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hat, und ehe man sie an ihre Stelle bringet, um die Stellen auszubeffern, welche der Lehm, den man bey Los thungen zu brauchen genöthiget worden, nothwendig blind machen muß.

Auffrischen, (Vergolder) f. Aviver, politen. Aufführen, Abführen, heißt, debitiren und creditiren. · Aufgabe, (Deichbau), ist, wenn den Stakleuten, Tagelöhnern oder Herreudienern eine gewisse Arbeit, wel he sie den Tag über fertig schaffen sollen, vorgegeben wird. Aufgaffen, (Buchbinder) wird von Büchern gesaget, welche vorn von einander stehen, und nicht zubleiben, und kömmt daher, wenn das Pergament hinten auf dem Rü den anfänglich zu kurz gemessen, oder zu feuchte gewesen, und hernach eingekrechen, so will es mit Gewalt seine rechte Größe haben, und zieht also das vordere Perga ment mit dem Bande nach sich, daß die Tafeln vorne aufgaffen und von einander sparren. Neben dieser finden fich noch andere Ursachen, nämlich: wenn das Buch hin ten mehr als vorn geschlagen, oder wenn es gar nicht sehr geschlagen, und gleichwohl allzu dichte geheftet, daß die Blätter leichter von der darzwischen enthaltenen Luft auf quellen, und doch das Buch hinten, wo es geheftet, nicht dicker werden kann. Ingleichen wenn es vorne an einer feuchten Wand stehet, daß es daselbst sehr aufquillet, und hernach nicht zu will. Solches kann man an einem Büs che, welches Clausuren hat, gar deutlich sehen und mer ten. In Lederbänden begiebt sich dieses auch daher, wenn das Leder zu sehr gefeuchtet, und hinten straff an gezogen, daß es hernach desto mehr einkriecht, und das vorbere nach sich zieht. Ingleichen wenn ein altes Buch von neuem geheftet, und vorher nicht wohl geschlagen, und der alte Band, so zu enge worden, wieder daran gefüget wird.

Aufgeben. Wenn in einem hohen Ofen ein Schmel zen glücklich angegangen ist, so ist dieses nicht genug, son dern der hohe Ofenmeister muß darauf bedacht seyn, das Schmelzen so lange als möglich mit gutem Vortheil fort zusehen. Dieserhalb muß er zuvorderst nach einer zu reichend erlangten Wissenschaft, und der beym Anfange des Schmelzens gebrauchten Vorsicht, sich die Beschaffen heit des hohen Ofens sowohl als der verschiedenen Eisen steine, die Beschaffenheit der Kohlen und Zuschläge bekannt machen, und diesen nächst folgenden Regeln zu der Beurtheilung, ob eine größere Menge Eisensteine oder Koblen aufzugebent sey? zur Hülfe nehmen: 1) So oft auf den Schlacken, sonderlich denenjenigen, die nach dem Abstechen aus dem hohen Ofen gezogen werden, Blás. chen, oder etwas glänzendes, oder einfarbiges, jøder et< was schwarzes zu sehen ist; 2) wenn sie weißlich oder weißaunlich, sonderlich an den Enden sind; 3) wenn die Schlacken leicht, und wie Wasser leicht flüßig sind, und Schnell in der Luft erhårten; 4) wenn man durch das Formenloch das Eisen in weißen Tropfen herunter fallen siehet; so muß mehr Eisenstein, als geschehen ist, aufgegeben wer den; 5) bemerkt der Hoheöfner durch das Formloch, daß das Eisen häufig herunter schmelzt, die Tropfen aber

schwarz aussehen, so ist dieses ein Zeichen der ermangelten Hiße, folglich müssen mehr Kohlen genommen wer den; 6) sind der herunter fallenden Tropfen gleich viel weiße und schwarze, so ist das Verhältniß der Eisens steine und Kohlen getroffen; 7) sieht man durch die mehr gedachte Oeffnung, daß die Schlacken im Heerde braun oder schwarz aussehen, so müssen mehr Kehlen aufgegeben werden: sind sie aber zu hell glänzend, so ist dieses ein Zeichen, daß mehr Eisenstein hinzugeseht werden dürfte; 8) grime gleichflüßige Schlacken ist ein gutes Zeichen des Schmelzens; 9) aus der Farbe des rohen Eisens auf dem Bruche kann man zwar zuverläßig allemal nicht sehen, ob das Verhältniß der Kohlen und des Eisensteins recht gewesen. Wenn aber das Eisen weißbrüchig und filbergläns zend sieht, und Eisensteinfarbe auf dem Bruche zeigt, so hat die Hiße nicht genug durchgewirkt; 10) bemerkt marr bey der Nachtzeit, daß die Flamme weißlichhelle und nicht gar zu röthlich ist, auch nicht viel Funken giebt, so ist solches ein Zeichen, daß das Feuer im Heerde nicht sprudelt oder kecht; welches manchmal daher entstehet, wenn noch nicht genug erwärmte Theile sich unter das glühende Eisen mischen, da alsbald das Eisen wie Waffer im Kessel zu kochen, zu sprudeln und aufzuhwellen anfängt.

Aufgeber, (hoher Ofen.) * Sie thun bey, jedem Aufgeben mit einem Hammer an eine eiserne Platte fo viel Schläge, als die wie vielste Gicht aufgegeben wird, damit man auch entfernt von ihrer Arbeit unterrichtet ist, und an der Gichttafel müssen sie jederzeit mit Kreide be merken, wie viel aufgegeben ist. Um zu sehen, ob es bald Zeit ist, wiederum aufzugeben, so versucht er, wie weit die Materie im hohen Ofen gesunken ist. Wenn dieselbe nun ohngefähr 24 Fuß von dem Schlunde entfernt ist, so istes Zeit, die neue Ladung hinein zu werfen. Es würde nicht bequem seyn, sich so weit zu nähern. Sie thun es ein wenig dey Seiten mit einem Werkzeuge, welches sie eine Schne. pfe (Becafle) nennen. S. d. in Jac.

Aufgeblåbeter englischer Stabl, f. Stahl.

Aufgefrischt, (franz. Refait) wird in der Handlung, besonders bey Pferden und der Butter, im folgenden Sinne gesagt. Nämlich ein aufgefrischtes Pferd bedeutet bey dem Pferdehandel ein Pferd, welches ganz zu Schaden gemacht worden, oder irgend sonst einen Fehler hat, hers nach aber von einem Roßtäuscher in guten Stand gefeht worden, jemanden damit zu betrügen. Aufgefrischte But ter heißt alte Butter, die man aber durch öfteres Abwaschen in den Stand geseht hat, sie mit Vortheil zu verkaufen. Aufgefrischte Butter, f. Aufgefrischt. Aufgefrischtes Pferd, f. Aufgefrischt.

Aufgeben des Teiges, (Bäcker) heißt die Wirkung der Gährung in demselben, indem hier der Umfang ver größert wird.

Aufgeklatscht, (Papiertapetenmanufaktur) s. Auf klatschen. Sac.

Aufgeld von Binnverschlag, ist ein gewisses Geldquantum oder Provision, die derjenige, welcher den Gewerken aufZwittergebäuden die Kosten von einem Schmelzen

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Aufgeschlagen, (Weißgerber) f. Aufschlagen. Jac. Aufgeschwollene Blätter, (Reßhändler) f. Köthe. Jac. Aufgesetzt (Strumpfwirker). Auffeßen. Jae Auf Gestein arbeiten, f. Auf Erz arbeiten. Aufgießen. Anguf. Infufio. Ift eine Verfah. rungsart, aus allerley Körpern, durch eine Feuchtigkeit, die Bestandtheile derfelben auszuziehen. Es wird mit was ferichten, spirituosen, ölichten, sauren oder alkalinischen Feuchtigkeiten verrichtet, je nachdem die Beschaffenheit der Bestandtheile der Materien, die man ihnen unter wirft, und die Beschaffenheit der Bestandtheile, welche man aus ihnen ziehen will, erfordert. Vorzüglich findes die gewürzhaften Pflanzen, und andere riechbare vegeta bilische Substanzen, welche man ausgießt, wenn man ihre riechbaren Theile behalten will, in welchen ihre Kraft be. stehet, und welche allezeit so flüchtig sind, daß sie bey der Siedhiße sich zerstreuen und verlieren würden. Damit man diese fluchtigen Bestandtheile um desto besser behalte, muß man nur die geringste Wärme, die zum Ausziehen erfors dert wird, anwenden, und diese Aufgüße in Phiolen oder andern Gefäßen bereiten, weld man genau verstopfen kann. Die vermittelst des Aufgießens erhaltenen Bestand theile sind nach Art der Auflösungsmittel, mit welchen man es verrichtet, von sehr verschiedener Beschaffenheit. Das reine Wasser nimmt den Grundstoff des Geruchs oder Spiritus rector, und salzige, seifenartige, schleimich te ausziehbare Theile in sich. Der Weingeist löset den Spiritus rector, die wesentlichen Dele, die harzichten Ma terien, welche ein Del von der Art der wesentlichen Dele Jum Grunde haben, und den größten Theil der feifenartis gen Substanz, auf. Diese mit dem Weingeist verfertig ten Aufgüße führen in der Apothekerkunst den Namen Tinkturen. Die Dele lösen den Spiritus rector und die lichten Materien auf, von welcher Art fie immer feon moDie Säuren und die Alkalien lösen die erdichten Theile der Pflanzen, und beynahe alle ihre andern Be. Standtheile auf.

fenstern versehen seyn, damit die Luft desto eher die naffent Bogen abtrocknen kann. Dieses gilt auch bey dem Pas pier und Kartenmacher, f. Trockenfaal. Jac. Der Pappenmacher bedient sich, wie der Buchdrucker, des obersten Bodens des Hauses zu feinem Trockenfaale. Ein Arbeiter trägt die volle Presse auf dem Kopfe mit etlichen nimmt er eine Hand voll Stecknadeln, und durchbohret malen hin und wenn er sie auf die Erde geseht hat, die Pappen, indem er sie 2 und 2, oder 3 und 3 zusam men durchsticht. Diese Stecknadeln sind Enden von eisernem Drath, die an jedem Ende umgekrümmet find, und gleichsam einen doppelten Haken machen; der eine von diesen Haken dient, die Pappen zu durchstechen, und der andere, sie aufzuhängen. Wenn die ein oder zweymal verdoppelten Pappen schwerer als die einzelnen Bogen was ren, so würden sie mehr leiden, wenn 2 und 2 an einem messingenen Drathe aufgehängt würden, und könnten zers riffen werden. Man ist daher genöthiget, ben jeder eine Stecknadel zu gebrauchen und eine jede besonders aufzu hängen. Man bedient sich zuweilen aufgehängter Seile, zuiveifen der Latten, welche die Ziegeln des Daches tragen. Manchmal werden auch die sehr dünnen Pappbogen, und welche man bald verdeppeln will, auf Stangen, nach Art des Papiers, aufgehängt. Zu diesem Ende bedient man sich eines Rießhakens. Wenn man nicht Raum genug hat, alle Pappen auf die Weise aufzuhängen, so stellen die Aufhänger einige auf den Fußboden dergestalt hin, wie die Kinder ihre Kartenhäuser zu machen pflegen. Aufbängen, (Bergw.) wenn die Pochstempel in die Höhe gezogen werden, damit bey vorfallender Gelegenheit Aufbängen, fagt man auch von den Bogen und zwar in dem Pochwasser gehandelt werden kann. UTAN 1) in Druckereyen von den abgedruckten Begen, indem man solche auf die dazu verfertigten Leinen, damit felbige wieder abtrocknen, aufhänget. Sodann 2) bey den Buch bindern, bey denen das Aufhängen und Trocknen der pla nirten Bogen auf folgende Weise geschieht: es müssen nämlich hierzu Leinen, so sich nicht dehnen, in der Höhe des Gemachs, oder auf dem Boden, ziemlidy enge beys sammen aufgezogen werden; diese Leinen muß man nicht kar Nagel, Pflocker oder Schrauben anbinden, sondern man heftet an die Wand an beyden Seiten der Stube fange Latten oder schmale Stücken Breter, bohret Löcher dadurch, wo die Leinen durchgezogen werden sollen, stecker die Leinen hindurch und ziehet sie straff an. Wenn nun die planirten Bogen ohngefähr eine Stunde lang in der Prefe se gestanden, und sich das Leimwasser aller Orten recht durchs gezogen, darf man das Papier nicht lange über einander liegen laffen, denn es fängt am Rande an, gu trocknen, und klebet leichtlich an einander; sondern es muß alsofort auf die Leinen aufgehängt werden. Hierzu aber gehört ein Werkzeug, welches ein Kreuz, wegen seiner Gestalt, genennet wird, Dieses Kreuz hänget man mit den naf sen Bogen volk, also, daß man 2 oder 3 Bogen zugleich über einander aufhängt, und gleichfalls die andern 2 oder 9 halb über die vorigen und halb aufs bloße Holz, damis

Aufgraben, (einen Baum) heißt, einen Theil der Erde, die auf den Wurzeln liegt, im Herbste wegnehmen, oder auflockern, damit das Regen oder Schneewasser im Winter desto besser zu den Wurzeln dringen kann. Diefe Arbeit ist gut im trocknen Wetter vorzunehmen, und keis nes Weges in der Zeit, die von Natur feuchte ist.

Aufhaltung, (Uhrmacher) heißt dasjenige Stück in einer Repetieruhr, unter welchem der springende Stern mit der Stundenstaffel liegt. An ihr fiehet man 3 Locher, eine aufgeschraubte Feder, und am Ende einen Haten., Aufbängeboden, ist bey den Buchdruckern insgemein der oberste Theil eines Hauses, allwo die abgedruckten Bogen auf Leinen oder Latten aufgehängt werden mus fen, damit sie desto eher trocken werden. Es soll der sel bige nicht nur geräumlich, sondern auch mit vielen Dach

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diese 2 Schichten gleichsam zusammen klebend verhindern; daß sie die Luft so leichtlich nicht krumm zieht, als wenn ein jeder Bogen einzeln hienge, and, weil iminter 2 und 2 einander halten, man sie hernach gleich im Abnehmen über einander schieben toime, u. f. w. Auch müssen alle Bogen nach der Länge und nicht nach der Breite aufge: hängt werden, daß sie nicht gar zulang berunter hången, und das nasse unterste Theil nicht das oberste nach sich ziehe und ausdehne, woran sehr viel gelegen. "Usdaun hebt mian das Krêuž mit denen darauf gehängten Bogen in die Höhe, bis an die Leinen, täffet die Bogen haid über die Leinen hangen, und zieht das Kreuz geschwind wieder her unter, so bleiben die planirten Bogen auf den Leinen hangen.

Aufhängen, (Wäscherin) heißt, die rein gewaschene Wäsche, wenn man solche erstlich ausgespület, hernach mals ausgerungen und aufgeschlagen, über die dazu aufge zogenen Waschleinen; entweder auf dem Treugepiah, an die Sonne, oder, bey nassem Wetter, auf dem Boden Hången, damit selbige trocken werde.

mit einander; allein die Spuren bleiben allezeit darinnen, und bilden das, was man soust Ziegenfüße nennt. Die Aufhängerin muß wohl in Acht nehmen, daß sie die Rieß hänge wohl ordnet, daß sie dieselbe nicht eher hinwegsieht, als bis der Bogen mit seinen beyden Seiten ganz gleich auf dem Seile hanget; daß sie den Bogen nicht zerkraget, wenn sie die Rießhänge zurückziehet; daß sie den Bogen nicht gar zu nahe an dem andern bringe, welches die Seis ten an einander leimet. Wenn die Bogen trecken sind, so ziehen es die Weiber von den Seilen ab. Man fasset einen Bogen nach dem andern mit der rechten Hand, ver mittelst eines tleinen Stoßes mit der Hand wirft man sie auf einander, und wenn man s bis 6 hat, so schlägt inan sie durch eine einzige Bewegung über den linken Arin. Dieses heißt man Bündel machen. Wenn der Arm mit einem Bündel beladen worden ist, so sest man solches aufgericht hin, und hierauf trágt man alles in die Glät tekammer.

Aufbänger, (Papiermacher) heißt diejenige Mannss eder Weibsperson, welche das gepreßte Papier auf den Aufhängeboden, auf die Schnuren bringt. Man sehe Rießbänge. Jac. und Aufbången. Es geschieht auch von 2 Weibspersonen gemeinschaftlich, wovon die eine die Werferin genennet wird.

Aufbånger, f. Ricßhaken. Jac.
Aufbångefaal, f. Aufhängeboden.

Aufbebebinde, Tragband, Sufpenforium, (Wunds arzt.) Diese Art Binde dient, um verschiedene Theile, als: die Brüste, den Hodensack, Arm u. f. w. in einer aufrechten Lage zu erhalten, so auch, daß die darauf ge legten Arzneymittel, welche sonst leichter abfallen möchten, hieran verhindert werden. Sie erhält nach dem Theile, dem sie angelegt wird, ihren eignen Namen, als: Su fpenforium mammae, die Aufhebebinde der, Brust, welche wieder einfach, doppelt, und zusammengesetzt ist. Sufpenforium feroti ist so viel als burfa fcrotalis.

Aufheben das Lohn, (Bergwerk) heißt, wenn man den Arbeitern, wegen unterlassener Arbeit, das Lohn innen behält.

Aufbången, (Papiermacher.) Dieses heißt die ges preßten und geleimten Bogen auf die Schnüre des Auf Hängebodens zum Abtrocknen bringen. Zu dieser Arbeit werden 2 Personen erfordert, wovon die eine die Aufbångerin und die andere die Werferin genannt wird. Die Arbeit auf dem Aufhänge. Boden selbst, bestehet in folgenden: die eine von diesen beyden Personen, die diese Arbeit verrichten, holt ein Rieß Papier, und stellt es zwischen ihnen beyden auf eine Bank. Die, welche man die Werferin nennt, macht eins nach dem andern von die fen feuchten Blättern von den Ballen los, welches sie bisweis len durch Blasen, bisweilen durch einen leichten Stoß be werkstelliget, und fasset das Blatt allezeit an dem gu ten Winkel an, nämlich an dem Winkel, welchen der Aufnehmer bereits mit seinen Fingern bezeichnet hat. Wenn die Werferin mit der Hand einen Bogen bis in die Mitte abgezogen hat; so läßt die Aufhängerin ihre Rieß Hänge herunter, und bringt sie näher gegen die Mitte des Bogens, welchen die Werferin über die Rießhänge schlägt, worauf die Aufhängerin denselben sachte. aufhebt, und das Blatt über ein Seil schlägt, welches sie mit der andern bergrechtliche Handlung, die, nachdem der Zehnte einges Aufheben, den Herrn Frohntheil, ist eine alte Hand hält. Wenn die Werferin mit der Hand so geführt worden, lange abgekommen ist. Sie bestand darinschwind unter den Bogen hinfährt, welchen sie von den Ballen absondert; so macht sie leicht ein Loch darinnen. Wenn sie den Bogen über die Nießhänge schlägt, ehe er allenthalben gerade bis in die Mitte des Ballens losge macht ist; so zerreißt sie eiren von den Rändern. Wenn fie 2 Bogen auf einmal wegnimmt, und man läßt sie zu fammen trocken werden, so kleben sie dergestallt an einans der, daß sie sich fast nicht mehr absøndern lassen, und ge ben gemeiniglich alle beyde verlohren. Wenn die Werfe rin den guten Winkel zerreißt, so lotet fie ihn, wie man fagt, auf der Nath zusammen, nämlich, fie füget die zer riffenen Månder über einander, drückt sie zwischen ihren beyden Fingern zusammen und macht sie mit dem Nagel Des Daumens glatt. Man vereiniget sie wirklich wieder

nen, daß ein Finder von seinen Anbrüchen einen Trog Erz zum Zehntner bringen mußte, indem er zugleich Mus thung einlegte. Worauf der Zehntner das Gebäude selbst befuhr, oder solches befahren ließ, und sodann überlegte, mende Frohntheil selbst bauen, oder dem. Mucher überlass ob dem Landesherrn anzurathen, daß er den ihm zukom

fen möchte.

Aufheben, ein im Kriege gebräuchliches Wort, z. B. einen Poften aufheben, ingleichen das Lager aufhe ben, und dergl. mehr.

Aufheben, wird von den Handwerkern gesagt, wenn fie einen sogenannten Pfuscher und Stöhrer, auf obrigkeite liche Bergtattung, durch zugegebene Gerichtsdiener aufe

und in Arrest nehmen, alsdann aber mit seiner Arbeit vor die Obrigkeit bringen lassen.

Aufheben, ein Aufheben,

Landwirthschaft) be deutet eine geroiffe Anzahl Schocke Getreides in Stroh, als Korn, Weizen, Hafer, Gerste ze. welche ausgedros schen, das Getreide in Körnern reine gemacht, und das gute von dem schlimmen oder geringen abgesondert wird. Die Summe dieses ausgedroschenen Getreides nun wird ein Aufheben genennet, Bey großen Haushaltungen werden an einigen Orten eine gewisse Anzahl Schocke den Dreschern zu einem Aufheben vorgeschrieben, da sie z. E. zu einem Aufheben Korn zwanzig Schoek; ju einem Auf heben Gerste zehn Schock zu einem Aufheben Hafer acht Schocke nehmen müssen. Wann hiernächst der Hausva ter Verwalter oder Kornschreiber ze. solchen Ausdrusch auf der Teine im Beyfenn der Drescher, welche ihr Dres Scherlohn zugleich davon einpfangen, messen, in die Sácke Tassen und durch gedachte Drescher ab und auf den Bo Beil tragen läßt, heißt folches gleichfalls aufheben; z. E. wir werden hente aufheben. Ich habe gestern aufge. Hoben

Aufhebungsbogen, (Uhrmacher) ist derjenige Bo« den die Unruhe beschreibt, wenn sie nur von einem Zahne zum andern ganz langsam ausgelöst wird,

Aufbelfeifen, (Mühlenb.) s. Hebeschiene. Jac. ** Auf Hoferecht, find bey den Handwerkern die freyen vierzehn Tage, da einigen Irregularitäten nachgesehen, und vom ordentlichen Rechte abgegangen wird. Aufkäufer, ein Höfer.

Aufköpfen, (Nadler) f. Anköpfen. Jac. + Auftråmpen den Hut, f. Hut staffiren. Jac. Aufkratzen den Hut. Durch das Ausstreichen mit dem Plattstampfer wird das Haar des Filzes niederge drückt. Dieses nun wieder empor zu heben, bedient man fich einer Bratze, welches eine kleine Krempel ist, die 9 bis 4 Zoll ins Gevierte groß ist, und deren Zähne fein Find und enge stehen. Diese Arbeit heißt das Auftrahen. 9 Auflader, f. Ablader.

Auflåßig, (Bergb.) s. Auflaufen.

1 Aafassung, (Bergwerk) s. Auflaufen." 6. Auflaufen, Aufläßig, (Bergwerk) heißt, wenn ein Gebäude eingestellet, und nicht weiter mit Arbeit belegt wird, und verliert sodan ein solches Gebäude alle seine vorher gehabte Gerechtigkeit, und fällt hinwieder ins Freye. Es geschiehet dieses aber aus zweyerley Ursachen, und zwar erstlich ungefähr, und durch sonderdare Fälle, wenn nám lich eine Wasserfluch oder Bruch, Kriegs und Sterbens gefahr, oder ein andres Unglück, solches verun sachet, da man, wenn dieses nicht geschehn wäre, noch wohl mit den Kosten hatte bauen können. Zum andern geschiehet der gleichen aufläßig werden mit gutem Bedacht und Wil len, entweder, daß man inskünstlce, wo noch bauwürdi ge Anbrüche vorhanden, das Gebäude wieder belegen will, und immittelst auf einen Stellen hoffet, oder Wasser durch Kunstgezeuge dazu zu bringen gedenket; eder es geschiehet bas Auflaufen darum, weil die Teufe zu groß, die För

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derung zu kostbar, derer Wässer zu viel, und die Unbridche zu geringe, auch wegen Mangel des Wetters nicht wohl fort zu kommen ist. Bey dergleichen Fällen nun, und wenn eine Zeche aufläßig wird, müssen der Bergmeis fter und die Geschworne dieselbe befahren, die Anbrüche behauen, probiren lassen, Zettel daran binden, solche hin terlegen, und in ein besonderes Buch mit allen Umstän den, aus welchen Ursachen die Auflassung geschehen, wie mächtig die Gänge, wie feft das Gestein, wie tief das Gebäude, ingleichen an welche Orte und wohin, in wels cher Stynde, und wie weit felbige getrieben, verzeichnen, anderer Leute Relation hierinnen nicht allein trauen, da mit, wenn künftig die Teufen und Oerter gewältiget wer den sollten, man gute Nachricht haben möge, wie es bey dem Auflassen gestanden. Es dürfen auch die Gewerken dasjenige nicht abrechnen, noch mit sich nehmen, was in oder außer der Grube angenagelt oder mit Haspen ange schlagen ist, ingleichen Halden, After, ungeschiedenes Erz und was nach der Auflaffung bey der Zeche befunden wird, und nebst derfelben ins Freye gekommen, und vor dem Auflassen nicht weggeschafft worden, sich keinesweges zueignen so viel hingegen den andern Vorräth an Erzge= jahe, und andere für ihr Geld erkaufte Sachen betrifft, diese sind ihnen bey der Auflassung zurücke zu nehmen, unverwehrt. Haften auf den aufgelassenen Zechen Schulden, so können zwar die Gläubiger, mit Vorbewußt des Berg meisters, der Gebäude sich annehmen, dech muß dieses geschehn, ehe sie von andern gemuthet werden; wåren fie aber darinnen fäumig, und die Zeche würde vorher einem andern verliehen, so ist der neue Muther, der alten Gewerkenschulden keinesweges zu bezahlen, gehalten. Zur Verhütung alles Betrugs aber, und damit die Zechen, wider derer Gewerken Willen, nicht aufläßig werden: so muß die Auffassung vorhero von dem Lehnträger, und wem die Zeche anvertraut ist, bey dem Bergamte gemeldet, und aller widriger Verdacht dadurch von sich abgelehnt werden; wenn aber jemand dergleichen Betrugs überführt wurde, muß er nicht allein den Schaden bezah len, sondern wird auch am Leibe, und, nach Beschaf fenheit, am Leben bestraft.

Auflegegeld wieder geben. Dieses wird insonders heit bey den Kramerhandwerken observiret, daß, wenn auf den Jahr oder Wochenmärkten um die Stände geloset wird, und sich einer mit angiebt, den sie handwerkss wegen, (er mag im übrigen so redlich seyn als er will) nicht vor redlich halten, ihm sein also genannter Lehrdreyer zurück geworfen und wieder gegeben wird.

Auflegen, (Forstwesen) viel Holz auflegen, heißt, viel Neste treiben.

Aufleger, (Bergwerk) f. Ausbohrer.

Auflegschaufel, Aufschlagschaufel, nennen die Salzfieder eine hölzerne platte Schaufel mit kurzem Stiel, welche zur Ausnahme des Salzes aus der Salzpfanne und zur Auslegung auf die Salztörbe und Salzwände ge braucht wird. Gemeiniglich bestehet sie aus einem dünnen, 14 Zoll langen und 10 Zoll breiten Bretchen von Eichens

Hold

Holz, welches auf beyden Seiten sauber abgehobelt ht, und einen 15 Zoll langen Stiel hat. Mit diesem Werkzeuge nehmen sie die Salzkörner, welche sie vorhero an den Rand der Pfannen geschafft, behutsam aus, und schlagen fie in die Kerbe, welche auf der Pfanne stehen, oder auf eine Salzmauer, welche sie an der Seite der Pfanne aufs legen, seste auf.

Auf leichten Gestübe schmelzen, (Hüttenwerk). s. schmelzen auf leichten Gestübe. Jac.

keit durch hinzu acshaues Wasser zuwege gebracht wirk, wenn es nicht iches wirklich dabey ist.

Auf'n Augenschein fahren, (Bergwerk) heißt, so viel als besichtigen.

Aufnehmen nach dem Augenmaaß, (Ingenieur) heißt diejenige Fertigkeit, eine Gegend ohne alle geome trische Instrumente zu verzeichnen und in einen Ris zu beinzen, f. a. Augenmerk

Aufnehmer, Papiermacher, Der Aufnehner

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Auftesen, Winzer) ist eine Arbeit in Weinbergen, ergreift die Ecke des Bogens, die auf seiner Seite ist, und wodurch die Reben zum Brennhetze aufgefamimlet werden. welche der gute Winkel genannt wird, mit dem Dauuren oder dem Ze gefinger der rechten Hand. Sobald Dieler weldse gleich nach dem Schnitt vorgenommen wird. Aufliegen, (Haushaltung) wird vem Gesinde gesagt, Winkel des Bogens ohngefähr einen Zoll, hoch von dem wenn es, in Euangelung der Gelegenheit zu dienen, eini Filz erhoben ist, so faßt er denselben mit der finten, Hand an, und glitschet sogleich mit der rechten Hand gegen die ge Zeit vor sich allein, und also außer Diensten, lebet. Auflockern, (Gáttner) s. Aufrühren, (Landwirth. Mitte des Bogens bis zu dem andern Wintef oder der Ecfe; und wenn derselbe bis zum dritten Theil aufgehoben fchaft. ist, so nimmt er ihn mit beyden Händen, dreift weg, und breitet ihn auf sein Brett aus. Er legt diesen Bogen in Zeitpuncten nieder, damit die Luft darunter nicht einagschlossen werde, und der Bogen nicht Nunzeln bekomme. Des Aufnehmers Gehülfe ist der Zicher, welcher, nachdem jes ner einen Bogen abgenommen hat, den Fik, der zwischent jeden z Bogen liegt, auch wegnimmt.

Auflösen, (Buchdrucker) heißt diejenige Handlung, wenn der Seher seine auf das Bret geschossente Columnen, weiche er mit einer Schnur im Schiffe ausgebunden, und auf dasselbige geschossen, bey Umschlagung des Formats

wieder auflöset.

Auflösung, (Musikus.) Diesen Namen bekommt nicht jede Herstellung der völligen Harmonie, sondern nur eine Gattung derselben. Die eigentlichen Auflösungen bes treffen nur diejenigen Dissonanzen, die durch Bindungen vorbereitet werden, folglich roieder entbunden oder aufge löset werden müssen. Bey Auflösung der Disseranzen ist eigentlich nur eine Regel zu beobachten. Jede Disseranz tritt bey der Auflösung in die nächste diatonische Stufe unter sich, so daß sie daselbst zu einer Consonanz wird.

Auflösung, (Probierkunst.) Mit diesem Worte zei get man eigentlich eine solche Zertheilung eines festen Koe pers von einem flüßigen an, wobey höchst zarte Theile des erstern in die Zwischenräumchen des letztern sich nicht als lein hineinziehen, sondern auch niemals sich ven selbst zu Boden sehen. Wenn z. B. Metalle in fauren Geistern folchergestalt zertheilet sind, daß sie nicht anders wieder heraus gebracht werden können, als durch das Ausdampfen und durch andere künstliche Veränderungen der sie auflösenden Flüßigkeit, so kann man dieses eine Auflösung nennen. Hingegen, wenn ohne eine beständige Bewegung, Wärme u. dergl. sich die aufgelösten Theile zum Bo den begeben, so heißt dieses eine bloße Zertheilung, Vermischung.

Auflösungsmittel, (Probierkunft) heißen diejenigen, welche, wenn fie, unter gewissen Umständen, den mines ralischen Körpern zugesetzt, und zuvor die, so nicht flüßig find, flüßig gemacht werden, sich mit einander dergestalt durch Tremung der Theile vereinigen, und auch vercini get bleiben, bis sie durch ein anderes Mittel wieder von einander geschieden werden. Sie werden in trockne und nalle eingetheilt. Trockne heißen diejenigen, welche ents roeder durch die Gewalt des Feuers oder durch das Queck Filber in Fluß gebracht werden; nasse sind, deren Flüßig.

Aufnehmen alter dechen, heißt in Bergwerken: wenn einer eine alte Zeche gemuther, so soll er selbige, von Stand an nach dem Bestätigen, öffentlich anschla gen, welche Zeche er aufgenommen.

Aufnehmer einer frey erkannten Zeche; hat einer in Bergwerken dergleichen Zeche gemuthet, se soll er in der Muthung mit einem Geschwornen beweisen, daß die Zeche, ohne des Bergmeisters Nachlassung, drey® anfah rende Schichten nicht bauhaft gehalten worden.

Auf'n Gestein arbeiten, d. t. wenn der Bergmann entweder vor Ort, Stroßfürstweise oder im Absinken seine Arbeit verrichtet, und sich also von der Zim:nerarbeit un terscheidet.

Aufm Leben kaufen, heißt, wenn ein Gerber die Haut eines Thiers kaust, wenn solches noch lebt.

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Auf'n Polzen stehen, (Bergwerk) heißt, wenn einer in der Kaue oder dem Horchhäusel auf der Hut stehet, und fiehet, ob jemand von den Beamten kommt.

Aufn Polzen zimmern, heißt, in allen vier Wine keln der Schächte drey Viertel hohe Stempel fetzen und die Jöcher darauf legen, dann in hangenden und liegenden mit Schwarten verschließen.

Aufqualm, (Deichbau) nennt man, wenn binnen Deiches das Wasser durchstauet, f. Etauwasser,

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Aufquellen, (Maurer) hierunter verstehet man das Aufschwellen des Umfangs von Kalk, wenn er aus dem Zustand des lebendigen Kalks in den Zustand eines Teiges übertritt. Man hält denjenigen Kalk für den besten, der am mehrsten aufquilt,, das Verhältniß 2 bis 3 gegen 1.

Auf Raub bauen, d, i. wenn man nicht bergmännisch bauet, sondern nur auf seinen und nicht der Nachkommen Nußen siehet, Aufraum.

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