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Übertrag.

Bat. Est. Gesch. 3.12

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Brigade des Oberst Baron Wieland.

Blankenstein Husaren

Erzherzog Rainer Infanterie-Regim.

Würzburg Infanterie, Landwehr

Eine Dreipfünder - Batterie

Zusammen

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in einem ausrückenden Stande von 7500 Mann.

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So eben trafen aus dem großen Hauptquartier noch folgende Nachrichten und Befehle ein: „Der FM. Fürst Schwarzenberg hatte am 11. Oktober sein Hauptquartier von Penig nach Altenburg verlegt. Die Avantgarde stand in Borna und Frohburg, ein fliegendes Korps zu Pegau, in Verbindung mit dem Kronprinzen von Schweden, welcher sein Hauptquartier am 8. zu 3örbig hatte. Der Kaiser Napoleon hatte damalś fein Hauptquartier in Wurzen gehabt. Am 10. war Noffen von den alliirten Truppen genommen, und die dort gestandene französische Abtheilung gegen Dresden verfolgt worden." -Der Feldmarschall theilte mit, „daß er am 12. die Hauptarmee bei Altenburg sams meln wolle;" - und trug dem FML. Graf Bubna auf: „er solle fuchen, mit dem Gen. d. Kav. Baron Benningsen zu wirken. FZM. Graf Kolloredo müsse unverweilt über Freyberg nach Chemnių marschiren.“

Am 14. Oktober begann FML. Graf Bubna seine Bewegungen auf dem linken Elbes Ufer. Schon mit Tagesanbruch hatte die Brigade Neipperg den Marsch über Wilsdruf nach Limbach angetreten. Die Brigaden 3 ech meister und Wieland kochten noch im Lager bei Lokwig ab, während welcher Zeit die Mu

mizionsreserve, und ein Theil des Kolonnenmagazins mit einem viertägigen Proviantvorrathe, dort eintrafen. Dann marschirten die zwei Brigaden über Rabenau, Tharant nach Wilsdruf. Von dort war so eben Gen. d. Kav. Baron Benningsen mit der polnischen Armee nach Nofs fen abmarschirt. Das von ihm verlassene Lager wurde nun von den beiden östreichischen Brigaden eingenommen.

Der Major Graf Saint Quentin ging mit einer Streifpartei längs der Elbe gegen Lommatsch, unterhalb Meiffen. Er hatte die Bestimmung, den Marsch der leichten Division in der rechten Flanke gegen die in Meissen stehenden Feinde zu decken, und von den Stellungen und Bewegungen der Franzosen Kunde einzuziehen; eben so den Punkt der Elbe auszuspähen, an welchem Fürst Scherbatoff mit seiner Division den Fluß überschreiten wolle, und dassen Übergang zu unterstüßen.

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Am 15. Oktober marschirte die leichte Division nach Nossen. Die Brigade Neipperg stellte sich als Vorhut auf der nach Waldheim führenden Straße bei Zella, und die nach Döbeln, Lommatsch und Meissen führenden Wege wurden mit starken Pikets befeßt. FML. Graf Bubna harte sich schon früher nach Nossen zu einer Berathung mit dem Gen. d. Kav. Baron Benningsen begeben. Dieser äußerte den Wunsch, daß FML. Graf Bubna mit seiner Division die Avantgarde der polnischen Armee bilden möchte. Doch die Division war durch den schwierigen Übergang der Elbe so lange aufgehalten worden, daß sie dermalen einen Marsch hinter Benningsen stand. Es schien unmöglich, in den Defileen, durch welche die Marschstraße führte, den Vorsprung vor der polnischen Armee zu gewinnen, und an deren Spite zu gelangen. Eben jest traf die Nach

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richt ein, daß Napoleon gegen Wittenberg ziehe. Die Generale kamen nun überein, daß FML. Graf Bubna sich rechts seitwärts von der polnischen, gerade auf Waldheim marschirenden Urmee, nach Hubertsburg wenden müsse. Dort solle er sich, mit der Fronte gegen die Elbe, aufstellen; wodurch er dann wirklich als Avantgarde vorwärts jener Armee stehen würde. —Gen. Graf Neippers marschirte noch am 15. von Zella, auf dem Wege gegen Döbeln, bis Toppschädel vor. —

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Die Brigaden 3echmeister und Wieland hatten ihr Nachtlager noch nicht lange verlassen, als eine französische Kolonne, die aus Dresden hervorgebrochen, fich den Defileen von Wilsdruf nahte. Die Nachhut der östreichischen Division hielt den Feind jedoch im Vors bringen auf. FML. Graf Bubna hatte zwar die Munizionsreserve in die Mitte der Kolonne aufgenommen, und diese zog daher zwischen den Brigaden in voller Sicherheit gegen Nossen. Aber das Kolonnen Magazin konnte in den durch die anhaltend schlechte Witterung ganz verderbten Wegen nicht schnell genug den Truppen folgen. Die lange Reihe fchwer beladener Wagen steckte noch in den Schluchten zwischen Rabenau und Tharant. Die Nahhut war beauftragt, das Defilee von Wilsdruf so lange besetzt zu halten, bis alle Wagen dasselbe zurückgelegt haben würden. Sie hatte auch wirklich die erste französische Abtheilung, die den Nachzug von hinten angefallen, Eräftig abgewehrt. Über bald darauf kamen aus Dresden noch mehrere andere feindliche Kos lonnen heraus, welche sich in die genannten Schluchten warfen, die Bedeckung des beweglichen Magazins an griffen, mehrere Soldaten tödteten oder verwundeten. Die Übrigen suchten, so viele Wagen als nur immer

möglich zu retten. Doch der Feinde Übermacht war zu groß, die Lage der den langen, in Engwegen si mühfam fortschleppenden, Wagenzug vertheidigenden Bedeckung gar zu ungünstig. Die hintersten Wagen fielen daher dem Feinde in die Hånde. Doch die vorausgezogenen, und auf denselben ein fast zweitägiger Proviantvorrath, wurden glücklich nach Nossen gebracht.

Am Abend, in Nossen, empfing der FML. Graf Bubna ein Schreiben, welches der FM. Fürst Schwarzenberg am 14. aus dem Hauptquartier Altenburg an denselben erlassen. Nachdem der Fürst dem Grafen Bubna seine Zufriedenheit über dessen gelungene Überschreitung der Elbe, so wie über die seither auf dem linken Ufer getroffenen Vorkehrungen ausgedrückt, theilt er ihm mit, was er selbst am 14. von der Lageldes Feindes wußte, und zur allgemeinen Richtschnur für die nächften Operazionen nehmen konnte:

„Am 11. Oktober war der Kronprinz von Schweden in Rothenburg, -Gen. Blücher im Marsche nach Halle, und Graf Saint Priest ist von Merseburg mit meinen leichten Truppen bei Lüßen in Verbindung.“

,,Einige französische Armeekorps sind, mit einer Abtheilung Garden, nach Wittenberg gezogen, haben Dessau besest, und den Gen. Tauenzien genöthiget, die Brücke von Roslau zu vertilgen. Hierdurch hat der Kronprinz sich veranlaßt gefunden, sich bei Köthen zu konzentriren, und war Willens, bei Acken auf das rechte Elbe- Ufer zu sehen."

„Ob nun der Feind nur eine Demonstrazion, oder eine Bewegung, mit der Armee über Magdeburg zu rüs cken, bezwecket, ist noch nicht entschieden.“

In dieser Gemäßbeit ist festgesezt worden, daß

am 16. Oktober ein allgemeiner kombinirter Angriff auf alle feindlichen Stellungen erfolgen solle, wozu der Kronprinz zur Mitwirkung geladen ist; wenn er nicht mittlerweile über die Elbe geht."

Diesem Schreiben lag die Disposizion zu dem erwähnten allgemeinen Angriffe bei.

Hier folgt eine zusammenhängende Übersicht der Bewegungen der verschiedenen Heere seit 9. Oktober. Bisher haben wir nur jene Daten aus dem Tagebuche des FMLts. Graf Bubna mitgetheilt, von welchen er in den leßten Tagen, spät, oft nicht ganz genau, Kenntniß erhielt. Wir gaben sie unverändert, so, wie sie dem General zugekommen sind, weil sie nur in dieser, wenn auch zum Theile nicht ganz richtigen, Gestalt auf seine Operazionen Einfluß genommen haben.

Die Bewegung Napoleons mit seiner Hauptmacht von Dresden gegen Leipzig hatte zur Folge, daß das schlesische Heer und die Nord- Armee an das linke Ulfer der Saale marschirten. Es kam am 9. Oktober Gen. d. Kav. von Blücher mit dem schlesischen Heere bis Jeßnih, Raguhn und Mühlbeck. Der Kronprinz von Schweden hatte sein Hauptquartier seir gestern in 3örbig; - FM. Fürst Schwarzenberg in Chemniß. Napoleon stand mit seiner Hauptmacht bei Wurzen.

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Am 10. nahm Blücher sein Hauptquartier in 3örbig, der Kronprinz von Schweden das seinige in Dessau. Fürst Schwarzenberg sammelte die Hauptarmee um Chemniß und Penig, wo er selbst fein Hauptquartier nahm. Gen. Baron Benningsen

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