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fel. Jac.

Auf

Aufraumschaufel, (Schmelzhütte ) f. Einfangschau. Aufrechnung, (Bergwerk) wenn der Schichtmeister, nach geschlossenem Quartal, von der ordentlichen Berg amtsrechnung, die Gewerken zusammen rust, und ihnen die Rechnung über Einnahme und Ausgabe vorlegt. Aufrechtes Steigerrad, (Uhrmacher) Steigerrad, aufrechtes. Jac.

Aufreden, ist bey den Handwerkern so viel, als einen Gesellen zum Aufstande von der Arbeit des Meisters bereden, und solchen nach demselben abspenstig machen, oder ihn abspannen. Es ist also eine species fervi corrupti, die sowohl in den gemeinen Geschen, die Handwerker be treffend, als auch in manchen Artikeln der Handwerker, scharf verboten.

Aufreiben, (Tuchscheerer ) bedeutet das Reiben der ·Boye, daß sie knopficht werden.

Aufreißen, (Bäcker) dieses will so viel sagen: das Brod hat keine glatte Oberfläche, sondern sie ist hier und da durch Riße unterbrochen. Es ist eine Folge des zu al ten Sauers und des zu warmen Wassers, welches ge braucht worden.

Aufreißen, (Winzer) ist eine Arbeit, welche zugleich mit den Räumen im Weinberge verrichtet wird, wenn nämlich der Winzer, bey dem Räumen um die Stöcke, zugleich auch den ledigen Platz zwischen den Stocken, und also den Weinberg über und über, mit der Hacke auf reißet, damit der Regen desto besser eindringen kann.

Aufrichtige Waaren, (Handlung) sind diejenigen, die der Verkäufer, so wie sie von Natur gewachsen, aus der Erde gegraben, auf dem Felde eingesammelt, oder auch von guter Materie, ohne einigen Zusatz, der ihre Qualis tåten verringern könnte, verfertiget worden) also läßt, und keinen schädlichen Gewinn durch ihre Verfälschung fucht.

Aufriß, (Kleinuhrmacher) s. Kaliber. Jac.
Aufrißparallelen, (Baukunft) heißen diejenigen ho
rizontalen Hülfslinien bey Verfertigung eines Baurisses,
derer Entfernung die Höhen der Theile des Gebäudes
anzeigen.

Aufrocken, f. Aufwocken (Spinnerinn).
Aufrollen, Jusammenlegen, dieses Wort bedeutet
bey den Kaufleuten einen Zeug rund zusammenlegen, und
gleichsam eine Walze daraus machen. Man leget wenige
auf diese Art zusammen, außer Atlas und Papeline, die
man gemeiniglich Grisettes nennet, die Gazen und Kre
pone, weil diese Zeuge sich gemeiniglich leicht zerschneiden,
und schlimme Falten machen. Auf eben diese Art werden
auch die Gold Seiden. Zwin und Wollenbänder, die
Padous und die Treffen von allerhand Art zusammen ge
leget; furz, alles Bånderwerk, und vornehmlich die
zwirnenen und wollenen Bånder, welche Roleaur heißen,
von der Art und Weise, wie sie zusammen geleget find.

Aufrollen, (Tuchbereiter) f. Zusammenrollen. Jac.
Aufrühren, Auflodern, (Landw.) wird gesagt,
wenn man einen Acker pflüget, der durch die Länge der
Technologisches Wörterbuch V. Theit

mungen u.

oder durch Schlagregen, Stürme und Ueberschwem
Zeiten dergl. hart und derb geworden, so daß er eine
Art von Minde bekommen. Dieses Wort wird auch von
der Erde gefaget, die in Pomeranzenkübeln oder Blumen
hart geworden ist, daß man die Oberfläche durch kleine
töpfen ist, wenn sie durch das öftere Begießen obenher
fich das Wasser bis auf die Erde um die Wurzel und in die
Spädchen aufrühren, und sie locker machen muß, damit
Wurzeln hineinziehen kann.

Auffammlen, (Landw.) ist eine Aerndtenverrichtung, da nämlich das geschnittene oder gehauene, in Gleden oder Schwaden liegende, Getreide entweder mit der Hand zusammen gethan, oder mit dem Rechen oder Harken Auffammler der Elektricitat, f. Kondensator. zusammen gerechet, und nachmals aufgebunden wird. Aufsatzel, (Kunstwerk) Ausguß, Oberpumpffos del, eine 20 Zoll hohe hölzerne Lutte, welche die Goge

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S er ist mit 2 eisernen Bånden beschlagen,

und tritts Zoll über die Soße; zu welchem Ende inwen
dig s Zoll hech so viel Holz ausgemeiselt wird, als die ei
das volle Holz trete. In dem Auffahel ist ein 7 bis 8 Zoll
ferne Goße dicke ist, damit sie in der hölzernen Lutte vor
Aufsatz Klausuren, (Buchbinder) heißen diejenigen
hohes viereckichtes Loch zum Ausgießen des Waffers.
Klausuren, welche zu denen Sammerbüchern verbraucht
werden; sie werden von außen auf der Decke befestiget,
Auffärslein, Uffsätzlein, (Schuster) bedeutet ein
und an die Riemen fest gemacht.
Auffauberer, (Bergw.) s. Aufsauberen. Jac.
Stückchen Leder zu den Schuhen.
Aufschabebret, (Buchbinder) heißt dasjenige Bret,
auf welchem die Bände aufgeschabt werden. Es ist ohn
gefähr halb so breit als ein Oktavband, und hat von
weit ist, daß die Bindfäden darein passen. Wenn man
der Seite her in die Queer eine eingefagte Rige, die so
die Riße vom Rücken des Buchs her über den Bindfaden
Aufschaufeln nennen die Müller, wenn sie denen
geschoben hat, so liegt derselbe auf dem Buche.
Schaufeln, neue einsehen.
Wasserrädern, anstatt der schadhaften und ermangelten

Aufschlag, (Musikus) Arfis, ist die schwache Zeit
oder den Fuß aufhebt. In dem Takte von 2 Zeiten fällt
des Takts, da der, welcher den Taft schlägt, die Hand
der Aufschlag in die 2te Zeit; in die ste, wenn der Takt
3 Zeiten hat; und in die 2te und 4te, wenn der Taft aus
4 Zeiten bestehet. Man sagt von einem Stücke: es gehet
in Aufschlage oder Auftakte an, wenn es kurz und ohne
Accent, mit der leßten Zeit eines Taktes anfängt, auf
Aufschläge, (Böttcher) wenn diese große Gefäße, als
welche sogleich der Anfang des aten Takts folget.
Bottiche und Fässer, zurichten, heißen sie es Aufschla
fie die kleinen Gefäße, als Kannen und Stunzen, aufe
gen, darzu gehören Spannreife, Kloben; hingegen heißen
neue auffeßen, oder repariren.

Aufschlagen, ist eine gewöhnliche Arbeit bey dem Wa P schen, da die ausgespülte und stark ausgerungene Wäsche

von

ven Stúc zu Stück aufgeschüttelt, ordentlich über einander geschlagen, und mit den Händen glatt, ausgestrichen wird, ehe man selbige zu treugen aufhänget. Es geschie. het dieses deswegen, damit die bey dem scharfen Ringen gemachte Falten und Runzeln wieder herausgebracht, und die Wäsche, eben also glatt gestrichen, an der Sonne oder Luft trocken werden möge.

Aufschlagschaufel, (Salzwerk) s. Auflegschaufel. Aufschneiden, (Kramer) wird von einem Stück Zeus ge gesagt, wenn man die Spißen, Seide, Zwirn, oder Bindfaden, welche die Falten des Stücks im Stande er halten, zerschneidet.

Aufschoffen. (Gärtner.) Man lagt, der Sallat schoffer auf, das heißt, er gehet in den Stengel; uni alfo faget man: das Auffchoffen einer Pflanze oder des Etengels.

Aufschreyen. (Bergwerk.) * Auch geschichet es von dem Aufschreyer in der Grube, wenn er die Kübel voll ge; füllet hat, da er alsdann schreyet: Auf! damit es die Haspelknechte wissen können, wenn fle ziehen sollen.

Aufschroten, (Brauer) s. Schroten. Aufschroten, entzwey schroten, (Forstwesen) ist so viel, als das grebe Holz aufhauen.

Aufschuß stehendes Holz, (Forstwesen) s. Ausze Jchlagenes.

Aufschütten, heißt, wenn der Landwirth sein Ges treide zur Stadt fähret, und einen Boden miethet, um es allda zu verwahren.

Aufschüttfässer, (Müller) sind diejenigen, womit das Getreide und Schrot in den Rumpf getragen wird. Sie werden auch Mühl- Stunzen oder Stütze ge.

nannt.

Aufschwänzen, Tech) heißt insonderheit, die Hechte, als welche sich am besten darzu schicken, nachdem sie am Bauche aufgeschnitten, und das Eingeweide heraus genom men worden, gegen den Kopf zu, bey den Gråten, auf beyden Seiten aufschlitzen, selbige zusammen krümmen, und ihnen den Schwanz durch das Maul ziehen; da man thuen vorhero unten den Kopf auch wohl durchschneidet, daß er sich recht breit drücken lasse, und sie auf diese Weise abhieden,

Aufschwellen der Tine. Meffa di voce, (Musi fus) ist, wenn man einen Ton ganz schwach angiebt, ihn immer mehr verstärkt, und dann wieder zu seiner ersten Schwäche abnehmen läßt. Man kann dies zwar auf allen Instrumenten, besonders auf guten Klavieren, ausüben, eigentlich aber ist es der Singekunft eigen; und es kommt auf langen Noten vor, wo es unschicklich seyn würde, (wenn ein Sänger einen Ton in einer Stärke aushalten wollte..

Auf schweren Gestübe schmelzen, (Hüttenwerk) 1. Schmelzen auf schweren Gestübe. Jac.

Aufferzen nennen die Bäcker, wenn sie das Holz nicht in den Ofen, wie die Brauer, ohne Ordnung unter die Pfanne stecken, sondern schicklich über einander schränken. Aufsetzen, (Böttcher) & Errichten. Jac.

Aufsetzen. (Forstwesen.) Qnirle auffeßen, heißt bey dem Nadelholze so viel, als Jahrschüsse treiben. Aufsetzen, (Hüttenwerk) (. Aufgeben. Jac. Aufsetzen, wird auch bey den Matherinn: a gebraucht, wenn sie bey einem Hemde an die eingefaltene Aermel oder an den Hals, ingleichen auf die Manschetten und andere dergleichen eingerichtete Arten der Wäsche, die gehörigen Bindchen sehen, selbige zu beyden Seiten anstechen, und jede ausgestrichene Falte in dem Annähen mitfassen. Bey den Schneidern wird ebenfalls diese Art des Nähens so genennet, ingleichen bey den Beutlern.

Aufsetzen, ein Stück zeichnen und aufferzen, (Schlesser) heißt, seinen Ort durch Züge auf dem Schloßs bleche bemerken, wenn das Schloß zusammen geseht wers den soll.

Aufsetzen (das) abzuåndern, wenn Rad und Getriebe untadelhaft sind. (Uhrmacher.) Wir nehmen an, daß das Nad und Getriebe, zwischen welchen eine Steckung vorgeht, an sich sehr fehlerfrey seyn. Geschieht bey solchen gleichwohl ein Aufsehen; so wird dieses nicht bey gewissen Triebstäben oder bey gewissen Zähnen gesche. hen, sondern ehne Unterschied, bald hie bald da em Ges triebe oder Rade, vorfallen. Die Vorschrift zur Vers befferung der Sache ist diese: Vermehret den Eingriff. Diese Vermehrung braucht selten so viel zu betragen, als die Dicke eines Papiers. Eine Spiralfederdicke ist zue weilen schon hinreichend. Die Luft in Zahn und Getrie be, welche man findet und vermindert, dienet bey dieser Sache auch als ein Maaß, woran man sieht, was man zu thun hat, und gethan hat. Wir müssen bey jedem Zahn und Getriebe die Sache besonders zeigen. Der Eingriff des Kronrades in das Steigrådsgetrieb wird vers mehret, indem man die Hülfe entweder am Rade oder am Getriebe giebt. Am Getriebe thut man es durch Sens kung des Steigeradsvorderzapfenlcches bey diesen Umstånden, wenn es wegen des ausgelaufenen Loches nöthig, an der Potence du Roi leicht; und wegen der zugleich das durch zu erhaltenden Geradehenkung des Steigrades zu träglich ist. Defter thut man es am Kronrade. Es fragt sich aber, wo und wie man da die Hülfe gebe? Die Ans wort giebt in den meisten Uhren das Oberzapfenlech. Ist dieses ausgelaufen; so sehet man ein neues Futter ein, welches um ein geringes näher gegen den Rand der Plate te, und wenn es nöthig ist, auch ein wenig näher gegen das Mittelrad zu stehen kömmt. Ist eine Studel vorhan den; so ist die Hülse an einem Standzapfen derselben leicht zu geben. Am gewöhnlichsten wird die Hülfe an dem Futter des Unterzapfens gegeden, und zwar mit cinem ganz geringen Durchtreiben. Der Eingriff des Mittels rades in das Kronradsgetrieb wird vermehret entweder an demjenigen Zapfenloche, welches ausgelaufen ist; oder wenn eins von beyden Rädern etwa schief steht, an dem Jenigen Loche, durch dessen Versetzung auch dieser schiefe Stand zugleich gehoben wird. Der Eingriff des Minutenradesgetrieb ist leicht zu vermehren, wenn ein Studet da ist. Sonst muß ein neues Futter gemacht werden,

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Am Eingriffe des Schneckenrades in-das Minitenrabs getrieb ist höchst selten etwas zu ändern. Je mehr Ståbe ein Getrieb hat, desto weniger kömmt auf die genaue Richtigkeit des Eingriffes an. Muß es geschehen; so ist hauptsächlich darauf Rücksicht zu nehmen, daß man die mögliche Entstehung eines Aufreibens eher vermindere als vermehre. Dieses leitet uns denn entweder zu dem Un terzapfenloche des Minuten oder Schneckenrades, oder zu beyden Zapfenlöchern eines von diesen Rådern. Der Eingriff im Vorgelege wird vermehret durch einen dicke ren oder näher zu sehenden Zapfen des Wechselrades, oder, wenu das Stundenrad ein Aufseßen leidet, durch Veren gerung seines etwa zu weiten Rohres. Findet dieses nicht statt: fo muß das Wechselrad näher geleget, und demselben feine überflüßige Größe genommen werden. Was am Was am Fortschiebestifte des Monatringes etwa zu ändern ist, kann man sehen, wenn man den falschen Boden ohne Ziffer blatt vor die Uhr seht. Der Sperrkegel hat zuweilen alle Schuld.

Aufsetzen abzuåndern, wenn der Fehler am Ge triebe liegt. Das Getrieb läuft etwa schief: und das karm man nicht allein sehen, wenn man es in der Uhr oder auf der Drechselbank herum laufen läßt; sondern man kann es auch schon daraus schließen, wenn nicht alle Stå be des Getriebes ohne Unterschied, sondern nur einer oder zwey aufsehen. Ist dieses Schieflaufen durch Verbeugung des Zapfens oder der Welle entstanden; so bringet man solches wieder zurecht. Ist hier nichts zu beffern, und hat der Triebstahl an sich selbst die Schuld, weil er etwa zu hoch, oder an seiner hintersten Seite genug abge. walzet ist so muß er mit der Feile den übrigen gleich ges macht werden. Oder das Getrieb ist nicht durchgehends zu groß. Dieses ist nicht allein alsdann zu vermuthen, wenn man das Aufsehen nicht kuriven kann, ohne in das Klemmen zu gerathen; sondern man erfährt es auch vers mittels des Tricbmaaßes. Wer damit nicht versehen ist, kann eine Reißfeder an dessen Statt gebrauchen, wenn fie nur eine feine Schraube nnd scharfe gerade schließende Lippen hat. Nehmet damit den Durchmesser des Getrie bes über zwey einander gegen über stehende Ståbe. Se het eine Lippe des Maaßes auf einen Zahn des Rades. Reicher die andere Lippe weiter, so ist das Getriebe zu groß. Bey einem Sechser gilt auch diese Regel: Die Weite von der Spiße mitten auf einem Triebstabe bis an die Spise mit auf dem dritten Stabe muß eben so groß feyn, als wenn die Messung auf eben diese Art über drey Zähne geschieht. Bey einem jeden Getriebe gilt auch die fe: Benn zwey Radzähne in dem Triebmaaße hängen bleiben; so müssen zwey Triebstäbe bequem dadurch gehen fónnen.

Aufsetzen abzuåndern, wenn der Fehler am Ra. de liegt. Daß nicht der unrichtige Eingriff, auch nicht ein tadelhaftes Getrieb an dem Aufsehen Schuld sey, ist alsdann zu schließen, wenn sich das Uebel nur bey einem gewissen Zahne, oder nur an einer Seite des Rades zeigt, und bey genauer Untersuchung bestätigt. Wenn das Auf

seken bey einem gewissen Zahne geschichet: so wird man – den Zahn zu kurz finden; und da muß man ihn mit einem Punzen verlängern oder mit einem neuen verwechseln. Oder man findet, daß der Zahn seinem Vorgänger etwas zu nahe, oder dieser etwas zu nahe bey ihm ist. Schwa chen Zähnen kann man mit Biegen helfen, welches beffee mit einer blankgeschliffenen Einstreichfeile, deren schmale Seite ein wenig schräg ist, als mit der Zange, verrichtet wird. An einem starken Zahne muß die Walzfeile die Sache richtig machen. Wenn das Aufsehen bey etlichen Zähnen an einer gewissen Seite des Rades vorfällt; wird das Rad hier vor den Zähnen nicht gerade, sondern zu niedrig laufen. Hiebey wird dem Kronrade nachgehol fen. Ein anderes Rad muß abgedrechselt und an den Zäh. nen, die vom Grabstichel getroffen sind, gehörig wieder abgewalzet, und sodann nåher gegen das Getrieb gesehet werden. Bey dem Schneckenrade sieht man auch darnach, ob der Zapfen, worauf das Kad läuft, richtig laufe. Die felten nöthige Aenderung geschieht da, wo der Zapfen in der Pfeilerplatte steht.

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Aufs Gemenge dingen, (Schäfer) L. Gemenge.
Auf Sicht, (Handl.) s. Sicht, Jac.

Aufs Lebendige ausfleischen, (Gerber) f. Ausfleischen aufs Lebendige. Jac.

Auffperrhaken, (Schlößer) dieses ist ein starkes Stück Eisendrath, so an dem einen Ende krumm gebogen ist. Mit diesem machen die Schlößer den ersten Versuch an den Schlößern, derer Schlüssel mangeln, um sie aufzu machen.

Aufsperrer des Herrn le Blanc; (Wundarzt) siehe Quellmeisel.

Auffprengen, wird bey den Handwerkern von ihrem Gesellen gesagt, wenn einer den andern aureizet, Abschied von seinem Meister zu nehmen, und mit ihm zu wandern. Aufspülen, heißt, das rein gescheuerte Küchenger& the und Tischgeschirre in dem Spülgefäße mit reinem Wass fer abspülen.

Aufstand, (Handw.) s. Aufstehen,

Aufstand, Revolte (Kriegskunst) wird gesagt, wens sich entweder bey der Milik die Gemeinen wider ihre Ofs ficiers, oder eine Stadt oder ganzes Land wider die Res gierung empöret, und wider Commando sehet, oder deren Befehl sich widerspenstig erzeiget, und oftmals wohl gar den Gehorsam auffaget.

Aufstechen, heißt bey denen Handwerkern so viel, als etwas anders auf eine Fläche Zeug oder Leder auf oder einzeichnen. Einige verwechseln es auch mit an oder be. stechen; sonderlich aber wird das Wort Stechen über. haupt gesagt, wenu erst mit einem Stech-Ort vorgeftos chen wird....

Aufftechen, Aufftecken, (Wäscherin) ist eine beson dere Kunst, einiger Wäscherinnen, da sie zart weiße Spir hen, indem ke wieder rein gewaschen, sonderlich an dem Rande, nach dem daran befindlichen Zäckchenmuster wieder durchzustechen und auszuplatten wissen, daß sie fast für neue Spihen passiren können, P 2

Auf

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Aufftecketteld, (Schneider) s. Manteau, Aufftecen, (Wäscherin) f. Aufstechen. Buffteckenadeln. (Nadler.) Dieses ist die größte Gattung von Nadeln, man braucht sie zur Befestigung der aufgeschlagenen Frauenzimmertleider. Die längsten von dieser Gattung sind etwa 23 Linien lang. Das Tau fend wiegt mit dem Papier ohngefähr 2 Pfund. Diese werden große Aufsteckenadeln genannt. Man hat auch dergl. so das Tausend nur 12 bis 20 Unzen wiegen. Aufsteigende Binde. Fafcia afcendens. (Wundarzt.) Eine zum Umwickeln zu gebrauchende und auf einen Kopf gerollte Binde.

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Aufftecken, (Landwirthschaft) s. Aufstechen. Jac. Auffteckerin, f. Pusmacherin. Jac.

Aafftecknadeln, (Nadler) f. Hellernadeln. Jac. Auffteben. (Handwerker.) Die Handwerke werden größtentheils im Sihen verrichtet, daher, wenn sie Feyer abend machen, es geschehe ordentlich beym Ausgang der Woche, oder zur Abendzeit, so heißen sie es: aufgestan. den. So geschieht es außerordentlich, wenn etwas vors geht, so wider die Gewohnheit des Handwerks läuft. Da mit nämlich die Gesellen durch ihr Stillesiten das Ansehn nicht bekommen, als hätten sie es stillschweigend gebilliget. Solches wird ein Aufstand genannt.

Aufsteigende Destillation heißt diejenige, welche in Blasen, Kolben und Retorten verrichtet wird, weil dabey nothwendig eine Erhebung der Dünste vorgehet. Sie ist eine neue Erfindung. Die erste Nachricht, die wir davon haben, ist in einem alten griechischen Schriftsteller, dem Bofinus, der im sten Jahrhundert in Aegypten geles bet hat.

Aufstoßen, (Jäger) s. Ausstechen. Jac. a. Auffroßen, (Uhrmachar) f. Einlappen. Jac. Kafftreichen, (Puchwerk) heißt die Planen hin

freiten.

Aufffreicher, (Tuchbereiter) f. Absehen. Jac. Aufftreichmesser, (Schuster) ist ein ganz kurzes Mef fer mit einer am Ende runden und stumpfen Klinge, damit es nicht schneiden kann; es dient den Riß aufzuftreichen. Die mehrsten Schuster gebrauchen aber hierzu den Stahl, worauf die Kniffe gestrichen werden.

Aufftulpen, (Hutmacher) s. Aufstußen. Jac. Aufstürzen, (Haushalt.) heißt das aufgewaschene, ausgespülte und alsdann abgetrocknete Kuch und Tisch. gerathe, an Töpfen, Schüffeln, Tellern, Tiegeln u. f. f. wieder an seinen Ort und Stelle seßen und aufheben.

Auftakt, (Mufikus) s. Ausschlag.

Auftiefen. (Kupferhammer.) Dieses wird also ges macht: Das Gespann wird warm gemacht, und sogleich auf den Ambos unter dem Tiefbammer gebracht. Dies fen läßt man zuerst auf die Mitte fallen; alsdenn aber brehet der Arbeiter das Gespann dergestalt, daß vom Mittel an, nach der Peripherie zu, eine Schneckenlinie durch die Schläge beschrieben wird. Wenn es nicht sehr glühend ist, und doch überschmiedet wird, so wird es hart, und wenn noch länger fort geschmiedet würde, so würde

es brechen, welches bey den Scheiben das nämliche ist, daher muß man es wieder glühend machen. Mit diesen fähret man fort, bis das Gespann seine gehörige Gestalt und Größe hat. Dann wird der Falz abgeschnitten, und die Kessel werden aus einander genommen. Das Beschneiden aber durchgängig kann nur mit einer großen Scheere geschehen, die ein einziger Mann drückt.

Auftrageblatt, (Buchbinder) ist ein sehr dünnes Bret, 12 Zoll lang und 74 Zoll breit. Es ist von Nusbaumholze, und auf das seinste polirt; von der untern nach der obern Seite zu ist es so stark abgeschärft, daß es, fo zu sagen, eine Messerschneide abgiebt, welche aber so rein seyn muß, daß nicht das geringste daran siht, woran das Gold, welches der Buchbinder beym Vergolden darauf legt, und sich hierzu des Goldmessers bedient, anhå keln könne. Dieses Bret muß sehr gut in einem beson dern Futteral verwahret werden, weil schon ein Fliegendreck hinlänglich seyn würde, es unbrauchbar zu machen. Aufträger, (Hüttenwerk) heißt derjenige, welcher bey dem Schmelzen die Arbeit verrichtet.

Austragloch, Spundloch, (Puchwerk) ein Loch in der einen Puchsäule, vor welchen im Troge das Vorsebeblech steht.

Auftreibfcheere. (Glashütte) ist eine fast gleich dem Zwegeisen formirte Zange, womit die Scheibenkeulen von einander getrieben werden,

Auftreiben, (Handw.) f. Schelten, auch Treibert.
Auftrifft, (Landw.) s. Aufdrifft.

Auftrinken, ist ein besonders altes Ceremonieltrinken der Sattlergesellen, wenn man die Schenke auftrinkt, bey ihrem Vierwochengebot. Denn es wird dadurch gleichsam auf die Gesundheit, den Namen und die Brüderschaft oder Gemeinschaft sämmtlicher ehrlichen Glieder des Satt lerhandwerks, zur Bestätigung, der Krug oder die Kanne, woraus einer dem andern zu trinken schenket, und so die Schenke heißet, zugetrunken. Dieses Trinken ist also ein Symbolum, oder Zeichen der Erneuerung aller dieser Sa chen eines Mitglieds der Gesellschaft; darum sagt einer zu dem andern bey dem Auftrinken: "So mit Gunst, ich „will dir meine ehrliche Schenke auftrinken, von meinet"wegen, von deinetwegen, von aller rechtschaffenen Satt „ler wegen." Welche Gewohnheit von den alten deutschen Sitten seinen Ursprung hat.

Auf Versuchen, (Handwerker.) Wenn bey den Hand. werkern ein Junge zur Lehre aufgedungen und angenom men wird, pflegen jedesmal 14 Tage auf'n Versuch, se wohl für den Meister, als den Knaben, wie einer dem andern anstehe, mit einbedungen zu werden. Denn es ist nicht rathsam, allerwegen gleich zu zugehen, weil es sich nach einmal geschlossenem Handel nicht umkehren läßt. Diese Zeit aber geht dem Knaben an der Lehrzeit nicht zu gute, vielmehr muß er nach deren Ausgang eine Zugabe von an dern 14 Tagen nachhalten. Doch wird ihm beydes zu guten Nachruhme in den Lehrbrief geseht: daß er 14 Tage vor und 14 Tage nachgestanden, als einem ehrlichen Jun gen wohl ansteht.

Aufwe,

Auf

Aufwecker, (Artillerie) f. doppelte Karthaune. Jac. Auf welsche Art. Diese Redensart ist unter den Woll. fammern üblich, da fie die Wolle mit doppelten Kammen Jurichten, und darinnen eiten Unterschied von den Tuch machern suchen, als denen sie nur die einfachen Kamme jugestehen.

Aufwickeln, franz. Deplier, wird von einem Stück
Tuch, Zeug, Band und andern dergleichen Waaren, ge.
fagt, die man aus einander legt, um sie den Käufern fes
hen zu lassen.

Aufwindeeifen, (Tabacksmanufaktur) ein Theil der
Rapemaschine, f. d.

Auf Wochenlohn, (Handw.) Die Meister pfle
gen ihre Gesellen nicht, wie andere Hausväter, Jahr.
weise zu dingen, sondern theils nach Wochen, theils auch
nur Stückweise zu lohnen; daher auch einige Bruckmeis
fter pflegen genannt zu werden; mithin können die Gesel
fen mit dem Ausgange der Woche abdanken.

Aufwocken, Aufrocken, (Spinnerin.) Dieses ge. fchieher also; man legt und binder nämlich den Flachs um den Rocken herum, indem man das Flachsgeflechte auflö. fet, welches in Berlin auf s bis 6 Riften, d. i. Streifen des Flachses besteht. Man steckt eine Riste in den Schür Jenband mit der Spise fest ein, und ordnet die Härchen ber Riste ganz locker, aber, so viel möglich, geradlinig, erst von der Linken zur Rechten, und dann rückwärts auf dem Schooße, zu einer lockern Regelfläche, bis die Riste zu Ende ist. Eben so verfährt man mit den übrigen sechs Risten. Alsdann wird die blonde Schichtung, welche vom Gürtel bis über die Knie längst herabft, losgemacht, queer über den Schooß gelegt, und der Breite nach, mit beyden Händen, um den Rocken gewunden. Aufzeichnen, (Schloffer) f. Aufsehen. Aufsieben, (Maler) Rentoiler. Jac. Aufsieben, (Näherin) f. Einreihen. Jac. Aufzieben, (Paruckenmacher) heißt fo viet, als: die Jenigen kleinen Haarbüschel, von gleicher Länge, so wie fie von dem Schraubstocke kommen, auf Fåden ziehen.

Aufziehtouren, f. Gytouven. Jac.

Aufziehwebr, (Wasserbau.) Diese Art Wehre wer den von Holz gebauet, und man bedient sich derselben, wo das Land niedrig und die Flüße wenig Gefalle haben, da man das Wasser so dammet, daß es beynahe dem Ufer gleich zu stehen kommt; damit nun bey anwachsenden Was fer das daran liegende Land nicht so leicht überschwemmt werde, so bauet man ein dergleichen Wehr und legt den Fachbaum so tief, als des Fluffes Grund ist, so hoch nun der Fluß aufgedammet werden kann, so hoch tussen die Schutzbretter gemacht, und auf den Fachbaum gesetzt wer den. Diese tonnen bey anwachsendem Wasser, wenig oder viel, nachdem sich der Fluß geschwinde oder langsam ergießt, ausgezogen werden, und kann man dadurch das Waffer so lange in feinen Ufern erhalten, bis endlich der Fluß fich so ergießet, daß er auch das daran liegende Land überschwemmen würde, wenn gleich kein Wehr da wäre. Es muß aber die Länge oder die Weite des Wehrs nach

der Breite des Fluffes eingerichtet werden, wo auch in den
Mühlenordmungen die Weiten an einigen Orten verordnet
find. Es sind aber felbige 10 bis einige so Ellen im Lichs
ten weit; es werden aber die Grießsäulen nicht mit zu den
eben so auf Pfähle gelegt, wie unter dem Artikel Sache
Deffnungen gerechnet. Der Fachbaum des Wehrs wird
baum gesagt worden. Es bestehet aber ein dergleichen
Wehr: 1) aus einem Heerd; 2) aus einem Fluthbette.
get worden. Hinter dem Heerd tommt das Fluthbette,
Der Heerd wird eben so gelegt wie beym Fachbaum gezei
fallen, und denselben unterwaschen kann, sondern seinen
damit das Wasser nicht sogleich an den Fachbaum nieders
Abfluß über dasselbe nehmen muß. Auf den Fachbaum
kömmt das Griegwerk zu stehen, und werden die äußersten
Grießsäulen mit den Lebewänden gehörig verbunden.
Ist ein Wehr etwas lang, fo werden die mittelsten Grieß
faulen in einer Weite von einander gefeht, das nur ein
Schuß darzwischen zu stehen tömmt, und zwischen der ers
sten und einer der mittelsten Grießsäulen fommen 2 Seh
pfosten zu stehen (wenn das Wehr z. E. 7 Schüße hat.)
Diese werden mit Spannriegeln verbunden, damit man
die Schußbretter, nach Belieben, einsetzen und wieder
heraus nehmen kann. Auch müssen die Seßpfosten so ein
gerichtet seyn, daß man selbige herausnehmen und wieder
einsehen kann, damit bey den Eisfahrten dem Wasser und
Eise Luft gemacht werden kann. Ferner werden hinter
die doppelt stehenden Grießsäulen des mittlern Schuges
3 oder 4 Pfahle gestoßen, auf diese werden Jochstücke ge
legt, und in die Grießsäulen eingezapft, damit das Grief
werk dem Drucke des Wassers widerstehen kann. Auf dem
Heerde werden vor die Grießsäulen in der Mitte gleichfalls
Grießsäulen mit schwalbengeschwänzten Zapfen eingezapft.
Pfähle gestoßen und Jechstücke darauf gelegt, und in die
Endlich legt man über die Jochstücke die Schutzbrücke.
Weil nun die Grießsäulen bey einem Aufziehwehre weit
von einander zu stehen kommen, so legt man auf selbige
Baukunft gemäß, verzieret, und dann ist das Aufzugswehr
einen so genannten Spannenrabm, welchen man, der
fertig.

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Aufzug, (Musikus) ist ein Tonftück, welches in den Schauspielen, bey wichtigen und feyerlichen Aufzügen und bey Tanzen, gespielet wird. Das Wesen des Aufzuges ist feyerliche Pracht, die dem Character des Aufzuges, bey welcher er geschieher, angemessen seyn muß. Dazu gehört eine starke Besetzung aller Stimmen, große Volls ständigkeit der Harmonie, und ein feyerlicher stark abges messener Tatt-Aufzug heißt auch so viel als Aufschlag.

Aufzug der Verleger, (Bergbau) ist, wenn die
Verleger, um ihres Vortheils willen, nicht richtig und ges
P.3
hörig den Arbeitern auszahlen.

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