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Will man die Höhe dem Zifferblatte zeiget die Stunde. der Sonne über dem Horizont erfahren, rücket man den durchschnittenen Spalt an dem größern Cirkel gegen die Sonne, so wird deren Strahl an dem conkaven Theile des Cirkels die rechte Höhe der Sonne weifen. Will man aber sehen, wenn die Sonne auf- und untergehet, so schiebe man das Lineal an das Zeichen, in welches die Sonne gehet, oder auf den Monatstag; rücket selbiges so lange, bis es horizontal stehet, so weiset der Uhrzeiger die rechte Stunde des Auf- und Untergangs. Wenn es trübe ist, und die Sonne nur durch die Wolken kann erblicket wer den, so suchet man mit dem Lineal dieselbige, dieweil man gleichsam nach der Sonne zielet, so wird der Zeiger die rechte Stunde weisen. Verlangt man aber zu wissen, wie lang der Tag und die Nacht . E. in dem 90 Grad, oder in beyden Polis sey, so rúcket man den äußern Cirkel auf den 90 Grad, und das Lineal auf das Zeichen des Widders, so wird man deutlich erkennen, daß die Sonne in einem halben Jahre daselbst nicht untergehet, nämlich bey dem mitternachtigen Polo, hingegen bey dem mittagis gen beständig Nacht bleibet, bis es bey dem mitternachtigen Polo wieder Nacht wird; alsdann die Sonne bey dem mittägigen wieder aufgehet. Durch dieses Lineal kann man gleichfalls die Sonnenhöhen mit ganz leichter Mühe erfahren, wenn man nur einen Quadraten drauf hält, So wird auch der Auf- und Untergang desto genauer zu erkennen seyn, wenn selbiger perpendikulár gestellt ist. Durch dieses, und auf solche Weise wird der Auf- und Untergang der Sonne, nebst der Tag und Nachtlänge auf dem ganzen Erdboden zu aller Zeit und an allen Orten gefunden. Schlüßlich ist noch zu merken, daß man mit diesem Instrument alle Sonnenuhren mit leichter Mühe, Astroscopium, (Mechanikus) ist ein Jnstrument, fie mögen seyn, wie sie wollen, aufzeichnen kann. das aus zwey Kegeln bestehet, auf deren äußern oder ins nern Flache die himmlischen Gestirne richtig verzeichnet. werden, vermittelst dessen man die Sterne leichtlich erken nen kann. Der Erfinder ist Wilh. Schickard. Es heißt auch Coniglobium und Sternkegel.

Aftronomische Universalfonnenabr, (Mechanikus.) Diese ist von dem Mechanikus Jobann Caspar Rennwold im Jahr 1737. erfunden. Es bestehet dieses Instrument und der Gebrauch desselben darinnen, daß es die Stunden ohne Magnet, durch einen Sonnenstrahl, oder wenn man auch nur die Sonne durch die Wolken er blicken kann, und zwar auf einer flachen Scheibe oder einem Sifferblatt, anzeiget, man befinde sich an einem Orte der Erden, wo man will. Ingleichen daß es auch die Höhe der Sonne über dem Horizont zu aller Zeit weiset; auch ohne Sonnenschein den Auf- und Niedergang der Son ne; die Tag und Nachtlängen an allen Orten auf dem Erdboden, und also auch den merkwürdigsten langen Tag und Nacht bey dem Polis andeutet. Es ist aber solches ans Kupfer verfertiget, welches im Feuer vergoldet ist, und bestehet aus zwey platten Cirkeln und Ringen, die in und auswendig cirkelrund ausgearbeitet sind. Der außere hält im Diameter 13 Zoll und stellt den Meridianum des Ortes, wo man ist, vor; er hat eine Eintheilung von 90 Graden, jeden von 20 zu 20 Minuten, daß man ihn auf alle Polushöhen rücken kann, und repräsentiret gleichsam die beyden Polos; bey dem mitternächtigen ist das Ziffer blatt befestiget, welches eine runde Scheibe oder Teller von 4 Zollen, auf welcher die 12 Stunden doppelt gezeich net sind; darauf ein doppelter beweglicher Zeiger die Stun den weiset, auf einer Seite ist er ganz durchschnitten, daß er in seiner gegen über stehenden conkaven Seite die Höhe der Sonne über den Horizont-entdecken, und die zwölfte Stunde, zu aller Zeit, auch im Aequino&tio zeigen kann. Der innere Zirkel repräsentiret gleichsam den Circulum horarium oder den Lauf der Sonne, er ist mit seiner Are an den Polis des äußern befestiget, doch daß er sich um drehen, und mit dessen Are, an welche der Zeiger befesti An der äußern Seite get ist, die Stunden zeigen kann. ist ein kleines Loch, an welches an der einen Seite ein Lineal angemacht, das beweglich ist, daß man den Auf- und Untergang der Sonne zeigen, ingleichen die Tag und Nachtlänge erfahren kann, zu sehen, wenn selbiges hori jontal stehet; durch welche auch der Sonnenstrahl in dem conkaven Theil durch den Anfangsbuchstaben jedes Mos nats die Monatstage weiset, welche von 10 zu 10 Tagen eingetheilet worden. Auf beyden Seiten ist der Thierkreis mit seinen Charactern von 5 zu 5 Tagen zu sehen. Wenn dieses Instrument auf seinen Fuß, der in der Mitte ein Saulchen, daran ein Stück ist mit einem Spalt, der eis nen Perpendikel an sich halt, in welchem der äußere Cir tel just passet, mit seinem Stellschräubchen befestiget, gebracht, und durch die 4 Stellschrauben horizontal und per pendikular gestellt worden, so kann es folgendergestalt geführt werden: Man rücket den größern Cirkel z. E. in Schweid niß zwischen dem 51ften und 52sten Grad, stellet das gan Je Instrument recht perpendikulair, rücket den innern Zir fel so lange hoch oder nieder, bis der Sonnenstrahl auf den Monatstag fällt; so stellet der äußere Ring den Meridianum oder die Mittagslinie vor, und der Weiser, wel cher mit dem innern Ring oder Cirkel fich beweget, auf

Aes uftum, f. gebranntes Kupfer.

Aes Veneris von gråner Farbe. Dieses entsteht, wenn man durch den trocknen Weg das Kupfer mit dem Schwefel verbindet. Man macht zu diesem Ende in einem Schmelztiegel einige Lagen von Kupferblechen und pulverisirten Schwefel, sest sodann den Schmelztiegel in einen Ofen, läßt ihn stufenweise heiß werden, bis keine Dünste mehr aufsteigen. Man kann denselben eine gute Stunde lang im Feuer erhalten und etwas roth werden. lassen, hernach aber aus dem Feuer nehmen und erkalten lassen, worauf man das darin befindliche herausnimmt und es pulverifirt. Diese Zusammensetzung hat eigentlich eine Eisenfarbe, bey dem Gebrauche aber entwickelt sich erst die grüne Farbe des Kupferkalks.

Arche, ist eine kleine Münze, die in den Ländern des türkischen Kaisers geschlagen, und gangbar ist. Sie ist von Silber, und gilt ohngefähr 4 französische Deniers. Sie

find,

find, wie die Para, mit arabischen Buchstaben gezeichnet. Man giebt gemeiniglich 3 oder 4 Aiche für einen Para. A tempo. (Muskus.) Dieses wird denen Stellen im Recitativ bevgeseht, welche streng nach dem Takte gespielet oder gelungen werden sollen.

Athanar, (Probierkunft) f. Heinze, fauler. Aether. In der Chymie ist dies der Name einer weißen durchsichtigen Feuchtigkeit, von einem besondern Höchst durchdringenden Geruche, welche ungemein leicht, flüchtig und entzündbar ist, und aus dem Weingeiste, vers mittelst der Säuren, bereitet wird. Der Acther ver'mischt sich nicht in allen Verhältnissen mit dem Wasser; er scheint überhaupt einigen Chymikern das Mittel zwis schen dem Weingeißte und den Delen zu halten, und ein Weingeist zu seyn, der durch die Säure feines Washers zum Theil beraubt, und der Natur der Oele näher gebracht worden ist; andere glauben, die Säure wirke mehr auf des Weingzifts ölichte Theile, und erzeuge mit ihnen deu Aether. Der Aether wird durch die Destillation des rectificirten Weingeists mit Sáuren bereitet; je uachdem man hierzu Vitriolsäure, Salpetersäure, Effigfäure oder Salzgeist gebraucht, erhält er die Namen: Vitriolisher (Naphtha vitrioli), Salpeteråther, Essigåther, Salzacher. Ohne nähere Bestimmung des Worts wird unter Aether gemeiniglich Vitrioläther verstanden. Ein deutscher Chomist, Sigismund August Frobenius, hat dieser Fenchtigkeit in den philosoph. Transactionen auf das Jahr 1750 zuerst gedacht, und derselben den Namen gegeben. Die eigentliche Verfertigungsart machte er erst 1741, Cronw. Mortimer Phil. Transac. V. XLI. S. 864. bekannt. Er goß nach und nach gleiche Theile Weingeist und Vitriolöl zusammen; destillirte bey nach und nach verstärktem Fener, so daß alle s bis 6 Stunden ein Tropfen fiel bis zum sauern Schwefelgeruch. Goß nach einigen Tagen auf den Rückstand zu wiederholten malen immer nur halb so viel Weingehst, so lange noch im De stilliren Aether kam, und rektificirte den nach und nach gesammelten Aether über flüchtiges Laugenfalz

Aether aus Ehig, f. Effigäther.
Aethiopischer Pfeffer, f. Pfeffer.
Aethiopisches Velbaumharz, siehe Elimi Gummi.

Jac.

Aethiops Antimonii, f. Spiesglaşzinnober. Jac. Aetig, Fischer) heißt der 2te in dem Aalkorbe ange brachte Trichter.

Atlas, Kupferstecher, Buchbinder) ist eine Menge Landcharten, welche in einen Band zusammengetragen sind; Atlas ist eine Karte, darauf der ganze Erdboden mit dem darunter gemischten Wasser abgezeichnet ist.

Atlas, (Papiermacher.) Eine Gattung Kupferplat: tenpapier. In England wird dasselbige 26 Zoll hoch, 34 Zoll breit gemacht, und kostet das Ries 3 Pfund,

Atlasart, Atlasartig, sagt man von einem Gewebe over Bande, welchem man die Fason und das Ansehen, wie auch den Glanz des Atlases giebt. Zu der Handlung mit Zeugen ist dieser Ausdruck sehr gewöhnlich, so auch

in der mit Edelgesteinen; hier heißt atlasartige Farbe eine helle und schimmernde Farbe.

Atlasartige Farbe, (Edelsteinschneider) s. Atlasart. Atlas inferior, (Papiermacher) eine Gattung Kupferplattenpapier, in England von 264 Zoll Höhe und 34 Zoll Breite; das Ries kostet 2-3 Pfund. Aclasstich, (Sticker) . Stich.

Atmometer, Atmidometer, ist ein Werkzeug, mit welchem man die Ausdünstungen des Wassers mißt. Atmosphärisches Electrometer, Luftelectrometer. Atramentstein, (Bergwerk) s. Vitriolerde. Jac. Den Vitriol daraus zu ziehen, s. Vitriol aus dem Atramentstein zu ziehen.

Atsjaar, (Konditor) . Achiar.
Attar, der Name des Rosenôls.

Attichbeerblau zu machen, (Saftfarbe) s. blaue Farbe von Attichbeeren.

Attole, (Farber) s. Anatte.

Aetzbarkeit, s. Kausticitát.

Aetzen, (Kupferstecher.) * 1512. erfand Albrecht Dürer das Aehen auf Eisenplatten und Metall.

Netzen auf Brystall, einwärts und erhaben, so daß sich der Grund matt, aber jede Figur ganz helle dai stellt, ist von dem berühmten Glasschneider Heinrich Schivan. hard zu Nürnberg im Jahr 1670, erfunden worden. Die Veranlassung zu dieser Erfindung gab seine Brille, die, nachdem von ohngefähr Echeidewasser darauf gefallen war, als ein weiches Glas ganz matt erschien. Sollte dieses jene Kunst auf Glas zu ähen seyn? abet Echeidewasser greift ja das Glas nicht an. Ich weiß nicht mehr wo ich dieses hergenommen habe. )

Aetzende Sublimatbereitung. Dieses Produkt wird auf verschiedene Art bereitet. Im Großen wird es ans gemeinen Bitriol, Kochsalz, Queckülber durch Des stillationen und Sublimationen gemacht. Die Verhälts nie, so Herr Scopoli angegeben, sind die besten zu dies ser Fabrik. Sie verhaiten sich also: Zur Röthe kalzinirs ten Vitriol 8 Theile; dekrepirtes Kochialz 4 Theile; Quecksilber 2 Theile; Seipeter 14 Theil. Gut unter einander geraischt, und in feuerfesten irrdenen Gefäßen nach den Graden des Feuers getrieben. Man erlangt bey dieser Arbeit ein Scheidewasser, den ähenden Sublimat und ein Glauberisches Wundersalz Des Hrn. Wes bers Methode ist diese: Man löset das Quecksilber in ei ser Retorte von Glas, eder, besser, in einem Destillir kol beu von Glas, auf, dessen Helm eine etwas weite Röhre hat, damit die Scheidewasserdämpfe in die Vorlage drine sen können. Ik das Scheidewasser aufgelöset, so dünstet kan die Hälfte der Feuchtigkeit an der freyen Luft ab, und gießt so viel Salzgeist in die Auflösung, bis sich nichts mehr von Quecksüber niederschlägt. Man lágt alsdann die Feuchtigkeiten wieder in die Luft verdünsten, bis man rothe Dämpfe aufsteigen fichet; alsdann seht man den Helm auf, destillirt das Scheidewasser über denselben, und fährt mit der Vermehrung des Feuers fort, bis

das

das Quecksilber aufgestiegen ist. Bey dieser Arbelt er hält man das dazu gebrauchte Scheidewasser wieder. Netzgrund. Den weichen hat Dietrich Mayer von Zürch erfunden; den harten aber Albert Dürer. Netzkraft, f. Kaufticitát..

scharfe Achwasser darauf, daß dasselbe fein gleich allenthalben bedeckt war; ließ es darauf lange stehen, (denu je länger es steht, je besser ist es) und so griff es das Glas an, und blieb das mit Schwefel oder Firniß gezeichnete erhaben, und anaglyphisch stehen. Niemand wird wohl zweifeln, daß jener Hesperus der grüne Flußspath, und das Ganze die sogenannte neue Erfindung sey.

Aerzmaler. So nennet man in Nürnberg eine Aut Kupferstecher, die ein Meisterstück machen müssen. Aetzfalz, f. Aeßstein.

Aerkunft auf Glas. Dieses ist eine Erfindung des Herrn Klaproths in Berlin; das Verfahren ist folgen best Man läßt zu seinem etwas tiefen Porcellangefäße eine Glasplatte dergestalt zuschneiden, daß sie etwas klei ner als die obere Oeffnung des Gefäßes wird. Die Glas platte überzieht man auf beyden Seiten entweder mit Aetzstein, Chirurgie) s. chirurgischer Uekstein. weißem Wachse, indem man das Glas in Wachs unter- Netzwasser zu Blingen. Nehmet Quecksilber und taucht, welches Wachs man bey gelindem Feuer flüßig Scheidewasser, thut es zusammen in ein Glas und lasset gemacht hat, und das überflüßige Wachs ablaufen läßt. das Quecksilber auflösen. Wenn das geschehen, so ist es Benn das angelegte Wachs erkaltet ist, oder wenn man zum Gebrauch fertig Um einen Grund zu legen, fo beyde Seiten der Glastafel, die man sheiß werden lassen, nimmt man 6 Loth Mennige, 2 Loth Bleyweiß, 1 Loth mit der Masse bestrichens womit die Kupferplatten zum Kreide, und stößt alles klein, reibet diese Sachen mit Fir Aeßen der Kupferstiche überzogen iverden, so radirt man nigan, und bestreicht das Eiser damit. Laßt es trocken thi den Wachs- oder Firnißgrund eine jede gefällige Fi werden, und stecht mit einem Grabstichel oder einer spişigur, mit der gewöhnlichen Madirnadet der. Kupferstecher, gen Mabel, was ihr wollet, darauf.~~ Gießet sodann je und nach dem Scharfirungsschatten dieser Künstler. Innes Baher darüber; oder nehmet 4 Loth Grünspan, das erwähnte Porcellangefäß schüttet man etwa ein Loch Loth gebrannten Alaun, und Loch aufgelösetes Salz. pulverirten Flusspath, auf welchen man so viel Vitriol Last alles zusammen bis auf die Hälfte in Weinessig fo gießt bis die Masse brepartig wird. Niin bedeckt man chen, und, sobald ihr damit åßen wollt, so macht es warm die Mündung des Gefäßes mit der Glastafel, so daß de und gießetseinen Löffel voll über die Schrift her und haltet ren radirte Fläche unten gegen die aufsteigenden Dämpfe es übers Fetter. Das fest so lange fort, bis es tief genug gerichtet ist, jedoch ohne die. Achmasse selbst zu berühren. eingefressen hat. Oder: nehmer Mennige, reibet fie mit Das Gefäß selbst bedeckt man mit einem andern so genau Firniß und bestreicht die Klinge damit, laßt es trocken als möglich, aber ohne festen Schluß, damit die Dämpfe und hart werden, und stecht mit einem Grabstichel, was nicht gar erstickt werden. So bleibt alles ruhig stehen. euch beliebet, darauf; hernach bringet sie in ein Glas oder Nach Berlauf von einer Stunde nimmt man die Glas- giasurten Topf dergestalt, daß sie eins von dem andern platte aus ihrem Lager, man schmelzt das Wachs gelinde abstehen, löset gleichfalls Vitriol in warmen Wasser auf, ab, und man finder die Zeichnung, durch die Gewalt der und gießet dasselbe über die Klingen, verklebt das Gefäß Dampfe, in das Glas eingegraben. Außer dem Herrn wohl, sehet es auf Kohlen, laßt es eine Weile kochen und Klaproth eignen sich noch andere die Erfindung zu, und kalt werden; nach diesem hebt die Klingen aus dem Ge... besonders verschiedene Franzosen. Eigentlich ist es eine fäße, Eraßt den Rost ab, und macht sie rein, so wird die deutsche Erfindung, die sich schon 1725 bekannt gemacht Schrift deutlich auf den Klingen stehen. hat. Das Verfahren stehet in den Breslauer Sammhungen XXXI. Versuch vom Jahr 1725. S. 107 unter folgender Aufschrift beschrieben: Invention von einem scharfen Netzwasser, womit man in Glas allerhand belie bige Figurent radiren und corradiren kann. Hievon mel det Hr. D. Joh. Georg Wenzand aus Curland: Diese Invention derivirt sich noch von dem fect. D. Matth. Pauli in Dresden, womit er mannichfaltige Figuren von Wappen und Landschaften ins Glas hat åben können u... Das Achwasser wird so beschrieben: daß er in wohl dephlegmirter. Vitriolsäure böhmisch grünen Sma tagd Const Helperus genannt) welcher pulverifirt in der Warme feuchtet, geschüttet in eine waldenburgische Flas Fahe (weil anderes Glas davon angegriffen wird) 24 Stunden in warmen Sand gesetzt habe. Inzwischen nahm er ein, mit einer Lauge von allem Fett sauber und rein gemachtes, Glas, verwahrte oder faßte folches mit Sachs sauber ein, daß die Zarge oder Bort ohngefähr ei mes Fingers hoch war; nachgehends goß er das obige Technologisches Wörterbuch V. Theil

Aubade, Morgenständchen. Eine Musik, die des Morgens einem zu Ehren aufgeführt wird; sie haben eine prächtige und hochtrabende Eigenschaft in weltlichen Mas terien zum besondern Abzeichen, und schicken sich wohl zw Glückwünschungen und öffentlichen Geprängen.

Audir, ein alter Name des Salmiaks.
Auenbirsch, (Jäger) s. Auhirsch. Jac.

Auf Augenschein fahren, (Bergwerk) heißt, wenn der Bergmeister mit den Geschwornen eine Grube befährt, und überlegt, was wegen der Gebäude und Anbrüche für Anstalt künstig zu machen sey.

Aufbaggern, Wasserbau ) s. Baggern. Jac.

Aufbauen, (Hüttenwerk) ist das Zusammensetzen der unschmelzbaren Theile der Erze, wodurch der Schmelzofen ganz versetzt wird, und die Arbeit aufhören muß. Es muß dann die Vorwand weggebrochen, und das zusammen gesinterte Erz ausgehauen werden. Dieser Vorfall tönime auch bey guten flußigen Erzen, wenn sie mit unscheidbas ren und ohne Verlust des Blepes nicht zum Schmelzen zu O

bringen

:

bringenden Bergarten oder Erzen vermischt sind. Da denn anfangs die Arbeit gut gehet, zuleht aber aufbauet, Auf beyde Dacher ferviren, (Ballspiel) ist ein Terminus, welcher ausdrückt, daß der servirte Ball, nach dem er daß Galleriedach herunter gerollt ist, noch auf dem Dache de la grille fort rollt, ehe er herunter fällt.

Auf bestellte Arbeit warten. Die Handwerker find zweyerley Gattung; einige haben, so zu sagen, gebundene Hånde, müssen warten, bis sie jemand dinget, oder ihnen Arbeit zu trágt; andere haben freye Hand, vor sich zu arbeiten, und warten nur auf Abnehmer, daher dieses Kramerhandwerker genennet werden:"

Aufbewahrter, versenkter Ralk. Der Kalk läßt fich nicht lebendig erhalten, weil er jederzeit, durch die Feuchtigkeit der Luft, bald in Mehl zerfällt, und hernach gelöschet ist. Also ist der aufbewahrte Kalk ein solcher, welchen man mit Wasser abgelöschet, als einen Teig in Gruben aufbewahret (versenket), und wider den Frost wohl zu decket.

Aufvindehölzer, (Buchbinder) find lange platte Höl. aerchen, eines Fingers breit. An dem einen Ende der felben sind zwo Kerben eingeschnitten, und um diese ist ein Bindfaden geknüpft, um, wenn das Buch aufgesteckt ist, solches zu verbinden. Man legt nämlich ein Hölzchen über den obersten Bund auf die Nadeln, und faßt den Bund, die Nadeln und das Bindeholz und bindet, mit telst des Bindfadens, jete beyden an das Hölzchen recht fest an, und nach dem ersten Umbinden fährt man mit dem Bindfaden schief über das Hölzchen weg, und bindet das andre Ende desselben mit den Nadeln und dem Buns de, eben so zusammen, schlägt ihn, wenn das geschehen, wieder kreuzweis über das Hölzchen zurück, und bindet ihn am ersten Ende zu.

Aufbinden. (Peruckenmacher.) Dieses geschiehet, wenn man die Haare einer Perucke zusammen wickelt, und sie in diesem Zustande mit einem Faden feste bindet. Aufbinden der alten Perucken, heißt so viel, als solche ausbessern, daß solche wieder in gehörigen Stand kommen. Man macht den Anfang mit der obersten Locke, drehet dieselbe mit dem Finger auf eben die Weise rund, als ob man sie in Papilloten legen wollte. Alsdann nimmt man eine Nähnadel mit einem Zwirnfaden, wel cher oben an der Perucke mit einem Knoten befestiget ist, ziehet damit durch die Locke, und bindet sie fest, von da gehet man zur zten Locke herunter, ziehet den Faden gleichfalls hindurch, und bindet die Locke dergestalt, daß Der Faden mit dem zugleich verknüpft bleibt, mit welchem die erste Locke verbunden ist; ehe man aber zuziehet, sticht man unterwärts wieder durch, und macht einen Knoten; da denn die Krause dergestalt befestiget ist, daß sie nicht wieder losgehen kann. Auf gleiche Art wird mit den übrigen Locken verfahren.

Aufblåben, Aufblasen, (Roßhändler) ist ein Fehler an einem Pferde, welcher aus übler Gewohnheit daher entsteht, daß, wenn man ein junges Pferd gleich anfäng lich zu stark gegürtet hat, folches sich leicht überwirst, und

sich angewöhnet, daß es sich allezeit aufbläht, so oft es sesattelt und gegürtet wird.

Aufblasen, (Deichbau) nennet man, wenn ein Deich durch Maulwürfe, oder andere den Deichen schädliche Thiere hohl gemacht worden, und durch den Andrang des Wassers wegspringt.

Aufblasen, (Roßhändler) s. Aufblähen.

Aufbraufen. Es wird stets durch die Entbindung der Luft oder irgend eines Gas verursachet, welches "mic dem neu entstandenen Gemisch nicht verbunden bleis ben kann, so daß man allemal, wenn man bey Auflösungen aller Art, es sey auf dem naffen oder dem trocknen Wege, ein Aufbrausen gewahr wird, versichert seyn kann, es entbinde sich ein Gas, das sich durch schickliche Vorrichtungen sammlen läßt.

Aufbrechen, ist an einigen Orten ein Brauwort, wenn nämlich der Mesch aufgebrochen, und das Getränke abgezogen wird.

Aufbrechen, Decampiren, das Lager aufheben, heiße, wenn eine Armee aus ihrem bishero bezogenen Lager auf bricht, und anders wohin marschiret.

Aufbringen, sagt man von dem Bergwerke, wenn solches wieder in guten Stand gefeßt wird.

Auf das Bürgerrecht arbeiten, ist eine besondere Begnadigung hoher Obrigkeit, da einer vorher, wenn einer das Meisterrecht zur Zeit von der Zunft noch nicht erlanget, oder des ehemals gehabten hernach verlustig worden, dennoch das Werk als Bürger forttreiben, jedoch weder Jungen lehren, noch Gesellen fördern, oder bey der Zunft sich einfinden darf.

Auf das Gedinge fahren, (Bergw.) f. Gedinge abnehmen. Jac.

Auf dem Auszuge seyn, ist eine unter den Hand werksgesellen übliche Redensart, wenn sie von dem Meister Abschied bekommen, sich auf die Herberge begeben, und andere Arbeit erwarten.

Auf dem Bleye treiben, (Metallarbeiter) dieses heißt, mit gewissen Werkzeugen, die man Punzen nennet, Reifen oder Vertiefungen machen, damit die erhabe nen Theile oder Reliefs besser in die Augen fallen.

Auf dem Gesente arbeiten, heißt in Bergwerken, wenn in einem Schachte auf der Sohle, oder auf dem untern Theil niedergearbeitet wird.

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Auf dem Grund fischen, wird gesagt, wenn man Neke oder Angelschuuren auf den Grund aufstellt. Auf dem Schlägel arbeiten, (Bergw.) s. Schläget. Jac.

Auf dem Sprange fteben, (franz. Bramler.) wird von einem Banquier oder Kaufmann gesagt, welcher seine Scheine allerwegen ausbieten läßt, Geld zu bekommen, und der dadurch zu erkennen giebt, daß er dem Banke» routmachen nahe ist.

Auf den Anker jagen, (Schifffahrt), heißt, wenn ein Anker der Gewalt des Schiffes nicht widerstehet.

Auf dem Bleche filzen, (Hutmacher) heißt, wenn derselbe nicht auf der hölzernen Tafel, sondern auf der me

tailnen

Auf

tanen Platte, die beständig erwärmt ist, filzet. Es ger schiehet dieses nur bey schlechten Hüten.

Auf den Brand laden, (Jager) f. Brand. Jac. Auf den Meister schlachten, heißt, wenn bey den Fleischern ein Meister feinen Gesellen die. Profession gegen ein gewisses Geld übergiebt.

Auf den Raab,banen, (Bergw.) siehe Räuberisch, Jac.

Auf den Reizen laufen, (Jäger) f. Laufen. Jac. Auf den Schart, heben, (Böttcher) . Schart her ben, Jac,

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Auf den Stangen, (Landw.), f. Emporschirme. Jac. Auf der hohen Bente einflammen, f. Anschlagen der-Fischbänder.

Auf der Scheibe arbeiten, ist eine Stubenarbeit der Töpfer, deren Arbeit zweyerley ist, nämlich: 1) auf der Scheibe arbeiten; 2) außerhalb des Hauses in der Thongrube.

Auf der Küpe, f. Kúpe. Jac.
Auf der Stange schmelzen, (Hüttenwerk) siehe
Echmelzen auf der Stange. Jac.

Auf die Groppa setzen, heißt, ein Pferd zusammen nehmen, daß es sich hinten wohl neiget und seht; welches im Zweykampf sehr dienlich ist, da man eine halbe Runde macht, und dem Gegner hinter die Groppa zu kommen sucht.

Auf die Halde laufen, (Bergw.) f. Halde. Jac.
Auf die Halde stürzen, f. Haldensturz.

Auf die Herberge werben, welcher Meister bey eie nigen Handwerkern eines Gesellen benöthiget ist, darf sole chen nicht vor sich auf der Gasse auffangen, im Thore be stellen, oder auswärts her verschreiben, sondern muß sein Anliegen dem Vater auf der Herberge anzeigen, der ihm einen eingewanderten zuweiset. Truge fichs nun zu, daß vey oder mehrere Meister darum anwürben, und nur einer vorhanden sey, so gehet der vor, welcher am ersten fich gemeldet, und das heißt: auf die Herberge ge.

worben.

Auf die Meisterin muthen, (Handro.) heißt die Muthe, wenn ein Handwerkspursche die Meisterin zu heys rathen Willens ist.

Auf die Seite legen, (Schifffahrt) f. Seite. Jac. Aufdingegeld, (Handwerk) so wird derjenige Auf wand genannt, welcher vonnöthen ist, wenn ein Lehrjun ge aufgedungen wird.

Aufdingangsschmauß, ist bey den Lehrjungen, wenn fie aufgedungen werden, gewöhnlich. Doch soll solcher nicht durch unmäßige Kosten geschehen. Auch redet dawi der die neue Reichs - Handwerksordnung vem Jahr 1731,

Aufdrifft, Auftrifft, (Landw.) wird gemacht, wo bie Wecker vom Unkraute fein rein sind, und zwar macht man sie in den Brachfeldern im späten Herbste also: Man pflüget ordentlich zur Saat. Wenn nun nicht allzu naffe Winter fommen, daß die Furchen nicht etwa von der Nässe aus einander und zusammen laufen, so wird gleich sen März in die Ausdrifft gesäet, allwo hernach die schöns

ste Geeste wird. Wäre aber dieses, so muß zur Saat
nochmals gepflüget werden.

Auf einen Gang sinken, (Bergw.) d.i. abteufen:
und auf den Gang niedergehen.

Auf Erz arbeiten, (Bergw.) wird dem auf Gestein
arbeiten entgegen gefeßst; denn, wenn der Bergmann
das Trum erbrochen und überfahren hat, so sagt derselbe:
nunmehro kann ich auf Erz arbeiten.

Auf etwas erschlagen, wenn die Bergleute einen
Erzgang finden, so sagen fie, sie hätten einen Gang oder
Erz erschlagen; treffen sie aber mit ihrer Arbeit auf alte
Stellen, wo schon vor langen Zeiten gearbeitet worden
ist, so heißt dies: den alten Mann erschlagen.
Auffahrt (Deichbau) s. Abfahrt.

Auffangen, heißt in den Gifthütten, wo Arsenik ge macht wird, den giftigen Rauch von arsenikalischen Erzen und Bergarten auffangen, um den Arsenik daraus zu bes

reiten:

Auffangespitzen, (Instrumentmacher) f. Harken. Auffärbung, Abfärben, Durchfarben. (Färber.) Dieses wird hauptsächlich von schwarz gefärbten Zeugen, die ven dem confärber angefangen, und von dem Schwarzfärber vollendet werden, gesagt. Diese schwarz gefärbten Zeuge nun läßt man in Alaun und Weinstein, oder in Seife oder Citronensafte kochen, um zu sehen, ob sich in einer halben Stunde die Farbe åndert, und als gut ist, oder nicht.

Ausflug, (Förster) f. Beflogen. Jac.

Aufforderung einer Feftung. (Kriegskunst.) Diese geschiehet gemeiniglich viermal; erfilid, wenn eine Realfestung von einer mächtigen Armee, mit allen behö rigen Kriegszubereitungen, umschlossen und belagert wird, ehe noch andre feindliche Thätlichkeiten verübt werden; die andre Aufforderung geschieht, wenn der attaquirende Theil die Contrescarpe und andre Aussenwerke bestürmet, und von derselben Meister worden; die dritte geschiehet, wenn man die Hauptbatterien verfertiget, und alle schwere Stücke zum Brescheschießen darauf aufgeführet, oder, wenn man die Sappen gemacht, über den Graben passirt, sich an die Werke gehängt, und die Minen verfertiget hat, also, daß nun leicht die Bresche kann gemacht und gestürmet werden; die vierte geschieht, wenn man von der gemachten Bresche auf den Hauptwerken Meister wor den, und auf selbigen Posto gefaßt, der Feind aber noch viel innerliche Abschnitte, oder nur einen realen Abschnitt, innerliche Festung und Donjon hat, wohin er sich sicher retiriren, und eine Zeit lang halten kann. Die Aufforde rung an ih selbst geschiehet entweder durch einen Trompe ter, oder durch einen Tambour, wenu solche den Appel blasen oder schlagen,

Auffrischen, Rafraicher. (Bleyarbeiter.) Die Weig verzinnung der verzinnten Decken auffrischen, heißt: fie wieder über die Feuerzarge legen, und neue Plättchen oder Krusten Zinn darauf werfen. Man pflegt die Amor tissements, oder Giebelzierrathe, welche in Gestalt der Kugeln sind, aufzufrischen, nachdem man sie geldthes

hat

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