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Absatz, ist überhaupt, wenn eine Linie, die sonst gleich ausgienge, durch eine Erhöhung oder Vertiefung unter brochen und also ein Unterschied der Gegend, z. E. auf einem Felde, gemacht wird.

Absatz. (Gärtner.) f. Rabaten. Jac.
Absatz, (Kriegsbaukunst) s. Kropf.

Absatz der Waaren, (Handl.) f. Abfeßzwaaren. Abfätziger Ort, (Bergbau) ist, wenn der Bergmann in schmeidigen Gestein eine Bergfeste antrifft. ↑ ( Absatzzwecken,)* auf der Fabrik zu Roda wiegen Food St. 3 Pf. und gelten 12 gr. 6 pf.

Abschaben; beschaben (Buchbinder) heißt, den Schnitt von einem Buche mit dem Schabeisen ganz gleich und eben machen, um es zum Vergulden zu zurichten.• Abschärfen, Effiler. (Paruckenmacher) bedeutet fo viel, als die Haare mit der Scheere an verschiedenen Stellen nahe an dem Kopfe dergestalt abschneiden, daß fie nicht mehr so dick sind, als vorher. Dieses Verfahren braucht man auch sogar bey den Parucken, wenn sie auf gleiche Weise zu viel Haare haben; insbesondere aber pflegt man es auch auf eben die Weise mit den schlichten Haaren hinten an dem Kopfe verschiedener Parucken also zu machen, um zu verhüten, daß keine leere Stellen ent ftelsen. Auch giebt es eine Art, die Tressen zu verdún nen, bevor sie aufgenähet werden.

Abschatten, (Silhouettiren) f. Schattenriß. Abfcheeren; Abschr, wird entweder vom Schafs vieh gesagt, wenn demselben die Wollé abgenommen wird; oder auch, wenn die Tuchscheerer den Tuchen die überflüss figen und groben Haare benehmen, damit selbige sodann um so viel feiner und beffer ins Gesicht fallen.

Abschenke, f. Schenktisch. Jac.

Abschenchung des Wildes, (Jäger) s. Scheuchen. Abscheuren, Haushaltung) s. Aufwaschen. Fac. Abschied geben, (Handwerker) heißt, 1) einem Burs fchen seinen Dienst erlassen, 2 (Soldatenstand) s. Ab danken.

Abschiedsbriefe, find Zeugniß oder Beweisbriefe, Sie, in Ermangelung eines Patrons, von einem Notario bey Kaufleuten ertheilet werden. Allein in Manufacturen und Fabriken sind auch diese Abschiedsbriefe bisweilen, fonderlich in Ansehung einiger wichtigen Bedienten, nöthig, und sollten billig auch bey allen Arbeitern, wenn sie her ausgehen wollen und dürfen, um der, Ordnung willen erfordert, keiner aber ohne solche in einer andern Manus factur und Fabrik angenommen werden.

Abschießen, f. Jäger und Abjagen.

Abschießend, (Farber) heißt man in einem Tuche,, Zeuge und dergl. diejenige Farbe, welche keiner festen Arr ist, sondern in der Sonne und Luft ihr erstes Ansehn verliert, und sich von Tage zu Tage lichter trägt. Die Probe von solchen abschießenden Farben kann gemacht werden, wenn man dergleichen Tuch in Effig taucht, dar ein ausdrückt, und an der Sonne oder Luft trocken werden läßt, da sich dann dabey oftmals mehr Farbe in dem Effig als in dem Tuche nachhero zeiget.

Abschlagen, (Landwirthschaft) heißt, entweder die Eichelanüsse, u. s. w. welche im Herbst nicht von sich selbst. von ihren Bäumen fallen, vermittelst eines Steckens øder Stange, vollends herabbringen.

Abschlagen des Mistes, (Landwirthschaft) heißt, wenn man den auf das Feld zur Düngung geführten Mist von dem Mistwagen, vermittelst des Misthakens, auf das Stück, das gedünget werden soll, herabziehet, und in ordentliche Haufen abladet.

Abschlagen des Wassers, (Wafferbau) heißt, wenn eines Wasserbaues oder anderer Ursachen wegen einem: Bach oder Flußwasser der ordentliche Lauf nicht gelassen, sondern das Bach- oder Flußwasser durch Aufziehung der Schußbretter eines Wehres, oder durch Verfertigung ei nes Dammes und Durchstrichs, einen andern Weg zu, nehmen, gezwungen wird, damit es an dem Orte, wo man bauet, keine Hinderung verursachen kann. Abschließen, (Kaufmann) s. Abschluß. Jac.

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Abschneiden, (Barbier) s. Ablösen.

Abschneiden, (Gärtner) f. Abblatten.
Abschneiden, (Jäger) f. Abhauen. Jac.

Abschneiden, (Koch) ist eine allgemeine Verrichtung

desselben, da er das Federvieh mit dem Küchenmesser tödtet, und nach Beschaffenheit die Gurgel oder die Kehle abschneidet.

Abschneiden, (Tuchhändler) f. Beschneiden.

Abschneider. (Angelmacher) Ein Werkzeug, das dem Abschroter der Schlößer oder Nagelschmiedte gleichets es ist ein gestählter Meißel, der in einen Kloh befestiget ist. Man schneidet den Eisendrath der Länge nach, vers mittelst eines andern Stücks, welches der Steg genennet wird.

Abschneiderin, (Hutmanufaktur) eine Weibsperson, welche das Grundhaar von den Biber und Kaninchenfellen, von welchen das große Haar schon weg ist, abs schneidet. Sie sortirt solches zugleich, so wie sie solches abschneidet, und seht es in Haufen von verschiedener Güte.

Abschnitt, (Antepagmentum) ist in der Baukunft ein großes Glied des Toskanischen Frieses oder Bortens, welches den Kopf eines Balkens vorstellet.

Abschnitteln, (Hüttenwerk) s. Abschnißel. Jac. Abschnittsilber, (Bergb.) heißt, das Ueberbleibsel von dem Werkbley, welches das im Schmelzen herausgebrachte Silber an sich gezogen hat.

Abschnitzel, so heißen die Abgange, die man bey den Lohgerbern, Weißgerbern, Lederbleichern, und selbst bey den Fleischern erhalten kann, und die im Leder, in Oh ren, Schnauzen, Füßen, Gedärmen u. dergl. bestehen, Sie werden von den Leimsiedern und Papiermachern zum Leim gebraucht. Der Buchbinder nennet so das Papier, welches er vom Beschneiden der Bücher erhält, welches der Pappenmacher verbraucht.

Abfragen, (Kriegsbauk.) s. Abdosfiren. Abschreiben. (Salzwerk) 3u Halle heißt es, wenn der Bornschreiber die drey Exemplaria der Lehntafel vor sich B 3 nimmt,

nimmt, und mit dem breiten Ende des dazu verfertigten eisernen Griffels anfänglich den Namen eines Verstorbes nen, oder dessen, der sein Thalgut gänzlich veräußert hat, ausstreicht; oder, wenn nur eine oder die andere Pfanne alienirt worden, die Zahl der Pfannen mit sol chem Griffel ándert, welche auf dem Geschlechte dessen, der das, was nunmehr andern ist verliehen worden, hat te, und solche mit dem spißen Ende des Griffels auf so: viel, als er noch übrig behält, einrichtet. Wenn dieses geschehn, werden die geänderten Exemplaria der Lehntafei eis nes nach den andern herumgegeben, damit alle sehen, daß alles recht ausgethan ist, was ausgethan werden sollen. 2) Bergbau f. Abwehren. Jac.

Abschreiben lassen in Banko. (Kaufmann) geschie het unter Handelsleuten fast täglich an den Orten, wo ein Banko aufgerichtet ist, und zwar auf folgende Weise: Wenn ihrer Zwey wegen eines Handels mit einander eis: nig worden, fo. läßt der Käufer von seinem Folio, das er in der Banko hat, worauf sein darinnen habendes Ka pital gezeichnet ist, auf das Folio des Verkäufers so viel übertragen, als sie wegen der Waare mit einander accor dirt haben: folglich gehet dem erstern so viel von seinem Kapital ab, als dem andern zuwächst.

Abschreiten. (Jägerey) heißt, wenn man schreitet, um dadurch zu erforschen, wie viel Schritte von einem, Orte zum andern auf der Länge der Tücher seyn.

Abschroten, (Brunnenmacher) wird von denen Quel len gesagt, wenn sie versehet, oder in ihrem fernern Lauf, ben sie ihrer Lage nach eigentlich genommen hatten, gehindert werden. 2) (Brauer) f. Schroten,

Abschur, (Schäfer, Tuchscheerer) s. Abscheeren, Abschus, (Wasserbau) sagt man von den Wassern, wenn sie über eine gar schief liegende Fläche in eine Tiefe jabling fallen.

Abschüßig, (Jäger) f. Abholzig. Jac.

* Abfchuklage, (Deichbau) heißt, diejenige Buschlage, welche im Grunde zu liegen kommt.

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Abscission, Wegnehmen; Abschneiden (Wundarzt) f. Ablösen.

Absehen, Mire, (Büchsenmacher ) s. Gesicht. Jac. Absehen, Pinnaculum (Mechanifus) f. Dieptren. Jac. Abseiben, (Seifensieder) heißt, wenn man das über Asche, oder auch über eine andere Materie, die ebenfalls klarstaubicht, oder sonst nur theilhaftig, gegossene Wasser gemächlich ablaufen läßt, fo, daß das einige Zeit darüber gestandene Wasser immer fein klar bleibt, und nicht durch) Anstoßen und Rüttem des Gefäßes etwas trübe gemacht

wird..

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Absenbürste, ist eine Art von Bürsten, welche bie Tuchscheerer gebrauchen.

Absetzen, (den Bley und Kupferstein) (Schmelz hütte) ist soviel, wenn der Stich in Schmelzhütten ges, schehen, und das geschmolzene Werk aus dem obern in den untern Heerd gelaufen, so wird das, was sich oben auf dem Werke gesetzt, abgezogen. (Buchdrucker) siche Srhen der Schriften. Jac.

Absetzen, bedeutet bey den Kaufleuten sowohl, ale be kramenden, oder auf dem Kauf in Vorrath arbeitenden Handwerkern so viel, als Waaren verkaufen. Und zwar setzen sie die Waaren entweder gegen Geld oder andre Waaren ab.

Absetzen, (Schmidt) heißt, wenn sie das Eisen ar die Kante oder Schärfe des Amboses halten, damit sola ches an dem Orte, wo es stark bleiben oder den Absat haben soll, durch die darauf zuführende Schläge nicht af ficiret werde,

Absetzung, (Wundarzt) s. Amputation.

Absetzwaaren; Absatz der Waaren, (Hands lung) heißt, in der Kaufmannschaft die Waaren an frems den Orten, dahin sie entweder zu Schiffe oder auf der Achse gebracht sind, für bagres Geld, oder gegen Credit oder Austauschung, verhandeln.

Absichern, f. Sichern. Jac.
Absieden, (Färber) s. Abkochen.

Absinken bendivigier Lichtlöcher, (Bergwerk) geschiehet, wenn Tageschachte auf den Stollen abgesuns, fen werden, um bessere Better und Förderung zu haben, Wenn das gethan wird, so sagt man: er hålt die Zedve baubaftig.

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Absolute Kraft, (Mechanikus) heißt eine solche, wel che in einen Körper unaufhörlich und immer gleich stare wirkt, er mag ruhen, oder sich bewegen. Eine solche Kraft ist die Schwere, welche den Körper, er sey in Ruhe oder Bewegung, keinen Augenblik verläßt, und, ihn immer mit gleicher Stärke fortzutreiben sucht. Die Wirkung einer solchen Kraft ist, wenn der Körper durch ein Hinderniß aufgehalten wird, ununterbrochener Druck; wenn er aber frey ist, eine beschleunigte Be wegung.

Abfolute Leichtigkeit, f. Leichtigkeit.

Abfonderang, Separatio, (Chirurgus) s. Scheiden.: Absonderung mechanische, (Apotheker) s. mechanis sche Absonderung.

burges, wo kein Sonnenschein hinkömmt, die also gegen. Abfonnung, (B:rgb.) heißt diejenige Seite eines Ged

Mitternacht liegt..

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fehet ben ihrer Verbindung" mit den Säuren ein Auf brausen.

Abspannen, (Bergb.) s. Absvånnig machen. Abspånnig machen, (Bergwerk) wird genennet, wenn man einen Gruben, Hütten- oder andern Arbei ter durch heimliche Geschenke øder Kunst an sich ziehet. Absplittern, (Gärtner) wird von einem Aste oder ei ner Wurzel gesagt, die man entweder mit Willen oder aus Unvorsichtigkeit abreißt.

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Abspulen, (Gold und Silbermanufaktur) heißt, toenn ein aufgenommener Faden von seinem Knaul, Rolle, oder Spule auf einen Klöppel oder auf ein anderes klei nes Rollchen, und dergleichen, mit einer Behendigkeit abgewunden wird.

Abspulen, (Weber) heißt, die Kettenzahlen auf Spulen abwinden, um sie nachgehends aufzuscheeren Man macht gemeiniglich 2 oder 3 Zahlen auf jede Spule. Die Spulerini muß die Spule von gleicher Größe ohne Buckel machen; sie muß den Faden zwischen den Fingern drucken, um die Knoten nebst den Focken, welche fie etwa findet, herauszuziehen. Sie muß ferner die Faden, welche reißen, sauber wieder zusammenknüpfen, und Achs tung geben, daß sich keiner auf der Spule doppelt zufam. menlege. Die Arbeit geschiehet auf einem Rade, welches Deswegen ein Spulrad genennet wird. Man bedient sich aber zum Abspulen eines Triebwerks, welches so gemacht Ift, daß sich der zur Kette gesponnene Faden beym Aufs winden zugleich noch fester zusammen drehet. Man ge winner aber durch diese Art zu arbeiten sehr wenig Zeit, und das Werk selbst wird viel unordentlicher verrichtet; a. Spulen. Jac.

Abspulung, (Deichbau) s. Schölung. Jac. Abstand; Abwaage, (Mechanikus) ist eine gerade Linie oder Entfernung, die entweder die Last oder Kraft, øder die Direktionslinie von dem Ruhepunkte oder der Li nie der Ruhe hat, und davon das Vermögen der Kraft gegen die Last berechnet wird.

Abstechen, (Schlächter) heißt, wenn derselbe das Mastvich, als Schweine, Schafe u. dergl. mit dem Schlachtmesser tödtet, und nachher gehörig ausschlachtet. Abstechen. (Hüttenwerk) Nachdem der hohe Ofen in gutem Gange ist, und viel Eisen gemacht wird, wird auch öfters abgestochen. Gemeiniglich geschieher es aller

8 Stunden.

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Absteckung des Grundes, (Baukanst) heißt, nach Erforderung des Risses, die Abtheilung auf der Erde mas chen, wo der Bau aufgeführt werden soll.

Absteigende Destillation. Dieser Art zu deftilliten bedienten sich die Alten, denn weder im Plinius noch im Diofcorides, noch in andern Schriftstellern der ersten Jahrhunderte, ist eine Spur von der iso gebräuchlichen aufsteigenden Destillation zu finden, und man kann also ficher behaupten, daß zur damaligen Zeit diese noch gar nicht bekannt gewefen. Die beyden genannten alten Schriftsteller beschreiben nur die Anstalt, wie die Egypter aus dem Cederholze ein Del gezogen, das sie zur Einbalfamirung der Leichname verbraucht haben, und wie man das Pech ausgeschmolzen, und das dabey ausdunstende Del mit naffen wolligen Schaffellen, die man darüber ausgebreitet hat, aufgefangen habe, welches Del hernach aus denselben durch vorgenommene Ausringung erlanget, und darauf von der Wässerigkeit geschieden worden.

Absterben der Bäume, (Gärtner) s. Abstehen. Abstich, (Hüttenwerk) heißt, die durch das Stich auge im Tiegel oder Stichheerd geflogne Materie an Schlacken, Stein und Werk, so auf einen Stich ausges laufen.

Abstoßen die Nase, heißt, wenn im Schmelzofen die Nase über der Form zu lang wird, (d. i. went fich strenges Erz an die Mündung feht, und daraus die Rohre von Schlacken entstehet,) dieselbe mit einem Eisen abneh. men, oder abschlagen.

Abfroßen die Toten, heißt, die Tone ganz kurz ans schlagen, so daß man zwischen jeder Note cinen Zwischenraum bemerken kann. Auf dem Clavier stößt man die Noten ab, wenn man die Finger schnell von den Tasten aufhebt; auf einem Bogeninstrumente, wenn man die Saiten kurz anschlägt, oder gleichsam mit dem Bogen abz reißet; auf blasenden Instrumenten, wenn man den Odem kurz heraus stoßet. Der Sänger stößt die Noten ab, wenn er jeder Note einen besondern Anschlag giebt, der mit einem Stoße verbunden ist. Man zeigt das Vers fahren durch Punkte durch Punkte oder durch kleine senk rechte Strichelchen über den Noten an.

geschnittenen Spåne in den Orgeln, welche oben die Pfeis Abstrakten, (Orgelbauer) heißen die Hölzer oder lang fen sprechend machen, wenn sie unten im Klavier gezo

gen werden.

Abstraktion, heißt, wenn eine Flüßigkeit einen ans dern Körper aufgelöst hat, und wieder davon abgezogen wird.

Abstreichen, f. Abziehen. ( Metallurgie)

Abstreifen, (Jäger) heißt, bey den Raubthieren, als Wolfen, Luchsen u. dergl. auch bey den Hasen, die Haut oder den Balg abziehen.

Abstreifen, (Koch) sagt derselbe, wenn er dem Aal die Haut abziehet.

Abstrich frischen, (Hüttenwerk) heißt, ihn mit Kohlen schmelzen, so daß das Abstrichbley daraus wird.

Abfüßen,

Abfüßen; Ausfüßen, heißt eigentlich so vlel, als eine Substanz mild machen. Das chymische Absüßen be ftehet fast immer darinnen, daß man Sáuren, oder salz artige Materien, welche an einer Substanz hangen, hins wegschafft. Man beroirkt es mit Abspülen durch vieles reines Wasser. Der Apotheker nennt Absüßen oder Verfüßen: den Zusatz vom Zucker oder Sirup in den Tränken, Juleppen, u. dergl.

Abfüßschaale (Probierkunst) kleine Schälchen von Glas, steinernem Zeuge, oder am besten vom Kupfer, worinn das Absüßen geschiehet.

Abtauschen, (Handlung) eine Waare, geschiehet zu weilen im Handel und Wandel, wenn man etwas, das einem nicht anstehet, gegen eine andere angenehmere und nutzbarere Sache wechselt, und entweder noch etwas Geld herausbekömmt, oder solches zugiebt, auch mit einander anfhebet.

Abtheilung, (Baukunst) heißt, wenn alles das, was sowohl zur Bequemlichkeit als Schönheit gehört, an einer Wand, sie fey innen oder außerhalb des Gebäudes, in solcher Ordnung angebracht worden, daß die Theile, welche in der Mitte zu beyden Seiten stehen, so viel als möglich einander gleich gehalten find. In einer solchen geschickten Abtheilung liegt der Grund zu der Symme trie und Earithmie. Einige verwechseln dieses Wort mit der Austheilung, wenn nämlich der Raum eines ganzen Gebäudes, nach der Absicht des Bauherrns, in Ansehung der nöthigen Bequemlichkeit, in gewisse Theile und Zimmer ausgetheilet wird.

Abtheilung, (Förster) ist ein Nadelholz; ein Jnbe griff von 2mal 70 Schlägen, oder von zivey Blöcken. Abtragen, (Förster) * 2) den Leithund, wenn man denselben auf der Fährte genugsam gearbeitet hat, auf oder unter die Arme nehmen, und von der Fährte etwa 10 oder mehr Schritte seitwärts fein gemächlich tra gen und auf die Erde niedersehen. Dieses Abtragen hat den Nußen, daß der Hund, wenn er niedergelassen wird, nicht weiß, wo er die Fährte verlassen; dahero wieder munter hinausschießet, und Lust zum Suchen bekommt; tenn man ihn aber jedesmal mit den Händen nach der Arbeit von der Fährte wegschleppen und mit Gewalt ab. siehen wollte, so würde derselbe dadurch nur verdroffen, und endlich gar verderbt und zu Schanden gemacht werden.

Abtragen, wird auch von der Arbeit gesagt, wenn man von Maasstäben gewisse Maaße mit dem Zirkel ab nimmt, und solche auf ein Papier zu Berfertigung einer Zeichnung trägt. Auch pflegt man es wohl für copiren zu nehmen, wenn man alle Maaße mit dem Zirkel von einem Risse abnimmt, und darnach einen ähnlichen Riß macht.

Abtragen das Dessein, (Stricker) f. Deffein abtras gen. Jac.

Abtragen von der Tenne, (Landwirthschaft) heißt, wenn die Drescher das ausgedroschene Getraide, nach geschehenem Aufheben, von der Scheuntenne auf die

Böden tragen, und daselbst an behörigen Orten aufs schütten.

Abtreiben, f. Jac. und besonders ebend. Treiben. Die älteste Nachricht, so man davon hat, ist von dem Kös nig Salomo: Spruchw. 26, 23. da er des Silberschaums oder der Silberschlacken gedenket, welche nichts anders find, als Glatte Lithargyrium, und auch eben dasselbe, was zur Verglasung irrdener Gefäße gebraucht wird; da es auch vom Silber gesagt wird, kann es nicht: anders als durch das Abtreiben erhalten werden.

Abtreiben, (Buchhändler) diese pflegen, wenn sie alte Lagerbücher durch einen neuen Umschlag oder Titel neu machen wollen, die Ränder der gelb gewordenen Las gen mit einem Reibeisen abzuschaben, damit sie gleich dem Rande des Titelbogens neu aussehen; und dieses nennen fie Abtreiben.

Abtreten, (Druck) (Buchdrucker.) Der Drucker pflegt die Forme abzutreten, wenn er die Correctur befor dern will. Es geschiehet aber solches insgemein aus Noth, weil er seine in der Presse liegende Forme, woran er druckt, ohne Gefahr und Schaden nicht leicht herausheben kann. Einige klopfen sie auch ab.

Abtrieb, (Forstwesen) ist so viel als Schlag. f. d. Abtrieb, (Holzarbeiter.) Dieses Wort ist der Handwerkern, welche ihre Arbeit mit rohen Holz anhes ben, als den Zimmerleuten, Böttchern u. s. w. mit den Förstern und Holzhändlern in so weit gemein, daß, wenn fie eine gewisse Gegend Holzes überhaupt besprechen, ih nen mit angedinget wird, solches binnen einer gewissen Zeit abzuholzen, damit nach geschehenem Abtrieb frische Abholzung anwachse, und der Forster solche zu hegen nicht gehindert werde.

Abtriefen, (Koch) wird von dem Fett eines Bratens gesagt, wenn dieser mit dem Spieße am Feuer umgetrics ben und das Fett von der Hike ausgebraten wird, daß felbiges in die darunter gefeßte Bratpfanne heiab tros pfelt.

Abtrocknen, (Schmelzhütte) wenn der Probenstof fer etwas von den angefeuchteten Erzen, Schlichen und Schlämmen nimmt, und, dantit es probitt werden kann auf einem Blech in dem Probirofen abtrocknet...

Abtrůnnige, (Soldatenst. ) 4. Ueberläufer.

Abtwasser zu machen, (Destillat.) Man nehme trockne Pomeranzenschalen 2 Loth; Citronenschalen 3 Loth; schneide sie beyderseits etwas gröblich entzwey, alsdann nehme man Kümmel 6 Lth. Salbey 3 Lth. Anis 2 Lth. Alles dieses wird gröblich zerstoßen, und in & Kane nen Branntwein, oder, besser, in 4 Kannen Spiritus eft nige Tage eingeweicht, und mit etwas Weinsteinsalz, z. E. 2 Lth. versett, und alsdann abgezogen. Auf 4 Kannen des abgezogenen Spiritus nimmt man 2 Pf. feinen Zucker and siedet ihn in einer Kanne Wasser.

Abwage, (Mechanikus) so nennet man im gemeinen Leben bey Müllern, Zimmerleuten u. s. w. das, was der Mechanikus Moment nennt. Abwägen

Abwägen im Waffer, heißt, wenn man das Ge wicht eines Körpers untersucht, der da im Wasser sich be findet. Man bestimmt hierdurch des Körpers specifische Schwere.

dieser Abweichung so stark vermindert, daß man den noch übrigbleibenden Fehler für unbeträchtlich halten kanit.

Abweichung wegen der verschiedenen Brechbar keit der Lichftralen, (Optikus) diese rührt daher, daß die Lichtstralen, nach Newtons Entdeckung, bey der Brechung zertheilt und in Stralen von verschiedenen Far

Abwäghölzer, f. Angewåge. Jac.
Abwägungswerkzeug, (. Bergwage.
Abwägungswerkzeug, des Herrn Eckströms, s. Eck ben zerstreut werden, deren einige eine stärkere, andere

from.

andre weltet hinter dem Glase vereiniget, und es entstehen so viele Bilder des Gegenstandes, als das Licht Farben enthält.

eine geringere Brechung leiden. Daher werden unter Abwälzung, (Uhrmacher) eben so viel als Abrunden von einem Puncte ausgehenden Stralen einige nåher, dung. An den Zähnen und Sten der Uhren, heißt Die vorderste Abivalzung diejenige Seite an den Zähnen, welche das Treiben an den Zähnen verrichtet; diejenige Seite an den Stäben, gegen welche die Zähne drücken, heißt die hinterste Abwalzung.

f: Abwaltung wieder herzustellen. (Uhrmacher.) Si einem Konrade siehet man nach der Schräge, in wel cher die Feile geführt werden muß. Bey audern Hädern muß die Feile recht gerade, und überall ohne Wackeln ge führet werden. Man machtzalle Abwalzungen erst ar ei ner Stelle und verfährt dabey so, als wenn man die Absicht hätte, der Sache nicht genug zu thun; man thut ihr sonst gewiß zu viel. Abwaschen, Hauswirthschaft) f. Aufwaschen. Jac, Abwechslung Maker). Mannichfaltigkeit. Jac. Abweichen, (Schiffahrt), f. Abfallen.

· Abweichende Sonnenuhr, f. Declinationsuhr. Jac. Abweichung der Magnetnadel, (Markscheider) f. Declination der Magnetnadel.

Abweichung, dioptrische. Abirrung der Glå fer, (Optikus) heißt derjenige Unterschied, der bey Glas fern, Fernröhren und Mikroscopen daraus entsteht, daß fich die aus einem Puncte des Gegenstandes kommenden Lichtstrahlen nicht wieder genau in eineu Punct vercini gen. Da aber zu einem deutlichen Bilde erfordert wird, daß alles aus einem Puncte des Gegenstandes gekommene Licht wieder in einen Punct vereiniget werde, so stort die Je Abweichung die. Deutlichkeit der Bilder, und man muß fie daher bey allen dioptrischen Werkzeugen, so viel möglich, zu vermeiden suchen. Sie entstehet aber aus einer dop pelten Ursache, und theilt sich daher in zweyerley Abweis chungen.

Abweichungscompaß, f. Declinatorium.

Abweichung wegen der Gestalt der Gläser, Optikus) diese entstehet daher, weil eine Glaslinse, deren Oberflächen eine sphärische Krümmung haben, die aus eineni Puncte des Gegenstandes kommenden Licht Kralen nie wieder völlig in einen Punct vereiniget. Je dedy vereinigen, sich diejenigen Stralen, welche nahe bey der Are oder um die Mitte des Glases einfallen, in eis nem sehr eugen Raume, und für sie is also die Abweis chung geringer, als für die weiter von der Are ab und gegen den Rand zu einfallenden Stralen. Man vermei det daher den größten Theil dieser Abweichung, wenn man den Rand der Gläser mit etwas. Undurchsichtigen bes deckt, und nur in der Mitte eine, kreisrunde Seffnung Wirkungen Technologisches Wörterbuchh V. Theil *** van h

frey läßt. Gewöhnlich werdeny. Theil

Abweichung, Fatoptrische. Abirrung der Hohl. spiegel, (Optikus) heißt der Unterschied, "welcher bey Hohlspiegeln und Spiegeltelescopen daher entsteht, daß die sphärischen oder Kugelspiegel die aus einem Puncte ausgegangenen, Lichtstraten, nicht wieder in einen Punct vereinigen, woraus eine Undeutlichkeit des Bildes ent steht. steht. Sollte diese Abweichung wegfallen, so müßte der Spiegel, wenn der Gegenstand sehr entfernt ist, eine pa rabolische Krümmung haben. Denn die Parabel hat die Eigenschaft, Stralen, welche mit ihrer Are parallel einfallen, in ihrem Brennpuncte genau zu vereinigen. Man hat daher den Metallspiegeln, die zu Telescopen die nen sollen, eine parabelische Krümmung zu geben gesucht,

Abweißung der Wände beym Anstrich von Ralf, (Weißbinder.) Damit die Wände beym lestern Anstrich mit Kalk in den Zimmern nicht abweissen, rühret man in jedes eingemachte Faß eine Hand vell Salz und Asche, nebst etwas Essig und macht auf solche Art den Kalk fest an den Wänden.

Abwerfen, ist bey den Blechbämmern: das überflüßi ge Zim von dem übetzinnten Blech abschmelzen. Das dazu nöthige Gefäß heißt das Abwerfpfånnchen. Abwerfen, (Förster) heißt, die Aeste eines Baums abhauen.:

Abwerfen, (Landwirthschaft) wird von dem Ertrag eines Gutes gesagt, wie viel nämlich, nach Abzug derer herrschaftlichen Steuern und andern beym Gute nothwen digen Kosten und Ausgabeu, nech vom Nahen übrig

bleibt.

Abwerfen, (Wasserbäu) wird bey Grundwasserat beiten gebraucht, wenn selbige ven dem Lager, worauf sie gebunden, herunter und ins Wasser geworfen werden.

Abwickeln, (Paruckenmacher), heißt, so viel als das Haar von den Krausehölzern wieder desmachen.

Abwickelung, (Zimmermann) s. Vereihung. Jac. Abwiegen, (Deichbau) ist, wenn ein Schiffsgefäß, mit welchem Steine, Erde oder Sand zum Deichbau an gefahren werden soll, untersucht wird, wie viel Last und Pfunde dergleichen Materialien darinnen Raum haben.

Abwipfeln, (Gärtner) heißt, einem Baum den gan zen Wipfel abschneiden, um von einer andern Art darauf zu pfropfen, oder daß er neue Aeste treiben, und jung werden soll. #ala & CAL Abwi.

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