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die französische Flotte während der ganzen Belagerung nicht zu hindern vermochte, da ihre Kriegsschiffe sich we gen des seichten Grundes ziemlich entfernt halten mußten. Die Garnison zählte nunmehr über 5000 Mann.

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Die Belagerungsarmee war kaum unter den Mauern von Barcellona eingetroffen, als sie die beiden Kapuzinerklöster de Grazia und Santa Madrona beseßte, von denen das Lettere am westlichen Abhange des Montjuich unweit des Weges auf Cornella lag, und ein ausgedehntes-solides Gebäude mit mehreren Höfen und einem ummauerten Garten bildete. Die Geniebranche... schuf daraus in Eurzer Zeit einen sehr haltbaren Posten, der fortwährend Atark beseßt blieb; wie dieß schon in den frü heren Belagerungen statt gefunden hatte. Das Haupt quartier kam nach Sarria. Noch am Abende des 3. Aprils versuchte der Marschall, den Montjuich mit Sturm zu erobern. Auf der Südseite des Forts lag ein e weit vorgeschobene Flesche, welche die dortigen Abhänge | bestrich, la Lengua de ferpe (die Schlangenzunge) genannt. Sie war aus trockenem Mauerwerk erbaut, noch unvollendet, und hatte kaum sechs Fuß hohe Brustwehren. Gegen diese richtete sich der Angriff, welcher jedoch gänzlich mißlang, obschon die französischen Grenadiere bis an den bedeckten Weg vorgedrungen waren. Die Miguelets warfen die Franzosen mit einem Verluste von 400 Mann zurück. Zwar dauerte die ganze Nach t der Kampf um das am Abhange gelegene Haus Palastrella; aber es wurde nichts weiter unternommen. — Am Nachmittage des 4. that Oberst Masderode einen Ausfall gegen das Kloster de Grazia, warf den Feind heraus, und erbeutete 500 Schafe, nebst vielen Zelten.

Schon sammelten sich um diese Zeit Guerillas in

starken Haufen in der Nähe des Plates, und besonders auf dem Berge Collcerola, wo die Landleute von Vich eine Stellung nahmen. Die ganze vor Barcellona vereinigte französische Macht betrug:

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zusammen 38 Bataillons 34 Eskadrons (18,000 Mann Infanterie, 3500 Mann Kavallerie), lauter alte Truppen. *) Unter Teffé dienten die Glts. Legal, Puisegur,

*) Duvivier in seinen Observations sur la guerre de la succession d'Espagne, I. Bd. S. 344, gibt, offenbar

d'Asfeld, d'Avaran, Uptona und Chatillon, die Mas rechaur de camp Brancas, Vienne, Pelleport, Pos lastron, Reding, Fomboisard, Firmaçon und Signey, die Brigadiere: Tournon, Monchamps, Robignière, Sillery, Dansa und Dubordet.

Die aus 3 katalanischen, 5 englischen und holländifchen, 1 spanisch-italienischen Bataillons, nebst 700 Pferden an regulären Truppen, dann einigen Tausend Milizen und Freikompagnien bestehende Garnison wurde auf nachstehende Art vertheilt: Fort Montjuich: GM. Donegal mit 300 Mann vom Regimente Charle= mont, und 300 von Colbatch Infanterie. In der Batterie an der Kommunikazion zwischen Stadt und Fort: GM. St. Amand mit 300 Hol ländern, nebst 1 Oberstlieutenant 200 Mann von Anton Baguer Infanterie. Als Reserve: die Miliz von Villafranca, und vor dem Thore Madrona das LeibdragonerRegiment Sinzendorf. Außerhalb der Stadt, an der Kontreskarpe von San Antonio: Die Mannschaft unter Oberst de Bach. Auf dem Glacis vor den Angeli: Oberst Rau. Im Graben und bedeckten Wege der porta nueva: Die Truppen unter Oberst Suals. Beim kleinen Fort S. Eu: lalia: Das Dragoner-Regiment Hamilton, nebst den Reiter Regimentern Moras und Clariana. Diese Ka vallerie sollte Nachts auf dem Glacis fleißig patrulliren, und mit dem Sinzendorfischen Regimente in Verbindung

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unrichtig, nur 30 Bataillons 20 Eskadrons. Die Beschreibung des Plates wurde schon im Jahrgange 1838 III. Heft, IÍ. Aufsaß geliefert. Der gegenwärs tigen Darstellung aber liegt der Belagerungsplan bei.

bleiben. Hinter dem Wallbkuch der Kurtine standen 50 Mann; im Bollwerk San Antonio 100 Mann, ebensoviel im Bastion Telles, alle von Baguer Infanterie. Der Rest dieses Regiments stand auf der Rambla als Bereitschaft, das schwache Res giment Barcellona im Bollwerke Jonqueras, und das englische Leibkavallerie-Regiment vor dem Pallaste des Königs. Die irregulären Truppen waren unter die übrigen eingetheilt, und dienten vorzüglich bei Ausfällen, wo sie stets an der Spite zogen. Der Ingenieurhauptmann Santa Cruz leitete die Vertheidigung.

Teffé eroberte in der Nacht vom 4. auf den 5. April den mit 3 Geschüßen und 1 Fähnrich nebst 25 Mann beseßten Küstenthurm del Riu, an der Mündung des Llobregat. Am 5. dehnte er sein Lager von diesem Flusse bis zum Besos aus, wobei mit 21,000 Mann freilich nur eine höchst schwache Einschließung erzielt werden konnte; indem es hierzu mehr als der doppelten Streiter zahl bedurft hätte. So glaubte man, die Verbindung des Plazes mit der Außengegend unterbrochen zu haben; und suchte, diesen Zweck noch durch die Aushebung eines Grabens und Herstellung einer Brustwehre, die mit kleinen Feldstücken bewaffnet wurde, besser zu erreichen. Da jedoch die Bataillons Intervallen noch immer eine Vier telstunde betrugen, fo mußte die Flotte 4000 Mann landen. Schon um jene Zeit streiften Tausende vor bes waffneten Landleuten im Rücken des Lagers; kein Frans jose durfte sich einen Steinwurf davon entfernen, und es gewann den Anschein, als ob die Belagerungsarmee selbst ehestens wieder von Außen her blockirt werden solle. Am 5. und 6. landete die Flotte an der Mündung des Llobregat die Munizion und Lebensmittel sammt dem

schweren Geschüße. Der Proviant war für 30,000 Mann auf zwei Monate angetragen.

Der Vertheidiger beschoß vorzüglich den Konvent Santa Madrona. Die eisernen Geschüße, welche die Engländer das Jahr zuvor zurückgelassen hatten, bewährten sich wenig; denn viele sprangen schon beim ersten Schuß; wobei die Bedienung getödtet oder ver wundet wurde. Es mochte aber auch die Ungeschicklichkeit daran Schuld seyn; denn eigentliche Artilleristen gab es keine. Als alle Vorarbeiten beendet waren, erfolgte die Eröffnung der Tranchee um vier Uhr Morgens am 6. auf zwei Punkten, vorerst nur gegen das Fort, wels ches Lapara früher bezwingen zu müssen glaubte, ehe er etwas gegen die Stadt selbst unternehmen könne. Man hatte die Südfronte zum Angriffe ausersehen. Unter dem Schuhe von 6 Bataillons wurden durch 1000 Arbeiter die Laufgraben rechts am Meere auf der Südseite des Berges, und links bei Santa Madrona eröffnet. Bei Tagesanbruch lösten andere 1000 Arbeiter die ersteren ab. Auch das Haus Palastrella wurde beseßt. Am Morgen richteten Stadt und Fort ein heftiges Feuer auf die Ars beiten. Um drei Uhr Nachmittags unternahmen die Obersten Bach, Rau und Suals einen Ausfall, und verbrannten, nachdem die Arbeiter davonliefen, einen Theil der Faschinen und Körbe. Die Franzosen zählten 10 Offiziere, 150 Mann an Todken, dann etliche zwan= zig Verwundete; während die Milizen kaum 20 Mann verloren. Schon am folgenden Tage geschah ein aber maliger Ausfall mit 2 Bataillons 2 Eskadrons und 500 Miguelets, *) wobei die Franzosen 30 Offiziere, 250

*) Quincy S. 211, Band V., gibt den Ausfall zu etlichen Bataillons, vier Eskadrons,

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