mit eben derselben Binde umwis delt, oder deutlicher, wenn man die geballte Hand ein wickelt. Endlich continuiret man mit Hobelgången um die Handwurzel, und steiger mit der Binde über den Els lenbogen weg zum Untertheil des Achselbeins, woselbst man fie arretiret.

Bandage. Uniffent ou l'Incarnatif, zusammenhei lende oder fügende Binde, Faleia incarnativa feu uniens. Ist eine auf zwey Köpfen gerollte Binde, ohngefähr drey bis vier Ellen la ig; und zwey queer Finger breit, in der Mitte mit einem Loche nach dem Lauf der Fåden versehn, dienet die Wundlefzen feite an einander zu bringen. Man legt die Binde zuerst an dem der Wunde gegen über gelegenen Theil, wenn nämlich die Wunde nach des Gliedes Länge gehet; soferne aber dieselbe überzwerch ist, wie am Arm oder Bein sich vielmals zu zutragen pfleget, so kann man diese Binde nicht adpliciven. Wenn ich nun die Wunde am Haupte befindet, z. E. auf den Scheitel uns nach der Länge der Pfeilnath oder schräg läuft, so leget man die

Binde schnurstracks an dem der Wunde gegen über gelegenen Orte an, nämlich, entweder am Untertheil des Hin terhaupts, oder unter das Kinn, nachdem die Blessur mehr Hinter- oder vorwärts ist, hernach führt man diesel be an beyden Seiten nach oben, bey oder über die Ohren weg, und steckt den einen Kopf der Binde durch die Oeff nung des andern, darauf ziehet man die an beyden Köpfen gefaßte Binde fest an die Wunde, und füget also die weit von einander stehende Lefzen an einander, vereiniget fie, und befördert die Zusammenheilung. Endlich führet man die beyden Köpfe von oben nach unten zu dem Genick, und von da wieder auf den Scheitel. Mit solchen Zirkels führungen continuiret man so lange, bis die Binde aufhōret, oder, nachdem die Binde einigemal im Zirkel umwuns den, um theils die Wunde zu bedecken, theils auch den Verband fester zu machen, führet man dieselbe zum Hins terhaupt, von da nach der Stirn, um welcher man fie ebenfalls mit Circulairtouren arretiret. Diese Bandage. läßt man drey bis vier Tage liegen, nachdem nimmt man sie behutsam und allmählich ab, ohne die geringste Bewegung, damit die Wundlefzen nicht wieder aus einander weichen. Sollte die Binde an der Wunde feste geklebet feyn, so befeuchtet und erweichet man sie mit warmem Wasser. Der Nußen und Gebrauch dieser Binde ist so groß, daß, sofern sie nicht adpliciret wird, die Wunde lange Zeit erfodert, ehe sie sich zur Heilung anschickt, ja es würde auch gar leichtlich eine häßliche Narbe zurück bleiben. Indem diese Bandage die Bundlefzen an einans der bringet und so vereiniget, so verhütet und hemmet dies selbe das heftige Verbluten, welches sonst schwerlich durch Styptica oder anhaltende Mittel zu stopfen seyn würde. Es befördert nicht nur diese Binde die Zusammenleimung und Heilung der Hauptwunden, sondern auch der Wunde, der äußerlichen Gliedmaßen, welche nach der Länge, (wie schon erinnert) laufen. Wie nicht weniger kann auch dies se Bandage mit guten Succeß zum Bruch der Kniescheibe, nach dessen Länge gehend, adhibiret werden, indem fie gar geschwinde die Vereinigung und Zusammenheilung z4wege zu bringen suchet.

Bandalabaster. Ein gestreifter, geaderter oder banta dirter Alabaster der Grafschafft Hohnstein.

Band der Brose, (Böttcher) ist der nächste Band an der Króse.

Band des Rumpfs, (Böttcher) ift derjenige, des dem Rumpf oder dem mittlern Theile eines Fasses am nächsten ist.

Banddrath von Meffing, kostet der Ztur. in Wien
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Bande, ist ein kleines Gewicht von ungefähr 2 Unzen welches man zum Goldsandwågen auf einigen Orten der Guineischen Küste braucht.

Bande, (Seefahit) heißt die Seite des Erdbodens, in Ansehung des Weltgürtels. Es heißt auch bisweilen

die Breite von einem feste. Lande, oder auch die Seit: ei- "Biswellen lassen ihnen die Schiffbauer, besonders im Hatnes Schiffes.

Bandelotten, Ohrgehän ve. Bånder, Jaume, Brides, (Bleharbeiter.) Es find vey, als länglichte Vierecke, gemachte eiserne Platten, die, als Halbringe, zusammen in der Mitte einen Ring ausmachen: fie sind dazu gemacht, um die Stelle der Lo thung zu beitreten. Sie drucken die Enden der Röhren zusammen, durch Schrauben und Schraubenmütter, wel che an den andern Ecken jedes Bandes find. Damit das Baffer nicht durchbringe, und um die Röhren, eine, gegen die andere, Besser ju preffen, thut man zwischen den Räns dern der Röhre einen ledernen Kranz. Man bedient sich der Zäume oder Bänder zu Röhren von einem dicken Durchmesser, und welche durch Lothverknüpfungen nicht zusammengefügt werden können.

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Binder, (Schmidt.) Dieses sind gebogene und ges krümmte Stücken flaches Eisen, die bey der Zimmerarbeit einige Stücken mit einander verbinden. Man giebt auch diesen Namen dünnen Stücken Eisen, welche Zierrathen mit einander verbinden, die man nicht mit Nieten zusammen machen will, und die besser Bunde genennet werden. Es giebt einfache Bunde, und welche, die mit Leisten ges zieret find, man nennet fie Bunde mit einem runden Stabe.

Bänder des Spiegels; f. Wrangen, (Schiffb.)
Bånderjaspis, f. Bandjaspis.

Bänder im Bug, Kropwrangen, Bruftbånder. (Schiffbau) sind starke außer dem Winkel gebogene Stü den Krummholz, die man auf verschiedene Höhen des Schiffes (ohngefähr wasserpaß) anbringt, so daß sie den Vorsteven und die Klishölzer oder Ohrstüßen rechtwink lich kreuzen. Sie werden genau gegen alle diese Stücken angepast, und durch Bolzen verbunden, die von außen herein durch die Hauptplanken, Klüshölzer und diese Bån der ganz durchreichen, auf welchen sie inwendig auf uns tergelegten Platten geklunken werden. Gewöhnlich legt man vier oder fünf dieser Bänder vom Kolschwinn bis zum untersten Verdeck, dessen Planken mit ihren vorde ren Enden auf dem obersten dieser Bånder ruhen. Sie erhalten die Namen von den Verdecken, unter denen sie liegen. 3. B. Band des ersten, zweyten zc. Verdecks. Zwischen dem ersten und zweyten Verdeck legt man einen dicht unter die Klufen, den andern ebenfalls dicht unter das ziveyte Verdeck, auf welchem dessen Deckplanken eben falls gegen Bord anlaufen. Noch einen legt man auf die Höhe der Untertrempel der zweyten Lage, auf welchem auch das Bugspriet ruhet. Auf Dreydeckern legt dieser Band auf der Höhe der Untertrempel der obersten_Lage. Die äußere Bugt dieser Bänder wird genau an der Stelle, an welcher der Band liegen soll, angepaßt, und dem Be lauf des Schiffes an dieser Stelle gemäß bemalet. Das Het Forint es denn, daß die Zacken der Kropwrängen sich immer weiter öffnen, je höher sie über dem Kiel liegen, und daß die untersten wie Pieckstücke gestaltet sind. Der innere Belauf dieser Bänder hat keine bestimmte Gestalt.

fe, die völlige Stärke, wie sie gewachsen sind. Es is begreiflich, daß diese Bänder eine um desto stärkere Ver bindung geben, je weiter sie im Schiff reichen, und nach dem sie über viel Jnhölzer her liegen. Mit einem Worte, es sind große Stücken Krummholz, die man ohnge fährstärker, und zweymal so lang macht, als die Knie der Verdecksbalken.

Bänder kerbeln nennt man die Arbeit, da das an eis nigen Stücken der Wasche und des Leinengerâths befinde liche Band, ehe man solches nach vollzogener Wäsche in in die Köthen leget, mit einem Messer glatt ausgestrichert, und an den Daumen über solches Messer ganz behende in schmale Fältchen geléget wird. Man hat hierzu auch ein besonderes ausgefalztes Instrument, dessen man sich zu gleich zu breiten Stücken, als die Zipfel an dem Nachts zeuge sind, bedienen kann.

Bånderlatz, (Puhmacherin) ist ein Laß, welcher mic Schleifen, Band oder geknüpften Maschen besetzt ist, und rom Frauenzimmer vor die Brust gesteckt wird.

Bändern, (Sattler) f. Aedern. Jac.

Banderoles, heißt man in Frankreich Pavillionetas mine, von verschiedener Breite, die zum Durchsieben des Mehls, zuin Filtriren flüßiger Sachen u. dergl. gebraucht werden. Man hat solcher von 5 bis 22 Zoll breit. Die Stücke halten 14 Stab, und die meisten werden in Au vergne gemacht.

Banderolle, (Kriegskunst) so wird das Fahnlein an der Pique, ingleichen die Patrulle an der Trompete ge nennet, auch heißt es der Wimpel auf den Schiffen. Båndersatz, (Feuerwerker) s. Säße. Jac. Bånderstein, F. Korallenachat..

Bånder um die Röhren, (Salzwerk) sind vow krausen Eisen gemacht, und krumm gebogen, werden hir und wieder um die Wärnröhren geleget, oder am Boden, oder Balken, oder wo es sonst nöthig, angenagelt, damit besagte Röhren nicht können verrückt oder aus einander ges nommen werden, weil die Stöße nicht zusammen genas gelt, sondern in einander geschoben sind.

Bånderzopf, s. Haarkopf.

Bandfreyes Klavier, 1. Bundfrey. Jac.

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Bandhaten, (Holzarbeiter, Tischler) ist eine eiserne Klaue mit Zahnen, so durch die Hobelbank geher, und sich mit dem Schlägel auf und niederschlagen läßt. Diese Klaue oder Haken dienet, flache Stücke zu halten und zu befestigen, derer flache Seite man bearbeiten und behobeln will. Die Bandhaken sind schon sehr alt. Auf einer Malerey im Herculanum fand man einen abgebildet, der ganz die ißige Gestalt hat.

Bandbauen, (Wimpfer) s. Abwipfeln.

Bandjaspis, Bånderjaspis, Dannemorakiesel, Genantstein. Sylex polyzonias Linn. Diese Art Jas spis enthält jederzeit mehrere Farben zugleich, als gelb lichgrau, offer und isabellgelb, berggrün und mordree roth, in meist geraden und nur selten Frummen oder kons zentrischen Schichten oder Streifen, zuweilen auch blos.

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in långlichen Flecken." :: Er bricht derh in ganzen Lagern. Inwendig ist er matt. Er ist von einem etwas unvoll kommunen, muschlichen Bruch, von unbestimmteckigen Bruchstücken, an den Kanten höchst wenig durchscheinend, hart, doch in einem geringeren Grade als der Quarz, nicht sonderlich schwer. Ein vorzüglich schöner Bandjaspis bricht in Sachen bey Guandstein, auf der Straffe von Chemniz nach Leipzig. Unter dieses Geschlecht gehören auch die französischen Mühlsteine aus Brione und der Normandie; sie sind inwendig voll Höhlungen von vers schiedener Größe, und haben eine verschiedene, bald weiße, bald blaulichte, bald rothe Farbe. Man gebraucht sie an den meisten Orten, in Frankreich zu Mühlsteinen. Bandkiefel, Bandachat, ein unreiner Duyr, mit abwechselnden hochgefärbten Bändern und Streifen, wels de gerade auslaufen. Er findet sich in Zweybrücken, eine Stunde von Baumholder, Bayern, Bayreuth, Böhmen, auch zinnoberrother, mit weißen, auch zuweilen schwarzen Streifen, bey Goldberg in Schlesien. Er nimanit eine sehr schöne Politur an.

Bandmarmor, (M. Zonatum) heißt der bandirte oder streifige Marmor, der viele parallele, meistens gera de, zuweilen krumme, bald starke, bald feinere Streifen und Bänder von andern Farben hat. Bandmible.

* Borborn erzählt, daß sie vor 1621, zu Leiden erfunden worden wäre. Im Jahr 1586. fah Anton Moller aus Danzig daselbst eine, die 4 bis 6 Gewebe verfertigte.

Bandnagel, (Nagelschmidt) eine Sorte Nagel, die in ganze und halbe eingetheilt werden. Nach der Gothaischen Nagelschmidtstare müssen, wenn 100 Pfund Eisen ju 4thlr. 20 gr. 8 pf. gerechnet werden, das 100 ganze Bandnagel 3 Pfund wiegen, und 10 gr. 3 pf. gelten. Halbe hingegen wiegt das 100 14 Pfund, und gelten sgr. 1 pf.

Bandnndeln. Dieses sind eine Art von Bändern, die wie lange platte Schnurbänder aussehen, welche manch mal gefaltet, auch an den Rändern verschiedentlich aus, geschnitten und bogicht gemacht werden. Der Teig und die Verfertigungsart dieser Nudeln ist die nämliche der Makronen und Fadennudeln.

Bandoler, eine Gattung rother Proveneeweine, wel the über Marseille ausgeführt werden.

Bandouilliere ist eine Art von Wehrgehänke, welches man über den Leib über die linke Achsel an der rechten Seite hänget. Die Reuter tragen ihre Carabiner und Stuhröhre darinnen; die Fußvölker brauchten es vor Zei sen, die lederne Futterale, die man Charges nennet, dar ein zu hängen.

Band treiben, Linen, (Böttcher) das heißt, auf

gegen welche dieselben liegen. In dieser Rücksicht könnte man die Baltweezer auch Schließstücke nennen, und einle se französische Schiffbauer benennen sie auch mit einem ähnlichen Namen. Andere aber geben diesen Namen eis nem Schließstück, welches sie unter die Baltweeger legen; da aber der nächste Weeger unter dem Balkreeger gewöhn lich nicht auf die Inhölzer eingeschnitten wird, so ist es eis gentlich ein blosser Weeger. S. a. Balkweeger. Banille, f. Vanille.

Bank. Von den bekanntesten europäischen Banken giebt følgendes Verzeichniß Nachricht. Die Altonaer Bank ist eine Giro- und Leihbank, und 1776, errichtet. Der Maaßstab der Bankvalute ist Silber zu 15 Mart 12 Gran, und Speciesthaler zu 94 Bankothl. die Mark fein. Die Amsterdamer Bank ist eine Girobank und 1609. errichtet. Der Maaßstab der Bankvalute ist Gold in Barren zu 340 Gulden, und Silber zu 23 Gulden, die feine Mark, wie auch vollwichtige ausländische Goldund Silbermünzen, zu bestimmten Werth. Die Berli ner Bank hat folgende Provinzialbanken unter sich, als zu Breslau, Colberg, Cleve, Elbingen, Emden, Frank furt, Königsberg, Magdeburg, Memel, Minden und Stettin. Sie ist 1765. errichtet, und besteht aus einer Giro Zettel Wechsel Disconto und Leibbank. Der Maaßstab der Bankvalute ist der preußische Friedrichsd'or u 5 thlr. oder 4 Bankomark, und 35 Friedrichsd'or auf eine feine Mark Goldes gerechnet. Die Bankzettel lauten auf Vorzeiger und sind von 4. bis 1000 thlr. Die Depofitenbank nimmt Capitalia zu 24 pro Cent Zinsen mit achttägiger Aufkündigung an. Alle Wechsel über 100 thlr. müssen durch die Bank bezahlet werden; fie discon tirt mit 3 pro Cent jährlich oder & pro Cent monatlich, und die Leihbank leihet auf gültige Papiere, Kostbarkeiten und edle Metalle zu s pro Cent. Die Coppenhagner Bank ist eine Giro Zettel Depofiten Wechsel Discon to und Leihbank und 1736. errichtet. Sie läßt durch ein Folium in ihren Büchern assigniren. Die Zettel laus ten am Inhaber und auf Sicht zahlbar, welches aber die Bank nicht mehr leisten kann. Sie find von 11000 thir; die Depositenbank verwahrt Gold, Silber oder baar Geld für per Mille; discontirt auf Wechsel und zahlba re Verschreibungen zu 4 pro Cent, die Leihbank aber leis het auf Metalle, Diamanten, Seiden- und Wollenzeuge, Leinwand und auf sichere Papiere zu 4 pro Cent, und gegen Sicherheit zu 2 pro Cent zu Wirthschafts- Bergs werts und Fabrikunternehmungen. Die Genueser Bank ist sehr alt, und eine Zettel- und Depositenbank. Die Hamburger Bank ist eine Giro Depositen und Leihbant, und die erste so in Deutschland 1619, errichtet worden. Der Maaßstab der Bantvalute ist der Bankor

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thn so lange schlagen, bis er an den Ort hingerückt ist, den thaler unser in Barren von 15 Loth 12 Gran fein

er um ein Faß einnehmen soll.

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Bandweber, f. Posamentier. Jac, Bandweezer oder Schließtücke unter den Balk weegern. (Schiffbau.) Schließstücke überhaupt nennt man dicke Bohlen, die man auf die Stücke einschneidet,

die Mark zu 27 Mart 10 Schil. beum Einlegen und 27
Mark 12 Schill. ocer 94 Bankothaler beym Empfang aus
der Bank, desgleichen Piasters, deren 8 auf eine Colly,
Mark von 14 Lth. fein gehen, zu 27 Mart 6 Schill.
Sie leihet auf edle Metalle zu 2 pro Cent Zinsen, und

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hat den Einkauf des Korn und Mehlhandels zum Besten des gemeinen Mannes und der Armen. Die Londner Bank ist eine Zettel und Difcontobank, und 1694. er richtet. Die Bankzettel lauten auf Sicht, und sind von 10- 1000 Pfund Sterl. Man hält dafür, daß dersel ben für mehr als 100 Millionen Pfund Sterl. rouliren, Die Bank discontirt zu s pro Cent, und handelt mit ro hen Gold und Silber. Die Madriter Bank ist eine Bettel, Aignations Disconto und Hofbank. Sie ist 1782, errichtet. Sie sell vor 150 Millionen Zettel im Umlauf haben. Sie disecntirt zu 4 pro Cent. Die Bank zu Teapolis ist eine Giro Depofiten und Leihbank. Alle Wechsel und Schuldzahlungen über 10 Dukaten am Werthe müssen bey Strafe der Ungültigkeit in einer der Banken abgeschrieben werden. Die Nürnberger Bank ist eine Sicobank und 1621, errichtet. Der Maaßstab der Banevalute sind ganze und halbe Reichsconventionsthaler. Wechsel und Affignationes von 10 Gulden und drüber, und Waarenposten von 200 Gulden und drüber, müssen durch sie bezahlt werden. Die Petersburger Bank, welche viele Comtoire im Reiche unter sich hat, ist eine Zettel- und Leihbank und 1769, errichtet. Die Bank Bettel find von 25-100 Rubel. Die Pariser Bank ist eine Zettel- und Discontobank, und 1776, errichtet. Die Banknoten sind von 200 — 1000 Livres, und mit ihrem Anfang sind 18 Millionen in Umlauf gekommen. Das jetzige Capital bestehet in 150 Millionen Livres und zwar in 50 Millionen, so vor die Discontocaffe rouliren, und 70 Millionen, so 1787. in den königlichen Schat devenis ret worden. Nach den neuesten französischen Staatsschrif ten sollen noch 240 Millionen in Umlauf gebracht werden, so daß der Etat der neuen Nationalbank aus 320 Millio nen bestehen wird. Sie handelt mit Gold und Silber, und giebt für die bey ihr deponirten Gelder Banknoten an Inhaber stets zahlbar. Sie discontirt zu 4 pro Cent in Friedenszeicen und 4 pro Cent in Kriegszeiten. Die Bank in Rom ist eine Zettel- Wechsel Disconto, und Leihbank. Der Maaßstab der Bankvalute ist Scuti di Moneta, Die Stockholmer Bank ist eine Zettel Wechsel Disconto- und Leihbank. Sie ist 1668, errich tet. Die Bankzettel werden von Mann zu Mann durch Unterschrift transportiet. Bey der Wechselbank werden Gelder niedergelegt und darauf affignirt. Sie discontire auf Wechsel und Verschreibungen an Oekonomen und Fa brikanten zu 6 pro Cent, und leihet auf Gold und Silber, Stangeneisen, Messing, Kupfer und Messingbrath zu 6 pro Cens Zinsen. Die Bank zu Venedig ist eine Giro bank, und 159% errichtet, Sir derfelben müssen alle auf Valuta di Banko gestellte Wechsel bezahlt werden. Es ist auch eine Kaffe in Content für diejenigen vorhanden, welche ihre Bezahlung in baarem Gelde verlangen. Die Wiener Bank, welche in den K. K. Staaten, Comtoi re zu Prag, Brúnn, Linz, Gråh, Clagenfurt, Laybach, Triest, Gorz, Gradiska, Ofen, Roschau, Fiume, Hers mannstadt, Lemberg unter sich hat. Sie ist eine Giro Bettel. Depofiten Disconto- und Leihbank, und 1703.

errichtet. Der Maaßstab der Bankvaluta find~Spezi:si conventionsthaler zu 2 Gulden. Die Zettel sind von bis 1000 Gulden. Depuita in Geld, Silber oder Pred tiosen bezahlen pro Cent. Sie discontit gute Wechsel zu 6 pro Cent, und leiht den Fabritanten auf Waaren, Gold, Silber und Pretiosen zu 6 pro Cent.

Bank, heißt bey dem Pharospiel derjenige Haufen Geld, welchen der Hauptspieler vor sich liegen hat. Bank, ein Theil des Adjustirwerks, (Münzwesen) f. Adjustirwerk. Jac.

Bank, Banke, (Salpetersieder) lange Stücken Holz auf welche die Laugentusen gesetzt sind. Sie sind von der Erde ohugefähr 2 Fuß hoch erhaben, und gehen durch die Werkstatt von einem Ende zum andern; jede Bank hält 8 Kufen, und weil deren gemeiniglich 24 in einer Werks statt, machen die 3 Bänke gleichsam 2 Alleen aus, daß die Arbeiter durchgehen können, Wasser zu holen, und auf die Erde und Asche zu gießen, womit die. Kufen anges füllet find.

Bank, (Schifffahrt) ein Bret auf einer Galeere, auf welcher 4 bis s Ruderknechte sißen, welche ein einziges Ruder regieren. Jede Galcere hat 32 Bänke, und durch diese Anzahl wird sie von andern Ruderschiffen unters schieden.

Bank. (Torfgråberey in Ostfriesland.) Die Breite einer Pütte ist Fuß tief.

Bankarbeiter, (Messerfabrik) s. Beschaler. Jac. -1 Bankbohrer, (Beindrechsler.) s. Beinbohrer. Jac. Bankerot, Banquerot, Falliment, wird ven eis nem Banquier oder Kaufmann gesagt, der ausgehandelt hat, d. i. der in Schulden verfallen ist, seine Gläubiger und die eingelaufenen Wechselbriefe nicht bezahlen kann, keinen Credit mehr hat, durch die Gerichte aufgesucht, von allen Seiten gemahnet, und seine Schulden zu bezah len, hart angestrenget, ja von seinen Gläubigern derges stalt verfolgt wird, daß er endlich Haus und Hof, Coms toir, Magazin, Laden, Kram und Gewölbe, sammt der Stadt und seinem Wohnungsorte verlassen, das Thor, so zu sagen, auf den Rücken nehmen, und in ein fremdes Land flüchten, daselbst um Schuhbriefe anhalten, sich fernerhin kümmerlich ernähren, und entweder eine ganz neue Handlung von unten auf, oder auch eine andere Profession anfangen, oder aber mit seinen Gläubigern weil er alsdenn auf freyem Fuße ist, accordiren muß, das mit, und ob sie ihn wieder zu den Seinigen kommen lass fen, Nachsicht zur Bezahlung seiner Schulden, oder eis nen ehrlichen Nachlaß an denselben oder auch neue Hülfe und Vorsehub zu seinem Wiederaufkommen, geben wollen Ob wir nun wohl die Worte: Bankerot und Falliment als einerley geseht haben, wie sie denn auch gemeiniglich für eins genommen werden; so ist, wenn man genauer ven der Sache reden will, dennoch unter beyden ein merklis cher Unterschied zu machen: weil nämlich der Bankerot muthwillig und betrüglicher Weise geschiehet, da ein Kaufa mann seine Gläubiger um das, was er ihnen schuldig ist, gefährlicher und boshafter Weise bringt, und ihnen sein

Vermögen

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