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Aufzugriemen, Anzugriemen, (Schuftet) f. Anzug, Aufzugsgetriebe, (Uhrmacher:) Dasjenige Gerrie be, welches sich in alten Stunden- und auch Cylinderuh ren an der Aufzugswelle befindet und zur Federspannung dienet. Es ist von 8 Stücken.

Aufzugsrad, ist dasjenige Rad, worein das Aufzugs getriebe eingreift; es ist in 27 Theile getheilt, es sind aber nur 25 Zähne eingeschnitten. In Cylinderuhren sind diese Zahlen 32 and 30, Der stehen gebliebene Raum von 2 Zähnen läßt nicht zu, daß die Uhr, wenn sie es auch könnte, weiter ablaufe, als sie soll; und, woran noch mehr gelegen ist, daß sie nicht weiter aufgezogen werden kann, als sie darf. Soll der Feder in einer solchen Uhr mehr Anspannung gegeben werden; so löset man das Aufzugsrad, und verseht es um einen Zahn oder mehr im Getriebe, Beydes ist von Stahl; ob sich gleich schlechte Arbeiter Messing erlauben,

Aufzugszapfen, Welle. Derjenige Zapfen, an wel chen der Uhrschlüssel gesteckt wird, wenn man die 11hr aufziehen will,

Aufzwidzange, (Schuster.) Eine Zange, welche inwendig an beyden Backen Zähne hat. Sie dient dazu, das Leder recht auszurecken, wenn es aufgezwickt wird. Auge, ist ein Knoten, welcher an dem starken Orte eis ner Wiede gemacht wird.

Auge, (Handlung) wird von dem Glanze und dein Ansehn der Waaren von einer äußerlichen Schönheit ge fagt, welche gut in das Gesicht oder in die Augen fällt, und gleichwohl nicht ihre größte Vollkommenheit ausmacht, Unterdessen da man dennoch öfters von dem Auge und Glanze eines Zeuges mehr als von seiner Fabricirung gerührt wird, so ist dieses auch eine der besten Eigenschaften, darauf man wegen des Vertriebes zu sehen hat.

Ange, Haushaltung) nennt man in einem Ey das kleine Blaschen oder Düpflein, so sich im Weißen, an dem Orte, wo es am reinsten und durchsichtigsten it, be findet, und für das Bildniß oder den Anfang des daraus entstehenden Bogels gehalten wird,

Auge, (Perlenhandel) mit Wasser von einerley Be deutung...

Auge, (Hüttenwerk.) Unter der, mit gebrannten Eteinen gemauerten, Vorwand des Schmelzrsens ist ein Fuß; 9 Zoll hohes viereckigtes Loch, so das Auge ges nannt wird, welches unten vor dem Vorheerde oder Ober. heerd mit Stübbe zugemacht und die Brust genennet wird. In diese kömmt durch das Brusholz das Loch zum Abfluß der geschmolzenen Erze, welches von einigen das Brufflod, von andern das untere Auge genennet wird. Das obere wird mit Kohlen zugeseht, und wird hier beson ders das Auge, wie das unterste die Brust, von anders aber das obere Aage genennet, La. Tasche. Jac. Augen, (Nadler) heißen die Oeffnungen eines Drathgitters. Sie sind von mancherley Gestalt.

Augen des Pferdes, (Roßhändler Diese sind aus krystallnen, glasartigen und wässerigen Feuchtigkeiten, Strahlen, Hautchen, Nerven, Adern und Muskeln zu

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fammengefeht. Sie sollen von mittelmäßiger Größe seyn, mit dem Angesichte in gleichen Relief stehen, d. i, weder zu tief liegen noch zu weit hervorstehen, und der Augapfel soll groß seyn.

uge, nenuet man in den Zuckerstuben, kleine hölzerue Röhren aus einem Stücke, in welchen man den Zucker kalt werden läßt, ehe man ihn in die Fässer schlägt. Augen der Würfel, heißen diejenigen schwarzen Purtcte, welche auf den sechs Flachen der Würfel stehen.: Augenbecken, Cucurbita ocularis, (Wundarzt) ist ein aus Zinn, Glas oder Porcellan verfertigtes, einer Badewanne ähnliches, kleines Gefäß, welches zum Be den der Augen gebraucht wird.

Augenbraunen des Pferdes, (Roßhändler.) Dies fes find die Haare, welche oberhalb die beinichte Augenhöhle ungeben. Ordentlicher Weise sollen fie von eben der Farbe seyn, wie die übrigen Haare der Haut. Wenn sie weiß sind, so ist es bisweilen ein Kennzeichen des Al ters. Augendeckel, (Sattler, Riemer) f. Scheuleder.

Jac.

Augenglas, Ju der Cathedralkirche zu Florenz be findet sich eine Grabschrift auf den Salvino degl' Armati von 1517, in welcher dieser ausdrücklich Inventor delli Occhiali genennet wird. Molyneux in seiner Dioptrik beweiset auch, daß solche bereits 1300 bekannt gewesen. Augenbolz, L. Paradiesholz. Jac.

Augenliederböhlen, (Roßhändler.). Dieses sind mehrere oder mindere Vertiefungen über den Augenbrau nen, man nennt sie auch die Salzfäffer. Sie sollen so wenig tief, und so sehr ausgefüllt, als möglich, seyn, wenn sie die Schönheit nicht verstellen sollen.

Augenmaak, Fleischer) heißt, so viel als nach der Hand etwas verkaufen, und wird den Handel nach dem Gewichte entgegen gescht.

Augenmerk Coup d'oeil, heißt überhaupt fo viel, als man mit den Augen übersehen und bemerken kann.

Augenmerk, (militairisches) le Coup d'Oeil militaire, ist nichts anders, als die Wissenschaft, die Natur und die verschiedene Lage eines Landes, wo man Krieg führet, oder wohin man ihn transportigen will, zu erkens nen, desgleichen der Vortheil oder Schade, so daraus entstehen könnte, wenn man entweder an diesem oder jenem Orte ein Lager aufschlüge, oder diesen oder jenen Posten occupirte, u, f. w.

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Augennicht, (Hüttenwerk) [. Nicht. Jac.
Augenstein, S. Galihenstein,

Augenzier, (Färbekraut) L. Ochsenzunge.
Augets, (Kriegskunst) sind: hölzerne Röhren, durch
welche man die Pulverwürfte zieher, um selbige nach den
Minenkammern zu leiten,

Aeugiger Bleystein, (Bergwerk) f. Blenstein, der Augig. Sac.

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Augsburger Girofuß. Dieser Fuß dient bloß das selbst zur Bestimmung der Wechselpreise auf Holland, Hamburg und Venedig, ist kein besondrer Münzfuß, sons

bern

dern der angenommene Werth eines eingebildeten Giro thalers zu 114 Kreuzer Courent, oder des Conventions Speciesthalers von 120 Xr. zu 94, Krzr. Giro. Da fichy dieser Fuß oder diese Zahlungsart nach dem Werth des jedesmaligen Courantfußes richtet, und beständig 27 pro Cent beffer als derselbe gehalten wird, so ist, weil gedach. Les Courent gegenwärtig in dem Conventions 20 Gulden fuß bestehet, der Werth der Colla. Mark fein Silber ioff Rthlr. à 90 Er. oder 381 Colln. Mark fein Sils ber mit 4000 Rthlr. Augsburger Giro gleich zu rechnen. Augsburger Rechnungsmünzen, hier rechnet man nach Gulden zu 60 Kr. a 4 pf. Die sämmtlichen hiest gen Rechnungsmünzen und ihr Verhältniß sind folgende: Pfennig. 4 Er.

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als Courant.

Augsburger Rechnungsthaler, gilt 14 fl. oder 90 Kr. Giro wird zu 32,5 holl. As fein Gold und 463,29 holl. As fein Silber gewürdiget; der Werth ist nach dem 20 fl. Fuß 1 thlr. 6 gr. s pf. Courent wird zu 25,6 holl. As fein Geld und 364,8 fein Silber gewürdiget, fein Werth ist im 20 fl. Fuß thlr. Louisd'or oder Dop. pien wie Courant Waarenzahlung oder Münze wird zu 21,3 holl. As sein Gold, und 304 As fein Silber gewürdigt; fein Werth ist im 20 fl. Fuß 20 gr.

Augsburger Waaren, (Handlung.) Die Arbeit, welche zu Augsburg verfertiget wird, besteht meistens in setriebener und andrer Gold, und Silberarbeit, schönen Schreibtischen, künstlichen Uhren, schönen Schilde repen und guten Kupferstichen. Ihre Arbeit wird für die feinste, und ihr Silber mit für das beste in Deutsch, land, der Probe nach, gehalten. Daher verführen sie ihre Arbeit weit und breit. Von den Ausländern wird viel da bestellt, indem hier eine große Menge der besten Arbeit in kurzer Zeit verfertiget werden kann. Auch wird hier Parchet, welcher aus Baumwolle verfertigt wird, und sehr berühmt ist, wie auch viel italienischer Atlas, Taffet, Sammt, rohe und gefärbte Seide verführt. Der Augsburger Handel erstreckt sich durch ganz Schwaben, Tyrol, nach Desterreich und in Bayern. Die Waaren, die nach Augsburg geführet werden, find: Gewürz, Zu der, ausländische Weine, vielerley Leder, sonderlich Cor

duan, und moskowitische Juchten, allerhand Fische und Fastenspeise.

Augstein, f. Uchat.

Augsteine, (Hüttenwerk) werden, wo das Auge ift, beym Zumachen des Krumofens vor der Brust zwey Se hoch gesezt, damit, wenn das Wert sich aufleget, wobey das Bley verbrennt, der Schmelzer desto leichter zur Aufbrechen kommen kann.

Augufid'or. Eine sächsische Goldmünze; a) ältere von 1753. doppelte gesetzmäßige, haben in Gehalt 21 Kar. 8 Gr. gehen auf die rauhe Colln. Mark 1744 St. Ein Stück wiegt 3730 Richtpfennige Korn: auf eine feine Colin. Mark gehen 1947 St. Ein Stück enthält fein Gold, 3368 Richtpfennige und ist nach Pass. Pistolen zu s thir. werth 10 thir. 3 gr. 2 pf. Einfache gesetzmå, Big Schrot. In Gehalt 21 Kar. 8 gr. 35, St. ges hen auf die rauhe Mark. Ein Stück wiegt 1865. Richte pfennige Korn. Es gehen auf eine feine Cölln. Mark 38 Stück. Ein Stück enthält fein Gold 1684 Richte pfennig, Werth in Pass. Pistolette s thir. gr. 7 pf Einfache nach dem Paffirgewichte Schrott, In Gehalt 21 Kar. 8 gr. auf die rauhe Cölln. Mark gehen 35 St. Ein Stück wiegt 1853 Richtpfennige Born. Auf eine feine Colln. Mart gehen 39% St. Ein Stück enthält 1673 Nichtpf. fein Geld. Ihr Werth in Pistolen us thir. ist s thir. 9 pf. balbe gefegmäßige Schrott, In Gehalt 21 Kar. 8 gr. auf die rauhe Colln. Mark ge= hen 701 St. Ein Stück wiegt 932 Richtpf. Born. Auf eine feine Cölln. Mark gehen 7734 St. Ein Stück enthält fein Gold 842 Richtpf. Werth nach dem 20 fl. Fuß 2 thlr. 12 gr. 9 pf. b) Teuere einfache feit 1772. Schrot 21 Kar. 8 gr. Auf die rauhe Cölln. Mark gehen 35 St. Ein Stück wiegt 1872 Richtpf. Born. Auf eine feine Colln. Mark gehen 3813 St. Ein Stück enthält fein Gold 1690 Richtpf. Werth nach dem 20 fl. Fußs thit. 2 gr. pf.

Auguffurarinde, (Apotheker) die Rinde von einer Staude, welche die Abyssininer Boogincos, der Ritter Banks aber Brucea antidyfenterica nennet.

Aumelettes, (Koch) so werden ganz dünne Pfannens Euchen, welche fast den Plinzen ähnlich find, genenness man füllet sie mit einer Fülle, z. E. mit Kirschmus, ges hacktem Fleisch und dergl. sodann werden sie zusammenges rollt, und in einer Brühe über dem Feuer getocht. Wir wollen an einer einzigen Art, nämlich an den Aumelettes von Kirschmus, die Zubereitung mit Folgendem bemerken. Man rühret schönes Mehl mit Milch und Eyern, wie eix nen dünnen Brey, salzet es ein wenig, und thut ganz klein geschnittene Muskatenblüten darunter, sodam läßt man ein Pinzeneisen oder eine eiserne Pfanne heiß were den, bestreicht sie mit Butter, gießt von besagter Klare darauf, und zwar so viel, daß es über das besagte Ges schirre läuft; es muß unten braun und oben trocken werden. Man kann die Aumelettes auf dem Plinzeneisen umwens den und auf beyden Seiten braun machen, auch derselben so viel verfertigen, als man nöthig hat. Hiernächst mus

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1

man Kirschmus mit Zucker, Zimmt, Nelven und klein ge
schnittenen Mandeln vermischen, und, wenn es noch zu
trocken ist, ein wenig Wein darunter gießen. - Alsdann
überstreicht man mit dieser Fülle die gebackenen Flecke, rol
Let sie zusammen und leget fie ordentlich auf die Schüssel,
auf welcher sie angerichtet werden sollen. Zuleht rührt
man Kirschmus, so viel als man nöthig hat, wohl
durch einander, thut Zucker, Zimmt und klein geschnittene
Zitronenschalen dazu, gießet die Brühe über die Aumelets
und läßt sie, oben zugedeckt, auf Kohlfeuer kochen, so
Laufen sie auf, und find fertig.

Aunes, ein Langenmaaß der Kaufleute. Hält nach
pariser Linien zu
Abbeville
Avignon

524,0

517,4

522,6 391,8

524,0

520,5

Basel

Bavonne

Bordeaux

527,5

Bretagne

597,2

Caen

524,0

Calais

524,0

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369,6

Rochelle

524,0

Rouen, Tuch und Seide

916,0

Leinwand

619,2

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518,7
597,2
526,0

351,7

Auquilles, eine Art baumwollener Zeug oder Kattun, welcher zu Aleppo gemacht wird.

Aurichaicum, ariftot, besteher aus Kupfer, gerösteter Galmey oder Blende und Ofengalmen.

Auritelblätter, Karten, (Gärtner) so heißt eine Sammlung von Aurikelblättern, die man zu verschicken pfleget. Diese zu verfertigen, läßt sich auf die ungepu berten, oder nar gar wenig Puder habenden Aurikeln nicht gut, auf die schattirenden Blumen aber gar nicht, fondern nur auf die englischen, und zwar auf die am stärks ften gepuderten, anwenden. Man schneide demnach eine gepuderte, erst eben frisch aufgeblühete, noch nicht naß gewordene, und unter einem Obdach, sogar auch gegen den nächtlichen Thau geschützte Blume, nachdem dieselbe einige Stunden von der Morgensonne beschienen ist, sammt thren Stielchen mit einer spisen seinen Scheere so behut. fam ab, daß ihr Puder nicht im geringsten verwischt wer be; schlage ein aufrecht gegen sich gerichtetes Kartenblatt von seinem obern Ende gegen sich zusammen, mache durch die Mitte der untern Hälfte, z. E. wenn es Coeur Sieben páre, auf der Stelle, too, wenn es Coeur Acht wäre,

bas achte Herz seine Stelle haben würde, in die Quee eine Deffnung von der Größe, daß sich das Stief chen und der Kelch der Blume bequem durchstechen lassen, wozu ein Einschnitt von 4 Zoll hinlänglich zu seyn pfleget, oder auch einen Einschnitt in Form eines halben Mondes; steche alsdann Stielchen und Kelch so behutsam, daß der Puder nicht leide, durch die Oeffnung, daß die Mündung oder Scheibe der Blume ganz dicht auf das Blatt zu lie gen tommt; klappe alsdann die obere Hälfte der Karte auf die Blumenscheibe, und beschwere die nun zwischen beyden Hälften der Karte flach liegende Blumenscheibe, nachdem man zuvor auf die Karte die Numer und den Namen der Blume gezeichnet hat, mit einem sie nicht quetschenden, sondern sie nur ausgebreitet ‘erhaltenden Buche, so viel Tage, bis sie und die auf der Rückseite der Karte, durch das aufgelegte Buch flach angeschlossene und platt gedruckte Röhre, sammt dem Stielchen, völlig trocken geworden ist, und die ganze Blume fest und unbeweglich hängt. Mit der Zeit verschießt zwar die Farbe der Blume, aber sie wird nie unkenntlich werden.

Auripigment, s. Operment.

Aurorafarbe auf Seide. Die Seide, welche Au rorafarbe erhalten soll, braucht keine andere als die ges wöhnliche Kochung, nämlich 20 Pfund Seife gegen 100 Pfund Seide, Wenn man sie gewaschen und ausgeschla gen hat, um sie von der Seife gut zu reinigen, fo lágt man sie auf dem Windestocke auslaufen, und bringt sie in etwas starken Stücken auf den Haspel, und während daß man sie also zurichtet, läßt man Flußwasser in einem bis zur Hälfte angefüllten Kessel heiß werden. Hernach thut man in diesen Kessel einen Theil von dem aufgelösten Ros cou, und läßt dieses bis zu einem gewissen Grad der Hiße heiß werden, bis man nicht mehr die Hände darinnen leis den kann, doch nicht so, daß es gleich kochen will, und das Wasser gut unter einander zu mischen, so ziehet man nachdem man das Bað umgerühret hat, um den Nocou und die Seide durch. Wenn sie alle gleich gefärbt seyn, so nimmt man eins von den Stücken heraus, und wäschst es, giebt ihm 2 Klopfungen, und hernach wendet man es auf dem Stocke einmal um, um zu sehen, ob die Farbe völlig genug ist; wenn sie es nicht ist, so thut man aufs neue Rocou hinzu, und taucht es aufs neue. Diese Farbe auf rohe Seide zu bringen, muß man diejenige dazu wählen, welche von Natur weiß ist, und nachdem man sie einge taucht hat, so giebt man ihr ein Bad von Rocou, welches nur ein wenig lau seyn muß, weil sonst die Weinsteinasche, welche in diesem Bade ist, und vermittelst welcher man den Rocou aufgelöset hat, der Seide die Rohigkeit, und mithin die Stärke benehmen würde, welche ihr gleichwohl zu der Arbeit nöthig, zu welcher sie bestimmt ist.

Aurora auf Wolle, wie solches in der Fabrik zu Eųpen gefärbt wird. Auf 25 Ellen Tuch, Ansud 10 Loth Alaun, 24 Pfund Weinstein, 7 Loth Cochenille, 1 Pf. Scheidewasser. Zum Ausfärben 8 Pf. Gelbholz. Der Ansud geschiehet 1 Stunde lang; beym Ausfärben haspelt

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man es so lange, bis es gut ist. Man kann es auch durch zugeschte weiße Stärke etwas gelber machen.

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Aurum Mofaicum zu bereiten. Es wird ein Pfund englisch reines Zinn in einem Tiegel geschmolzen, und ein halb Pfund Quecksilber, das zuvor in einem eisernen Löffel heiß gemacht worden, bis es zu rauchen anfängt, in das geschmolzene Metall gegossen, und mit einem ei fernen Stabe unigerührt. Wenn es kalt geworden, fins det man eine Materie, die sich zerreiben läßt. Wenn sel bige zu einem feinen Pulver gemacht worden, so ischt man ein halbes Pfund gereinigten Salmiak und eben so viel Schwefelblumen darunter. Das Pulver wird so dann in einen Kolben geschüttet und selbiger in eine Sand kapelle gesetzt, die man nach und nach anfeuert, und etli the Stunden lang in einem mittelmäßigen Sublimirgrade das Feuer unterhält, bis man überzeugt ist, daß nichts mehr vom Feuer aufgetrieben werden kann. In kleinen Portionen kann diese Arbeit in einem mit Sand angefülls ten Schmelztiegel sehr bequem vollendet werden. Wenn nun nichts mehr sublimirt, so läßt man das Feuer abge hen und zerschlägt das Gefäß, wenn es kalt geworden ist; da man denn im obern Theile des Glases eine falzige Ma terie, die vornehmlich aus Salmiak besteht, antrifft; unter dieser aber befindet sich eine rotye Masse, die ein Zin nober ist, der aus dem Quecksilber und Schwefel entstan deu. Unten im Glase aber auf dem Boden befindet sich das mosaische Gold, als eine glänzende, goldfarbige und funkelnbe Masse, welche ohngefähr ein Zwölftel mehr, Masse, als das darzu genommene Zinu, am Gewichte wiegt. Es heißt auch: Jinnglimmer. Purpurina. Musivgold. . Anaalbeln, (Bienenzucht) s. Albeln. Jac. Ausbacken des Brodtes, s. Ausziehen.

Salz aus den Salzpfannen, mittelst einer Auflegschaufel, nehinen, und in die Salzkörbe legen. Ihr Arbeit hat mit ihrer Benennung keine Aehnlichkeit. An andern Or ten nennet man diejenigen, welche diese Arbeit verrichten: Aufleger.

Ausbrechen, (Forstwesen) heißt, wenn alles unter drückte Stangen und krüpplicht gewachsene Holz, nebst allem Buschwerk zwischen den starken und freudig in die Höhe geschoffenen Heistern, ausgehauen wird, und nuc etwan alle 12 Fuß ein Heister stehen gelassen wird.

Ausbrechen, (Gärtner) heißt, wenn man an den Obst besonders an den Zwergbäumen die allzu fangen Fruchtäste, welche weder wahre Frucht- noch wahre Holzäste sind, hinweg nimmt.

Ausbrechen, (Schäfer) heißt, wenn die Schafe im 4ten oder sten Jahre ihres Alters die lehten zwey Spitze zähne wegwerfen, und mithin die Lämmerzähne völlig verlieren. Ausbrechen, (Weber) s. Abläufer.

Ausbrechen, (Weißgerber) sagt man, wenn man die Felle auf einem Eisen auszieht und dehnt, ihre Geschmeis digkeit zu vermehren.

Ausbreiter. Ausbereiter für die Goldschmiede. Ist in Nürnberg ein freyes unzünftiges Gewerbe. Es sind Gehülfen der Gold und Silberarbeiter, welche in ihren eigenen Häusern die von lettern verfertigten Silber geräthe weiß sieden, schleifen und poliven, und dafür stückweise bezahlt werden.

Ausbreiter für die Rohrschmiede, sind eben solche freye Arbeiter, um die verschiedene von den Rohrschmie den verfertigte Messingswaaren zu poliren.

Ausbringen der Erze, heißt, dieselben gewinnen

Ausbeißen, (Bergwerk) eben so viel als: Aus- und zu Tage fördern. geben.

Ausbereiter, f. Ausbreiter.

Ausbessern eines Hutes, (Hutmacher) s. Hut, alten auszubessern.

Ausbeutbote, (Bergw.) f. Bergbote. Jac. Ausbeute beben, (Bergwerk) f. Ausbeute. Jac. Ausbeutstock, (Bergwerk) sind diejenigen verwahr ten Kasten, in welchen die edlen Metalle, Silber und Gold, auf dem Silberwagen nach der Münzstätte ver führt werden, wogegen neue Münzsorten und Ausbeutthaler in dem Ausbeutestock zurück gesandt werden.

Ausbicken, (Landw.) wird von der Bruth von V6 geln und Federviel gesagt, wenn sie in dem Ey, worin fie verschlossen ist, zur Zeitigung gelangt, und mit dem Schnabel die Eierschale zerbickt, daß sie auskriechen könne. * Ausbinden, (Buchdrucker) heißt, wenn der Seher bie Columnen, die er gefeßt, zusammen bindet, und be fordert solche auf das Sehbret; ingleichen die Schriften, welche nicht in die Káften tönnen gebracht werden. * Ausbinden, (Papiermacher) heißt das Papier in Nieße und Ballen binden.

Ausbohrer werden bey den Salzwerken Schomar, bey Esperies, Salzfieder genannt, welche das angeschoffene Cedanologisches Wörterbuch V. Theil

Ausbringen, (Kalkbrenner) heißt den Kalk aus dem Ofen schaffen.

Ausbrüten, (Landw.) f. Brûten.

Ausdehnbarkeit, heißt die Fähigkeit der Körper, sich in einen größern Raum ausdehnen oder verbreiten zu lassen. Der Körper, der diese Fähigkeit befißt, heißt 'aus« dehnbar. Fast alle bekannte Körper sind ausdehnbar. Es ist aber von Dehnbarkeit zu unterscheiden.

Ausdehnende Kraft, (Mechanikus) so heißt die Ela: sticität oder Federkraft flüßiger Körper, welche, in einem engen Raum zusammengedrückt, sich wieder auszubreiten, und das Hinderniß, das sie einschränkt, zu bewegen streben.

Ausdehnungswerkzeug, (Wundarzt) siehe Quell

misel.

Aus dem Dunft werfen, (Artillerie) s. Dunst. Jac. Aus dem Felde hervorheben, (Maler) s. Hervor.. heben. Jac.

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Aus dem Loose stoßen, (Handw.) geschiehet bey den Handwerkern auf den Jahrmärkten, wenn solche ge gen einen andern etwas haben, und ihn deshalb in die Verlosung der Stellen nicht mit aufnehmen. a

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Aus der Mensur seyn, (Fechtmeister) lehe Mens Br. Jac.

Ausdruck, dieses ist die Seele der Musik, ohne ihn ift sie nur ein angenehmes Spielwerk, durch ihn wird sie aur nachdrücklichen Rede, die unwiderstehlich auf unser Herz wirket. Beyde, der Componist sowohl als der Ausüber, müssen ihn auf das sorgfältigste studiren. Ausdruckwalze, s. Schwammaschine. Ausdunstungswerkzeug, f. Atmometer. Aeußer, Aeußern, (Kupferhammer) heißt so viel, als der äußerste Kessel eines Gespanns.

Aus einander bringen. (Kartenmacher.) Ein Arbeiter tann in einem Tage 25 Pack geteimte Blätter scheiden; der Pack enthält 12 Stoß, und ein Stoß 25 Leimblätter; das Pack enthält also 300 Blåtter, und folg. lich kann er 7200 Blätter scheiden.

Auseinanderlegung einer Taschenuhr, siehe Zer

legung.

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Auserlesene große Korallen, (Korallen - Manu faktur, f. Capi refti.

Auferon, ist eine Specerey, die aus Petsien kommt, welche aber die Europäer aus Ostindien von Surate be kommen. Diese Specerey ist sehr seltsam und sehr theuer. Der Main wird zu 120 Mammoudis verkauft. Ausfallen, (Landwirthschaft) heißt bey den Feldfrüche ten, wenn sie überreif verden, daß durch die Hiße die Nehren oder Schoten dergestalt zusammen schrumpfen, daß fié aufspringen und den Saamen verlieren.

Ausfasern der Lumpen, (Papiermacher) heißt die erste Vorrichtung der ausgewaschenen Lumpen, wenn sie entweder unter die Stampfen oder in den ausfasernden Cylinder kommen. Man beurtheilt, ob die Materie ges nug ausgefäßert ist, wenn man das Wasser mit der Hand ausdrückt, und solche von einander reißt; wenn nun in dem Innern kurze jermalmte, rauhe und den Fliegenbeis nen ähnliche Faden von einer gleichartigen Beschaffenheit befindlich sind, fo hält man davor, daß die Arbeit des Husfasern vollendet sey.

Ausfäfernder Cylinder, (Papiermacher) siehe Hol

Länder.

Ausfindigmachen, (Bergwerk) ist so viel, als den Bergban rege machen.

Ausfleischeisen, (Gerber) f. Ausfleischmesser. Jac. Ausfluß des Wassers finden, heißt: angeben, wie viel Wasser eine Quelle in einer bestimmten Zeit giebt. Ausfördern. Das Moment des Ausfördern findet man, wenn man die Tiefe des Schachts mit der Schwere der Erztonne multiplicirt.

Ausfüllung, (Mechanikus) heißen die Feilspåne in eis mer Kleistischen Flasche.

Ausgang, (Handwerker) heißt in den Innungen der Handwerker, wo der Jungmeister des Handwerks Knecht ift, und bey denen Gesellen der Aelteste, bey denen Schue Rern aber der sogenannte Altknecht, solches zu verrichten hat, wenn der Jungmeister auf dem Befehl des Obermei

sters ausgehet, und bey den andern Meistern das Anbefohlne ausrichter.

Ausgang, (Jager) f. Hintergang. Jac.

Ausgahren des Stahls, (Hüttenwerk) den Roßfaß-stahl vor dem Gebrauch durchschweissen, indem die Schmiede von diesem Stahl viele, gewöhnlich 9 Stücke zusammen legen, mit einer Zange fassen, zusammen schweissen, und in die Form zum bestimmten Gebrauch schmieden.

Ausgeben, (Landwirthschaft) heißt so viel, wenn ein Hausvater von dem sich allezeit gegenwärtig befindenden Vorrath seinem Gesinde so viel zustellt, als es zur Besorgung desjenigen, was ihm zu verrichten anbefohlen, no. thig hat.

Ausgeber, ist in einigen Familien oder Klöstern der Dekonomus, oder derjenige, welcher Sorge trägt, den Aufwand einer Haushaltung oder einer Gemeine zu thun. In Klöstern wird besonders unter den Mönchen und Nonnen der oder diejenige dadurch angezeiget, welche für den Keller und die übrige Haushaltung Sorge trägt.

Ausgebrochnes Holz, (Forstwesen) nennt man in den Hochwaldungen dasjenige Holz, welches 1 bis 10, Jahr alt ist.

Ausgefafelte Leinwand, (Wundarzt) siehe Karpey.

Jac.

Ausgefåsert deug, (Papiermacher) ist eben so viel, als Halbzeug.

Ausgefauft, (Hutmacher) s. Ausstoßen. Jac. Ausgeführte Zeichnung, (Maler) s. Zeichnung ausgeführte. Jac.

Ausgebender Jahn, (Uhrmacher) heißt derjenige Zahn eines Rades, der vom Getriebe verlaffen wird, um einen andern zu ergreifen, der der eingehende genannt wird.

Ausgebend, haubar Holz, (Forstwesen) nennt man in den Hochwaldungen dasjenige Holz, welches 80 bis 90 Jahr alt ist.

Ausgelassen Unschlitt, (Seifenfieder) heißt, wenn das klare von dem groben geschieden oder gereiniget wird.

Ausgelegt, (Etale.) (Handl.) wird nicht allein von den Waaren gesagt, die man vor die Låden auslegt und aushängt, sondern auch von denen, die man den Käufern vorlegt, und sie von ihnen ansehen läßt.

Ausgelegt Geld, baarer Verlag, (Handl.) heißt die Ausgabe oder das baare Geld, welches man zur Expe« dirung einer gewissen Angelegenheit verwenden oder vors schießen muß.

Ausgelichtetes und in Anflug stehendes Holz nennt man in den Hochwaldungen dasjenige Holz, welk ches 10 bis 20 Jahr alt ist.

Ausgemacht, (Eisenarbeiter) nennt man, wenn ein Stück von Feuer verfertigt ist, und nun der Feile übers geben wird.

Ausgepreßter Taback, (Tabacksfabrik) f. Ausges druckter Taback, Jac. › Ausge

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