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befeht hielt, und, in höchster Erbitterung gegen diese Menschen, ihre Köpfe verlangten. Viele, unter andern unser alter braver Duffeau, waren Opfer ihres Zornes. Ich vergaß, Ihnen zu sagen, wie fich Maroto bei Empfang der ersten Proklamazion, des Königs, die ihm auf dem Marsche zukam, benahm. Nachdem er ruhig und ohne seine Miene zu verändern die Nachricht seines Todesurtheils empfangen hatte, befahl er, die Truppen zu formiren, las denselben die Proklamazion selbst vor, und erlaubte, nachdem er sich zur Festnahme angetra= gen, sowohl Offiziers als Gemeinen, die Reihen zu verlassen. Was hierauf geschah, wissen Sie durch die Zeitungen. Nachdem der eigentliche Schauplaß des Krieges nicht gekannt ist, so bemerke ich Ihnen schlüßlich die Grenzen des Karlistischen Spaniens.

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Tolosa, den 4. März 1839.

E. B. B.

In der Provinz Guipuzcoa.

Linie der Christinos.

1. Linie. Hernani, Astigarraga, Oyarzun.
Oriamenti, Alzaa, Renteria, Passagar.
Fort San Sebastian, mit dem Fort Phönix,
Puyo, San Francisco.

2.

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3.

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Linie der Karlisten.

Jene von Andoain, mit mehreren Redutten und Bats terien.

An der Küste haben die Christinos Guetaria.

Die Dörfer: Baraus, Zumaia, Orio, Eguina find von den Karlisten beseßt.

In der Provinz Biscaya.

Linie der Christinos.

Jene von Bilbao, mit Portugalette;

wogegen die Karlisten nur leichte Verschanzungen aufgeführt haben. Ihre Truppen liegen in den Dörfern Galdagano, San Domingo, Miravalles, Balinaseda, Arciniega, u. f. w.

Vittoria;

In der Provinz Alava.

Linie der Christinos.

wogegen die mit Karlisten besetzten Dörfer Salvatierra, Larinza, Ulivari.

Dann besißen die Christinos hier Penna cerrada, Trevinno. In der Provinz Navarra.

Christinos. Val Carlos an der Grenze von Frankreich. Karlisten. Urdaz, Anncoah, Zugarramurdi, Vera. Im Thale Bastan: Elisondo.

Echauri: Zeriza, Velazcoain.

Linie des Arga.

Christinos: Pamplona, Puente la reyna, Larrago,

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Lerin, Mendigoria.

Karlisten: Mannero.

Linie des Ebro.

Christinos: Calahorra, Lodosa, Logronno, Viana, La Guardia.

Karlisten: Mon jardin, San Gregorio, La Population.

V.

Berichtigung

einiger Angaben über die kriegerischen Ereignisse bei Pulawy, im polnischen Feldzuge 1831.

(Eingesendet.)

Mehrere die Geschichte des polnischen Krieges 1831 darstellende Werke haben die im Februar und März in dem vormals der fürstlich czartoriskischen Familie gehörenden Städtchen und Schlosse Pulawy an der Weichsel vorges fallenen Ereignisse in einer grellen, mit der Wahrheit keis neswegs übereinstimmenden Gestalt aufgeführt. Es wurde zugleich dem kaiserlich russischen Generaladjutanten und Ges nerallieutenant Herzog Adam von Würtemberg ein persönlicher Antheil an jenen entstellten Thatsachen beige messen, der durch den einzigen Umstand ganz widerlegt wird, daß Herzog Adam sich während der Dauer dieses Krieges nie in Pulawy befunden hat. Ja es hat der Zufall, oder der Gang der Operazionen, wel che der Herzog mit den von ihm befehligten Truppen auszuführen hatte, es so gefügt, daß derselbe während dieser ganzen Zeit, vom November 1830 bis Oktober 1831, nie näher als auf zwei deutsche Meilen an Pulawy vorbei kam.

Es waren ganz andere russische Genevale, welche mit ihren Truppen während jener Zeit in und um Pulawy ́erschienen, und zum Theil dort Gefechte gegen die Polen bestanden. Keiner von ihnen hat je einen Anlaß zu den Beschuldigungen gegeben, welche in jenen Werken unbegreif= licher Weise auf einen Prinzen gehäuft wurden, der aus dem einfachen Grunde nie in den Fall kommen konnte, die

selben zu verdienen: weil er nämlich, wie schon gefagt worden, während diesem ganzen Krie ge nie in Pulawy war, oder auch nur in des fen Nähe gewesen.

Daß manche Schriftsteller, namentlich Brzozowski, Neyfeld, Soltye, Mieroslawski, u. a. m., solche Angaben in ihre Werke aufgenommen haben, läßt vermuthen, daß sie selbst durch der Wahrheit ganz entgegengesette Erzählungen ges täuscht worden sind. Der Herzog Adam von Würtemberg mag es daher auch wohl unter seiner Würde gehalten haben, Mährchen zu widerlegen, welche durch die der ganzen russischen Armee genau bekannten Thatsachen ohnehin in ihr Nichts zerfallen. Da aber diese Fabeln dennoch auch in die späteren Darstellungen des Feldzugs 1831 übergegangen sind, findet sich ein wohlunterrichteter Augenzeuge, welcher den Herzog während dieser Zeit stets begleitet hat, bes wogen, jene irrigen Angaben für immer zu entkräften.

Die Ereignisse, welche in den Eingangs bezeichneten Werken in irriger Darstellung mitgetheilt werden, folgen hier in einem Auszuge aus Spaziers Geschichte des Aufstandes des polnischen Volkes in den Jahren 1830 und 1831, II. Bande, Seiten 79 und folgende. Man hat dieses Werk hierzu gewählt, weil dasselbe in Deutschland am meisten verbreitet ist. Aber es wurden auch die betreffenden Stellen in den Werken Brzozowskis, Neyfelds, Soltyks, Mieroslawskis, u. a. m. verglichen. In den meisten derselben fanden sich diese Fabeln, wenn auch in den Ausdrücken variirt, wieder. Es ist zu erwarten, daß diese und alle andern Schriftsteller, welche die Geschichte des polnischen Feldzugs 1831 zum Gegenstande ihrer Dar'stellungen gewählt haben oder noch wählen werden, aus historischer Unparteilichkeit und Würdigung ihres hohen Berufes, mit Vergnügen diese Berichtigungen empfangen und benüßen werden, deren Wahrheit die polnischen Be wohner jener Weichselgegend, eben so wie das russische Heer von 1831 bezeugen müffen.'

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Auszug aus Spaziers Geschichte.

Am 27. Februar 1831 ging der polnische Oberst Lagowski mit der 3 bis 400 Mann zählenden Avantgarde des Dwernickischen Korps bei Wlosłowice auf das linke Ufer Der Weichsel über, und überfiel in dem Städtchen Pulawy, welches dem gleichnamigen Schlosse des Fürsten Czartoriski ganz nahe liegt, um fünf Uhr Abends das dort stehende russische Dragoner - Regiment Herzog Adam von Würtem berg. Dieses verlor bei 300 Mann an Todten, Verwuns deten, und größtentheils an Gefangenen, nebst vielen Pferden. Die alte Fürstinn Czartoriski, Mutter des Präsidens ten der Nazionalregierung, empfing ihre Landsleute mit dem glühendsten Enthusiasmus, so wie alle Einwohner. vpn Pulawy."-

„Lagowski, nur zur Rekognoszirung der russischen Stärke und Stellangen über den Fluß gesendet, begab sich wieder auf das rechte Ufer zurück. Nun fiel der Herzog Adam von Würtemberg wieder mit einigen Drago ner- und einem Kosaken - Regimente in Pulawy ein, und ließ seinen Zorn an den wehrlosen Einwohnern, und selbst an seiner Großmutter aus. Man vernichtete die Apotheke, raubte den Grundbesikern alles Vieh und Getreide, verbrannte das Stroh, schlug Fenster und Thüren ein, und' die Menschen retteten ihr Leben kaum durch die Flucht. Mehrere Bürger wurden fortgeschleppt; sogar ein Fräulein der Fürstinn selbst. Die Möbeln aus den geplünderten Häufern wurden auf den Wachposten verbrannt, und in die Fenster des Pallastes geschossen. Man kündigte für die fols genden Tage eine förmliche Plünderung des ganzen Ortes, und der dortigen unschäßbaren Documente, worunter eine ̧ der ausgezeichnetsten Nazionalbibliotheken, an. Doch als Dwernicki zum zweiten Male eine Avantgarde über die Weichsel schickte, wurden die Russen aus Pulawy vertrieben. Dwernicki mit seinem und Sierawskis Korps ging am Morgen des 2. März, welcher eben zur Plünderung Pulawys bestimmt gewesen, dort über den Fluß.“

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