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Ausgeschnittene Bilder zu lackiren, siehe Lackiren.

Jac.

Ausgeschnittene Settel, s. Kerbzettel.

Ausgesetztes Gebirge, (Bergw.) s. Gebirge. Jac, Ausgefiebtes, (Landwirth.) heißt man das geringe Getreide, Trespen, Raden, Vogelwicken und andern Saamen von Unkraut, so bey dem Reinemachen des Saamens oder Mahlgetreides durch das ganze und halbe Radenhieb fällt, und mehrentheils geschroten und dem Mastvich gegeben wird.

Ausgesproßt Silber, wird genannt, wenn es im Feuer aussproßet und nicht schmelzet.

Kusgeftochne Plätze heißen diejenigen, welche zum Salzmachen oder Rösten gehören.

Ausgestoßen, (Hutmacher) f. Ausstoßen. Jac. Ausgezimmerter Schacht, heißt, wenn in einem weitem leichtbrüchigen Gebirge der Schacht und Stellen mit Holz unterstützt und verzimmert sind, damit sie nicht niedersinken und zusammen stürzen. Bey denjenigen, die ins feste Gestein gearbeitet werden, ist dies nicht zu bes fürchten.

Ausgießer, heißt bey den Hammerwerken derjenige Arbeiter, der alle die Arbeiten bey dem Eisenschmieden verrichten muß, die ihm von den Schmieden anbefohlen werden; und weil er unter andern auch bey dem Stab schmieden, den glühenden Stab, den Amboß und den Hammer mit Wasser abkühlen oder abfrischen muß, so hat er deswegen den Namen des Ausgießers.

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Ausgleichen, (Handlung) s. Scondro. Jac. Ausglühen. (Eisenarbeiter.) Die Art des Aus glühens ist sehr verschieden. Einige bedecken dasjenige, welches ausgeglühet werden soll, mit einer 3 bis 4 Linien dicken Lage reiner Erde, die mit Sand vermischt ist, und legen diese mit Erde bedeckte Arbeit in einen Haufen Koh ten, den sie von selbst anbrennen lassen, und lassen die Ar beit darinnen, bis sie wieder kalt geworden ist, nachdem das Feuer von sich selbst ausgelöshet ist. Einige bestrei dhen die Arbeit mit Unschlitt oder mit Wachse, ehe sie die Erde darum legen, und diese Art zu verfahren scheint fehr gut zu seyn, denn die Erde macht, daß das Eisen feine Blasen bekömmt, und die fetten Materien verhin dern, daß das Eisen nicht verbrennt, welches bey Arbei ten, die beynahe fertig sind, oder die man verschiedene mal ausglühen muß, ein wichtiger Punkt ist. Einige laffen es in der Esse rothwarm werden, und stecken es in ein Gemische von Kleyen und zerstoßenen Holzkohlen. Aus dieser Mischung steigt ein dicker Rauch auf, und ver muthlich wirken die fetten Theile der Kleyen auf das Eis fen, und machen es dadurch weich. Einige glühen z. E. in einem heißen Ofen, andere in einem Feuer von weichem Holze; noch andere legen die feinen Stücke in einen eiser

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nen Topf, den sie mitten in glühende Kohlen sehen. Die
den oft auf die Art geglühet, daß man sie auf ein Stüc
kleinen stählernen Handwerkszeuge, und die Federn, wer
glühendes Eisen legt, oder sie auch nur in ein brenneas
des Licht hält, wenn sie sehr fein sind. Das polirte Eifer
und der Stahl nehmen bey dem Ausglühen verschiedene
Farben an, und dieses heißt besonders: das Anlaufen
lassen.

Ausguß, (Kunstwerk) s. Aufsaßel.

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Ausgußrinnen, Ausgüßröhren, find Rinnen oder die obersten Röhren eines Sakes an dem Kunstgezeuge, welche das Wasser theils zu den ober, theils zu den mic telschlächtigen Wasserrädern liefern, und daher das Wasser in die dazu verfertigten Kästen ausschütten. Sie werden von Bretern, auch von Dielen gemacht, je nachdem eine® von beyden Stärken erfoderlich ist. Shre Gestalt war bisher meistens gerade, daher es kam, daß, wenn das Wasser oben in derselben Fuß hoch gestanden, dasselbe unten bey dem Ausgusse in die Schaufeln kaum etliche Zo hoch gefallen, und dadurch einen großen Theil seiner Wir kung auf das Rad verloren. Diesen großen Fehler hat man zwar schon lange eingesehen, niemals aber recht zu verbessern gewaßt. Man stammte aber bald das Wasser, um solches desto höher in die Ausgußrinnen leiten zu kön Einige machten die Räder größer, und gaben den Ausnen, und verlor dadurch einen Theil des Wasserfalles. gußrinnen weniger Gefälle, sie verloren aber dadurch an der Geschwindigkeit der Maschine, indem mehr Zeit erfordert wird, ein großes als ein kleines Wasserrad herum zu drehen; und noch andere suchten die Verbesserung in dem Gerinne, welches sie so anlegten, daß es weniger Ab schußigkeit bekam, mithin auch die Wafferhöhe bey dem Auslaufe so gar merklich nicht abnehmen konnte. Das Wasser, welches auf dem langen Wege dieser Rinne, durch das Reiben auf dem Boden und an den Seiten des selben, einen großen Theil seiner Kraft verloren hatte, raubte ihnen auf der einen Seite das, was sie auf der an dern zu erhalten hofften. Endlich erwies Polbem, ein gelehrter Schwede, aus unumstößlichen Gründen, daß, wenn das Wasser in dergleichen Ausgußrinnen unten so breit und so hoch ausgießen soll, als solches oben in der Rinne ist, die Ausgußrine eine hyperbolische Gestalt erhalten muß. Die Abtheilung eines dergleichen Gerinnes ist nicht schwer. Man theile die horizontale Länge dessel ben in gleiche Theile, deren jeder so groß, als die Rinne im Lichten breit ist; man gebe dem ersten Theil zur Senkung die halbe Breite; dem zweyten Theil der Breite zur Senkung; dem dritten Theil der Breite; dem 4ter man die hyperbolische Gestalt für dieselbe. Theil der Breite; dem sten Theil &, u.f. w. so erbålt

Ausgußröhre. (Bergw.) s. Ausgußrinne. Ausgußrohrenring, (Bergbau) ist der eiserne Ring, welcher die Ausgußröhre zusammen hält, daß sie nicht zer sprengt werden kann.

Aushaltung in der Musik. Es giebt größere und kleinere. In der größern wird ein Gedanke so behandelt,

a 2

bag

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Baß er gerade an der Stelle, wo man glaubt, er tverbe durch den Schluß sein Ende erreichen, aufs neue eine Wendung bekommt. Kleine Aushaltungen kommen bestån dig ben Auflösungen der Dissonanzen vor, da ein diffontFender Accord, deffen Auflösung man erwartet, erst noch durch andere Dissonanzen geführt, und hernach aufgelö fet wird.

Aushaner, (Klempner) s. Hauer.

Ausbauer, (Probierkunst) ist eine Art Meisel, die Proben aus den Gold- und Silberkönigen und Barren, auch aus dem Kupfer, auszuhauen.

Ausbauer, (Schlößer) eine Art Hohlmeisel, der in einem Stiel gemacht ist.

Ausbaumeifel, Emporte-pièce, (Bleyarbeiter und andere). Dieses Werkzeug ist eine Art von Hohlmeisel, wie ein halber Mond, und scharfschneidig. Die Bleys arbeiter bedienen sich desselben, um die Röste der Küflein durchsichtig zu machen.

Ausbeben zu Tage, zu Tage ausgießen, (Bergb.) heißt, wenn die Grubenwaffer bis zu Tage gehoben und ausgegossen werden. Bey dem Schmelzen sagt man: Das Werk aus dem Pfannlein heben.

Aushölzen, (Schuster) heißt, den hölzernen Absatz gehörig zurecht schneiden.

Aushubsüberreft, (Bergbau) ist das, was nach verfertigter Probe an eingeschnittenen Silber übrig; soll bey jedem Jahresschluß im Zehenden überschrieben und eingeliefert werden.

Aushungern, Ausmårgeln, (Landwirthsch.) ist ein Ackerwort und zeiget die Unfruchtbarkeit eines Feldes an, die daher entstanden, daß es allzu lange getragen hat, ohne daß es gedunger worden, oder Ruhe gehabt. Man faget: dieses ist ein ausgehungerter, ausgemårgelter Acker.

Ausjagen, f. Abjagen, (Jäger). Jac.
Ausjagt, (Jäger) ist das Recht, in einem andern
Gebiethe zu jagen.

Austaufen wird bergmännisch von einem Plaße ge braucht, den man dem Grund und Eigenthumsherrn zu einer Wäsche, Huthhaus, Schmiede, Haldensturz, u. fw. abkauft, und nach der Bergamtstare bezahlt.

Auskebrigt, (Haushaltung) heißt derjenige Unflath, den das Gesinde aus den Zimmern mit dem Besem oder Borstwisch kehret.

Austeffeln, heißt, wenn bey dem Bergbau ein Schacht oder eine Grube einbricht oder verschüttet wird, so giebt es oben zu Tage eine Vertiefung, welche die Gestalt eis nes Kessels hat. Man sagt daher: der Schacht habe fich ausgefesselt.

Austlengen, (Forstwesen) heißt, den Saamen aus ben Zapfen des Nadelholzes klopfen.

Austochen, heißt, durch Kochen herausbringen, z. E. bas Fett auskochen, d. i. ans dem Fleische.

Auskoppeln, (Jäger) heißt, einen Hund von der Koppel, daran zween Hunde, sie besto besser beysammen zu halten, los machen.

Auskutten, (Bergbau) s. Ausklauben. Sjac. Auskütten, heißt im eigentlichen Verstande, ein Ges fäß mit Kütt inwendig versehen.

Auslader. So heißen verschiedene zur elektrischen Geräthschaft gehörige Werkzeuge, welche zum Ausziehen der Funken und zur Entladung der Flaschen und Batterien dienen. Die Auslader, welche gewöhnlich zu Entladung der Flaschen und Batterien gebraucht werden, bestehen aus einem Stabe von Messing, der insgemein in Gestalt eines C gekrümmet ist; man macht sie auch aus 2 Schen keln, die sich wie ein Zirkel öffnen lassen. Dieser Etab hat an seinen beyden Enden metallne Knöpfe, und einen nicht leitenden Handgriff in der Mitte, etwa von Glas oder gedorretem Holze.

Auslader des Hrn. Henly, s. allgemeiner Auslader. Auslader des Hrn. Romas. Mit diesem kann man mit Sicherheit einen Funken aus einer Werterstange bey Gewittern ziehen. Er besteht aus einer gläsernen einige Sch angen Röhre, an deren einem Ende sich eine bles cherne Röhre befindet. Von der blechernen Röhre hångt eine Kette von Messingdrath bis auf die Erde herab. Hält man diesen Auslader mit der gläsernen Röhre in der Hand, und nähert das blecherne Ende der Wetterstange, oder dem mit der Electricität der Gewitterwolte geladenen Konductor, so bricht der Funken aus, und gehet durch die Kette in die Erde über."

Auslage, (Cramer) ist an den Buden oder Låden, ingleichen an den Wertstätten, der Ort, wo die Waaren zur Schau hingestellt werden.

Ausländisch, so nennen die Handwerksleute an vielen Orten diejenigen, welche sich nicht in einerley Zunft be- finden.

Ausländische Dinge, Exotica, wird alles dasjenige genannt, welches von Natur auf unserm Grund und Boden nicht hervorgebracht wird.

Ausländische Gewerken, werden in Bergwerken diejenigen genennet, welche außerhalb Landes find, und ihre Bevollmächtigten und Verleger, an dem Orte, wo sie Bergtheile haben, sehen.

Ausländische Waaren, (Handlung) sind, die aus andern Gegenden und Orten zu uns kommen, und in unserm Lande oder auf unserm Felde und Acker, wegen des falten Climas, nicht gebauet, oder, wenn es Manufaktu ren find, wegen Mangel an Kenntniß der Arbeiter nicht verfertigt werden können. So betömmt Deutschland aus Italien Reis und Früchte; aus Spanien Wein, Zucker und Indigo; aus Frankreich und Holland verschiedene Manufakturen.

Auslången, (Pfefferküchler) heißt, einem Stück chen Pfefferkuchenteise mit dem Welgerholze die Gestalt der Forme geben, in welcher dasselbe gedruckt werden soll. Auslångort, (Bergwerk) s. Långort. Jac.

Auslaufen, (Gärtner) dieses Wort wird gebraucht, wenn die Wurzel eines Baums einige Sprossen über sich, hervor treibt; weil aber diese Ausläufer den Bäumen die

Kraft

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Kraft benehmen, fo schneidet man sie knapp bey der Ees de weg.

Auslaufen, (Landwirthschaft) dieses Wort braucht man bey den Erbsen in zweyerley Verstande: 1) heißt es, wenn sie gleich nach geschehener Aussaat beregnet werden, und durch Abspülung des, durch Hülfe der Ege, darüber gezogenen Erdreichs wieder aufs Feld zu liegen kommen; ) wenn sie nach erlangter Reifung beregnet und von der Sonne wieder beschienen werden, da dann die Schoten aufspringen, und die Erbsen verlieren.

Auslaufen, (Uhrmacher) heißt so viel als abnuhen; 1. E. das Getriebe ist ausgelaufen, d. i. unbrauchbar. Auslaugen, Elixivatio. So nennet man die mit Basser zu verrichtende Absonderung der Salztheilchen, die in einer Substanz enthalten sind, welche man in der Ab ficht vorninimt, um diese Salze selbst zu gewinnen. Die Arbeit ist in Ansehung der Art, wie sie verrichtet wird, die nämliche mit dem Abfüßen oder Ausfüßen; aber der Endzweck, warum man sie unternimmt, macht den ganzen Unterschied aus.

Ausläutern oder ausziehen, (Forstwesen) 1. Aus. lichten.

Ausleger, (Salzwerk) f. Ausbohrer.

Auslehrungsschieber, f. Feuermaschine des Watts. Auslernen, (Handwerker) heißt, die Lehrjahre aus stehen.

Auslesen, Aussuchen, Aussondern, Aussetzen, Bey Seite legen, franz. Trier, Triage, Triquer, wird überhaupt von allen Waaren gefagt, die man unter andern heraussuchet, vornehmlich aber nur, wenn man unter verschiedenen Baaren einerley. Gattung bloß das Beste wählt und herausnimmt.

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Auslesen der Lumpen, s. Ausschütteln.

Auslesen der Wolle, f. Sortiren. Jac. Ausleuchten, plendern, ausfpiegeln oder verlo. ren bauen, (Forstwesen) heißt, die zu Bau- Nuß oder Brennholze benöthigten Bäume hier und da im Walde aufsuchen und hauen; diesem ist das schlagweise Hauen ent gegen gesetzt.

Auslichten, (Forstwesen) s. Ausleuchten.
Auslieger, (Schiffahrt) s. Ausleger. Jac.
Auslöschen, (Blaufarbenwerk) das Schmelzfeuer
ausgehen lassen.

Ausmachen, (Eisenarbeiter) s. Ausgemacht. Ausmachen der Stöcke, (Forstwesen.). Nach dem Herrn von Jung. Man nimmt einen Bohrer von einem Zoll in der Beite, bohrt damit seitwärts am Stecke, wo er am festesten, ein Loch, schief bis in die Hauptwurzel hinein. In das gebohrte Lech steckt man eine Patrone mit Schießpulver gefüllet, stampft es um einen mit solchem Pulver gefüllten Halm fest mit Thon zu, legt eine brennende Lunte auf und gehet daven. Durch die Gewalt des entzündeten Pulvers wird der Stock gesprengt, und aus der Erde geworfen. Die Stücke, die noch in dem Boden geblieben, können nun mit den gewöhnlichen Werkzeugen heraus gebracht werden.

Ausmachen des Lerchenfaamens. Man sticht mit einem starken spisigen Messer bey dem Stiele in den Za pfen und spaltet denselben der Länge nach in 2 Stücken von einander. Jedes solches Stück wird auf ähnliche Art in zwey andere gespalten. Har man nun so eine Menge Zapfen gespalten, so wird an jedem Stücke eine Schuppe nach der andern mit eben dem Messer abgesprengt, und die Saamen fallen ganz rein und unbeschädigt heraus, so fern man mit Vorsicht zu Werke gegangen und das Meffer nicht zu tief unter die Schuppen gesteckt hat.

Ausmachen des Tadelbolzfaamens. In einem zu heißenden Zimmer läßt man an den Wänden, und in einiger Entfernung auch um den Ofen herum, Brettge rüste mit tragbaren Böden von Hurden machen, die mit groben hanfenen Tuche bedeckt, und eine von der andern um einen Fuß entfernt ist. Auf die Hurden an den Wâu. deu legt man die Zapfen, und besprengt sie mit Wasser, bis alle davon mäßig feucht geworden sind. Nach einiger Zeit überträgt man diese Hurden auf die Brettergerüste, um den Ofen herum, die Zapfen mit den Stielen def Ofen zugekehrt. Wenn sie eine zeitlang da gestanden, trägt man sie wieder zurück, an deren Stelle aber andere dahin und besprengt erstere wieder mit Wasser. Dieses wechsel seitige Befeuchten und Trocknen der Zapfen wird so lange fortgefeßt, bis sich die Schuppen öffnen. Wenn die Zas pfen der Schuppen sich geöffnet haben, klopft man sie aus, schüttet die Saamen in eine Mulde, und rühret sie so lange um, bis sie die Flügel verloren haben; s. a. Bu berte.

Ausmärgeln, s. Aushungern. (Landw.).
Ausnehmen, (Jager) s. Hirschgefahrt.
Ausnehmen, (Kalkbrenner) heißt, den gebrannten
Kalk unten aus dem sogenannten Stichofen ziehen.
Ausnehmung, (Wundarzt) f. Ausziehung.
Aus'n Jiel geben, (Handwerker.) Dieses wird von
den Gesellen gesagt, welche ihre versprochene Zeit nicht aus-
halten.

Auspechen, (Brauer) f. Auspichen. Jac. Auspressen. Expreffio. 3ft eine mechanisch che mische Verrichtung, in welcher man, vermittelst eines angebrachten Drucks, aus einem festen Körper die in ihm enthaltenen freyen flüßigen Stoffe ausscheidet. Dergleis chen Körper sind alle Milch gebende Saamen, gewisse Früch te, z. E. Pomeranzen, Citronen, Oliven u, a. m. auch erhält man durch die Auspressing Del aus den Eyerdottern. Das Auspressen wird gemeiniglich so gemacht, daß man die Substanzen, welche man bearbeitet, auf die Presse bringet, nachdem man sie vorhero gestoßen und gequetscht hat. Die Pflanzen, aus denen man die Säfte erhalten will, dürfen nur in einem Mörser gestoßen, in eine starke und dichte Leinwand gethan, und hernach, um ihren Saft zu haben, unter die Presse gebracht werden. Diejenigen, welche nicht faftig genug, oder allzu schleimicht sind, als daß sie durch das Auspressen ihren Saft geben könn ten, müssen, indem man sie stößt, mit einer gewissen Menge Wasser vermischt werden. Was die Körner oder £ 3

Saamen

Saamen betrifft, so stößt man sie auch, che man sie un- -
ter die Presse bringt, um das Del daraus zu erhalten,
bis sie dem Gefühl nach in einen fetten Teig gebracht wer
den find, aus dem, so zu reden, das Del von sich selbst
schwist. Man füllet sie hernach in einen starten und dich
ten leinenen Sack, und bringt sie unter die Presse. Dies
jenigen, welche das Del in größerer Menge gewinnen wol
len, bringen die gestoßenen Saamen auf eine erwärmte
eiserne Platte. Die Eyerdotter müssen hart gekocht und
bis auf einen gewissen Punct geröstet werden, wenn sie
ihr Del durch das Auspressen geben sollen.

Ausputzen, (Vergolder) f. Aviver, poliren.
Ausrauchholz, (Köhler) s. Ausröckelse. Jac.
An-räumen, (Blaufarbenwerk) heißt, wenn die
Mühlen, der Giftfang u. f. w. leer gemacht werden.

Ausrechnen, (Buchdrucker.) Dieses wird vom Ma nuscripte gesagt, indem man bestimmt, wie viele Bogen solches im Druck ausmachen werde. Ein Manuscript recht gut auszurechnen, wird für eine sonderliche Kunst ge Halten, absonderlich, wenn es bald enge, bald weitläuftig, bald schmal, bald breit, auch wohl an dem Rande hin und wieder etroas hinein geschrieben ist. Es ist auch dieses ganz gegründet. Allein diese Kunst besteht meistentheils in der Vorsichtigkeit, welche man hierin gebrauchen muß. Es dienet hier zum Unterricht, daß man ein Manuscript, che man-es auszurechnen anfängt, wohl durchsehen, und die Blätter und Seiten, welche nicht egal mit den meisten ge schrieben sind, mit einem gewissen Zeichen bemerken muß; wo es breiter geschrieben ist, muß man ein gewisses Zeichen machen; wo es enger geschrieben, wieder ein andres, und, wo es die Noth erfordert, noch ein andres, damit es ei nem im Ausrechnen in die Augen falle, und man gleich an dem Zeichen sehe, wo man weitläuftiger, oder enger redonen music. Wenn dieses geschehen, so suche man eine Zeile in dem Manuscripte aus, die man meyut, daß sie mit den meisten übereintreffe, und sehe solche in denjenigen Format ab, darinnen man solches ausrechnen soll, so weit fie hineingeher; hernach zählet man die Sylben, oder, welches noch gewisser, die Buchstaben ab, die im Winkel hafen genommen worden, mertet oder schreibet solche zur Nachricht auf, hernach fängt man von vorne an, eine Zeile zu sehen, und fährt so lange fort, bis eine gerade Zeile, herauscómmt, welches sich öfters in der sten, 3ten und 4ten Zeile zeiger; diese Zeilen aber muß man mit Roth stein zur Nachricht auszeichnen, wie weit eine jede gegan gen; weiß man nun, wie viel geschriebene Zeilen gedruckte Zeilen geben, so kann man ohue Corge fort rechnen, doch muß man im Geschriebenen allezeit einen Strich machen, wo gerade Zeilen ausgehen. Kömmt man nun an eine Paffage, die enger oder breiter geschrieben, so darf man nicht erst wieder eine Zeile absetzen, sondern nur die Syls ben oder Buchstaben zählen, so weiß man schon ohngefähr, wie viel in eine Zeile gehet, und muß sich im Ausrechnen Darnach richten. Alle Colummen und Bogen muß man accurat auszeichnen, sonst würde man fehlen.

Ausreiben, (Bäcker) s. Aufteiben, Jac..

Ausreißen, (Gärtner) wird von Pflanzen gesagt, wie sie heißen mögen, die man mit einiger Gewalt aus der Erde reißt.

Ausreißer, (Soldatenstand) f. Ueberläufer.
Ausreuten, (Forstw.) s. Ausrotten.

Ausrichter, (Bergbau.) Dieses ist ein geschickter, Bergmann, der bey den Treiben bestellt wird, um auf alles Acht zu haben, daß es nicht aufgehalten werde und als, len Verhinderungen im Schachte abzuhelfen. Seine das bey habende Verrichtung ist: 1) daß er außen am Tage nach den Treibtonnen siehet, ob solche im Stande, und ob der Treibschaft trocken; ist dieses, so muß er Wasser darauf lassen, auch muß er die Zapfen des Kehrrades einschmieren; 2) muß er die Seilbrüche im Schachte zu ver-: hüten suchen, und wenn 3) ein dergl. Seilbruch geschehr, solchen wieder herzustellen suchen.

Ausringen, Wäscherin) heißt, aus der rein gewa schenen und ausgespülten Wäsche das Wasser durch Zus sammendrehung eines jeden Stückes heraus winden und bringen.

Ausrotten, Ausreuten, (Forster) heißt, die Sto cke der abgehauenen Bäume, oder auch ganze Bäume mit den Wurzeln aus der Erde schaffen; s. Ausstecken. Jac. Ausrotten, (Wundarzt) s. Ausschneiden.

Ausruf, Ausrufen, (Handlung) heißt überhaupt die öffentliche Bekanntmachung und Verkündigung eines vorhabenden Verkaufs gewisser Waaren und Sachen, so auf freyer Straße, durch eine dazu bestimmte Person, ge schiebet.

Ausruf, franz. Ban, (Soldatenstand) geschiehet ben dem Trommel oder Trompetenschall, wenn einer Armee, und einem, oder mehrern Regimentern Verordnungen zu ihrem künftigen Bechalten bekannt gemacht, oder die Des serteurs, wieder zu ihren Compagnien sich zu stellen, ein's geladen werden.

Ausrufen, (Bergwerk) ist sonst eine von einem alten Herkommen und Berggebrauch herstammende Redens art gewesen; da nämlich die Zechenversteher, oder Echicht meister, wenn sie, die gewonnenen Erze auf ihre Kosten selbst zu schmelzen, nicht vermögend waren, den meisten Verlegern der Gewerken anzeigen mußten, ob sie mit ih rem Willen das Erz verkaufen sollten. Wenn sie es denn zus frieden waren, so berichteten sie es dem Bergmeister; wors auf dann solches Erz den folgenden Sonntag öffentlich vor der Kirche, oder in einem andern hierzu benannten Örte”, in Gegenwart zwen Geschworner, feil geboten und ausge rufen wurde; welcher Gebrauch aber nachher durch den Erzverkauf abgeschaft werden.

Ausrupfen, (Hutmacher) ist eine Zurichtung des Huts, die auf das Abreiben mit Bimstein folgt. Sie besteht darinnen, daß man den Hut allenthalben fein sanft, und so gleichförmig als es möglich ist, mit einem. Stücke Fischhaut reibt. Diese Zurichtung bringt auf dem Hute ein kurzes Haar zum Vorschein, welches ihn gleicher und bey dem Anfühlen sanster macht. Man hält

auch

auch dafür, daß der Hut hierdurch geneigter wird, die Farbe anzunehmen.

Aussauger, (Tabaksbau) heißen die kleinen Blätter, welche zunächst der Erde hervorsprossen.

Aussatz, Grind, Raudigkeit, (Gärtner) ist eine Baumkrankheit, welche von allzu häufigem Moos und andern äußern Zufällen entstehet, und mit Abschabung der verdorbenen Rinde geheilt werden kann.

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Aussatz, (Roßhändler) an einem Pferde, ist nichts anders, als ein Krebs über den ganzen Leib; ist ansteckend and wird unter die Hauptmangel gerechnet. Ausschalen, heißt bey den Fleischern, wenn sie den in nern Speck von dem andern Fleische ablösen. Ausschalen, (Wundarzt) s. Ausschneiden. Ausschalung, (Zimmermann) s. Ausschälen. Jae. Ausschicken, (Jäger) (. Abjagen. Jac. Ausschießer, f. Güterwraker, Jac. Ausschießer, Ausschießerin, (Papiermacher) heißt Biejenige Arbeiterin, welche das Papier nach seiner aus gefallnen Gate sortirt. Diese Arbeiterinnen müssen so nahe als möglich am Lichte stehen. Eine jede dei selben nimmt ohngefähr ein Rieß von dem geglätteten Papier vor sich, und indem sie eine große Falte, oder, wie sie sagen, ein Ohr an jedem Bogen machen, um es leichter aufzuneh men, so halten sie die Bogen nach einander ans Licht, um die Fehler daran zu entdecken, als Flecken, die sich darauf angefeht, lange Streifen oder Wülste, Flocken und Wulgern. Sie nehmen sie mit einem kleinen Messer ab, welches da jn dient, um das, was sich wegnehmen läßt, abzukraßen, und welches man das Schniß oder Kraßeisen nennet. Wenn diese Flocken ein wenig zu groß sind, so splittern fie, nehmen den Leim hinweg, und machen das Papier fließend. Derowegen besteht die Verrichtung der Ausschießerinnen darin, den Ausschuß zu machen, und das gute Papier, den ersten, den mittlern, den schlechten Aus schuß und das zerrissene Papier von einander abzusondern. Eine Ausschießerin kann des Tages auf 10 Rieß Papier reinigen und aussondern, f. Ausschuß.

Ausschlag, (Handl.) s. Ausschlagsverkauf. Ausschlagegeld, wird in dem Salzwerke zu Halle kauft, dem Bürker abstatten muß; es werden von je dasjenige Geld genennet, welches der Gast, der das Sala dem Stücke Salz 2 gr. 6 pf. gegeben, und darf etwas mehr, bey Verlust der Arbeit im Thale, den Gästen nicht abgefordert werden. Es ist auch der Gast selbst wegen eis nes jeden Dreyers, den er giebt, um ein Mark zu be frafen.

Ausschlagen, (Blaufarbenwerk) den rohen Fluß aus dem Kessel thun...

Ausschlagen mit Stöcken oder hölzernen Knit teln, (Drescher) heißt eine Art des Dreschens, oder ein Handgriff, die Früchte und Körner aus Stroh, Spreu oder Hülsen zu bringen, dergleichen man sich in den Mor genländern bey den leichter ausgehenden und weichern Früchten und Körnern bedient hat.

Ausschlagfauftel, (Bergwerk) ein einige Pfund schwerer Hamner, unten viereckicht breit, oben zugespiht, womit das Ausschlagen geschichet.

Ausschlagkasten, (Bergw.) f. Kasten. Jac. Ausschlagsverkauf, Ausschlag, (Handlung) ift, wenn ein Kauf auf solche Art geschlossen wird, daß dem Verkäufer zugelassen ist, binnen einer gewissen Zeit die ver faufte Sache wieder zurück zu nehmen, wenn der erste Käufer ein mehreres nicht geben will. Es wird aber ein mehreres gegeben, nicht nur in dem Falle, wenn einer mehr Geld giebt, sondern auch, wenn die Kaufsumme sogleich, oder die Bezahlung zeitiger, oder an einem geles genen Orte geschichet, oder der andere Käufer vortheilhaftere Bedingungen eingeht, die dem Käufer annehmlicher sind. Denn was dem Verkäufer zu besserm Nußen gereis chet, macht auch den Kauf und die Bezahlung besser.

Ausschlemmen, (Probierkunst) heißt, wenn ein we nig Wasser und Asche in die Testpfanne gethan worden, und solche Asche mit einem Lappen darin herumgewischt wird.

Ausschmalen, den Meiler, (Köhler) heißt so viel, wenn er gesezt ist, ihn mit dem allerkleinsten Holz ausse sen, damit, wenn er gedeckt und beworfen wird, die Ers de und Stubbe zwischen dem Holze nicht so leicht durch laufen kann.

Ausschmieden des Stahls, f. Stahlbehandlung im

Feuer.

Ausschmochen, (Stückgießerey) f. Auslohen. Jac. Ausschneidemesser, (Gerber) fiehe Ausfleischmesser.

Jac.

Ausschneiden, (Buchdrucker) heißt diejenige Hand. lung, wenn der Drucker das vom Papier bekleisterte. Rähmchen, wenn solches die Schrift bedecket, daß solche auf dem Papiere nicht erscheinen kann, mit der Scheere wegschneidet.

Ausschneiden den Absatz, (Schuster) siehe Auss holzen.

Ausschneiden, Ausrotten, Ausschålen, (Wundarzt) Excifio, ist diejenige chirurgische Verrichtung, wo man sich genöthigt sieht, einen Theil ganz ab, oder auss uschneiden, ober auszuschälen.

che die Abtheilungen von Pergament oder Papier, die Ausschneider, Decoupeurs, find die Sticker, wels stochene legt, mit einem Messer ausschneiden. Sie arbeis man unter das Gesprengte, und zuweilen unter das Ges ten auf einem Tische von Lindenholz, um die Spike ihres Messers zu schonen; sie halten es in der vollen Hand, folgen nach und nach allen Zügen, die auf dem Pergamente angezeichnet sind, und drücken ben jedem Schnitte mit der Fläche der rechten Hand auf das Heft. Der Zeige finger der linken Hand folgt der Spiße des Messers, um das Pergament fest zu halten, welches, so oft man das Werkzeug aufhebt, sich mit aufheben würde. schneider muß die Zeichnung etwas verstehen, um die Zeichnung nicht zu verunstalten, wenn er derselben auf dem Pergament folget. Er muß bey jedem Schnitte mit dem

Messer

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